Arme Thea! (4. Fortsetzung.) Familienhotel ein? Ja so! Er hatte V. mit Kellnern link von Niandhäusern berichtete? Aber gleich darauf schüttelte sie den über ihr blasses Gesicht. Nisse geduldig über sich hinrollen zu lassen. Der arme Papa! Der arme, arme alte Mann! ahnt, daß der Mann, dem sie ihr Da sein verdankte, der sie mehr liebte als seinen Augapfel daß der hier viel desfen Finzerwin'k sonst die ganze Die nerschaft flog! Er hatte doch sonst eine Menge Ei genheiten und Angewohnheiten . . . sie erinnerte sich wohl, das Rasierwasser mußte einen ganz bestimmten Wärme ben, und es gab eine wohl vorgeschrie bene Art, mit der ihm der Stallknecht beim Ausreiten die Zügel in die Hand zweifeln? z Eine grenzenlose, mitleidige Zärt lichkeit erfaßte sie. Sie eilte sich mit ihrer Toilette, um recht bald dem alten Mann da drüben die Gramfalten aus der Stirne streichen wand da. sein Hut uns Stxck fehlten. Da, wo s,« gelegen, stand auf dem Tisch eine Flasche . . . ihre Flasche mit Danziger Und dies« Flasche sie «rschral Vielleicht hatte er Besuch aber üb«r die hohe Stirne... „. . . da» thut wohl, diese Insekten los ->u sein!" Sie antworte,« nichts, sondern über» legte. Biel Schmuck hatte sie nicht! sten Wochen gesorgt . . . das Werth- Hunger haben Ja wahrhaftig ... sie hatte starten Hunaer. Trotz alledem und alledem! Die Natur forderte ihr Recht und küm merte sich nicht um Seelenleid und „Ach hab' freilich seit gestern so gut wie nichts gegessen!" sagte sie und trat mit dem alten den Flur. lung! .. . 5aS sei eine wahre Nolh! Die Klinke war wieder voll Blut! Na türlich . . . wieder diese Metzger aus fen der Abendsonne vergoldeten das bunte Gewühl, die rastlos dahinflu thenden Menschenwogen, in denen man Riesenhäusern, >das Thea ganz schwin- Die Uhr zeigte auf sieben. Jetzt setzte man sich in Posen zum Abend rolebuch . . Der Major stopfte sich men . . . o Gott . . . o Gott . . . essm!" „Gewiß wollen wir zu Mittag essen Kreise . . . sie fühlte sich sehr behaalich Mein Golt . . . schließlich war die Welt ja nicht so schlimm! ES konnte ja noch alles gut werden. Sie schaute Spiegelscheiben auf das Gewühl der Linden. Welch ein Kontrast dies vornehme Lokal, in das manche Vor. sehen! fröhlich zuwinken. Da fühlte sie sich Gesicht: „Kellner! . . die Rechnung!" blickten? ihnen Platz! Un'd hatten sie doch ganz deutlich ge „Papa . . ." flüsterte Thea tonloi . . . ~. . . . warum wollen denn Pau°> D«r alte Herr brummte etwas Un verständliches statt der Antwort. Sie m«rkte . . der ZwisKenfall war sür Achtzehn Mark und fünfzig Pken- Auf der Straße blickte sie dem alten doch: in unseren Kreisen verachtet man Geld verloren hat! Man sagt sich: das ist ebcn ein Unglück! Man grüßt steht Warum, Papa? .. . Ich will „Die Wahrheit . ." murmelte er „Av.ch das, Kind!" Der Alte nickte gedankenvoll ... .... es kam so eins drang aus der Atruft des allen Mannes. „Was war dann, Papa?" „Dann macht« ich «'bin so Schulden. terschrist anerkennen ..." „UnÄ da . . . Papa . . ." ihre Au gen wurden starr vor Entsetzen . . . schrist." Der Alte hatte sich von ihr abge wendet und nickte leise. Ihr Vater... der heißgeliebte alte Papa ein Wechselfälscher! Angst. suchung warst . . . und Du sagst selbst ... Du warst schuldig. .." „Ja Thea! ..." Geldstrafen .. . für so etwas .. .?" Leib. >' „Und nun geh'. Kind ... nun weißt Du alles ... bis auf's Lehte! Nun geh' in Dein Heim nach Posen zurück Stimme: „Du bist nicht allein, Papa! Denn Du hast mich! Die Andern mögen bei Dir..." VI. Aber diese Zukunft war und blieb wie ein Gespenst. Nebelhaft, nicht zn erkennen, nicht zu fasse« . . . und eben nicht vom Lesezimmer des Monopol- Hotels ans! Der Exhusar zahlte nnd schlenderte nachdenklich 'die Friedrich stet,: in dem trüben Rege,igrau des Lr-.'pe» und hatte das Gesicht voll Pläne . . . ja gewiß . . . alle diese gingen einen, Beruf« nach, mühte» sich, verdienten Geld! wie? Gewiß auf tausenderlei der und gleitende» Stangen aus schein baren, Chaos doch ein Ganzes schaff«». Aber wehe kem Unlnndigen, der der Hose und schweren Stöcken, dienst freie Ossiziere, Gutsbesitzer ans »er Marl . . . Aber das war ja gerade die Oder sollte er sich tcmschen? War sehen. „Na. auch 'mal wieder in Berlin?" ! scherzte de« Mann aus der AZilhelm- „Nein. Aber schlichten Abschied er ,' Schlichten Absch . . Der Ele liihl . . ." ich habe dte Maliern,!" Und der Leut nickewd wieder hin . . . Nein, dies« Welt wollte nichts »»ehr von thur wissen! Das Freimaurer alte Geschäftsfreund seines Vaters, der auch ein anderer reich werden könne. Georg hatte die Adresse noch von früher her in, Kovf. Er winkte einem Kut war. um Viele Stunde überhaupt in das Allerheiligste des Direktors vorge lassen zu werden, davon ahnte der srü- Gesicht mit dem Munt, u,vd Amerika! Es war, als ob die Welt große Wasser zu schassen. „Verzeihung, Herr Geheimrath" der ~ . . aber ich möchte eben auf jeden Fall in Deutschland bleiben und mil ! „Kenntnisse? ...ja Du lieber Gott ' Achseln ich spreche noch recht zösisch..." „Also so gut wie nichts! Können Sie stenographiren? Mit der Sch«!b maschine umgehen? Berst«hen Sie etwas von Buchführung und kaufmän nischem Geschcuftsstil?" „Nein!" sagte Georg verblüfft. „Hm." D:r Finanzier runielte die Stirne... ..... haben Sie sich sonst irgendwie in der praktischen Welt um gesehen? Bielleicht in einem Fabrikbe trieb... im Hüttenwes«» ... in irgend einem Jngenieurfach . . ." „Ich habe meine Rekruten gedrillt Rennen gelitten ..." „Nun ... und die Landwirthschaft? Wissen Sie da etwas davon?" . Nur, daß mein« Bferde eine sündhafte Meng« Hafer und Heu ver schlangen . . ." „Ja ... also ... verehrter Herr. ." der Bankier richtete sich etwas auf. .. „. . . fühlen Sie etwa irgend «ine be sondere Begabung in sich ... eine Te norstimme . . . oder ein Zeichentalent: ... auch nicht?"^ „Dann kann ich Ihnen nur rathen," schloß der alle Herr kühl seine Fra'en . . . offenbar der der Herrenreiter hsb kampflustig da» hager-, scharfgeschnittene Gesicht . . . .. . . >da Knecht . ~. bezahlter Knecht lassen. Alles ist überfüllt. Urberall »n s>n»»!c»t Millionär zu werden . ." Das war wahr ... entsetzlich wahr! Ein tödtlkches Grauen vor der Zukunft stieg jählings in Georg Texlor auf. Aber zugleich auch wieder der Trotz. (Fortsetzung folgt.) vor einigen Tagen in London vor Ge richt) weil sie von ihrer Herrschaft Lohn beanspruchte, der ihr, wie sie be hauptete, zukam; sie war. ohne Kündi gung entlassen worden. Der Grund war: Das Dienstmädchen benutzte die teralur, mit anderen Worten: sie schrieb. Sie ist „das Weib der sie schrieb und sie las Novellen. Und natürlich fand si. zwischen dem Beiden nicht so viel Zeit, um die Küche zu rei nigen und was dergleichen Beschäfti gungen mehr sind. Ein fortgesetztes Hm und Her entwickelte sich zwischen ihren Pflichten im Haushalt und der Erledigung ihrer Schreibarbeit, die den verlockenden Titel führte: „Die Rache des Grafen". Das dichtende Küchenfräulein leugnete vor Gericht nicht, daß sie sich mit der Literatur be schäftige. Vor Allem legte sie den Nachdruck auf ihr Recht zur Selbstent- Wickelung. Und das Gericht ging, we nigstens zum Theil, auf ihre nich? die zwei Monat« Lohn, die sie verlangte, 112» doch einen, zum Nachtheile der Herrschaft. Und jetzt kann sie un gehemmt an ihrer Novelle arbeiten, we nigstens so lange das Geld reicht. Auch hat sie schon mit einem Verleger abge schlossen. und die Welt erwartet ihre „Rache des Grafen" mit athemloser Ein militar>,cyes uri ginal ist soeben in Paris in der Per son des Generals Poilloue de Saint Mars gestorben. Er war berühmt durch seine unermüdliche Fürsorge sür das Wohl des gemeinen Soldaten. Zu den Grundbedingungen der Wohlfahrt seiner Leute rechnete er die skrupulö seste, bis in's Kleinste gehende Sau berkeit. In einer seiner berühmt ge schasten empfahl er ihnen beispiels weise die penibelste „Prop-ritat" der Fingernägel. Die Vorliebe Gene rals de Saint Mars für gymnastische Künste ging so weit, daß Leute, die über ihren Urlaub gebliebni waren, der Heimkehr still durch'« Thor zu schleichen, mit einem kühnen Satz über die Kasernenmauern voltigirten. In diesem Falle pflegte er dem rappsr. tirenden Officier zu antworten: .Ue ber die Mauer gesetzt? Tüchtiger Kerl das! Kann's noch zu war bringen!" Und die Strafe wurde erlassen. Nun ist der Alte selbst in'» Grab voltigirt. Jür die Küche. Suppen ohne Fleisch. Ei smd keine gewöhnlichen Wassersuppen, schrieben wird, sondern einige Som mersuppen, welche vermöge ihrer glück lichen Zusammensetzung das fehlend« möge eines Zusatzes von Fleischextract doch den eigenartigen Fleischgeschmack ausweisen. 1. Portugiese? Suppe. 4 Schalotten (seine Zwie beln) und reichlich Lauch schneidet man fein, röstet dies mit Salz nnd Psesser in 14 Unze Butter an, füllt etwas ko- Suppe. In einem halben Pint sau rer Sahne werden drei Eßlöffel Mehl, zlatt gerührt, die Masse mit etwas kcrltem Wasser verdünnt und in eirr Pint kochendes Wasser geröhrt, in dem: sie unter beständigem Quirlen eb«n nigtem Kümmel gewürzt, mit einem Eigelb abgerührt und mit gerösteten Semmeitoürfeln angerichtet. 3. Ro - st ock e-n Suppe. Irr iz Unze zer lassener-Butter dünstet man eine frische geschälte, von Kernen befreite Gurke, mehrere Salatherzen, zwei Schalotten und einen Teller jnnze Erbsen 10 Mi nuten, fügt' so viel lochendes Wasser bei, als nian Suppe kraucht, gibt als Würze Petersilie. Kerbel, Pimpernelle, Salz unk Pfeffer tmzir und dünstet Alles weich. Dann wird ein Theelöf fel Fleischeitmct beigemischt und die Sch w eiirS - t temit Robert - S'a'u cWer bis fünf Personen. Zeitdauer AI Minuten. Man schneidet etwa füns KS sechs Co telettes aus. einem nicht: zu fetten Schweins - und zwar so dick, daß an jedem, Mi Rippenknochen sitzt, den man nach Belieben entweder kürzt oder zustutzt, oder! auch' ganz auslösen lann. Mit der flachen Seite eines Hackmessers geklopft, werden die Eo telettes, mit Salz und Pfeffer bestreut, in zerlassener Butter auf raschem Feuer steif gemacht, dann rr nachste hend angegebene Sauce geligt. in der sie lurze Zeit dämpfen müssen. Einig ln Scheiben geschnittene Zwiebeln wer den in Butter gelblich geschwitzt, mit Mehl verrührt und mit!BmnAon von Fleifchextract verkocht: SiMld die sie durch ein Sieb, schärft fiemit Essig, zwei Löffeln Mostrich, verrührt sie mit einem Stückchen Butter mra> gibt sie über die Cotelettes, die, , angerichtet, mit einem Kranze gleichmäßig großer, gebratener Kartoffeln umgiben wer- Junger Z?«g«n- Eitzen-) Braten. Von einer junzen Ziege schneidet maw den Vorderth'cil weg, so daß nur der Rücken mrd'bnde Beine aneinander bleiben, häutetein wenig ab, spickt das Fleisch mit Speck, reibt es dann mit in Salz gestoßenen Wa cholderbeere» und einem EßEffel voll Weißwein em und bratet -S in Butter und saurem Rahm etwa.- sine halbe Stunde lang: Ger st ensch l.eä m. Dieser ist eines der'ältesten diätetischen Mittel in acuten, besonders in hitzigen Krank heiten. wie maw smt, Getränk und Nahrung zugleich. Man bereitet ihn am besten aus folgende Weise: Man weichtleine Portion Gerstengrau pen in Wasser und wäscht' mid reibt sie mit den Händen ab, um sie von dem sie in ein irdenes Gefäff, schüttet Was ser darauf und läßt sie einige Stunden kochen, worauf man den dünnen Schleim durchseiht un»., wenn nöthig, durch Zusatz von warmem Wasser mehr Zucker und Citronensctst. welch' letzterer auch günstig bei fieber haften-Zuständen wirkt. Der Gersten schleim ist auch «in gutes Getränk während der Seekrankheit. Mc>hrimHemd. Ein Viertel Psun» Zucker wir» mit sechs Eigelk» schaumig gerührt', ein Viertel Psund geriebene Mandeln, ein Viertel Pfunv Chocvlade und- die zu steifem Schnee geschlagenen Eiweiß darunter gemengt. Eine Puddingvllchse wird gu? zuge richtet und obige Masse ein- Stunde zekocht. Vor d«m Auftragen Sekleidet man den Pudding mit einem Schaum, d«r aber einige Stunden vorder ge rührt und im Keller sehr tatt gestellt werden muß. Ein Vierte»? Psund. Mucker und ein Viertel Psuirv Frucht gelee wird mit vier Eiweih, die zu. Schnee geschlagen sind, ein« halbe- Stunde tüchtig gerührt. Der Pudding! sieht schön aus und schmeck? sehr gut: K a l te S P e i se v »n V u t t e-r°> milch. Zu einem Qua-rt Buttermilch nimmt man ein halbe». Psund Zucker, sowie den Sast einer Citrone? 2V Blatt Gelatine werden in einem Pint warmen Wassers aufgelöst und Hinz«, gefügt, doch darf d« Lösung nM zu warm sein, weil k» Buttermilch wicht gerinnt. Will man die Speise nicht stürzen, so lann man ein pa»r Blatt Gelatine weniger nehmen. Man gibt Schlagsahne oder auch Vtnillesauc« dazu. Zweierlei. „Na, Johann, ich muß heute Nacht etwas beschwipst „Jawohl, Herr Lieutenant, g'iad so ist's mir neulich 'ganzen!" Un verschämter Kerl Er war ja ioial besoffen!" 3