Europäische Mundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Commissionsrath F. V. Grünfeld ist im Alter von 60 Jahren gab es überhaupt für sie nicht. Die Braut des in Haft befindlichen Anar chisten, Schneidermeisters PaiU Töbs, Charlottenburg. In einem Gasthofe in der Wilmersdorfer Straße erschoß sich ein junger Geschäftsreisen der, August Buncke, aus Potsdam. Man brachte den Selbstmörder in ein Krankenhaus, woselbst er kurz nach seiner Einlieferung starb. Eberswalde. Der 56jährige Maurer Wilke aus Heegerinühle ist in der Wolfswinkler Papierfabrik bei seiner Maurerarbeit einer Welle zu nahe gekommen, welche ihn erfaßte Guben. Unter der Anklage, den Forstausseher Griinke erschossen zu haben, standen der Gastwirthssohn Ernst Gramm und der Häusler Ernst Budach aus Niemaschkleba, beide be kannte Wilderer. Ersterer erhielt 4j, letzterer 15 Jahre Zuchthaus. Havelberg. Im Sumpfe er stickt ist der 16jährige Sohn des Schiffseigenthümers Ihlow, welche« sich mit einem gleichalterigen Kamera den nach dem sogenannten Reiherhorst begeben hatte, um aus Möwen zu ja gen. Er gerieth in eine offene Stelle und versank im Sumpft, während sich sein Kamerad, der ihm Hilfe leisten wollte, nur mit großer Mühe retten konnte. Provinz Ostpreußen 60,000 Marl vernichtet. 400 Mark. Bei seiner Verhaftung Rest hatte er bereits verjubelt. L y ck. Mit dreimonatlicher Ge fängnißstrofe muß der VollSschulleh- Mülhausen. Kürzlich hatte Provinz Weswreußen. Danzig. Der Arbeiter Johann zu 1j Jahren Zuchthaus und ren Ehrverlust verurtheilt. Dirschau. Der Rangirer Kloß erlitt dadurch schwere Verletzungen, gens fiel und stark gequetscht wurde. Elbing. Das 16jährige Dienst mädchen Henriette Nagel aus Böh- Das Urtheil lautete auf 1 Jahr Ge fängniß. Graudenz. Im Stadtwalde erhängt hat sich der Bäckerlehrling durch Selbstmord. Provinz Pommer». Bahn. Hier brannten Stall und ger Wendlandt, Rosenfeld und Kin- Gr o ß - Krös 112 i n. Beim Gast- Wohnhaus und den angrenzenden Saal in Asche legte. Falkenburg. Durch ein mäch tiges Schadenfeuer wurde das Gehöft des Kaufmannes A. Marrufe vollstän dig eingeäschert. z, - s aus Lustebuhr, hat sich erschossen. Provinz Schleswig-Holstein. Altona. Der Knicht Petersen au» Stellingen wurde au' dem Bassel, weg überfahren und sofort getödtet. Vl selir a d e. D-r Amlsrilitei Liridem.inn hat seinen College». sen Behörde Anzeige erstattet. A tzl> üll. Ein 70 Jahee alter Eichede/ Das Haus des Rade- Macher? Maaß brannte Nichts voll-g nieder. Der Besitzer rettete mit seinen Angehörigen nur das nackte Leben. Friedrich st ad t. Daö Fest der goldenen Hochzeit begingen der frühere Stadtcassirer Simon Benjamin und Frau, bei welcher Gelegenheit dem kör perlich und geistig frischen Ehepaare zahlreiche Beweise der Verehrung von Nah und Fern zu Theil wurden. Garstenstedterfelde. Ein Raub der Flammen ist das im Con curs stehende Gewese des Besitzers Lü- Promm Schlesien. Br «slau. Ein Duell hat auf ei ner in der Nähe des Dorfes Klein- Tschansch belegenen Wiese zwischen dem Rechtskandidaten Max Philipps thal Hierselbst und einem Gerichtsas sessor stattgefunden. Die Bedingungen sollen gewesen sein: dreimaliger Kuge lwechsel auf 15 Schritte Distanz. Der Gerichtsassessor hat eine ziemlich ge fährliche Wunde am Kopfe erhalten. Bruch. Der 20jährige Schlosser Emil Schmidt, aus Friedland, Ober schlesien, gebürtig, der auf der Eisen bahnstrecke hierselbst beschäftigt war, bahnzuges und war sofort todt. Falkenhain. Der Pferdeknecht Haselbach war mit Abladen von Ge tion von 30,000 MarkDarlehnskassen del hat seine Geliebte Namens Horn erschossen. Der Thäter ist verhaftet. Provinz Polen. Pos en. In der Zuckerfabrik zu hatte. Labischin. Am Kaisersgeburts tag vertheilte der Vaterländische Frau- Provinz Sachsen. E r m st e d t. Beim Futterschneiden tragt. Miihlhausen. Der Gutspächter Wilhelm Brinkmann jr., dessen plötzli nem Ofen entströmten. Provinz Hannover. Hannover. Karl Bering, Groß- Wasserbau, ist hier im Alter von 63 Schwurgericht fällte zwei Todesur theile. Die Eheleute Maler Knabe, übrigens beide mehrfach vorbestraft, Last legte. Letzterer leugnete, wurde B u r g d o rf. Als der Omnibus zug von Lehrte in der Haltestelle Aligse einlief, sprang ein Stück Eisen von Elze. Die Leiche des seit Novem- Proviin WeMalni. Legben. Die Frau des Zellers Backe, welche sie beim Waschen rothge berührte. Bald darauf stellte sich hef tiges Stechen im Kopfe ein, welcher Krankheit. Meiuprovinz. Aachen. Die Nadelfabrik von sche Anstalt Elektra, Eigenthümer beträgt über 100,000 Mark. Alsdorf. Auf Zeche Anna verun glückte der Bergmann Aretz aus Asden tödtlich. des verdächtig verhaftet worden. Er Wittwe Namens Schlichter in der Nähe von Beyenburg in einen Stein bruch gestürzt und dadurch getödtet haben. Beim Aufwühlen des Erd reichs zwischen Barmen und Schwelm chen stießen Arbeiter auf einen irdenen Topf mit Münzen. Die Münzen sind aus Silber geprägt, spanischer Her- Dr. Hertz, Besitzer der weitbekannten Privat - Irrenanstalt, ist im 80. Le bensjahre gestorben. Er hatte in den letzten Jahren sein 50jähriges Doc torjubiläum und seine goldene Hochzeit gefeiert. Provinz Hessen-Nassau. Der Ackermann Hilfsschreiber Fritz Westfahl auf der Frankfurt. Der Kutscher ist. Gemünden a. D. Wohra. In der Scheune seinesSchwages in Wohra Mitteldeutsche Staaten. wagen auf den Holzwagen stieß. Dorn fiel infolge des Stoßes von den Puf fern und so unglücklich unter die Rä- Dosdorf. Während dasChaus seearbeiter Bethuel'sche Ehepaar das seltene Fest der goldenen Hochzeil feierte, brach plötzlich im Beisein des Ortsgeistlichen der Jubilar vom Schlage getroffen zusammen und ver starb auf der Stelle. Frankenhain. Der Postagent Golmbach. Während der Ab wesenheit der Mutter in der Wohn stube, erstickte die einjährige Tochter des Fabrikarbeiters Schubert hier; ein dreijähriger Sohn wurde noch rechtzei tig durch herbeigeholte Nachbarn geret tet. Durch verbrennende Kleidungs stücke. welche dem Ofen zu nahe gelegt waren, soll Qualm entstanden sein, welcher den Unglücksfall veranlaßt hat. Sachsen. Dresden. Hier ist eine „sächsi sche Berühmtheit", der Schornsteinse zer Abratzky gestorben, der vor einigen Jahrzehnten die steilen Felswände der sächsischen Festung Königstein erklet terte. Er war der Einzige, der dieses indem sie rn den für Letztere bestimm ten Kaffee Gift schüttete. Drei andere Personen, die ebenfalls von dem ver tes der Bande, Modelltischler Förster Cunewalde. An einem Tage feierten das Tilger- und Kutschte'sch« Ehepaar das goldene Ehejubiläum. reits mit 7 Kindern gesegneten Fami lie des Fabritschmieds Beyer beschert. Mutter und Kinder befinden sich wohl. Gohlis b. Dresden. Der Schuh macher Hofmann ist bei der Rückkehr Stetzsch am Dorfeingange im Grumbach. Der Hausbesitzer August Poch und dessen Ehefrau be gingen die goldene Hochzeit. K a is i tz. Das Berger'sche Gut ist bis auf dasWohnhaus niedergebrannt. Heffcii-Taruistadt. Darmstadt. Der Direktor deS Gymnasiums zu Laubach in Oberhes sen, früher Direktor der Realschule in Friedberg, Dr. Georg Windhaus, ist im Alter von 51 Jahren gestorben. Er war ein ausgezeichneter Pädagog, auch schriftstellerisch thätig. Dorf - Gill. Der 21jährige Schuhmacher Konrad Grieb von Holz heim, der in Butzbach bei Kiefer be schäftigt war, ist Nachts im Schnee treiben verunglückt und gestorben. Langsdorf. Der HährigeSohn des Lehrers Leidich wurde von einem bruch verübt, wobei für 6000 Mark tionirte Zugführer Buchheimer der preußisch-hessischen Staatsbahn ist auf hiesiger Station getödtet worden. Dem Unglücklichen wurden bei einem Ran girmanöver beide Beine abgefahren und der Kopf -erdrückt. Oberlahn stein. Im Rhein Kleinholz aus Ruhrort. Bayern. beiter vom Bau zurückgezogen waren. Ein gewisser F. Schäfer von hier hat sich im Luganersee ertränkt. lich überstandener Operation an Zun genkrebs ist der langjährige frühere Vorstand des k. Oberbahnamtes Bam berg, Generaldirectionsrath Bähr, im 73. Lebensjahre gestorben. Beilugries. Der städtische Flur- und Waldwächter M. Fauner wurde auf dem Heimwege von einem schon mehrfach bestraften Individuum ohne alle Veranlassung mit einem Messer derart gestochen, d«ß er nach fünf Stunden an der erhaltenen Ver letzung starb. Der Thäter wurde in das Ämtsgerichtsgesängniß eingelie fert. Deggendorf. Der in Nieder bayern zu trauriger Berühmtheit ge langte Bandit Jlgmeier wurde von hier auf 9 Jahre nach Kaisheim ab geführt. An Händen und Füßen ge fesselt, mußte er auf den Schlitten ge hoben werden, wobei er lachend be- Eglharting. In dem hiesigen Kirchlein wurde ein Einbruch verübt. Es war der Opferstock erbrochen, ein durch Sammeln mit vieler Mühe auf gebrachter silberner Kelch und noch einiges wurde entwendet. Die ganze und noch anderen Unfug verübten. Württemberg. Stuttgart. Das Corps der Stuttgarter freiwilligen Feuerwehr Auflösung beschlossen. Das Corps, Lohr. Hier brannte eine grob« Scheu» mit Pferdestall ab, wobei 50 Hammel zu Grunde gingen; 20,000 Mark Schaden. Ludwigsburg. Zwei aus Cannstadt gebürtige Infanteristen der hiesigen Garnison sind desertirt. Mergenthei m. Musketier August Bentz, gebürtig aus Heilbronn, machte mit seinem Dienstgewehr einen Selbstmordversuch. Schwer verletzt wurde er in das Militärlazareth ver bracht. Bentz kehrte vom Militär schießplatz Münsingen in seine Garni sou zurücke Furcht vor Strafe, welche den Unglücklichen getroffen hätte, dürf te die Ursache der unseligen That ge wesen fem. Ob Bentz mit dem Leben davonkommen wird, ist sehr fraglich. Baden. Kar ls ruhe. Der Steinhauer Adolf Werner aus Haßloch in der Pfalz wurde wegen Beleidigung des Großherzogs zu 4 Monaten Gefäng niß verurtheilt. söhn des?m Kaufmann Tanner'schen Hause bediensteten Dieners Pendt, der 24jährige Sattler Emil Scholer von der Gendarmerie verhaftet. Scholer einigen Tagen ermordet wurde. Freiburg. Freiherr v. Reitzen stein, ehemaliger Bezirkspräsident von Elsaß-Lothringen, ist, 65 Jahre alt, Landwirth Leo Böhler von Niederge- Nücken lebensgefährlich verletzt. Der Thäter wurde am folgenden Tag in's bracht. Dorf Kehl. Verhaftet wurden der ledige Taglöhner Friedrich Kehret, löhner Jakob Schlltterle von hier. Sie sollen in der letzten Zeit stark gewildert haben. Kirrlach. Das 5 Jahre alte Söhnchen des Fabrikarbeiters August ser gefüllten Kessel und starb infolge der erlittenen Brandwunden. Nheiiipfalz, ten, die Gefangennahme Jesu in Geth semane darstellend, ist Nachts von Bu ben theilweise demolirt worden. Die Polizei ist den Thätern auf der Spur. Dürkheim. Der Pedell Kessel nen 91. Geburtstag. Frankenthal. Der Schuh macher und Lumpensammler Martin Markert, 58 Jahre alt, verheirathet, sollte in der Berufungssache des Täg ners Peter Burkhardt von hixr, welcher schöffengerichtlich wegen Unfug vcrur angeblich gegen ihn Untersuchung we gen Verletzung seines Eides schwebte, blieb er der Verhandlung fern, ging an den Kanal und erschoß sich. Kaiserslautern. Der Per sonenzug der Lauterthalbahn brachte Sein Vermögen von 25,000 M. hat er SlsaK-Mlinngen. Straßburg. Der hiefigeßechtZ anwalt Frhr. Eugex Schott v. Schot tenstein ist in Reutlingen, wo er im worden. Mit ihm ist ein Mann da- Pflege der Vaterlandsliebe und des deutschen Liedes im Elsaß unvergeßli- Hayingen. Der 54jährige Ta gelöhner Nikolaus Gebbel stürzte in die etwa 8 Meter tiefgelegene Coaks im hiesigen Hospital erlag. Mecklenburg. die Schweriner Bauhandwerker ein Fest feiern sollten. Gegen diese Be stimmung haben nun die ErbenDemm — Der etwa 5V Jahre alte Arbeiter Frli bland. Im hohen Alter von 78 Jahren ist hier die Conventua lin im Kloster Dobbertin Frl. Marie Berlin, die Gründerin des jetzigen Oldenburg. Oldenburg. Der Großherzog begnadigte den wegen Majestätsbelei digung zu 9 Monaten Gefängniß ver urtheilten Fifchziichter Wagner zu ei nem Monat Gefängniß. Freie Städte, des Budapester Desraudanten Keller, Firma Pröhl ck Sohn, der ättesteKaf- Altstetten. Auk dem hiesigen Appenzell. Die russische Kai serin - Mutter Maria Feodorowna, von 1500 Rubeln in Gold und 1000 1000 Rubeln/ ' > ° Basel. Hier starb 95 Jahre alt Philipp Andreas Watt, gewesener Apotheker von Viel, wohl der älteste der Beute. Bern. Im Jnselspital starb der Schlegeli thet, es sei Eifersucht im Spiel. Oesterreich-Ungarn. Salzburg. In der Nähe von Oberalm bei Halleiu brannte ein alleinstehendes hölzernes Haus niedu, wobei ein 80jähriger Bettler, der „Haslauer Ruepl", der das Haus be wohnte, in den Flammen umlam. Wien. In ihrer Wohnung No. 20 Nußdorserstraße hat die Wittwe Josephine Zeil mit ihrer 13jährigen Tochter Emeline Selbstmord began gen. Der 14 Jahre alte Lehrling Alexander Mlcoch tödtete sich mittels Chloroform, weil „ihn das Leben nicht mehr freute." Die 67 Jahre alte Baronin Emilie Knorr ist in ihrer Wohnung No. 59 Hüttelbergerstraße verbrannt. Im Bezirk Favoriten soll ein Central-Pferdefchlachthaus er richtet werden. Erschossen hat sich der Oberstjägermeister, früher Oberst küchenmeister, Graf Wolkenstein, 55 Jahre alt. Die Gründe sind unbe kannt; man spricht von Liebeshändeln. Eines der populärsten Mitglieder unserer Volkssängergilde, der lustige Stegreifsänger Carl Schmitter ist ge- Brünn. In dem Etablissement der Actien-Gefellschaft für Wollwaa ren richtete Feuer einen Schaden von 30,000 Gulden an. Eger. Weichensteller Anton Stegmann wurde, als er auf dem hie sigen Bahnhof eineWeiche stellen wollte, von der Lolomotive des Wiener Schnellzuges erfaßt, zwischen die Schienen geworfen und entsetzlich ver- Fiume. Capitän Matkovich hat sich aus seinem Schiff „Sin" erschossen. Der Capitän war erst seit 14 Tagen verheirathet. Luxemburg. Luxemburg. Dieser Tage ge gen Abend brach Feuer aus in dem Heuspeicher der Wittwe Funk, Bier brauerei, Pfaffenthal. Die sofort her beigeeilte städtische Feuerwehr und die später eintreffende Löschmannschaft des Freiwilligencorps wurden gegen Mitternacht des Feuers Herr, das sie auf seinen Herd beschränkten. Bissen. In der Nacht entstand auf dem Stockwerke der der Grob fchmid Catharina gehörigen Behau sung,bewohnt durch den Weißer Krip pler Heinrich, eine Feuersbrunst. Ver schiedene Mobiliargegenstände sowie ein Theil des Dachwerkes wurden zer stört. Rollingergrund. Hier fand man den 33jährigen Glaser Nikolas Welter Morgens als Leiche in der an seinem Wohnhause gelegenen Keller kreppe liegen. Derselbe war amAbend nach Hause zurückgekehrt, muß in Fol ge eines Fehltrittes die Treppe herab- Dieser Tage lam der Kaufmann Moses Aronstein in Ber lin unter einen Wagen der elektrischen Leiche. Damit ist eine große Tragi komödie zum Abschluß gekommen. Moses Aronstein wurde vor 45 Jah ren in Büren als Sohn jüdischer El tern geboren, besuchte die israelitische Schule und danach eine höhere Schule, auf der er die Berechtigung zum ein jährig - freiwilligen Dienst erwarb. Daraufhin wurde er Kaufmann. Er genügte späier seiner freiwilligen Dienstzeit und wu»de nach Jahren Os ficier der Reserve. Später wurde er für irrsinnig erklärt und kam in die rheinische Irrenanstalt Siegburg. Man hörte lange Jahre nichts meh, von ihm. bis es vor einigen Jahren hießl MoseS Aronstein ist nicht nur ka tholisch geworden, sondern sogar ka tholischer Priester und zwar in Jeru salem. Wirklich erschien einige Zeit darauf der katholische Priester aus Jerusalem, jetzt Joseph Stein (diesen Namen hatte er nach seiner Taufe be kommen), in verschiedenen westfäli schen Städten, z. B. auch in Pader born,sowie in seiner Vaterstadt Büren, im Talare eines deutschen katholischen Priesters, jedoch mit langem, schwar zem Bollbart. Er las in Büren die hl. Messe, predigte, trug bei der Frohn leichnams - Prozession das Allerhei ligste u. s. w. Wieder vergingen meh der katholische Priester, Rector Joseph Stein in Jerusalem, aus Büren ge bürtig, ist der katholischen Pviester schast müde und ist wieder Jude ge letzt ist das Ende: der geborene Jude, Lieutenant der ' Reserve, Katholil, Priester der katholischen Kirche und Ate Brandstiftungen im französisch - belgischen Grenzge biete folgen sich noch immer Schlag auf Schlag. Neulich Abend wurde der Bauernhof Castel in Mont-ü-Leux in Belgien eingeäschert, wodurch einScha den von 40,000 Francs entstand. Fast zu gleicher Zeit brach in einer Scheune zu Wattrelos in Frankreich Feuer aus; dort fand man mehrere mit Petroleum getränkte Lunten. Eine halbe Stunde später brannten in unmittelbarer Nähe zwei große Getreidediemen nieder. An demselben Abend wurde in dem belgi schen Weiler Martinerie ein Hof ange steckt; bei Ausbruch des Brandes sah man drei unbekannte Männer davon- < ck h l b im Jahre 1896 10,669 Personen, da heit bestraft. Die Geldstrafen betru fangs 1896 etwa 271,000 betrug, ist worden. In Christian!«, das rund 180,000 Einwohner hat, wurden etwa 20,000 Personen, darunter eine erdeb heit verhaftet, also ungefähr jeder 9. bis 10. Einwohner. Im Jahre zuvor war die Zahl der Verhaftungen in bei den Städten um je 2000 geringer. Von Kopenhagen liegen nur Angaben 6,758 Personen wegen Trunkenheit verhaftet, mithin, da Kopenhagen rund 340,000 Menschen zählte, jeder 52. Provinz Schensi, ausgebeutet werden. Im Jahre 1895 bereiste eine französi sche Expedition von Annan, aus zuerst im Süden die Provinzen Jünnan und Kweitschau und kam schließlich im vo rigen Jahre nach der Provinz Schensi, wo sie eine ganze Reihe von Petrole umquellen entdeckte. Die Bewohner der Provinz erklärten den verwunder ten Franzosen, daß schon seit früher Zeit in der ganzenProvinz solch „bren nendes Wasser" hervorquelle, und nie mand hatte daran gedacht, daß man diesen natürlichen Reichthum nutzbar machen könne. Jetzt haben die Fran zosen nach vielen Bemühungen und Opfern von der chinesischen Regierung das Recht erhalten, das Petroleumla ger erschließen zu dürfen. Der Plan zu den Einrichtungen ist schon gemacht, doch ist es immerhin noch ungewiß, ob der Erfolg den Erwartungen entspre chen wird. Die Provinz Schensi wird von dem schiffbaren Hoangho durch strömt. Entspricht die Güte und Menge dieses chinesischen Petroleums den Erwartungen der französischen Gesellschaft, so würde für das ameri kanische wie für das russische Petro leum zunächst in Ostasten eine gefähr liche Concurrenz entstehen. EinseltsamerFallvoi» Lethargie wird aus einem Vororte von Toulon gemeldet. Dort hauchte die 70jährige Frau Maria Brun noch einer langen und schmerzensreichen Krankheit ihr Leben aus. Der sofort herbeigeeilte Arzt machte vie erforder lichen Feststellungen. Das Verscheiden wurde in der Maine aisgemeldet uno die Bestattung für den nächsten vo.- n-iltag angesagt. Wie eZ U? Si!'» crheischt, Neideten die Verwandten den Körper der Verstorbenen in das Bahr tuch, zündeten neben dem Bette eine Kevze an und hielten den Tag und die Nacht über Todtenwacht. Gegen vier Uhr Morgens nun erhob sich Vie „Vrr. storbene" urplötzlich und verlangt; zu trinken. Man kann sich die vederra schung der Anwesenden vorstellen, die sich beeilten, die Kerze zu verlöschen und wegzuschaffen und der alten Frau die Lage zu verbergen, in der sie sich befand. Die Beerdigungs-G-seNschaft, die bereits die nöthigen Anordnungen für das Begräbniß getroffen halte, konnte noch rechtzeitig von der Aenve rung der Umstände in Kenntniß ge fetzt werden. Die wieder zum Leben Erwachte nahm bald darauf mit gu tem Appetit eine Suppe zu sich und befindet sich zur Zeit, den Umständen angemessen, recht wohl. Dieser selt same Fall von Scheintodt hat unter der Bevölkerung großes Aussehen er regt und beschäftigt lebhaft die medicinischen Kreise. . . Vor einigen Tagen er stattete der Inhaber des alten, weltbe kanntenßankhauses Lehideux in Paris bei dem Oberstaatsanwälte Atthalin Anzeigt, daß bei ihm kolossale Unter schlagungen begangen wordtn seien. Eine Untersuchung wurde eröffnet und der Gerichtscommissär Bernard mit derselben betraut. Man stellte fest, daß Herr Lehideux sich nicht getäuscht hatte, und wenige Tage darauf wurde der Kassirer Renaud, der sich unter der Provinz beizuwohnen, entfernt hatte und nicht wieder erschienen war, von Geheimpolizisten in einer Verklei dung auf dem Boulevard verhaftet. Seit dieser Zeit hat die Untersuchung weitere Fortschritte gemacht und man ist zu dem Ergebnisse gelangt, daß Renaud nicht der einzige Schuldige ist. Der Chef der Sicherheitspolizei Cochefert ließ zwei der Hauptangestell ten des Herrn Lehideux verhaften. Die bisher feitgestellten Unterschlagungen sollen sich auf mehr als 800,000 Fr. belaufen. Die Untersuchungen wurden mit fieberhaftem Eifer fortgesetzt; HouLuntersuchlingen wurden bei den Angeklagten und auch mehreren ande scheinlich zu neuen Verhaftungen Ver anlassung geben werden. Die Unter- sind in der letzUn Zeit, als das Bankhaus von dem kürzlich ver storbenen Chef auf sein« Söhne über ging, ausgeführt worden. Der Be stand des alten Hauses ist durch diese Veruntreuungen nicht im Mindesten kedrobt 7