6 I/as Weib des Entdeckers. Publicationen zu Gesichte gekommen, ist von höchstem Interesse. Es war auch voll Reiz sür mich, in diesenßlät iern den Menschen zu suchen, den Em pfindungen nachzugehen, welche die Seele dieses unerschrockenen Forschers inmitten der Eiswüste, in der er fest gekeilt war, erfüllten. Er verließ Weib und Kind, angetrieben vom Geiste des Seefahrers und Entdeckers, um an den Nordpol zu gelangen. Viele sind schon an dem Unternehmen gescheitert, sind verschollen und unter gegangen. Von Gefahren ohne Ende, laiim zu berechnen, war er bedroht. Zbas Weib zu Haufe soll, wie man mir sagte, ganz mittellos zurückgeblieben Wesenheit des Gatten ihr Brod als schmerzlich. Kein Jahr hat einen grö ßeren Kummer gebracht, als dieses." gerenkt er der » Per Eitelkeit/ ganz besonderer Art haben müssen. Der Erfolg krönte das Wert Nansens. gesehen? Er ließ sich in ein Unterneh- Äoid bedrohte. Vielleicht war der ?lb Das Weib des Entdeckers, des Er finders, des Gelehrten, des Künstlers, Künstler, Poet Alles selbst das seinetwegen vergißt und verläßt er Weib und Kind. Und erst in der eisi gen Polarnacht der Ernüchterung, Nichts, beginnt er zu empfinden, die heißen Wünsche seines Herzens seien Vichts gewesen wie eine „Eingebung tes Teufels der Eitelkeit." .... Nahe dem Untergang wenn das Kiel, ie mehr man ihm geopfert, immer weiter und weiter in die Ferne rückt — mögen denken und gedacht haben wie Nansen in der Polarnacht! Aber « kehrte darum nicht um! Und immer Brannte Schwärmer geben, die nur der Wissenschaft. Kunst und Dichtung leben, die sich ihnen opfern und Alles, dem so, ist ein Glück für die Mensch heit. denn ohne sie gäbe es keinen For tschritt und keine Cultur. Mit ihren Leibern düngen sie den Boden, wo die Menschheit erntet. In einer Novelle Paul Heyse's, die trotz der Kunst der Darstellung >ganz 75ra» Verständniß zu finden. Die Verschiedenheit der Auffassnng wird sebi fein nnd sinnreich durch ein be riihmtesGemälde Tizian's symbolisirl. »As im Palazzo Borghese in Rom viel bewundert wird. Es stellt zwei Gewänder streng verhüllt, blickt kalt aber, eine herzenskühle Professorstoch ter, weist mit Abscheu diese Auffassung zurück. Sie ist ganz befangen von wirklich nicht vor. Wenn jeder Künst ler uüd Gelehrte zur Pistole greisen wollte, welcher den großen Irrthum so dumm und schwächlich sind die Künstler und Gelehrten nicht. Die Meisten stellen gor nicht die hohen An forderungen, daß die Frau, die sie hei lehrte ist, dasselbe geistige Verständniß besitze wie sie. Stellt Einer solche An sprüche und sieht er sie nicht erfüllt, ob er sich auch darum bemüht so wird er sich lächelnd oder seufzend abwenden und zu seiner Arbeit zurückkehren. Diese ist und bleibt doch seine erste, seine theuerste Geliebte. Nur wenn er sich bei dieser bittere Täuschungen holt, wird der echte Künstler, der echte Mann der WissenschaL verzweifeln. Das Weib spielt in seinem Leben nur die zweite Rolle er trinkt aus dem sü ßen Becher der Liebe, den sie kredenzt, er begeistert sich an der Fülle ihrer Schönheit, erheitert sich an der Summe ihrer Narrheit oder erquickt sich an der Unmittelbarkeit ihres Empfindens. Sich aber das Leben zu nehmen wegen fassung seiner Frau, das Leben, das anderen Zielen zuaekehrt ist mit der merkwürdigen Geschichte mag der „Dichter der deutschen Frauen" seine echtem Künstlerthuni oder wirklicher Gelehrsamkeit einfach widersinnig er- Der echte Künstler und Gelehrte fin det sich mit der Frau ab. die ihn nicht versteht. Alle Taae sehen wir das Schauspiel. Der Eine empfindet es vielleicht etwas schwerer als der An dere aber im Ganzen tragen sie es Alle mit Würde und Eraebung. mei stens mit Gleichmuth. Selten, sehr selten findet man bei den Frauen gro ßer Männer die gleiche Höhe des Gei stes. Manche werden zum Verständ niß bekehrt durch den Erfolg. Ueber Alles bewundernswerth sind aber jene seltenen Frauen, welche das ideale Le ben und Streben ihrer Männer theilen in Armuth und Mißerfolg, welche an ihre Männer glauben, trotzdem alle Welt diese verkennt, und die zu iedem .Heroismus fähig sind für die Sache. ' die der Mann zu der seinigen aemacht. ' Eine solche Frau ist die werthvollste, beglückendstc Mitarbeiterin des Man nes. Die Frau Moleschott's. die ihrem Gatten die Frösche fing, die er zu sei ' nen Experimenten brauchte, die Frösche, die sie verabscheute das ist das ' Ideal einer Gelehrtenfrau. ' Ob aber die Frau den hochfliegenden ' Geist des Mannes verstehe oder nicht ! meistens ist sie doch sein Opfer. Der Mann gibt sie preis für seine Wissen ' fchaft, seine Kunst. Die Frau des armen Poeten hungert vielleicht gerne mit ihm. er aber läßt sie hungern, eh' ' er seine Muse verräth. Befangen von ' den kühnen Träumen des Entdeckers, ° zieht Nansen in die Polarwelt und läßt Frau und Kind zurück, einem ungewis- sen Loose preisgegeben. Der Erfolg ° bebt die Frau wohl auch oft mit dem an Glanz und Ehren. Aber auch diese .' sind nicht ohne Bitternisse. Können sie 5 stille Thränen vergessen machen, Seh > solges die innere Stimme übertönen, - die dem Weibe sagt: Ob der „Dämon der Eitelkeit" auch Großes vollbracht e Lieb'.",.." dsEtd ck s - bewundern, aber man beneide sie-nicht >, und preise sie nicht glücklich. Denn sie l hat ihre Vassionsseschichte. Das Mational - Aenkmal in Merlin. Seit dem 22. März ist die Haupt stadt des deutschen Reiches um ein öf fentliches Kunstwerk, um «in großes Denkmal reicher? unter Entfaltung eines fast überwältigend zu nennenden militärischen Prunkes ist das Natio nal - Denkmal für Kaiser Wilhelm I. durch Kaiser Wilhelm 11. enthüllt chenen Sandsteinhalle eingerahmt. Sie stellt sich dar als ein von Doppelsäulen getragener Wendelgang, der auf jeder Dachflächen mit einer Quadriga und patinirten Bronce gekrönt sind. Di« Attila der Halle ist mit lebendig be lli e i t e r st a t u «. u. dgl. m.) an den Wandslächen hin unter gleiten. Vor dieser 30 Meter standbild Kaiser Wilhelms des Ersten. eine Leibliche Jdealgestalt, wie ein Bote der göttlichen Macht, welche den Kaiser auf seinen Wegen zum Gipfel des Ruhmes und menschlicher Größe doch ein von dem Gebiß herabhängen des, breites Band mit der Rechten hält, während die Linke einen Palm zweig trägt. Es ist eine Gestalt von hoher, wundervoller Schönheit des sen Deckplatte Meter über mit großen Relieftafeln von 4,25 Me ter Höhe bei 4 Meter Breite und mit Vollfiguren geschmückt, welche, diese wie jene, die Schrecken des Krieges und das Glück des Friedens symbolisirend veranschaulichen. An seinen vier aS- Jeder dieser Löwen ist in verschiedenen Bewegungen und, wenn das Wort auf Thiere anzuwenden gestattet ist, Ge müthszuständen dargestellt? und jeder gleich lebensvoll und echt. Zwischen dem Denkmal und der Säulenhalle im Rücken, wie zwischen den beiden seitlichen Pavillons, dehnt sich ein zur Abhaltung nationaler Fest lichkeiten sehr geeigneter weiter Platz mit schöngemustertem Mosaikfußboden aus. Zehn Stufen führen in seiner ganzen Breite von 80 Meter von der Straße zu ihm hinan. Die vorderste Kante des Platzes ist mit eii.rin in El fenbeinweiß und Schwarz ausg»fiihr ten Mosaikfrics gesäumt, in welchem die Wappen und Wappenthiere sämmt licher Bundesstaaten aus schwarzem Grunde angebracht sind. Eine reiche Mosaikborte umrahmt den Platz längs der wieder um einige Stufen erhöhten villons. Diese ganze architektonisch' Anlage hat eine Höhe von 12 Meter über dem Straßenboden und schließt somit in einem Niveau mit der Plinthe des Reiterdenkmals ab. Die Breite der Halle beträgt 6 Meter, die der seitli chen Pavillons je 9 Meter. Halle und Pavillons sind aus Sandsteinmaterial ausn'sührt. Gekuppelte Säulcnstellun gen wechseln mit geschlossenen Wand theilen in den Ecken ab. der durch ornamentale Sculpturen ge füllt sind, werden die Pavillons mit Quadrigen gekrönt: antiken Wagen, deren kühnbewegte Viergespanne von Quadriga. beiden anderen Ecken der bogenförmi ,.Wissenschaft" und „Kunst" darstellen. Die Gcrbcrmülilc. Eine der Stätten, die durch Göthe soll. Der Frankfurter Bankier Jo hann Jakob von Willemer, der ein gro- Ballctmeisters nach Frankfurt gekom- Gerbermühle. men und bald darauf von Willemer in sein Haus aufgenommen worden. Im September 1314 heirathete sie mit Ein willigung der Kinder den zum zweiten Mal verwittweten Pflegevater. Die hochbegabte junge Frau, die allgemein „die schöne Müllerin" hieß, bezauberte Göthe, der im August und September 1815 aus der Gerbermiihle verweilte. Damals entstand jene einzigartige Eorrespondenz in Versen, der wir, so Frau wußte sich so in Göthe's Sinnes art und Ausdrucksweise hineinzuem pfinden, daß die von ihr herrührenden später im „Westöstlichen Divan" ver öffentlichten Dichtungen lange Zeit als galten. Frau Willemer wahrte das Geheimniß ihrer Mitar beit so streng, "daß sie erst nach ihrem Tode (1860) bekannt wurde. »—Etwas anderes. „Wur den Ihnen auch schon 'mal die Pferde durch's Publikum ausgespannt?" Schauspieler (eines VorstadttheaterS): „Die Pferde nicht, aber meine Uhr." Pflichttreu. Bäuerin: „Geh'. Marie, weck' den Vater auf, der schläft scho' wieder wie a Bär, er soll ja alle halbe Stund seine Schlaftropfe neh men!" Iafo! A.: „Aber sagen Sie, wie war es doch möglich, daß die Sa nitätscolonne bereits nach drei Minu ten den Berband angelegt hatte?" B.: „Ganz einfach, sie hat den Verletz ten selbst überfahren!" Zluf der Walstschjagd. An der äußersten Ostliiste von Long Island ist das kleine Fischerdörfchen Amagansett belegen, dessen Bewohner wurde, hat der Ort an der ganzen Küste doch eins gewisse Berühmtheit, denn dort werden die aus dem hohen Norden kommenden Walfische zuerst beobachtet und mancher Leviathan der Während des ganzen Sommers und Herbstes begnügen sich die Fischer, de ren ärmliche Hütten in den Dünen Aufbruch. aus dem hohen Norden kommenden Die Mannschaften der wie in dieser Saison. Die Ainagan setter Fischer wähnten das Edelwild des Oceans noch in weiter Ferne, als sie jüngst das willkommene Signal „Walfisch in Sicht" von der Flaggen stange der Lebensrettungs - Station im Winde wehen sahen. Im Nu wa ren die Mannschaften von fünf Wal sten und die gesammte Bevölkerung eilte an den Strand, um der Abfahrt der Boote beizuwohnen und keine Phase der Jagd zu verlieren. Die Boote sind für die Jagd auf Walfische eigens gebaut und mit den besten Take lagen, Harpunen u. s. w. versehen. Die Walfische, es waren ihrer drei, tummelten sich etwa sechs Meilen von Die Jagd. Edwards, der auf mancher Walfisch- Meer hinaus. Capt. Edwards sollt« die Harpune werfen, allein die Wal es, vom Blutverlust erschöpft, auf der Oberfläche des Meeres still lag und von „Onkel" Jofh's Lanze den Gna grüßung der glücklichen Jäger ringe» Die Beute am Ufer, funden hatten. Am folgenden Tage das Blatt zum Verlause an ein Mu seum präparirt. Der sich aus 52000 belaufende Erlös für Thran und Ausbraten des Specks. Noch ein zweites Mal in dieser Sai son verkündete den Amagansetter Fi schern das Signal der Lebensrettungs- Station, daß Walsische in Sicht wa ren. Trotzdem die Brandung sehr hoch ging defsen^das^Zu- für die Boote beinahe ver hängnißvoll geworden wäre. Allein die Gewandtheit der Fischer trug Im Zschopaulhalc. Zfchopauthal, dessen Perle die Burg Kriebstein ist. Wild und ungestüm eilt der Fluß geschaffenen Felsen erbaute von 1382 bis 1407 Dieterich von Beer sehen konnte.. Gar mannigfachen Schic ksalen war dießurg ausaesekt, und nicht selten wechselte sie die Als rich den Streitbaren um Hilfe, und als Staupitz dem Befehl des Markgrafen in der festen Burg trotzte, erschien Staupitzens Gemahlin, als das'kost barste, was sie besaß und was ihr mit zunehmen gestattet war, ihren Mann auf dem Rllaen mitgenommen haben. Unter den vielen Besitzern der Burg finden wir auch den Hofmarschall des Kurfürsten Friedrich, Kunz von Kau fungen, welcher i»ie Herrschaft Krieb stein als einstweilige Entschädigung für seine im Kriege verwüsteten und einge zogenen thüringischen Güter erhielt. Obgleich nun Kunz dies« seine Güter zurückerhielt, weigerte er sich doch, Schweikershain und Hartba, welche zur Herrschaft Kriebstein gehörten, zu räu men, bevor ihn nicht der Kurfürst we gen einer vermeintlichen Forderung be friedigt hätte. Der Kurfürst vertrieb Kunz mit Gewalt, und Kunz rächte sich später durch den Raub der Prinzen Ernst und Albert. Zu Ende des Jah res 1543 wird Georg von Carlowitz Besitzer dieser Herrschaft. Er vertheilte sie an seine fünf Söhne, die, durch Schulden gezwungen, ihre Besitzungen verlaufen mußten. 1823 endlich wurde Kriebstein von Herrn von Arnim, ei nem Borfabren der heutigen Besitze-, erstanden. Noch heute steht diese Burg wohlerhalten auf steiler Felsenwand fehdelustiger Zeit. Getäuschte Hoffnung. , Nun, jetzt habt Ihr ja ein Schwesterchen bekommen! Da habt Ihr wohl eine recht große Freude?!" Gut gezogen „Wirst Du tz t e Mi N e l. alle Tage gibt es verdorbene Gerichte und Verdruß bei Tische." Emma: „Ganz mein Fall voriges Jahr; mein Mann wollte schon gar nicht mehr zu Hause essen nun, Gott sei Dank, jetzt schmeckt es ihm wieder vortreff lich!" Martha: „Hat Deine Anna nun so gut kochen gelernt?" Emma: »Nein, sie nicht, aber ich!" Tclcgraphik ohne Trähk. Der Italiener Marconi, welcher noch nicht 22 Jahre alt ist, hat bemer daß als erzeugende Kraft hierzu SO— -60 Pferdekräfte genügen werden. Die Kosten der Anlage wurden wahrschein lich noch nicht 10,000 Pfund betragen. Ort überall hin gehen, so werden sie al lerdings auch alle Orte erreichen, Signor Marconi. welche ebenso weit entfernt sind wie New Jork. Marconi ist aber der Ue berzeugung, daß es gelingen wird, ih nen eine bestimmte Richtung vorzu schreiben. Einen besonderen Vortheil erblickt er in der Nutzbarmachung der Wellen für Leuchthäuser und Leucht thürme u. s. w., wenn Nebel ihrem Licht ein Hinderniß entgegensetzen soll ten. Der Apparat läßt sich auch in gleicher Weise auf den Schiffen an wenden, um die Gefahr des Zusam menstoßes von zwei Schiffen für die Zukunft auszuschließen. Sowie sich zwei mit den Apparaten versehene Schiffe einander nähern sollten, würde die Lärmglocke auf beiden Schiffen er tönen, und ein Index die Richtung des anderen Schiffes anzeigen. Marconi ist der Ansicht, daß seine Apparate sich sehr gut zu Kriegszwecken eignen wür den. Mit leichten, kleinen Apparaten seien Stäbe und Vorhut zu versehen, um eine einfache, sichere Verbindung zwischen Beiden zu erzielen. Amüsante Wissenschaft. Nach Tische bleibt man in der Regel noch ein Viertelstündchen sitzen, um sich zu unterhalten. Da werden aller lei Scherze vorgebracht, die oft recht unschuldig sind, weshalb denn auch der „Scherenschleifer" vor unseren Augen Stelle einen Teller aufrecht auf dei ne Kniee, die hohle Seite zu dir hinge kehrt, halte ihn aufrecht, indem du ihn gegen die Tischleiste drückst, und laß ihn etwa 2 Zoll darüber hinausragen. Nun nimmst du ein Messer, hältst es über diesen improvisirten Schleifstein und bringst mit den Knieen eine zit ternde Bewegung hervor, wodurch es bei einigem Abstände, also von der ge genüberliegenden Seite des Tisches, den Anschein gewinnt, als befinde sich der Teller in rascher Umdrehung. Dies ist natürlich eine Augentäuschung. die scher die durch deine Knie hervorge brachte zitternde Bewegung ist und je gleichmäßiger du sie zu machen ver stehst. Bestätigung. Gattin: „Ich werde eS nie vergessen, Karl, wie dumm Du aussahst, als Du um meine Hand anhieltest." Gatte: „Ich sah nicht nur so aus; ich war es!" Du den Damen gegenüber so ober flächlich bleibst, wirst Du nie Dein Glück machen!" „Lieb«r Vater, das verstehst Dum —Zeit b i l d. Richter: „Sie ge bestrafter Vagabund: „Ja, schon, Herr Richter aber i mein halt immer, jj war dazu hypnotisirt!"