Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 02, 1897, Page 6, Image 6

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    6 Witder aus dcm Worden.
gefunden . Die Faröer, zwischen
Schottland und Island gelegen, ragen
steil aus dem Meere empor und er
wecken durch die Eigenart ihrer For
mation das Erstaunen des Besuchers.
Die Gruppe besteht aus 17 kleinen be
wohnten Inseln und einigen noch klei
sind. Bon diesen Thieren haben die
Inseln ihren Namen erhalten; Faröer,
heißt Schafinseln. Wie bei allen In
seln, besteht der größte Theil der Be
völkerung aus Seeleuten, während sich
der andere Theil ausschließlich mit
Schafzucht beschäftigt. Die kahlen,
nur mit Gras bewachsenen Felsmassen
kneten eine ausgezeichnete Weide für
die Thiere. Viele Tausend« dieser
Schafe werden jährlich lebend oder ge
pökelt exportirt, ebenso findet die vor
treffliche weiche Wolle über Kopenha-
Vogelfelsen.
Vestmanhavn und die Hauptstadt
Thorshavn. Letztere, eine Ortschaft
von etwa 1500 Einwohnern, ist der
Sitz des Gouverneurs, des Richters.
Ein kleines Fort, jetzt als Gefängniß
dienend, liegt am Eingang der Bucht^
doch gutgepflegte Vorgärten mit dich-
' -. - .
schleudert, liegt die Insel da. Weit
lichkeit dieser Tour, die in die Oeffent
lichkeit gelangt sind, erweisen sich als
starke Uebertreibungen. Der Ritt von
Von Reykjavik führt ein vortrefflich
chaussirter Weg bis Thingvalla. Der
Abstieg nach der alten Gerichtsstätte
der Isländer, dem Lögberg, zeigt die
erste Schwierigkeit des Reifens aus
Island. Der Weg führt steil in die
Tiese, umtost von dem Rauschen des
Oxararsoß (Wasserfall). Hier hat frü
her das Allhing in freier Natur anqe
Landschaft belebter.
Die Geysirs selbst haben ihre Thä-
bildet ein ovales Becken von etwa 10
Meter Durchmesser; in der Mitte führt
eine schmale Röhre in die Tiefe. Der
Ausbruch des Geysirs, der dann ge
waltige Wassermassen etwa 80 Meter
hoch in die Luft schleudert, bietet einen
grojAirtigen Anblick. Die nächstgrößte
durch hineingeworfene Steine fast er
loschen. Der Kleine Geysir, eine
Quelle von etwa 30 Zentimeter im
Durchmesser, springt nicht viel über
Meterhöhe. Der ganze Hügel ist durch
die Ablagerungen des aus den Quel
len überfließenden Wassers mit einer
Die Hauptstadt Reykjavik ist ein
Städtchen von nicht ganz 4000 Ein
wohnern, aber der Stolz aller Jslän
des südlichen Theils von Island, hat
dort seinen Wohnort. Die Gebäude,
zum Theil aus Stein gebaut, nehmen
sich recht nett und sauber aus. Eine
höhere Schule sowie eine Art von
Universität befinden sich dort. Hier
erhalten die Theologen ihre AuSbil
doch zur Bollendung ihrer Studien an
dere Universitäten aufsuchen. Neun
Monate im Jahre wird Unterricht er
theilt, drei Monate sind Ferien. Kein
Isländer, der es bestreiten kann, ver
säumt es, seine Kinder zur Ausbil
dung nach Reykjavik zu senden. Außer
Reykjavik kann man keiner Niederlaf
genannten Handelsstädte schwankt
zwischen 50 und 600; welch' letztere
Reykjavik.
104,785 Quadratkilometer. Die Kü
der wildesten, zum Theil noch uner
forschten Gegend von Island. Am
bekanntesten von diesen Jöklar ist der
Snäffellsjökull, der 1437 Meter em
porragt. Island hat 70,297 Einwoh
thut der Isländer nicht mehr, als er
Isländer aufder Reife.
Fischköpfe und Gräten. Auch auf Js
dä-Z Haus auch nur aus einer Erdhütte
besteht, sitzt stolz der Landmann. Die
langen. Das einzige Transportmittel
ist das Pferd. Klein, aber kräftig,
trägt es seinen Reiter über Berge und
Oefjord (Akreyri). Oestlich von
Oefjord, bei Myvatn, findet man Al
kes vereint, was Island an Sehens-
Auch der grösste Wasserfall Islands,
Stunden zu erreichen. Fast 100 Me
ten Ströme Islands, in die Tiefe, kurz
Droiitlicim's Jubiläum-
Jubiläum ihres 900 jährigen Bestehens
gefeiert.
Den Grund zur Stadt legte vor 900
Jahren der König Olaf TrygyveSsön,
der an der Mündung des Nidflusses,
der sich hier in den Drontheimsjord er-
Stadt kurze Zeit in Verfall, bis sie sich
Neuem erhob. Dieser König ließ sich
sehr die Ausbreitung des Christen
thums angelegen sein, und ihm zu Eh
„Bravo, Karo!"
E S g i b t K ü n st l e r, die alles
für schablonenhaft erklären, was nicht
fangen genommen." Bater: „Waren
es schwere Verbrecher?" Hans: „Ja,
das steht nicht dabei, wieviel sie gewo
gen haben."
Aus einer Vertheidi
gung. Bertl>eidiger: .... Und dann
Tetegraphie ofine Araht.
Als erster Erfinder einer Lusttel«-
graphie ist Edison zu nennen, die größ-
während sie innerhalb des
Gehäuses in Baselin eingetaucht sind.
Durch diese ölartige Substanz wird
die Oxydation der blank polirten Ku
geln verhütet, und die zwischen diesen
Kugeln erzeugten elektrischen Wellen
wtrden regelmäßig geformt auch
märstroiMkreis dieser Spule durchweine
galvanische Batterie k den elektrischen
Strom zugeführt erhält, der mittels
eines Telegraphirtafters Ii beliebig
I>li sowie zwischen den beiden' großen
Kugeln innerhalb des Gehäuses
an den mit 1, 2 und 3 bezeichneten
ser Wellen ist auf 250 Millionen Wel
die Wirkung solcher Wellen im Aether
tionsspule von 152 Fun
" Q
I
- N 5! ! kt..
Figur 1.
ist, ausgefüllt. Die Röhre selbst ist an
wirkt unter normalen Verhältnissen
als ein starker Isolator, sobald aber
elektrische Wellen darauf einwirken,
werden die Theilchen dieses Pulvers
elektrisch geladen, sodaß sie sich in be
stimmter Weise reihensormig zueinan
der anordnen und somit Elektricitäts
leiter bilden. Wird die Wirkung des
Uebertragers unterbrochen, so ver
bleibt die Pulvermasse in der Glas
röhre eine Zeit lanz in ihrem elektri-
?rlenZuslaikd, wodurch die rasch« Auf
einanderfolge der zu gebenden Zeichen
magnetelektrifchen Hammer ange
bracht, der durch die Localbatterie in
Schwingungen versetzt wird, sodaß er
Morse'schen Schreibapparats benutzt
Glasröhre ist mit zwei Flügeln >V
fort, wie die Abbildung zeigt. Durch
diese Wellen wird das Metallpulver
im Glasrohr elektrisirt und dadurch
Werlaus der elektrischen Wellen behin-
Punkten, z. B. an hohen Masten, Pa
s
Figur 2.
Fall ist. Das Wetter scheint auf das
Bei dem in Figur 2 dargestellten
Versuch waren die Flügel und 1
(in Figur 1) weggelassen worden. Ein
Trotz dieser günstigen Ergebnisse be
findet sich Marconi'S System der Lust
telegraphie noch im Versuchsstadium,
bildet werden'
Ein altes Sprichwort.
Ist der Spruch probat und gut,
O welcher Weisheit Fülle ruht
In dir dann, Heidelberger Faß!
Auch eine Frauenfrage.
Mit 20 lahren: „Wer ist er?" Mit
30 Jahren: „Was hat er?" Mit Vier
zig: „Wo ist er?"
Er kann sich's leisten.
Reicher Dichterling (zu einem Redak
teur): Hier haben Sie meine Gedichte
und 500 Gulden. Nun machen Sie
mich mal unsterblich!
Sehr einfach. Fräulein:
langweiligen Wüste gemacht haben?"
Reisender: „Geschwitzt habe ich, mein
Fräul'.in."
Eine Verwechslung.
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'I tn l' / ' s"!
Vorsichtig.
Der Ritter Kuno von Saufenstein
war wegen eines Psropfenziehers nie
in Verlegenheit, da er stets solche
als Sporen trug.
Noch schätzenswerther.
Fräulein A.: „Ich sage Dir, der
Mann, den ich achten soll, muß nöti
genfalls auch seine Meinung wechseln
können."
Fräulein V.: „Und ich kann nur den
Mann achten, der auch mal einen Hun
g«rn?"
bonbons doch lieber der Großmama
zum Aufheben geben!"
Pantoffelheld. Richter:
„Haben Sie noch etwas zu Ihrer Ver
theidigung zu sagen?" Angeklagter:
Skizze von Hugo Träger.
Die Uhr schlägt drei. Elvire gähnt.
Sie streicht mit der Hand die wirre
Glieder.
„Aah!" Dann springt sie auf
und blickt verwundert um sich. Wo
ist Mama? Ah so! Da muß, wäh
rend sie geschlummert, Besuch gekom-
Sie macht eine Gebilde des Wider
willens. Wie gut, daß sie Mama ge
beten, sie für den Nachmittag zu ver-
Jhr liegt Nichts daran. Sie findet
träuint. Plötzlich fährt sie Sa
vernünftig wäre, ihm einen Wink zu
geben? Schwerlich. Es würde sich
nicht schicken. Ungeduldig stampft sie
sich da'Alle^ nicht schlckN°^S°ll^sie
träglich! Und diese Mama, die hält
Verdrießlich geht sie auf das Fen
ster zu, zieht die Jalousien empor und
lehnt sich hinaus. Ein nasses, unge
müthliches Thauwetter. Schon will
sie den Fensterflügel zuschlagen, da
legt sich ein spöttisches Lächeln um
ihre Lippen.
gedrückt, wie immer, wenn er aus dem
Amte ging. Ein Untergebener ihres
Baters. Einer ihrer heimlichen An
beter. Ha! Ha! Der arme Schlucker!
Mit seinem verstohlenen Blick, den er
stets zum Fenster des Borgesetzten
hinaufwirft. Sollte dies nur die
natürliche Scheu des Untergebenen
sein? Aber warum wohnte er dann
stübchen?
Einmal war er in's Haus gekom
men. Er hatte ein Actenstück zu über
geben. Papa war gerade nicht anwe
send. Als er ihr gegenübertrat, ward
er abwechselnd roth und blaß. Elvire
blickte ihn schlemisch an.
„Sie Meißen Klinger? Nicht wa^r?"
Iks ist gut'. Ich werde es Papa
Noch ein coquetter Blick. Er stot
terte einen Gruß und ging. Als
er draußen war, lachte sie hell aus.
Was der sür ein komisches Gesicht ge
macht!
Sie sieht gerade in sein Stübchen
hinüber. Er ist bereits oben. Er
muß sie beim Fenster wahrgenommen
durchzuckt ihr Hirn. Wie wenig ko
stet es sie, den armen Burschen glücklich
zu machen, wenn auch nur auf ein
paar Minuten. Da hat er sich in
eine Fensternische zurückgezogen ; mit
vorgestreckten Kopfe schielt er herüber.
Sie merkt es wohl; sie nickt ihm zu
und lächelt. Er glaubt seinen Augen
nicht zu trauen; er tritt ein wenig
vor. Ihr Auge leuchtet ihn ermuthi
gend an. Sie lächelt lebhafter, bezau
bernder wir zuvor. Nun steht er ganz
an der Fensterbrüstung. Sein Athem
stockt. Sein Antlitz glüht. Da
ehe sie sich recht besinnt, hat sie ihm
eine Kußhand zugeworfen und ver
schwindet.
« » »
Im selben Momente dringen kaute
Begrüßungsworte, eine tiefe Männer
stimme und das Rasseln eines Säbels
an ihr Ohr. Mit einem leisen Auf
schrei eilt sie zur Thür und lauscht.
Es war natürlich Arthur. Eben
spricht Mama mit ihm, und jetzt
ein paar entschuldigende Worte o,
die herzensgute Mama, sie hat rasch
einen Vorwand gefunden Schritte
und Sabelgerassel nähern sich der
Thür sie zieht sich noch rechtzeitig
Oberlieutenant erscheint auf der Bild
fläche. Er grüßt militärisch. Sie
fliegt ihm entgegen.
„Pst! Pst! Ach, das war klug von
Dir, Arthur. Pst! Weißt Du, die
hörst Du?"
Der Andere lächelt beglückt.
„Ich verstehe, mein süßes Lieb."
Und er streichelt sanft ihr welliges
Haar. Sie schmiegt sich dicht an ihn,
leise flüsternd:
„Weil Du heute so brav bist, kriegst
Du auch einen Kuß." Und das
Er hört und sieht Nichts mehr. Nur
Unzuverlässig. A (Stu
sehr unzuverlässig!" —B: „Wieso?"
A: „Denke Dir, diese Nacht bin ich
tn einer ganz unrichtigen Wohnung
abaeaeben worden!"