DerHntdesPrete des Sehens her unvergessen ge blieben. Stellte ihn Cavaliere Martel lini so dem Angellagtcn gegenüber thun? Er konnte den was ihn zu Granellas Barbierstube hinbrachte? Auch diesmal begünstigten die Um stände die Absichten des vornehmen Sportsman. Das letzte Londoner Her» renmodebild zeigte als das NonpluZ nltra von sportlich«! Eleganz ein«n ro then, eng um di« Taill« schließenden Leibrock, JaMtiesel, lichte Beinkleider und als Barttracht einen sogenannten Devbybart mit zwei schmalen Bart streffen auf den Wangen bei sonst glatt rasirtem Gesicht. Granella, >der stets auf der Höh« der Wissenschaft Stehend«, bedurft« kel sischsten aller Neapolitaner zu „Auch d«r Princip« d'Ottaiano hat dem morgigen Derby zuliebe seinen Absicht, wie das letzte Mal, aus Gra zupste: „Nun, und der bewußte Prete?" „Welcher Prete?" gerathen ist. „Weil sie in der Meinung, den Mis sethäter in den Krallen zu halten, dem aller Gemächlichkeit ins Sichere zu „Das soll heißen —" Nun, hören!" abgenutzt war, daß somit der arme Teufel, welcher da als Mörder im Ge fängniß schmachtet, nicht einmal den Hut, geschweige denn d«n Prete selbst terührt hat.... Das ist doch klar, wi«? „Du glaubst also wirklich, daß der der eigentliche Schuldige ist?" uni. In der Jagdtasche aber war be kanntlich der Hut des Pute.... Der Jäger hatt« offenbar das größte Jn- Mund Der Teufel hilft stigt nxrden, SantafuscaS wegen. Aber nur morgen sollen sie mich in Ruhe lassen." „Sollten Si« nicht zufällig mit dem „Ich kenn« ihn sehr gut. Wir treffen uns mitunter im Schachklub." cn Dir ist ein Advokat verloren g>- , t d s 'ck d gefällig?" Granella rieb ein Streichhölzchen an „Ein guter Einfall, in der That!" Die Ansicht Granellas war die Ansicht all«r Welt und wahrscheinlich sogar die des Herrn Untersuchungsrichters. Alle Zeugen schienen sich verschworen zu ha ben, um den unglückseligen Jäger mög haben, in welchen er beinahe selbst an die Existenz des Jägers glaubte. Er trat in ein Kaffeehaus und warf fol gend« Zeilen an den Cavaliere Martel lini auf eine Visitenkarte, mit pompö ser Baronskrone dara>us, niieder: und liebenswürdiger Cava- „Soeben entnehme ich «mein Bericht über den Hutprazeß, daß der Name meines Stammhauses, der gleichzeitig der meine ist, in unliebsam«! Weise darein verwickelt ist. Auch hat mir der Gomeindesekretär geschrieben, daß die Heiligkeit meines Hauses verletzt wor den. Ich bereite einen scharfen Protest vor, iverde aber dem Cavaliere Mar tellini gerne vergeben, wenn er mich nur nicht unter die Zeugen des morgi gen Tages einreiht. Noch dankbarer wäre ich ihm für einen gänzlichen Dis pens, denn ich habe einen Ausflug nach Paris vor. Nichtsdestoweniger immer zu schuldigem Gehorsam bereit ganz wie Don Abbondio." den wind, daß die Staatsanwaltschaft von der Klage wbsteht. Jedenfalls aber wünsche ich für mein« eigene Person zu „Gut, gut!" sagte der Baron. Und er nahm sich nicht einmal die Mühe, die Abendblätter zu lesen. Er war selbst erstaunt, sich so beruhigt und zuver- Eine schwere Last war von seinem ei genen auf das. Gewissen eines Doppel gängers, ein« Emanation seiner selbst. wirklich« Mefeichaftiykeit zu theil. Es sich machte" einer so gründlichen hartnackigen Beharrlichkeit auseinan der, daß es schon langweilig wurde. Zuletzt wurde es den Leuten zu viel, und Usilli sagte ihm gerade heraus: „Hör, mit Deinvm Hut hast Du mir wahrhaftig schon den Hirnkasten in Trümmer göschlagen!" Da er sich mit vi Spiano, Usilli und andern Kavalieren zu einem gemein schaftlichen Vorgehen associirt hatte, bei dem viele Wetten auf dem Spiele stan den, so muhte er den ganzen Abend und den folgeiwen Morgen hindurch herumrennen, fahren und reiten, jetzt zum Schneider, der den rothen Rock noch nicht gebracht, jetzt zur Reitschule, dann wieder zu dieser oder jener Da- ln dieser fröhlich:» Geschäftigkeit Cavaliere Martellini sich die Wohlthat ihn um zehn Jahre verjüngt. diese Principessa, in der sich zweier alter italienisch-spanischer Ge thigen Frauen eine verwerte und ver bessertcAuflag« der evsten zu sein pflegt. Die Principessa, die nichts andres zu sehen, keineswegs an Initiative; er wußte sich so glücklich einzuführen und innerhalb weniger Minuten so tolles Zeug hervorzusprudeln, daß die Prin cipessa sich ihn zum Kavalier erkor. „Ich werd« Sie, Principessa, im Wagen abholen." „Sei es zu Pferd«, wenn es Ihnen lieber ist!" versetzte er, die Sporen zu ter sein." „Warum fürchterlich, Principessa?" Dieses neu«, köstliche Gefühl flocht sich 21. Kapitel. Beim Nennen. Breaks, Cc>up6s, Trl'burys, die Zahl t ' bl dnides Sonnenschirme, Schleppen, loc henden Schleier, ein Glitzern von Bril lanten und feurigen Augensternen. Der Baron, verjüngt, gänzlich umge wandelt, hatte feiner Principessa die ganze Zeit über wüthend den Hof ge macht und diese sich's gern gefallen laf- Spiel zu treiben, vielleicht in der Ab sicht, sich durch die Annahme seiner Be merkungen an irgeiÄ einem treulosen Er seinerseits nahm ihr Augenspiel, ihr Lächeln, wie es gemeint war. Vun jeher war es sein Prinzip gewesen, von den Weibern nicht mehr zu sovdern, als sie geben loollen, und er hatte sich dabei stets wcchl befunden. Die Luft, das Licht, die Aufregung der Wetten und der Rennen, der An blick all der Schönheiten riefen in ihm tie heißen Instinkte des Mannes wach, der geboren war, das Leben zu genie ßen, ohne Rückhalt noch Beschräntunz zu genießen. „Eccellenza!.... Eccellenza!.... Sie se hen, wir haben Sie nicht belästigt!" Cavaliere Martellini hatte es von der Höhe eines herrschaftlichen Break heruntergerusen, wo er, umgeben von einem Kranze schöner Damen, wie in einom Blumenkörbe thronte, bemüht, die strenge Würde des Richters mit der lächelnden Liebenswürdigkeit des Welt mannes zu vereinigen. Santasusca ein Geistlicher ermordet worden ist?.... Gestern Abend noch hat mir der Cont« Villi >daton gesprochen. Welch garstige Geschichte!.... Hat man den Mörder erwischt?" „Man hat «inen im Verdacht," ant wortete der Baron, in die Lust starrend. „SiNd Sie wirklich überzeugt, daß, dieser mysteriöse Freischütz der Mörder s h ls ch "be tb' dieses Leben noch gewähren? Das Leben d«s freien Mannes, Herr feiner Gesundheit und seines Geldes, bestimmt ist. Ein klares, kräftiges Bewußtsein sei ner Lage wappnete ihn für die letzte chig. Das Glück verfolgte ihn förmlich. Mit großen und kleinen Weiten hatte ten Stil, hatte dem an Marasmus lei denden Blatte seit einiger Zeit neue Le benskraft eingehaucht. „Lieber Baron," rief Cecere, „Sie kommen wirklich, mit Verlaub ge ser Tage schreiben." .Und ich, Eccellenza. wollte zu Ih nen kommen. Man schickt eines Man nes Namen nicht zweimal in die Dru, ikerei, ohne sich in gewisser Beziehung mit ihm verwanldt zu fühlen. Es ist, die Blutsfreundschaft der Tinte." Cecere zog sein schlappwangiges,, ra sirtes Mönchsgesicht zu grinsendem. La chen in die Breite und zeigte dabei zwei Reihen Zähne, groß und weiß wie die eines jungen gefunden Wiederkäuers. „Und wer verbietet uns, zustimmen zu speisen?" „Welche Gottheit durste es »agoi? rief Cecere, dem nichts gelegen« kom men konnt: als der Arm eines Man batte. .Ich brauche nämlich einige Mit theilungen über den großes heutigen Tag; es ist immer ein großes Glück für einenHournalisten. wenn er sagen kann, dakl er eine allererste Quelle zur Ver fügung gehabt hat.... Wer worum es während er an CecereS Arm den Ben Saal de! Cafe Europa betrat. setzt hatte, schickt habt!" ters Haus. Der göttliche Dichter hat „Ich bin doch nicht der Fürst Bis „Jhr seid Viecher." „Nicht ohne Absicht laßt sich e!n Mann den Bart k Ii» Derby schneiden und das Kinn glattmachen." „In welchem Stil?" „Sehr gut, dieses „halb barock!" Das macht das Bild plastisch.... Die Villa ist prachtvoll, versteht sich von selbst." lässigt, fällt in Trümmer...." „Famos! Ausgezeichnet! Das ist Ro-mantik, wissen Sie, wird großarti ich nicht durch Sie selbst erfahren." „Es geht aus dem Prozesse hervor. Was ist Ihre Meinung über diesen Mord?" „Was wallen Sie damit sagen?" fragte der Baron;, indem er sich Wein eingoß. „Glauben Sie, daß der Prete in der Villa umgebracht worden ist?" Gla?"an die Lippen und leerte es mit einem Zug. „Was soll ich davon wis sen? Sie sind es,, der den Prete umge bracht hat." Und er strengte sich an, herzlich zu lachen., „Ich habe in euer Geschreibsel einen Blick geworfen, ein zig, weil man mir gesagt hatte, daß mein Name, in Mitleidenschaft gezogen worden. Und ich, glaube mich zu erin nern, daß/da ein, Jäger sigurirt, der den Hut 'des Prete gesunden haben soll. Dieser Jäger soll erst in Santasusca, dann in der Falda, im Wirthshaus zum Vesuv gesehen worden sein; er soll sich bei leMrer Gelegenheit für ei nen Neffen des Prete ausgegeben ha ben; kurz, eine konfuse Pastete, wie wir hoffentlich heute keine schlechtere esse» werden...." „Nun girt! Setzen wir den, Fall, Sie würben vor Gericht geladen, um Jhre< Meinimg über den Fall Würden Sie die Version,, «elche allej, dem geheimnißvollen Jäger in die,' Schuhe schickt, für wahrscheinlich », llären?" „Wenn dal Verbreche» überhcZipt z? —" wollen Der Baron versuchte abermals zu lachen, brachte aber, »ur eine Art Hu sten hervor. behaupte mcht," sagte «r, „daß der Jäger den Prete eher in SantasuZ ca als anderswo umgebracht, habe, ich behaupte überhaupt nichts. Es k«nn sein, daß es nicht einer, ssndern eine ganze Bande war. Es kanv sogar sein, daß sie ihn, nachdem sie ihn ausge plündert, in» Meer geworfen haben; (Fortsetzung folgt.) Kür die Küche. Erbsensuppe mit Schweins ohren und Schweinsmaul. Man kocht ein halbes Pint Erbsen, die man am Abend vorher eingeweicht mit etwas Sellerie und einer zerschnit tenen Möhre weich und treibt alles durch ein Sieb. In einem anderen man unterdessen gepökelte schwach und läßt die Fleischstreifen tet diese sehr kräftige Suppe, die als ganze Mahlzeit für sich bestehen kann, über fein geschnittene >md geröstete Gefüllter Krautkops. Ei faden. Nun bringt man in eine pas sende Kasserolle guid Bouillon, salzt und würzt dieselbe, giebt auch noch ein Stückchen Butter bei und setzt den Kohlkopf hinein; Sb'läßt man ihn langsam weichdämpfen, und ist er gar, so entfernt man den Bindfaden, rich tet den Kohlkopf iir einer runden Schüssel an und verdickt die Brühe ausgestochenen Kartöffelchen Sauerkohl mi t Le b e-rk nö fein gehackten Speck, Unzen würslich geschnittenes, in Butter geröstete» Weißbrot, zwei gehackte, in Butter ge schwitzte Zwiebeln, etwas Salz, Pfef fer, geriebene Muskatnuß und soviel Mehl hinzu, als zum Zusammenhalten der Klöße erforderlich ist, rührt alles gut durcheinander, macht zur Prob« einen kleinen Kloß au» der Masse, legt ihn in kochendes Wasser, nimmt ihn» sobald er gar ist, heraus und' über zeugt sich durch Ausbrechen, ob er innen vollständig locker ist. Ist dies de« Fall, so formt man mit den, mit Mehl bestreuten Händen die Klöße in Größe eines mittleren Apfels und kocht sie nun zehn Minuten in Bonil lon aus Fleifchexlract. Beim Anrich ten mit dem Sauerkraut bestreut" man sie mit gerösteten Semmelbröseln. Kasseler Rippen oder Kö feln Rippespeer, ein geräuchertes Schweineriickenstück. Vor dem Zube reiten wässert man es einige Stunden, bürstet es gut. klopft es und schneidet oben schräge Carr6s auf der Hmrt mit scharfem Messer ein. Wenn das Rip penstück reichlich Feit hat, ist ein Fett ansatz beim Braten im Ofen nicht nöthig. Man übergießt den BrateN dann mit etwas kochendem Wasser, giebt Gewürz und eine Zwiebel dazu und brät ihn unter fleißigem Begie ßen. S-chsische Mehlspeise. Man rührt 3j Unzen Mehl mit einem Pint Milch glatt ab, brennt es mit 1 Unze Butter auf dem Feuer ab, d. h, man rührt die Masse auf nicht zu star kem Feuer bis sie anfängt dick zu wer den, nimmt dann die Kasserolle vom Feuer weg und verbindet durch rasches Rühren die steif gewordene heiße Mass« mit einem Ei. Hierauf rührt man di« noch übrige Butter schaumig, giebt Sj Unzen gesiebten Zucker, söww nach unii nach ein ganzes Ei und vier Eigelb« daran nebst der abgeriebenen Schal« einer Citrone, fügt' den inzwischen er kalteten Brandteig bei und zuletzt den steifen von vier Eiweiß unte» das Ganze. Die: Masse? wird in ein, glatte, mit Butte» angestrichene Form, die jedoch nur zu drei Viertheilen voll werden darf; gefüllt; stellt diese sodann in ein« Bratpfanne mit Wasser und bäckt so die-Mehlspeise in mäßig hei ßem Ofewin ceu. zwei Stunden lang sam gar. Sobalv' die Speise aus dei Röhre kommt; laßt man st« einige Au genblicke stehen;, "in fie alsdann aus eine Platte zu> stürzen. Man reicht Fruchtsaft oderr Wtitrschaum dazu. Holil'iilwtdi-fcher Salat. I Teller Rosenkohl «der 1 in Röschen getheilte Staude Blumenkohl, 1 groß« schöne Knalle Sellerie, K, Möh ren, Kartoffeln iir der Schalle, 8 — ZwiMn in gleicher Größe werden, jedes slir ssch, w gesalzene» Masse, gar gekocht; die «-rtoffeln «rden ab. gezog«n, dann,, sowie d» Möhren, Sellerie, Zwiebej» in Scheiben ge- Z —Z große schme Höring, werden gewässert, gereinigt, entglittet» 5 klein«, Filets geschnittn, mit dem- Gemiistz gemischt und rvS Oel, Esstgi Pfiffe» und »iir wenig Salz zum Sa lut angemacht oder mW einer au« de, durch ein Sieb gestrrHenen Hörings milch Oel. Essig, hariqekochten Ei»rn. etwas Senf und sauea» Rahm bereit«« ten Sau« übergösse». Beim Anrich te verziert man dm Salat nvt Ei ntel». Pfeffergurken u. s. w. Saure Milchpudding. Ein Pint saurer Ralf« ?oder saur» Milch), »in Pint süße Milch, Saft u»d etwa? abgeriebene Schale einer Citrone Zucker nach Geschmack, 9 Blatt weiß, Gelatine in etwas Wasser gelöst und Z Eier, das Weiße zu Schme geschlagen. Will man dem Pudding etwas Färbt geben, nimmt inan statt der weißen rothe Gelatine und läßt die Eigelh fort. Am besten macht man den Pud, ding einen Tag vor dem Gebrauch UN» kervirt eine.ObMuc« dazu.. . 3