Deutsch« «»ca!-?!»« richte». Berlin. Der Berliner Mhm nalinspector von Merscheidt-Hüllesem ist in amtlichem Auftrage nach Paris ger«ist, um sich mit «inigen Einrichtun gen der dortigen Poliz«ib«hörd«, ins besondere mit dem Bertillon'schen Sy stem der Jdentisizirung von Verbre chern durch Gliedmessungen bekannt zu machen. Ein« Reihe altertümlicher Gew«rkfest« plant während der nächst jährigen Berlin«! Gewirbeausstellung «ine Anzahl von Innungen zu veran stalten. Um eine Million zu sehen, eilten letzthin zahlreiche Personen nach «inein am Bahnhof Bellevue befindli chen Caf«s. Und in der That hatte der Besitzer eine ganze Million in silber nen Fiinfmarkstllcken' ausgestellt, die Jeder gratis ansehen, aber nicht an fassen durft«. Die großen Silberstücke lagen in offenen Rollen da, jede Rolle zu 250 Landsberga. W. Hier herrscht große Aufregung übet eine in Aussicht stehende Polizeiverfügung, die dieGast wirthschaften betrifft. Es ist nun allerdings nicht die Verkürzung der Polizeistunde, wie in Münster, was die Bewohner in Harnisch bringt, son dern dasVerbot, in die Gastwirthschas tcn Hunde mitzmiehmen. Versamm- lungen werden abgehalten und in den selben entsprechende Resolutionen an gekommen: Petitionen liegen zur Un terschrift aus, zu Ruhestörungen und Verhaftungen« ist es schon gekommen, kurz ganz Landsberg befindet sich in Aufregung. Und das wegen der Herren Hunde! Spandau. Durch einen Sturz aus dem Fenster der elterlichen Woh mung versuchte der Goldarbeiter Lau seinem Leben ein gewaltsames Ziel zu setzen. Bewußtlos, mit gebrochenen -Gliedmaßen, wurde er von seinen An gehörigen in das Haus zurückgetragen, wo er lebensgefährlich verletzt darnie der liegt. Marz gr a bowa. Die Ein wohner unserer Stadt wurden in der Nacht um 2 Uhr durch Feuerlärm er schreckt. Es brannte auf der, ungefähr Mette von der Stadt gelegenen Be sitzung des Herrn Artnschewski, und eine Scheune, ein Stall sowie ein Wo- Ottelsburg. Das Fest der goldenen Hochzeit feierte dieser Tage der emeritierte Lehrer Herr Viella in Schmanen. Der Kaiser hat dem Ju bilar die Jubiläumsmedaille verlie hen. Ro minien. An verschiedenen Stellen hat die Rominter Heide mäch tige Kalksteinlager aufzuweisen. Es werden jetzt von der Forstverwaltung Unternehmer zur Bloßlegung und Ausbeutung der Lager gesucht. An Ort und Stelle sollen Brennöfen er richtet werden, so daß der Kalk von hier aus fertig in den Handel gebracht werden kann. Deuts ch-K ro ne. Bei einer großen Feuersbrunst dahier erstickten die Arbeitsfrau Nachtigall und deren achtzehnjährige Tochter; eine zweite Tochter rettete sich durch einen Sprung aus dem Fenster. Fi lehne. An dem benachbar ten PädagogiumOstran, fand die Ent lassungsprüfung unter Leitung des Provinzialschulrathes, Geheimrath Polte aus Posen statt. Von 27 Exa setzlichen Tod hat das 6-jährige Söhn chen des Steinsetzers Willwitzki, aus dem benachbarten Dorfe Marienau, gefunden. Das Kind, welches mit sei ner Mutter zum Wäscherollen nach dem Dialonissenhause gegangen war. wur blick von der Seit« der Mutter entfernt hatte, von dem Auszugskasten der Rolle an die Wand gedrückt und erlitt so schwere Verletzungen, daß es in we nigen Minuten verstarb. von Thadden-Tri«glafs feierte in kör perlicher und geistiger Frische seinen siebenzigsten Geburtstag, und wurden achteten Herrn von allen Seiten die herzlichsten Glückwünsche darge bracht. Kam min. Das hiesige könig liche Amtsgericht hat einen Steckbrief gegen den früheren Rittergutsbesitzer Gerhard von Köller-Banner aus Mo ratz «rlass«n . G«gen denselben soll «ine durch Urtheil des königlichen Schöffengerichts zu Kammin vom 1. Juni 1893 erkannte, aber nicht bet treibbar gewesene Geldstrafe von 200 Mark, fubstituirte Gefängniß strafe von 20 Tagen, vollstreckt wer den. Köstin. Als Mitglied der Berli ner Turnerschaft hat 'Herr Louis Grä. ner von hier in Rom eine goldene Me daille errungen. Nassenheide- Grambow. Kürzlich brannte das zur Begüterung Nassenheide (Graf Arnim) gehörige, zwischen Nassenheide und Laak gele- F-uer soll durch «in den polnischen Schnittern gehöriges fünfjähriges Kind, ivelches mit Streichhölzern dasselbe seinen Tod in dem brennen den Hause, weil «s zu spät vermißt wurde. hiesigen Landgerichts verurtheilte iünM den Redakteur des polnischen Blattes Göns«, WielkopolZki, Vinrent von Bolewskie wegen Beleidigung des Kreisschulinspectors Hasemann in Schmiegt zu zwei Monaten Gefäng niß. Kolmar. Lehrer und Kantor em. Karl Reinert wurde unt«r großer Betheiligung der Bewohner hiesiger Stadt und Umgegend zu Grabe getra gen. Der Verstorbene hat ein?uter von 83 Jahren 2 Monaten erreicht und war 61 Jahre lang im Amte, und zwar 1 Jahr im Dominium Samot schin und 60 Jahre hier. Alle Mit glieder der hiesigen evangelischen Ge meinde waren sein«Schüler, deren aller Liebe und Achtung er sich erfreute, wie die kaum übersehbare Menge von Kranzspenden zeigte. Krotoschin. Dieser Tage prangte unser Stadt im herrlichsten Festschmuck. Derselbe galt der Erin nerungsfeier. der Wjährigen Wieder kehr der glorreichen Tage des Feldzu ges lvelche von sämmtlichen Vereinen Unserer Stadt, mit über 700 Mitgliedern, in großartiger Weise be gangen wurde. Breslau. Großes Aussehen er regt die Verhaftung eines den höheren Gesellschaftsklassen angehörigen jungen Mädchens wegen Kindsmord. Das Mädchen sollte gerade dem Vater ihres Kindes ehelich angetraut werden. Man nimmt an, daß sie die That in einem Anfall «on Geistesgestörtheit be dangen hat. Neis s e. Von einem Sergeanten begleitet, traf hier behufs Jnternirong im Festungszefängniß ein Husar ein, welcher sich nach seiner Desertion vier einhalb Jahre als Schneidermeister in Brasilien aufgehalten hatte. In der Absicht, sein väterliches Erbtheil zu er heben, kehrte er in seine Hrimath zu rück, wo er sofort verhaftet wurde. Rabishau. Am 12. 'Juli 1830 wurde im gräflich Schaffgott'fchen Re vier bei Rabishau der Förster Klambt von Mörderhand erschossen aufgefun den, ohne daß es gelungen wäre, den Verbrecher zu entdecken, obgleich «ine Belohnung von 5000 Mark ausgesetzt worden war. Jetzt, nach fünf Jahren, scheint in diese dunkle Affaire Licht zu kommen. Dieser Tage wurde in Ra bishau eine Person verhaftest, welche stark verdächtig ist, jene Blutthat ver übt zuhaben. Ra!! bor. Der Lehrer Kuror z« Bolatiz im hiesigen Kreise wurde im Walde, in die Erde eingescharrt, er mordet aufgefunden. Die Leiche ist entsetzlich verstümmelt. Von dem Thä ter hat man bis jetzt keine Spur. Aschersleben. Der 76jährige Ärbeiter A. Hoffmann hat feine zwei Jahre ältere Frau nach vorausgegan genem Streite erdrosselt. Nach voll brachten That hat er die Thür der Wohnung abgeschlossen und den Schlüssel seinen Kindern gegeben mit der Bemerkung, sie würden Näheres schon erfahren. Erfurt. Wegen Kindesmords wurde vom hiesigen Schwurgericht die unverehelichte 28 Jahre alte Benk zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Die Raben mutter hatte ihr 2j Jahre altes Kind aus Bequemlichkeitsrücksichten mittels Karbolsäure vergiftet. Vom Staats anwalt waren 15 Jahre Zuchthaus be antragt worden. Nord Hausen. Wegen Bierpant schereiist der Bahnhoss-Restaurateur Hoflieferant Max Butzmann vom Schöffengericht zu 200 Mark Geld strafe verurtheilt worden. Altona. Einen hochherzigen Be schluß hat die Generalversammlung der Sparlasse des seit dem Jahre 1799 bestehenden Altonaischen Unterstüt zungs-Jnstituts gefaßt. Bekanntlich sind zahlreiche Helgoländer Einwohner durch die betrügerischen Manipulatio nen des zu vier Jahren Zuchthaus ver urtheilten Altonaer Kaufmanns G. Schildknecht, welcher auch eine Annah mestelle für die Sparkasse besaß, um ihre Sparanlagen gebracht worden. Das obengenannte Institut hat nun mehr beschlossen, den beschädigten Hel goländern ein Geschenk von 60,(XX) Mark zu gewähren. Neumünster. Vor 50 Jahren, im September 1845, wurde die Eisen bahnstrecke Rendsburg - Neumünster eingeweiht und dem Verkehr überge ben. Um den Bau dieser Bahnlinie hat sich der verstorbene Etatsrath D. A. Renck große Verdienste erworben. Schleswig. Die Regierung hat durch besondereVersügung den sämmt lichen Volksschullehrern in Husum ei nen Verweis ertheilt und den einzelnen Lehrern eine Ordnungsstrafe in Höhe von 20 bis 50 Mark auferlegt wegen ihres Verhaltens gegenüber den Wün schen des königlichen Lotal-Schulin spektors Pastors Schwarz, beim Fest zug am Sedanstage mit den Lehrern zusammen der Schulabtheilung voran zugehen. Es wurden durch obige Ver fügung 16 Lehrer in eine Geldstrafe von je 20 Mark und vier Lehrer in eine solche von je 50 Mark genommen. Hannover. Das Schwurge richt verurtheilte den Kellner Franz Poplawsky wegen Ermordung der Frau Seegers zum Tode. Köhlen. Dieser Tage machte der Schuhmacher und Handelsmann H. Timm hier in seinerWohnung auf dem Bodenraum seinem Leben durch Er i,»seligen That ist unbekannt. Timm hinterläßt eine zahlreiche Familie. Osnabrück. Ein junges Paar, das kürzlich hier seine Hochzeit feierte, wird demnächst die Reise nach Oruro antreten, wo der junge Gatte, auch ein Osnabrücker Kind, ein kaufmännisches Geschäft betreibt. Um dorthin zu ge langen, müssen die Neuvermählten zu- nächst von Antwerpen nach Baltimore und von dort nach Rio de Janeiro per Dampfer fahren, daran schließt sich eine längere Eisenbahnsahrt quer durch Südamerika bis an den Fuß der Kor dilleren. Das Gebirge müssen sie, auf Maulthieren reitend, überschreiten, um nach Valparaiso (in Chile) zu gelan gen. Von dort geht die Reise per Dampfer nach Antofagasta und von da wieder per Maulthiere über das Ge birge nach ihrem neuen Wohnort Oruw. Hagen. Die hiesige Strafkam mer verurtheilte den Steinbruchbesitzer Heinrich Happe aus Letmathe wegen falscher Abgabe seiner Steuerklärun gen in den letzten beiden Jahren zu 11,984 Mark Der Angeklagte hat ein Jahreseinkommen von mindestens 30,000 Mark. Münster. Dem königlichen Mu sikdirektor Herrn Grawert ist vom König von Württemberg die goldene Verdienstmedaille verliehen worden. Rauxel. Der hiesige Krieger- und Landwehrverein („Castrop Bahn hof") feierte nachträglich das 25. Ju biliiuinsfest des Tages von Sedan. Der Oberst des Vereins, Herr Becker, eröffnete die Feier mit einem Hoch auf den obersten Kriegsherrn, in das alle Anwesenden mit Begeisterung einfielen und die Kaiserhymne sangen. Schnellenberg. Der Sohn des Rentmeisters Wegner fiel, als der selbe Aepfel pflücken wollte, so un glücklich von der Leiter, daß er beide Arme brach. Außerdem Hai sich der Bedauernswerthe noch das Gesicht sehr verletzt. Diez. Vom Kriegsministerium traf kürzlich die Nachricht ein, daß am 1. Oktober 1896 Diez als Garnison zu bestehen aufhöre. Der Magistrat wandte sich deshalb darauf in einer Eingabe, in welcher er die städtischen Verhältnisse klar legte, an den Kaiser. Erwähnt wird in der Eingabe, daß die Verlegung der Garnison einen schweren Schlag für Diez bedeute. Frankfurt. Das massiv aus rothem Stein gekaute Haus Brückhof straße 1, Eigenthum des Weinhändlers , Manskops und vermiethet an die Fir ma Haas, welche darin ein Engros lager von Kolonial-, Material- und Farbwaaren unterhielt, brannte voll ständig aus. Benzin- und Spiritus behälter. sowie 100, lXX) Päckchen schwedische Streichhölzer explodirten während des Brandes. Drei hiesige 'Knaben aßen von den Kernen des Stechapfels und erkrankten bald dar- auf unter schweren Vergiftungserfchei- ' nungen; bei allen stellte sich starkes , Delirium ein und zwei von ihnen ver- ! fielen in vollständige Befmnungslosig- ! keit. Glücklicherweise wurde rechtzei- > tige ärztliche Hilfe geleistet, und nun- ! mehr sind alle drei wieder außer Ge- ! fahr. Mißlicher Verhältnisse wegen - hat sich der 40 Jahre alte Schneider meister Karl Hacker mit seinem Wäh rigen Knaben ertränkt. Crefeld. Bier Vermummte überfielen hier eine Arbeiterfrau in ih rer Wohnung, mißhandelten sie und beraubten das Haus, das sie hierauf in Brand steckten. Die Frau und die, Kinder konnten sich retten. Cronenberg. Das hiesige Co mite für Errichtung eines Krieger- ! denkmals hat sich nunmehr dahin! schlüssig gemacht, das Modell „des stürmenden Fahnenträgers" von Pro- l sessor Keil zu wählen und die Ausfüh rung der Aktiengesellschaft Gladenbeck in Berlin zu übertragen. Das Denk mal soll auf dem Stephansplatze vor der Post aufgestellt und am 10. Mai kommenden Jahres, dem Tage des Friedensschlusses, enthüllt werden. Goch. Bon einem ungenannten Wohlthäter wurden dem hiesigen Ho spital zu seinem Neubau die Anlage ei ner Luftheizung im Kostenbetrage von über 5000 M. geschenkt. Saarbrücken. In einer Pro zeßsache gegen die reichen Weinhändler Kaub, Vater und Sohn, wegen Be trugs zum Nachtheil von Loiteriespie lern, die auf Revisionsantrag des Staatsanwalts vom Reichsgerichte an die Strafkammer in Saarbrücken zu rückgewiesen worden, wurde wieder ge gen den ersteren auf zwei, gegen den letzteren auf sechs Monate Gesängniß erkannt und die Geldstrafen von 1800 auf 2000 M. erhöht. Hamburg. Die hiesige Straf kammer verurtheilte die ehemaligen Direktoren der Mallerbank, Cohn sen., Wiirzburg und Heckscher, wegen Un treue und Verschleierung zu je zwei Jahren Gefängniß und 3000 Mark Geldstrafe, ev. 300 weiteren Gesäng nißtagen unter Anrechnung der zwei monatlichen Untersuchungshast. Bremen. Im Dom wurde bei den Fundamentirungsarbeiten für einen der Vierungspfeiler ein Grabge wölbe bloßgelegt. Der Deckel des da rin stehenden Holzsarges ist zerbrochen, aber die darin ruhende 1,70 Meter große Leiche ist gut erhalten; das Ge sicht ist lederartig geworden, der Kopf ist mit einem starten Büschel kurzer schwarzer Haare bedeckt. Die Beklei dung, anscheinend aus gelber Seide be stehend, ist gut geblieben. der Kutscher Perlitz und der Steward Fahrenholz aus Bremen, welche hier eine 15jährige Zuchthausstrafe zu ver büßen haben unv vor schon gemeldet, dem Zuchthaus« ent sprungen sind, wurven, naqvem sie durch das Fürstenthum Lübeck ausge führt hatten, in der holsteinischen Schweiz bei Gremsmühlen wiever fest genommen. Anlialt. Zerbst. Das Dorf Mllhlstedt ist durch die plötzliche Verhaftung von vier der angesehensten Einwohner, nämlich des Ortsschulzen Herrmann und der Gutsbesitzer Karl Herrmann, Klabe und Pfenningsdorf in große Aufre gung versetzt. Ein Zuchthäusler hat jetzt ausgesagt, er habe alle von ihm verübten Brandstiftungen auf Veran lassung der vier Männer begangen. Gera. Einen schlechten Verlauf hat ein Ausflug eines Leipziger Lie bespaares nach Gera genommen. Von Leipzig war hierher die Meldung ge kommen, daß die Angestellte eines Ge schäftes mit einer erheblichen Summe durchgegangen sei. Da nun die Be schreibung der muthmaßlichen Diebin auf die junge Dame paßte, wurde sie sammt ihrem Geliebten verhaftet. Als sich die Grundlosigkeit des Verdachts herausgestellt, wurden beide am näch sten Tage wieder auf freien Fuß ge setzt. Beide haben sich vorgenommen, keine Reisen mehr zu unternehmen. Eis e n a ch. Nach langen Ver handlungen ist der Vertrag, betreffend den Bau einer elektrischen Straßen bahn vom Bahnhof Eisenach nach dem Annathal seitens des Elektricitätswer kes Eisenach, durch den Gemeinderath mit 17 gegen 6 Stimmen genehmigt worden. seuer dahier wurde das der Wittwe Pampus, gehörige Wohnhaus vernich tet, sowie das erst nach dem Brand von 1877 neuerbaute Wohnhaus des Schlossermeisters Fischer sehr beschä digt. Zwei Scheunen des Oek. Weise, sowie die Scheunen des Rathsdiener Jakob, Glaser Franke und H. Pfister, sowie die Winter'sche Pachtscheune und die von Frohmuth wurden vollständig Roda. Hier hat ein größeres Feuer gewüthet, welches die am alten Markt belegenen Häuser von Möbius, Koch, Bärbig und Barbier Schmidt völlig vernichtete. Das Erdmann Rosen ! kranz'sche Haus mußte, um demßrand Einhalt zu gebieten, theilweise nieder- Dresden. In der Villa Jenny am Plattleithenweg ist der Fabriksbe ! sitzer Georg Küntzelmann, Mitinhaber einer Dresdener Seifenfabrik, der von auf der Chaiselongue zugedeckt hatte, durch irgend einen Zustand Feuer ge- fangen hat. Seine Gattin hatte kurz > Nebenzimmer schlafende Kind konnte gerettet werden. In seiner Woh nung in Plauen b. Dr. hat sich ein An gestellter einer Dresdener Zoll«xpedi tion, v. G, erschossen. Burgstädt. Der sich allgemei ner Beliebtheit erfreuende Hotelier Friedrich Schumann (Besitzer des ' „Sächsischen Hofes") ist unter dem i Verdacht des Meineids verhaftet und in das Untersuchungsgefängniß zu Chemnitz abgeliefert worden. Oschatz, Im Laufe dieses Jah res begeht die hiesige Gerberinnung , die Feier ihres 350 jährigen Bestehens. > Zittau. Einen schnellen Tod der Eisenbahnlinie Zittau-Görlitz be schäftigte Bahnarbeiter Lange. Beim Rangiren des Güterzuges gerieth er lungen mit Kindern zur Last gelegt, j Zwickau. Das hiesige Landge richt verurtheilte den 35jährigen We vier Fällen Sittlichkeits-Verbrechen gegen Kinder verübt hatte, zur höchsten zulässigen Strafe, zu 15 Jahren Zuchthaus und 13 Jahren Ehrenrechts verlust. Darmstadt. Im verflossenen Jahre sind im Großherzogthum 33,- 180 Personen geboren worden und 21,439 sind gestorben. Auf die einzel -15,183 geboren, während 9466 ver schieden; in Oberhessen gab es 7881 Geburts- und 5407 Todesfälle. Was Rheinhessen betrifft, so wurden 10,116 geboren und 6576 starben. Kaste l. Eine größere Anzahl der in den Werkstätten der Nassauischen Eisenbahn beschäftigten Schlosser, Maschinenputzer und andere Arbeiter Wärterdienste ausgebildet. Es geschieht dieses, um für den Fall einer Mobil machung gerüstet zu sein. Die Aus bildungszeit währt ein bis zwei Mo ni«. erstrebn Frankfurt bis Köln. gefüllt waren, boten dem Feuer reiche Nahrung. Allein bei Tobias Boxhei mer verbrannte mit den Scheuern ein Tabaksmagazin, dessen Inhalt einen Werth von 160,(XX) Mark repräsen- > kirte. Auch ein Theil des Kranken- l Hauses war vom Feuer ergriffen, nur die vorhandene starke Brandmauer nung des Flammenmeeres. Kol mar. Hier ist die große Zuckirwaarensabrik von Hergel voll ständig abgebrannt. Hergel ist als worden. Der Schaden ist bedeutend. Fuchsmühl. Freiherr von Zol ler ist zur Zeit wieder daran, mit den nmschauer mit 1200 M. Jahresgehalt t»n Postpacktbotan Zeb zu 11 Jahren Weise zerstört. Die Gattin des Be sitzers ist schwer verletzt. Würzburg. Das Militärbe- LicU>nant Otto Koch des 8. Infante rie-Regiments (Metz), der am 19. Juli im Fort Steinmetz mit dem preußischen Lieuter-ant Albert ein Pistolenduell (zweimaliger Kugelwechsel, 15 Schritt Distanz) mit unblutigem Ausgang- ge- Haut hatte, zu 3 Monaten- Festung. Frantenthal. Dem Schuh macher uwdLeichenträgerMartin Böhm Neuburg a. D. In einer der letzten Nächte wurde in das Rectorat des hiesige,? Gymnasiums eingebrochen und ca. 300 M. ewtwendet. Butt e nh aus en, OA. Münsin gen. In New Aorl starb vor einigen Monaten der von hier gebürtige Herr reichlich unterstützte. Zum ehrenden Andenken an Viesen hochherzigen edlen Mann« stiftete dessen Bruder, Com mercienrath L. Bernheimer in Mün chen, der hiesigen Gemeinde die Sum me von 40,0V0 M., welche zu einer ge meinnützigen Anistalt verwendet werben soll. H a N. Der 20 Jahr« alte Schmied ing er beschlagen wollte, durch einen Hu s schlag 'derart am Kopfe verletzt, daß er nach kurzer Zeit starb. Stuttgart. Stuttgart ist um ein Original ärmer geworden. Im Tage, st) Jahr« alt, Michael Steg hallen. Den Krieg 187v571 machte er Gottlieb Schäfer und Jos. Georg der Landwirthe Daniel Schäfer und > Andreas Rudolf sind abgebrannt, i Bruchsal. In Folge eines Belker von Weiher gestorben. Degerfelden. Dieser Tage ist brannt, wodurch demselben ein Schaden von 7000 M. verursacht wurde. Freiburg i. B, Von der hiesi gen Strafkammer würz« der ISjährig« Gymnasiast Rügenberg von Philadel phia wegen Fälschung eines Kilometer- Heftes unter Annahme mildernder Um stände zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. Hartheim. Auf der Heimfahrt von Staufen wurde die Frau des Biir- germvisters Refch bei Schlatt infolge Schruens des Pferdes vor einem Schuß 'des Feldhüters aus dem Wagen ge schleudert, so daß ihr der Kopf gespal ten würd«. Herr Resch kam mit ewi gen, Kopfwunden davon. Heidelberg. Der bei der hiesi gen Domänenverwaltung angestellte Schreiber Barlo hat einen an die grohherzogliche Generalstaatskasse in Karls-ruhe gerichteten Werthbrief mit 62,000 M. Inhalt unterschlagen. Barlo, der die Schriftsachen zu besor gen hatte, hat offenbar beim Einpacken und Versiegeln, des in Papi«rschein«n vorgezählten, Geldes ein ähnliches Packet mit dem Werthbrief vertauscht. Er hinterließ ein an seine Frau gerich tetes Schreiben, worin, er die Unter schlagung zugesteht. Bern. Durch den Gletschersturz der Allels ist ein Schaden von 128,000 Francs entstanden, der zum Theil sehr arme Leute trifft. Hilfe thut dringend noch. In Fratigen bildete sich ein Hilfs-Eomite. Der berüchtigte Raubmörder Kögel, der im Schloß Thun gefangen scht, machte ei«n Fluchtversuch. Er hatte schon die Wand durchbohrt. Glarus. In Glarus feierte Leh rer Streifs sein Lojährig«s Dienstju biläum. Graudü nden. Die „Orient bahn" - Conferenz in Meran einigte sich dahin, österreichischer- und schwei zerischerseits selbststänoig von Ehur resp. Meran aus zu beginnen. Die österreichischen Delegirten wurden bei ihrer Erklärung behastet, normalspu vig zu bauen und Anschluß in Mals zu ermöglichen. Luzerne Wasser in die Emme tragen mußte man in Malters, weil dort das Flußbett eine Strecke weit ausgetrocknet war und man doch Was ser nöthig hatte sür Betonirnngs-Ar beiten. Der Dorfweiher lieferte das mangelnde Naß. Ob Waiden. Auf dem Landge meindeplatze zum Landenberg sind die Spuren des ehemaligen mächtigen Vogtschlosses aufgedeckt worden. Zürich DaS Bezirksgericht Zü rich 1. Section vernrtheilte Fräulein Dr. med. Farner im Verleumdungs proceß des Hrn. Oberrichter Wittels bach für sich und sein« Mutter zu acht Tagen Gefängniß, 300 Francs Buße, Proceßentschädigung und den Kosten. Die Verurtheilte erklärte sofort Ap pellation. Wien. Die in der Mariahilfer straße wohnhafte, aus Göttingen ge konnte die Rasende überwältigt wer den. Notar Dr. Franz Ritter von Milpacher in Wiener - Neustadt wurde nach zweitägiger Schwurgerichtsver -73,800 Gulden zu 8 Jahren schweren Kerlers und zum Adelsverluste oerur theilt. Budapest. In Arad wurden Bisher ist der Abgang von 96,000 Gulden constatirt. Der Steuerhaupt kassirer, der Kontrolleur und Revisor und «in angesehener EafMer wurden verhaftet, doch stehen noch weiter« Ver haftungen bevor. Die Defraudation erfolgte auf Grund gefälschter Beträge. I n n sbruck. Der auf der Hoch zeitsreise befindliche Augsburger Kla viertechmker Hassemann wurde von ei nem hiesigen Osficiers - Stellvertreter unschuldigerweise insultirt und durch einen Säbelhieb über den Kopf blutig geschlagen; er mußte in's Spital ge bracht werden. Salzburg. Gelegentlich einer von drei Brüdern veranstalteten nächt lichen Dachssazd ist der 30 Jahr« alte, ledige Botenwirthssohn Joseph Hulter von Bruck in Pinnau (im Salzburgi schen, in der Gegend von Zell am S«e), im sog. „Fuscherthale", vom Gruber berge über «ine hohe Felswand in den „Kronbichlgraben" abgestürzt, wo er erst anderen Tages n>:bst seinem todten Hunde und einem todten Dachs« als Leiche aufgisunden wurde. Nach Aus sage des Arztes «rfolgte sofortiger Tod nach dem Absturz« infolge Schädel — Ein Ar t! llerie - O ff i cier der Garnison Marseille wird in vielen französischen Zeitungen wegen „Mangels an Patriotismus ' zum Ge genstand heftiger Angriffe gemacht und zwar aus folgender Veranlassung. In diesen Tage'.' war ihm fein ganze- Vermögen in Werthpapieren gestoUen worden. Er machte der Polizn sofort Anzeige unter Angabe der Nummern der ihm gestohlenen Papiere, und dibei stellte sich heraus, daß der Offiner die folgenden „nichtpatriotischen" Werth papiere besaß: 1. Eine Actie vsn 10)0 Mark einer Bierbrauerei der Jesuiten in Regensburg. 2. Ein Act:: der Mün chener Pferdcbahngesellschaft von 400 Mark. 3. Fünf Actien einer bayeri j fchen Creditanstalt. 4. Eine Auie ver pfälzischen Nordbahn zu 500 Mar!. 6. Zwei Actien einer süddeutsch',i Ei senbahngesellschaft von 800 Mirk. 6. Zwei österreichische Actien ~u 1000 Gulden. aus Almenrod. Er hatt« früher drei Jahre in der französischen Fremdenle gion gedient und den Feldzug in Ton tigt, und in einem Anfall; vonSchwer muth hat er die That vollführt. Vor drei Jahren hielt ein verwegener Raubmord !>ie Einwoh nerschaft von Mislolcz im der größten Aufregung. In der Nacht vom 21. auf d«n> 22. September 1892 wurb« bestialischer Weise ermorldet und nach her ausgeraubt. In der Frühe fand man «die beiden Leichen, im Blute lie gend. über und über mit Stich- und Schußwunden bedeckt. Trotz der ener gisch gepflogenen Erhebungen konnten seiner Zeit die Thäter nicht eruirt wer den. Es wurden mehrere Verhaftun gen vorgenommen, namentlich büßte ein Honved den auf ihn gelentteii Verdacht mit einer mehrmonatlichen Untersu chungshaft, bis er endlich wegen Man gels an Beweisen aus freien Fuß ge setzt wurde. Jetzt erst, >nach drei Jah ren, ist «ine positive Wendung in disser Affaire eingetreten. Seitens der Gen darmerie langte an die Staatsanwalt- Mft die Anzeige «in, daß infolge ent deckter Judicien kein Anderer die ent setzliche That verübt habe, als der lda mals noch im Amte gewesme Polizei wachtmeister Stephan BalnlivZ'ky. So wohl er als auch seine Frau wurden, sofort in Haft genommen. Balniczky, einst ein robuster, stattlicher Mann, ist an Leib und Seele gebrochen; Gewis sensbisse scheinen ihn seit jener Nacht gemartert zu haben. Er schiebt di« Mordthat aus seine Frau, welch« die That aus Eifersucht vollbracht haben! soll, dies« hingegen behauptet ftst, daß ihr Mann, der mit der schönen Gast wirthstochter ern intimes Verhältniß gepflogen, allein den Mord verübt hat. Im Barcelona hat sich der General Oserio das Leben genom men. Ueber die Veranlagung zu d«r That sind verschiedene von einander abweichend« Gerüchte im Umlauj; am wahrscheinlichsten ist, daß der Generak aus ?lerger über dienstliche Unannehm lichkeiten zum Revolver gegriffen hat, denn kurz vorher soll er eine sehr scharse Auseinandersetzung mit dem ben. Bald nach dieser Unterredung eilte er in sein Arbeitszimmer, schrieb rasch einige Briefe und jagte sich dann» eine Kugel m die Brust. Als d«o Schuß fiel, eilte der Bursche des Gene rals herbei; d«r General, der nicht schwer verwundet war, verbarg den Re volver und sagt« zu dem ihn fragend ansehenden Soldaten: „Es >ist nichts; mach', daß Du fortkommst!" Nur zö gernd entfernte sich der Bursche und kaum hatte er die Thür iw's Schloß geworfen, als ein zweiter Schuß knall te, der dem Generat lden ersehnten Tod gab. General Oserio war 64 Jahrs alt; er war Höchst - Commandirendev des Geni«corps und galt als einer der befähigtsten unter den spanischen Heer führern. digung: Theater im Schillergarten. Die FifcheriÄ von Island oder: Des Meeres und der Liebe Wellen, Schau spiel in 8 Acten öan Pansa. 1. Act: Graus. 2. Act: Aus falschem Stolz Act: Siehst du den Nebelzug aus Mit tag streifen? Das ist 'der Weg zu deiner Mutter Herz. 4. Act: Das Wilder ten Racheschwur. 5. Act: Des Unrechts Mann und Kind. 6. Act: Die Hoch zeitsglocken der Königstochter oder: Der Kindesmörder. 7. Act: Die Lüge können. M r. S i m s R e e v e s, d e r be rühmte Tenor der englischen Bühne, war jüngst zur Königin Victoria zum Concerte befohlen. Aus dem Pro gramm standen zwei Arien, die aber bedenken des Sängers in Kenntniß. Statt aller Antwort nahm die Königin ein.'s der Programme und wies auf eine Stelle: „V. It." stand dort. stillt, so müsse es bleiben! Mr. Reeves merken, daß sie diesnial das Signal zum Beifall nicht gab, so daß der Sän ger unt>r eisigem Schweigen des Audi toriums das Podium verlassen mußte. In Arad wurden riesige fälschier Quittungen 95,000 Gulden Sieuerg-lder defraudirt zu haben. Als Mitschuldige wurden der Kasfeibaus sich!? Moriz Scheinberger. der Steuer controlor Czegledy, Controlor Kiraly und der Aaent Tonner in Haft ge nommen. Weitere Verhaftungen fte — Der Schwiegervater des ungarischen Miimsterpräisident«,'! Banf fy, Gutsbesitzer Franz Math«, lpt sich in einem Anfall von Geistesstörung mit ein:m Rasirmesser die Kehle durch schnitten. Er ist !?ach qualvollen Lei den gestorben. 7