6 Der Scholastik«». Tief im grünen Buchenwald« Liegt «in lang zerfall'nes Kloster, Auf dem Hofe wuchert Unkraut Zwischen grauen Sandstein fliesen^ In der engen Klosterzelle Hanste einst hier Pater Bernhard, Just, wo ich mich heut« sonne Aus dem umgestürzten Pfeiler. Wo die Hummeln und 'die Bienen Um die Weidenkätzchen summen, Saß der hochgelahrte Mönch und Blätterte in alten Schmökern. Und er las und sann und kouie Sorgenvoll an seinem Schretbrohr Und fein Forschen und sein Grübeln Gatt der groben Frauenfrage. Diese hieß zu jenen Tagen Etwas anders noch als heute: Ob der liebe Gott dem Weibe Eine Seele wie dem Mann gab. Und durchs hohe Bogenfenster Quoll in Pater Bernhards Zelle Und der süße Duft des Flieders Und der Glanz und Duft beschwor ihm Das Gedächtniß feiner Jugend, Da er noch die Klostermauern Lediglich von außen ansah. Und vor seines Geistes Augen Stieg holdselig auf ein Traumbild, Ward des holden Bildes Umriß, Seiner schweren Frage Lösung. Pater Bernhard griff zum Schreibrzhr Und bewies auf tausend Seiten: „Ja das Weib hat «ine Seele, Die Krau im deutschen Hecht. Frauenbewegung sind zwiefacher Art: Einmal verlangt die Frau, daß ihr Mittel und Wege jeglicher Art eröffnet werden, die sie zum unabhängigen und selbstständigen Broterwerb befähigen und berechtigen. Andererseits aber verlangt die Frau, entsprechend ihrer gleichen Befähigung, auch gleiches Recht in jeglicher Beziehung, wie der Mann. Jene, sagen wir materielle Seite der Frauenfrage intereffirt uns hier nur in zweiter Linie, nämlich nur insofern, als ihre Behandlung unmit telbar im Zusammenhange steht mit der Behandlung der rechtlichen Fähig keit der Frau. Ist erst die juristische Gleichberechtigung der Frau anerkannt, in jeder Beziehung, auch im öffentli chen Rechte des Staatslebens und des Verwaltungsdienstes, dann ist die Frage nach materieller Gleichberechti gung gegenstandslos und gelöst. Wie konnte.es den» geschehen, daß der Mann Rechte für sich als selbst verständlich in Anspruch nahm, und es für unpassend hält, daß die Frau es wagt, für sich die Gleichberechtigung zu fordern? Und doch ist die darauf hinzielende Bewegung erstarkt zu einem Faktor, mit dem in maßgebenden Krei sen gerechnet werden muß, der Schritt vor Schritt an Terrain gewinnt. Wie kommi es, daß anscheinendSelbst verständliches erst nach so langandau erndem Ringen aktuell werden konnte? Es erben sich Gesetz und Rechte Wie eine ew'ge Krankheit fort. Aus der Geschichte des Rechts bekom men wir die Antwort. Der heutige Rechtszustand ist das Produkt vieler Jahrhunderte, Jahr tausende; nicht nur deutsche Rechtsan schauungen haben sich ungestört ent wickelt, sondern das römische Recht Justinians drang im Mittelalter ein in Deutschland und gewann vielfach die Alleinherrschaft. War dies ein Glück für das deutsche Bolk, daß es nun fortan unter frem dem Rechte leben mußte? So mancher deutsche Eiferer flucht dieser Entwicke lung. Wir werden sehen, daß sie für die deutschen Frauen segensreich war. Die Stellung der Frauen bei den alten Deutschen war sehr untergeord net. Nur die Wehrfähigen galten als rechts- und handlungsfähig. Daher blieben die Frauen ihr ganzes Lebe» in der „Munt" (Vormundschaft) ihres nächsten männlichen Verwandten. Der Muntwalt verwaltete das Vermögen der Frau, wi« er sie vor Gericht ver trat. Er verheirathete die Mündel ganz nach freier Wahl, ursprünglich sogar auch gegen ihren Willen. Der Muntwalt, d. h. er zahlte den „Munt schatz" und gewann dadurch die Munt >iiber seine Frau. Wie fest eingewur zelt diese Anschauung war, daß der sen" gang und gäbe war; und vielleicht hängt unser Wort „Heirath" (Heurath) mit „heuern" (gleich vermiethen oder Die Uebertragung der Munt ge schah in der Volksversammlung, dem iniilliil» (daher „Gemahl"). Darauf trat der Mann seinem Weibe mit dem Fuße auf den gebeugten Rücken oder auf den Fuß zum Zeichen ihrer Un terwürfigkeit und die Frau verbarg nun das fliegend« Haar, das Zeichen der Freiheit, ängstlich unter der Haube. Der Mann hotte nun volle Gewalt über sie und ihr Vermögen. Im ältesten Recht konnte er seine Frau in Fall«» von Noth weiter ver kaufen. So erzählt uns Tacitus, daß die Friesen, als sie keine Werthgegen- mehr gehabt hätten zur Entrich tuno des den Römern schuldigen Tri- bu!s, ihre Weiber als Zahlung gegeben hätten. Das Züchtigungsrecht stand dem Manne über seine Frau in unbe schränltem Maße offen; so zu lesen noch im Nibelungenlied, wie im lon gobardischen Recht aus dem Anfang des achten Jahrhunderls, nach dem Hamburger Statut von 1270; ja so gar das noch jetzt in Bayern geltende Landrecht vsn 1766 räumt dem Man ne ein Züchtigungsrecht über die Frau ein. Charakteristisch ist folgender Zug für die Stellung der Frau im deut schen Recht: Ursprünglich ging man von der Idee aus, daß es eine ganz besondere Rohheit sei, eine wehrlose Frau zu verletzen oder todtzuschlagen; daher verlangte man als Buße dafür im bayerischen und allemannischen Recht doppelt, im fränkischen und lon gobardischen Rechte dreifach soviel, als für dieselbe Strafthat, wenn sie an ei jedoch finden wir, daß die Frau im Rechte nur halb so viel gilt, als der Mann: wer einer Frau ein Auge aus schlägt oder das Leben raubt, braucht nach dem Sachsenspiegel (1230 33) nur die Hälfte der Mannesbuße zu zahlen! Fügen wir hinzu, daß die s?rau unfähig war zur Uebernahme der Schläge günstiger, als das römische Recht in Deutschland zur Herrschaft kam. Freilich war im ältesten römi deutsche Recht geschildert haben. Aber sehr früh, schon gegen Ende der Repu blik, emancipirten sich die Frauen von der Rechtsbeschränktheit, und das ju stinianische Recht, wie es nach Deutsch land kam, stellt die Frau in vielen Fällen günstiger, als sie augenblicklich in vielen Gegenden unseres Vaterlan des gestellt ist. Sie ist in jeder Bezie hung ihre freie Herrin, auch in der Ehe; sie verwaltet selbstständig ihr Vermögen, verfügt über dasselbe nach Belieben, und in nur sehr geringem Umfange ist ihre Gerichtsfähigkeit be schränkt. Sie ist fähig, Vormund schaften zu führen, wenigstens über ihre Kinder und Enkel, sie ist selbst ständig erbberechtigt gegen ihre Ver wandten und hat sogar Anspruch auf einen Theil des von dem Ehemanne hinterlassenen Vermögens. Wenn trotz dieser verhältnißmäßiz sehr selbstständigen Stellung die ver heirathete Frau dennoch durch den Mann zu sehr in ihrer Freiheit be schränkt wurde, so gab ein außer ordentlich gefügiges Ehescheidungsrecht der Frau die Unabhängigkeit zurück: Galt doch die Ehe für gelöst, wenn die Frau dem Manne einen einfachen Ab schiedsbrief schickte! Wir können die Fälle, in denen die Frau durch das justinianisch-römische Recht «ine Riick fetzung hinter den Mann erdulden muß, unter folgende zwei Gesichts punkte zusammenfassen: 1. Im öffent lichen Rechte galt der Satz: mulier tn>'«'nt i» eeeleiüs, die Frau hat in Vertretungen zu wählen und gewählt zu werden, sie konnte keine öffentlichen Aemter und Würden bekleiden, es war daher ihr Wirkungskreis auf die Wirthschaft und die Kinderstube be schränkt. 2. Im Privatrechte dagegen, d. h. hauptsächlich da, wo es ihr Ver mögen und ihre Handlungsfähigkeit betrifft, war sie selbstständig und un abhängig, dies namentlich, solange sie zusteht, frei den Ort des gemeinsamen Aufenthaltes zu wählen, und daß der wirlhfchaftliche und häusliche Erwerb der Frau nicht in ihr Eigenthum fällt, sondern zur Bestreitung der Ehekosten dem Manne zufällt. wanderte. Wie steht es nun heut zu Tag«? Soviel ist offensichtlich, daß die deutsche Frau dem fremden Rechte Lage verdankt. Ihr Recht hat sich zu der Anschauung bereits durchgerungen, der das preußische Landrecht in den Worten Ausdruck verleiht: „Die Rechte beider Geschlechter sind einander gleich, soweit nicht durch besondere Gesetze Ausnahmen bestimmt werden." Vol triebe ihres Handelsgewerbes. Feuerwehr - Hymnus. Es kommt gerasselt die Feuerwehr, Um zu sehen, wo das Feuer wär'. Sie eilt, damit sie dem Feuer wehr', Auf daß nicht zu lange das Feuer währ'; Denn wer löscht am schnellsten das Feuer? w«r? Hoch, dreimal hoch! nur die Feuer wehr! Aus dem Gerichtssaal. Balle «ine Uhr gestohlen zu haben! Ge steh«n Sie dies zu?" Gauner: „Ich bitte, Herr Richter, das ist nicht wahr; ich bin nur zum Vergnügen dort gewe sen ich dachte gar nicht an's Ge schäft!" Ein guter Kern. „Der junge Schulze soll einen sehr reichen Onkel haben!" „Sehen Sie, ich sagt' es ja immer: trotz seiner Bummel« ist Die Halligen. Ehemals war das Gebiet des heuti gen Wattenmeeres 'durch ein« tertiäre Vormauer, welche mit Helgoland zu sammenhing, vor den Angriffen der offenen Nordsee geschützt; seitdem aber jene zerbröckelte und in Dünensand oder in Sandbänke verwandelt wurde, lagen die Marschebenen der Friesen offen gegen das Meer, welches die Morsch einst, stellenweise das tertiäre Bollwerk überschreitend, aufgebaut hatte. Di« gewöhnlichen Fluthen er reichten d«n Uferrand d«r Marschen, gegen den sie aufschlagend das eigen« Bauwerl zerstörten, während Sturm fluthen ihr Gewoge hinein-rollten in die grasreichen Gefilde. Dann suchten di« Bewohner der Marschen wohl Schutz hinter den Wällen der Bauernburgen, von denen heute noch auf Sylt und Föhr zwei vorhanden sind, oder sie warfen Erdhügel auf, wo sie fluthsichere Wohnungen aufführten. Auf solchen Erdhügeln, die manchmal auch See tang enthalten, stehen heute noch die Hallighäuser und die Häuser der Fest landsmarschen, die später umdeicht worden sind. Die zahlreichen Fluthen aber zerfetzten nach und nach das ur- l sprünglich zusammenhämgendei frucht bare Marschland und verivandelten es zum weitaus größten Theile in ödeS Watt, das gegenwärtig zur Ebbezeit in der Umgebung der zwölf, zusammen etwa 4400 Acres großen Halligen den schlüpfrigen Pfad bildet für den Die Peterswerft. Schlickläufer und den r«ichgcdeckt«n Tisch für Reiher, Möven, Seeschwal bsn, Strandläuser und Enten. Das alte Nordstrand, welches in der Octoberfwth 1634 unterging, hatte vorher über 60,000 Acres Fläche, von welcher jetzt ca. 20,000 Acres als Nordstrand und Pelworm umdeicht sind. Nach der Fluth gab es 23 Hal ligen, davon 18 bewohnte, d. h. im Gebiet der jetzigen Halligen. Heute gibt es nur noch zehn bewohnte Halli gen, fünf haben je eine Werfte, drei je ein Haus. Auf 38 Werften stehen insgesammt 122 Häu ser, die von 600 Menschen bewohnt sind. Hooge allein hatte 1768 16 Werften mit 164 Häusern und 600 Bewohnern. 1794 standen dort noch 14 Werften, deren einzelne 20 Häuser hatten; jetzt sind 9 Werften mit 47 Häusern und 160 Menschen übrig. Die dortige Hanswerft mit 17 Wohn häusern ist nun di« größte Halligwerst. Die Nachbarhallig Nordmarsch hatte 1749 in 93 Wohnhäusern auf 10 Werften 400 Bewohner; jetzt leben in 14 Häusern 70 Menschen auf 6 Werf ten, von denen die Peterswerft am 12. Februar v. I. zur Ruine wurde. Tracht alter Franc n. Aber nicht nur mit den Lebenden kämpft hier das Meer! Als vor 160 Jahren Pastor Lorenzen von Nord marsch hart am Westrande der Hallig die alte Kirchwerfte aufsuchte, wo seine Wiege gestanden, hatte das rastlos« und Feld, d«n Seelsorger wehmüthig erin nernd an das Todtenfeld Efekiels, Mitten im Sturingebraus kamen ähn- Bon 123 welche 1889 33 plattdeutsch und 3 hochdeutsch; von 86 Schulkindern sprachen 66 friesisch, 27 plattdeutsch und 3 hochdeutsch in ihrer Familie. Man findet hi«r vor blond« Haar, die charakteristisch! Wohl gestalt der Friesen, einen scharfen Blick und ernste Züge. Wie oft haben in Sturm und Noth die Halligbewohner ihnen in ihrer Heimath, die sie nicht verlassen wollen. In früheren Zeiten ging fast die ganze männliche Bevölkerung zur See. Von 480 Bewohnern 'der Hallig Hooge waren 1793 96 Seefahrer, 1836 von 300 nur mehr 20. Die S«efahrt brachte Wohlstand, reiche Erfahrung und «ine ungeschminkte Bildung. Noch heute ist vieles auf den Halligen, was an diese Beschäftigung erinnert; finden wir doch das Schiff im Hause, im Got- teshause und auf dem Kirchhofe der HaMg. Hier war -das Schiff schon Kinderspielzeug, das Leben eine Meer- Hallig Gröde. Die Sorg« um Haus und Feld war dem weiblichen Theile der Bevölkerung und den Kindern überlassen. Beson ders viel macht die Heuernte zu schassen. Da die Bewohner einer Werfte das derselben gehörige Heuiland gemein schaftlich, aber nicht zu gleichen Theilen besitzen und außerdem die Fläche all jährlich kleiner wich, so wechseln sie mit der Benutzung einzelner FeldabtHeilun gen und Parzellen ab, so «daß derselb« Besitz«? erst nach vier bis acht oder mrhr Jahren dieselbe Parzelle benutzt. Vor jeder Ernte muß daher ein« Theilung geschehen, die schon 1749 zu d«m Ur theile Anlaß gab, daß die das Feld mit Rechenstielen abmessenden Weiber nicht wenig Geometrie wissen müßten. Bunt wird erst die Sache, wenn mitten w der Heuernte der Sturm kommt, der mit seiner Fluth das lose Heu durch einander mengt oder dasselbe gar, wie (Stöcke genannt), welche die einzelnen, von der Fluch zerrissenen Theile der Hallig verbinden. Das zusammenge sammen, nachdem sie es in die Laken gefüllt haben. Pferd und Wagen feh len, wie Pflug und Egge. Vereinzelt wird bei der Heuernte «in Pferd vom Abbrüchiges Halligufer. Festlande geholt; nur auf Süderoog, welches einem Besitzer gehört, werden Pferde gehalten. Das Heulaken wird entweder auf dem Kopfe in's Hau? oder in das Heuschiff getragen, welches in der nahen Wehle liegend, mit der Fluth zur Werfte geführt wird. Wer den Halligbewohner in seinem Daheim aufsucht, ist willkommen. Auf der etwa vier Meter hohen Werfte lie» gen die Wohnungen mit ihren Nebenge» fem für Regemvasser bestimmten ge meinsamen Teich hat jedes Haus unter der Dachtraufe einen aus Mauerstei- Schlimm ist es, wenn hier die Fluth eindringt. Der Abhang der Werft« ist zu Plinius' Zeiten, bereitet wird, findet man hier zum Trocknen ausgestellt. Ein kleiner Gemüsegarten mit einigen Sträuchern und einzelnen Obstbäumen ist vorhanden. Mit der Front nach Süden gekehrt, Mgen die Wohnräume des aufStändern innerhalb der Außen durch die horizontal in Ober- und Un tertheil getheilte Hausthür eintritt. Im Hinteren Theile des Hauses sind Küche, Keller und Viehställ«. Heuernte auf der Hallig. Das Holzwerk der den Schiffskajü ten ähnlichen Wohnstube ist mit Schnitzereien und Malereien versehen. Das aus mehreren Platten zusammen gefügte Schiff hat meist seinen Platz über dem eisernen Beilegeofen, auf dem die Stulpe, eine aus getriebenem Mef- Warmhalten der Speisen, neben den Messinglnöpfen der Stangen, welche d« mit biblischen Bildern im Relief ge schmückten Osenplatten zusammenhal ten, eine beliebte Verzierung ist. An den Wänden hängen die in Oel aus geführten Bilder von den Schiffen, die der einstige Besitzer des Hauses als Handelsschiffer durch alle Meere führte. Alles ist bequem und solide eingerichtet. In dem Staatszimmer, galt 1 Holl. Dukaten die Elle. Werth voller wurden dies« Anzüge der Hallig bewohnerinnen noch durch den reichen Silberschmuck, der ihre Brust zierte; an 12 Futz war die Kette lang, die Münzen, schwerer noch als diese, tru gen sinnreiche Jnschrisje?: »Siehe, als» wirb gesegnet, wer den Herrn fürchtet". „Ein vernünftig Weib erfrischet des Mannes Hertz" Syr. 26. Die Truhen schmückt. Alte Leute kleiden sich, wie Vereinzelt findet man noch die ge schnitzte Wiege, aus der das Kind zur Taufe getragen wird. Außer den Taufgeschenken gaben Eltern und Pa then den Kindern gute Ermahnungen. Der Vater ivar früher abwesend, die Mutter Erzieherin. Wenn sie den Sohn zur See entließ, Hieß es: „Mein lieber Sohn! Fürchte Gott und sei getreu! Rede die Wahrheit, lüge und stehle nicht! Gott sei mit Dir!" Kehrte der junge Seemann heim, so suchte «r sich auf der Nachbarwerfte oder der Nach barhallig eine Lebensgefährtin. Von althergebrachten interessanten Bräuchen (Kampf um die Braut etc.) war die Hochzeit begleitet. Mit Gliicksgülern beladen heimgekehrt, beschloß er, der die Welt gesehen, sein Dasein auf der selben Scholle, wo er es einst empfan gen; neben dem Kirchlein seiner be drohten Hallig bettete man ihn zur l«tz» ten Ruh«. Nicht überall stimmt etne Glocke die Toidtenklage an, da sie auf manchen Halligen fehlt. Lebende zu rusen, tritt die Schiffsflagge dann an ihre Stelle. Zur sonntäglichen Andacht versammeln sich alle Halligleute. Als das Kind im Schlafe den ersten Gang seines Lebens begann, winkte «hm daS Abzeichen d«S Schiffes, und wenn es heimzog, den letzten Gang, von dem hier kein Wiederkommen, dann fuhr es ent weder unter der Flagg« auf 'der hohen See, oder daheim pilgerten die Ange hörigen und Freunde dem Signal der Fahne nach ii?si Gotteshaus. In der Halligkirche ober hängt das Modell ei nes stolzen Schiffes; gleichen die Hal ligleute doch selbst Schiffbrüchigen, welch« di« Wahrheit d«s Wortes in Sturm und Noth tausendfältig bestä tigt gefund«n haben: „Wer nicht beten kann, werde nur «in Schiffersmann!" Mit der untergehenden Halligwekt sinkt ein Stück deutscher Cultur hinab in den Meeresschooß. Vorlaut. Mann (von seiner sehr „nervösen" Frau Abschied nehmend): „Leb' also wohl, Amalie!" Fritzchen: „Und komm' recht bald Mann: „Halt'S Maul dummer Junge!" , . Deutlich. Herr (zu einem Fräulein, welches eine am Wege gefundene Gänseblum« zerpflückt): „Nun, was sagt das Ora kel; liebt Sie der Glücklich«, an den Sie denken?" Fräulein: „Wie soll ich es wissen, wenn Sie noch fragen?" Sprüche. Ihr habt ja recht, Ihr klugen Leute, Dem soviel Weisheit nicht geschenkt. —Auch e i n e Au s rede. Rich- Gebot?" Angeklagter: „Ach, da steht): „Wie alt sind Sie, mein Herr?" B.: „34 Jahre!" A.: „Und mit 34 Jahren löimen Sie noch nicht auf eigenen Füßen stehen?" Einfacher. „Mein« Freun din Hedwig Müller hat fünf Jahre stu- Viren müssen, ehe sie den Doctortitel geheirachet hätte?!"^ Todtenpaläsie. Protzen im Leben, sind die meisten Krösusse unseres Landes es auch noch nach dem Tode und selbst jene weiten, stillen Stätten des Todes, die New viertel. Meistentheils schon bei Leb zeiten haben hier die Vertreter der „Shoddy"-Aristokratie sich selbst ihre Grabdenkmäler gesetzt, um dessen sicher zu sein, nicht dereinst zusammen mit den hundert und tausend kleiner Exi zu ihren Reichthümern legten, im Schooße der Erde gebettet zu werden. Je mehr es zum vornehmen Tone anzulegen, um so mehr wird natürlich auch bei Errichtung und Ausstattung dieser Todtenpaläste extravagirt, da kein Protz hinter dem andern zurück stehen will. Aber nicht allein die Sucht zu glänzen, veranlaßt die meisten, für zu zwingen. Schiff' Mausoleum. Da die Geldkönige sich ihre Mauso leen gewaltige Summen kosten lassen, mit den Mitteln zu knausern braucht. Selbstverständlich ist auch hier viel Fades il/id Geschmackloses zu Tage ge fördert worden, aber es fehlen doch nicht Bauten, die das Auge der Be sucher durch ihre vornehme Einfachheit und schön«n Styl wieder, und wieder auf sich lenken. In den meisten Fällen hat der Architekt bei seinen Plänen das klassische Alterthum zum Modell genommen, dessen Formen sich in ihrer hehren Einfachheit am besten sür solche Schiff errichtet. wände von PlBO,OOO hergestellt, zeigt 40,000 Pfund wiegt. Dies Mauso in dem einst der große Denker Dr. Chauncey Depew zur letzten Ruhe ge bracht werden wird, bereits einen stil len Bewohner; di« Frau des Philoso phen schläft hier ihren ewigen Schlaf. Depew Mausoleum. Dieses Grabdenkmal fällt weniger durch seine Bauart aus.wird aber trotz dem wohl am meisten von Touristen aufgesucht, weil die Aussicht von dem Platze, wo es errichtet ist, eine wahr haft entzückende ist. Bei seinem Bau hat hauptsächlich Granit und im In dem Grabe Henry Ward Beecher's ent fernt, erhebt sich der Todtenpalast des Chicagoer Kabelbahnkönigs Charles T. Uerkes. Das Bauwerk ist aus fein körnigem, hellgetöntem Granit erbaut, 20 Fuß. Der Parthenon hat beim Ueber demselben ist der Name „C. T. Uerkes" eingemeißelt. Das vor Kurzem erst vollendete Grabd«nkmal des Bankiers Giovanni P. Morosini liegt im Mittelpunkt des Friedhofes von Woodlawn. Es ist in Form eines griechischen Kreuzes erbaut und zeigt in seinem Aeußeren die Bau art der Byzantinischen Schule. Zwei Löwen auf hohen granitenen Pudksta len flantiren den Eingang. Mit einem Aufwände von 51 hat sich Dr. Clark W, Dunlap feine Grabstätte errichtet. Das Mausoleum UerkeS'Mausoleum, ist octagonal erbaut und im maurischen Styl gehalten. Das Innere besteht aus Marmor von verschiedener Farbentö nung und zeigt einen Mosaikboden mit prachtvollen orientalischen Mu stern. Medaillonbilder von Herrn und Frau Dunlap schmücken die Front. Eigen in seiner Art ist das Grabge wölbe des reichen Schisssbauers Webb im Innern ausgestaltet. Dasselbe ent hält eine lange Reihe von Bronzebil dern, die den Entwickelungsgang des Schiffsbaues darstellen; außerdem ge langten eben dort bronzene Modelle der großen Kriegsschiffe, die auf Webb's Werft vom Stapel gelassen wurden, zur Aufstellung. Von ornamentaler Schönheit sind auch die von William P. Foster. D. O. Ehills und William C. Whitney auf geführten Mausoleen. Alles bis jetzt dagewesene wird aber der Silberkönig John W. Mackay mit dem Grabdenkmal überbieten, das er mit einem Kostenaufwande von über einer halben Million Dollars zur Auf- Paris durch den Sturz von einem Pferde getödteten Sohnes errichten läßt. Morosini Mausoleum. Doch es würde zu weit führen, die Liste noch ferner fortzusetzen. Es sei nur noch bemerkt, daß eine Anzahl der renommirtesten Architekten zur Zeit vollauf beschäftigt sind, um allen Wün schen der Millionäre gerecht zu werden, die der „Fashion" folgend, schon jetzt bei Lebzeiten sich in dieser Weise auf den Tod vorbereiten. Vor 5,0 Jahr««. Die „neue Frau" mit ihren Blco mers ist zum Gegenstand vieler ernsten und scherzhaften Discussionen gewor den, auch haben sich ihrer die Carrica turisten in besonderer Weise gewidmet. Aber auch in dieser Hinsicht gilt das Wort „Es ist schon Alles dagewesen", denn schon zur Zeit unserer Großväter hat das Gemisch von männlicher und In Blooiners. V weiblicher Kleidung, das gewisse cipirte Weiber damals anzulegen be- "H liebten, in Wort und Bild verspottet worden. Unsere Illustration ist ein« Reproduktion einer Carncatur, die in dem berühmten Londoner Witzblatt „Punch" im Jahre 1861 erschien und welche damals viel belacht wurde. Man ersieht aus derselben, daß die Bloomers schon recht alt sind. Ersatz. WMMk Man«: „Du hättest aber doch über den Braten ein« Sauce machen sollen!" > Frau: „Ach, er lag gar so schön da, ! und da hab' ich ein Gedicht d'rüber ge macht!" Bei de» Kannibalen. Mission»?: „Du warst also schon drei Mal verheirathet, Wanda?" Emge mich immer wieder ledig gefressen!" -. Aus Lumpen macht man Schreibpapier. Zerlumpter: „Weeß der Teibel »ich', was das is! So aö ick an 'dieser Papiermühle vorbei zieht'S mir ordentlich in sie hinein." —Zu gütig. Reisender: „Bitte, ein Billet nach Hamburg! Ich komm« doch noch rechtzeitig zum Zuge?" H Billeteur: „Ist in diesem Augenblick