2 Z>as anonyme Hsterei. der Erholung und da das so schön ist und Ihr in Euerem kleinen Nest so gut wie auf dem Lande lebt, will ich Euch die Freude machen, die Die Freude, die dieses Brief iy dem guten altvaterischen Haus am Markt von Neustadt hervorrief, war etwas ge mischter Natur. Man kannte zwar den „armen Bubi" nicht; aber ma» wete Frau Präsident, die in den Ta gen ihres Glanzes vergessen hatte, daß es einen Ort wie Neustadt auf der Welt gebe. und Frau Eommissionsrath Klinke in Betreff.Bubi's" gingen in Erfüllung. Er war eigentlich ein prächtig ver- hende Verehrung, die wenigstens Ken. Bei dieser letzten Missetha/war alte Damen waren von dem Schreck des Pistolenschusses nicht unbedenklich angegriffen und Postmeisters der Äffenpinscher, hatte sich den Knall der Feuerwaffe so zu Gemüth gezogen, Neffen, die seine Mutter stets mit sei- Wassermüllers, wegen unbefugten Fi schens in seinem Flußgebiet zu klagen, blühenden Primel- und HyaMth-n -töpsen des Fensters. Bubi, der eigent lich den interessanten Namen „-Viktor" hatte, füllte ein ganzes Notizbuch mit Vrofilansichten in Bleistiftznchiuna von Käthe. Dazwischen Verse vrll wahrhaft erschütternder Leidenschaft. Käthe schien die Sache spaßhrft zu Als er sie versicherte, daß er, sobald er die Schule verlassen, nach M?iite Er bemerkte, daß zu gewissen Stun den des Tages der Blick der schönen Käthe hinter den Primel- und Hyazin thentöpfen hervor immer die Richtung wo die Komptoirriiuine des Geschäfts lagen. Der Onkel hatte cin großes Handelsgeschäft in Leinen-, Drell- und das bewußte Fenster im Seitenflügel. Da war die Lösung Räthsels, warum die unvergleichliche .Käthe ihn Schätze widerstehen konnt?! Hinter jenem Fenster saß Herr Gottschall, der «rste Buchhalter des Onkels, an seinem Kult und schielte siinerieits um die Ecke nach dem blonden Mädchenkvpfe hinter den Blumentöpfen, Jetzt machte der unverschämte Kerl gar ein Zeichen! Was sollte das bedeuten? Er hob alle zehn Finger in die Höhe und wies dann mit dem Daumen nach einer Richtung über die Gortenmauer hinaus. Ah, jedenfalls ein Stelldich ein, wahrscheinlich heute Abend um zehn Uhr! Da gilt es aufpassen! Punkt zehn Uhr lauerte er im Borken-" Häuschen versteckt. Er brauchte nicht Weg durch das Mauerpsörtchen. Als tiefen Schatten eines Gesträuchs, ein Menschenpaar stehen. Jetzt blieb er ans der Mauer, von den Zweigen eines Ja, das war Käthe, und Gottschall küßte sie! Und Käthe weinte bitterlich. „Vater will nicht," schluchzte sie. „Mutter hat es immer wieder versucht, Dein Vater nicht will, gehe ich nach London oder New Jork und versuche dort unser Glück zu begründen. Du Dich lange" Jahre nicht seben soll!" Käthe weinte noch heftiger, Gott schall versuchte sie zu trösten, so gut er konnte, aber seine Zukunstspläne bra chen ihr fast das Herz; der Gedanke «iner Trennung und des endlichen Ver lustes der alten Heimath hatte für die Kleinstädterin, die von der Welt nichts als die nächst« Großstadt kannte, etwas hatte. Wie alljährlich, so ging auch dies mal eine Stunde vor Beginn des Eier suchens der Commissionsrath in den Garten und versteckte kleine Geschenke für seine Angehörigen. Diese Ueberraschungen waren schon tagelang vorher Gegenstand des Ra thens, Kopfzerbrechens und der Vor freude und die Neugierde wuchs be denklich, als Papa Klinke zu Käthe sagte: „Diesmal habe ich eine beson dere Ueberraschung für Dich." Niemand bemerlte, daß sich Viktor noch einmal in den Garten schlich, während man im Vorderhause schon weiten Svazieraana aemacht zu Haben. Während man den Kaffee in dei anten Stube einnahm, ereignete es sich, daß Albert Haberland über den Tep pich stolperte und sich seine hellen Gi- Kassee begoß, gerade als er auf einen leeren Stuhl »eben Käthe zustrebte. Man wußte nicht, woher plötzlich dil habe gesehen, daß der „boshaft/Ben gel" dem Albert den Teppich zwischen die Füße geschoben habe. Endlich aina es in den Garten. Dort gab es viel Spaß. Jubelnt wurden die Eier gesucht und gesunden ging um, man würde heute noch ganz etwas Besonderes erleben. Alle blick ten erwartungsvoll auf Käthe und den verliebten Albert Haberland. „Fräulein Käthe," rief Gottschall plötzlich, „ich habe hier etwas für Sil gefunden, hier unter dem M«gnolien strauch." sie adressirt war. Ein großes Gänseei fiel ihr in die kiändc und daraus stand d-utlich.urid leserlich in ihres Vaters Handschrift geschrieben: Katharina Klinke, Willy Gottschall Verlobte. den Armen. „Papa," rief Käthe, „lieber, guter Papa, o, wie danle ich Dir!" Salzsäule erstarrt. .Ja, was ist denn da los?" „Na, Alterchen, Du weiht schon, was los ist," lächelte Frau Klinke, „Du alter Brummbär, hast Du doch habt, dafür sollst Du auch einen Extra- Kuh haben!" Die ganze Gesellschaft drängte herzu pfindungen ihre freudige Theilnahme. Jetzt wurde Papa Klinke wild und behauptete, er wisse von nichts. Man lachte ihn einfach aus. Wollte er seine eigene Handschrift verleugnen? Ja, er verstand es wirk eine besondere Ueberraschung für mich hattest, Du guter Papa," lächelte Käthe, „aber das habe ich doch nicht ge ahnt!" me für ihre Ausstattung enthielt. Er war der Letzte im Garten gewesen, hatte die Thür verschlossen und den Schlüssel zu sich gesteckt. Wie war hen? Stad!klatsches. Daß Gottschall selbst die That be gangen, war ausgeschlossen. Als der Commissionsrath aus dem Garten forschungin blieb indessen das ano nyme Ei lange Zeit ein unaufgeklärtes Räthsel. Erst als das glückliche junge Paar Hochzeit hatte, traf ein zweites künstliches ein, auf welchem mit der selben Handschrift die Vermiihlungs anzeige geschrieben war. Die Post sendung trug den Stempel von Viktors Heimathsstadt. „Der Tausendsassa soll mir mal wieder vor die Augen kommen!" sagte Papa Klinke. In den Augen der Anderen hatte aber „Bubi" entschieden gewonnen und Mlly'Gottschall!'" Dkm preußischen Kriegsminister v. Goßler ging kürzlich folgendes ano nyme Gedicht zu: Hochverehrter Kriegsminister! Lange wächst schon das Geflüster Laut und immer lauter an: Sagt, was kann aus dieser Erden Eine Frau noch Alles werden? Aerztin, Pastor und Notar, In der alten Welt die Schweiz. Ist für alles Militär, Ob denn nicht ein großer Segen Würd? sein siir's Vaterland Weiblicher Soldatenstand? Nämlich daß di« Uniform Hübsch und fesch sei ganz enorm. Ferner fei im Frauenheer Da man lange schon entdeckt, Daß ein gutes Beispiel mehr Fördert, als die beste Lehr', Finden wir es nöthig sehr, Daß zum jetzigen Militär Das Verhältniß möglichst frei, Freundschaftlich unsinnig sei. Tüchtig amüsiren kann.— Bitte Euer Excellenz, Fällen Sie doch die Sentenz. Daß man, weil's doch gar nicht schwer, Möge schaffen solch' ein He«r! Wenn es erst wird fertig sein, Werden reiten, schießen, tanzen. Zwei fidele Großstadtpflanzen. Neuer Braten. Junge Bordertheil ist nicht mehr da!" Junge Frau: ich bittm darf: von der Taille!" Z>er Schlaftrunk. Wie war mein Mann zu dem Pferdebahn - Fahrschein der Strecke Lange - Brücke Breitestraße gekom elegantestes Balllokal der Stadt, jeden Zuflucht. Als uns am nächsten Mittag der Hausarzt besuchte, sah ich recht abge sehr schlechte Nacht gehabt," Nagte ich. Eilfertig brachte ich Tinte, Feder und ein Blatt Papier herbei. Er kri tzelte schnell einige Worte darauf und riß das Blatt ab. Wasser, Wein...." vollbracht hätte. mit seinen Gläsern und Büchsen zu Blick auf das Recept, Sapperlot, war das nicht? ich schärfte die Au- bare Gläschen. „Na, Männe, da bist möglich, „'s gibt heut ein Rehblatt, was Gutes, wie?" „Das kann der ärmste Mensch essen, wenn er's hat," brummte er, aber da- den Skat - .Herren - Kavalier. „Wann willst Du denn weggehen?" fragte ich voller Spannung. Wie hatte ich doch auf der bewußten Karte gelesen? „Herren - Cavalier- Ball. Beginn zehn Uhr...." „Da fangt ihr heute wohl mit dem Skatspielen etwas später an wie sonst?" fragte ich. „Ja wir ach so, ja heute fan gen wir später an, weil," stot terte er. „Nun ja," entgegnete ich mit Ruhe, „das scheine ich geahnt zu ha ben, ich habe für sieben Uhr Thee zu rechtmachen lassen, den können wir erst noch gemüthlich trinken, denn sieh' weite Weg, das kalte Bier, der schlechte hen Morgen. also Thee, kräftigen Thee k In lins»!?, was?" Dann eilte ich in die Küche. „Ich „springen Sie hinunter zum Kauf mann und holen Sie klaren Zucker ich brauchen sonst zwar immer Stücke nzucker, aber heute..Minna ging,— die war ich los. Dann Helte ich mir das Fläschchen mit dem Wundertrank. Tropf Tropf Tropf »fünf Mal lieh ich in die Tasse meines Man nes je ein Tröpfchen fallen, dann !nahm ich das Theebrett, trug es hinein und ordnete den Tisch. „Weshalb macht denn das Minna nicht?" forschte mein Mann. „Die ist eben mal runter zum Kauf maim, sie holt noch etwas Zucker," er- Tasse gefüllt. 10 Uhr." Die „Mache" der Karte durchschaute ich sofort. „'Ne Rohrpostkarte für Dich," sagte Uhr!^ bitte, nimm endlich einen Schluck fen könnte man auch noch, es ist jetzt erst acht, bis neun, was? das geht." Und damit hatte er sich auf das Ruhe —dem hatte ich den Elite - Ball Ein sehr unsanftes Schütteln weckte mich. Es war helllichter Tag. „Gott fei Dank," sagte Minna, ~gnä' Frau Jetzt ist es schon zehn Uhr. Der Herr liegt auch in seinem Zimmer, Fläschchen, ringsum ein Papier ge wickelt, ein Recept! Voll Neugier faltete ich dasselbe auseinander und las: Unvcrbcsscrlich. Ein trauriger Winlertag, „Wie?" rief die Klugheit die Thür wieder da? —in Lumpen, frierend „Dein Gut —" sprach die Klugheit streng. „Das gabst Du den Menschen, „Ja, ich gab es aber wenn Du die Noth unter den Menschen gesehe« hättest —" Menschen, da Du in Noth warst?" Wieder ließ die Güte ihr Haupt sin ken. „Nun," sprach die Klugheit, „Du batest sie doch um Hilfe?" „Ja! -" „Und was thaten sie?" „O, frage mich nicht!" flehte die Güte. „Sie schlössen vor mir sie hatten Sorgen und keine Zeit auf mich zu achten." „Sie waren erbärmlich," rief die Klugheit unwillig, „und Du thöricht — wie immer!" „Ach, ja thöricht!" sprach die Güte demuthsvoll. „Doch hilf du mir jetzt!" „Ich that es schon so oft," versetzte die Klugheit fast hart, „und immer wieder soll mein Herz stärker sein als mein Verstand. Aber hilf mir nur diesmal, diesmal nur, hilf mir noch!" „Was kann ich thun? Das Geld ist rar die Kohle theuer. Ich kann Dir nicht mehr geben als diesen Thaler!" und sie reichte der Güte das Geldstück hin. Diese nahm eS und stammelte Dan kesworte: da kam des Weges ein Bett ler mühsam auf Krücken daher. sslur und Feld.^ Der Krüppel streckte die frierende Hand zu den beiden empor und bet telte. drückte ihm den Thaler in die Hand. „Ach, Du verdienst gar lein Mit leid!" rief die Klugheit zornig. „Du Zur Äiiidrrcrzichiing. Lehre Deine Kinder fröhlich in's Le ben zu blicken, suche ihnen ihren ange borenen Frohsinn zu erhalten und Du gibst ihnen einen Schatz mit auf die Lebensreise, werthvoller als alles Geld und Gut. Zeige ihnen, wie man all' die kleinen Widerwärtigkeiten, all' die taufend Nadelstiche des Schicksals mit heiterem Muth erträgt, jammere nicht mit ihnen vereint über irgend ein klei nes Ungemach, das sie betroffen, son dern hilf ihnen es schnell zu überwin den und zu vergessen. Lehre sie allem Unangenehmen die freundliche Seite abzugewinnen, nicht viel zu grübeln und zu seufzen über geschehene Dinge, sondern unverzagt vorwärts zu blicken und mit frischen Kräften zu versuchen, Verfehltes wieder gut zu machen. Man kann das Leben leicht nehmen, auch ohne leichtsinnig zu sein, darum behüte Deine Kinder, und es sind besonders die Mädchen, die dazu neigen, vor fal scher Sentimentalität. Sie ist in der Ehe der größte Feind der jungen Frau und hat schon oft geholfen, einen aus Liebe geschlossenen Bund zu einem un glücklichen zu machen. Dem Manne aber lähmt eine schwere Lebensauffas sung Muth und Thatkraft und ist der Hemmschuh für alle seine Unterneh mungen. Ein Kopfhänger wird es selten zu etwas rechtem bringen. Be aufsichtige Deiner Kinder Lektüre. Auch hier ist es wieder das Mädchen, das mehr der Aufsicht bedarf, denn den Hliarschmaroyer. als die Mitesser die Gesichtshaut des den nicht sorgfältig rein gehalten und regelmäßig gepflegt, gestattet man, daß sich auf und in demselben Staub und dem durch fremde Schmarotzer die Nahrung ganz oder zum größten Theil natürliche Farbe. Mit der Zeit wird bis schließlich die Wurzel total ver kümmert und das krank« Haar selbst abfällt. Wie aber wird dieser Theil Zur Siiuglingsbklimdlmig. land'schen Gesellschaft hielt durch die große Abkühlung des kleinen Körpers schädlich werden. Die Wär wcrden Sodann ist auch das ener- Das absichtliche Benetzen des Bindehautsackes dürfte nicht selten die Grunde selöstständige Leiden sind, die «onntiig-Morgc». Sieh'! Die Sonne steigt erwachend Die erwachende Natur. Die höhere Tochter. Junge Hausfrau (zur Köchin, welche ein Huhn rupfen soll): „Nanni, dekol letiren Sie das Huhn!" Gründliche Auskunft. „Wo wurdest Du mit Deiner Frau be kannt?" „In Kissingen bin ich ihr in die Hände gefallen."