6 nehmheit und Feierlichkeit, die an diesem Tanze so charakteristisch in'S Auge fallen. Man nannte ihn des halb auch schlechtweg den „grotzen Tanz", wohl von der Grandezza her, die den ihn Tanzenden eigenthümlich zu sein schien. Ihrem Wesen nach ge hörte die Pavane zu sogenannten seiner Ausgelassenheit vermied und überhaupt den Futz möglichst Ivenia von der Erde erhob. Sie waren so Hose Karls I.X. von Frankreich nach der Melodie der Psalmen tanzte. Fürsten schritten die Pavane in ihren Geilamänteln ab, die Ritter, in dem sie erklärt, die dann von „puvo" (Pfau) oder „>>!iv!>" (kalekuttische Prunk- Henne) abzuleiten ist. Nach anderer Erklärung soll der Tanz jedoch aus Padua stammen und der Name Pa vane nur eine Eorrumpirung von Paduane sein. Als Ludwig Xtl. von Frankreich in Mailand einen Ball veranstaltete, wurde zum Ent zücken der Anwesenden auch die Pa vane getanzt. Da zeigte sich denn, datz gerade die hohen geistlichen Wür- Melodie zu wiederholen. Auch auf einem andern Ball, der i. 1.1562 dem spanischen König Philipp kl. zu Ehren gegeben wurde, glänzte ein hoher geist er die Pavane mit vollendeter Meistert schast ausführte. Sie wurde damals, wie der Chronist von sämmt ten und Prälaten mit ebensoviel Ge wandtheit wie Bereitwilligkeit ge tanzt. In der Bibliothek de Bourgogne zu Brüssel befinde! sich ein Buch, das ebe nen und späteren Herzogin von Sa voyen. Dieses Buch behandelt di« Geschichte des zeitgenössischen Tanzes sehr ausführlich und gibt werthvolle Aufschlüsse über den damaligen Stand der Tanzkunst. Danach müssen wir 'e" Ch vcrschieoe- Antchluß den Nachtanz mit seinen wild dahinstürmenden Rhythmen. Nächst der Pavane war dies die Gaillarde, bei welcher der würdevolle wie dies auch die Musik that, scherz haft und übermüthig variirt wurde. Die Gaillarde scheint überaus beliebt gewesen zu sein. Eine Abart dersel ben war die Volte, nach der Auslegung des deutschen Schilderers Johann vo» Münster von dem französischen ~vc>ltij;c>i'", „in einem Wirbel herum fliegen", hergeleitet. „In dem Tanz," sagt der strenge Sittenrichter, „nimmt der Tänzer mit einem Sprung der Jungfrau, die auch mit einem Sprung, aus Anleitung der Musik, heran kommt, wahr, greift sie und wirft die Jungfrau selbst und sich mit ihr etlich viel mal sehr künstlich und hoch über krochen." Diese Variation der Volte war jedenfalls südfranzösischen Ur- denn sie wird auch sehr häu mit dem Druckt seines linken Schen kels beim Springen zu Helsen. Die Dame legte ihrerseits ihre rechte Hand Mit ihren Fützen einen Anapäst er- Ein Ball zn jenen Zeiten hatte stets den Rhythmen der Musik siii? durch der italienische Passamezzo, an dem sich gleichfalls die Königin Elisabeth häufig „sehr lustig und heiter" bethei ligte, oder Giguen mit leichtem, über müthigem Hüpfschritt, Müsetten mit zierlich-schäferlichem Wesen oder Lou ren, mit zwar schon feierlichem, aber Unkenntlichkeit entstellte. eine der anmuthigsten Tänzerinnen ihrer Zeit, veranstaltete einst einen Ball, wo zur Belustigung des ganzen ner Frankreichs ihre charakteristischen Tänze nach dem Instrument, das dort das beliebteste war, und der Melodie, mit der der Fuß vertraut, ausführen mutzten. Da drehte sich denn der Au vergner in der Bourrck, der Bretagner im Passepied, der Bauer aus der Dauphins tanzte die Gavotte und der aus Poitou das Menuett. Alle diese Tänze wurden später Gemeingut der gebildeten Stände aller Nationen. Gavotte und Menuett haben Jahr hunderte hindurch das Entzücken der tanzfrohen Menschheit ausgemacht und sind nach etwa hundertjähriger Ballsaal zurückgekehrt, wo sie augen blicklich durch die edle Einfachheit ihrer Schrittweise und die Grazie, die sie dernen Quadrillen denken mutz. Man wollte sie nicht allein im Ballsaal, sondern auch auf der Bühne bei jeder nur passenden Gelegenheit aufgeführt sehen. Wie sehr man gerade auf die männern, mittheilt Als im Jahre 1774 Gluck nach Paris kam, um seine „Jphigenia in Aulis" aufführen zu lassen, klagte Vestris, der berühmte Ballettmeister, dem Componisten dar- Gegenstand sich nicht mit Ausgelassen heiten vertrage. Der Ballettmeister, damit nicht zufrieden, erneuerte indetz Gluck ausrief: „Aber, mein Gott, Herr Bestris, Jphigenia ist ja eine ernste Oper, und zudem hatten die fehlt?" „O Du, er fiihlt Der Menagerie-Waler. Wenn Du, lieber Leser, noch eine Großmutter hast, so bitte ich Dich freundlichst, D:ine Großmutter zu grüßen. Und wenn sie nur halb so lieb und gut ist wie meine liebe, gute Großmutter, so grütze sie recht beson ders herzlich. Ich bin nämlich Maler und lebe, wenn ich gerade 'mal zufäl lig ein Bild verkauft und also Geld habe, bei meinem lustigen Vetter Otto Also ich hatte wieder einmal kein sches Gut bestand aus zwei Reichs mark bar und einem neuen Anzüge, Ankunft im Dorfe. lich. bei dem Anblick deS Wüstenschiffes Interesse. Ich hatte schon Skizzen auftrat, ein eigenartiges Gemisch von Hoch- und Plattdeutsch als Spracht angeeignet. Sie denn da?" „Ich zeichne Ihre Menagerie." „Oho, dat wär' schön! Haben Si« Was zahlen Sie dasor?" netwegen die ganze Menajeri: op'n Pa- Drei Mark hatte ich nicht. Eine Unterbrechung, fünfzig Pfennig" w das Tbier brüllte mich mit Dabei sah ick, 'natürlicherweise von Zeit zu ?,eit scharf aus den Bären. Ich kann heilig versichern, datz ich dazu .Herr Direktor," sagte ich, „Sie sich's um gute Modelle handelt. Und hier bei Ihnen diese wundervolle Com noch nach der Stadt, weil Jemand mir ein Bild abkaufen wolle. Einzug. Die liebe Dorfjugend gab unS das Geleite bis an's Ende des Dorfes, /s h ick dtz w' 5 plötzlich fing das Scheusal an, seine Beine von sich zu werfen, als wenn es ihrer vollständig überdrüssig gewor den wäre. Niemals hätte ich einem Kameel eine solche Art vonGalopp zu getraut. Es raste mit mir an meiner Groß mutter vorbei über die alte Holzbrücke, und ich konnte mich nur mit äußerster Anstrengung an dem Halse des Ka meels festhalten, der ja glücklicherweise gerade für meinen Fall von der Natur mit besonderer Liebenswürdigkeit her gerichtet ist. Aber mein neuer schöner Schlapphut flog dabn in den Fluß. Der Herr Director keuchte fluchend hintendrein, bis endlich einige muthige Bauern das alte elende Kameel fest hielten. Bei vollem Mondschein zogen wir in Helmsiadt ein. Morgen war Markt tag, und es war noch ein für Helm- Vorsiellung. Aber in der Herberge wurde ich doch als Director vorgestellt. Der Her bergsvater sah mich von oben bis Am nächsten Mittag sollte die erste aus der Phantasie dazu. Ich dachte bestimmt, für dies Bild mindestens einen Monat bei meinem eine Kuvfermünze, und darüber är gerte sich Herr Flocke schändlich. Er hatte überhaupt eine furchtbare Wuth hatte. „Dat verdammte Köpper," —so nannte er es „wenn man bloß dit Minka, die Ziege. zig Psennig eingetragen hatt«, bestand darin, daß die ansehnliche Lillia ihre PM d D das Mädel auf den Pfahl stehen that gissen. er fürchterlich und rief Herrn Flocke „Ich hab' den Menschen als Direk tor angajiehrt," schrie «r, ,un hef mi das wahr, Herr, oder is dat nich wahr? H«? Wo is der Schlapphut, was?" Sie auch bezahlt machen, Herr Wirth. Alles was in Ordnung ist, und unrecht will ich keinem Menschen thun. Ich Affen als Maler, verpfände Ihnen also meine ganze Me nagerie, inclusive Kameel, Bär, Ziege und Affen. Aber «in Beefsteak und n Flasche Wein müssen Sie mir noch her terböses Gesicht. „Wat?! Wat?! Wat will diese Mansch? Herr die Thierche^is großes Bild. Dat hett he malt. Dat Tage noch so emsig gearbeitet hatte! Ich eilte dem Wirthe voraus, ritz die Thüre auf und stürzte in den Stall. schändlich! Ich tobte, ich fluchte! Flocke, „wat de sik anstellt! Da wird anderem«! vor Kummer. „Hast Du das Bild verkauft, mein Anton?" fragte sie. Mißverstanden. Land wirth: „Und das, liebe Cousine, ist künstlicher Dünger!" Stadtdame: .Mein Gott, also auch den verfälscht Im Jahre 2000. Professor Heimgeschickt. Frau von Lerfack (welcher in Gesellschaft ein Herr vorgestellt wird): „Ach, Sie sind der Kassirer von Müller und Ihnen abgeholt hat!" Kassirer: „Be die Namen und „Bronci" mit Rücksicht auf seinen Beruf gegeben. Frau: „Aber wenn jetzt unser drittes getauft wird, mutz es einen vernünfti gen Namen kriegen." Bildhauer: „Was meinst Du zu Antonie?" Frau: „Meinetwegen!" Bildhauer: „Famos! Jetzt ruf' ich sie .Thon!"!" Nmltc Lcutc. Atter auf mindestens 120 Jahre ge schätzt wird. Selbstverständlich kann der Tag ihrer Geburt nicht documen ihr erlebten Ereignisse macht, sowie die Thatsache, daß fünf verschiedene Gene rationen ihrer Nachkommen existiren, borene, Frau Nakuina, als Dolmet- Apau. scherin diente, besucht. Diesem theilte die Greisin verschiedene interessante Abschaffung des Götzendienstes im Ge als verheiratete Frau zugegen war, als Kapiolani I. in den Krater Ki lauca stieg; damals wurde ihr bisheri in Kau gegraben wurde; letzteres ge schah im Jahre 1781. Apau mutz also betrat. Leipa, lebt ein Greis, Franz Josef Berndt mit Namen, der bereits das 109. Lebensjahr erreicht hat. De» Greis, welcher der älteste Veteran der österreichischen Armee ist, wurde am 4. dors bei Kaaden gehörig, geboren. Sein Vater Uetz ihn die Weberei erler nen. Im Jahre 1808 kam er als Sol> dat zum 42. Linien-Jnfanterieregi ment Herzog von Wellington, später wurde er dein Grenzcordon zugetheilt Franz Joseph Berndt. Hainspach, Schluckcnau und Georgs- Walde. Nach vollbrachter Dienstzeit unter Kaiser Franz I. erhielt er 1820 seinen Abschied. Er siedelte nach Pihlerbaufiellen über und verheirathete sich hier mit Eleonore Marschner auS Georgswalde. Im Jahre 1849 kaust« er ein jetzt seinem Sohn gehöriges sechs Kinder entsprossen, drei Söhne und drei Töchter. Berndt's sonst höh« Gestalt ist wohl gebeugt, aber der lang, haar verleihen seiner Erscheinung ein ehrwürdiges Aussehen. Die Lebens weise desGreises ist nach wie vor höchst einfach; er raucht noch wohlgemuth sein Pfeifchen, aber sein Gedächtniß hat ihn ganz verlassen, ebenso sei» Gehör. Wurst wider Wurst. För chelnd): „Da wäre ich Ihnen sicher nicht begegnet. Herr Förster!" Vor Gericht. Richter: „Was Kräfte und da habe ich ihm dat Ge gentheil beweis«« wollen." ,