Erinnerungen einer Schwiegermutter. (12. Fortsetzung.) ES dauerte auch nicht lange, bisMrs. Heistons schlechter Einfluß auf Frank zu trat. Eines Abends kam er, ihm das eingeblafen hatte, war nicht schwer zu errathen «r sei schlecht behandelt Word«», und sein Vater hätte ihm bei seiner Vevheirathung ein zu einem anständigen Leben ausrei chendes Jahrgeld aussitzen sollen. Mein Mann hat mir später erzählt, was bei dieser Gelegenheit gesprochen te, es für baaren Unsinn zu erklären. Als wir heirath«ten, sing«» wir sehr bescheiden an versuchten zu das mein Mann ihm ausstatten kön ne; dos wäre ein ganz guter Anfang für Frank. bei auf's bestimmteste, daß er auf ein« Erhöhung seines Jahrgelidcs unter keinen Umständen eingehen könne. Er müßte dann auch !das Jahrgeld seiner andern vecheiratheten Kinder erhöhen, das verlange die Billigkeit, aber seine Mittel erlaubten es ihm nicht. Frank nahm das Anerbieten mit Freuden an und er, Laura und Mrs. Helston mach te» sich sofort an die Haussuche. Aber nach dem, was ich später hör te, war es Mrs. Helston, deren Wün sche vor allem berücksichtigt wurden. Sie hatte alle möglichen Einwendungen zu mache» und wählte schließlich ein klei nes Häuschen, nur weil es in einer so genannte» vornehmen Gegend lag, das aber nicht die geringste Annehmlich keit besaß. Als Franks Frau zu mir kam und mir erzählte, was sie zu neh men beabsichtigt««, sprach ich meine Meinung s«>hr ossen aus und machte sie ten zur halben Miethe zu haben seien, wenn sie sich eine billigere G«g«nd aus suchten, zum Beispiel Camberwell, Js lington, Camd«» Road oder Holloway. „Du meine Güte!" riesLaura. „Was sür ein Gedanke! Wir sollen in Cam berwell oder Holloway wohnen? Ma ma denkt nicht im Traume daran." „Nun, ich habe wirtlich bis jetzt noch nicht gewußt, daß m«in Mann «in Haus für Dein« Mama auszustat ten im Sinn hat." unter die Nasi." „Nicht im geringsten," entgegnete ich, „ich bin die Letzte in der Welt, die st«n ihr« eigen« Mutt«r, allein ich wie derhol«, wo Deine Mutter wohnt, ist ganz allein ihr« Sache. Frank sucht ein Haus für sich und Dich." „Sehr richtig," versetzt« si« schnip pisch, „und unter diesen Umständen sehe ich wirklich nicht ein, was Dich die Sache angeht; Du sollst ja nicht darin wohnen." Ganz so ungezogen waren ihre Wort« zwar nicht, allein sie liefen auf dasselbe hinaus, und ich begnügte mich damit, die Achseln zu zucken und zu sagen, ich wolle mich in Zukunft Hu ten, überhaupt eine Meinung auszu sprechen, aber natürlich sähe ich als Mutter es nicht gern, wie sich mein Sohn Hals über Kopf zu Grunde rich te Wi« die Unterredung noch geendet hätte, weiß ich nicht, aber zum Glück kam Sabine mit den beiden kleinen Walkinshaws, und wir sprachen von «twas andr«m. Laura «mpsahl sich bald x nachher. X Trotz meines Widerspruchs nahmen sie'das Haus, und auch bei der Einrich tung wurde ich nicht zu Rathe gezogen, obschon mir viele Leute, die cs verste hen, gesagt haben, daß mein Geschmack ausgezeichnet sei. Mrs. Helston nabm die ganze Sache in die Hand, und einen schönen Firle fanz und Theaterkram brachte sie zu sammen. Alles war nur auf den äu ßeren Schein berechnet, von wirklicher Bequemlichkeit kein« Spur. Als aber die Rechnungen kamen, machte sie nicht den leisesten Versuch der Einmischung. Sie ließ sie ruhig meinem Manne vor legen und gab sich nicht einmal die Mühe, die einzelnen Post«n auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Der Gesammt betrag war auch erheblich höher, als der von Mr. Tressider bewilligte, al lein er sagte, bezahlt müßten die Sa chen jedenfalls wevden, und da sie auf seinen Namen gekauft seien, müsse er es um der Ehre dieses Namens willen thun, aber er stimmte mit mir darin überein, daß in Franks Haushalt et was zuviel „Schwiegermutter" sei. wir eine Einladung zum Essens Viel Lust, hinzugehen, hatte ich zwar nicht, aber ich fühlte, daß es meine Pflicht fei. Ich wußte, daß einige von Mrs. Helstons Verwandten da sein würden. „Wir wollen doch lieber hingehen," sagte ich deshalb zu meinem Manne, „die Leute könnten sich sonst einbilden, wir hielten uns nickit gut genug für ih re großartigen Verwandten. Man kann nie wissen, was das Weib zur Erklä rung unseres Ausbleibens sagen Würd«." So gingen wir denn, und ich sollte mein blaues Wunder erleben. Das Es sen war wirtlich großartig, aber die dabei zu Tag- tretende Verschwendung empörend. Zu Hause war gewiß gar nichts gemacht worden, und mein Mann erzählte mir, die Weine wären von den köstlichsten und theuersten Sor ten gewesen. Wie gewöhnlich, war alles Mrs. Helston überlassen worden, und es muß Frank ein schönes Stück Geld gekostet haben. Für einen jungenMann in seiner Stellung war es jedensalls ganz unpassend, ein solches Essen zu geben. Es war ein Essen, das, wie mein Mann beim Heimfahren sagte, nur im Konkursverfahren, «in Schilling sür's Pfund, bezahlt werden könne. Laura trug ein Kleid, das ganz gut für «ine Herzogin »der die Frau ei nes Citykröfus gepaßt hätte, und sie hatte die UnverschämtlM, mir zu sa gen, es sei aus Paris, und sie habe die Absicht, alle ihre Kleider dort ma chen zu lassen. Ich erhob meine Hände vor Schreck. „Liebes Kind," rief ich, „Du bist sicherlich im Irrthum über Deines Mannes Verhältnisse! er hat sechshun dert Pfund jährlich, nicht wöchentlich." „Ach was," rief sie lachend, „Frank hat viel mehr, als Du glaubst; wir werden Dich eines Tages überraschen." Unv sie überraschten mich in der That, denn bald nachher kam sie in einem feinen Brougham vorgefahren. Ich stand zufällig am Fenster, sah den Wagen vor unsrer Thür hallen und wumderte mich, wer es wohl sein kön ne. Das Pferd war sehr schön, ein Hochtraber, und der Kutscher trug eine feine Livree und hatte eine Kokarde am d gekleidet, ausstieg, hättet ihr mich um blasen können. Daß der Wagen ihr gehöre, ließ ich mir imm«r noch nicht träumen. „Wer hat Dir denn den schönen Brougham geliehen?" fragte ich sie. „Niemand," antwortete sie mit einem Zug um den Mund, der fast wie Hohn aussah. „Frank hat ihn mir zum Ge burtstage geschenkt." „Ist denn der Junge rein toll g!» worden?" rief ich aus. „Wie will er ihn denn bezahlen und bei seinem Einkom men unterhalten?" „O," erwiderte sich leichthin, „er ver dient jetzt sehr viel Geld; vorige Woche Mir brach der kalte Angstschweiß aus, denn ich dachte, er wette oder spie le an der Börse, und ich weiß, wie das stets endet. Allein Laura «rklärte es anders. Frank hatte mit einem von Mrs. Helstons Freunden, der irgend etwas in der City war. ein gemeinsa mes Geschäft angefangen. Sie waren Grllnver geworden. Was das war, wußte ich nicht, aber ich war sehr unglücklich darüber, denn mein gesunder Verstand sagt- mir, daß ein Geschäft, wobei ein junger Mensch, wie Frank, in einer Woche zweitausend Pfund Sterling verdiene, nicht mit rechten Dingen zugehen könne. Sowie mein Mann nach Hause kam, erzählte ich ihm alles, und er war eben so erstaunt, als ich. Er wußte nicht einmal, daß Frank seine Stellung als Vertreter des Pariser Hauses ausgege ben hatte, schüttelte den Ksps über die Gründern und sagte, er wolle sich am nächsten Tage in der City erkundigen. Das that er und brachte in Erfahrung, daß sich Frank mit einem Mr. Smith, einem Menschen, der sich keineswegs des besten Rufes erfreute, vrbunden habe. Die Firma hieß Smith ck Co., Frank war die Compagnie, und sie beschäf tigten sich damit, Aktiengesellschaften zur Ausbeutung von Goldminen und ähnlichen Dingen zu gründe». „Ist das etwas Anständiges?" frag te ich meinen Mann, und er sah aus, als ob er meine Frag« verneinen wolle, all«in laut sagte er nur, die einzige Gesellschaft, die sie bis jetzt gegründet hätten, scheine gut zu sein, aber die Verbindung mit Smith gefalle ihm doch nicht; er werde Frank aussuchen und «in Wort der Warnung mit ihm reden. Ich konnte sehen, daß mein Mann und -knöpfen n»r so funkelte. Das war Mr. Smith. Nachdem Frank Mr. Tressider vor gestellt hatte, sprachen sie kurze Zeit zusammen, und dann ging er mit sei nen Nach gethan und warum er die ganze Sache überhaupt so geheim be trieben habe, antwortete Frank, es se< ihm unangenehm gewesen, davon zu sprechen, ehe er gesehen habe, wie sich die Sache entwickele; aber jetzt, wo er auf dem besten Wege sei, binnen kurzem ein reicher Mann zu werden, könne es alle Welt wissen. Nun legte er los, und dete. Wenn man ihn sprechen hörte, sagte Mr. Tressider nackiher, hätte man glauben sollen, daß alles Gold und al le Diamanten der Welt ganz bescheiden im Winkel warteten, bis es Mr. Frank Tressider gefiele, das britisch« Publi- Als «s meinem Manne endlich auch einmal g«lang, «in Wort dazwischen ju werfen, fragte er Frank, ob er irgend welche Kenntniß von dem wunderbaren und was es alles war, habe. „Nein," entgegnete Frank, „aber Smith kennt sie, und wir stehen mit nicht zu schlau für Dich sind. Ich will Dir offen gestehen, daß mir die Art von Geschäften, womit Du Dich zu be fassen scheinst, gar nicht zusagt. Du hast keine Erfahrung und keine Stel kann ich mir nicht erklären, weshalb sich Smith gerade Dich zum Theilhaber ausgesucht hat." „O, Smith ist ein ganz fomofer Kerl," versetzt« Frank, „er stellt mich allen seinen Freunden und Kunde» als vor, und er meinte neulich, wenn Du Lust hättest, Direktor einer unsrer Ge sellschaften zu werden, würde es ihn sehr freuen, Dir dienen zu können. Wir haben jetzt einig« großartige Pläne an der Hand, Alterchen, und wenn Du Du einen Haufen Geld verdienen. Ich habe vorige Woche Zweitausend auf ei nen Schlag gemacht, wie Du loeißt. Ich will Dir was sagen, Alterchen, Du hast, eine Masse Freunde in der City, und wenn Du ein paar von ihnen ver anlassen könntest, Direktoren einer oder der andern Gesellschaft zu werden, die wir demnächst gründen wollen, so wäre mir das ein großer Gefallen." Mr. Tressid«r fragte, lvas das für Gesellschaften seien, worauf Frank ihm die Ankündigungen zeigte. Eine Gesell schaft sollte einen Winterpalast und ei nen Eiffelthurm auf den Sandwichin einigten Königreiches errichten und eine die in den Straßen aufgestellten Feuermelder zur selbstthätigen Verthei lung von belegten Brötchen einrichten, Nickel in einen Spalt wirft. Ich verstehe nicht viel von derarti gen Dingen und entsinne mich deshalb nicht, was Mr. Tressider alles darüber sprach, vielleicht habe ich auch einige der Gesellschaften nicht richtig beschrieben, aber ich weiß, daß er mit einem sehr langen Gesicht nach Hause kam und sagte, er fürchte, die Geschichte werde ein schlechtes Ende nehmen. Si« fing nicht schlecht an, denn Frank fuhr eines Tages in einem fei nen Zweispänner bei uns vor, und Laura war auf unsrem Ball der reine Juwelierladen, so war sie mit Dia manten beoeckt. Sie mietheten einen Palast in einer der vornehmsten Stra ßen und machten ein großartiges Haus. Wie oft habe ich mir die Augen gerie bin und mich gefragt, ob ich wache »der träume, oder ob dieser jung« Mensch, der so lebte, als ob er über ein Jah reseinkommen von zwanzigtausend Pfund verfuge, wirklich mein Sohn Frank sei. Allein Mr. Tressider sprach nie gern darüber, ja, er vermied den Ge genstand nach einiger Zeit gänzlich, ebenso, wi« er ablehnte, Franks glän zende Gesellschaften zu besuchen, und ich konnte sehen, daß er im Gemüth be drückt war. Ich weiß, daß er wiederholt zu Frank ging, um ihn zu warnen und zu veranlassen, die unsaubere Geschäft sverbindung zu lösen, aber es half alles nichts, und endlich kam der Krach. Ich will nicht näher darauf eingehen, denn di« Sache ist zu peinlich für uns alle. Die Zeitungen brachten lange Auf sätze über und mein Mann zu decken hatte, für feine Verhältnisse nicht allzu groß. Franks Antheile an den Gesellschaften, die sich als gesund erwiesen und gut bezahlt Schande des Bankrotts. Als der Kuach kam, fand Mrs. Hel 'egte ihr großartiges W«f«n sofort bei seite und erklärt«, sie nxrd« mit ihm ge- ten sich:, um ihm zu helfen und die Verganaeicheit zu sühnen. Ich glaube, sie hat ihr Wort ehrlich gehalten, denn ich hoffe, Hotz wir sie in nicht zu fer ner Zeit wieder in unsrer Mitte haben werden — und dann ohn« seine Schwie -17. Erinnerung. Die Pfauenfedern. Es gibt viele Leute, die über „Alt weiberaberglauben", wie sie es nennen, spotten, wie z. B. zu dreizehn zü Tisch sitzen, unter einer Leiter hergehen, einen nen und Pfauenfedern im Zimmer ha ben. Ich selbst bin nicht sehr abergläu bisch, aber manches würde auch ich nicht zu Tische gehen zu müssen, da ein Glied der Gesellschaft so spät km, daß wir es schon aufgegeben Hatten), aber wir federn bedenklich seien, und William, als gehorsamer Gatte (es ist schade, daß es nicht mehr Männer mit einer wittwe z>u die will ich mir Wir alle schütteten den und „Ja," sagt: William, „das beweist weiter nichts, als daß es gefährlich ist, Miillschippen auf der Treppe stehen zu lassen, und darin stemme ich vollständig fallen ist," fuhr John „Am selben stellt ist. Was'sagst. Du dazu?" William zuckte die Achseln. fallen?" „O ja! Am selben Abend verspürte kis Zimmermädchen, als es mit seinem Lichte hinaufging, einen starten Gas geruch. Sie trat in das Zimmer, wo hinausgeschleudert, «in Theil der Decke stürzte ein und die auf dem Kamin sims stehenden Nippsachen wurden zer schlagen, nur etwas blieb unversehrt." „Und das war?" „Die Pfauenfeder, die die Dame dort hingestellt, als ihr Mann sie ihr gegeben hatte. Was sagst Du dazu?" „Daß das Hausmädchen sehr nach ser Unfall fällt dem Mädchen zur Last und nicht der Pfauenfeder." „Natürlich kannst Du die Sache im mer so drehen," sagte ich, „aber das bringt die Thatsache nicht aus der Welt, daß alle diese Unglücksfälle erst «intra- Marion in ihrer möblirten Wohnung, und das erste, was meine Augen «r- blickten, waren dl« Pfauenfederfächer, die am Spiegel stickten. „O, Du hast sie doch gekauft?" frag te ich folgeirden Tage gekauft, und sie habin seit der Zeit dort gesteckt und bis jetzt ist noch niemand etwas Schreckliches zugestoßen. Im Gegentheil, si« haben mir Glück gebracht." „Wirklich? Wieso?" „Du weißt doch, was für Mühe ich hatte, ein gutes Stubenmädchen zu konnte?" Ich nickte, denn William hatte mir von >den Unannehmlichkeiten, die ihnen ihre Mädchen machten, erzählt. Das, das s!e lange Zeit gehabt hatten, «in sehr braves Mädchen, war gegangen, um zu heiratlhen, und es war ihnen bis jetzt nicht gelungen, einen Ersatz zu finden. Der Ort, wo sie leblen, war sehr still und weit von der nächsten Eisenbahnstation entfernt. Di« Mäd chen vom Orte sagten Marion nicht zu, weil sie nicht gewandt genug wa ren, und die Londoner Mädchen woll ten nicht dahin gehen, weil es an ihren freien Sonntagen zu langweilig für sie war und sie ihre Bekannten nicht besuchen konnten. Ich hätte von ihren Schwierigkeiten gehört, erwiderte ich Marion, und in nigen Antheil daran genommen. „Dann wirst Du Dich freuen, zu hören, daß meine Schwierigkeiten vor über sind," antwortete sie, „und ich verdank« es nur diesen Pfauenfedern. Nachdem ich sie gekauft hatte, fragte mich die Dam«, ob ich niemand wisse, der «in gutes Hausmädchen brauchen könne. Die Predigerwittwe, die ihr die Fächer und einige andre Kleinigkeiten zum Verlaus geschickt, hatte si« auch ge fragt, ob sie lemand wisse, der einMäd chen suche. Sie wolle ihren Haushall auflösen und sehe sich nach einer Stelle für ihr Hausmädchen Mary Jones um. Du kannst Dir denken, Mutter, daß ich mit beiden Händen zugrisf, denn wenn es ein gutes Mädchen war, dann hatten mein« Schwierigkeiten ein En de. Da sie aus dem Lande gelebt hatte, würde sie nichts dagegen haben, wie der da zu leben, und mir würde die Mühe erspart, Erkundigungen einzuzie hen, da mir die Empfehlung meiner Freundin natürlich genügen konnte. Ich bat sie also, doch gleich an die Predi gerwittwe zu schreiben und sie zu fra gen, weshalb Mary Jones ihren Di«nsi verlassen wolle. Ferner ersuchte ich mein« Freundin, die gewöhnlichen Er kundigungen einzuziehen, und wenn dies« befriedigende Ergebnisse hätten, wollte ich das Müschen sofort in Dienst nehmen, und cs könne sogleich nach un serer Rückkehr aufs Land bei uns ein treten. Die Erkundigungen sind einge zogen worden, die Antworten höchst be friedigend angefallen, und ich habe mir in Mary Jones augenscheinlich ein ausgezeichnetes Mädchen gesichert." „Nun, da wünsch: ich Dir von Her zen Glück, mein« liebe Marion," er widerte ich, „aber meine Erfahrung hat mich gelehrt, nickt an fehlerlose Kleinodien zu glauben, bis ich mich selbst überzeugt habe." Einig« Tage später kehrt« Marion nach Hause zurück (si« wohnte in ei ner ziemlich einsän«» Gegend «twa Pvil und «in« halbe Meile von St. Albans), Mary Jon«s, das von der Predigerwittwe so warm empfohlene Hausmädchen, trat seinen Dienst an, und Marion war, soweit ich aus ihren Briefen sehen konnt«, sehr zusri«den mit ihr. Auch die Pfauenfed«rn waren mit aufs Land genommen worden, wi« ich aus einer Nachschrift zum «rsten Briefe, den mir Marion nach ihrer An kunft dort schrieb, erfuhr. „Nachschrift: Die Pfauenfedern ha ben den Ehrenplatz im Empfangszim mer, und wir sind noch vollkommen gesund und in der besten Stimmung." heit, Mary Jones zu beobachten und inir selbst ein Urtheil über sie zu bilden. Mein erster Eindruck war entschieden sie ihre Arbeit gründlich verstand, tonn te nicht in Abrede gestellt werden. Ma rion und William waren ganz entzückt tes dort hatte ich keine Veranlassung, meine günstige Meinung über Mary Jones zu ändern. Ich kehrte mit der Mädchzn gesichert zu haben, und ich räumte ein, daß sie dieses Glück den Pfauenfedern verdanke. Gesellschaft die Res« auf Dienstmäd chen sei. „Ja," sagte ich, „das ist sie." „Wissen Sie, wie Ihre Schwieger-« tvchter zu dem Mädchen gekommen ist?" „Ja, «s ist ihr von einer Freundin empsohlen worden, die fein« frühere Herrin kennt." „War diese frühere Herrin ein« Mrs. H«sk«!h?" ist eine Predigerwittwe." „Dann ist es di« Mary Jon«s, die ich meine." „Sie kennen sie also? Sie wissen doch hoffentlich nichts Nachteiliges über sie," sagte ich und konnte ein gewisses Gefühl des Unbehagens nicht unter drücken. schreckliche Geschichte verwickelt. Wissen Sie, wie Mr. Hesketh gestorben ist?" zählen Si« mir alles, was Si« wissen." „Ich wtrde Ihnen alles «rzvhlen, aber ich glaube, ich würd« «s an Ihrer mich wirklich beunrutiigt," sagte ich. „Der verstorbene Pfarrer H«sk«th war «in Mann von etwa sechzig Jah ren und stand im Rufe, mancherlei Eigenthümlichkeiten zu haben. Auch sollte er wohlhabend sein und nament lich «in« »verthvolle Sammlung aller Schmucksach«» besitzen, die sein Ste ckenpferd war. Er hatte einmal durch den Zusammenbruch einer Bank erheb schule verlassen hatte. Als dieses Mäd ne Braut nachkommen, um zu heira then. Die Heskeths ließen sie nur un gern gehen, weil sie sie gern hatten und sich nur schwer an neue Gesichter ge wöhnten. An ihre Stelle trat Mary Jones in ihren Dienst. Mrs. Hesketh, rer GesundtM wegen aufhielt, hat mir die Geschichte selbst erzählt und gesagt, Mary habe ausgezeichnete Zeugnisse ge habt, und sie könne sich kein besseres während des Jahres ihrer Dienstzeit bei ihr gewesen sei. Mary war etwa zwei Monate bei ihr, als die schreckliche Geschicht« vorfiel, di« dem armen al ten Herrn das Leben kostete. An einem Winterabend hatte sich der ganz« Haus halt früher als gewöhnlich etwa um zehn Uhr zurückgezogen, und Mr. Hesketh lag in tiefem Schlafe, wurde jedoch von seiner Frau daraus erweckt, als die Uhr im Hausflur gerade zwölf schlug. „Stephen," ri«f Mrs. Hesketh, „horch! Hörst Du nichts?" „Ich habe di« Uhr schlagen hören." „Nein, das meine ich nicht bst hörst Du es jetzt?" „Mrs. Hesketh richtete sich auf und „Was kann das nur sein?" rief feine Frau aus. „Ach, Stephen, glaubst Du, es könnten Einbrecher sein?" hinuntergehen und nachsehen." „Er erhob sich, schlüpfte in seinen Schlafrock und trat auf den Gang. Zu seiner großen Ueberraschung sah er Mary Jones vollständig angekleidet an der Trc-ppe stehen. „Mary," rief er aus, „sind Sie denn das? Warum in aller Welt ge hen Sie den in dieser nachtfchfafmden Zeit im Hause umher?" „Das Mädchen wandte ihm «in todtenblasses Gesicht zu und erhob warnend einen Finger. „Still, Herr!" sprach sie ziemlich laut, „sie wevden Sie hören." „Mich hören? W«r?" „Ich habe ein Geräusch vernommen uno bin herunterg«komm«n, um zu se hen, was es sei. Es sind Männer im Hause. O, bitte, gehen Sie nicht hin unter, sie werden Sie umbringen." „Allein der Gedanke, cs werde ein gebrochen und er solle seiner Schätze b«raudt iveiden, war zu viel für den alten Herrn. Er drängte sich an dem geschosses in 'den Garten gelangt und entkommen. Mr. Hesketh konnte sich nie von den Folgen des Sturzes und des Schrecks erholen und starb einen Monat nachher." (Fortsetzung folgt.) ZAr die Zlüche. —— t Mailänder >Supp «. Fleisch-, brühe wird in Tellern fervirt. Auf einer Schüssel reicht man dazu fol» gende Beigabe: Maccaroni werden in Salzwasser gekocht, in Stückchen zer schnitten und mit einer Mischung von' aus, damit die glatte Seite nach oben kommt. Geriebener Parmesan wird nebenbei servirt. Pickel st einer Fleisch. Man braucht zu diesem Gerücht drei Pfund Rindslende, drei Unzen frisches Rin dermark, vier Kartoffeln, eine Peter silienwurzel, eine Möhr«,eine Sellerie knolle und eine Stange Poree. DaZ gut gereinigte und leicht gewaschene Gemüse wird ebenso wie Fleisch und Mark in Scheiben geschnitten. Der Boden der Kasserolle wird mit der Hälfte der Rindermarkscheiben bedeckt, dann werden abwechselnd Fleisch- und Gemiisescheiben hineingelegt, jede Schicht mit Salz und etwas Pfeffer bestreut und zum Schluß die letzte Hälfte der Rindermarkscheiben darüber gelegt. Man stellt nun die Kasserolle auf gleichmäßiges Feuer und dünstet den Inhalt 15 bis 26 Minuten, wäh rend welcher Zeit man die Kasserolle einmal wendet. Dann servirt man das Pichelsteiner Fleisch sofort in der Kasserolle, in der man es zubereitet hat. Huhn sorgfältig aus, bind« es, lege es in einen Steingut-Topf, laß es leicht in der heißen Butter anlaufen. Schneide gleichzeitigKartoffel in kleine Würfel und Artischokenherzen, füge einige kleine Zwiebeln hinzu und lasse Alles in einem andern Topf gelb wer den. Wenn diese Gemüse zur Hälfte gekocht sind, lege sie um das Huhn herum und lasse das Ganze bei schwa chem Feuer ungefähr eine halbeStunde lang dünsten, wenn es sich um ein Huhn mittlerer Größe handelt. Beim Auftragen streue einige Petersilien blätter, fein gehackt, darauf und ser vire in dem Kochtopf. Man darf nicht vergessen, in der.i Huhn das Herz und die Leber zu lassen. Ungarischer Rostbraten. Zu einem Rostbraten von S Pfund dünste man zwei große Zwiebeln in Fett, gebe eine Messerspitze voll Pa prika darein, rühre es schnell um und gieße einige Eßlöffel voll Wasser da rauf. Nachher legt man den mit ei nem Stäubchen Mehl mürbe geklopf ten Rostbraten ein, und läßt denselben unter mehrmaligem Wenden eine gute Stunde ziehen. Vor dem Serviren kann «twas Rum in den siedenden Saft Gefüllter Kohlkopf. Man so daß eine'ziemliche Höhlung entsteht, der Kopf aber nicht zerfällt. Diese Höhlung fülle man alsdann mit einer beliebigen Fleischfarce. Sie kann von rohem Fleisch sein (z. B. sehr empfeh- halb Rind-, halb Schweine fleisch), aber auch von Resten, am be sten von Kalbfleisch. Das gehackte Fleisch wird mit zwei Eiern, etwas ge riebenem Weißbrot. Fett, Salz, Pfef- / fer oder was man sonst daran wünscht, verrührt, in den Kohlkopf gefüllt unv mit der Stielplatte zugedeckt. Dam» t thue man diesen Kohlkopf in eine nasse, reine, alte, zu si'chen Zwecken vorhan dene Serviette, die man fest zubindet. Inzwischen hat man Wasser in einem großen Topfe zum Kochen gebracht? unten in den Topf setze man einen Teller (der Kohlkopf brennt sonst leicht an) und gebe den Kopf dann in daZ kochende, etwas gesalzene Wasser hin ein. Hierin muß er je nach seiner Größe 2 3 Stunden kochen. Statt die Farce in den ganzen Kopf Dann mache man es wie folgt: Mai» lege die nasse, vorhin erwähnte Ser viette in eine tiefe, unten rundliche Kumme, daß die vier Ecken überhän gen. Nun trenn« man die äußeren großen Blätter des Kohlkopfes ab, ter liegen. Dann fülle man die Farce in die Mitte hinein, lege die Enden der Serviette zusammen, fasse sie dann biege die Blätter noch etwas zurecht, damit si« das Fleisch fest umschließen, und binde schließlich ein Band fest da burger Sauerkohl schneiden, kochen und mit Bulter stoven. Mit diesem Kohlwasser kann man dann die Sauce verrühren, die von Butter und Mehl bereitet wird. Nach Wunsch kann man sie mit Kapern abschmecken oder mit Pfeffer, auch mit einem Ei abrühren. Der als Beilage dazu gegebene Kohl nach letzter Art ist viel schmackhafter als die vielen Kohlblätter um den aus gehöhlten Kopf. Ernst. Erster Bauer: Wir nes? Zweiter Bauer: Na! Er» ster Bauer: Und weißt was, zum Zei chen, daß es uns ernst ist, hauen wi» unsere Advokaten durch! Scherzfrage. Wer waren die beneidenswerthesten Eheleute? Antwort: Adam und Eva; denn beid» hatten — Schwiegermutttr. , 3