6 Gemath. isreude fliegt in die Welt hinaus, Bricht jede Frucht und kostet jeden Wein, Riefe Dich nicht das Leid nach HauS, Du kehr!est immer bei Dir selber ein. So sind die Menschen! Das Bittere im Kelche; Wer keine Klage hat. Der macht sich welche. Bei wem bleibt Kummer gern Und will am liebsten ruh'n? Bei denen, die ihn warten Und ihm zärtlich thun. Was mit Ehren lohnt die Erde, . Was mit Kränzen krönt Vie Welt. eine Stundenblume, Die>zor einem Hauch zerfällt. Doch vie Pflicht, die treuerfllllte, Die di« Menge nimmer preist, Einst an Deinem Sterbelager Steht sie als ein guter Geist. Was ist Schönheit? Wenn eine Mutter in Griechenland ju den Göttern betete, so flehte sie nicht zuerst um Gesundheit und Glück, um ewiges Heil und himmlische Gnade, sondern vor allem erbat sie «Schönheit für ihre Kinder. In ihrem Lande war der ästhetische Enthusiasmus so leben dig, daß er noch heute wie ein leuchten hunderten liegt und „unendliche Sehn sucht" erweckt. Schönheit war Tugend unter dem liefen gesättigten Blau des Tie Zeit rinnt, und di.' Schönheit vergeht. Ein paar Jahrhunderte spä ter, und die Frage: Was ist Schön menschliche Körper ist nicht mehr das Gefäß vollkommener Schönheit, nein, er wird verachtet und beschimpft. Der Neuplatoniker Plotin schämte sich so einen Körper zu haben, daß er sich Schande zu verewige». Andere freu ten sich, daß sie jahrelang ihren Kör jj»r nicht angesehen hatten, und schließ lich erblicken andere ihr Ideal in gräß licher Unsauberteit und scheußlichen Verstümmelungen. „Schönheit ist Sünde". Das Weib wird als die Pforte der Hölle bezeichnet und auf offener Slinode behauptet, ein Weib sei kein „Mensch", bis man aus der Bibel das Gegentheil bewies. Diese Bilder aus zwei Epochen zeigen knapp und scharf, welchen Wandlungen die Antwort auf die Frage, was Schön heit sei, unterworfen ist. In der That lassen sich für alle Epochen und alle Nationen die Beweise liefern, daß der Schönheitsbegrifs umfassenden Verän derungen ausgesetzt ist. Diese Er kenntniß hat die alte formalistische Aesthetik etwas in Verruf gebracht. In vielen sogenannten „Aesthetiken" finden sich lange und gelehrte Definitionen des Wortes „schön", und Jahrzehnte hin durch hat man der Erkenntniß gehul digt, daß durch solche Definitionen die Frage: Was ist Schönheit? entschieden werden tonn. Der berühmte Leipziger Professor Gustav Theodor Fechner nannle diese Versuche „Systeme der Aesthetik von Oben", weil sie immer damit begannen, das Wesen der Schön heit mit einer einfachen Phrase zu be zeichnen, und die Erscheinungen danach maßen. Diese Art, Aesthetik zu trei den, hat unser naturwissenschaftliches Zeitalter stark verdrängt. Von der Erkenntniß ausgehend, daß die Defini tionen der einzelnen Aesthetiker unt«r «inander difserirten, daß jede von ihnen angreifbar oder gar falsch war, daß sie keinen Halt boten in der Flucht der Ästhetischen Erscheinungen, hat man „von Unten" um mit Fech reden eine Aesthetik aufzu man sieht, wie sehr die Schön der Völker und Zeiten sich es klar, daß eine all- Erklärung des Be eine aussichtslose Arbeit sich die „Aesthetik mit der Beantwor- Frage: „Welche empsun diese Frage weiß jeder geben, der Dorfbewohner der Knabe und der Greis, MM Mädchen und die Matrone, der und der Fürst, der Australneger und der Pariser. Und dieselben Men schen könnten wieder ihre ästhetischen Urtheile abgeben über Haartracht und Schminlsarben, über Kleidungsstücke und Stubeneinrichtungen, Über Ohr ringe und Spazierstöcke. Aber „das eigentliche Studium der Menschheit istderMensch," sagt Goethe, und so ist das Urtheil des Menschen über die Schönheit des andern am interessantesten. Gewiß, innerhalb eines Jahrzehnte, im Bereich einer europäi schen Culturnation würde der ästhetische Geschmack sich vielleicht auf ein Frauen porträt einige» können, das allgemein als schön empfunden würde. Wenn wir aber durch die einzelnen Conll 'ente wandern, wechselt das ästhetische wie die Wolken über ihnen. Ein gebildeter Hindu vermag im merhin noch vernünftig und ziemlich Tassy erzählt davon das Schönheits ideal der Französin sei ein Mann „mit offener Stirn und lächelndem Ange sicht" ; die Italienerin liebte einen Mann, „der träumerisch vachsinnt", die Deutsche einen, der „angenehm im Umgang ist und treulich sein Wort hält". Am schlimmsten sieht nach der Auffassung des Hindu das Schönheits ideal der Amerikanerin aus: „Die ame rikanischen Ladies heirathen den «rst«n besten, der sie eben heirathen will, tümxern sich nicht um dessen Rang und «srllfchafllich« Stellung : eS ist ihnen linerlei, ob er verstümmelt oder ein Krüppel, taub oder blind ist, wenn r nur Geld hat." Wie ader nehmen sich unsere Schön heitsideale in sremden Zonen aus? Selbst weiße Reisende haben behauptet, daß mitten im'tropischen Urwald die ibenholzschwarze blanke Haut des Ne zerS ästhetisch prächtig wirke, indeß die Weiße des Europäers den Eindruck des lkrankhasten und Ungesunden mache. Es erscheint klar, daß die Frage: Was .st Schönheit? von jedem Stamme an ders beantwortet w.ird. Der Mensch ist, um das geniale Wort eine? alten grie chischen Philosophen zu wiederholen, such hierin „das Maß aller Dinge". Heder Stamm hat seinen Apoll und !ine Aphrodite. Ter Reisende Hearne, der die nord amerikanischen Indianer genau kennt, meint, wenn man einen dieser Jndia ner nach seinem Schönheitsideal fragen sollte, so würde er antworten: „Ein breites, plaltes Gesicht, kleine Augen, hohe Wange, eine niedrige Stirn, ein Nördlichen China gilt nur der ein heimische MandschutypuS für schön: breites Gesicht, hohe Wangenknochen, ves KaffernvolleS cknen ganz dunklen Teint bat. Ein Kaffer würde es als iin.sehr schlechtes Kompliment ausneh Deicher so sehr hell war, daß ihn kein Mädchen heirathen wollte!" Auch Gal ion weiß von zwei schlanken, hübschen Sie gar keine Bewunderung erregten. Java werden gelbe Mädchen für Schönheiten gehalten, nicht weiße. Ein »er Anschauung Reades können die Neger die weiße Farbe der Haut nicht russtehen, „sie betrachten blaue Augen mt Widerwillen und hallen unsere Nase» für zu lang und unsere Lippen sür zu dünn." Er hält eS für unwahr, icheinlich, daß Neger jemals „die schönste vürdeu." Ueberhaupt lauten die Antworten der lieger aus die Frage: Was ist Schön? für die Europäer äußerst ungünstig. Sie verhöhnten Mungo Park seiner Farbe und seiner vorspringenden Nase Degen, da sie beides für „häßliche und unnatüÄiche Bildungen" hielten. Mun zo Par'k? der starken Hunger fühlte, revanchirte sich aber sehr höflich und prieS das glänzende Sckwarz ihrer haut und die „liedliche Tepression ihrer »lasen". Zwar hielten das die schwar ten Gentlemen sür „Schmeichelei", nichtsdestoweniger hals sie, denn sie ga den ihm etwas zu essen. AIS Neger lnaben an der östlichen Küste Burton sahen, schrieen sie : „Seht den weißen Mann! Sieht er nicht auS wie ein wei- Südküste von Guinea zeigten Schrecken und tiefen Abscheu, als sie zui» ersten Mal einen Weißen sahen. Als ei» N«ger den englischen Reisenden Came ron zum ersten Mal erblickte, bedeckte er die Augen mit den Händen und rannte heulend davon. Nach seinem Ebenbilde schafft sich der Mensch sein Schönheitsideal, das ist das Ergebniß unserer kleinen ethnogra phischen Wanderung, ein Ergebniß, u»S von der ungeheuren Eitelkeit deS m.nschlichen Geschlechtes zeugt. Denn Eitelkeit ist eine der ursprünglichsten Eigenschaften der menschlichen Seele. Als Darwin einem nackten und frieren den Feuerländer ein Stück Tuch schenkte, sah er zu seiner Verwunderung, wie der Eingeborene das Tuch nicht als Kleidungsstück verwandte, sondern eS in kleine Fetze» riß, um sich und sune Genossen dainit zu schmücken. Er fror ganz gern, wenn er nur an seiner Per son zeigen konnte, was sein seuerländi sches Schönheitsideal war. Anpreisung. Heiralhsver mittler: Aber, Herr Doktor, warum meine Frau, is auch ne schöne Frau, aber gegen die Partie is se der reine Schund! Mitfühlend. Herr (zum Droschkenkutscher): .Meine Schwie germutter muß mit dem Zug fort; Si« beeilen sich doch etwas?" .Selbst verständlich; ich habe auch eineSchwie germaUter zu Haus!" I Bilder von Cnba. Die außerordentlichen Anstrengun gen, welche die spanische Regierung macht, um den Aufstand niederzuschla gen, der vor einem Jahre auf der gro ßen Antilleninsel Euba ausgebrochen samkekt auf diese Perle West-Indiens und es erscheint wohl am Platze, diese schöne Insel einer Betrachtung zu un terziehen. Die Einfahrt in den riesi gen Hafen von Havanna bietet noch vorbeigefahren ist, die die Küste zu schützen haben, gelangt man zu den bei den Forts der Punta und des Morro, welche, zu beiden Seiten der nur 3SO Uards breiten Meerenge, diese gegen Seeangriffe vertheidigen. Hat man diese enge Gasse Pafsirt, so eröffnet sich das prächtige Panorama des außeror dentlich belebten Hafens und der gro ßen Stadt mit ihrem sanft ansteigen den Hügellande. Palast des General-Gou- Die Flaggen aller Nationen wehen in dem leichten Winde, der die Tropen hitze immer mildert, und Hunderte von großen Schissen, Tausende von kleine ren Fahrzeugen und Booten beleben den Hafen und zeugen von dem riesi delsvölker der Erde erklingen aus der in steter Bewegung befindlichen Men schenmasse, welche durch ihre Geschäfte in die Nähe des Hafens geführt wird. Alle Farben vom tiefsten Schwarz bis zum zartesten Weiß, vom dunkelsten Braun bis zum kupfrigen Roth, zum Gelb und Oliv sind hier vertreten,denn Neger, Mulatten, Ereolen, Amerikaner des Südens und Nordens, Chinesen und Malayen bilden ein lebendes Völ kermuseum. Unmittelbar am Hafen liegt einer der schönsten Plätze der Stadt, die Plaza de San Francisco, und zahl nerzahl sich nahezu auf 490,5 M See len beläuft. Das geschäftige Treiben der großstädtischen Bevölkerung ist hier verbunden mit dem einesHandels »nd Hafenplatzes ersten Ranges und selbst um die Mittagszeit, in der, vol lends im Sommer, die übrigen Bezirke ' I' Kathedrale, verödet sind, hört hier die Bewegung Sllfonso und die mächtige Plaza de Armas. Die Zehntausende, welche sich zu Fuß, zu Pferd und in den eigenar die Zahl der Wohlhabenden und Rei chen, der Plantagen- und sonstigen Gutsbesitzer, welche fremde Kräfte für sich arbeiten lassen, ist sehr beträchtlich höheren Gesellschaftsklassen sehr ge ring. Das Klima ist an dieser, der weißen wie der farbigen Bevölkerung Eubas in gleicher Weise eigenen Träg heit hauptsächlich schuld, und wer nicht S^r äß « Prado. nothgedrungen um seine Existenz rin gen, durch seiner Hände Arbeit die Mittel zum Leben beschaffen muß, der zieht es vor, nichts zu thun und ein nur dem Genuß der Daseinsfreuden gewidmetes Leben zu führen. Der Schmuckplatz Havannas ist die Plaza de Armas, deren prächtige Gar tenanlagen einen großen Theil aller tropischen Zierpflanzen aufweisen. In der Mitte des Platzes erhebt sich die Statue Ferdinand's VII., eine der be sten Skulpturen von den in ziemlich beträchtlicher Zahl auf den Plätzen, den Alamedas und in den Park« Havan j naS, Santiagos, Matanzas, und der anderen größeren Ortschaften der In sel aufgestellten. Eine Seite des gro ßen Platzes ist vordem Palast des Im alten Viertelvon Ha vanna. General-Gouverneurs der Insel einge nommen. Obgleich wie die meisten Häuser Havannas sehr niedrig, da die häufigen Erdbeben die Errichtung ho her vielstöckiger Bauwerke nicht zulas sen, ist er doch von großer Ausdeh nung, da er viele Bureaus enthält. Hier residirte bis zu seinem Rücktritt der Marschall Martinez Campos, Hallen am Tage Schutz gegen die tro pische Hitze gewähren, stets von Spa ziergängern erfüllt sind und sich be sonders auch zur Abhaltung der klei nen Empfänge, der Tertulias, eignen. In nächster Nähe von der Plaza liegt die Stelle, an welcher der Sage nach Columbus einst den Boden der Insel betreten haben soll. Zu seinem Andenken ist hi'r eine kleine Capelle errichtet, vor deren Eingang eine des Entdeckers der neuen Welt allerdings wenig würdige unbedeutende Statue aufgestellt ist. Seine Gebeine ruhen angeblich in der Kathedrale, welche sich Straßenhändler. aufweist, die mit den kostbarsten Ge wändern bekleidet sind; die Wände sind mit ziemlich guten Frescobildern und Oelgemälden italienischer und spani scher Meister bedeckt. Der Pasco de Tacon, der Padro, die Carlos Tercerostraße, die Alameda sind die beliebten Promenaden der obe ren Gesellschaftsklassen. Gegen Abend Victorias und anderen Equipagen und noch seltener zu Fuß erscheinen. Die Corsostraße und überhaupt diese Pro welche hier vertreten sind, prägen dieser Gesellschaft einen besonderen Stempel Geslügelhändler. auf, der sie von der aller anderen Län mein leichten Gefährte, die Volantes, weiche meist dreisitzig sind. Die sehr große Länge der Wagengabel, in der das Pferd oder Maulthier geht, macht den übrigens ungemein leichten,schnell berbeschlag auf das luxuriöseste ver ziert sind. Eine rothe mit Gold ge stickte Jacke, weiße Beinkleider, hohe Reiterstiefel, die bis über die Knie rei chen und mit großen Sporen versehen sind, und ein breiter Strohhut bilden gewöhnlich die Tracht der Volanten kutscher. Diese Wagen werden auch außerhalb der Stadt, aus dem Lande sonderen zusammensetzt und die in ! allen ihren charakteristischsten Typen auf den Promenaden vertreten sind. Den Hauptbestandtheil bildet hier das weiße einheimische Element der Crevlen. Nicht mit Unrecht zählt man die Frauen Havannas, und zwar hauptsächlich die Creolinnen zu den schönsten Menschheitsblüthen der Erde. Das im Allgemeinen einen fchwermü thigen Grundzug zeigende Gesicht der Mädchen und Frauen ist doch stets äußerst belebt und ungemein aus drucksfähig, wozu die dunkelen von langen Wimpern beschatteten, feuer sprühenden Augen im reichsten Maße das Ihrige beitragen. Ihre berückende Schönheit ist namentlich sür den Aus länder gefährlich, der zum ersten Mal in den Bannkreis ihrer natürlichen, durch Toilettenkünste, geschickte Far benwahl, berechnetes Auftreten, lebhaf tes Fächerspiel und Coquetterie erhöh- M i l ch v e r k ü u s. ten Reize tritt. Die durch das Klima erzeugte Neigung zu größter Ruhe und Trägheit ist die Ursache, daß sie früh zeitig ihre Zierlichkeit und Anmuth verlieren. Während sie auf Bewahrung der zarten Weiße ihrer Hautfarbe halten, ist die der Männer wesentlich dunkler, in's Oliv spielend. Auch ihnen ist ein eigenthümlicher, ernster, melancholi scher Ausdruck eigen, und zwar in un gleich höherem Grade als den Frauen, da ihr Mienenspiel viel weniger leb haft ist. Frauen wie Männer sind zwar sehr reizbar, aber leicht zu be sänftigen, im Grunde sehr gutmüthig und äußerst mildthätig. Fast ebenso stark wie das weiße ist das farbige Volkselement auf Euba, aber es wird von den Ereolen wie den Geringschätzung behandelt, so daß selbst Quadronen und ganz hellfarbige Mischlinge sich, dem eignen Taktgefühl gehorchend, ziemlich fern von den Wei ßen halten. Wie überall weisen auch hier die Mulatten und zwar noch in viel höherem Grade als in den Verei nigten Staaten oft die schönsten und reizendsten Erscheinungen auf. Es gilt dies wiederum jn erster Linie von den jungen Mädchen. Im Uebrigen erblicken wir hier dieselben mehr oder minder abstoßenden farbigen Volks typen wie in den Vereinigten Staaten. Die Farbigen bilden das eigentliche Arbeiterelement; sie sind die Dienstbo ten der Ereolen, ihre Fabrik- und Plantagenarbeiter Die starke Ein »Fruchtverkäufer. Wanderung chinesischer Kulis ist ihnen sehr unangenehm, denn da diese Fremdlinge mit ungleich niedrigeren Löhnen zufrieden und dabei viel ar beitsamer als die Neger und Mulatten sind, so machen sie diesen empfindliche Concurrenz. Eine besondere Abart der Creolen oder vielmehr der im Laufe der Jahr- Guajiros in ihren Eigenschaften als Dienstboten, wie als Händler. Die Zahl der Straßenverkäuser ist unge mein groß, denn es werden alle Eß waaren und Erfordernisse für den Haushalt von den Verkäufern in die Häuser gebracht. Wie zum Theil noch in manchen Städten des spanischen Mutterlandes wird >r Milchverkauf derart betrieben, daß !zie Kühe in die EingangzueinerPlantag«. Stadt gebracht und vor den Augen der Kunden und Käufer gemolken werden. Di« große Hitze läßt weite Transporte von Milch in anderer Weise nicht zu, da sie zu rasch sauer werden würde. Die Einrichtung der Häuser ist im Durchschnitt verhältnißmäßig einfach, wenngleich die Miethen ganz außeror dentlich hoch sind. Mit Ausnahme des großen Empfangsalons, der oft von Möbeln überfüllt ist, sind die Wohn auf den den Boden bedeckenden Matten Gefährtaufdem Lande. sind oft das einzige, was man in ihnen findet; die Wände sind einfach getüncht dem Reichthum der Bewohner mit un tergeordneten Lithographien oder bes seren Bildern versehen; in keinem Haushalt fehlt ein kleiner Altar. Die Fenster reichen meist bis auf den Fuß boden, haben gewöhnlich keine Glas scheiben, sondern sind nur mit Gittern versehen und entbehren stets der Vor hänge, die nur ausnahmsweise an den Thüren angebracht werden. Die Häu ser, die selten als zwei Stock- Das gesellige Leben ist bei der au ßerordentlich großen Gastfreundschaft Ländliche Wohnung. der Cubaner sehr stark entwickelt und äußerst angenehm. Man besucht sich sehr häufig, und auch auf den Prome naden werden kleine Gesellschaften ge bildet; ist der Abend nicht durch große gesellige Vereinigungen. Bälle, Theater oder Concerte in Anspruch genommen, so versammelt sich die Familie im Sa lon des eigenen Hauses und ist stets sicher. Besuch von Freunden zu erhal ten. Allen Cubanern ist die Liebe für Musik und Tanz eigen; besonders sind es allerdings die Neger und Mulatten, welche diese Künste ausüben, sobald und wo sich Gelegenheit dazu bietet. Erklingt irgendwo die Guitarre, die Negertrommel, die Clarinette, das Guiro oder das Banjo, so findet sich auch bald ein großer Kreis von Men schen zusammen, die auf die einfachen, fchwermüthigen Volkslieder lauschen oder an dem Tanz theilnehmen. Der Nationaltanz ist die «tiiiiüii crinllu. Man kann kaum sagen, daß man Euba kennen gelernt hat, wenn man nicht eine oder die andere große Tabak- oder Zucker- oder Kaffeeplantage be sucht hat, da gerade die Plantagencul tur dort auf das Höchste entwickelt ist. Südwestlich und südlich von Havanna erstrecken sich die Distrikte der Vuelta abajo, jener Gebiete, in denen die ge schätztesten Tabaksorten gedeihen; aber auch nach Osten über Matanzas und nach Südosten bis an die höheren Hü gel- und Bergketten des Innern hin erstreckt sich die Vuelta abajo. Mit der Einblick in die Cultur dieser Pflanze verschaffen, welche seit der Entdeckung Eubas dieser Insel unermeßlicheßeich — GleicheWirkung ver srau: Was seh ich, Tini?! Eine Ihrer von aner Ohrfeigen. Aus der guten alten Zeit. Feldwebel: .Den Urlaub sol len Sie haben... Ihres alten Vaters wegen!" Soldat (kleinlaut): „Die Metzgerei haben wir aber leider nicht Gemildertes Urtheil.. Jakob Rosenblllth schickt seinen Sohn, der die Reise für das Geschäft besorgt, sehen 1.) an ihn zu verkaufen und 2.) womöglich dessen Tochter zu bekom men. Der junge Jakob vollzieht den Befehl feines Vaters, aber er kehrt be trübt heim. „Nu," fragt ihn dieser, „hast Du gehabt Erfolg?" „Wie haißt Erfolg? Ms ich hab' angehal ten um de' Lea, hat mich lassen werfen Herr Goldstein, hinaus!" „Gott der Gerechte und den Mann hab' ich gehal gemekner Kerl, der Goldstein, er hat Dich werfen lassen hinaus ohne bestellt zu haben!!!" .Das nicht, er hat mir trag!" „Hat er? Kr is doch ä Erster Gedanke. Ella: ziges Paar hat sich verlebt!" Angenehme Auskunft. Dramatischer Schriftsteller (zum Di rektor bei Aufführung seines Stückes): „Wird das Publikum mich rufen, Herr Direktor?" Direktor: .Ich glaube. eS wird Ihnen pfeif«».' Die tlrist« in Pari«. Als die dritte französische Republik am 1. November IB9S in dem Cabinet Bourgeois ein neues Ministerium er hielt, fehlte es nicht an Voraussagun gen, daß dasselbe eine Episode des Umsturzes und der Desorganisation inauguriren würde. Diese Annahme hat sich nicht bestätigt, vielmehr hat Leon Bourgeois verfälschtes radikales ist, sich bestrebt, den Staat von höheren Gesichtspunk ten als denen einer Partei zu regie ren. Die erste Krisis, in welche das Cabinet gerathen, ist wider Erwarten Der Minister des Aeußern, Marcellin Marcelli n r:: cio t. Anfang an für das Amt eines Mini sters des Auswärtigen durchaus unge eignet gehalten, da er ein Mann der thelot vor ihm weichen mußte. Das Portefeuille des Aeußern ruht nun in Bourgeois' Händen und die nächste Zukunft wird zeigen, ob er als Diplo mat dieselbe Meisterschaft besitzt, die ihm als Redner einen Namen gemacht hat. Gegen die Terwisch«. Die englische Regierung hat einen Feldzug gegen die Derwische beschlos sen, welche dem Vordringen der euro päischen Cultur in Afrika alle erdenk lichen Hindernisse entgegensetzen und deren Fanatismus wiederholt in blu tigen Kriegen Ausdruck gefunden hat. Die Expedition wird von Sir Herbert Kitchener Livdorg befehligt und auS fünf sudanesischen sowie sieben egypti schen Bataillonen, welche durch Artil lerie, Kavallerie und «in Kamelcorps verstärkt werden sollen, bestehen. Diese Heeresmacht wird einen Vorstoß gegen El Ordeh (Neu Dongola) machen, - während das North Stafsordshir« Re-Z SirHerbert KitchenevLiv d o r g. IVO Meilen zahlreiche Stromschnellen sowie Riffe hat und der Transport der Truppen dadurch ungemein behindert Zarter Wink. Herr: „Ich war ein guter Freund Ihres verstorbenen Mannes, haben Untröstliche Wittwe: .Was mei» Unv«rfror«n. Gläubiger: .Heute müssen Sie mir aber unbedingt Geld geben, meine Frau hat keine Schuhe mehr anzuziehen!" Schuld ner (zu seiner Frau): .Du, Hast Du nicht noch ein Paar alt» Schuhe für di« Fr«, Tratsch«»"