6 HinMngjlansflug. Zliieitloff gesagt und dann war er am Pfingstsonntag mit einem Extrazuge hinaus in's Gebirge gefahren. Er hätte es nicht prächtiger mit dem Wet nicht auskommen. So wandcrte er munteren Schrittes fürbaß. Nur Eins störte ihn; dieser Tag schien ihm so recht eindringlich zu predigen! „es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei." Wohin er immer blickte, sah er rüstige dürfen. Wie die Fee des Waldesi in Weitlöfs, als er endlich Worte finden Jahren. „Ich bin Frau Regierungs- Zeit erfüllt hatten? Als er das junge rend Mama der Ruhe pflegte. Weit gen. Plötzlich klatschte sie glücklich in Sie wurde erschreckend bleich. Ein todttüauriger Blick der großen Augen traf ihn: dann eilte sie davon. Der die Seligkeit einer ganzen Zukunft ver scherzt? Und war :6 nicht entsetzlich. Die Glocke des Gasthofes rief die Gäste zum Mittagessen. Durste «r sich denn sehen fassen? der nicht feige fliehen. Die Räthin begrüßte ihn herzlich und unbefangen. Aber wenn er An njes bleiches Gesicht sah, wenn er wahrnahm, wie sie sich das Essen her es ihm, als sollte er vor Scham ver gehen. So bestritt die Räthin allein die Kosten der Unterhaltung. Weitlöfs sehnte sich nach einem Mo ders war dieser Weg, als der köstliche Weg hinauf zum Berge. Ihm war es, als hätte «r vorhin seine höchsten unten im Felsenthal angekommen war, Die Räthin, der Annies Blässe und Schweigsamt«it denn doch allmälig röllllberdeckte Halde gelangt, über die Felsenthal hinabzusteigen hatte. Die Frau Räthin, sorgsam sich vor den «in wenig zurück. Diesen Moment be nutzte Weitlosf, um an Annies Seit« zu «ilen. „Gnädiges Fräulein", be wärtS geeilt. Dabei achtete sie nicht auf die Unebenheit des Weges, ihr Fuß glitt über einen spitzen, langen Stein muthlich," sagte der erschreckten Frau Rath. „Ich werde sofort unter suchen." Damit kniete er nieder und ruhig und geschäftsmäßig. Die Un tersuchung bestätigte die Richtigkeit der Vermuthung. „Ich möchte an Ort sorgt fragte: „Wie fühlst Du^Dich, stütze, Mutter, werde ich wohl bis zum „Das ilt unmöglich," fiel Weitlöfs flllsterte sie: „Ich will." Eine glühende Rothe überfluthete ihr Gesicht, als sich der selige Doctor „Doch, liebe Mutter," rief Weitlöfs, und Farbe in das Leben hin.intragen Ein MuMlatt. Im alten Vaterlande ist Pfingsten chen. Kein jährliches Fest wird daher al terorten mit soviel Gebräuchen und Volksbelustigungen gefeiert, als das liebliche Pfingsten, die Auferstehung des Naturlebens, schon bei den Judeti 7 Wochen nach dem Passahfeste began gen als erstes Erntefest des Jahres, bei den Germanen ein Sommersest bedeu tend, wo ein Roßkopf dem Wodan als Opfer gebracht und Schwerttänze und Stechkampfspiele den Tag beschlossen. Auch opferte man, da die Sonne im Zeichen des Stiers steht ein Rind, reich mit Blumen und Bändern geschmückt, daher der Ausdruck „geputzt wie ein Pfingstochse". Im 4. Jahrhundert verchristlichte sich die alte Feier, die an fänglich acht Tage dauerte, seit 1V94 aber auf drei beschränkt wurde. Doch blieben die heidnischen Anklänge bei den an dieses Fest sich anschließenden Voltssitten bestehen. Roch spielt das Pferd eine große Rolle so beim schwä bischen Pfingstritt, wo Alles mit dem Geistlichen die Aecker umreitet, singend und betend, daß Gott die Saaten vor allem himmlischen Schaden und Unheil behüten soll, während im Böhmerwal de ein Wettrennen veranstaltet wird. Die Reiter sammeln sich aus einem Brachfeld« oder auf der Gemeindewiese und erwarten als Zeichen zum Rennen das Abschießen einer Flinte; am Ziel befindet sich eine Stange, auf der die Preise aufgehangen sind, als erster eine roth- und blauscidene Weste, als zwei ter ein carminroth-seidenes Halstuch, als dritter ein gestickter Hosenträger. Ist der Ritt vorüber, macht sich der ob< ligateSpaßmacher auf d:n Weg, spornt seine elende Mähre, steigt nach ein paar Schritten ab, füttert und treibt allerlei Kurzweil; endlich kommt er zum Ziele und Zaum, Geizt Du mit Kuchen und Eiern? wohl nen zugeworfenen Geldstücke geschickt Im Elsaß wird am Bortage das Fest „angcknallt", die Bursche schnei den Musikanten, schließlich zu Pferde, die mit Stangen, an denen Körbchen befestigt sind, nach den Fenstern langen und Gaben von Backwerk, Rauchfleisch Ein halb Maaß Wein Weide zu treiben; das erste dort anlan gende Thier wird als „Psingstkärl" mit Blumen durchs Dorf an diesem Tage der Auftrieb auf die Alm, die erste Sennerin wird als Mai- braut begrüßt. schmücken der Häuser mit Blumen und ! Birtenzweigen, das Aufstellen von Bäumchen vor den Fenstern tugend hafter Mädchen, während übel beleum dete Häcksel vor die Thür gestreut be kommen oder eine vogelscheuchenartige Puppe aufgestellt wird; wer den Mor gen verschläft, erhält einen Kranz von Kalmus. Im Spreewald bleibt der Osterbaum bis Pfingsten stehen, dann schmückt man ihn mit Flitkr und Blu men und versteigert ihn, der Erlös wird natürlich gemeinsam vertrunken; in Schweidnitz istScheibenschießen, zur Erinnerung an das vom Herzog Bo leslav im Jahre 1286 gestiftete Bol zenschießen, dessen Ziel ein Adler war. Das heidnische Regenfest, wo man sich mit Wasser begoß, um für das ein Türke oder Mohrenkönig, unzwei felhaft Symbol des Winters geführt, ein Ritter mit den Maitnaben singt: Schnabel auf den Scheunenfirst, wo er gegen Blitz und Feuer schützt. Lustiger ist in Niederbayern das Fest des „Was servogels"; ein Bursche reitet phanta stisch mit Haidekraut, Zweigen und Schilf geputzt, vor dem Gesicht eine Maske von Birkenrinde durch dasDors mit dem Gesang: „Wir führ'n, wir führ'n ein' Wasser- Wir wissen nit, wo er is herg'flog'n. Er is g'flog'n weit über die Rüb' Und macht den Fischern das Wasser so trüb'." An einem Teiche oder Flusse wird! Halt gemacht, zwei Dirnen sichren das Pferd des Wasservogets hinein, man reißt ihn herab und taucht ihn mehr mals unter; zur Rache hascht er nach den Dirnen und bereitet ihnen ein glei ches Schicksal. DaS Psingstfest ist wenig in das Gebiet des Aberglaubens gezogen, es besteht nur der Glaube, daß an diesem Tage geschöpftes Wasser heilende Wir kung hat, daß der Pfingstthau den ! Teint verschönert und die Sommer- i sprossen vertreibt, daß man die Hexen erkennt, die ein Faß auf dem Kopf zu tragen scheinen, wenn man sich einen Kranz von Brombeerwurzeln in den Hut legt und damit in die Kirche geht. An diesem Tage muß man eine Wall- fahrt angeloben, dann geht der Wunsch ' sicher in Erfüllung. Schießt man am Morgen über die Saat, hat man ein! fruchtbares Erntejahr, steckt man einen ! Birtenzweig in den Flachs, wird er hoch, gesteigerte Intelligenz erlangt man, wenn man bei Tagesanbruch die Hausthüre öffnet und weit offen stehen läßt, dann kommt der heilige Geist ins So bringt es die anmuthige Jahres zeit überall mit sich, daß man mit hei teren Gebräuchen das Psingstfest feiert und haben besonders die kräftigen und ihre angeerbten Gewohnheiten behaup Psingstcn. Mit goldigrothen Haaren: Pfingstsreude kommt im Sonnenbann In's grüne Land gefahren. Waldmeister nickt vom Bergeshang Dem Birtenfräulein Grüße Und schlürft in ahnungsvollem Drang Des Maienthaues Süße. Es träumt nicht mehr das Wipfeldach, Gelöst ist rings das Schweigen; Des Waldes Geister werden wach Und tanzen bunte Reigen. Was hat nur in dem Frühlingsfest Die Jungkathrein verbrochen, Datz sie der Hans an's Herze preßt Und nicht verstummt sein Pochen? Wied« rH« rr. Zofe: „Jo- Du mich heirathest." Johann: „So bald mein Baron Deine Gnädige hei rathet." Zof«: „Wenn der aber meine Gnädige sitzen läßt." Johann: „Dann behältst Du auch Platz!" Zwei Renommisten. — Student A.: „Ich sage Dir, wenn ich in's Restaurant gehe, dann hat das Mädchen meiner Abtheilung gerade zu laufen!" Student B.: „Gar nichts! Neulich passirte mir, daß ich plötzlich kein Bier mehr bekomme was war schöpsung in Ohnmacht gefallen!" Verlorener Farben sinn. Sie: „O, so bewundere doch dieses herrliche Farbenspiel, das die un tergehende Sonne hervorbringt!" Er: „Laß' mich aus, seitdem wk verhei rathet sind, finde ich alles grau!" Ueber « instimmung. Ba ron: „Leonore, können Sie denn mein Schmachten noch länger mitansehcn?" . Tänzerin: „N«in Baron, denn Ihr Schmachten ist wirklich nicht zum An schauen!" Verfehlter Beruf. Com mis: „Monocle trag' ich. keine Waden hab' ich, dazu mein colossales Selbst bewußtsein ... 's ist zu dumm, die Natur so verkannt zu haben und bei solchen Vorzügen Commis statt Lieutenant geworden zu sein!" Kasernenhosblüth«. Unterossicier: „Mensch, wie haben Sie bei Ihrer grenzenlosen Dummheit nur auf die Welt gefunden?" Kochzeiten auf Mlönkgnt. ein Mädchen selbstständig ist, ein Erb- Mönkguterin. braucht! Diese Sitte des Utstellens Ankunft d«r Gäste. DasMaP wird mit Ge- Zug der Gäste, Rindfleisch. Wer sich im Lauf der staltet. Das Brautpaar. Da gewöhnlich bis zu zweihundert, oft auch dreihundert Personen geladen sind, so ist eine Mönlguter Hochzeits feier trotz der Einfachheit der Mahl zeiten nicht gerade billig: unter tau send Marl lommen die Gastgeber sehr selten sort. Aber das verschlägt ihnen nichts, denn sie sind durchweg wohl habend. Das inerlt man ihrem Auf auch ihre Kleidung eine Verhältniß mäßig einfache ist, selbst wenn sie die alten Vollstrachten anlegen nur die trachten aus. Das Brautpaar strebt manchmal einer Geschmack Concessionen macht und sei nen Reichthum durch Anschaffung städtischer Hochzeitsllcider (oder Klei ihrem Berufs entweder als Schiffer oder als Fischer, nachgehen; sonst tra gen sie als Theil der ihnen eignen Landestracht weit hinaufreichende schwarze Strümpfe und lurzschäftige Stiefel oder auch «ine schuhartige Fuß belleidung. Den Kopf bedecken sie auch nur im „Dienst" und bei schlech tem Wetter mit dem „Südwester", einer Hochz « itszug. merkwürdige schwarze Mütze, die ein wahres Monstrum ist. Sie sieht fast aus und ist bei verheirateten Frauen. Die Kirche, mit einem breiten, ringsum laufenden und die seltsame Kopfbedeckung bis zu ihrer halben Höhe einfassenden Seidenband besetzt, das in Zipfeln bis auf die Schulterblätter herabfällt. Auch bei dieser Mütze kommt die zwie fache Borliebe der Mönkguterinnen Körpertheil deutlich zum Ausdruck. Die Mütze nämlich besteht aus einer Unmenge von Tuch, breitem Band und' Wolle wie auch Watte zur Auspolste rung sagt doch ein Mönkguter Sprichwort: „Zwei Aehl Rasch un eem Pund Wull, dat gisst 'ne gaude Pa thenhull": zwei Ellen Raschzeug und ein Pfund Wolle, das giebt eine gute Patken getragen wird. Trotzdem sie zwei bis drei Pfund schwer ist, denn es kommt noch viel mehr hinein als nur zige Kopfbedeckung getragen: wie die Brust mehrfache Hüllen hat, so hat sie auch der Kopf: die Mönkguterin tragt noch «ine weißleinene Haube, die aber bis auf einen zwei Finger breiten Streifen völlig verdeckt ist, und stülpt Tuch über die „Pathenhull" und steckt Fortschritt. „Bei uns inwi Wasser!" —Patient: „Aber Herr Doc-