6 Der verwickelte Fall. „Elise," sagte Herr Müller eines Abends zu seiner Frau, „glaubst Du, daß Du mich lieber hast, als ich Dich lieb habe, oder daß ich Dich lieber habe, als Du mich liib bast?" Ohne von ihrem Wirthschaftsbuche aufzuse hen, antwortete sie: „Dreizehn von achtundzwanzig, wie viel bleibt da?" „Nun, ich glaube, daß Du, wenn ich zu Dir spreche, die Liebenswür digkeit haben sollst, mir zuzuhören," sagte ich. Sie erwiderte: „Die Wo chenrechnung beim Fleischhauer macht zwölf Gulden sechzig Kreuzer aus; er hat schon zweimal hergeschickt. Und sei so gut und schlag' nicht so auf den Tisch auf, sonst wirst Du noch die Tinte ausschütten!" „Ich habe nicht auf den Tisch geschlagen, sondern nur mit der Hand in verzeihlicher Unge schen, eine klare Antwort zu erhalten." „Wer schafft Dir, mich mit Fragen zu irritiren, wenn Du siehst, daß ich rechne? Was gibt's also?" „Ich die Frage so begreiflich als nur mög lich zu machen. Hast Du lieber, als ich habe? Nun?" „Lieber? Wen?" „Einer den Anderen." „Du meinst, daß Jeder von uns den Ande ren lieber hat, als der Andere Je den?" „Nein, das meine ich nicht. Ehe Du die Frage in Unordnung ge lieb hat, als der Andere? Berstehst Du sten," bemerkte ich, „denn ich habe bis her noch kein weibliches Wesen kennen gelernt, welches im Stande gewesen wäre, logisch zu denken, und ich glaube, daß ich ein solches weibliches Wesen auch niemals werde kennen lernen." „Nun," sagte Elise, „man kann nicht logisch sprechen, wenn man nicht weiß, wovon man zu sprechen hat, und ich weiß nicht, wovon Du sprichst, und Du scheinst es selbst nicht zu wissen, oder, wenn Du eß weißt, bist Du viel zu un klar, um es Jemandem verständlich zu machen. Wenn Du logisch zu sprechen wünschest, so äußere Dich über die zwölf Gulden sechzig Kreuzer des Fleischhauers." „Wenden wir uns nicht von unserem Thema ab, Elise. Ich fragte Dich, wer von uns Beiden Deiner Ansicht nach den Anderen lie ber hat, und Du konntest Hes nicht verstehen." „Aber das verstehe ich ja. „Warum hast Du denn das nicht gleich gesagt?" „Soweit ich mich er innere, waren dies meine präcisen Worte." „Aber nein! Du sagtest: Wenn Keines vo» uns Beiden den An deren lieber hat, als Einer den Ande ren. wer von uns Beiden würde es sein? oder so etwas ähnliches." „Aber wie hätte ich denn einen solchen Unsinn reden können!" „Ah!" rief Elise, „wenn die Männer die Geduld verlieren, so wissen sie niemals, was sie reden!" Wir hatten dann einen kleinen Streit, denn ich mußte diese, das ganze männliche Geschlecht tief be leidigende Aeußerung aus das Ent schiedenste zurückweisen, und seither schmollt meine Frau mit mir, und ich weiß noch immer nicht, ob sie glaubt, daß sie mich lieber hat, als ich sie lieb habe, oder ob ich sie lieber habe, als sie Wann wird eine Krau alt? Eine etwas heikle Frage, wird man cher sagen, insbesondere wmn ihre Be antwortung der Frau, wie in diesem Falle, selbst zufällt. Der Franzose beantwortet sie mit der ihn angeborenen Galanterie: „Man ist so alt, wie man aussieht". Der Deutsche, weniger galant, rechnet der Frau die Jahre^nach^. duldetsein", aus dem das alternd« Mädchen seine Erbitterung geschöpft, nicht mehr zeitgemäß ist, seit die Emancipation ihr Mittel und Weg« geöffnet, nicht bloß ein geduldetes, der Gesellschaft zu werden. Jedes Mädchen, das heutzutage Charakter, Energie, Beistand genug hat, um den Kampf umS DasAn allnn, auch ohne die Stütze des Mannes, aufzunehmen, hat aufgehört, eine „alte Jungfer" zu sein, auch wenn es in die reiferen Jahre gekommen ist. In ihre Hand ist es gegeben, sich gleich dem Mann ! eine achtunggebietende Stellung in der > Gesellschaft'zu sichern, welche sie gegen die Lächerlichkeit schützt, die ihrem „Altwerden" mehr als der alternden Frau anhaftet. Ist nun der Geistes arbeit, die sie mit dem Manne theilt, solches gelungen, so meinen wir, ist auch derZauSerbrunnen gefunden, aus dem die Frau sich ewige Jugend schö pfen kann und die Frage: „Wann wird eine Frau alt?" gelöst. Mögen auch körperliche Reize wel ken; alle sorgsame Pflege, alle hygieni schen Mittel können nun einmal dieses Welken, dieses Altwerden wohl h i n-, aber nicht au s halten. Unverwelklich bleibt nur der Geist, den zu pflegen, frisch zu erhalten daher die vor nehmst- Aufgabe, insbesondere der Mutter sein muß, will sie ihren Kin dern, auch wenn sie die Kinderschuhe ausgetreten, die erste, die beste Freun din werden. Nur an ein jung füh lendes Herz, nur an einen regen Geist schließt sich die Jugend an, läßt sich von ihnen beeinflussen, leiten. Und es ist heutzutage nicht schwer für das Alter gemacht, auch darin der Jugend überlegen zu bleiben. Doch findet bei unserer heutigen Jugend leider das Schillersche Wort seine Anwendung: „Ich kann das Geschlecht nicht begrei fen, nur das Alter ist jung acy! und die Jugend ist alt." Nichts erhält den Geist so lebendig, als wenn wir ihn durch eine lebendige Antheil bens frisch erhalten, uns den heiteren Blick in die Zukunft nicht durch pessi mistische AnWandelungen, schmerzliche Erfahrungen, ernste Heimsuchungen trüben lassen. Das Ewigjungsühlen wie es ein Goethe verstanden ohne jung sein zu wollen, was leicht der Lächerlichkeit anheimfällt das ist das einfachste Mittel, „jung" zu bleiben, auch wenn unser Haar er graut, unseren einst so klaren Augen das Licht getrübt ist und sie von Fält chen und Falten umgeben sind. Blickt nur aus diesen Seelenfenstern ein junges Herz, ein frischer Geist, dann heißen wir auch das Alter willkommen, wie die Kühle nach heißen Tagen, wo die Sonne in ihrer Gluth gar oft die Augen geblendet und wir müde des Weges im Staube der Heerstraße ge schritten. Selbst der Abend des Le bens, in dem das Hasten und Drän gen, das. Hoffen und Harren vorüber, gestaltet sich uns dann freundlich, und wir tragen die Gebrechen des Alters mit jener Kraft des Geistes, die auch das schwerste Leiden tragen Hilst, und schöpfen unsere Heiteret auch aus die ser unversiegbaren Quelle. „Das ist des Geistes schönstes Recht -- Daß er der Jugend Palme ewig hält; Dies Mittel erbt sich fort in dem Ge schlecht," Zu dem sich Tugend, Sitte noch ge sellt." Endlich. Line Toisgcjchichte von Alww Sicmer. Schön Resel, des reichenMüllers Kind, Möcht' mancher Bursch sich fischen; Doch wie's das Mannsvoll auch be ginnt, Sie weiß stets zu entwischen! Schickt all' die Burschen, die voll List Weil sie ein reiches Mädel ist, Verächtlich heim mit Körben! „Wer wie ein junger Tauber girrt," Sagt sie, „wird nicht genommen! Der Bube, der mein Schatzerl wird, Der muß mir schneidig kommen!" Am Erntefest die Fiedel singt Die hübschen Dirnen alle. Doch erst beim „Kehraus", wie zur Qual, Fragt er die Resel lustig: „Nein!" schreit sie. Er: „Das wußt' ich!" Lacht er hell auf: „Das streit' ich nicht! Ganz recht sprichst': „Dumme Resel!" Da schießt das Blut mit jähem Trieb Jn's Antlitz ihr. „Du Schlimmer! Die dumme Resel hat Dich lieb!" Schluchzt sie. .Merkst Du's denn Benützte Gelegenheit. Frau: „Heute Nacht hatte ich einen gräßlichen Traum. Ich saß nämlich am Meeresgrunde inmitten von vielen taufenden,häßlichen Meeresbewohnern. Ach Emil, Du kannst Dir meine Angst gar nicht vorstellen." Mann: „Siehst Du, das kommt davon, wenn Du ohne es Ihren drei Söhnen,» Meiskr?" Meister: „Den beiden Aeltesten recht gut. Der Eine hat in der Lotterie ge wonnen, der Andere reich geheirathet. Nur der Dritte macht mir Kummer, der Dummkopf glaubt, er wird durch Arbeiten reich werden." > , > Pie Porzellan - Manufactur in Wethen. Unter den Kunst- und künstlerisch ausgeführten Gebrauchsgegenständen Japan und China eingeführt, der vor nehmen Welt als einer der ersten Luxusartikel galt, noch immer einen hervorragenden Platz ein. Die älteste und bekannteste Pflegestätte dieses ke- Ureivischthal bei Meißen gelegene königl. sächsische Porzellan-Manusac tur, aus der einst das weltberühmte vivux hervorgegangen ist, und die noch heute, theils alte treffliche Modelle wiederbelebend, theils dem neuesten Geschmack Rechnung tragend, zahlreiche Meisterwerke auf den Welt markt bringt. Diese Kunstanstalt steht jedem Be sucher zu eingehender Besichtigung offen, und ein Rundgang durch die Fabrikräume ist höchst interessant und belehrend. Mit ganz anderen Augen betrachtet man die Kunstobjekte der Niederlage, wenn man die umständ- Kaolinschlemmerei, lichen Proceduren, die vielen.Hände gesehen hat, die ein Gegenstand in im mer veränderter Gestalt ersreut. Haben wir das von Seitenflügeln umgebene mächtige Häuserrechteck be treten, das die Manufactur bildet, so werden wir zunächst durch weite Höfe geführt, in denen das Material zur Herstellung des Porzellans, das Kao lin, die eigentliche Porzellanerde, die in den sächsischen Dorfern Seilitz und Sornzig gewonnen wird, und Feld spath liegt. In der Schlemmerei hat die Porzellanerde einen Reinigungs proceß durchzumachen, darauf wird dieselbe mit Feldspath gemischt und gelangt in die Filterpathe und aus dieser in die Knetmaschine. Darauf beginnt für die Masse eine längere Lagerungszeit; sie wird fest zusam mengestampst und gewinnt durch den sog. Rottungsproceß erhöhte Fähigkei ten für die Porzellanbereitung, Plästi cität. Diese Ablagerung wird als un gemein bedeutungsvoll für die Güte des Porzellans angesehen. In China soll sie zwei bis drei Jahre dauern, in Meißen währt sie bis zu zehn Mona ten. Es sind auch noch Vorräthe von der ältesten, im Erzgebirge bei Aue ge fundenen Porzellanerde vorhanden, die eine etwas röthlich angetönte Masse ergibt. Diese wird zu besonders zar ten Figuren verwendet. Dreher. Mit der so bearbeiteten Masse ge langen wir zu den Gestaltungsräu men, wo Menschenhände und Maschi nen wetteifern, um ihr eine Form zu geben. Die wichtigste Aufgabe hierbei hat der Modelleur zu erfüllen, der zunächst die Thonmodelle und nach ihnen die Gipsformen herstellt, während später der Bossirer an die ausgeformten Kunstgegenstände die letzte vollendende Hand anlegt, indem er alle Fehler in der plastischen Ornamentik beseitigt. Beide müssen künstlerisch durchgebildet sein und ihr Material, das keine Schwerfälligkeiten duldet, genau ken nen. Neben den Bossirern beobachten wir eine große Anzahl Dreher. Diese formen die in das Töpferhandwerk schlagenden Geschirre, sofern diese nicht Maschinen gefertigt wer den, und die so aus Freihanddrehen hervorgegangenen Gegenstände werden hierauf in Gipsformen gedrückt, um ihnen eine gleichmäßige Gestalt zu ge ben. Figuren und Gruppen drückt man in einzelnen Theilen gleichfalls in Gipsformen aus; der poröse Gips saugt alle Feuchtigkeit auf, und die weiche Masse löst sich nach wenigen Minuten hart und trocken heraus. Man bedient sich sodann einer etwas Glafurer. dünnern Masse, um die Theile nach dem Modell zusammenzustellen. Hen nem Pinsel wird eine seine, flüssige Pvrzellanmasse. der sog. Schlicker, zu Spitzen oder Tülleinsatz in dünnen Stäbchen aneinandergefügt, eine Ge duldsprobe, die die peinliche Sorgfalt von Frauenhänden erfordert. Obgleich manche classische Figur sich am besten tadellos weiß ausnimmt, be steht doch ein Hauptreiz Lieses Kunst zweiges in der polychromen Ausfüh rung. Besonders die meißener Manu factur zeichnet sich durch wunderbare Farbenwirkungen auf dem leuchtenden Hartporzellan aus. Sie bereitet ihre Farben selbst. Neuerdings richtet man das Augenmerk besonders auf die Be> reicherung der schon ganz ansehnlichen Scala von Scharffeuerfarben, denn man unterscheidet eine Malerei über und unter der Glasur. Die Malerei über der Glasur ermöglicht einen blen denden Farbenzauber, ist aber leichter verletzbar, was sich beim Gebrauchsge schirr zuweilen fühlbar macht. Die Malerei der Glasur ist daher für sol ches Geschirr höchst wichtig, denn die auf der „verglühten" Masse aufgetra genen Farben werden mit ihr in glei chen Schmelzgrad gestimmt und flie ßen beim Brand mit der Glasur zu sammen. Sie sitzen also vollkommen unter derselben, wodurch eine große Haltbarkeit bedingt wird. Die in roher Masse fertiggestellten Gegenstände haben den Proceß des Berglühens durchgemacht, d. h. sie sind einer Hitze von etwa 800 bis 1006 Grad Celsius ausgesetzt worden. Sie sind gesintert und noch sehr porös so wie leicht zerbrechlich. Nun werde:: sie entweder mit Scharffeuerfarben versehen, wie die zahlreichen Zwiebel mustergcschirrc, die wir bemerken, oder sie harren darauf, als weißes Porzel lan vollständig fertiggestellt zu wer den. Geschirrträger, die mit unglaub licher Gewandtheit die mit Geschirr belasteten Tragen auf den Schultern balanciren, bringen, was bereit ist, das Glasurbad zu empfangen, nach der Bossirer. glasirt bleiben sollen, sorgfältig ver putzt worden sind, ist das Porzellan zum zweiten Brand bereit. Wird die Masse diesem ausgesetzt, ohne zuvor mit Glasur versehen zu sein, so ent steht das Biscuitporzellan. Die Brennöfen bestehen aus drei Etagen und sind im Erdgeschoß mit fünf bis sechs Feuerungen versehen. Die oberen Abtheilungen dienen dem ersten, dem bereits erwähnten Ber glühbrand. Jeder einzelne Gegen stand kommt in eine Chamottekapsel, und die Kapseln werden, säulenartig übereinandergeschichtet, in den Ofen gestellt. Die einzige vorhandene Oess nung wird alsdann zugemauert und der Ofen angezündet. Durch die Be obachtungsgläser und das Entnehmen von verschiedenen Proben, bezw. durch Gasuntersuchungen regelt man den Brand, der von Rothgluth in Weiß gluth übergeben muß und durchschnitt lich 20 bis 24 Stunden Zeit in An spruch nimmt. Nachdem sich ergeben mäßigen Fluß gerathen ist, wird der Spitzenbossirerin. die durch das zweimalige Brennen den sechsten Theil ihrer Größe eingebüßt haben, werden herausgenommen. Ge lichen Muster (Zwiebel-, alt-deutsches ren. Die Malerei auf Glasur besteht dezu für das Porzellan geschaffen zu sein scheinen. Watteau, Boucher, Lancret verstanden es wie kaum an« und zartesten Farben zu übersetzen. Das ebenfalls nur für anmuthige Formen geeignete Porzellan hat in den Bildern dieser französischen Meister die Decoration gefunden, die seinem Charakter entspricht und seine Schön heiten in's volle Licht setzt. Gerade die neuste Geschmacksrichtung legt eine tige Farbengebung an den Tag, die die tadellose Reinheit des weißen Modelleur. Hartporzellans vollkommen zur Gel tung gelangen läßt. Deshalb werden auch die Gruppen wieder viel leichter und gefälliger stassirt, indem man die in reicher Anzahl vorhandenen besten Modelle des vorigen Jahrhunderts zum Vorbild nimmt. Von wunderbarer Feinheit sind fer ner die peinlich sauber ausgeführten Bildchen der Schilder und Cartouchen. die der subtilsten Miniaturmalerei nicht nachstehen. Liebhaber eines ern steren Kunststils aber werden sich gleichfalls völlig befriedigt finden, denn auch die Meisterwerke der Dres dener Bildergalerie werden unausge setzt auf Basen, Teller und Platten copirt, von den so beliebten Niederlän dern (Dow, Metsu, Wouverman, Brouwer, Teniers) an bis zu den Ma donnen Holbein's und Rassael'S. Selbstverständlich werden auch Schö pfungen unserer modernen Meister verwendet. Von einer vornehmen Wirkung ist eine neue kostbare Art der Decoration, die auch hierher gehört: die Malerei mit transparentem Gold oder Platin, welch letzteres als Silber erscheint. Man malt mit dem feinst vertheilten Metall auf einen tiefdunk len Grund, der durch die zartesten Blumenmaler. Stellen hindurchschimmert. Die sog. Limogesmalerei ist schon länger be kannt und besteht in dem Malen mit weißer Emailmasse auf fertiges, eben falls königsblau grundirtes Porzellan. Mythologische Sujets, Amoretten eig nen sich speciell zu dieser Ausführung. Man verwechsele jedoch die Limo gesmalerei nicht mit der »ur pute-Malerei (Masse auf Masse). Diese ist eine der neuesten Methoden, deren Vervollkommnung die meißener Fabrik mit regem Eifer erstrebt, und in der sie kaum von Sevres erreicht gehen hier Hand in Hand. Auf dem roh geformten Gegenstand, der zuvor einen Grund durch eine zarte Scharf fcuerfarbe empfangen hat, wird mit tels eines Pinsels Porzellaninasse in Schlickerform aufgetragen und mit Pinsel und Holzstäbchen zu einem Basrelief, meist antiken Genres, mo dellirt. Dann erst erfolgt der Ver glühbrand, das Glasuren und endlich das Gut- oder Scharfbrennen. Fein geschnittenen Eameen gleich ruht die so hergestellte Decoration auf dem zartgetönten Grund. Neu ist auch die Verwendung von s'ufhöhuiigs- und Pastösen Farben. Eine Unterabthei.ung der Malerei ist die Polirerei. Das zur Decoration verwendete gute Gold erscheint nach dem Brand matt und glanzlos und wird von Frauenbünden mit Hülfe von Halbedelsteinen (Achat und Blut stein) sorgfältig polirt. Nur das leichter vergängliche Glanz- oder Neu gold kommt glänzend aus dem Feuer. Das Einbrenne» der über die Gla sur befindlichen Farben erfolgt in den Muffeln der Emaillirösen bei einer .Hitze von ungefähr BlX> Grad Celsius. einem Rundgang durch die Fabrica tionsräume erfreut sich des Auge des Besuchers an den Prachtstücken: Va sen, Candelabern, Kronleuchtern und Girandolen. Wir bemerken weiter ei nen prachtvollen Kamin und sogar ganze Thüreinlagen aus Porzellan. Die Schautische sind mit alten und modernen Meisterwerken beladen, und wir bewundern jetzt erst recht den kost baren Schatz alter Modelle und For- men, den die Manufactur besitzt. Von den berühmten ältesten Gruppen sind pe, Apollo und die Musen darstellend, eine Huldigungsgruppe für August 111. Daran reihen sich die Schöpsun- Ein Pracht st ück. Cavaliere, die schmachtenden Schäfer nnd Schäferinnen und die tändelnden Amoretten. Beliebte humoristische Gruppen sind Graf Brühl's Schnei der auf dem Ziegenbock und ein aus 33 Figuren bestehendes Affenconcert. Selbstverständlich wird auch allen Anforderungen der verschiedenen Kunststile sowie denen der modernsten Geschmacksrichtung genügt. Für die neusten Entwürfe läßt man ferner dem Gebiet der elektrischen Beleuchtung be sondere Berücksichtigung zutheil wer den, die für Beleuchtungsartikel weiten Spielraum gewährt. Tie neuen Slrmcefahrr»d«r. Vor Kurzem gelangten bei unserer Bundesarmee zwei neue Fahrräder, das „neue Armee-Tandem" und das „Fahrrad Modell 40" zurEinsührung. Das Erstere soll hauptsächlich beim Patrouillen- und Meldedienst Verwen dung finden, ist für zwei Mann ein gerichtet und trägt sehr sinnreich und praktisch verpackt deren ganze Aus rüstung, und zwar so, daß ein jeder Revolver zwischen den Lenkstangen bezw. unter den Sätteln festgeschnallt sind. In der ganzen Längsrichtung der Maschine ist ein Futteral mit Sig nalflaggen angebracht. Armee-Tand em. Das Fahrrad Modell 40 ist ledig schütz trägt. Die Colt'sche Waffe, FahrradModell4o. Pfund, kann gegen 280—40t> Schuß lich ist. es Ihnen?" „Schrecklich! Weil man Schnelle Wahl. Lehrerin: „Vor Allem, Kinder, laßt Euch nie z» etwas Bösem verführen! Wenn Euch len?" Ella (schnell entflossen): A.: „Wie, Du hast jetzt eine Wirth selbst kochen?" B. aber Durch die Blume. Wirth stunde): Herr Apotheker, Ihr Dienst lassen? Wirth: Das Mädchen meinte würden, früher nach Hause gekommen zu sein. Zriesach. Vor einiger Zeit wurde die kärtne rische Stadt Friesach von einem ver heerenden Brande heimgesucht. Gegen sechzig Gebäude sind zerstört worden, die Stadtpsarrkirche ist stark beschä digt und de>ren östlicher Thurm theil weise eingestürzt; auch die Dominika nerkirche hat arg gelitten. Friefach ist ein Stück zerbröckelnder Romantik. Echt feudal sieht es aus mit seinen hohen zinnengekrönten Mauern, die dem malerisch gelegenen alten Städtchen „gleich einem losen Gürtel zu weit geworden sind." Die ben; vor allem aber sind es die pitto resken Burgruinen, die den Ort trotzig überragen und unseren Blick fesseln. testen Städte in den österreichischen Al pen, wo bereitsBlo dasKollegiatslift zu St. Bartholomäus vom ErzbischofAr no von Salzburg errichtet worden sein soll. Im Jahre 1134 ließ Erzbischof mauer mit dem Stadtgraben, die noch heute die Stadt einschließt, herstellen. Um das Jahr 1200 ließ sich der Deut sche Ritterorden in Friesach nieder, der noch heute daselbst eine Komtureibe aus dem 13. Jahrhundert stammend, gehören. Die Stadtpfarrkirche ist eine Stadtpfarrkirche, der größten Kirchen Kärntens, ihr Ur sprungsjahr ist unbekannt, es steht aber fest, daß Erzbischof Adalbert 11. im Jahre 1187, als er das Magdale nenhospital vom KlosterAdmont über nommen, an der Kirche gebaut hat. Dieselbe weist noch ein romanisches Portal und einen romanischen Thurm 12S1 erbaut und ist das älteste Klo zereien, außerdem birgt die Kirche die sehenswerthe Grabstätte der Ritter von Thonhausen. Der später so berühmte Scholastiker Thomas von Aquin hat dem Kloster mehrere Monate als Kon ventuale angehört; seiner gedenkt eine Inschrift unter der Kanzel: Friesach wurde im Laufe der Zeiten sehr häufig durch verheerende Brände Dominikanerkloster, heimgesucht, und wiederholt in den Jahren 1292, 1340,1384,1582, 1652 und 1673 ist die Stadt ganz oder zum größten Theile abgebrannt. Der letzte große Brand wüthete 1804, in welchem Jahre am 28. Juli die Stadt pfarrkirche mit dem Propsteigebäude, die Klosterkirche und 42 Häuser ab brannten. Treffend. „Wann hat Frau ,AH! Also nn Ht.rensabbath!" ,