D««tsch« Berli«. Zum Ehrenbürger d«r Stadt Friefack wurde der Fabrikbe sitzer Adalbert Bogt in Berlin, welcher sich viele Verdienste um die Stadt und deren Denkmalsünlagen erworben hat, ernannt. Ein sonderbares Jubi läum feierte letzthin inmitten seiner Freunde ein bisher in der Koblank stmße wohnhafter Gtlbgießer. Er wurde an jenem Tage zum fünfund zwanzigsten Male exmittirt. Potsdam. Infolge einer Ver wundung im französischen Ftldzuge von 1870571 verstorben ist hier im Al ter von 48 Jahren der Invalide W. Manne große Schmerzen, so daß schließlich zur Amputation des BeineS geschritten werden mußte, an deren Rathenow. Neulich Nachts ist Waaren wird auf 70,000 Mark ge- II t M'tn h Baarfuinme von etwa 18,000 Mark, ist der Photograph William Clark ver recht günstig gewesen, denn der Besuch war «in so erfreulicher, daß die Kurtaxe eine Mehreinnahme von 6000 M., die der Bäder von 4000 M., zusammen 9000 hat. Stettin. Der Arbeiter Knopp wurde wegen Majestätsbeleidigung zu Franzke bekleidete viele Jahre hindurch das Amt eines Stadtraths und stellver tretenden Bürgermeisters und hat sich in dieser Stellung die Anerkcnminz Aller erworben. Mes« ritz. Bon einem schweren Biondunglück ist das Dorf Swichocin betroffen worden. Kinder, die mit Streichhölzern spielten, hab«n das Brandunglück veranlaßt, durch welches 11 GeHöste ganz oder theilweise einge äschert wurden. Niedergebrannt sind im Ganzen 6 Wohnhäuser, 16 Ställe und 7 Scheunen. Versichert war nur wenig. Zu allem Unglück war ein gro ßer Theil der Ortsbewohner, als d«r Brand ausbrach, zum Jahrmarkt in Meseritz. AuSst«llung hat «in«n Ueberschuß von 80,000 M. ergeben. Von den hiesi gen Stadtverordneten wurde beschlos sen, bei der Staatsregierung die Mit tel zur Vornahme der Vorarbeiten sür einen Obra - Warthe - Canal zu er bitten. Unter Benutzung des Obratha les würde dieser Canal die mittler« mir oer AZariye oei !uco>cyin ver binden und für den Handel und Ver kehr von erheblicher Bedeutung seim Grüneberg. Die Weinlese ist in den „berühmten" hiesigen Weinber gen in vollem Gange. Die Ernt« steht bezüglich der Quantität unter Mittel, doch ist der W«in hinsichtlich der Qua lität über alles Erwarten gut gerathen. Di« Groß - Kaufleute und -Produ centen zahlen daher den seltenen Preis von 80 —90 Mark pro 600 Pfund Trauben. Liegnitz. In dem Dorfe Armen» ruh brach am Scheunengiebcl der Al ter'fchen Stelle Feuer aus. welches mit rasender Schnelligkeit um sich griff. di« Flammen quer über das dort seh; breit« Dorf und in kurzer Zeit wurden noch vier Wohnhäuser total einge äschert. Vitle andere Gebäude, die schon zu brennen anfingen, wurden nur Leider hat das Feuer auch ein Men schenleben gefordert; die bejahrte Schwester der Frau Alter wollte noch etwas retten und kam hierbei in den Oels i. Schl. Das Schwurgericht verurtheilte die Eheleute Hunger wegen Ermordung der Auszieherin Hein zum Tod«. Rybnik. Bei einer Feuersbrunst in Kokuschütz, die das Haus derWittwe Florentin« Nowak völlig einäscherte, verbrannten deren Tochter von 7 Jah ren und ihr Sohn von 4 Jahren, wäh rend ein 2jjähriges Kind von einem Gärtner Hübner gerettet wurde. Burg. Eine mächtige Feuers brunst wüthete in der Eoloniestraße. Kurz vor 3 Uhr verkündeten die Sturmglocke der Oberkirche und die Alarmhörner der Feuerwehr Groß feuer. Zu derselben Zeit stand auch schon das ganze Gehöft des Ackerbür gers in hellen Flammen. Von hier aus verbreitete sich das Feuer in Folge des herrschenden Windes schnell weiter, so daß drei Gehöfte ein Raub der Flammen wurden. Magdeburg. Der Pantoffel macher Eduard Ehrlich hatte feine Ehe frau durch Beilschläge, die den Schä delknochen zertrümmerten und das Ge hirn freilegten, derartig schwer verletzt, daß die Frau sofort nach ihrer Ueber fiihrung in's Krankenhaus verstarb. Das Schwurgericht verurtheilte den Mörder zum Tode, Mühlhausen. Die deutsche Gasbahn - Gesellschaft in Dessau will hier eine Gasbahn bauen, für die sie den Weg durch die Friedrichstraße, über zenweg entlang nach dem Weißen Haus in's Äuge gefaßt hat. Der arbeits unfähige Arbeiter Hohlstein vergiftete sein Kind, damit feine Frau ihrer Ar beit nachgehen könne. Kiel. Auf dem hiesigen Binnen hafen, dem königlichen Schlosse gegen über, kenterte ein mit vier Matrosen besetzter Segelkutter der Hulk „Elisa de Lehrer Petersen - Rissen mit 29 von 62 abgegebenen Stimmen ge wählt. Geestemünde. Hier ist ein dä nischer Eapitän, Namens Petersen, Führer des Schisses „England",, we gen Majestätsbeleidigung, die er in ei nem Wirthshause begangen haben soll, von Davier auf Schloß Seggerde im Kreise Gardeleben, Ritter d.es Johan niterordens. früher Landrath von Nor d. Hausen, ist im Alter von 77 Jahren ge- Göttingen. Der verstorbene Rentier Hermann R.'inhold hat der Stadt Göttingen ein reiches Vermögen hinterlassen. Außer einer Summe von 90,000 M. zur Erbauung eines Ar beilerheims hat der Erblasser der Stadt als Unitxrsalerbin Legale in einer Ge sammthöhe von fast 100,000 M. ver macht. Hannover. Neulich Nachts er» schoß in der Nothwehr mit seinem Dienstrevolver ein Crimmalschutzmann den 21jährigen Hausdiener Heine meyer. Der L«tziere und vier Genossen halten die Aufforderung des Criminal fchutzmannes, sich vom Platzt zu ent fernen, wo sie Skandal gemacht hatten, mit einem Angriff auf den Beamten beantwortet. Brechten. Der Canalbau des Dortmunv-Ems-Canals in unserer Nachbar-Gemeinde Holthausen, schrei tet rüstig vorwärts. Augenblicklich ist man daselbst mit dem Aufbau zweier Brücken beschäftigt. Ein« davon ist schon fertiggestellt und dem Berkehr Dortmund. Aufsehen erregt hier die Angelegenheit des Lehrers Neuhoff. Im Mai d. I. war er we gen Verbrechens gegen die Sittlichkeit zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt worden. Nachdem der Angeklagte die Strafe angetreten hatte, beantragten die Anverwandten die Wiederaufnah me des Verfahrens. Das Landgericht lehnte dieses ab, das Oberlandesgericht gab dem Antrage aber nicht nur Folgt, sondern ordnete di« sofortige Entlas sung des Verurteilten ohn« jede Siche rheitsstellung an. Nach wenigen Tagen Hagen. Für den Bau «in«r Fest halle im hiesigen Stadtgarten sind von hiesigen Bürgern bis jetzt schon 120,000 bis 130,W0 Mark gezeichnet der Stadt. Man hofft demnächst ei nen. Münster. In einem Bache bei Stele fand man die Leiche des Schacht meisters Koretzki mit einer klaffenden Wunde. Da das Wasser des Baches sehr seicht ist, nimmt man an, daß die Leich« hineingetragen ist, um ein Bei geselle Maly erhielt wegen des s. Zt. angegriffen und, da es Widerstand lei stete, durch zahlreiche Messerstiche le bensgefährlich verletzt. Der Thäter ist verhaftet worden. Köln. Das Urtheil gegen den Schreiber Maasen aus Lüdenscheid, so wie den Stuckateur Altenhofen aus Wiesbaden, welch« jüngst am Sporl- Jahr« Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust unter den 11.48 Uhr hier fälligen Vlis> der Stelle todt. fest zu machen. Brotterode. Der seitens der Hessischen Brandversicheruiigkanftalt in Kassel nunmehr endgiltig festgesetzte Jmmobiliarschaden des großen Brand unglücks beziffert sich auf 1,734,713.- 90 Mark. Diese Summe »ertheilt sich daß der Durchschnitt ca. 4200 Mark Gersfeld. In der Rhön ist in- Marburg. Die 26. Jahresver- Arerbrandv«rsicherung. Niedermeiser. Kürzlich Nachts gewahrte man von hier aus in nord- Ro stock. Auf dem Platze vor arb.it, sowie die U ndung fertigge Slaven ha gen. Die hiesige Zuckerfabrik hat ihr« diesjährige Cam pagne begonnen. Die Ernte der Zu fi,ied«nh«it der Producenten ausfallen. Warnemünde. Die von dem Maurermeister H. Oloff» hierselbst diesen Sommer erbaut«, in der Moltke straße der See zunächst gelegene „Villa für den Preis von 67,000 Mk. an ei nen Herrn aus Berlin verkauft. Die Villa ist innen zuHotel- und PensionS zw«cken eingerichtet, und wird auch von Anhalt. Dessau. Die Direktion des hie sigen Hoftheaters macht bekannt, daß die Vorstellungen in diesem Winter wegen Mangels an Abonnenten aus fallen. Franke n ha u s en. Die von der fürstlich fchwarzburgischen Regierung erbeten« Concession zum Baue «iner Zahnradbahn von Frankenhausen nach dem Kyffhäuser ist, wie es heißt, nicht Gera. Im dritten Quartal 1896 sind aus dem hiesigen Consularbezirk Waaren imGesammtwerth von 2,637,- 670 M. nach den Ber. Staaten von Nordamerika ausgeführt worden, was gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 1,499,838 M. (also über das Doppelte)»darst«llt. Aehnlich war schon das Verhältniß in den beiden ersten Quartalen des Jah res. Gräsenau. Ein hiesiger Ein wohner regelte in den letzten Tagen seine finanziellen Verhältnisse in pein lichster Ordnung, dann bestellte er sich einen Sarg, und nach diesen Vorberei tungen hing er sich auf. Rudolstadt. Wegen verschiede ner Sittlichkeilsvergehen würd« der »urch seine Reden meist religiöser Art weit und breit bekannte Moxaer Gän sehirte Gustav Käpl«r aus Kösen bei Naumburg in Haft genommen und hierher eingeliefert. Colditz. Dieser Tage sand die Weih« d«r für die Landes-Jrrenanstalt Zschadraß neu errichteten Kirche statt. Das neue Gotteshaus macht in seiner einfachen, aber gediegenen Ausstattung, mit prächtiaer Orgel und elektrischer Bäckermeister Luther aus d«r Wettiner straß«. Es ist dies ein Hund, der sich jeden Nachmittag einstellt, sehr ge schickt die nach dem Verlaufsfenster führend« Thür öffn«t und mit der Pfote an das Fenster pocht, indem er Gemüthsperpendikel wedelnd, von dan nen, sobald ihm eine Portion Kuchen ränder verabreicht worden ist. Leipzig. In unserer Stadt, in welcher die edle Turnerei zu hoher Blü the gelangte, weil von allem Anfang den Damen des Vereins. Löba u. Das Weber Freund'fche Ehepaar in Niedercunnersdorf feierte Vierzehn-Nothhelferkapelle im Gonsen heimer Walde statt. Die Einwei hungsseierlichkeit ging unter zahlrei cher Betheiligung vor sich. Sämmtliche Häuser des Ortes hatten geflaggt. Worms. In den betheiligien Kreisen trägt man sich mit dem Ge danken, hier in Worms «inen Hausbe sitzer-Verein in's Leben zu rufen, wie solche bereits in vielen anderen deut schen und nichtdeutschen Städten be stehen und gute Erfolge erzielen. Augsburg. Die Sladtgemeinde hat das Hotel Schrall behufs Ab bruchs desselben und Herstellung einer direkten Straße vom Bahnhofe nach der inneren Stadt um 266,000 Mark angekauft. Miesbach. Trinkfähige Män ner scheinen in der Gemeinde Oller fing zu leben. Gelegentlich einer der letzten Schöffensitzungen am Amtsge richte Miesbach wurde das interessante ! Faktum lonstatirt, daß eine Gesell schaft von vier Mannspersonen, welche wegen eines Raufhandels in der Neu wirthschaft zu Otterfing als Zeugen vor Gericht geladen waren, in den Nachmittags- und Abendstunden des kritischen Tages in genanntem Wirths l Hause nichl weniger als 72 Liter Bier vertilgt haben trifft auf den. Mann > 18 Liter oder 36 Halbe. ! München. Die Verhandlung ge ! gen drei hiesige beim Lenbach'schen Bilderdiebstahl betheiligt gewesene Kunsthändler ist auf d«n 4. Novemb«r vor dem k. Landgericht München an gesetzt. 226 Stück Maßkrugdeckel wurden am linken Jsaruser unler der Braunauerbahnbrücke in Säcken und unter Steinen versteckt aufgefunden. Diese Deckel entstammen verschiedenen ! Brauereien und Wirthschaften, denen ! worden waren. Neulich Nachts t brach auf dem großen Bader'schen Grundstücke an derSchleißheimerstraße No. 48 Feuer aus. Das umfangreiche Riickgebäude mit der Dampfsäg« und dem Dampfhobelwerk des Bau- und Ziminermsisters Jakob Maier brannte fast gänzlich nieder trotz energischen Eingreifens der bei der wtiten Entfer nung etwas später eintreffenden Feuer wehr. Soweit bis jetzt bekannt, wurde Niemand beim Brande verletzt. Nürnberg. Die Einzahlung der jetzt eingeforderten zweiten Quote des Garantiefonds der Landesausstel lung geht flott vor sich. Bei dieser Gelegenheit sei bemerkt, daß von den 1274 Garantiefondszeichnern nur 17 die erste Einzahlung nicht geleistet ha ben. Rettern. Der verheirath«te Oeko nom und Wirth Georg Hosfmann wurde wegen Verdachts des Mordes verhaftet und in's Landgerichlsgefäng niß Bamberg eingeliefert. Derselbe wurde von seinem eigenen Bruder be zichtigt, seine Schwägerin, die vor un gefähr 2 Jahren in der im Hofraume d«S Hofsmann befindlichen Wasser grubc todt aufgefunden wurde, dort hineingeworfen zu haben. Edenkoben. In das hiesige Un tersuchungsgesängniß wurde ein aus Nimes ausgelieferter Wechfelfälscher, Fritz Schneider, eingeliefert. Der Fäl- Wechsel bei der hiesigen Volksbank närssamili« und hatte schon als Stu dent einem Studienfreund 4000 Mark gestohlen, wofür er zu 2 Jahren Ge fängniß verurtheilt worden war. Nach erfolgter Aburtheilung hier wird Schneider nach Straßburg und Mai land ausg«liefert werden, von wo er wegen Betrugs verfolgt wird. Germersheim. Auf dem hie sigen Friedhof, auf d«m Grabe seines Vaters, versuchte sich der Makler Wol lensah zu erschießen. Der Schuß ver letzte ihn nur leicht an der Stirne. Ludwigs h a 112 e n. Die städti sche Wasserleitung ist nun so weit fer tiggestellt, daß sie demnächst ihrer Be stimmung, die Stadt mit einem gesun den Trinkwasser zu versorgen, überge ben werden kann. Die Ausführung des bis zu 4000 Kubikmeter täglich leistenden Werks beanspruchte etwa anderthalb Millionen Mark. Biberach. Der Brandstifter des Nathhaufes in Aßmannshardt ist ent deckt. Es ist der Kutscher Joseph Rehm von dorten. Derselbe wurde an das K. Amtsgericht eingeliefert und hat die That zugestanden. Cannstadt. Bei den» Grabar beiten für die Taubenheimstraße wur straße, circa 10 Meter breit, entdeckt, welche aus ganz regulärem Pflaster und 16 20 Centimeier dicken Kalk steinen besteht, deren Fugen mit Mör tel ausgegossen sind. Tag und Nacht der lebhafteste Ver- Mostobst kommt dieses Jahr weniger aus Tyrol als aus Steiermark, der Schweiz und hauptsächlich aus der Normandie. Die Preise sind sehr hoch, bis zu 6 Mk. pro Centner. Ein neuer Beweis, daß Obstbaumzucht ge gebenen Falles eine gut rentirend« landwirthfchaftliche Kapitalsanlage werden kann und ist. Gerichtsvollzieher daselbst, zu 1 Jahr Zuchthaus und 160 M. Geldstrafe, ev. theilt. Achern. Der Bürgerausschuß be willigte 10,000 Mark für den Bau der Kapplerthalbahn. Altlußheim. Hier brannte das von drei Familien bewohnte frü her Metzelfche Haus nieder. Zwei Familien sind versichert, die dritte Fa milie, Konrad Müller, wollte in den nächsten Tagen ihr neuerbautes Haus beziehen und dann erst versichern. Kenzingen. Im benachbarten Oberhausen schoß Oberjäger Gander der Wirthin Weiß eine Schrotladung in das Knie. Der armen Frau wurde das Bein abgenommen. Der Mann war sonst als vorsichtig bekannt; aber der neue Wein, dem er reichlich zuge sprochen, veranlaßte ihn zum Spielen mit seinem Gewehr, und das Unglück war geschehen. In Tutschselden wurde bei einer Rauferei der Sohn Mannheim. Die goldene Hoch zeit feierte Herr Jonaz Eichhorn und Frau Helene geb. Grämlich. Herr Eichhorn konnte gleichzeitig sein 25jähriges Arbeitsjubiläum im Dienst der Großh. Rheinbau-Jnspektion be gehen. Der Kassirer Mayer von der 170,000 Mark Werthpapieren flüch tigen auf der Spur zu fein. Wallbach, Neulich wurde hier aus den ledigen Landwirth Karl Ger wig ein Mordversuch verübt. Gerwig war Abends etwa um 9 Uhr auf sei nem Hofe beschäftigt, als in seiner Nähe ein Schuß trachte. Die Kugel ihn nur wenig oberhalb deS rechten Schenkels. Als Thäter wurde ein von hier gebürtiger Provisionsrei sendcr T. verhaftet. Luzern. Der frühere französi sche Kriegsminister Freycinet hat das 000 erworben als künftige Villa. gen Fr. 100,000. diesem Jahre hat sich mit fast mathematischer Pünktlichkeit auf dem Aletfchgletscher jene merkwürdig« Naturerscheinung eingestellt, daß der dort befindliche tiefe Marjelensee plötzlich... ausläuft und gänzlich verschwindet, um dann im nächsten Lenz sich sofort wieder zu füllen. Das Wasser verschwindet je denfalls in einer unterirdischen Höhle. Neuenburg. Eine große Se gelschiffrundfahrt macht ein Herr Schilli, der in seinem Boot von Neu enburg nach Biel, dann aarabwärts nach dem Rhein, Nordsee, Kz»al, Lon don, Paris, durch die Garonne, Kanal du Midi, Rhone nach Genf reisen will. Nach vier Monaten gedenkt der Herr zurück zu sein. St. Gallen. In Rorschach soll eine katholische Kirche im Kostenvoran schlag von Fr. 380,000 gebaut werden. Der um die Wildb.'.chverbauungen der östlichen Schweiz vielfach verdiente JngenieurAnselmeier ist auf einerßeife in Frankreich, 62 Jahre alt, in Lyon gestorben. Zürich. Die Erben von Hrn. Stad ler-Vogler haben dem Landesmuseum 98 kleinere und 68 größere, zum TZeil sorgfältig in Farben ausgeführte Ori ginalaufnahmen einheimischer Bau erntypen, Volkstrachten, Kostllinstücke, Holzhäuser, Alpgeräthschaften u. s. w. geschenkt. Das Hotel zum „Schiff" am Linilnatguai ist für Fr. 222,000 verkauft worden. Wien. Herzog Elimar von Ol denburg, der Stiefbruder des Groß herzogs Peter von Oldenburg, ist im 63. Lebensjahre aus seinem Schloß Erlau bei Wien plötzlich gestorben. Er war schon seit längerer Zeit leidend, doch ließ seine Krankheit die Kata strophe nicht erwarten. Bozen. In Feldthurns im Fi sackthal wurde beim Abbruch eines Bauernhauses ein historisches Akten stück gefunden: Andreas Hofer's letz ter Kriegsbefehl vom 30. November 1809, von ihm eigenhändig geschrie ben und an Peter Mayr, den Wirth in Mahr, adressirt. Der Befehl ent hält die Aufforderung zur Vereinigung Pusterthales gegen die Franzosen. Peter Mayr wurde bekanntlich später ebenfalls von den Franzosen erschos sen. Brünn. Eine« harten Tod er litt ein Arbeiter in der Nähe desßahn hofes Dzieditz. Er gerieth beim Kar toffelstehlen aus einem Wagen unter dessen Räder und wurde sofort zer malmt. — In dem Marktflecken Dre wohostitz sind 21 Häuser, darunter das Rathhaus, abgebrannt: man vermu thet Brandstiftung. Verlust an Men schenleben ist nicht zu beklagen. Budapest. Hier h:t zwischen dem Advokaturs-Kandioaten Marcel Haberfeld und dem Privatbeamten Laschwitz ein fchweresSäbelduell statt sührt wurde. Ursache des Duells war, daß Laschwitz in einer Gesellschaft von Freunden im Gasthause sich an antise mitischen Schimpfereien betheiligt hatte und u. A. sagte! „Wir müssen «s den Wienern nachmachen!" Er wurde von Haberfeld zur Rede gestellt und im Verlaufe des Wortwechsels insultirt, worauf ihn Laschwitz for derte. Der sardinische Ort Paulilatino (Provinz Cagliari) ist vor wenigen Tagen der Schauplatz eines seltsamen Zweikampfs gewesen. Aus irgend einem geringfügigen Anlaß hatte ein Herr Porcheddu einen Herrn Tagliavacca aus Sassari gefordert. Dieser nahm die Forderung an und stellte die Bedingung, daß auf fünf Schritte Entfernung gleichzeitig ge» schössen werde. Mit schwerem Herzen willigte Porcheddu ein, dem die Sache allzu ernsthaft wurde. Man traf sich, die Zeugen luden die Pistolen, drück ten jedem eine in die Hand, und auf das gegebene Zeichen schössen beide los. Tagliavacca siel wie ein Klotz zu Bo den und blieb regungslos liegen. Kaum sah Porcheddu, daß er seinen Gegner getödtet hatte, so warf er seine Pistole weg und floh jammernd von dem Ort der That in das nächst« Dickicht. Bergebens riefen die Zeugen hinter ihm drein, er ließ sich nicht irre machen und verschwand in der Wild niß. Es ist ja sardischer Brauch, daß einer, der einen Mord begangen hat^, sich Wzwischen wieder erhoben hatte, doch bang bei ihrem Scherz. Sie hat ten nämlich, da ihnen dje Forderung Porcheddus sehr leichtfertig erschienen war, im Einverständniß mit dem Ge forderten die Pistolen nur mit Pulver geladen, und dieser hatte sich bei dem Knall nur fallen lassen, um den Geg ner etwas in Schrecken zu setzen. Den ganzen Tag durchstreiften die fünf Herren die umliegenden Fluren, Wäl einem feierlichen Versöhnungsschmaus schloß das Abenteuer. Der Oberst -Lieute nant Reschid B«Y, koiserlich türkischer Domänenldirectov in Malaga (Arme nien), ist bei Kemah kürzlich das Opfer eines räuberischeNi Uoberfalls ge worden. Die Briganlen, all« mit Martini - Gewehren bewaffne!, tödte ten «inen Corpora! aus der Begleitung des Neys, raubten 300 türkische Pfund u-nd sonstige Effecten des Officiers und flüchtoten sodann in, die Berge, welche den Thatort K«mah umgeben. Ein mit der Verfolgung belrauics Schützendeiachement hatte mit den Räubern einen Zusammenstoß, bei welchem zwei Offici«re und zwei Mann verwundet, mehrere Räuber ge führung gelangt, spricht jedoch jedem Humanitälsgefiihl Hohn. Kürzlich ist der erste „Schub" dieser armen Teufel, darunter einige dreißig Frauen, in Palermo eingeiroffen, aber freilich in was für einem Zustand«! Die Be hörden hatten die in den verschiedenen Zuchthäusern des Cantinents Unterge brachten in Massen nach Neapel trans portirt und dort auf dem nach Pa lermo gesandten Dampfer verladen, aber ohne ihnen auch nur einen Pfen nig Zehrgeld od«r «in Slück Brot mit auf d«n Weg zu geben. Dasselbe war in Palermo, der Fall, wo die Polizei den Hungernden auch weiter nichts gab als ihr Gratisbillet für die Eisenbahn. Die meisten der armen Leute, unter d«n«n sich, wie gesagt, Frauen, aber auch Greise und Kranke befanden, wa ren« furchtbar heruntergelom>men und ihr Zustand war noch dadurch ver schlimmert, daß sie während des meh r«r« Tag« dauernden Transports auch nicht einen einzigen Bissen erhalten hatten. Einer eigenartig en Ma jestätsbeleidigung wurde ein holländi scher Ackerknecht aus Wülfrath von der Strafkammer in Elberfeld schuldig er kannt. Der Angeklagte befand sich bei Gelegenheit der Kaisersgeburtstags feier in einem Wülfrath» Garlen locale, in dessen Mitte aus einem Po stament die bekränzte Büste des Kai sers stand. Der Holländer lies in be trunkenem Zustande gegen den Stän der und schlug im Aerger darüber, daß sich ihm etwas in den Weg stellte, mit der Faust gegen das Hinderniß, daß die Büste zerbrach, obwohl ihm zuge rufen wurde, das sei eine Kaiserbüste. Nachträglich kam die Sache zur An diese Entschuldigungen nicht gelten und verurtheilte den Knecht zu zwei Mona ten Gefängniß. In der Ortschaft Alban bei Aldi hat sich ein gräßliches Ver die Brust. Als der junge Mann um Hilfe schrie, warf der bestialisch« Mann ihn zu Boden und hieb mit einem Stein« auf seinen Schädel ein, bis der Mißhandelte ksiir Lebenszeichen mehr von sich gab. Jetzt erst ließ der Vater sein Opfer los und flüchtete sich zu Nachbarn, wo die herbeigeholten Gen darmen ihn festnahmen. Auf dem Schiffe „K a t terthun", das unlängst an der australi schen Küste unterging, befanden sich 10,000 Pfund Sterling in Gold, wel che von einer Bank in Sydney verschifft worden waren. Die Versicherungsge sellschaften versuchen alles mögliche, diesen Schatz zu heben. Einer beson deren Expedition gelang es, das Schiff zu finden; ein Taucher wurde hinun tergelassen. Da aber der vorhandene Taucher-Apparat die Arbeiten des Tauchers nur bis zu etwa 60 Meter Tiefe gestattet, konnte er das Schiss Professor Anderson Alternation der Stimmlage ermöglicht und der Mann mit -dem künstlichen Kehlkopf könne sowohl Sopran tön« wie 7