2 Ale Schwestern. Erzählung vo, E. M. Bocano. Die alte Skeghvferin im Triisen graben saß in der Stube am Fenster brett und flickte ihre alte schilleeseident Sonntagsjacke. Die Steghoferischen. mit dem Wildschützen!" Da warf die Mirzl einen ganz son derbaren, fast zornigen, dunklen, er sagte: „Was ist denn das? Ich mir scheint. Du weißt gar nicht, daß ich und der Jägerkarl Liebesleute sind, daß Alles richtig gemacht worden ist „Wie sollt' ich das nicht wissen?" sagte die Sopherl blutroth im Gesicht und fast trotzig. „Und was soll's denn ?run weiter?" „Nichts soll's weiter, als daß ich qlaub'. Du bist auch ganz vernarrt in Juchzer. Und wer war's? Der Jägerkarl war's, und der war aus das ausgeschichte Holz am Hasse ge sprungen und rief: „Mädeln, seid's da? Ich hab' Euch was zu sagen." Die Beiden waren im Nu an Gc nnd die Mirzl rief: „Was hast uns denn zu sagen?" Da rief der Jäger: „Gar nichts, als daß Ihr die zwei hübschesten Dirndle seid im ganzen Traisengraben! Und und ein „Psiatgott" auch, weil ich viel leicht zur alten Mahm in's „Drentere" hinübergeh' und ein paar Tag' aus paar frische Edelweiß für Li.h, Mirzl heut in aller Früh erst ge brockt für Dich eigens für Dich am Hochkogl oben, damit Du an mich denkst, und Juchu!" jauchzte er lachend auf, als ob er wer weiß wie lustig wäre, und herunter war er vom „Jesus Maria!" rief dieMirzl plötz lich, ihm nachstarrend, und all das Lä cheln war auf einmal erloschen. „Der kommt mit dem Paschernaz zusam men! Was hätt' er mir denn sonst das Edelweiß gebracht und vom Ausblei „Das ist wahr! Das ist wahr!" rief die Sopherl, ebenso bleich wie die Mirzl, und fügte bei mit zitternder Stimme: „Ich Halt's nit aus, und und wenn sie mich mit eisernen Ketten halten würden. Thu' was Du willst, Mirzl, ich laus' ihm nach, über Stock und Stein, bis ich ihn hab' " „Sopherl, Du bist doch verliebt in meinen Buben!" rief die Mirzl, und ihr Zorn wollte wieder aufflammen, Aber die Sopherl war schon über die Holzgallerie herunter und lief den Waldweg entlang, und die Mirzl Es dauerte wohl stundenlang, bis die beiden Mädel eine Spur vom Jä gerkarl entdeckten. Und die Sonne war bereits im Sinken, da kamen sie an eine Lichtung im Hochplateau und von dieser Lichtung her trat der Jägerkarl zwischen den Bäumen her vor und blieb überrascht stehen beim Anblick der beiden Mädchen. Beide schrieen auf, als sie den Jäger gesund und wohl erblickten: die Mirzl ju belnd. erleichtert, und sie fiel ihm um den Hals. „Karl, Du lebst!" schrie sie auf. „Ja, woher weißt Du denn .. „Daß Du mit dem Wildernaz hast zusammenkommen wollen? Das hab' ich Dir ang'seh'n. Karl, zu was hätt' ich Dich denn sonst lieb wie mein eige nes Leben?" „Es ist Alles ehrlich zugegangen!" rief der Jäger ernst. „Und wo ist der Naz?" schrie nun die Sopherl grell auf. „Der liegt da drin in der Lichtung, und der Hegerbub ist bei ihm. Der hat gcseh'n, daß der Naz zuerst auf mich g'fchossen hat, aus die Bäum' heraus. Ich geh' jetzt die Sach' an zeigen! Ich hab' in's Blinde den Schuß erwidert aber er ist ihm mitten durchs Hirn gegangen." „Todt! Jesus Maria!" kreischte die Sopherl auf. „Und er war mein Liebster !" Damit schlug sie grad zu Boden, wie in's Herz getroffen. AufderGallerie. Einer vom Land (zu seinem Nachbarn: „Ist dö Oper, was sie heunt spielen, von Wagner?" Commis: „Ich weiß nicht." (Nach einer Pause.) Commis: „Wie spät ist es?" Der vom Land: „Halb zwölf!" Commis: „Dann ist sie von Wagner!" Resignation. „Was hat Dir der Verleger für Deine Gedichte geboten?" „Zehn Mark." „Das ist «ine Beleidigung! Was hast Du ihm darauf geantwortet?" „Ich habe die Äeleidigung ruhig eingesteckt!" Steve's erste Leistung. In dem Städtchen Dixon, 40 Mei- Bursche, der kleitzig in der Schule ge lernt hatte und dessen höchster Wunsch .es war, Reporter einer angesehenen Zeitung zu werden. Leider hatte sein Ehrgeiz wenig Aussicht auf Befriedi gung, denn in Dixon gab es mir ein kleines Wochenblättch«n, dessen Redac teur zugleich „der Man» für Alles" und an dem nicht viel Ruhm zu ver dienen war. Aber seit Steve letztes Frühjahr die Schule verlassen, hatte er sich doch mit Erfolg dieser Zeitung nützlich zu machen verstanden, und Verhältniß mit der aufgewandten Mühe stand. Steve aber wollte, wie gesagt, höher hinaus, und sein glühen- Steve kam gerade zurecht, um die Ankunft der Rettungszüge zu beob achten, was ihn bei seinem Reporter instincte sehr interessirte. Plötzlich be merkte er, wie ein junger Mann, ein Fremder, mit dem Telegraphisten der Bahnstation sprach. „Also gar keine Möglichkeit, auch nur einige Wort« fragen.' hier und Bronxville durch mehrere tiefe Schluchten, wo der Draht jedenfalls an Dutzenden vonStellen zerrissen ist." eine andcreWeise meinem Blatte Nach richt von dem Unfall schicken?" betonte der Fremde. Der Telegraphist zuckte die Achseln bedauernd. „Wüßte nicht wie," sagt« ab, steckte sich eine Cigarre an und setzte sich auf eine Bank in der Näh«. Steve erkundigte sich bei dem Tele in Chicago, sei und sich zufällig aus Selbstverständlich sei es sein Wunsch, seiner Zeitung eine genaueSchilderung blitzte sein Auge auf und er trat be scheiden an Herrn Maxwell heran. „Sie möchten gern Ihren Bericht dere mürrisch. „Aber es scheint, es soll nicht sein. Weißt Du vielleicht einen Ausweg, mein Junge?" schen mit den hellen Augen und ge scheidtem Gesicht gespannt ansah. „Ich bin «in guter Schlittschuhläu fer ich glaube der beste in Dixon und Umgegend," sprach Steve. „Ich würde versuchen, quer über dieser Bucht des SeeS nach Cedar Grove zu lausen, und dort könnte ich die Depe rissen ist." b " ' Herr Maxwell indem er Steve beifällig auf die Schulter klopfk. „Wenn Du Dich getraust, d«n Versuch zu machen, so soll es Dein Schaden nicht sein. Wann kannst Du gehen?" «iner halben Stunde, sobald ich habe." meinen Bericht schreiben, den Du dann abholen kannst," rief ihm Herr Max well noch nach, denn der lebhasleKnabe Pünktlich zur festgesetzten Zeit trat Bucht an, die Blätter beschriebenes Papier sorgfältig in der Brusttasche seines Pea Jacket verwahrt. Denn gefahrvoll war sie. Zwar waren es nur knappe 10 Meilen bis nach Cedar Grove, aber da der Knabe wußte, daß Umwege wählen müssen, und bei dem ungewissen Schein des Mondes, denn der Himmel ivar leicht bewölkt, erfor derte das schon große Umsicht und schnellen Blick, damit er nicht aus dünne Eisschichten gerathe. Einbre chen mitten ans dem See, zur Nacht zeit, ohne jedweden menschlichen Bei stand in der Näh«, bedeutete sicheren Tod, das wußte er. Aber frohen Mu thes brach er auf, und nachdem er am Ufer seine Schlittschuhe angeschnallt hatte, glitt er pfeilgeschwind Über die glatte Fläche. Die erstell 6 Meilen legte er ohne irgendwelchen Zwischenfall zurück, denn er konnte sich in der Nähe des Ufers Halter, wo das Eis fest und hart war. Aber dann begannen die Schwie zu gelange», mußte er entweder dem Ufer bis zum Ende folgen, was «inen großen Umw«g und «inen Bogen von mindestens weiteren 8 Meilen erfordert hätte, oder er mußte jetzt diagonal über den Seearm laufen, was eine Erspar mß von mindestens einer halben Stunde wäre. Verzögerte sich sein« Ankunft in C«dar Grove durch den Umweg, so war es zweisell>aft, ob er das Telegraphenamt noch offen finde» würde, und alle feine Mühe wäre dann „Ach was/'redete Steve sich^selbst doch nicht erwehren, als er die mäch tige, unabsehbare Eisfläche vor sich liegen sah, die er nun durchkreuzen wollte. Der Mond gab nur ganz we nig Licht, aber den hellgrünen Schim mer des Eises konnte er doch deutlich erkennen. Und pfeilschnell fuhr er dahin; er hatte jetzt den Wind, der ihm bis dahin von rechts her mit ziemlicher Schärfe in's Gesicht geblasen hatte, di rect im Rücken, wodurch sich sein Lauf bedeutend verfchnellerte. geglitten war, mochte er in der Mitte der Bucht sein. Dort, das wußte er, war das Eis am dünnsten, und er sandte «inen Stoßseufzer zum Him mel. daß alles gut ablaufen möge. Deutlich fühlte er unter dem Gewichte seines Körpers die Eisschaale, auf der er sich jetzt befand, hin und herschwan ken. Wellenförmig bog sich das Eis unter ihm. Das war ein sehr unbe hagliches Gefühl, und der kluge Junge beschleunigte daher seinen Lauf bis zur äußerilen Anstrengung. Er wußte, daß darin seine einzig« Rettung lag. Ader da hört« er, gerade hinter sich, auf dem Eise, welches er >v«ben blitz schnell durcheilt, ein Knacken. Die Eisdecke barst. Wenn es vor ihm ge schehen sollte, so war er verloren, ret tungslos verloren. Und Steve s log später sah er, dort in weiter Ferne, die Lichter von Cedar Grove ausleuchten. Das Eis unter ihm war viel starker geworden. Und nun hatte er den Lan dungsplatz der Dampser erreicht, setzte sich hin, schnallte rasch die Schlitt schuhe ab und folgte dem halbverweh ten Pfade, der durch den Schne« nach fort den Inhalt zu senden. „Bist Du vom „Universe" Z" srug er. „Heute Nacht bin ichs, ja," ant wortete Steve stolz. Dann horcht« «r mit Bergnügen aus das Ticken des Instruments, das die lange Depesche an daS große Blatt in Chicago übermittelte. Und er streckte behaglich sein« etivas Wunden Glieder er, er wieder warm geworden, das Zimmer verlassen, indem er seine Schlittschuhe über die Schulter warf, da rief ihm der Telegraphist zu: „He, wollen wissen, wie Du die Depesche 500 Worte sollen'? sein." Steve stand still und «in Gefühl des Chance, nach der er sich so lange schon gesehnt. Aber würde er die SOO Worte „Universe" wollt«? Gleichviel, er muhte «s v«rsuchen. So setzte er sich wieder hin und treuen Bericht über seine Schlittschuh fahrt b«i Nacht üb«r den dünnen Ei«> Mantel des SeeS. Ganz einfach, dann unterschrieb «r'i und fügte sein« bei für möglich« Fälle. Der Telegraphist lächelte, als er ihm die beschriebenen Blätter übergab, aber er lächelte wohlwollend und ermuthi auch er. Und dann trat Steve Blattner wie der seine Heimfahrt an über den See. vom Chefredakteur des „Universe". Es lag «in Check dabei. Aber der Check freute den braven Burschen we unten aus natürlich. Mit §lO für Praxis undArau. „Nee, weißt Du Alter das Kopf sagte Albert Keller seines Zeichens ter. „Sprich Dich mal aus! Discre- Nr. iue>0 Pfund Blätter verarbeitet werden. Das Verfahren besteht darin, daß man die Rosenblätter mit chemisch reinem Wasser übergießt und sie derje nigen Wärmehöhe aussetzt, die das Rosenöl löst, ohne es zu verbrennen. Der Verschluß der Gesäße hindert es, sich mit der umgebenden Luft zu ver mischen sich aus Mangel an binden de«. beschwerenden Stoffen zu ver flüchtigen. Das Rosenwasser tropft nach unten aus den geschlossenen „Bla sen" ab; es wird alsdann starker Kälte ausgesetzt, wobei das Rosenöl sofort erstarrt und nun abgeschöpft werden kann. Das Rosenwasser bildet be kanntlich ebenfalls einen verbreiteten Handelsartikel. Droguerien, Parsü-' merien und Conditoreien sind die hauptsächlichsten Abnehmer für die ge suchte Waare. Auf ähnlichem Wege wie das Ro senöl werden fast alle kunstlichen Blu- mendüste, wie „Flieder", „Maiglöck chen" u. f. w. gewonnen. Verplappert. Frau (Mor gens): „Leugne nicht, daß Du^spät Stiefel knarren gehört! Mann (eilig): „Das ist nicht wahr, denn ich habe sie schon auf der Straße Ausgezo gen l"