6 Kochzetlen am Kailerljofe in Uerlin. Für die Hochzeitsgebräuche am deut schen Kaiserhose hat sich ein ganz be stimmtes Ceremoniell, ein Programm gebildet, welches streng festgehalten wird. Gewöhnlich sind drei Tage für eine Hochzeit einer Prinzessin oder eines Prinzen angesetzt. Nehmen wir an, es handle sich um eine Prinzessin, die verheirathet wird, so erfolgt am er sten Tage die slandesamtlicheTrauung. Die Geschäfte des Standesbeamten versieht für die Mitglieder der könig lichen Familie der Hausminister, der die Trauungsurkunde, nachdem sie von allen Anwesenden unterschrieben und von ihm selbst vollzogen und mit dem Amtssiegel versehen worden ist, dem Hausarchive einverleibt. Dem standes amtlichen Acte wohnen Kaiser und Ka iserin, sämmtliche Prinzen und Pr:»» zessinnen und die von außerhalb zum Hochzeitsfest erschienenen Fürstlichkei ten, sowie die Hofstaaten bei. Außer den Ehestandsacten unterzeichnen die Brautleute auch noch einen Ehevertrag, welcher sich auf die Vermögensausein andersetzung bezieht. Nach dem stan desamtlichen Acte folgt ein Diner, an welchem nur Fürstlichkeiten und höch stens noch der Gesandte des Staates, dem der Bräutigam eventuell angehört, theilnehmen. Die Hofstaaten und die Gefolge speisen an der sogenannten Marschalltafel. Am Abend folgt eine Galavorstellung im Opernhause, zu welcher nur eingeladene Gäste Zutritt haben. Die Damen haben in großer Balltoilette, alle Beamten und Mili tärs, die zu der Vorstellung geladen sind, in grotzer Unifvttn zu erscheinen. Es finden sich vollzählig ein: die Mit glieder des diplomatischen Corps, sämmtliche Minister, die Spitzen der städtischen, Reichs- und Staatsbehör den. Die Besucher der Vorstellung sind Gäste des Kaisers und können sich an den Büffets, die in den Foyers aufge stellt sind, und an denen auch Weine nachWunsch gereicht werden, erfrischen. Der zweite Tag ist der Hauptfesttag. An ihm findet vor allen Dingen die wUnschenswerth machen, in der Schlo ß Als Geistlicher fungirt der mit der Seelsorge für die Mitglieder der ger, dem die übrigeHvf- und Domgeist jichkeit assistirt. Bei dem verhältnitzmä ßig kleinenßaume derHofcapelle können sche abzustatten. Am Altar steht der nen rcgierenderFürstlichlciten übertref fen darf. Die Schleppe der Braut wird von sechs Hosdamen getragen. Darun- Kaiserin, welche als ihre Vertreterin nen in der Nähe der Braut fem müs sen, weil diese die Königskrone trägt. Den Text sür die Traurede bestimmt das Familienoberhaupt, also der Kai ser. Bevor die Braut ihr Jawort aus spricht, verbeugt sie sich vor dem Kai ser als dem Oberhaupt der Familie, um dadurch noch einmal seineEinwilli gung zu der Eheschließung symbolisch zu erbitten. Ist die Trauung in der Schlotzcapelle vollzogen und die Gra tulationscour in den Paradegemächern derenPersönlichteiten, selbst derßeichs- Corps, die Feldmarschälle und so wei ter, speisen an Marschalltafeln. Das Diner wird nach strengstem Ceremoni ell eingenommen. Die Braut sitzt zur Rechten des Kaisers. Nach dem ersten Gange erhebt sich dieser zu dem einzi schalltafeln werden früher aufgeboben als die Fürstentafeln, denn die Fest gaste müssen sich rangiren, um imWei tzen Saal vorschriftsmäßig gruppirt zu stehen, wenn die Fürstlichkeiten unter Oberhofschargen erscheinen, um dem Fackeltanz beizuwohnen. DieferFackel tanz ist eine jahrhundertalte Einrich tung im preußischen Herrscherhaus«, Es war im Mittelalter üblich, Persön lichkeiten, denen man eine besondereEH re erweisen wollte, mit Fackeln nach Hause zu geleiten. Es wurde auch ho ben Damen bei öffentlichen Tänzen das Geleit durch Bortänzer, welche Fackeln in den Händen hielten, gegeben. Das Ceremoniell bestimmt, daß an dem Fackeltanz sämmtliche preußische Mi nister in großer Uniform theilzuneh haben. Vor dem Thronhimmel ha > sich die Prinzen und Prinzessinnen ü königlichen Hauses so rangirt, daß die Prinzen neben demKaifer, die Pri nzessinnen an der Seite der Kaiserin ste hen. Auf ein vom Oberhofmarfchall gegebenes Zeichen versehen sich die zwölf Minister mit weitzen, kackelarlig brennenden Wachskerzen, machen zuerst den Majestäten, dann der Braut «ine Verbeugung, und nun fordert dießraut erst den König, dann alle anwesenden Prinzen zum Tanze auf und durch schreitet mit jedem imPolonaifenfchritt den Saal, während die zwölf Minister mit den Fackeln vorangehen. Die Mu sik spielt einen besonders für diese Fest lichkeit componirten Fackeltanz. .Hat und sämmtlichen Prinzen beendet, so fordert der Bräutigam durch eine Ver beugung erst die Kaiserin und dann sämmtliche Prinzessinnen, der andern, ebenfalls zum Fackeltanz un ter Vortritt der Minister auf. Es Zeit in Anspruch und für die Minister ist der Fackeltanz auch in körperlicher Beziehung keine Kleinigkeit, sondern recht anstrengend. Ist der Tanz been det, so geleiten die Minister das Braut bis in die sogenannten Königinkam mern, geben hier die Fackeln an zwölf Damit ist der officielle Theil des Fe stes geschlossen; die Hochzeitsgesellschaft empfiehlt sich und erhält beim Hin ausgehen aus dm Thür von der dort aufgestellten Oberhofmeisterin der Braut das sogenannte Strumpfband stück. Im Mittelalter war esSitte, daß bei vornehmen Hochzeiten der Braut, nachdem sie das Brautgemach betreten hatte, durch eineHofdame dieStrumpf^' diese in Stücke zerschnitten und an die Hochzeitsgäste zum Andenken vertheilt wurden. Heute wird dieser Gebrauch nur noch symbolisch fortgeführt, die sogenannten Strumpfbandstücke, wel che die Oberhofmeisterin vertheilt, sind bunte Seidin- oder Sammetstückchen, welche ungefähr 5 Zoll lang und 1H Zoll breit sind. Der obere Rand dieses Seiden- und Sammetstückchens ist mit einer Silber- oder Goldborte einge faßt. In der Mitte befindet sich einge stickt oder eingewirkt in Silber- oder Goldbuchstaben das Monogramm der beiden Vornamen des Bräutigams und der Braut. Am untern Ende desStoff stllckchens sind silberne oder goldene Fransen angebracht. Im königlichen Hausarchive sind zahlreiche solcher StrumpfbcmdstUcte aufbewahrt, und die Mitglieder der Hofgesellschaft ver wahren in ihren Sammlungen eben falls sorgfältig die ihnen überreichten Sammet- und Seidenstiickchen. Am dritten Tage findet bei den Eltern der Braut oder beim Kaiser, wenn dieser die Stelle der Eltern vertritt, nochmals ein großes Diner statt, bei dem jedoch alle Streifheit und das große Ceremo niell des zweiten Tages ausgeschlossen sehr lustig zugeht. Ter Frauen Rache. Der Prediger einer kleinen Gemein de in Schwaben war wegen seiner ge haltvollen Predigten allgemein beliebt. Aber ein Fehler haftete ihnen an; sie! waren nämlich meistens mit sehr der-' ben Scherzen gespickt. Darob erzürntem die biederen Mütter des Ortes, thaten sich zusammen und beschlossen, dem! Prediger bei Gelegenheit seine» burtsiages zugleich mit der Gabe, die! sie ihm zu verabreichen pflegten, einen Wink zu geben, datz er fernerhin mit, seinen Predigten weniger Aergerniß bereiten möchte. Da ihm der Wunsch der Gemeinde alle Tage zu Gemüth geführt werden > sollte, so schenkten sie ihm einen sil bernen Serviettenring, auf dessen Obe rfläche sie solgdende Worte eingraviren Netzen: „Der Tugend Reiz ziert 'ne gut' Red'." Mochte der Pfarrer nun den Satz von vorn nach hinten oder umgekehrt lesen, immer ermahnte er ihn zur Besserung. Bier Liebchen. Als mich mein erstes Lieb' verstoßen, Da frug ich bange: „Ist's denn wahr? Ist's nun zu Ende mit dem Kosen, Mutz scheiden ich auf immerdar? Susi muß i'? Beim zweiten Liebchen, das gewiesen Mir barsch die Thür', brach fast mein Herz: „Weh', Deine Küsse, die so süßen, Soll meiden ich, welch' herber Schmerz! Als ich die Worte von mir stieß: „Toni schon mi'!" Doch jetzt, jetzt kam für mich die Rache Für dies abweisende Geschlecht, Ein viertesmal macht' ich der Sache „Resi geh' sie!" Auch ein Beweis. Restau rateur: Louise, trag' man'n Harten raus, 's wird Sommer. Louise! Aber Vater, woher weiht Du denn das? Es regnet ja noch in Strömen. — Restaurateur: I wat, der Schlächter Zeichen, daß der zu Ende is! Reicht nicht. Junge Frau: Ach, liebes Männchen, ich bin recht un glücklich! Seitdem Du mir offen bartest. daß Du Schulden hast, tann ich mich des Gedantens nicht erwehren, datz Du mich nicht aus Liebe, sondern des Geldes wegen geheirathest hast. Mann: Aber, liebes Kind, wie kannst Du meine Schulden so unterschätzen? Berechtigtes Miß trauen. Frau A: Mein Arzt räth mir, ich soll eine sechsmonatliche Reise antreten, aber ich traue ihm nicht recht. Frau B.: Warum denn nicht? Frau A.: Weil mein Arzt gleichzeitig mein Schwiegersohn ist. /ltt Dresden. In Dresden findet in diesem Jahre eine Ausstellung statt, wie sie in glei cher Weise noch nirgends vorher ver anstaltet worden ist: eine Ausstellung des Handwerks. In allen den grotzen Ausstellungen, die in den letzten Jahr zehnten die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und Taufenoe von Besuchern angezogen haben, herrschte, soweit nicht die Kunst in Betracht kam, die Industrie vor, neben ihr spielte das Handwerk nur eine geringfügige Rolle; nur als Kunsthandwerk ver mochte es sich hier und da neben der Kunstindustrie geltend zu machen. In Dresden ist es anders: dort wird ein mal gezeigt, was das Handwerk leistet, was das Handwerk in unserer Zeit noch zu bedeuten hat, insbesondere, was es für Sachsen bedeutet. Gewih hat man sich da eine interessante Auf gabe gestellt,und es ist in derThat eine I ! L -A>" s»„M, _ ÄS? »ll Altstädter R a t h h a u tz. Ausstellung, welche neben der Schau lust im Allgemeinen die Theilnahme eines jeden, der sich für Volkswirth schaft und für die sociale Entwickelung der Gegenwart interesfirt, in Anspruch nimmt. Die Ausstellung, welche bis- Ende September dauern wird, findet in der neuen städtischen Ausstellungs halle statt, die sich zwischen der Lenne- Straße, der Stübel-Allee. der Pirnai schen Straße und dem Grotzen Garten auf einem sehr günstigen Platze statt lich erhebt. Prächtige Anlagen mit einem Teich in der Mitte umgeben sie, eine „alte Stadt" und ein wendisches Dorf gruppiren sich um die Ausstel lung, und mancherlei Festlichkeiten werden sich auf dem Ausstellungsplatze und innerhalb seiner mannigfaltigen Bauwerte abspielen. Bedenkt man den schweren Kampf, den das Handwerk jetzt gegen die Großindustrie geradezu um ihre Exi stenz zu bestehen hat, so wird es er klärlich, daß sich der Blick der Hand werker mit Vorliebe rückwärts wendet in jene Zeiten, als das Handwerk noch groß und geachtet dastand, als sich das Handwerterthum in seiner großarti gen und starten Organisation dem Gewandhaus. Ritterthum ebenbürtig dünkte und das Handwerk wirklich „goldenen Boden" hatte. Läßt sich nun auch nicht gerade ein volles Bild dieses alten Handwer kerlebens in einer Ausstellung geben, so kann man doch ein Bild des Schau platzes herstellen, auf dem sich jenes Leben abspielte. Dies soll geschehen in der „Alten Stadt", die sich neben dem Ausstellungsplatze bereits erhebt. Die hervorragendsten Gebäude dieser alten Stadt veranschaulichen unsere Abbil nannten deutschen Renaissance gehal ten,um einen Markt gruppirt und ent sprechen zum Theil alten Dresdener Gebäuden, so das Rathhaus dem 1686 abgebrannten Rathhaus in Alt-Dres den, der jetzigen Neustadt, das Ge haus in Dresden-Altstadt, das Stadt- WilsdrufferThor. die Architekten ihre Phantasie freier walten lassen. Der gewaltige Wart thurm dürfte manchen an das alte gungsmauern in Nürnberg erinnern, an anderen Stellen treten Hildesheim, Halbersiadt, Braunschweig, Quedlin burg und andere niederdeutscheStädtt vor das geistige Auge des Beschauers. Kurzum die ganze malerische Herrlicht keit der deutschen Renaissance-Archi« tektur mit ihren abgetreppten Giebeln, ihren Laubengängen, Altanen, Erkern, Thürmchen, vortretenden Obergeschof« selung von Licht und Schatten an den Schauseiten weist die „Alte Stadt" auf. Da ist auch ein „Beischlag" (stei nerner Treppenvorbau), wie sie noch heute in Danzig erhalten sind, früher aber allgemein in Niederdeutschland Sitte waren, dort befindet sich an einem hohen Giebel eine alterthümliche Zum Storchnest. Sonnenuhr, hier steht ein steinerner Roland als Wahrzeichen vor dem Ein gange zum Rathhaus, und von dort oben grüßt der liebe Storch aus sei nem Nest, das er gemüthlich mitten in der Stadt auf einem Dache aufgeschla gen hat. Das „Kurfürstlich sächsische General-Erbpostamt" ruft die Zeiten in's Gedächtnitz, als die gelbe Post kutsche noch das einzige Beförder»ings mittel für die Reiselustigen unter un seren Altvorderen war, und Vor dem Spritzenhäuschen denken wir der schrecklichen Noth, die in den engen Straßen der alten Städte herrschte, Stadt sein: Soldaten der Thorwache, Postbeamte, Postillone, ehrsame Bür- i ger, Fanfarenbläser, Ehaifenträger, der Hofnarr Augusts des Starten, Josef Fröhlich, und andere Vertreter der alten Zeit geben ein Bild jener würdigen Behaglichkeit, als es noch nerhalb des Weichbildes der Stadt ab spielte. Winkelkrug. Im Innern spiegeln die Gebäude freilich nicht durchaus echt das einstige > Leben der Alten Stadt ab; in ihrer . Mehrzahl sind sie das ehrsame Rathhaus inbegriffen Bier- und Speisewirthschaften, in denen man beim modernsten elektrischen Lichte mannigfache „Bräue" verzapft. Doch haben auch in verschiedenen Häuschen tüchtige Handwerker ihre Tische aufge schlagen und stellen nach ehrsamem Zunftgebrauch vor den Augen der Be sucher allerhand nützliche Dinge her, die leibhafte Angedenken an die Alte Stadt sind. Auch ein Zunftmuseum mit allerhand Erinnerungen an die alte Zunftherrlichkeit fehlt nicht. An der Jungfernbastei und der alter thümlichen deutschen Windmühle vor- bei gelangt der Besucher weiter in eine Windmühle. > erste sächsische Volkstrachtenfest in der > Vogtland, die Altenburger, die Wen- Küfer und Winzer des Elbthals mit ses. Schließlich ist auch in letztet Museum für sächsischeVolkskunde deni Ganzen einzufügen. So wird es in der Alten Stadt nicht an Leben feh , —An! „Wollen Sie sich nicht auch t cher!" , sieht?" Ella: „Jedenfalls ob Du ' gen" Ihre Sache sein sonst können h S!» sich die Folgen selbst zuschreiben.- Das Schlvcizerdorf in Henf schweizerische Landesausstellung in Genf ist ein Schweizerdorf errichtet, welches die verschiedenen Stilarten der Schweizer Bauern- und Sennhütten aus allen Theilen des Landes zu einem harmonischen Ganzen vereinigt. Um einen wirtlichen Berg gruppiren sich die Häuser des Alpendorfes, willkür lich angelegt, zu krummen Stratzen vereinigt, wie sie Laune und Zufall im Laufe langer Jahre hingestellt zu ha ben scheinen. Ein mächtiger Wasser fall stürzt donnernd in das Thal, vor bei an den auf Pfählen erhöht stehen den Walliser Heuschobern, die die höchste Matte der im Frühlingswiefen grün schimmernden künstlichen Vertre ter der Alpen malerisch verzieren. Von dem Wasserfall ist ein kleiner Bach, wie dies vielfach in der Hochschweiz üblich ist, in breiten Holzkästen abgeleitet, er treibt die Mühle drunten im Thale, aus dem die kleine Kapelle mit ihrem schlanken Thürmchen dem Beschauer traulich entgegen winkt. Sie ist eine getreue Nachbildung der Kapelle von Bergland s ch a 112 t. Liddes, oberhalb Ordres, auf der die Lust klär ist. Der Besucher der S t r a tz e n b i l d. den ersten Häuschen des Dorfes flan kirtes Thor betritt man die Dorfstraße, in der sich Männer und Frauen in den alten, malerischen, bunt zusammenge würfelten Trachten der schweizerischen dern quer über die Straße. Das Sausen des Weberschiffleins lockt, in ein Haus zur Rechten einzutreten. nen Besuchern der Ausstellung ein Glas frisch gemolkene Milch zu spen den. Die Strohe mündet auf den Platz, wo die Dorftirche steht und auf dem Volksfeste. Nationaltänze und Motiv der Dorfkirche stammt aus dem Cavton Bern, aus Leissigen, am süd liches Ufer des Thuner Sees an dcr Straße von Aefchi nach Jnterlaken. Anmuthig gemalte Fresken, Gegen- stände aus der Schweizer Geschichte behandelnd, schmücken die Wände im Gallus gründet das Kloster St. Gal len. Königin Bertha zieht durch das Bernes Arkaden. Waadtland. Columban predigt das Eidgenossenschaft 1291, Wintelried Alpinrepublik haben die Motive für Da lassen die 9 Glocken des kleinen Thurmes ihre Stimmen vernehmen. Walliser Heuställe. seiner Melodie: „Margarethe. Mäd- Rüste geht. Beinahe. Alte Jungfer (die Todesanzeige ei nes Künstlers lesend, den sie vor zwanzig Jahren vergeblich in ihren Netzen zu fangen suchte): „Grotzer Gott, da wäre ich also beinahe—Witt we geworden!" Erkannt. A.t „LieberFreund, ich habe Dich herausrufen lassen....ich " Im Gasthaus. „Sie, Herr Wirth, im ganzen Gasthaus ist kein Zahnstocher!" „Entschuldigen, gnä' .Herr, aber die Leut' essen so wenig, anz'schaffen." darf ich Sie um einen Augenblick Ge hör bitten?" Hausherr (höflich die Thür zum Salon öffnend): „Bitte schön; womit kann ich Ihnen dienen?" Fremder: „Es «st, wie gesagt, ein« delicate Sache: ich reise nämlich in Caviar und wollte mir erlauben, Ih nen eine vortheilhaft« Offerte zu ma chen." Das Wnckinddciikmal i» Hcrsord. In Westfalen hat sich zur Errich tung eines Wittekinddenkmals ein Co mite gebildet, dem zahlreiche hervorra gende Männer der Provinz beigetreten sind. In Herford soll es errichtet werden, der uralten Stadt, in der einst Kaiser Heinrich I. den Sproß aus Wittekinds Stamm, Mathilde, die bei ihrer Großmutter, der Aebtissin von Herford, weilte, sich zum Ehege mahl gewann und damit das Herr scherhaus gründete, das Deutschland seine größten Kaiser gab; war doch Otto der Grotze Mathildens Sohn. Im Westfalenlande erinnert noch heute hunderterlei an Wittekind, den n-waltigsten Gegner Karl's des Gro ßen aus niedersächsischem Stamme, der, als er das Christenthum ange nommen hatte, Karl's treuester Un terthan wurde, und dessen Bekehrung zugleich dem Christenthum weithin Bahn brach. Kaum ein Fels, ein Das Denkmal. Thal, eine Burgruine, an welche dort nicht wenigstens eine Sage an Witte kind anknüpft. In der Pfarrkirche zu Enger in der Grafschaft Ravensberg ist er (angeblich) begraben; hier ruhen noch seine Gebeine, nachdem sie lange Zeit in der Johannistirche zu Herford eine Unterkunft gefunden hatten. Das Denkmal soll aber nicht nur der ge schichtlichen Persönlichkeit errichtet werden, es soll dem treuen niedersäch sischen Stamme selbst eine Ehrung sein; gilt Wittekind, der Sachsenher zog, doch als der Mann, in dem sich sonders scharf ausprägte: seine Tap ferkeit, seine unerschütterliche Treue. An eine alte schöne Sage knüpft die künstlerische Form an, die das Denk mal erhalten soll: „Wittekind ritt einst über die Berghöhe hin, worauf jetzt Bergkirchen liegt, und erwog in sich, welcher Glaube der beste sei, der Götterdienst seiner Väter oder die Und er sprach bei sich selbst: „Ist diese Bildhauer H. Wefing, hat die Ausfüh rung des Denkmals »bernommen. Hausthüre für moderne Damen. Das Echo. reizt?" „Weil sie nie das letzte Wort hatte!" lant über Affen befragt worden!" Parirt. Patient (wüthend): .Aber Herr Doctor, wie können Sie den! Wissen Sie, wie mein Freund Sie genannt hat? Einen Viehdoc tor!" Doctor (mit sarkastischem Lä cheln): „Aber das brauchen Sie sich wirtlich nicht gefallen zu lassen!"