6 Ende gut, Mes gut. noch brieflich nachzuholen. Sofort setzte er sich an seinen Schreibtisch und verfaßte zunächst den Brief an Ren ner, indem er ihm mittheilte, daß er vor dem Entschluß stehe, ein eigenes Heim zu gründen, daß aber sein zu künftiger Schwiegervater nur einen Schwiegersohn acceptiren werde, der vollständig schuldenfrei sei, und indem er Renner bat, ihm in diesem heiklen Punkte seine Unterstützung zu Theil werden zu lassen. Natürlich müsse er um das tiefste Stillschweigen Ren ner's bitten. Nachdem Reinhard die ses Schriftstück beendet, begann er auf einem zweiten Bogen in aller Form bei Große um die Hand seiner Olga anzuhalten, schrieb dann die Couverts, schloß die Briese, trug sie ihrer Wich tigkeit wegen selbst zur Post und legte sich dann vollkommen beruhigt zu Bett. Geehrter Herr! Wie ich Ihnen bereits bei Ihrem letzten Besuch mittheilte, sind meine pe dauern Ihrem Wunsche nicht ent- Otto Große. Wie versteinert starrte Reinhard auf die Unterschrist dieses Brieses. Träumte er? Nein, es war wirtlich so, dieser Brief trug die Unterschrift des Vaters seiner kleinen Nixe. Plötz nen gelernt habe. Ich und Olga er warten Sie heute Vormittag 11 Uhr zum Frühstück. Mit den besten Grüßen Ihr Max Renner. geeilt, um Reinhard beide Hände zu reichen und ihn herzlich begrüßend in den Salon zu schieben. Hier wurde sich neben ihm niederließ, während sich Renner einen Stuhl vor das Sopha zog. Die Unterhaltung wurde aus schließlich von Renner geführt, so daß Reinhard und Olga überhaupt nicht zu Worte kommen konnten. Reinhard konnte Alles noch nicht fassen, er hörte resignirt dem Wortschwall des Renner zu. „Es ist doch gut, daß Olga's Ver lobung mit dem Lieutenant noch rück gängig gemacht worden ist, denn auf Sie als Schwiegersohn hatte ich immer ein Auge geworfen, aber Sie schienen damals trotz meiner mehrfachen Auf munterungen nicht den Muth dazu zu finden," fuhr Renner, der seiner Freude über den unerwarteten Schwie gersohn immer noch nicht Herr ge worden war, fort. schönen blauen Augen schaute, desto mehr fühlte er das Verlangen in sich, dieses kleine, unsreiwillia begonnene Abenteuer ?u Ende zu führen. Er vergaß seine kleine Nixe ganz und gar und fand sich immer mehr und mehr Aus dem Pensionat. Uilder aus Wim. Die österreichische Kaiserstadt ist in einem Umwandlungsprocesse begris hat. Ein Gang durch Wiens Straßen und Plätze macht es dem Auge, das zu sehen versteht, in drastischer Weise klar, wie hier Altes und Neues hart aufeinander platzt, unvermittelt, ohne prunkenden Palästen stehen verwitterte Häuschen, die vom Alter keinen Schmuck, sondern nur den Schmutz ha ben stolzen Herrensitzen. Am deutlich sten tritt solche Contrastwirkung in der City, in der inneren Stadt, zu Tage; dieser Bezirk, der eine Einwohnerschaft von mehr als 50,000 Seelen beher bergt, hat es am schwersten, sich zu draußen, in den verschiedenen Bezirken, die bis 1859 außerhalb der Stadtthore lagen, jetzt aber, gleich wie die ehema ligen Vororte zu „Groß-Wiea" gehö ren, war vor vornherein mehr freie Be kenn auch der Ausgleich zwischen Alt- und Neu-Wien rasch vollzogen sein. Der Generalregulirungsplan, der in rer Art des Betrachten? und des Fest bildete das Kärntnerthor. Trotz ihrer Wichtigkeit bot die siognomien statt einer einzigen haben. An Häusern mit historischer Vergan genheit war die Kärntnerstraße über- RegenSburgerHof. aus reich; die Spuren derselben sind grandioses Waarenhaus auf. ein Pa last prosaischen Geschäftsverkehrs hat alle Romantik verdrängt. bürgerliche Zeughaus, jetzt der Sitz der städtischen Feuerwehr. Das Haus „Zur Kugel" so benannt nach einer Kunterbunt von Stilgattungen ver einigt. „Am Hof" herrscht Tag und Nacht F r e i u n g. hinweg geht der lärmende Verlehr nach Währing. Döbling, Hernals, Gersthof, Heiligenstadt u> s. w> Vom frühesten entfaltet „Am Hof" der Gemüse-, das Bestehende über Nacht. Ein Stück „Mich Regensburg bewahre allezeit Die allerheiligste Dreifaltigkeit." Wie ein weißer Rabe muß die im Jahre 1156 schottische Mönche be- Mehlmarkt. sie heute sieht. In jüngster Zeit ist die Markt". Der „Neue Markt" gehört Brunnen mit den köstlichen Figuren der Flüsse Enns, Traun, Abbs und March trägt. Das interessanteste Ge bäude, das auf diesem Platze steht, ist unstreitig die zur Kapuzinerkirche ge hörige Kaisergruft. Hier werden alle Mitglieder des kaiserlichen Hauses be graben und 121 Särge von Hgbsbur lolossale Schulden haben!" Mißverstanden. Theater« diener (bietet einem sichtlich angeheiter den Worten): „Vielleicht ein Glas ge fällig?" Student: „Dante, sehe so schon doppelt." Ein frecher Bube. Leh rer: „So, jetzt will ich mal sehen, wer gut Kopsechnen kann. Also ich nehme an, eine Person wurde im Jahre 18K3 geboren; wie alt würde die jetzt wohl sein?" Tommy: „Ich weiß es, Herr Lehrer! Aber möchten Sie mir nicht Dame ist?" Im Mttkak. sten Streifen des Deltas abgesehen im größten Theile des Landes fehlen, ist der Ackerbauer genöthigt, beständig Wasserstandes. Um die künstliche Be- Zwecke diente bereits der sagenumwo bene Mörissee des Alterthums, den man sich als ein ungeheures Samniel- Canäle wiederum zurückgab. Den glei chen Zweck verfolgt auch die berühmt: bei Kaliub, in kurzer Entfernung werk der Welt, welches durch Stauung zur Zeit des Wassermangels einen hö heren Wasserstand erzielt und, soweit die Stauung reicht, Schöpfmaschinen entbehrlich macht und die Schifffahrt auf diesem Theile des Nillaufes für eine längere Zeit des Jahres ermög- Auch das große Wasserreservoir, welches man in Ober-Egypten bei der Insel Philä anlegen will, verfolgt die gleichen Zwecke, wie die erwähnten Werke. Dasselbe soll indessen in so großartigem Maßstabe angelegt wer den, daß es den Äckerbauer vollständig unabhängig vom Nilregime macht und Ihm zu jeder Zeit ermöglicht, so viel Wasser, als er zur Bewässerung seiner Felder nöthig hat, dem Nile zu entneh men, das heißt, durch Hebevorrichtun gen aus dem Nile zu heben und in die seine Felder durchschneidenden Kanäle gen anbetrifft, so finden Dampfma schinen auf den größeren Gütern zwar immer mehr Eingang, sind indessen doch in verhältnißmäßig kleiner An zahl vorhanden. Die hauptsächlichsten Die Sakije wird gewöhnlich durch einen Büffel in Bewegung gesetzt; sie besteht aus eikem großen horizontal setzt. Der Wasserbehälter besteht in Sakije. voll; von früh bis spät sieht man die gellachen in brennendster Sonnen gluth, den Kops nur mit einer Filz kappe bedeckt, halb, oft auch ganz nackend, diese mühselige Arbeit voll- Mit dem Wasserstand des Flusses wechselt auch der Schlammgehalt des Wassers, und je höher der Wasser stand des Nikes, desto höher auch der Schlammgehalt. Ganz klar ist das Nilwasstr nie und zur Zeit der Nil schwelle sogar von einer Dickflüssigkeit, scheinen läßt. Für den Fellachen hat das Nilwasser selbst in den Monaten des höchsten Scblammgehaltes nichts Unangeneh- Trinkwasser zu decken. Ekel kennt der Fellache nicht. Warum auch? Ist ja doch Alles, was geschaffen ist, Allahs Werk! Die Nilschwelle entsteht! infolge der des Wassers mit sich führt, ist es der Asrak oder Blaue