Revanche! Kleidung, noch Gesicht, noch Sprache! Was kann er für sein Gesicht ? Was da für, daß er dem Typus des Deutschen so erschreckend ähnlich sieht, wie ihn die Pariser Witzblätter in gehässiger Kar rikatur hinzumalen pflegen? Nicht ein mal der Napoleon 111. will an dem feisten Kinn kräftig genug gedeihen, um diesen Typus zu verwischen. Jakob Schneider hörte nicht auf den Herten im Saale umher; von Zeit zu Zeit nahm die Rechte, den kleinen Fin ger mit der Brillantenlast in unge schickter Geziertheit nach auswärts ge richtet. das Opernglas zu Hilf«. Seine brennende Sorge war, ob auch die Si seht doch her: der große Boularöde, der schon einen ganzen Akt hindurch die Loge mit dem Glanz seiner Berühmt heit überstrahlt! Rosa unterstützte ihn in dieser Kon trolle. Aber während sie vorhin mit lebhaftem Wohlgefallen das neugierige Herzielen der Operngläser bemerkt hatte, fühlte sie sich jetzt unbehaglich unter all den Blicken und Bemerkun gen. Ja, sie meinte den Klatsch und die Mißgunst tuscheln und flüstern zu hören: „Wer ist die reizende Dame ne ben Madame Schneider?" „Die in Hechtgrau es ist die Preußin, wissen Sie." „Aber sie ist prächtig!" (Ein Helles Staunen.) „Wie Boularöde sich mi! ihr beschäf tvur.derbär! Ach und die Venus von Milo!" fuhr Gertrud fort. „O. Tu meinst das Museum ich meinte das Magazin!" platzte Roia heraus. „Ersteres kenne ich so gut wie gar nicht wann war ich doch zuletzt da? ... Ich weiß wirklich nicht. Es Magazin liegt?" der nichts! „O!" stieß Gertrud verdutzt aus. „Wir Pariser sind schreckliche Men „Nicht möglich!" Ganz erstaunt starrte sie zu ihm em por nicht möglich: ein Dichter, der den Kultus der Schönheit so vernach lässigt „Wir haben andere Göiter!" rief je die Brust. Aber das versteht sie nicht! Redensart, das Dementi auf den Ver dacht des Deutschthum-, der ihm fort und fort begegnete. Also: „Wir andern 'I-'i-a as suis' haben Wichtigere- zu thun!" ' d Ech des Boulan'de'schen Ausspruchs. Gleich flatterte ein neues Geplauder zwischen dem Dichter und der Teut so liebenswürdig Gertrud hat es immer gesagt, die Franzosen sind alle nickt so schlimm, als sie sich geben. „Wissen Sie, Herr ich hatte ernstlich gefürchtet, von Ihnen verschlungen zu werden —" Ihre kleinen rundlich geformten Perlzähnchen lachten ihm schelmisch ins Gesicht. „Gern würde ich es ?n ver suchen, Madame —" Das war zu deutlich! Sie verüand zwar nicht, aber an dem Zusammen fahren ihrer Schwägerin merkte sie, daß es etwas Gewagte» bedeutete. Rosa schlug dem Dichter mit dem Fächer auf "den Arm: „A110n5...." und ein drohen de: Blick, den er mit einer übermüthi gen Grimasse abschüttelt«. Aber Rosa hat recht! sagte er sich, stutzend. Ich will langsam zu Werke gehen. Sie scheint wahrhaftig ihren Mann zu lieben sieh, wie zärtlich sie nach seiner Loge binüberwinkt. zum len der Zutuen. zu Füßen der aller, schönsten Göttin." „Ich übernehme die Führung," sagte Gertrud lachend. „Abgemacht, Madame." „Sie ist recht lieb—ein gutes Kind," warf Rosa hin. als Gertrud fort war. Aber die erheuchelt herzlichen Worte vermochten nicht die Erregung zu ver decken. die sie über die Szene emvfand. Ihr schwarzer Spitzenfächer wogte in großen undulirenden Bewegungen, sie wagte Boular,-de nicht anzusehen gönnte, in ihren Augen die glitzernde Wuth!>er Eifersucht zu lesen! Es war gut, daß der Vorhang sich hob. In der Mitte des Aktes empfahl sich der Dichter. Ein plötzlicher Trotz sta chelte ihn Teufel, er ist doch Nie eine Erfrischung nahm, betrat «r die Loge Jaminets. O, er will nur fei nem alten Freund und Koblenzer Lei densg«nossen guten Tag sagen. Er that dies in ausfälliger Art, mit bur schikoser Zärtlichkeit, klopfte Viktor auf die Schulter und umfing liebkosend Was sie gaffen! Wie sie die Köpfe zusammenstecken! Holla, ich bin's! Ich, der große Boulan'-de, der französischste aller Franzosen, scheide der Deutschen die Kour! Welch ein unaussprechlich süßes Gefühl, alles wagen zu dürfen sie alle mit solch hübschen Ueberra „Das ist zu stark!" zischelte Rosa in sich hinein. Ihr Busen wogte stürmisch, wüthend schlug sie den Fächer zusam men, daß es klirrte. Und bei den süß schmeichelnden schaft" Gan-chen „emd- Zehntes Kapitel. Der alte Jaminet reichte seinem das Gedicht." Lust, Gedichte zu lesen! Aber nach kurzem Stöbern stieß er auf die Ueberschrift: „An eine Preu ßin". mit dem Verfassernamen ..Man ineint fast." warf der Alte „Wieso? Was denn? Was für «in - j . T se schicken, Viktor?" Es siel Viltor schwer, den Mürri pflichtet war. „Wie gebt's, wie stehi's. Kleine? Ei ne Ueberraschung Du bist wirklich Lässest Dich öffentlich in Ver fen besingen! Hier baben sollten. Dab«i glühte ihr Ge kannte sie ganz verwundert: „Man hat durch die Post zugesandt; die Berse waren angestrichen ich weiß nicht, was ich damit 5011...." Und die Rosenzluth nahm um eine Nuance zu. „Was? Für mich! Mir sollen die Verse gelten?" > „Wem sonst? Von Deinem An beter Boulardde!" „O! Ein so häßliches Wort! Das mußt Du nicht sagen!" Ein Schatten flog über ihr Gesicht. „Wärst Tu cs nicht, Papa, ich würde mir's ernstlich verbitten! Bou- ist stets höflich und liebens würdig gegen mich gew«s«n...." „Nun, nun, sei nicht bös, Kleine, es ist nicht so geineint. Kannst übrigens Niemand verwehren, Dich anzusingen. Willst Du ihn verklagen? Soll Hn „Um Gottes willen, Papa!" „Nun, dann wollen wir die Verse einsticken. Nicht übel nicht?" Sie rümpfte das Näschen und ruckte unwillig mit dem Kopf. " „Na, na, sie gefallen Dir doch, ge steh' es nur! Nun wird auch der Dich ter sich selber einstellen, um sich zur Entgegennahme des Dankes zu mel den." „Ich werde ihm dergleichen streng stens untersagen." von dem großen Manne wirklich die Kour machen ließest. Das ist Pariser Sitte, ein Gatte muß sich das hierzu „Aber Papa!" „Ich denke. Du liebst Viktor? Ich denke, ihr deutschen Frauen seid gegen jede Versuchung gefeit?" „Aber — Gleich hörst Du ärrangement in meinem Boudoir." Willig ließ er seinen Arm in den der jungen Frau fügen und trippelte mit ihr nach dem Boudoir hin. Dort, an ?:att das hübsche Arrangement mit mehr als ein paar üblichen Ausrufen abzuthun, stand er vor ihr, die Dau men nach seiner Art in den Ecken der Westentaschen, mustert« sie wohlgesäl machte ihr ein Kompliment wegen des reizenden Morgenkostüms „aus die G efahr hin. Deinen Zorn zu erregen, es fen...." Sie schnitt ihm das Wort ab, indem sie das Händchen auf feine wispernden famoien Gedichtes, den er behalten Hatte.— Worte, das sofort durch alle Leitungen flog, den Druck löste. Der Ex-Retter Geist. hinzu. s h seinen Charlatan von Nachbeter!" „Viktor! Das wirst Du nicht! Mach es ist!" sehen?" samkeit. Viktor stutzte in der Mitte des guter, lieber Viktor! Ich wollte Dich „Sag, thut es Dir denn leid, Deine arme kleine Frau gkheirathet zu da ben?" klagte sie. die zusammengelegren Hände gegen 'eine Brust erhoben, mit innigem Fleben ihn anblickend. Zärtlich strich er das keine seidene Wildhaar gegen die Schlägen zurück und drückte einen Kuß aus ihre klare Stirn. „Laß sie nur kommen! Ich fürchte keinen Du bist mein Herz liebes Weib weh« dem, der Dir et was anhaben will!" „Oft besckleicht mich ein« Angst, als wenn ich nach Paris gekommen wäre, um Euch und uns. Dich und mich unglücklich zu machen —" chen!" „Tie häßliche Politik, nicht wahr, Viktor!" den Friedensstörer abzuwehren. Nicht mehr Dank für dies kostbare Opfer, das fein Dichtergenius einer Feindin lassen. „Ah, sie verschanzt sich —" sagte «r sich, „sie verbaut sich hinter der Koket terie. Ei, wie schnell sie Pariser Fort schritte macht! Das ist ja unerwartet günstig " gibt sie damit doch ihr stärk d-utscher Jnnigkeit.dem Kultus ihrer ersten Mutterhoffnuiig weihte. Als Aufenthalt war eine Villa bei St. rend des Kommunekrieges zerstörte Jaminet'sch? Villa „La Mireille" im mer noch nicht wieder aus ihren Ruinen nem gewissen grimmigen Lächeln aus. „Warum haht ihr es so zugerichtet, ihr andern?" Fakt glaubten sie ihn bei die Ruine gleichsam als Pfand behal ten werfen sie ihm seine Beziehung zu Deutschland vor, so trumpft er ih nen die Ruine dagegen auf. In der That brachte er jede Bemerkung, die auf die Gemeinschaft mit Wahl sti chelte, mit s»inen lakonisch hingeknurr ten „La Mireille!" sofort zum Schwei gen. Natürlich freute sich Rosa Schneider des Mißerfolges, den Boular,-de- Be chen" davongetragen. Und sie selbst wußte der skandalfrohen Welt zu zei gen. wie man solche Belagerungen mit med: zu fürchten. „Sie wird wohl nun viele Jahre lang ihre Gluckhennenrolle zu haben das ist deutsche ElfteiKapitel. Weihnacht! Es will seinen Weih da war, kommandirte cs schon da- Haus, es war selbstverständlich, daß man sich seinemßesebl nicht widersetzte. „Madam'! Madam'!' rief Margret Mit dem Zeigefinger ihrer rauhen, auszearb.'üeten Bauernhand betupfte „Gelle, Weihnacht da kömmt das in der Welt umher mit Deine blaue Auge Viktorche, gelle. Du möchtst e' Bäumche'?" Das Kerlchen prustelte mit den feuchten Lippen und machte eine nicht „Madam'! Madam'! Haben Sie gehört, es hat ja gesagt! Es will fem Bäumchen haben!" Mit ihrer Herrin befleißigte sich die Westerwälderin des reineren Hochdeutsch. sich die Korridorthüre. und auch der Papa des Wunderkindes erschien; eine kleine Weile weidete er sich an dem hübschen Bild: sein Weib und die Am me, die sich von beiden Seiten über das Bettchen beugen und auf das Kleine einreden, wie sein feines Grölen deut lich in dasLachen der beiden hereintönt, ja, es zu überbieten trachtet; soeben fuhr ein unverhoffter Mittagsfonnen ftrahl schräg durch das trauliche Nest. Wie hübsch das Dklitsche von ihren Lippen klingt! Das ist mit Nichten die ungeschlachte barbarische Sprache freilich nur von ihren süßen Lippen. Das rauhe Idiom der Ichwicgerma ma klingt weniger gut. „Ah. Du bist es, Viktor! Komm ein mal Margret behauptet, es wolle durchaus sein Bäumchen zu Weihnacht haben." Viktor trat näher, und er ließ sich lachend herbei, das neueste Kunststück seines Erstlings als die ihm gerühmte außerordentliche Leistung anzuerken nen. voll fröhlichen Vaterstolzes. Gertrud verdolmetschte ihrer Lands männin den Beschluß.die natürlich kein Wort Französisch verstand. „O, ein Bäumchen!" jauchzte Mar gret; über ihr feistes, urgesundes Ge sicht, das durchaus nicht hübsch zu allem frisch und freundlich ausnahm, fuhr ein Schein seltsamer Begeiste rung. Nur Gertrud mochte diese Freude verstehen, sie, die selbst oft Müke hatte, die stille Wehmuth ihres eigenen Heim reist war und die Weihnacht heran nahte. Bei Margret brach dieses Heim weh um so starker hervor, als sie sich, litt, Briefe aus der Garnison Jülich, Eintritt die kühle, fast feindliche Luft, Spott der Straße herausforderte, war hier in Paris unmöglich. Ammenlau ne ist Befehl. Sofort ward ihr Anzug in Pariser Chic umgesetzt, aber sie freute sich nicht der Eleganz, es war ihr, als hätte sie sich damit die Heimath vom Leibe gerissen; und in dem peini genden Gefühl, eine Art Verrath be gangen zu haben, trug sie wenigstens das Kostüm im Kinderzimmer. Das Rerlchen dort ist doch noch kein so wü thiger Franzos. daß es die Tracht nicht leiden könnte! Sie hatte daheim schon von dem Preußenhaß gehört, die Briese ihres Zukünftigen aus Jülich spielten jedes mal darauf an mit dem Refrain: „Laß Tir nichts gefallen!" O. sie wird sich nichts gefallen las sen! Läßt sich denn ihre liebe, schöne gnädige Frau von irgend einem was gefallen? Im Gegentheil wird sie nicht von diesen Franzosen auf den Händen getragen? Sie braucht nur zu verlangen, so kauft man ihr die Ka thedrale von Notre-Dame! Deutsche Weihnacht! Es war, als verbreitete sich von dem Tannenbaum, sogar als er noch seines Schmucke barrte, «ine weihevolle Stimmung über das ganze Haus. Und die Neugier machte nach echte: Pariser Art aus diese auf einem Stuhle stand und un ter Margrets Hilfeleistung den Baum mit den Flitterdingen behing! der Klei- Stühl hernieder. „O bitte, bitte, ich wollte nur einmal sehen " „Bitte hinauD! —Du sollst eben nicht zusehen! Ihr sollt Alle überrascht wer den!" „Ach sei doch nicht es ist ja nicht für mich, nur für meine Elsässer. Wollte Dich nur fragen, wo Du die Lichtmannschctten her hast ich habe alle Magazine absuchen lassen." „Aus Köln Mama yat sie ge schickt." „Ah, man muß also Konnexionen haben." Mit einer ironischen Pointe: „Ich habe leider keine solche nach dahin!" das Wort besonders scharf be tont. „'n Tag, Viktor!" Sie nickte, ohne näher an das Bett chen heranzutreten, mit großartiger Freundlichkeit, wobei die Marabu auf ihrem Hute wundervoll wallte, nach ih rem Neffen hin, kurz, ganz kurz, als wäre es ein widerwilliges Almosen. Sie liebt die Kinder nicht, will auch keine haben das allein machte Mar gret die hoch-müthige Französin schon verhaßt. Gertrud, der jedes Haßgefühl fern lag, bedauerte sie innig: „Die Aermste, welches Glück sie entbehrt!" „Ihr werdet morgen recht pünktlich erscheinen. Schwägerin. Punkt fünf Uhr ist Befcheerung. Es kommt Alles, die ganze Familie. Auch Herr Äoula rsde wird da sein." -vh!" . Gleich verbesserte Frau Schneider kals, der ihr entschlüpft war: „Sehr angenehm! Er ist wenigstens immer Unter der Phrase aber vibrirte die Frage in der Form eines Fluches, die ihrem brüste» Wesen nicht ganz fremd war: „zum T was hat er denn hier am Weihnachtsabend zu suchen? Ich bin doch eben noch drei Stunden mit ihm zusammen gewesen, und er hat nichts von der Einladung gesagt! Was soll das Schweigen heißen?" Ihre Eifersucht war stets wach. Sie hatte Gertrud das Gedicht immer »och nicht verziehen, und sie wird cs nie ver zeihen es schreit nach Rache! Es hät te ihr wohl angestanden, die Großmü thige zu spielen, nun, da Boulardde in ihrem Bann lag und ganz Pari- sie um den Besitz dieses kostbaren Mannes beneidete. Aber er ist ein Durchgänger und er weiß, daß ihm Alles geduldet wird. Die Preußin hat schon einmal Eindruck auf ihn gemacht wer weiß? Sie beschloß, scharf aufzumerken. „Viktor traf den Dichter im Klub," erläuterte Gertrud, „und er lud ihn ein." „Er wird natürlich Gelegenheit neh men, ein Gedicht zu verfassen „die preußische Weihnacht" so etwas!" höhnte Rosa. „Deutsche —" fiel Gertrud e'm, „deutsche. Wir Preußen sind nicht so anspruchsvoll, unser Christfest für uns allein haben zu wollen." Der offenbare Hohn hatte Gertrud bestürzt. Es ist zum Verzweifeln kann denn die Politik nicht einmal zur Weihnacht ruhen? Aber Vorsicht es soll wahrhaftig niemand gereizt wer den. Wir wollen Frieden hallen! Und sie reckt- sich auf den Fußspitzen in die Höhe, um einen Flitterstern hoch oben am Wipfel zu befestigen. „Wie geht's Deinem Mann, Rosa?" ,O. gut nicht schlecht." Diese Preußen haben ein dickes Fell. Man lann ihnen alles bieten! Margret merkte an den Mienen, daß etwas nicht geheuer war. Wenn je mand von beiden den Störenfried macht, so ist es die Französin. Wahr haftig, es zuckte ihr in den Fäusten: wer wagt es, sich an meiner lieben, schönen gnädigen Frau nur mit einem Blick zu vergreifen? Sie mußte ihrem Unmulh Luft machen, beugte sich über das Beltchen und schüttelte den Klei nen mit einer derben Liebkosung: „Gelle, Du wirst mir doch kein so fran zösischer Ass'?" „Was soll das?!" rief Gertrud er schreckt. „Was fällt Dir ein?" „Ich meint', die Madam' da ver steht kein Deutsch —'.sZZt.e Margret, verstehender Hassesblick schoß nach Frau Schneider hinüber. Die hübsche Anordnung des Festes überraschte alle. Das war Gertruds Verdienst. Sie bestand darauf, daß auch die Angestellten der Firma, die Dienerschaft, das ganze Haus an der Bescherung theilnähmen. So waren an den Wänden des großen Salons, in dessen Mitte der Baum prangte, die Tische gereiht, darauf die Teller mit Backwerk und kleinen sinnigen Gaben nach deutscher Art, und in einem Kou vert mit Namen die ÜblicheWeihnachtz gratifikation. Wie vie! hübscher, ihnen diese vom Cbristkindchen selbst beim Schein fröhlich knisternder Kerzen be scheren zu lassen, «nstatt, daß sie wi« sonst vor dem Kassenschalter Oueue bildeten, die prssaische Quittung in der Hand. (Forts, folgt.) Aür die Mche. Junge gefüllte Gans. Die Leber und der Magen der Gans wer den nebst einer Zwiebel und etwas Pe tersilie recht fein gehackt, mit vier ge kochten und gedrückten Kartoffeln, ei nem Viertel Pfund magerem, rohem Schinken und 3j Unzen würflig ge schnittenem Speck vermengt, Alles fünf bis zehn Minuten mit einem Eßlöffel voll Butter geschwitzt, dem nöthigen Salz, etwas Muskatnuß und zwei Eiern verrührt. Mit diese Farce füllt man die Gans, näht sie zu und brät sie in reichlicher Butter und unter flei ßigem Begießen. Zum Garwerden be darf der Braten ungefähr eine Stunde. Gebeizte Tauben. Dazu las sen sich am besten alte Tauben verwen den, welche man, wenn sie gut herge» richtet sind, in je 4 Theile theil: und dieselben mit allerlei Wurzelwerk, Lorbeerblatt, Citronenschale, Salz, Nelken und so weiter einige Tage in Essig legt. Zur weitern Zubereitung läßt man in einem Tiegel Schmalz heiß werden, gibt die Tauben nebst al len Zuthaten hinein und füllt 2Schöpf löffel Beize und ebenso viel Wasser auf. Nun läßt man alles 1 bis Stunde langsam kochen, macht unter dessen ein braunes Einbrenn, rührt es glatt mit der Brühe und treibt die Sauce durch ein Haarsieb. Hierauf würzt