2 Der Hramn einer Stunde. Von «älh- Chopi«. Man wußte, daß Frau Mallard an «mein Herzleiden litt. Es wurde da her alle mögliche Vorsicht angewendet, »im ihr die Nachricht von dem Tode ihres Mannes auf's Schonendste mit- Jhre Schwester Josephine war «s, die sie ihr beibraAe, in unbestimm ten Sätzen, gleichsam verschleiert die Wahrheit durchblicken lassend. Richards, der Freund ihres Man nes, war auch d« ihr tr» zur Seite. Er war gerade im Zeitungsbureau gewesen, als die Mittheilung ru>n dem Eisenbahnunsalle eintraf «rrd Mal lard's Name a-uf der Liste der.getödte ten Opfer genannt wurde. Sie hörte ivie Nachricht rircht, wie diele andere Frauen das Gleiche hören: in starrer Unfähigkeit dir volle Bedeu tung und Tragweite erfassend. In den' Armen ihrer Schwester «einte sie sofort in plötzlicher heftiger Bewegung auf. Als der erste Ausbruch des Schmerze» vorüber war,'ging sie allein in ihr Zimmer. Niemand durfte ihr folgen. DortPand, dem offenen Fenster ge rade gegenüber, ein bequemer, großer Lehnstühl. Auf diesen sank sie, wie niedergedrückt durch die physische Er schöpfung, die ihren ganzen Körper befiel mnd ihr bis in die Seele zu drin gen schien. Sie war jung, «in hübsches, sanftes Gesichtchen, aus dem Beherrschung, ja sogirr eine gewisse Stärk e sprach. JeKt aber lag etwas Unheimliches in den Augen, die weit in die Ferne hin «lusstarrten, nvch einem jener blauen Flecke am Himmtl. Und plötzlich ent rang sich den halbgeöffneten Lippen ein «rnziges Wörtchen: „Frei!" Das geistesabwesende Starren und der darauf folgende entsetzte Blick wa ren aus den Äugen geschwunden und sie blickten muthig und hell. Ihre Pulse schlugen heftig und das BliU jede Faser ihres Seins. Sie wußte «s genau, sie würde wieder weinen, wenn sie die gütigen, fürsorglichen Hände im Tode gesaltet vor sich sähe; wenn sie das Antlitz, das stets nur voll Liebe auf sie geblickt, so starr und bleich und todt vor sich sehen würde! >— Aber nach diesem bitteren Augen blicke sah sie eine lange Reihe von Jah ren, die ihr, einzig und allein ihr, ge hören würden und sie öffnete die Arme und breitete sie aus, gleichsam als Willkvmmensgruß für sie. Es tviitde Niemand mehr da sein, dem sie leben mußte in den nächsten Jahren. Sie würde ganz sich leben! Es sollte leinen mächtigen Willen mehr geben, der den ihrigen beugen würde, mit all' der blinden Beharrlichkeit, mit der Männer wie Frauen sich berechtigt Und dennoch sie hatte ihn geliebt that das Alles; was bedeutete die Lie- Josephine kniete vor der Verschlosse bitte Dich, öffne was thust Du denn, Louise? Um Gotteswillen, offne!" Drängen ihrer Schwester nachgebend, öffnete sie die Thür. Es leuchtete wie fieberhafter Triumph aus ihren Augen Jemand öffnete eben die gegenüber liegende Thür mittels Drückers. Es warßrenthy Mallard, der etwas reise müde eintrat, seinen Schirm undHand tojfer in der Hand. Er war vom Schauplatze des Unfalls fern gewesen und wußte gar nicht, daß etwas ge schehen war. Er war entsetzt über Jo sephinens durchdringenden Schrei und über die schnelle Bewegung seines Freundes, ihn den Blicken seiner Frau zu entziehen, die eben aufsah. Aber Richards war zu spät daran Als die Aerzte kamen, constatirten sie einen Herzschlag! Die „Freude" hatte sie getödtet. —A u! Beschäftigungsloser Re porter: „Donnerwetter, wenn ich jetzt «in Mittel hätte, die ganze Presse in Gährung zu versetzen." Bekannter: .Da nehmen Sie doch einfach etwas Preßhefe." «inder'n sind glücklicherweise nicht von Bedeutung!" Griechinnen. Von E. Gebhard. Wenn ein ungalantes altes Wort bemerkt, daß die Frauen sich nicht in kirchliche Angelegenheiten mischen sol len, so gilt das gewiß nicht für den Krieg, und am allerwenigsten für die tionalkrieges. Hat auch der diesjäh rige Krieg den letzteren keine Gelegen heit geboten, ihre thatkräftige Theil nahme zu beweisen: in allen früheren Griechenkämpfen hat sie sich auffallend gezeigt. Ein Volkslied erzählt; Zwölf Jahre lang hat Haide gelebt als Armatole und Klephte, Und keiner von ihren zehn Gefährten hat ihr Geheimniß erfahren; und die Geschichte bestätigt diese volks reiche Rückkehr. Ja, sie nahm selbst am Kampfe Theil. Während des grie chischen Freiheitskrieges führten die sich seine eigene Schwester befand. In der Festung Kytherias lag die Nichte eines am Orte angesehenen Mannes, heitsheldin ist Konstanze Zacharias, die beim Ausbruche des Kampfes das Kreuzaus ihrem Hause auspflanzte, der 80er Jahre den Wunsch aus halten hatte, beerdigt zu werdend Jahr 1873 zeigte, daß die Griechinnen uiiserer Zeit in dieser Hinsicht hinter graphie von ihr in vollem Klephten- Costüme gesehen: Säbel, Pistolen und Uatagans im Gürtel, die Flinte in der eine Art Mann - Weib zu denken? licher Natur. Will man ihre Betheili recht viel von jener welche die Hellenin der klassischen Zeit kennzeich nete; fast kindlich giebt sie sich ohne vor sich? einförmiges und freudloses Leben, das sie führt, und nur der Festtag führt die Mädchen in ihren Feierkleidern auk den Dorfanger, wo sie den klassischen zum Rythmus eines meist in Diolog die Flöte oder ein anderes Instrument begleitet. Natürlich gilt dies Bild eben nur von den Frauen der niederen Stände, und es ändert sich, je mehr der westliche Einfluß sich geltend macht. Bei den Frauen der Mittelklassen, besonders denen, die im türkischen Reiche wohnen, äußert sich dieser Einfluß oft in gar nicht vortheilhafter Weife. Sie pfle gen sich oft ebenfalls geschmacklos und reichischen Möbeln, wie sich selbst mit den neuesten französischen Hüten und überladenen Costümen auszustaffiren. Ganz anders steht es aber um die Gri echinnen der Gesellschaft. macht unstreitbar eine vorzügliche Fi-- gur. Sie kleidet sich mit Geschmack, versteht sich zur Geltung zu bringen und besitzt viel Grazie. Dazu kommt, daß man, aller Beimischungen von achtet, noch heutzutage den klassischen Schönheitstypus mit seiner breiten niederen Stirn, dem gradlinigen Pro file. den dunklen glänzenden Augen, den carmoisinfarbenen Lippen und dem nicht selten findet. Die geistige Beweg lichkeit der griechischen Frau zeigt sich auch in ihrem Conversationstalentc. fig zu plaudern, und der ausländische Gast nimmt von ihr und ihrem Wesen sicherlich einen günstigen Eindruck mit. Zu tief auf sie einzugehen, ist aller dings nicht rathsam. Sie Pflegt vie lerlei Interessen zu haben und vielerlei zu wissen, wozu regelmäßig auch we nigstens zwei Sprachen und dieK:nnt niß der neuesten französischen Litera tur gehört. Aber eine gediegene Bil dung ist ihr meistens fremd, und an dieser Thatsache ändert es auch nichts, daß mehrere Griechinnen als Ueber setzerinnen, Schriftstellerinnen u. s. w. mit Anerkennung zu nennen sind. Ob sich diesVerhältniß ändern wird, nach dem in jüngster Zeit in allen Bezirks hauptstädten höhere Mädchenschulen gesetzlich angeordnet sind, muß die Zeit lehren. Merkwürdig ist, daß die grie chischen Damen in Bezug auf Musik sich gewöhnlich einer ausgesprochenen Talentlosigkeit erfreuen; nur die Jn selgriechinnen machen hiervon eine Allen Ständen gemeinsam ist die Reinheit des Familienlebens. Die ehe liche Untreue ist auf beiden Seiten überaus selten; Scheidungen kommen, sonders erschwert, wenig häufig vor; ja, es ist überhaupt jener ganze Typus, wie er im westlichen Europa in der „unverstandenen Frau," in der Gestalt der Nora u. s. w. sich herausgebildet hat, einfach unbekannt. Das mag ja zum Theil daran liegen, daß die grie chische Frau sich entweder noch nicht zu einem besonders reichen und complicir ten Seelenleben entwickelt hat oder überhaupt ihrem ganzen Charakter nach nicht zu seelischer Vertiefung be anlagt ist: zum Theil aber wirkt doch auch entschieden der von Alters über kommene patriarchalische Zuschnitt des griechischen Familienlehens mit, der sich, trotz aller europäisch < veränderten Verhältnisse, auch in den Ehen der obe ren Klassen zeigt. Wunderlich genug ist es eigentlich, daß das Familienleben in Griechenland im allgemeinen so glücklich ist; denn Eheschlie- Ein Grieche selbst schätzt, daß in seiner Heimath etwa 90 Procent aller Ehen Convenienz - Ehen sind. Die Fami lien machen die Ehe unter einander ab, Aussteuer, genau festzusetzen denn den Sinn für Geld und Geldeswerth ! haben die Herren Griechen von ihren ! antiken Vorfahren ungeschmälert er erbt! und dann wird dem jungen unbekannter Mann als ihr Verlobter vorgestellt. In den oberen Klassen gehi es ja nun freilich nicht ganz so orientalisch zu, das Mädchen lernt hier wohl ihren Zukünftigen kennen, aber im besten Falle wird darnach geforscht, ob sie gegen den Auserwählten etwa Antipathie hege; ist dies nicht der Fall, so besorgt auch hier die beiderseitige Verwandtschast alles Uebrige. So ist es erklärlich, daß in allen Kreisen des griechischen Volkes i>i'<>xi>i»<-üi», d. h. Heirathsvermittelung, aus purer Freundschaft mit betrieben schließlich als ökonomische und sociale Angelegenheit und Nothwendigkeit be trachtet, und je eher sie stattfindet, desto besser. „Heirathe jung oder geh' jung in's Kloster," sagt ein griechisches Sprichwort. Tragen schon diese An schauungen dazu bei, daß nur wenige Frauen unverheirathet bleiben, so kommt hierzu noch die überwiegende Anzahl.der männlichen Bevölkerung in j Griechenland. Es giebt also dort '! recht wenige „alte Jungfern"; wo aber I ein Mädchen unverheirathet bleibt, da , ist es einer der rührendsten Züge im ' j griechischen Familienleben, daß der ! Bruder sich stets für verpflichtet erach j tet. im ausgedehntesten Maße für die > Schwester zu sorgen, Ost heiralhet er ! selbst nicht, so lange er nicht di-Schwe ! ster an den Mann gebracht hat. Diese Sorge sür die Frau, die sich auch in den Beziehungen des Gattin zur Gat/ tin und des Sohnes zur Mutter über ' aus prägnant ausdrückt, ist eine der besten Seiten des patriarchalischen Charakters des Familienlebens. Wie man sieht, unterscheidet sich die Griechin in vieler Hinsicht von ihren westlichen Schwestern. Sie ist im Ganzen noch unentwickelt zu nen nen; sie hat noch wenig Freiheit genos sen und besitzt auch wohl gegenwLrtig noch keinen rechten Sinn sür die Frei heit; das Haus umschließt ihitz Leben. In der Einfachheit ihrer Gefühlt und in der Bescheidenheit ihrer Wünsche hat sie noch viel vom Naturkinde an sich, aber es wohnt eine gewisse geistige Be weglichkeit in ihr, die sie vielleicht.ein mal aus eine höhere Stufe führen Aie Hcstchtspffege. Von Dr. med. I. Reinhardt. Trotz aller Mandelkleie und aller milden Seifen, H«rr Doctor. läßt der Teint meiner Töchter viel zu wünschen übrig." „Ihr Verfahren war eben grund falsch. Auch sür die Pflege des Ant litzes gilt als erste Regel: Abhärtung!" „Aber was hätte ich denn thun sol len, Herr Doctor?" „Gcratx das Gegentheil von dem, was Sie gethan haben. Mädchen müs sen bis zum Beginn des wichtigsten Abschnittes ihres körperlichen Ent wicklungsganges säst derselben körper lichen Wehrhaftmachung unterworfen werden wie Knaben. Sie müssen von frühester Kindheit an daran gewöhnt werden, allen Unbilden der Witterung zu trotzen." „Gewiß, das mag zur Ausbildung körperlicher Kraft wichtig sein. Aber der Gesichtshaut dürsten solche An stürme doch wohl Schaden bringen?" „Im Gegentheil! Im Organismus des Menschen steht der Theil in un trennbarem Zusammenhange mit dem Ganzen, und mit der Abhärtung des übrigen Körpers wird auch der desGe sichts ihr Rech!. Licht und die schen Hilfsmittel. Und dann kaltes Waffer statt Essenzen und lauer Kleie abwaschungen!—lhr älteres Fräulein Tochter hat übrigens gar keinen schlechten Teint. Sie hat im Gegentheil die außerordentlich seine und daher äu ßerst empfindliche Haut der rothblon den Damen. Nur ist die Glätte der Haut leider durch viele Sommerspros sen unterbrochen. Das empfehlens wertheste Mittel zu ihrer Entfernung ist eine 1 2 procentige Sublimatlö sung. Man pinselt dies« Lösung wie derholt aus die betreffenden Stellen auf die betreffenden Stellen auf oder läßt feuchtetes Leinwandläppchen von der Größe der zu entfärbenden Stelle auf dieser liegen. Es tritt dann eine mehr oder weniger stürmische Abstoßung der Hornhaut ein. während die neuentsti hende Oberhaut farblos ist oder kaum sichtbar« Fleckchen zeigt. Leider sind nach einer Reihe von Wochen die Pig mentflecke wieder in dem friihernGrade sichtbar. Daher ist es rathsam, bei ver einzelten und nicht zu ausgedehnten Pigmentirungen von der Anwendung Electrolyfe zu schreiten." „Aber was soll ich mit unserer Jüngsten machen?" „Das kleine Fräulein leidet an so genannten Mitessern und Mnepusteln und an Flechten. Wie alt ist die kleine Dame?" „Vierzehn Jahr. Wir bemerkten die ersten Anfänge dieser Hautasfection schon vor fünf Jahren, als sich auch Ohrenlaufen eingestellt hatte, derent wegen wir bereits damals Ihre Hilfe „Und ich sagte Ihnen damals, Jh:e muß jetzt dasselbe verordnen, denn das Grundiibel ist zwar bedeutend gebes sert, aber noch nicht -beseitigt. Die Skrofulöse, wenn auch eine constitutio nelle Erkrankung, kommt nicht selten allein an einzelnen Körperstellen und meiner Form ihres chamäleonartigen und die Mitesser und Pusteln würden durch kleine Thierchen hervorgerufen und die schwarzen Punkte bildeten ihre Köpfe." „Von parasitärer Ursache ist hier keine Rede. Ein Mitesser ist eine An- Umständen ganz eingetrocknet sind, so daß das Sekrer als dunkler Punkt in l der Haut erscheint. Aln«pusteln sind chronische Entzündungsproductc der Talgdllisen mit der Bildung vonKnöt chen, in deren Mitte sich ein schwarzer Mitesserkops oder eine Eiterblas« zeigt. Die örtliche Behandlung dieser Leiden ken Hautstelle z. B. durch Aufschlitzen mit einer feinen Lanzette. Bei größerer Ausdehnung kommen Schmierseife, Hebrascher alcalischer Seifengeist, Lilionaise Knlü l-irlinnii i), Schwefelpasten u. s. w. zur Anwen dung. Die Flechte, i't»,> ss>»!ni»>ii!,,> > I»»»ii1>-, Salzfluh oder Ekzem, ist eine einfache nicht ansteckende, katarrhali sche Entzündung der Haut, von acutem oder zumeist chronischem Verlaufe, die i bei ihrem Entstehen in Form einer flammigen Nöthe od«r in Form theils zerstreuter, theils gruppenförmig ste henderKnötchen, Bläschen und Pusteln, j oder einer Vereinigung von ihnen auf tritt. Sie ist mit mehr oder weniger ' starker Schwellung der Haut und hef tigem Brennen und Jucken verbunden und geht im weiteren Verlaufe in Näs > sen und in Bildung von einerseits gel ben gummiartigen, andererseits grü- nen und braunen Borken oder in trocke ne Schuppenbildung auf geröthetem Grunde über. Di« Ursach«n dieses Hautcatarrhes können mannigfaltig sein. Wöhrend sich bei vielen Ekzem kranken keinerlei ander« Ertrankungen nachweisen lass«n, sondern jeder leicht« Reiz, der die verweichlichte Haut trifft, eineFlechte hervorruft, ist es doch sicher, daß schwächende, auf die Gesammtcon stitution einwirkende Momente die Veranlagung zum Ekzem, wie über haupt zu Catarrhen erhöhen. Hierher gehören: Bleichsucht, englische Krank- Die örtliche Behandlung des Haut latarrhes hat eine dreifache Ausgab« zu lösen. Wir haben erstens die den kran ken Stellen aufliegenden Krusten und Schuppen abzulösen: zweitens vorhan dene nässende Stellen derUebcrhäutung zurückgebliebene Verdickung und Rö chling der Haut zum Schwinden zu bringen. Das Erste erreicht man durch Oele und Fette. Die nässenden Stellen heilt man durch die Hebrasche Diachy lonsalbe ab. Ist dem Nässen der Flechte ein Ende bereitet, so gilt es, die ausge zeichnete Wirkung des Theers, der ent weder rein oder in spirituöser Lösung aufgepinselt oder in Salbenform zur Anwendung gebracht wird, zur Besei tigung des dritten, fguamosen Sta diums dienstbar zu machen. Aber wichtiger als die locale The rapie bleibt doch die Stärkuna des All gemeinbefindens. Was in den letzten Jahren versäumt wurde, muß jetzt nachgeholt werden. Denn können auch durch die genannten Mittel die bisher gebildeten Hautaffectionen beseitigt werden, so verhindert ein Neuentstehen anderer Hautstörungen häufig die Be seitigung des Grundübels. Wer einen reinen Teint haben will, muß vor al lem einen gesunden, kräftigen Körper „Noch eine Frage, Herr Doctor. Wie sollen herangewachsene und ältere Per sonen, die nicht von vornherein zu einer entsprechenden Gesichtspflege veranlaßt worden sind, sich Bezug auf die zeit beginnen! Man wäscht zunächst früh Morgens das Gesicht mit ge wöhnlichem Leitungswasser, das dann eine Temperatur von 16 18 Grad Celsius zu haben pflegt, und reibt die Woch« zu Woche fetzt man die Wasser- Grad erhalten hat. Je kühler das Wer die einflußreichen Talgdrüsen vcr- TaS Schwcftcmpaar. Von T. Bähr. Ich kenn' ein holdes Schwesternpaar, Die eine, die hat schwarzes Haar, Im Herzen im Auge Gluth, Sie ist ein junges, frisches Blut. Die and're, die hat blondes Haar, Ein blaues Auge, hell und klar, Ist ernst und ruhig, spricht nicht viel, Hält unverwandt im Aug' ihr Ziel. Die eine, die ich dir beschrieb, Die siehst du oft, sie heißt die „Lieb'". Die siehst du selten, sie heißt „Treu'". Zuspät. Ein Bürgermeister ' sendet ein Schreiben an das Bezirks amt. Der Bezirksamtmann öffnet dasselbe und wirft es, unwillig über die unleserliche Handschrist, zu chen muß die Angelegenheit erledigt werden und der Bezirksamtmann lingt. die Handschrift zur Fertigung einer deutlicheren Abschrift an den idurgermeiirci zurua. oaraus läuft von diesem folgende Antwort i ein: „Dem Bezirksamt zurück, indem - das Schriftstück bälder hätte zurück , gesandt werden sollen, da man es jetzt > selbst nicht mehr lesen kann. Hoch > achtungsvoll Schwammerl, Bürgev - meister." Kindlich. Klein Elschen hört zufällig, ihre Eltern hätten sich im > Bade kennen gelernt. Am selben Tage - kommt ein Brautpaar zu Besuch. Els , chen stellt sich vor dasselbe hin und - fragt: „Habt Ihr Euch auch in der —lm Pa.ßbureau. Kanz ' list: „Augen blau, Kinn rund, Gesicht ' länglich. Haare schwarz haben Sie , besonder« Kennzeichen?" Fräulein . lzögernd): „Ja. -in gebrochenes , Abwehr. Bater (Gedichte > seines Sohnes lesend): „Wo Du das : Zeug nur herhast?" Sohn: „Oho, ich > bin geborner Dichter!" Vater: „Da - muß ich bitten! Schiebt der den Un sinn gar seinen Eltern in die Schrih'!" ' —lm Re st auran t. Gast: - „Die Suppe ist ja kalt, Kellner!" Kellner: „Aber ich habe mir doch so > eben noch den ganzen Daumen darin . verbrüht!" . wliren, Herr Lieutenant?" ,Aeh, > meiner Braut, bitte!" Alaska's Goldfelder. Fevn im hohen Norden, in den un wirthlichen Einöden des eisigen Alaska liegt das neue Land der Verheißung, dem die Goldsucher in hellen Haufen zuströmen. Nur nach Ueberwindung unzähliger Schwierigkeiten sind die Goldfelder am Duion zu erreichen und alle Lebensbedürfnisse muffen über eisige Schneestürme und wilde Berg wässer das Fortlommen außerordent lich erschweren, transportirt werden, allein das gleißende Gold wirkt am Ende des fernen Zieles den kühnen Männern, welche all' diesen Hindernis sen erfolgreich zu trotzen vermögen. Die Kunde von den reichen Funden am Uuton und seinen Nebenflüssen hat ein intensives Goldsieber hervorgerufen und in dieser Saison sind bis jetzt schon an 5000 Männer dorthin ausgci brochen, in dir Hoffnung, dort in kur zer Zeit große Schätze sammeln zu Ankunft in Fort Cudahy. können. Die reichsten Goldlager sind am Bonanza Creek von einem Prospek tor Namens George Cormack gemacht Bäche, die ihre Wasser in den Jndian River und Dukon ergießen, sind in so hohem Grade goldhaltig, daß ihre Be arbeitung reichen Gewinn verspricht. Wie stark der Andrang gerade nach dieser Gegend ist, erhellt aus der Kunde, daß an den vermiedenen Was serläufen an 1000 Claims abgestellt sind. Die Arbeiten werden unter Aufbietung allerKräfte betrieben, denn in dem hohen Norden ist die Saison nur von fehv kurzer Dauer und mehr als wo anders ist dort Zeit Geld. Bis her galt ein Claim, der Gold im Wer the von 5 Cents auf eine Pfanne Kies ergab, als gut, denn bei diesem Gold gebalt stellte sich der Tagesverdienst auf 550 für den Mann, aber nach den neuesten Nachrichten liefern die Felder am Bonanza und Eldorado Creek viel reichere Erträge. An 40 Claims an diesen Bächen haben PI auf die Pfanne ergeben und ein gewisser Clarence Verry hat sogar eine durchschnittliche Ausbeute von Pl 3 gelabt. Floß auf dem Bennettsee. In jedem Thal darf ein Prospektor Abstimmung aller Goldgräber nach dem Goldgehalt des Erdreichs festge setzt. Durchschnittlich hat jeder Claim «ine Länge von 500 Fuß am Wasser und erstreckt sich über die ganze Breite Rede sein. Ueberhaupt alle Behufs Ermittelung des Goldge halts wird die primitive Methode des Hundeschlitten. Auswaschens einer Pfanne Sand an gewendet; sobald aber ein Claim ab gesteckt und eingetragen ist, geschieht die Bearbeitung mittels hölzernerGerinne, deren Herstellung keine geringe Mühe ner Kiesschicht bedeckt, die nicht selten eine Mächtigkeit von 30 Fuß erreicht, und dieser Erdreich muß erst fortge zi/können? zuweilen läßt sich derselbe ! ober auch im Winter dadurch erreichen. daß Schächte durch die gefrorene Erde getrieben werden. In Anbetracht der großen Entfernung von den Niederlas sungen und der bedeutenden Schwie rigkeiten des Transports sind die Preise aller Lebensbedürfnisse riesig hoch. Die Transportkosten von der Küste bis zu den Camps stellen sich bis aus 50 Cents per Pfund und so kann es nicht Wunder nehmen, daß ein Pfund Kartoffeln mit PI bezahlt wird und Speck 85 Cts. pro Pfund kostet; andere Lebensmittel entstehen entspre chend im Preise. Daß unter diesen Umständen sich die Bearbeitung keines Claim lohnt, der nicht mindestens PlO für jeden Mann abwirst, liegt wohl auf der Hand, umsomehr als der kurze Sommer nur eine sehr beschränkte Thätigkeit erlaubt. Diese Verhältnisse erklären es auch, daß ein Goldgräber, der in den Camps am Bonanza Erfolg zu haben erwar tet, über nicht unbedeutende Mittel verfügen muß. Die Reise aus den Staaten nach den Goldfeldern im ho hen Norden und die Beschaffung der erforderlichen Ausrüstung machen er hebliche Ausgaben nothwendig und bei der Aussicht, unglücklicherweise ein« ganze Saison ohne direkten Gewinn arbeiten zu müssen, muß der Prospec tor mindestens so lange aus der eige nen Tasche leben können. Trotzdem findet sich Keiner bereit, im Dienste eines Anderen gegen einen bestimmten Tagelohn zu arbeiten. Um die großen Strapazen der ge fahrvollen Reise nach den Goldfeldern am fernen Uukon überwinden und die schwere Arbeit in den Camps selbst er tu/etforderlich, die von der verweich lichenden Civilisation nicht angekrän kelt ist. Bisher herrschte denn auch in Goldwäsche, den Camps das starke Geschlecht mit tanten souverän, bis in dieser Saison, vom Golddurst getrieben, sich auch eine Vertreterin des Ewig - Weiblichen in das Weltfremde Dorado gemacht und dem wilden Reich des Allherrfcheis Mammon einen romantischen Anstrich verliehen hat. Diese Amazone, welche wie das Mädchen aus der Fremde in dem Bonanza - Thal erschien, ohne daß Jemand ihre Herkunft kannte, hat sich der rauhen Umgebung vollständig anzupassen verstanden. Annie Graves so nennt sich die Goldgräberin kann gerade nicht als ein Urbild weib licher Schönheit gelten, allein sie b'sitzt ein Paar sehr kräftige Arme, mit denen sie ihren Claim selbst bearbeitet, und an Courage, denselben mit dem Revolver in der Faust zu behaupten, fehlt es ihr auch nicht. Anfänglich wurde sie von den Goldgräbern mit scheelen Augen angesehen, allein mit ihrem energischen, dabei aber freundli chen Auftreten hat sie sich in kurzer Zeit die Freundschaft des ganzen Camp er worben. Um ihr« Herkunft und Vitt Im Lager, gangenheit kümmern sich die Goldgrä ber nicht, und das aus leicht begreif lichen Gründen, ist doch unter iliikN Mancher, der auf neugierige Fragen j nach seinem früheren Leben nur mit dem Revolver antworten würde. Bescheiden. Schneider (der dem Herrn Baron einen Anzug geliefert): „Und wann darf ich Ew. Gnaden zum ersten Mal mahnen?" Beriiunstehe. „Was, der thet, natürlich Mesalliance?" „Im Gegentheil, sie hat ja sein Geld ge habt!" Verschna ppt. Baron: „O, meine einzige Else!" Schauspiele- Rentier Knictschke: „Nee, det