Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 03, 1896, Page 6, Image 6

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    6 Kindel goite^dlcnst.
Von Karl Gerok.
Es läuten zur Kirche die Glocken,
Die Eltern, sie gingen schon aus,
Drei Kindlein in goldenen Locken
Die sitzen noch unter dem Haus.
Die muntern unmühigen Gäste
Sind noch für die Kirche zu klein,
Doch wollen am heiligen Feste
Sie fromm wie die Alten schon sein.
Hat iedes ein Buch sich genommen
Und hält es verkehrt auf dem Schooß,
Draus singen die Schelme, die from
men.
Mit schallender Stimme drauf los.
Weiß selber noch keins, was es singet,
Sinat iedes in anderem Ton;
Sinat immer, ihr Kindlein, es dringet
Auch so zu dem himmlischen Thron.
Dort stehn eure Engel, die veinen,
Und singen dem Vater drr Welt,
Der stets aus den, Munde der Kleinen
Am liebsten sein Lob sich bestellt.
S'-iqt immer; da drüben im Garten,
Da singt's in die Wette mit euch;
Die Bögelein sind cs, die zarten.
Die zwitschern im jungen Gesträuch.
Singt immer; ihr singet im Glauben,
Das ist ja dem Heiland genug,
Ein Herz ohne Falsch wie die Tauben
Nimmt frühe gen Himmel den Flug.
Sinat immer; wiv singen, die Alten,
Und lesen die Schrift mit Verstand,
Und doch ach! wie hundertmal halten
Das Buch wir verkehrt in der Hand!
Sinat immer; wir singen die Lieder
Nach Noten, so wie sich's gehört,
Und doch —vom Gezänke der Brüder
Wie oft wird der Einklang gestört!
Sinat immer; aus irdischen Hallen
Der hehrste und herrlichste Chor,
Was ist er? ein kindisches Lallen,
Ein Hauch in des Ewigen Ohr!
Mnitcrlielic.
Und besser als das Weib, da» ist die
Mutter
Sogar der ärmste Mensch ruht ein
mal an einem weichen, warmen Herzen,
an dem seiner Mutter, und eine inni
gere Liebe wird er nie in seinem Leben
mehr finden. Die Mutterliebe ist ein
Geheimniß, das der Menschenverstand
nimmer ergründen kann. Sie steht
hoch über dem Verstände und ist eine
heilige Leidenschaft, in welcher alle an
deren untergehen. Sie ist eine Ori
flamme auf dem Altare des .Herzens,
welche nie erlöscht. Sie braucht nicht
erst vom Verstände genährt und leben
dig erhalten zu werden; sie lebt und
webt als Jnstinct in allen Wesen.
Mutterliebe ist die mächtige Triebfeder
der Natur, die Quelle aller reinen
Liebe sie ist das erste Gottähnliche
im Menschen. Fürwahr, es liegt eine
unvergängliche Zärtlichkeit in der Liebe
einer Mutter zu ihrem Kinde, die über
alle anderen Neigungen des Herzens
geht. Sie wird nicht erkaltet durch
Eigennutz, nicht entmuthigt durch Ge
fahr, nicht geschwächt durch UnWürdig
keit, nicht erstickt durch Undank. Jedes
Labsal opfert sie der Bequemlichkeit
ihres Kindes, jedem Vergnügen ent
sagt sie, um es zu erfreuen; sie ist stolz
auf seinen Ruhm, freut sich über sein
Glück, und wenn Trübsal es trifft,
wird es ihr noch theurer durch sein
Unglück; ja, selbst wenn Schande auf
seinen Namen fällt, wird sie es doch
lieben und erfreuen, und wenn die
ganze Welt es ausstößt, wird sie ihm
die ganze Welt sein. Wie richtig sagt
Carl Töpfer:
„O. fühlten doch die Kinder, daß für
"l St ll ' Rth d
Trost
fühl
Für ihre Hoffnung der Erfahrung
Leiten
Zu finden ist, es ist die Mutter
brust!"
Und ach! wie wenig wissen wir doch
die Zärtlichkeit einer liebenden Mutier
zu schätzen, so lange sie lebt! Wie we
nig achten wir in unserer Jugend auf
all' ihre Liebe und Sorgfalt, auf all'
ihre liebevollen Bekümmernisse um
Bleibt dir das Mutterherz,
tet nicht, Ihr schätzt nicht genug diese
wundervolle Mutterliebe; ist sie doch.
det Alles und sie erträgt Alles."
die: „Was hattest Du bei dem Restau
rateur Müller zu thun?" Braut : „Ja,
weißt Du, dort speist nämlich mein
Bräutigam und da habe ich den Wirth
bestochen, daß er ihm jetzt vor der Hoc
hzeit recht schlechte Speisen vorsetzt!"
Berk ehrte Wirkung.
wirklich furchtbar schreien, um sich ver»
Ländlich j>l machen!" -
Mltsen's MMeyr.
Nicht achtend die tausend Schrecken,
mit denen die Natur die Pole der Erde
umringt, ziehen seit Jahrhunderten
kühne Forscher in das mysteriöse Eis
lcnd und schlagen ihr Leben in die
Schanze, um den schrecklichen Bann
kreis, den Frost und Hunger, Eisberge
und Schneesturme um den Nordpol ge
zogen, zu durchbrechen. Mancher un
erschrockene Mann ist dort für dieWis
fenfchaft den Heldentod gestorben, an
dere sind zur Umkehr gezwungen wor
den, nachdem sie, trotzigen und verwe
genen Muthes, vergeblich versucht hat
ten, die Fahne des Sieges auf dem Pol
aufzupflanzen. Dieses Schicksal ist
auch dem kühnen Norweger Dr.Fridth
jof Nansen beschieden, welcher nach ca.
dreijähriger Abwesenheit aus den Re
gionen des ewigen Eises zurückgekehrt
ist. ohne das ersehnte Ziel erreicht zu
hoben. Nansen ist mit seinen Beglei
tern auf der norwegischen Insel Bardo
eingetroffen, nachdem die Reisenden im
Herbst 1896 den „Fram" („Vor-
D r. Nansen.
März 1896 am 84. Grad nördlicher
reichte im Jahre 1882' den 84. Grad.
Meeres vorhanden sei, und in dieser
treibend hoffte er den Nordpol errei
chen zu können. Am 24. Juni 1893
fuhr Nansen mit seinen Begleitern auf
dem guten Schiffe „Fram", das eigens
für diesen Zweck nach einem von dem
Forscher selbst ersonnenen Modell ge
baut war, den Christiania-Fjörd hin
aus; seine Begleiter waren: Capitän
Otto Sverdrup, Führer des Schiffes;
Marine-Lieutenant S. Scott Hansen,
Cand. med. Henrick G. Blessing,
Schiffsarzt; Adolph Juul, Provian!-
> Verwalter und Steward; erster Steu-
Fr am.
ermann T. C.Jacobfen, erster Maschi
nist Anton Amundsen; Secondelieut:-
nant Hjalmar Johansen, Schütze,
Ski-Läufer, Heizer und Matrose;
Harpunier Peder L. Henriksen; Ma
schinist und Schmidt Lars Petersen.
Der „Fram" ist nicht groß, denn bei
12? Fuß Länge hat er eineßreite von
36 Fuß. Er ist ein drcimastigerSchoo
ner mit einer Maschine von 160 Pfer
dekräften; er sollte aber nur zwei Mo
nate nach der letzten Kohleneinnahme
unter Dampf sein und sonst die Segel
benutzen. Höchst eigenartig ist die Con
struction der „Fram". Um den ge
waltigen Eispressungen des Polar
meeresStand zu halten, ist er möglichst
stark und aus den besten Hölzern ge
baut. Allein die 12 Zoll dicke „EiS
haut" kostete gegen 22,000 Kronen.
Dabei hat das Schiff möglichst wenig
vorfpringendeEcken und Kanten. Gla!t
wie ein Aal sollte es zwischen den Eis
schollen hindurchschlüpfen. Wenn sich
aber dennoch die Eismassen um das
Schiff lagern und es in feinen Umar
mungen festhalten würden, sollte es
weichen können. Seine Seiten sind
nämlich nach unten zu abgeschrägt, so
daß es von den zusammendrängend?»
sonst war die Ausrüstung mustcrgü!
tig. Die Außenseiten derMannschanZ
kojen, des Schiffsaals und der Canitz
meer geschafft. Eine Windmühle, die
auf dem Schiffe aufgestellt werdm
kann, liefert die Kraft zur Bewegung
einr Dynamomaschine! Der Proviant
war auf mehrere Jahre berechnet.
Auf der beigegebenen Kartenskizze
ist der Schauplatz der Nansen'schen
Expedition veranschaulicht.
Auf der gefahrvollen Reise bewährte
sich der „Fram" ausgezeichnet, trotz
dem das Schiff zeitweise in 30 Fuß
Mitglieder der Expedition sich der be
sten Gesundheit erfreuten, wurde dem
Gelingen des Unternehmens mit Zu
versicht entgegengesehen. Als Nansen
zu der Ueberzeugung gelangte, daß der
„Fram" bald die höchste nördliche
Breite erreichen würde, beschloß er die
Eiswüste weiter nördlich zu durchfor
schen und die Leitung der Expedition
an Bord des „Fram" dem Capitän
Sverdrup zu übergeben. Am 14.
März 1896 verließ Nansen in Beglei
tung des Lieutenant Johansen unter
8S Grad 69 Minuten Breite und 102
Gi«d 27 Minuten Länge mit 28 Hun
den, 2 Schlitten und 2 Kayaks das
Schiff und drang gen Norden vor.
Unter unsäglichen Mühen gelangten
die beiden kühnen Männer bis 86Grav
14 Minuten; dann kam Nansen zu der
Ueberzeugung, daß von einem weiteren
Vordringen nicht mehr die Rede sein
konnte, und am 3. April wurde der
Rückweg angetreten. Am 26. August
erreichten sie unter 81 Grad 13 Minu
ten Breite und 66 Grad Län»! einen
Punkt, der zu einem Winterquartier
paffend erschien, und da es zu spät zur
Fortsetzung der Tour nach Spitzbergen
war, so hielt Nansen es für das Beste,
zu bleiben und Vorbereitungen für das
Ueberwintern zu treffen. Nansen und
Johansen schössen Bären und Wal
rosse, bauten eine Hütte aus Steinen,
Erde und Moos und bedeckten dieselbe
mit Walroßfell. Den Walroßspeck b:-
die Heimath gelangten. Ueber das
Schicksal des „Fram" und der übrigen
Mitglieder der Expedition fehlt noch
jede Nachricht, doch glaubt Nansen,daß
das Schiff sicher heimkehren wird.
Eine schwimmende Rettungsstation.
Auf dem Ohio wie auf dem Mis
souri gibt es eine schwimmende Ret
tungsstation und binnen Kurzem wird
auch Boston eine solche besitzen. Die
selbe wird ihren Platz ungefähr eine
Meile vom Ufer zwischen City Point
und Thompson Island erhalten und
die einzige ihrer Art auf dem Ocean
sein. Die Station, welche nach den
Plänen des Superintendenten Kim
ball vom Bundes-Rettungsdienst ge-
Ansicht der Station.
Oeffnung hat, in dieser werden die
Rettungsboote zu Wasser gelassen.
Das Fahrzeug wird am Bug an ei
stets der Richtung der Wellen folgen
Recht passend. Braut:
Herrn/ Der genirt sich, mir direct ein
Trinkgeld zu geben. Er läßt es im
mer in seiner Westentasche stecken, und
gen herausnehmen."
Ganzeinfach. Richter: „An
geklagter, Sie haben nach und nach
vier Ehen eingegangen, das ist ja ganz
horrible was haben Sie zu Ihrer
Vertheidigung vorzubringen?" An
tragen hat in die Türkei hätt' i'
g'hört —"
Wschni-Monigorod.
Die gewerblichen AusstKungen, die
in diesem Jahre in so überaus zahlrei
chen Städten Europas, in Berlin,
Nürnberg, Dresden, Graudenz, Kiel,
Leipzig, in Budapest, in der Schweiz
u. s. w. stattfinden, haben durch die
große russische Ausstellung in Nischni-
Nowgovod noch eine ganz eigenartige
Bereicherung erfahren. Die sagenum
wobene alte Wolgastadt, die als äu
ßerster nach Osten vorgeschobener Po
sten der russischen Cultur seit Jahr
hunderten das Bindeglied zwischen
Asien und Europa bildet, ist ja an sich
schon eine Sehenswürdigkeit ersten
Ranges. Nischni - Nowgorod, an der
Okamündung auf den am Ufer des
majestätischen Wolgastromes steil auf
ragenden Spechtsbergen, den Djat-
Muster-Bolksschule.
lowyja Gory, malerisch gkkgen, ist
nicht nuv die schönste Stadt Rußlands,
die mit ihrer originellen nationalenAr
im ganzen europäischen Osten. Au
ßerordentlich fesselnd ist das bunte
Bild des riesigen Dampfschiffver
zur Zeit der „Messe" herrscht, wo
aus allen Theilen der Welt zusammen
kommen. erstaunlich leicht und bequem
untergebracht werden und die ungeheu
den ungewöhnlich raschen Fortschrit
ten der russischen Industrie auf fast
allen Productionsgebieten ein glänzen
des Zeugniß ablegt.
--
PavillonderTheehändler.
Die StadtNischni - Nowgorod wur
de imlahre 1212 von dem Großfürsten
Juri Wsewodolowitsch gegründet. Sie
zählt heute siebzigtausend Einwohner.
Besonders Interesse verdienen das alte
Petscherskikloster, die hohe Kremlbefe
stigung, zu deren steilen Thoren von
dem Oka - und dem Wolgaquai schö
ne, breite Straßen, wie die Jwanows
kaja (lohannisstraße), emporsllhren,
sowie die überaus zahlreichen alten
und neuen Kirchen. Die originellste der
neuen Kirchen ist die Stroganowiirche,
sogenannt nach ihrem Erbauer Grigori
Stroganow, dem bekannten Erfinder
und Industriellen, der zuerst den Ge
danken an die Eroberung Sibiriens
anregte. Ihr Stil, der petrinische, zeigt
allerlei seltsame Verzierungen; der
der Kirche ist himbeerfarben und
Stroganow - Kirche,
mit Ranken, Arabesken und ver
schnörkelten Kreuzen bemalt, wie sie in
Rußland erst seit Peter dem Großen
ausgekommen sind. Originell ist auch
das hohe Piedestal der Kirche; man
muß viele Stufen emporsteigen, um zu
ihr zu gelangen.
Die Messe von Nifchni - Nowgorod,
von der Stadt durch den breiten Oka
alte .Handelscity von Moskau, an
das Kitai - Gorod (die China
stadt). In der Messe, die ein.'n S!a^i
jede Waarengattung eine besondere
Reihe. So die Eisenreihe, die Lössel
reihe, die Glockenreihe u. s, w. In der
verschiedensten Größen und formen
Sie sind an großen, dicken Balken auf
gehängt, und man kann sich denken,
welches ohrzerreißende Getön hier
herrscht, wenn sie probirt werden. Der
Glocken - Budenreihe.
weitaus wichtigste Handelsartikel ist
jetzt der Thee geworden, während z. B.
der Tauschhandel mit Pelzwaaren sei
nen Centralpunkt nach Leipzig und
London verlegt hat. Nach Nischni-
Nowgorod gelangt nur der Landthee,
der hier in großen Theeniederlagen in
Kisten, die in strenger Ordnung über
einandergeschichtet und mit Holzwolle
und Sägespänen bedeckt sind, aufgesta
pelt wird. Hinter jeder dieser Niederla
gen befindet sich eine Baracke ausMat
ten, in der der Commis wohnt. Der
Theeumsatz beläuft sich jährlich auf
Über zwanzig Millionen Rubel. In
der Mitte der Messe steht der Gostinny
Dwor, der große Koufhof mit seinen
sechzig Flügeln und den Tausenden
von Läden. Vor ihm liegt an einem
Seitenarm der Oka der Hauptjahr
marktsplatz mit dem Glawny Dom,
dem Hauptverwaltungsgebäude.
Die diesjährige große russifcheAus
stellung ist entsprechend der außeror
dentlichen Entwicklung der Industrie
M» -> ,
Glawny Dom.
kauer GeWerbeausstellung im Jahre
1882. 66 Gebäude sisd von der Regie
rung, 117 Pavillons von Ausstellern
erbaut worden. Die Gebäude sind
sämmtlich in russischem Stil errichtet
und zum Theil architektonische Mei-
Station ist in orientalischem Stil ge
baut; sie weisen die russische Bauart
verschiedener Zeiten und Gegenden auf,
deutlich hervor, zumal da auch das
gesammte Personal altrussische Kleider
trägt. Der Vergnügungstheil ist sehr
beschränkt, die Ausstellung trägt im
ganzen einen ernsten Character. Sehr
lionen Menschen beschäftigt, sechsmal
so viel als die Fabriken. Besonders zu
erwähnen sind die Abtheilungen der
Land- und Forstwirthschaft, desWein
baues. der Montanindustrie und der
Baumwollenfabrikation. In allen In
dustriezweigen werden jetzt ausschließ
lich russische Rohstoffe bearbeitet.
Iwanowskaja.
Am interessantesten sind zweifellos
die Sektionen für die Aussteller Mit
sind zwei Mister - Volksschulen aus-
Begreiflicher Wunsch.
Gesellschaft Zeit hat, sich zu litten!"
—B e schönig u n g. Ida: „Wi,
fühlst Du Dich in Deiner Ehe? Man
spricht, Dein Mann sei unterm Pan
toffel!" Adolphine: „Nur Ver
leumdung! Ich sage Dir, ich muß im
mer so Pfeifen, wie mein Mann tanzt!"
Squaw-Wänncr.
Mit Fug und Recht stehen
bar übelsten Gerüche. Der Mehrzahl
nach gehören diese dunkeln Ehrenmän
ner zu dem verkommensten Gesindel
des Westens, das, zur Arbeit zu faul
Verheirathung mit einer Squaw die
einzige Möglichkeit, ein Lumpenleben
zu führen, erblickt. Der Ausnahmen
gibt es nur wenige, aber diese wenigen
sind sämmtlich sehr wohlhabende
Männer. Nach dem Bericht der Dawes-
Commission wird das Indianer - Ter
ritorium von 60,000 Indianern sowie
300,000 Weißen bewohnt und von letz
durch Heirath dem einen oder dem an
dern Stamme an, denn die Gesetze der
Fünf Stämme besagen, daß ein Wei
ßer, der eine Indianerin zum Weibe
nimmt, alle Rechte der Stammesange
hörigkeit ererbt. Um das gewöhnliche
Gesindel fern zu halten, erhoben meh
rere Stämme bei Ertheilung einer
A. I. B l a ck w e l l u n d W e i b.
Heirathslicenz einer Gebühr von §lOO
bis §2OO und dies hat zur Folge ge
habt, daß unter den Squaw - Män
nern sich ein besseres Element bemerk
bar zu machen beginnt. In der Regel
Gattinnen und wenn der Weiße, dem
sie ihre Hand gereicht haben, nur eini
germaßen die durch seine Heirath er
worbenen Privilegien auszunützen ver
steht, kann er es in verhältnißmäßig
kurzer Zeit zu großem Wohlstand brin
anqehörige so viel Land, als er „ver
bessern" will, in Besitz nehmen darf,
und da keine Bestimmungen hinsichtlich
Zelte eines Squaw - Man
nes.
fame haben sich manche weiße Chero
kees in den Besitz von 30 Quadratmei
len der besten Weiden zu setzen verstan
den. Diese ungeheueren Weiden haben
sie mit Stacheldraht eingezäunt und
an große Viehzüchter verpachtet, so
weit sie sie nicht selbst benutzen. Einzel
ne haben auf ihren Ländereien Kohlen
bergwerke und Oelbrunnen im Betrie»
be, welche ihnen sehr bedeutende Ein
nahmen bringen. Einer der bemerkens
reiche A. I. Blackwell in David. Die
ser Mann, das Prototyp eines „Boo
mer". kam, arm wie Hiob, vor weni
gen lahren, in das Territorium, wo
chen zum Weib gewann. Mit den Jah
resrenten, die seiner Frau zustehen,
„verbesserte" er in verhältnißmiißig
s. w, anlegte. In der ganzen Umge
gend herrscht Blackwell unumschränkt,
denn er ist der erste Beamte, Redac-
Blackwell's Wohnsitz.
Außerdem hat er nach der Oeffnung
des „Cherokee - Streifens" dort die
Stadt Blackwell angelegt. Die Voll
blut - Cherokees sind seine gsschwore
nenFeinde und sie lassen nichts unver
sucht. nm seinen Uebergriffen ein Ende
tervention der Bundesbehördzn be
freit und das zweite Mal entfloh er.
Ein anderer Squaw - Mann der
Landsitz wohnt. Bei den Creets spielt
Simon Alderfon eine ähnliche Rolle
und unter den Chickasaws ist loha
Bok der angesehenste derSquaw-Män
ner, nachdem Mumford T. Johnson
kürzlich gestorben ist. Daß die Jndia
nermädchen, welche weiße Abenteurer
Heirathen, aller Cultur bar sind, darf
man durchaus nicht annehmen. Der
Mehrzahl nach haben die Töchter de»
Cherokees, Chickasaws, Choctaws und
Creeks eine mittelmäßige Schulbil
dung, ja einzelne sind sogar auf Hoch
worden. Schönheiten, wie sie Cooper
beschreibt, sind unter den genanntm
Stämmen freilich sehr selten, doch sind
die jungen Indianerinnen der Mehr
zahl nach schmucke Mädchen von sol
chen Charaktereigenschaften, auf die es
in der Ehe hauptsächlich ankommt.
Tie Kirche von Stadtilm.
Eines der schönsten altenGotteshäu
ser in thüringischen Landen ist die
Kirche in dem kleinen Städtchen
Stadtilm, nordwestlich von Rudol
stadt. Die Kirche stammt zum Thei!
noch aus dem 12. Jahrhundert; ihm
ist jedenfalls wenigstens der romani
sche Westbau und vielleicht der Beginn
der Thurmbauten zu danken. Das 13.
und 14. Jahrhundert haben dann wei
zg
Ansicht der Kirche.
Gepräge aufgedrückt; die häßliche höl
zerne Brücke zwischen beiden Thürmen
bekannt als die „höchste Brücke
Thüringens" ist erst im 17. Jahrhun
dert hinzugekommen, während das 18.
teresse aller Kenner; das einst reiche
Bilvwerk ist leider vi»lfach arg zerstört,
wirkt aber auch heute noch durch seine
den Dienst!"
Frau?"
sen!"
wildfremden Mann auf der Treppe
habe küssen lassen! Ihnen kann
man's doch gar nie recht machen!"
Der Distanzfex.
lnerhaft klein istl"
Deshalb. Du willst als»
Handwerker: Dann waren Euer
Gnaden gewiß noch nicht am Montaz
hier!
Aus dem Gerichtssaal.
Richter: „Bekennen Sie sich schuldig.
Angeklagter?" Angeklagter: .Aber
Zeuger «rissen!"