2 Kiio!p? und BISHe. Als noch grün die Knospe war, Still in sich verschlossen träum».'d, War sie reizlos ganz und gar. Als sie dann sich b-lb entfettet Sie als Blüthe sich dem Ächt. Wav sie dust- und glanzumflossen. Hoffe! Aus der Knospenhülle, Die sie birgt, bricht bald hervor Ungeahnten Glückes Fülle! Frauen ÄS Aerzte im Alterthum. Schon in den frühesten Zeiten 'hat die Frau eine Rolle als Arzt gespielt, wohl infolge ihrer natürlichen Veran lagung. niit heilender oder lindernder Hand überall und stets hilfreich einzu greifen. Erhob die Mythologie der Wlten das weibliche Geschlecht doch wegen dieser zum Olymp hinauf! Bei den Egyptern war Isis, der mächtigen Gottheit, das Wächteramt über die menschliche Ge- Göttin der Ehe, über die Gesundheit, Tochter des Chiron (Sohn des Zeit gottes Kronos und Lehrers des sprich wörtlich gewordenen Aesculap in de: Tochter des Gottes der Heilkunst, Aes- Jnngfrau mit einer Schlange, welche sie, als Symbol der Gesundheit, aus einer Schale trinken läßt. Der Ur vater aber aller Aerzte, der große A^s- Auch im „Talmud" der Juden fin det sich bereits ein weiblicher Arzt ver treten, genannt: „Em" (Mutter), die durch pädagogische Kenntnisse und Lehrsätze, wie durch ihre Heilmittel für die verschiedensten Krankheiten sich tur zu kennen und zu verwerthen, in dem sie den Saft der Pflanzen zwi schen Steinen auspreßten und heil same Tränke brauten. So lag also der Anfang des ältesten Sanitätswesens auch bei den Deut schen schon in den Händen der Frauen, Wenngleich noch ohne Universitätsstu dien, Diplome und Doctorhüte. GesichtSsalteiu Wer möchte nicht große Opfer brin gen, um von ihnen befreit zu sein und wahren. Bei zarten Frauen sollen die Falten und Linien der Haut eigentlich erst mit dem dreißigsten Jahr sich zu zeigen beginnen, allein gerade in den zartesten und schönsten Gesichtern er scheinen sie meistens schon viel früher. Als Ursache müssen wir mangelnde Hautpflege, Waschen nur in warmem Wasser ohne nachzuspülen und außer dem noch mit kaltem Wasser sich zu waschen, ferner ungelüftete, verdor bene, trockene Stubenluft, namentlich bei zu geringer Bewegung in frischer Luft, betrachten. Außerdem bringen üble Angewohnheiten junger Mädchen gar leicht schon in früher Zeit tiefe Fallen. Dieselben machen leider nur zu oft bei Arbeiten oder irgend welchen Beschwerden verdrießliche Gesichter, legen, um Ernst zu zeigen, die Stirn in finstere' Falten, ziehen die Augen brauen in die Höhe, lassen den Mund hängen und begleiten ihr Sprechen nnd Thun mit willkürlichem Mienen spiel. Abgesehen nun aber davon, daß dies letztere gar leicht verzerrt und zur Grimasse wird, bringt dasselbe jedem Gesichte unfehlbar früh entstellende Falten. Gebildete Menschen sollten immer daran denken, daß die Wider spiegelung ihres Seelenlebens im Ge sichte nur dann wahrhaft schön ist, wenn sie durchaus unwillkürlich er scheint, während durch Gesichterschnei den auch das holdeste Antlitz nur zu bald verzerrt wird. Selbstverständ lich sind ferner heftige und langandau ernde Erregungen, Leidenschaften, Schmerz, Gram, Sorge etc. die Ursa chen srüher und häßlicher Falten. Fast om allerschlimmsten wirkt aus das Ge sicht das Zusammenziehen und Pressen der Gesichtsmuskeln, wenn man von den Sonnenstrahlen belästigt wird, ein, während das Zusammenkneifen der Augen doch thatsächlich gar leinen Schutz gewährt. Am frühesten wird das Gesicht um die Augen, neben dem Munde und dann zunächst an der Stirn von leichten, sich anfangs kaum markirenden Linien heimgesucht, ans denen dann bald genug Runzeln uud Falten werden. Eine Falte ist der Haut gar leicht beigebracht, zahllose Menschen pressen sich „Denkersalten" gedankenlos vor die Stirn, andere zie hen dieselben bei jeder geringsten Aer gerlichkeit kraus, ohne wirklich böse zu sein. Wieder zu entfernen sind sie aber nimmermehr. Richtiger Sport. A.: .Alle Welt treibt jetzt Sport, ich muß „Nun, wenn man so viele Mädels hat, ist's am besten, man lernt »,i Zeiten angeln." Kretische KochMsöräuche „Alles Menschenleben, vom Kais« bis zum fahrende» Bettler, von der Geburt bis zum Tode, vom M«rgen bis zur Nacht ist durch festes Ceremo nie!. sinnvollen Brauch, stehende For meln eingehegt. Ein merkwürdiger jede Erdenhandwng zu idealisiren. Wie das Voll fein Verhältniß zum Göttlichen, wie es alle menschliche drückt." Dieser WorteGustav Freytag's muß >man sich erinnern, wenn man die Feier der weltfernen Lage seiner Insel etwa streift. Eine Skizze dieses Festes hat die Charakteristik der Kreter werth uns so eine einfache kretische Bauern hochzeit darstellt. Etwas von der Ar chitektonik eines antiken Tempels liegt gottgewollte Pflicht, und Ehelostgkei! tes. ist wie der Esel, der sich bat noch niemand je gereut". So sind 22 Jahre schon der späteste Termin für den Heirathscandidaten. Durch Geld- oder gar StandesrücksiHten ist laufenden praktischen Winke erleichtert. Aus Schönheit und Reichthum der wird nicht der geringste Werth gelegt, um so mehr aber auf vornehme Abstammung, ehrenhafte Gesinnung und Häuslichkeit. So heißt es im Sprichwort: „Schöne Augen, unge- Mitgist erringt, als die Mitgift Anmuth, nicht Gold, Silber und Per len;" „die gute Hausfrau ist zugleich Dienerin und Herrin". Der äußeren den Charakter schließt: rothes Haar bedeutet Zorn, große Ohren langes Leben, weit stehende Zähne kurzes Le ben u. s. w. Unter den Männern scheut. giebt sie die stehende Antwort: „Gefällt Ring. Nach der Messe bietet die Braut auf einer Platte, die sie hält, den Theilnehmern, zunächst dem Prie nicht länger, als bis die Borbereitun gen zur Hochzeit getroffen sind; lange verlobt zu fein, gilt als ein ungünsti- Auf Kreta wird nämlich häufig noch Brautraub geütt, wie im Alterthum, tigam bewacht werden muß. Die Ge raubte wird in die Berge entführt und dort im Geheimen die Traxunq durch einen herbeigeholten Priester vollzogen. Doch sind solche heimliche Vermählungen im 'Allgemeinen ver- Berlobung und der Hochzeit bildet die feierliche Ueberführung der Mitgift in das Haus des Bräutigams. In festlichem Zug, einen Harfen spieler voran, begeben Freunde früh au Freundinnen der Braut die Gegenstände der Mitgift, die eineWoche lang im Hause öffentlich ausgestellt war, geordnet, in Säcke verpackt und nach alter Sitte Süßigkeiten darauf gelegt. Auch dieser Thätigkeit muß die Dichtung dienen, indem jedem einzel nachgesungen wird. Auch werden auf den bevorstehenden Abschied der Braut Liedchen engestimmt, worin jeder, von niederlegt, die das neugriechische Volk slied auch sonst so häufig und herzig besingt. Dann kehren die „Mitgiftsammler" zurück und werden vom Bräutigam mit je einem Tuche und einer Brezel beschenkt. Acht Tage vor der Hochzeit sendet der Bräutigam der Braut noch Verwandten der Braut dürfen nur der Hochzeitsfeier in deren eigenem Hause beiwohnen, sie aber erst vierzehn Tage später im eigenen Hause besuchen und beglückwünschen. Die Hochzeit selbst wird aus rein praktischen Gründen meistens imHerbst gefeiert. Zunächst wird ein eigenes Empfangszimmer für die Braut-her gerichtet; ein Podium wird aufgestellt, Braut. Himmels Thür, des Paradieses Psor- Auerst küssen die Eltern des Bräuti mal treten die Verwandten heran und beglückwünschen sie uuterKüssen und Tliränen. Dieser Augenblick ist von großer Bedeutung; denn von dem glücklichen Berlaus der Hochzeit hängt auch Glück und Segen der Ehe ab. Unter dem Hymnengesang der Prie ster bewegt sich der Brautzug zur Kirche. Dort nimmt das Brautpaar in der Mitte Aufstellung, dahinter die Brautführer, oft zwei bis drei, mei den Seiten die Verwandten. Vor der Trauung fragt der Priester die Ver lobten, ob sie mit eignem Willen in die demßecher thut. Das übrige trinken die Brautführer. Wenn die Hymen gesungen werden, fassen die Priester Glück bedeuten soll. Nach dem Schluß wünscht, worauf der Sohn die Rechte des Vaters wieder küßt. Hiernach wendet sich der Vater an die Braut, Seite der Braut gehen zwei Jünglin ge, die ihr das Geleit geben, sie selbst ist mit einem Kopftuch aus weißer, blauer oder rother Seide geschmückt und trägt ein oder zwei Brode in der Hand, die ihr die Eltern mitgegeben, damit sie eins davon dem ersten, der ihr begegnet, überreiche als Symbol der Barmherzigkeit, die ihre erste Pflicht nach der Hochzeit ist. Unter wegs singen ihr die beiden Begleiter, gleichsam an Stelle der Mutter, Ab schiedslieder, die abermals deren Schmerz über die schwere Trennung in schönen Gleichnissen ausdrücken. Nähert man sich dem Dorfe des Bräutigams, so wird ein Borreiter abgesandt, der die Ankunft des Zuges meldet und von den Harrenden mit einem Handtuch beschenkt, das er als Wahrzeichen an den Zügel seines Pferdes bindet und zum Zuge zurück sprengt. In früherer Zeit hatte der Bräuti gam. bevor er in das Dorf einzog, sich einer eigenthümlichen Probe zu unter ziehen, einem sinnreichen Brauche, der Insel besteht. Auf einer Anhöhe vor dem Dorfe machte der Zug Halt; zwei Frauen, die der Bräutigam bestimmte und deren Eltern noch am Leben sein mußten, flochten aus Bändern und Blumen einen Kranz, während eine die dann mit dem Kranz zu einem Ge flecht vereinigt wurden. Nun mußte das Kranzaeslecht aber seinen Schmuck haben; zu diesem Zweck setzt der Bräu tigam den Schmucklasten hin, und den Gevattern, aufgefordert, seine Ge schenke hinzulegen. Nachdem dies ge schehen, wird einem anmuthigen zwölf jährigen Mädchen aus dem Zuge, das noch Bater und Mutter haben muß, der Kranz ausgesetzt, und so ziehen die Gesäß voll Honig, Sesam und Nüssen hin, in das diese den Finger taucht und damit an den Thürpfosten ein Kreuz beschreibt. Darauf reicht ihr die Schwiegermutter einen silbernen Löffel voll dieser Süßigleit, die sie kostet und dann ebenfalls der Schwie germutter anbietet. Diese Handlung ist ein Symbol für das künftige harmonische Verhältniß zwischen bei den. Ein anderer symbolischer Akt ist es, wenn beim Eintritt in's Haus aus die Schwelle eine Pflugschar gestellt wird, auf die die Braut ihrenxrechten Fuß zu setzen hat, zum Zeichen, daß sie so Kraft gewinnt für die Lasten des Hauses.' Zugleich wirft sie in dieser Stellung einen Granatapfel in's Haus hinein: dieser war schon bei den Alten ein Sinnbild von Glück und Frucht barkeit. scl t t d' B t sich wieder in das für sie wie oben hergerichtete Gemach. Die Fahne, die dem Zuge vorangetragen wurde, wird an einem hohen Theil des Hau- se? aufgehißt, wo sie bis zum Abend bleibt. Sowie die Braut sich niedergelassen hat, tritt der Dorfälteste zu ihr und legt ibr in poetischer Ermahnung die H-rz. " Darauf erscheinen die Verwandten und überreichen unter Segenswünschen Jung und Alt zum Tanze; denn in Kreta sieht man selbst achtzigjährige Greise im Tanzen mit den Jungen wetteifern. Natürlich ist hier nicht an unsere Tänze zu denken, sondern an weaen ihres fast germanischen Natur gefübls bemerkenswerth sind, wie wenn es heißt: „Heut leuchtet der H'mmcl. der Tag so Heut ward eine °u ers Oder: „Die Wöllchen am Himmel zerstücket der Wind, Und einet sie wieder zu Pärchen ge schwind." Oder: Schluchten durchquillt, So im Busen mir hastet der Herzlieb sten Bild." kränze als hütender Talisman über dem Bett aufgehängt, wo sie bleiben, bis sie nach dem Tode eines der Gatten dessen Grab schmücken. Gegen Abend findet das Hochzeitsmahl statt. In der Mitte der Tafel sitzen die Priester und die Aeltesten, zu beiden Seiten die die übrigen Frauen ein besonderer Tisch gedeckt ist. Der Bräutigam, der Vater und die Mutter gehen herum und Schultern nimmt und zum Dorfe hin austrägt! So beschließt der erste Tag der Hochzeit. Am zweiten Tag beginnt in Anwe senheit der Gäste die Auspackung der Mitgift aus den Säcken. Abermals werden dabei, wie bei der Einpackung, verschiedene Liedchen auf guten, geseg neten Verbrauch der Gegenstände ge sungen, wobei selbst das Hemd der Braut nicht verschont bleibt: Braut." Darauf beginnt wieder der unum gängliche Tanz, der nur durch Schmaus und Zecherei unterbrochen wird. Dieselben Belustigungen, aber zum letzten Male, füllen den dritten Tag In der Frühe des vierten Tages versammeln sich die Mädchen des Dor fes im Hause der Neuvermählten und geleiten die Braut im Zuge zu der Quelle oder zum Brunnen, wo sie ein Glas mit Wasser füllt, mit dem in der Hand sie in's Dorf zurückkehrt und wovon sie den zufällig Begegnenden anbietet, was für den Betroffenen als glückliches Vorzeichen gilt; denn er wird alsbald Heirathen. Die Gäste lehren an diesem Tage, jeder mit einer großen Brezel beschenkt, nach Hause zurück, während die Braut, begleitet von den Verwandten des Bräutigams und ihren Freundinnen, allen ihren neuen Dorfgenossen ohne Ausnahme einen Besuch macht. Der Bräutigam begiebt sich erst acht Tage nach der Hochzeit in das Haus seines Schwie gervaters, um seinen neuen Verwand ten die Hand zu küssen. Gleich als ob so ein jäh-r Abbruch der Festlichkeiten dem rhythmischen Sinne der Kreter nicht genügte, wurde noch als drittes Stück, als Opisthodom des Tempels, die sogenannte Gegen hochzeit angefügt. Alle Verwandten kommen im Hause der Neuvermählten nochmals zusammen, das Podium, auf dem die Braut gethront hatte, wird un ter feierlichen Ceremonien abgetragen, zwei Brezeln unversehrt herunterge holt. die je ein junger Mann und ein junges Mädchen aus dem Kops des Bräutigams und der Braut zerbricht. In der Frühe desselben Tages begiebt sich die Braut, von sämmtlichen Ber wandten begleitet, zur Kirche, wo die Schwiegermutter ihr den Platz zeigt, den sie bis dahin einnahm und auf dem jene nun stehen wird. Der Bräuti gam dagegen nimmt seinen Platz neben dem Vater ein, wie früher. Das Abendmahl reicht der Priester den Neuvermählten diesmal auf einer Platte, die zwei Vrodscheiben enthält, und auf die sie dann ein Goldstück für die Kirche legen. Vierzehn Tage nach der Hochzeit endlich empfängt die Braut ihre El- Tanz und die Hochzeitsfeierlichleiten haben ihren Abschluß erreicht. Der Weg durch den Tempel ist voll endet. dos Ehepaar im Allerheiligsten Zu späte Kme. Gisbert, der älteste Sohn des alten Grafen Zastrow, war endlich am Ende seiner Weisheit. Er hatte mehr Schulden als Haare auf dem Kopse, daß es Alles oder Nichts hieß als Parole. eigentlich, Gisbert?" hatte der Graf „Gott, Papa, wie Du mich das nur fragen kannst! Ich weiß es selbst nicht jedenfalls laufen sie weit in's zweite sind die 30,000 nebst Wucherzinsen beim alten Loewenstein in der Jacobs gasse; dann die LS,OOO beim Cohn, Du weißt doch, dem rothen Cohn in Breslau; und dann 8,000; IS,- 000; 4.SVO; 9,000; die 32,000 an Kamerad Graf Solnes hätte ich bei nahe vergessen na, es wird wohl un srägst Du, Papa? Ist Dir doch noch Der alte Gras seufzte schwer. „Ich nicht über zu machen sein und dann, so plötzlich, so schnell! Gleichviel, ich will doch noch 'mal für Dich dort an klopfen." Gisbert strich sich mit der flachen Falle bedeutete „drüben" Montana. Und das kam so: Vor mehreren Jah ren, bei den Wettrennen in Carlshorst, sen, und bei ihm war der Krach schon zwei Jahre früher erfolgt. Jetzt war er in Montana, wo er sich eine kleine Gelde, das sein Vater noch an ihn ge sen Gisbert Zastrow. Briese geschrie ben, worin er sein neues Leben im wil- der Deutsche, die Sache auf gemein schaftliche Kosten und Profit weiter betreiben wollten. inüthlichen Junggesellenheim heraus geputzt hatten. An den Wänden Hin loren oder gewonnen hatten, ehemalige Kameraden vom Dragonerregiment etc., etc. In der Ecke stand der Demi john voll guten, alten Bourbon, sür dessen Füllung Vincent bei seinen häu figen Ausflügen nach Fort keogh im mer Sorge trug. Im Kamin brannte stets ein tüchtiges Feuer, und sür Wildpret und sonstige gute Bissen wurde von den zwei w»idgerechten Schützen vollauf gesorgt. Ueber dem Kamin war sogar ein Regal befestigt, auf dem mehrere Reihen gute Bücher standen. Und so lebten sie dort, wie gesagt, eine Zeitlang sehr lustig bei sammen. Mit den Ossicieren in Fort Keogh waren sie natürlich sehr schnell bekannt geworden, und sie hielten^auch nen Kurzem hießen die beiden Einsied ler auf Twinship Ranch wie das Anwesen von Bincent nach Anjunft seines Freundes aus Deutschland ge tauft worden war —in der ganzen lich zusammen, ein Herz und eine Seele. Bis zum Tage, da Miß Maud Cur tiß ihren Pfad kreuzte. Dann war's aus mit der Eintracht. Und kein Wunder. Miß Maud war ein reizen des Mädchen, die Schönheit des gan zen Fort Keogh, und was noch schlim mer war, sie war eine „Flirt." Ihre schwarzen, ledernen Augen wnzten und wie den Engländer. Sie hatten das Fräulein, die erst vor Kurzem aus Alabama gekommen war, um ihrem Bruder, Captain Curtiß, Gesellschaft Stunde an brannten ihre beiden Her zen lichterloh. Was auch ganz natür lich war, denn nicht allein war Miß Maud ein außerordentlich schönes Mädchen, auch der Umstand, daß die beiden jungen Leute seit einer Reihe schaft zusammengekommen waren, hatte viel damit zu thun, daß sich beide rasend schnell in sie verliebten. » « « Aber, wie gesagt, sie war eine „Flirt," die das Brechen der Männer- Herzen als liebsten Sport trieb. Und das war schade, denn das führte zu dem ganzen Unheil, von dem man noch heute manchmal in Fort Keogh spricht. Sie brauchte ihre Teufelslünste so ge schickt und so unparteiisch, daß sich jeder der beiden jungen Leute für den Begünstigten hielt. Aber obowhl Gis bert sowohl wie Vincent dies sicher und fest annahm, herrschte doch eine bittere Eisersucht zwischen ihnen. Zuerst be strebte sich noch jeder von ihnen, das den Anderen nicht merken zu lassen, aber als einst Gisbert unerwartet auf einen Spazierritt Vincent in Beglei tung der schönen Miß Maud angetrof fen hatte, und als Gisbert dann den Freund zur Rede gestellt und dabei von der jungen Dame bei ihren Vornamen gesprochen hatte, da gab's keine Mög lichkeit der Verstellung mehr. Beide setzten indessen unverdrossen ihre Wer bung fort. Sie hatten sich erkundigt und gefunden, daß Miß Maud in jeder Beziehung eine gute, wenn auch gerade keine glänzende Parthie war, und daß ihre Familie in Alabama zu d.n ersten und angesehensten zählte. So entschloß sich denn Jeder von den beiden Freunden kurz, und mit Aufwand aller möglichen Kriegslist, um dem Andern diese Absicht zu ver heimlichen, hielt auch jeder von ihnen, noch dazu am selben Tage, um die Hand der jungen Amerikanerin an. Gisbert Halle dies Morgens gethan, zugleich nicht die geringste Hoffnung aus eine Sinnesänderung ließ. Ihr Bescheid war definitiv gewesen, das mußte sich Jeder sagen, sowie auch, daß sie nur ihren Spott oder Sport Fort Keogh etwas ausgiebig dem theuren aber schlechten Champagner im Hotel Union zugesprochen hatte, prallte er entsetzt zurück auf der Schwelle. Mitten auf dem Boden des großen Raumes lag die Leiche seines Kameraden. Gisbert hatte sich mit dem Revolver den Kopf zerschmettert. Ein Jahr später hieß es in Fort Keogh. der junge Engländer habe sich Klassisch. Betrunkener Stu-