Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 02, 1897, Page 3, Image 3

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    Arme Thea!
ternden Häuser, die langen, einförmi
die Menschen selbst, oraues 801 l in
und trotzen doch dem Geschick!" Ein
Feigling, wer beiseite geht, so lange
sich noch seine s?»ust ballen und fein
will!"
„Ich will!" ... das Zauberwort, vor
dem das Schicksal selbst sich beugt
loser Pulsschlag!
hen sich stumm an.
Wie seltsam! Sie suchten den Tod
und geriethen immer tiefer in die WeU
gel, in seinen trüben Fluthen schwamm
der Kehricht, der werthlose Abfall der
Weltsdavt.
und liebt . . . ?
Unsinn..."
feln . ch ch
rau trösten . . . weißt Du . . . wo's im
Bollstied „. . . ich will Dir fol
„Wohin denn?"
sag' Dir ja: mit dem alten Herrn kann
nwii reden. Anfangs ließ er mich
ziemlich lange warten und empfing
. . weißt Du .. so eine stumme Frage:
„Wirklich schon auf, Herr Textor? . . .
Um zehn Uhr Morgens? Und was
wünschen Sie wieder von mir? Na ..
Thea.
Arbeitslust! Woher lommt das?" .
ja ganz böse geworden sein!"
„Nee ... gar nicht!" Georg lachte
vergnügt ....... Eine Weile über
ist Ihr Heirathsproj»!t natürlich ein
Unsinn, Herr Textor! Aber ich bilde
mir andererseits eiligem bischen Men
„Gottfeidank!" flüsterte Thea.
die Brusttafch«. „Die Billete krieg' ich
erst heute Abend! Aber hier hab' ich
unter freiem Himmel und zu Pferde.
> Dort giebt es derlei Beschäftigungen,
' wo!der Kulturmensch mit der Wildniß
! „In fünf Tagen?"
Er verstand ihren Blick. „Thea!"
:ab!er Dampfer von dort nach Hilgo
! !an-d fährt. Aus diesem In selchen aber
geh! es zivai"->ioS zu. Wer da eintrifft,
chen wüst wird's ja M Anfang sein in
dem wilden Westen. Einerlei. Ach
scheue mich jetzt vor nichts!"
Er war tief ernst geworden.
Leben!"
„. . . Und wenn es köstlich wird, so
wird es Müh' und Arbeit sein!..."
Neu l ich Nachts pilgerte
Mit welchen Gefühlen die Braut Mor
gens 3 Uhr die traurige Kunde nach
Vitzau brachte, läßt sich begreifen.
In Prades beiPerpig
nan ist ein schändliches Attentat ver
die Gasanstalt des Ortes gelegt und
zerstörte theilweise das um den Gaso
meter herumgebaute Backsteinbecken.
Der Dom des Sasomelers wurde auf
eine Länge von ca. 7 Fuß start einge
drückt, widerstand aber dem Drucke,
sodaß größeres Unglück verhütet wurde.
! Andernfalls würden die umliegenden
Häuser zertrümmert und zahlreiche
Personen getödtet worden sein. Es
handelt sich wahrscheinlich um einen
Rachealt gegen den Besitzer der Gas
fabrik Herrn Rous, dessen Schokolade
fabrik erst kürzlich durch einen ange
legten Brand zerstört und gegen dessen
elektrische Anlage -in gleiches Attentat,
wenn auch erfolglos, verübt wurde..
Irätttein von SchNhow.
Doch der Kerl war so gutartig, wie
man es einem Menschen, der zwischen
Giftflaschen aufgewachsen, kaum zu-
Seele an artikulirtem Applaus verbro
chen. so wäre „Rittler in den Alpen"
vielleicht ein begehrter Berlagsartikel
liche Werk einem Andern überlassen.
Mein „Gletscherfloh", wi: ich Ritter
benamste, hatte die rühmenswerthe Ei
genschaft, stets guten Cognac oder ein
ähnliches beilsames Getränk in aus
reichender Qualität bei sich zu führen.
Die geistige Schwungkraft bewies er je
doch, da er mir fein« Jugend - Illusio
nen rückhaltslos offenbarte. Als inLu
zern ein Trupp Sportmenschen Velo
cipede in den Gepäckwagen einstellten,
sagte er, auf diese deutend: „Die Un
glücksräder!"
Erstaunt sah ich ihn an. Da öffnete
er mir gleich ein Guckloch, durch das ich
seine pommersche Heimath, sein Klein
leben in der Apotheke und im Wirths
haus erschauen konnte. Mit ergreifen
der Komik wirkte auf mich die Ge
schichte seiner ersten Herzenstäuschung.
Ich konnte ein leichtes spöttisches Lä
cheln nicht von den Lippen bannen.
Aber der brave Mann merkte Nichts,
ich war für ihn nur der Ablagerungs
platz nicht völlig verwitterter Kümmer
nisse.
Rittler erzählte von den drei Ritter
gütern in der Nähe des Landstädtchens
und beschrieb ausführlich die dort hau
senden Bewohner verschiedenen Alters
und Geschlechts, deren hochmüthige
schied von den anderen Feudalmenschen
Zechereien und Apotheke verschmähte,
nur dem Waidwerk nachging und als
vereinsamter Wittwer jeden Umgang
mied, außer mit seinem Hausgesinde.
Dieses hatte er ganz militärisch dres
sirt und regalirte es mit den kernigsten
Kasernenspriichen. Doch war er beliebt,
weil er für seine Leute gut sorgte, das
Mittagbrod mit ihnen gemeinsam ein
nahm und ehrbare Zucht einbläute. Die
Schlitzow'schen Jagdgehilfen, Knechte
und Mägde hielten sich für weitaus
besser als die sonstigen Kirchengänger
und nahmen stets einen aparten Platz
links von der Kanzel ein. während ihr
Herr in strammer Haltung im Chor
stuhl stand. Nach Ende des Gottesdien
stes hielt er über sie Besichtigung in der
benachbarten Schänke, zahlte jeder
Mannsperson zwei Gläschen Schnaps,
respektabler Entfernung, um
nicht tüchtig verhauen zu werden.
Eines Tages wird das stille Städt
chen durch eine wunderbareErfcheinung
in förmlicl>e Aufregung versetzt. Ueber
die lange, schlecht gepflasterte Haupt
straße fliegt in schwebenderHaltung ein
junges, schmuck gekleidetes Mädchen
hin, dessen Wangen glühen. Alles
staunt sie offenen Mundes an und ent
deckt, das sich das Wunder auf zwei
verkoppelten Rädern vollzieht. Es
ließ. Abi b st d
! beran, nur ein dreikäsehober blonder
I Junge wagte es schließlich, die Maschine
> sacht zu berühren, wie er vielleicht einen
mich, um wieviel Uhr ich in Amerika
Eines schönen Juli - Abends, als die
Birkenschatten sich schon weit dehnten
da? Blut ins Gesicht steigt, die Hände
dessen glitte befindet. Gesicht
Sonst giebt es keine Medicin mehr für
uns." Und richtig fahren die Heuga
beln in die mich einschließenden Gar
sichtigt, kann ich noch heute nicht 'acen.
Endlich befinde ich mich herausgeschält,
mit zerrissenen Kleidern und verschiede
nen kleinen Wunden. Auch das Zwei
rad war nicht unbeschädigt geblieben
tigte. 'ch 'cht
schildern. So muß dem ersten Napoleon
am Abend nach der Schlacht von Wa
terloo, dem Dritten bei der Kapitula
tion von Sedan zuMuthe gewesen sein.
Mich wollten die Bauern auf einen Le
iterwagen bringen. Ich lehnte es ab, da
die Beine noch ziemlich heil waren und
ich dem Städtchen kein unentgeltliches
Schauspiel zu bieten gedachte. Gegen
«in Trinkgeld versprach ein halbwüchsi
ger Junge, daß ei mein invalidesZwei
rad zum'Apothelenhaus bringen werde.
Es liegt seitdem im Keller neben zer
schlagenen Flascken und anderem Ge
rllmpel. Ich selbst wartete das eintre-
tende Dunkel ab und schlich mich auf
Umwegen nach Hause.
! In der kommenden Woche rückte das Junkersräulein
Junkersräulein wieder in ihr Berliner
Pensionat ab, da die Schulferien zu
! traurigen Aberteuer davon daß ich in
meiner Gegend sprichwörtlich geworden
bfn. Wird ein Junge bei einem uner
laubten Wagestück ertappt oder sieht ein
reiferer Trotzkopf vor einer Uebeson
! nenheit. so spricht man ibm ins Gewis
se»: .Du machst es wohl wie der Lö-
wen - Apotheker mit dem Strampel-
Rad!"
dem der Zug die glücklichen Radfahrer
uns bereits entführt hatte. Ich 4 öftete
der Boden Alles zähe fest, und die Me
nschen vergessen Nichts." Allein sogleich
erhob er es wieder, sein« Augen glänz-
Aie Mutter.
Bon M. Hirschseld.
„Ich habe Ada Willens nun auf den
kennen gelernt, und wenn ich meine
Gefühle in Bezug auf ihre hübsche
Person zusammenfasse, so darf ich
wohl sagen: ich liebe sie. Ich liebe sie,
nicht mit jenem himnielstürinendenPa
thos, welches unsere lyrischen Dichter
so sehr in Mißkredit gebracht haben,
sondern mit jener reinen, Vernunftge
genstande die zukünftige Gattin und
Mutter achtet und schätzt. Obwohl
nun meinUrtheil schon jetzt dahin geht,
macht zu haben."
Dieses Selbstgespräch hielt der Dr.
chem. Willy Burke, Leiter einer chemi
gen, welche vor den wenigsten Krittlern
bestanden hätte. Aber ihm gefiel diese
Stimme, denn sie gehörte der geliebten
Gefühle nur acceptirt wurde.
Er trat in das Empfangszimmer
und dasDienstmädchen nahm seine Vi
bigen, aufgeschlagenen Band, der aus
dem Fensterbrett lag. Er überzeugte
sich schnell, er war „Einleitung in die
Chemie" betitelt. Aus der inneren
Seite des Deckels stand der Name:
„Ada Willens", darunter ein großes
das ebenso gut wieder „Willens"
Wir aber wollen es verrathen, daß
dieses nichts Anderes bedeutete, als
das Weh, welches Ada darüber em
pfand, daß sie aus Befehl der Mutter
sich mit Chemie beschäftigen mußte.
Ueberhaupt die Mutler! Gehen wir
um zwei Stunden in unserer Erzäh
lung zurück! Die Näthin saß am Kas
seetisch, las die Zeitung und erwartete
ihre Tochter, welche endlich erschien,
und zwar in einer hochfeinen, moder
„Was fällt Dir ein? Weshalb hast
Du Dich so herausgeputzt?"
„Marie Hertel wollte mich zum
Spazierengehen abbolen
„Du bist nicht recht gescheit. Heute
kommt er ja —"
„Wer? Der Bauinspektor oder der
Assessor?"
tor Burke."
„Ach, den hatte ich schon ganz ver
gessen. Aber meinst Du nicht, daß der
Assessor
miker einMann in gesicherter, mehr als
! auskömmlicher Stellung."
„Ich habe ihn ja eingeladen."
„Aber nur sehr flüchtig und zu kei
nem bestimmten Termin."
„Als er beim Souper sich das dritte
Glas Wein eingoß, sagte er: aller gu
ten Dinge sind drei."
„Ja, dieselbe Weisheit brachte er
vor, als er mich um den dritten Walzer
bat."
„Er ist also eine Art Pedant, und
heute am dritten Tage nach der Ein
ladung wird er sicher kommen. Du
ziehst also das Kleid aus und jenes,
das über dem Stuhl liegt, an "
„Aber, Mama, das kann Dein Ernst
nicht sein. Die alten Lumpen, die ich
vor einem Jahre abgelegt habe und die
Du doch damals der Jette geben woll
test "
„Ein freundlicher Zufall ließ mich
das einfache Kleid finden. Ich habe
es ausbessern und chemisch reinigen
lassen. Du wirst einfach und sauber
aussehen. Der Zahlenmensch wird sich
sofort berechnen, was er bei Dir an
Toilette - Ausgaben spart."
„Aber erst Kaffee trinken! Besser,
das neue Kleid bekommt einen Fleck,
als das alte. Das muß durchaus fau-
Nach dem Kaffee präsentirte sich Ada
in dem alten, verwaschenen Kleidchen.
„Reizend!" urtheilte die Räthin.
„Jetzt gehe in die Küche hinaus zur
Jette und leihe von ihr die weiße
Schürze—Halt! Sage ihr, sie möchte
sofort zum Koch gehen und ein einfa
ches Frühstück in drei Gängen bestellen,
als mittelsten Gang: Hecht in Sah
ne saure, das ist sein Leibgericht."
„Aber, Mama, wenn er nun doch
nicht kommt?"
„Dann betrachten wir das Ganze
als Generalprobe. Uebrigens bereitest
Du das Frühstück in eigener Person
zu, besonders das Hechtgericht."
„Du wenn er kommt, soll
schon, als wir ihn kennen lernten."
„Du hast das in unverzeihlicher
Weise vernachlässigt. Der Mann hat
das Recht zu verlangen, daß die Frau
sich um seinen Berus kümmert. Auch
ich studirte das Landrecht, als Dein
Bater —"
„Aber als Du verheirathest warst,
hattest Du einen Abscheu vor juristi
schen Büchern."
„Ja, wenn man erst verheirathet ist!
Ich werde mich ans Fenster setzen,
und sobald er kommt, rufe ich Dir zu.
Dann gehst Du ans Klavier und singst
das schöne Lied: .Er, der Herrlichste
von allen."
„Das langweilige Zeug muß ich
jetzt jedesmal singen, wenn einer
kommt. Kann ich nicht 'mal was an
ders "
„Nein, bei den anderen Liedern stot
terst Du zu sehr, die hast Du nicht ge
nung eingeübt. Und „er, der Herrlich
ste" ist schon bekannt. Da wissen sie
sofort, wer gemeint ist."
Die Ehe des Dr. Willy Burke mit
Frau Ada geb. Willens ist heute der
Stadtchronik als eine der weniger
glücklichen bekimnt. Sie ist zu putz
sllchtig und kümmert sich zu wenig um
die Wirthschaft und das Geschäft des
aber meinen: „Er war zu rasch. Er
hätts gründlich prüfen sollen."
Zum groben Escl.
Es war im Jahre 1824 oder 18??,
als Bismarck Gesandter oder Botschaf
ter oder Botschaftsrath oder Sekretär
oder Attache in Petersburg war. In
Petersburg beginnt bekanntlich das
gesellschaftliche Leben erst des Nachts
und ist bis zum hellen Morgen in vol
lem Flor. Damals gab es in Peters
burg eine einzige Restauration, wo
deutsches, nämlich bayerisches, Bier
verzapft wurde. Sie war höchst pri
mitiv eingerichtet, hatte nur hölzerne
Stühle und teine Sessel und wenn es
recht voll war, setzten sich nicht selten
die, welche leinen Stuhl mehr fanden,
auf ein Faß. Diese Restauration
führte die Bezeichnung „Zum blauen
Esel". Bon den Deutschen Peters
burgs, welche in diesem Restaurant
das heimische Bier vorfanden, wurde
das Lokal stark frequentirt, nament
lich kehrten auch häufig die Mitglieder
und Beamten der deutschen Botschaft
dort ein. insbesondere wenn sie nach
Beendigung des Theaters oder der
Oper noch einen vernünftigen Trunk
zu sich nehmen wollten. An einem sol
chen Abende zwischen 11 und 12 Uhr,
als eben die Oper geschlossen, aber die
Restauration fchov recht mit Gästen
gesüllt war, so daß kaum noch ein
Sitzplatz zu finden so erzählt aus
damaliger Zeit ein Augenzeuge trat
deutschen Botschaft angehörten, dar
unter fiel einer wegen seiner Größe
kannte und wenig nannte, es war Bis
marck. Die Herren sahen sich nach
Sitzplätzen um, wobei der große Herr,
zu dem wegen seiner Derbheit bekann
ten Wirth gewandt, die Frage äußerte:
„Na! wo setzt man sich denn?"
„Auf 'n H.. . .!" war die lakonische
Antwort des Wirthes, der sogar noch
einen drastischeren Ausdruck gewählt
hatte, als hier angedeutet ist. In sehr
gelassenem Tone antwortete Bismarck:
glaubten hier im Restaurant
„zum blauen Esel" zu sein, nun scheint
es aber fast, daß wir beim groben
Esel eingekehrt sind." Die Herren
tranken ihr Glas Bier stehend aus und
Moos. „Karls Braut ist alt?"
setzt." .Der Glückliche!"
Kür die Küche.
Feine Milchfuppe mit
Schneeklößen. Drei Quart fri
sche Milch, der man nach Belieben einen
zum Kochen gebracht, dann ge
häufte Eßlöffel voll gute Stärke oder
reichlich ein Viertel Pint feinstes Mehl,
Fleisch gar und braun geworden, so
dann schöpft man das Fett von der
Sauce, seiht dieselbe durch und servirt
sie extra. Jedes Gemüse, sowie
Kartoffeln oder Griesklöße passen vor
trefflich dazu.
Gebackener Blumenkohl.
In Salzwasser weichgekochter und ab
getropfter Blumenkohl wird mit nach
unten gerichteten Stielen auf eine
Schüssel, welche die Hitze verträgt, ge
schichtet und mit einer dicken Sauce
Rahm, 300 Gran Butter
und zwei Löffel Mehl; nachdem dies
gut über dem Feuer abgerührt ist,
würzt man mit Salz und Muskatnuß
und zieht mit zwei Eidotter ab. Mit
dieser Sauce bestreicht man den Blu
menkohl, streut noch geriebene Semmel
und so man hat auch Parmefan
käfe darauf, gießt Butter darüber und
stellt die Schüssel auf einem Dreifuß
in den Ofen. Dort läßt man bis zur
Kruste backen und servirt die Speis«
mit d«m Braten.
Mehlklöße zu Ob st. (Kran
kenkost. Zutljaten für eine Person.)
1j Unze frische Butter, 6 Eßlöffel
Milch und eine kleine Prise Salz wer
den zusammen aufgekocht in einem ir
-2 Unzen Mehl hinzugerührt, bis sich
die Masse schön ablöst. Nachdem die
selbe erlallet ist, rührt man ein Ei.
12? Gran feinen Zucker und einen hal
ben Theelöffel Citronenzucker darun
ter. Nun sticht man mit einem in ko
chendes Salzwasser getauchten Eß
löffel Klöße ab. locht diese in demsel
ben 8 bis 10 Minuten und nimmt sie
vorsichtig mit dem Schaumlöffel her
aus. Mit gekochtem Obst servirt. mun
den sie fast jedem Kranken, da sie sehr
leicht und gut verdaulich sind.
Apfelküchlein. Man nimmt
drei Eßlöffel voll Mehl in eine Schüs
sel, fügt einen Eßlöffel voll Zucker bei,
macht einen nicht zu dünnen Teig, giebt
zwei zu Schnee geschlagene Eiweiß und
einen Eßlöffel voll Olivenöl dazu,
schneidet gute Backäpfel in dünne
Scheiben, giebt etwas Zucker, einen
Lössel voll Kirschwasser oder Rum
dazu, taucht die Aepfel in den Teig
und backt sie in heißem Schmalz recht
langsam schön gelb; dann werden sie
aus eine Platte mit einer Unterlag«
von Papier gelegt, mit Zucker und
Zimmet bestreut und warm zu Tisch
gegeben.
Theebrot. Man rührt ein Vier
tel Pfund frische Butter schaumig und
giebt sodann drei Viertel Pfund feinen
Zucker dazu. Nach und nach mengt
man vier ganze und zwei Eigelb in die
Masse nebst 1?V Gran feinem Zimmet
und 1?0 Gran Hirschhornsalz. Nach
dem noch 1j Pfund Mehl hineinge
wirkt sind, wellt man in Portionen,
nicht zu dünn, hübsche Formen aus.
bestreicht diese auf dem Backblech mit
Eigelb und bäckt das Theebrot in gu
tem Ofen. Man erhält 70 bis B<Z
Stück eines gute»,, ausgiebigen Nachti
sches. in Sach
sen beliebtes, delikat schmeckendes, ge
bäckartiges Gericht, ähnlich den Plin
sen und Kartoffelpuffern, das man
sowohl warm wie kalt genießt. Die
Masse besteht zu drei Vierteln aus
MUchkäse oder sogenanntem Quark
und zu einem Viertel aus geriebenen,
gekochten Kartoffeln. Manche nehmen
von beiden gleichviel und thun noch
etwas Hefe dazu. Beides wird mit
etwas Salz und je nach Geschmack auch
Zucker, Zimmet und kleinen Rosinen
gut durcheinander gerührt, sodann
ähnlich den Fleischbroten zu »einen
platten Kuchen geformt und genau so
wie erstere oben und unten in Fett
braun gebraten. Ost bestreut man die
nun fertigen Käsekeilchen noch mit
Zucker und etwas Zimmet.
Bedenklich. Entlassener
Sträfling: „Herr Verwalter, ich kann
nicht umhin. Ihnen für die liebevoll«
Bebandlung aus ganzem Herzen zu
danken es ist doch wahr, der Her,
Verwalter sind der Vater aller EPH-
buken l" 3