Mmltiil! KiiG. <3. Fortsetzung.) Tief .Armes Kind," sprach er halblaut vor sich hin. Da richtet« sie sich mit einem Kuck in die Höhe, trockn«!« die Augen un'd fuhr mit vibrirender Stimme . fort: „Was ich in jenen entsetzlichen ' Tagen, Wochen gelitten, ich kann es < Ihnen nicht beschreiben. Mir war, als hätte ich mein besseres Selbst verloren, , zls sei ich zum größeren Theil meines z eigenen Wesens gestovben. Nach und noch fand ich Trost in der Erinnerung mir so jäh entrissenen Freunde durch- lebt, Tag, Stunde des und mehr fing ich an, die von mir mit Aufbietung aller Kräft« geübte Zu- rückhaltung zu bereuen. Ich hätte vie Eine dunkle Nöthe färbte ihre Wan- gen und Schläfen bei diesen Worten, sie senkte den Blick zu Boden und schwieg. Endlich sprach sie weiter: „Sie sehen, ich sage, ich bekenne Ihnen al- , !es, mein Freund, Sie sittd der erste ? Mensch, gegen den ich mich so ausspre- H He, und ich fühle es, daß diese Beichte mir bringt. Aber sie wissen, ein Unglück kommt selten al ticsste erschüttert durch Gastons plötz lichen Tod, Er hatte schon seit länge rer Zeit an häusigem Unwohlsein ge litten, die intensive politische Thätig keit war unheilvoll und aufreibend für er erschöpft aus einer Sitzung nach Hause. Wir setzten uns zu Tische, er hob ein Glas Wein an die Lippen: plötzlich ließ er es fallen und neigte sich oorne über, mit der Stirne bis auf das Tischtuch. So lag er regungslos da. Mit einem Aufschrei sprang ich empor, ihm zu helfen. T>»> entdeckte ich, wie eine große Blutlache sich unter fei lem Stuhle am Boden ausbreitete, der arme Easton geruht hatte. Der schleunig herbeigerufene Arzt schüttelte oen Kopf, und nach zehn Tagen hatten „Jetzt wissen Sie alles," schloß sie, Und Karl? Eine Zentnerlast hatte Wort der Theilnahme und des Dankes Sech st es Kapitel. Als sie Abends am Familientische einander wiedersahen, war Marie ru zu sein. Eine leichte, angenehine Unter haltung würzt« die Tafel. Die beiden julngen Damen mußten Proben able sammcn, da ich nach Ablauf meiner Wache noch anderweitig dienstlich in Anspruch genommen war. Auch heute bestand sie mit Ernst darauf, erst ihr« kleine Pflicht zu erfüllen, bevor ein znderes Wort gesprochen wurde. Karl hatt? längst mit Staunen bemerkt, wie ?ut sie sich stets ihr« Ausgaben ange eigixt -hat!« und mit ivelch spielanoer Leichtigkeit sie die in "den Anlangs- um sie ihr zu zeigen. „Sie gleichen ganz Ihrer Mutter, Herr Petersen," sagt« sie, „während ihr« Wangen dahinschoß, er fühlte sich scher Verstellung. Aber konnt« das Liebe ! „Jetzt nichts jetzt nicht," flüsterte sie, einem Mann« an den Hals wirft, ist ein verächtliches Geschöpf. So urtheilt die Welt. Ob immer mit Recht? Oder gibt es Umstände, unter denen man solche Exzentrizitäten verzeihen kann? Ich weiß es nicht, mir fehlt die Er fahrung, um darüber urtheilen zu kön mein Thun nicht gereut, daß ich keine Scham vor mir selbst empfinde, daß es mein Recht war, so zu handeln, das Recht meines Herzens, meines unix fleckten Herzens, Vielleicht werden Si« mich für wahnsinnig halten nach die sen Worten. Ja, Karl, ich liebe Dich, toll, bis zum Wahnsinn. Oder hältst Du mich für eine raffinirte Kokette, für eine Spinne, die ihr Netz gewebt, um zu fangen, was da hineingeht? Nein, mein Freund, das thust Du nicht, dazu bist Du zu klar sehend, zu edel, Dein« Seele ist frei, wie von Schmutz, so auch von niedrigem Ver dachte, von Mißtrauen. Was in Zu kunft werden mag, ich weiß es nicht. Verachtet Du mich, stößt Du mich von Dir, ich muß es tragen; aber Du kannst mir nicht oerwehren, Dich zu lieben. „Daß Du mit einer Unglücklichen zu thun hast, ist Dir bekannt. So wisse denn auch, baß die trüben, schwe ren Wollen, die aus mir laston, zerris sen sind für einen Moment, 'daß si- die Hiiiimelssonne hindurchstrahl-n ließen: ja, ich war glücklich, als ich die Minu ten haschte an Deiner Seite. Ich kam mir vor wi« ein ganz kleines Mädchen, das neben ihrem liebsten Spielgefähr ten, einem blonven Knab'n, saß, sich vieles, vieles mit ihm erzählte uNd ihn zuletzt lieblosem in ihre Arm- schloß. Gerade so habe ich einen kleinen blon den Nachbarssohn meiner Heimath stadt in wonniger Kinverunschuld umarmt, als ich fünf Jahre zählte, und die Eltern staiwen daneben und freuten sich ob unserer Zärtlichkeit. Und im hohen Liede der Liebe, das von himmlischen Stimmen in die Welt hin eingesungen wavd, im Evangelium heißt es doch auch: Werdet wie die Kinder! Ach, mein armes, wundes Herz wälzt alles durcheinander! Un>i> doch, es ist die voll-, rein« Wahr heit. Wie -ine Musik von oben klang es mir ins Ohr, als ich neben Dir saß: Nimm, o nimm! Hier ist Ambrosia, bas unvergängliche, göttliche Brod der Liebe. Nippe von diesem Becher! Es ist Nektar, du trinlst dir ewige Jugend daraus. „Ich war ein Kind ein schwaches Weib das Herz strömte über in wonnigem Sehn-» in lichter Lohe plötzlich hervorbrechend, schlug Die Flamme zusammen über meinem Haupte. Ein Orkan der Leidenschaft durchraste mein Blut; und warum soll te ich ihm wehren? Daß er herange braust kam, dafür Ivar ich nicht ver antwortlich. Ihm zu widerstehen, über stieg meine Kraft, für deren Maß ich wiederum nicht verantwortlich bin. Wohl weiß ich. daß die Welt mich ver dammt; aber warum? Weil sie das, was ich that, für ein Vorrecht der Männer erklärt hat. Mit welchem Rechtstitel, so frage ich? Weil die Welt sich nur in Schablonen zu regie ren vermag; und hat sie eine Schablo ne ausgemeißelt, so ist si- «beruhigt, legt sich auss Ohr und schläft. Weh dem, der sie stört, der ihrer Zirkel nicht achtet! Was kümmert es die Welt, wenn mein gallisches oder römisches Blut schneller ins Sieden xeräth, als das Deine, blonder German«! Ich ha be dies Sieden zu unterdrücken, ich ar me Sklavin, so lange es dem Herrn der Schöpfung gefällt, und wenn mir dies neben Dir einherzuschrei ten, Komödie zu spielen. Und solche Komödie ist keine Lüge; es ist die un veräußerliche Forderung der Sitte, Wer sie verletzt, ist verworfen oder wahnsinnig. mag, und das Element meiner Natur ist die Wahrheit. Daß Du hell in mein Herz siehst, daß Du richtig über mich Zeilen. so bald, Du sollst es erfahren. Nach rcnc«r Sehnsucht! Und die Welt sucht ich cl'sticke. Ein kaltes Bad, in dem das glühende Metall zischend ver löscht, um in dumps-r Kälte verweno- Strumpfwirker heirathe, 'dessen Seele nur Gold denkt, kaltes, rundes, klap perndes Gold! Was sagst Du dazu, ist daS Mittel nicht trefflich ersonnen? ersten Augenblick, da ich Dich gesehen, Dich sprechen gehört, wirktest Du aus mich mit magnetischer Kraft. Immer bemerktest. Ich wußte auch genau, wo her di«s rapide Interesse kam, das ich an Dir genommen: >u«hr. a'.s jeder andere Mamn, dm ich gesehen, glichest Du Gaston. Zwar ist Dem Kops, Dein Profil anders geschnitten, aber 'in undesinirbares Etwas ist das Du an ihn, ganz besonders aber in dem Ernst Dernes Sprechens und Denkens, in dem leichtem Anfluge von Melancholie Als Du erzähltest, Du wärest Student, da -war mir's, als fühlte ich es phosphoreSzirvn in met wem Innern. Von dem Augenblick an warst Du mir sympathisch, und wenn ich auch dies Gefühl zu bekämpfen trachtete, ich vermochte es nicht zu er sticken; und während ich geglaubt hat te, nie, ach nie wieoer lieben zu kön nen, da standest Du mir schon als Sie, ger gegenüber, ohn« daß ich es ahme. Die Liebe zog in mein Herz und niste te sich ganz im Verborgenen ein, ver borgen vor mir selbst, und das war das Gefährlichste. Denn so wurzelte sie Frühlings, dasein Blüthe schießt, ehe man sich dessen versiebt. Als ich heule Mittag zu Dir ins Zimmer trat, da wußte ich Plötzlich, daß ich Dich lieble, nicht mit jener stillen, heiligen Flam me, wie ich Gaston geliebt, nein, in wilder, stürmischer Leidenschaft. O, mein armes Herz, wie Du pochst zum Zerspringen, während ich «dies schreibe! Ist es nur ein Traum ein schöner, grausamer, wilder Traum? Ja, in Wildheit flammt« diesmal meine Na tur empo», ich mußt? Dich küssen, gleich im Anfang, das Traumbild durfte mir nicht wiszer zerrinnen, wie Rauch zwischen den Fingern, die danach grei fen. Küssen mußte ich Dich, raseno. wüthend, ich hätte mit Dir sterben mögen unter Küssen, dann war alles zu Hüde, ich hatte ausgelitten in ei nem Finale von Seligkeit. „Uns was nun? Ich zittere über das, was ich gewagt, gethan. Dann wieder möchte ich aufjubeln wie ver Sklave, der die Fesseln gebrochen. Ich denke nicht an Vergangenes, nicht an Zukünftiges. Die Gegenwart hält mich ganz in ihrem Zauberlreise gefangen. nes Glück-s stille stehe, ist mein einziger Wunsch. Eine Tollheit, nicht wahr? „Gleich Äs ich Dich verließ, habe ich mich i-iedergesetzt und Dir geschrieben, ohne Uebeilegung die Worte aufs Pa pier geworfen, wie sie der Feder ent quollen. Ich hab- Dir jetzt alles gesagt. Wirst Du mich verachten, mir oerzei d-nkst? Daß ich Pierrcs We:b nicht „Lebewohl! Auf Wiedersehen! Ich nicht, dies Wiedersehen. Bis in den Tod die Deinige. Marie." Sir den t« s Kavit« l. stück mil der Erzälilunq aller Helden thaten verfrachtet. Du, Mann der Ge wissenhaftigkeit, hast diese Pflicht ge wiß längst erfüllt." Jetzt erst blickte Petersen auf, ver- lich gelang es ihm zu schreien: „Herr Feldwebel, Paris hätt' kapituliert, nu ward Fred, un wi kamen to Hus!" Auf den kalten Wasserstrahl ließ der gute Junge beide Arme am Leibe her absinken, schlug die Hacken zusammen da is ok ne Depesch kam«n." „Ach, Johann," sagte ich, die Schul ter ziehend, „von wem haft Du Dir diesmal was aufbinden lassen? Seit Wochen heißt es jeden dritten Tag: Paris hat kapitulirt, wir fahren froh zusammen, anfangs war«n wir außer uns vor Jubel, und schließlich haben sich alle Nachrichten als falsch erwie für Jahr und Tag. Ich glaube nicht sehe/'^ Ich fl . d ch St Bde <^if „Paris hett'lapitulirt, Herr Feld deten. Aber mehr noch als der kriegeri sche Triumph über das letzte Bollwerk des Feindes machte die gleichzeitige Nachricht vom Abschlüsse des Waffen wirkte das Wort Waffenstillstand. Al heit, doch die Sorge der unmittelbaren Zukunft lastet- noch zu schiver auf uns, a!» daß wir zum vollen Genuß unserer gesinnten Herzen b'frei! empor. Vom Platze herauf scholl die Wacht am Rhein, von einem Trupp vorbeiziehen der Soldaten angestimmt; da gab auch die kräftige Stimme des Majors uns das Zeichen, in diesen Chor einzufal len. Und die aufae'hende Sonne des neuen Reiches strahlte uns in Herrlich keit entgegen, durch die blutigen Nebel, die sich endlich zerstreut hatten. Weniger et«en Naß hätten wir Heu!« nicht f«isrn gedurft. Alle Noth des Krieges, die so lange auf uns gedrückt, uno deren wir uns auch in dem freundlichen Lagerleben zu Chatelard doch nur im Leichtsinn zu entschlagen vermocht, ward nun hinuntergespült. Es fühlte jeder den Anlaß, alle die Empfindungen noch einmal an seiner Seele vorüberziehen zu lassen, die wir seit Beginn des uns so freventlich auf gedrungenen Krieges durchlebt hatten. Als bie brausende Begeisterung ver- Bismarck, den Recken der Feder, »er war dem> ein treuerer Patriot denn er? Ich ging zu ihm hinüber, fetzte mich neben ihn und legte meinen Arm daß nach Abschluß des Wasfenstill- Jetzt erst dachte ich wieder daran. „Ich glaubte allerdings, Du wärest krank; was hattest Du denn?" forschte Da b cht t llsh kle n „Na höre," rief ich endlich, „stille Wasser sind tief! Da setzest Du Dich mir gegenüber auss hohe Pferd, er babe ich ich, der Leichtfuß den Rücken gekehrt, da fährst Du, dies Prachtstück von Solidität, ganz andre Kriegstänze auf, an die meine Phan hätte. (Fortsetzung folgt.) Vom Fache. Theaterdirector (zum neuen Mitglied der Truppe): „Sind Sie vertraut mit den Gebräu „Jch denke. Also erst Vorschuß, sonst spiele ich heute Abend nicht. Jetzt sind Sie wohl überzeugt, daß ich kein Neu — Bei Pretzens. <»!ast: „Sind Modernste Dienstbote, Erstes Dienstmädchen: Hast Tu Deine Herbsttoilkttcn fchon eingekauft? Zwei- Besseres wählen kann. Eine Staatsaktion. Freund: „Guten Morgen, Karl! Heute allein? Wo ist denn Deine Frau?" Hausherr: „Die macht das Staats examen," Freund:,, Wa—as?" Haus — Ein erfahrener Chef. Principal: „Mit Ihren Zeugnissen bin ich zusrieden; ich engagire Sie unter der Bedingung, daß Ihre Mutter nie krank wird, keine Großmutter stirbt, kein Onkel eine Erbschaft hinterläßt und Ihre Cousine nicht zu Besuch kommt!" Pietätvoll. „Ja, aber Frau Höperl, warum setzen Sie denn Salat?" „Ja wissen S', Frau Nachbarin, weil er'n halt gar so gern 'gessen hat!" Aür die Küche. Maccaroni. Man koche die Maccaroni weich, schütte sie auf einen Durchschlag, nehme sie wieder in den Topf und mische reichlich gekochten, feingehackten Schinken, geriebenen Parmesankäse und Butter damit. Schinkenessenz. Man löst alles Fleisch vom letzten Ende des Schinkenknochens ab, zerkleinert es möglichst, zerhackt auch den Knochen und setzt Beides mit einigen Löffeln sehr guter Fleischbrühe auf's Feuer. Man rührt es ununterbrochen eine halbe Stunde, gibt dann einige Pfef ferkörner, etwas Wurzelwerk und noch ein halbes Pint der kräftigen Bouil lon hinzu und kocht dies noch langsam 1l) Minuten. Man gibt die Essenz durch ein Sieb und füllt sie in kleine Fläschchen. Hat man keine kräftige Bouillon, so muß man Fleischextract mit Wasser auflösen und verwenden. Diese Essenz ist als Zusatz zu allen Kalbsgekrösein Fricaf feesauce. Das Gekröse wird mehr mals in warmem Wasser gewaschen und mit Salz abgerieben,sodann eine halbe Stunde in kaltes Wasser gelegt, abermals gewaschen und nun in Salz lern ab. Kartoffeln in der Schale Fleisch -Pudding. Dazu kann man gute Reste jeder Art gebra haftesten, doch ist es Pflicht der spar theilhaft als möglich zu verwerthen. Zu zwei Pfund Fleisch rechnet man ein halbes Pfund weicht sie Unzen Butter hinein, fügt zehn Eidot ter, Salz, eine Prise Pfeffer, etwas etwas Mehl mit Wasser klargerührt, die Hummerbrllhe dazu gegossen und Salz, Sardellenbutter, Muskatnuß und Citroncnsast würzt. Zuletzt thut man in die Sauce ein Stückchen frische Butter und richtet sie mit dem in Man bereite aus zwei Eßlöffeln Mehl und zwei Unzen Butter eine weiße Einbrenne (Mehlschwitze), rühre sie mit etwas ten Sauce und gebe dann ein Viertel Pfund Sardellenbutter, Kapern, ge riebene Schalotten und zwei Eßlöffel Pickles" dazu. Unterdessen Ganze auf gelindem Feuer, aber ohne es kochen zu lassen, schütte es auf eine flache Schüssel und lasse es erkalten. Dann man fingerlange und mend, hellbraun, richte sie gehäuft an und lege ein Sträußchen gebacken« Pe tersilie oben darauf. Bayrisch - Kraut. Zw« bis drei Weißkohlköpfe, aus denen die Strünke und starken Rippen entfernt sind, werden recht fein geschnitten und in einem halben Pfund fein würfelig etwas Pfeffer, ein halbes Pint guter Essig und ein viertel Pfund Zucker werden aufgekocht, durch ein Haarsieb Pflichterfüllung. Pro fessorsfrau: Aber Mann, wie kommst Du denn nach Hause! Du bist ja voll ständig betrunken! Professor der Wetterkunde: Ich habe Nebel voraus gesagt und mein Wort muh ich hal ten. 3