Erinnerungen einer Schw cgcrinnttcr. (7. Fortsetzung.) „Das ist mein großer neuer Patent- Selbst -Shampooer," rief er ganz stolz. >immer damit shampooiren. Er wird Ich hatte »i« etwas davon gehört, daß frische Semmel zögen, aber um ihm die Freud« nicht zu verderben, un terließ ich «s, ihn darauf aufmerksam zu machen. „Komm 'mal her, Maud," fuhr er fort, „Du mußt mir helfkn; ich werde jetzt den ersten größeren Versuch oa mit anstellen." „Dante schönstens, ich lasse mich nicht um zehn Uhr Nachts shampooi ren," entgegnet« Maud. dem versuche?" „Nein, mein Lieber," oersetzte „die würden sich auch weigern. Die Köchin ist nicht dazu da, um Milien in der Nacht shampooirt zu werden, und das Hausmädchen auch nicht. Versuchs doch an Dir selber." „Das werde ich auch thun," entgeg nete er. Nun nahm er sein« Maschine, steckte ein Schlauchende in's kalte, das andre in's warm« Wasser, hielt dann seinen Kopf und die beiden Brausen über den Napf und fing an mit aller Macht zu drücken. Sofort kam ein gewaltiger Schauer heraus, aber die beiden nicht gehörig befestigten Brausen fielen in den Napf, und anstatt über seinen Kopf zu strö men, ergossen sich zwei Bäche kreuzweise in's Zimmer, und Maud und ich, di« »vir »eben dem Erfinder standen, wur den bis auf >die Haut naß, ehe wir tinen Laut von uns geben konnten. Er entschuldigte sich sehr eifrig, aber was konnte uns da» nützen? Ich war durch und durch naß, ebenso die lieb« lich und sagt« ihm ordentlich meine Minung, und dann ging ich in mein Zimmer, zog mein« durchnäßten Klei der aus und legte mich zu Bett. Kurz darauf klopfte Maud an und sagte, ich '.verde doch hoffentlich nicht döse sein, Frank sei ganz unglücklich über das Vorko-nm.iiß, das nur d«r xeine Zufall herbeigeführt habe. „Sieh Dir 'mal „.riiKleid an," ent- Konstituticm zu Gr.. .de richten, uNd so ganz jung bin ich doch auch nicht mehr." Maud schien sehr unglücklich darüber zu sein, daß ich so aufgebracht war, deshalb versicherte ich ihr, daß ich sie im Falle eines tödtlichen Ausgangs von schwor sie, wenn sie meiner mütterlichen Liebe und Obhut so vorzeitig beraubt werden sollt«, fernere Erfindungen am häuslichen He«rd« nicht zu dulden. „Wenn er durchaus erfinden muß," sagte ich, .Hann laß ihn in seinem Komptoir erfind«n.. Diesmal hat er uns fast ersäuft, das nächste Mal wird er uns das Haus über dem Kopfe an zünden. Ich habe ein«n Mann g«kannt, der wollte ein Vermögen mit etwas chen und eir.«tti Kamin zu thun hatte. Es wird wohl ein« ganz großartige Erfiitdung gewesen sein, aber niemand ist recht dahinter gekommen, denn ehe kr ganz fertig damit war, flog sein cinem Gartcn zwei Häuser >v«iter und sein« Frau auf d«m Hinterhofe eines in einer andern Straße gelegenen Hauses gesunden, und, mein« Liebe, so wind Dir's auch ergehen, wen Du Deinem Manne das Erfinden nicht grundlich austreibst." Als ich am nächsten Morgen auf wachte, fand ich glücklicherweise, daß sich leine bedenklichen Anzeichen bei mir eingestellt hatten, und mein Kleid, das Geld verdienen. Er meinte, die Sache sei doch sehr gut, er habe sie nur nicht ordentlich ausgeführt. Wenn alles richtig festge macht werde, dann wäre es ein« reizen zu verkaufen. Dann begann er, einen Scherz aus her Sache zu machen, und sagte, er wolle eine Posse für's Theater schrei ben, der er den Titel geben werde: „Die shampovirte Schwiegermutter." Aber Mauld, die «in ganz kluges Mädchen ist, warf ihm «inen Blick zu, >der ihm sagen sollte, daß er auf ge fährlichen Boden gerathe, und so' war Ich erwiderte ihm, ich hofft« vonHer zen, sein Selbst-Shampooer werd« kei nen Anklang finden, denn ivenn er oas thäte, wiutde er die Ursache von viel Häuslichem Unfrieden werden, ganz zu Tapeten, den er anrichten wllvde, und ich glaube, schließlich sah er ein, daß ich recht hatte. Er hatte nämlich noch einen Versuch gemacht, wobei ihm Mands Hündchen unversehens gefolgt war. Dirsmal likf das Wasser ihm selbst den Rücken hinunter bis in die Stiefel, und er sprang wie besessen in der Stube herum. Dabei trat «r Ixn Hund auf den Schwanz, und das können die lie ben Thitrchen bekanntlich nicht vertra gen. D«r kleine Puck rannte heulend zur offtnen Thür hinaus «wem Mäd chen, das gerade mit einem groß«» Lhrebrett voll frisch gefüllter Einmach gläser die Treppe herauskam, zwischen die Füße. Da:- Mädchen siel, Theebrett »nd Einmachgläser rollten die Trepp« hinab und gingen in Stücke. Das gan te Haus war eine einzige Masse von krdbeermarmelad«; Wände, Fußbod«n, Vorhänge, alles war damit bedeckt. Eine sol« schrecklich« Wirthschaft ist hn. hn. Schwäche, die mich Mr. Tressioers obgleich ich «inen etwas romantischeren Ziainen vorgezogen hätte. Ich weiß sehr wohl, daß einige berühmte Männer John heißen, aber man denkt doch bei Wenn ich im Theater «ine Posse sehe, finde ich, daß d«r Bedi«nte meist John gerufen wird. Immer heißt's „John, ist Zirkus mit, und wunlderbarerweis« be gleitete uns sogar Mr. Tressider. Da kam auch so'n albernes Ding vor, sie hatten's auf dem Zettel „Eine Reit stun'de" genannt, wo eineDame (natür lich ein vertleideterMann) hereinkommt und Reitstunde neyin«n will. Sie hat einen Bedienten bei sich, einen ganz schrecklich lächerlichen Menschen in ro then Plüschhosen und einer rothen Per rücke, den ein Clown spielt, und der immer hinter ihr (ihm) herreitet und John gerufen wird. Meine Enkel schrieen vor Lachen über das dumme Zeug, das dieser John vollführte, und dabei sahen sie immer ihre» Großpapa an, stießen sich mit den Ellbogen in die Seite, und einmal hörte ich, wie sie sich zuflüsterten: „Ge lade so, wie Großmama immer mit Großpapa spricht." Kinder kommen wirklich auf zu son derbare Gedanken. Ich habe selbstver ständlich niemals in der albernen Weise mit Mr. Tressider gesprochen, wi« die se Zirkusdame (Mann) mit ihrem (seinem) Reitknecht redet«, aber sie hat ten sich's in den Kops gesetzt, und als ich mich einmal während ber Vorstel lung an ihn wandte, ihn zu bit ten, aufzustehen und die hinter uns be findliche Thür zu schließen, da es so zog, daß unsre Köpfe beinahe in die Reiübahn flogen, und ich in etwas scharfem Tone „Jahn" ri«f, weil er ge rade nach der andern Seit« sah, da »«inte ich, die Kinder kriegten Lach krämpfe. Der Name war mir noch nie so lä cherlich vorgekommen, und noch lange Zeit nachher, wenn ich meinen Mann anreden wollte und sein Name mir auf di« Lipp«« kam, mußte ich an den Zir kus-John denken, wie er in seinen ro then Plüschhosen und seiner rothen Pe rücke auf dem Pferde saß, so daß ich den „John" nicht herausbringen konnte und vorzog, „Mr. Tressider" zu sagen. Ich wünscht« immer, meinem ältesten Sohne einen hübschen, romantischen Namen zu geben, einen, der ihn aus der gemeinen Masse heraushöbe und d«r sich gedruckt schön ausnähme, für den Fall, daß «r berühmt werden soll te. Immer bin ich d«r Ansicht gewe sen, daß die Eltern ein« große Verant wortung auf sich nehmen, wenn si« ih ren Kindern Namen geben, denn sie müssen sie durch ihr ganzes Leben tra gen, es ist, als ob sie abgestempelt würden. Ich hätte mein«» Weitesten gern Marmaduke genannt, aber Mr. Wertungen und behauptete, d«r Name kling«, als ob er «iner der Schauerge schichten, di« immer im Londoner Jour nal stehen, entnommen sei. Das mag nie einen Bedient«» ober Stallknecht ge sunden, der Marmaduke geheißen hätte. üblich isi." s»gte Mr. Tressider, und kcn gab ich nach, und so wurde kr John gewuft. Natürlich wertet ihr denken, Mr. haben, als mein: älteste Tochter ge tauft würd?, IM) habe z«slatt«t, sie nach oerstorbenen Schwester zu nennen, und dann sagte er mir, dies« habe Sabin« i-heißen. dann ist es Family Heraldisch, und au ßerdem klingt es gar nicht englisch." Wir hatten einen Streit darüber, »ber schließlich setzte er s«inen Willen durch. Ich war in j«n«n Tagen wirtlich zu schwach und gab viel häusiger nach, els später, und so wurde meine älteste Tochter Sabin« getauft, was beträcht liche Verwirrung anrichtete, da die Dienstboten sich gar nicht an die richtige Kussprack: des ihnen sreinden Namens gcwolMn tonnten und sie immer Sa- Lein«! Mai?d, meine zweite Tochter, er hielt ihren Nam«n von ihrer Palhin, von der wir damals etwas erwarteten, obgleich sie uns schnöd: täuschte und ihr ganzes Vermögen einer Methodi stenkapell: in einer Seitengasse vonTot icnham Court Road vermachte, wo sie sich in ihrem alten Rollstuhl« immer hinfahren' ließ, nachdem sie sich mit uns überworfen hatte. Der Streit kam nämlich so: Mrs. Marsham war die iMltw: deS Binders m«in«r Muiier, ter ihr bei seinem Tod« seinen Hausbe sitz in London und sehr viel Geld hin terlassen hatte, aber sie war entschieden ltwas verdreht, und obgleich ich sie sehr li«b hatte und ihre Besuche bei uns gern sah, fand ich doch, daß mit zuneh menden« Alter ihre Verdrehtheit bedenk lich wuchs. Eine ihrer Eigenheiten, di« sich wehr und mehr entwickelte, bestand darin, daß si« Sachen in bi« Tasche steckte, Zucker, Kuchen und alles, was sie unbemerkt, wie sie glaubte, vom Tische schlug sie auf «nd fing an, mit sich selbst zu sprechen. „Hm Roman« schlechtes Zeug „Was?" rief Tante Marsham. „Jane Tressiber, sprichst Du mit mir?" „Ja, Tante Marsham, das thue ich," «ntgegntk ich. „Ich habe mir Dein« „O, wirtlich? Zu Ende, sagst Du?" verschassen schien, und ging dann so rasch, als ihr lahmes Bein es gestattete, die Treppe hinab. keit, zu antworten. Kurz nach dem Vorfall trat sie der Kapelle in «iner Nebenstraße von Tvttenhcmi Court Road bei, und als sie starb, zeigte sich, ten daß wir unsre zweite Tochter nach ihrer Tante und Pathin Marsham Maud nannten wir erhielten unsern eigenen Zucker wieder. Als mein: dritte Tochter geboren wurde, glaubte ich, es sei Zeit, ein os rsden. „Jcchn", sagt« ich daher, „diesesKinb heißt Jane." Ich sprach diese Worte in einem Tone, der nicht gerade zum Wi derspruch einlud, >md alles, was John antworte, war: „Schon, meine Liebe," und sie wurde Jane getauft, obschon ich sie, seit sie mit Mr. Gutzeit verheira thet ist, häufig „Schäne" habe nenn«n Jane machte Mr. Gutzeits Bekannt sje wohnen. In dieser wimmelt es von Deutschen, meist Geschäftsleute, Kauf leuten und so was Ähnliches, und wir ten. Die Misses Braun und di« Miss«s Kroll gehörten zu Sadin«s, Mauds uns Jan«s besten Freundinnen, denn sie waren zusammen in die Schule ge gangen. Jane ist «in sehr liebenswürdiges Mädchen, still und sanft, und sie hat in ihrer Werse sehr viel Anziehendes. Sie ist immer die Flechige der Familie ge wesen. Schon als Kind verrieth sie gro ße Anlage zum Zeichnen, und außerdem hatte sie eine merkwürdige Begabung für fremde Sprachen. Mit fechzehn Jahren sprach sie ausgezeichnet Fran zösisch und Deutsch, und da sie so viel Umgang mit deutschen Mädchen hatte, leistet« sie in dieser Sprache ganz Her- Di« Mädchen trafen also Mr. Gut zeit sehr häufig bei Brauns, deren Vet ter er war, als sie einmal zu «inem klei brachten fi« ihn mit, worüber wir uns sehr freuten, denn er walzte r«izend, imd jung: Herren, die tanzen, werden; die Mädchen sich solch: Mühe ga ben, daß der deutsche Zahnarzt mir ge fallen solle, aber mir ging ein Licht auf, als ich merkte, daß er Jane liebte und daß diese s«in« Gefühl« erwiderte. Ich will euch mit d?nEinzelheiten der Werbung nicht langweilen. Ihr könnt euch darauf oerlassen, daß wir uns, ehe wir unsre Einwilligung zur Verolbung gaben, vergewisserten, ob Mr. Gutzeit sich in guten Verhältnissen befinde, und ich muß zugeben, in dieser Hinsicht war alles sehr Er besaß ein „Das glückliche Paar" macht sein« Hochzeitsreise nach Deutschland na türlich zuerst den Rbein hinauf was, wi: ich höre, ein« feststehende Sitte in Deutschland ist. M«in Sohn John, der viel gereist ist, sagt mir, daß in d«r gu ten Jahreszeit die Gasthöf« und Dam pfer mit jungen Ehepaaren überfüllt sind und daß si« sich in ein«r Weis« vor alkr Welt liebkost«?,, sich an den Hän den halten, einander verzückt in die Au- Tochter lehr herzlich, und Karls Mutter nen, und ich bin auch d«r Ansicht, daß di« Männer die Zubereitung d«s Essens nicht von ihren Frau«» verlangen soll ten. Wenn sie das sür deren erste Pflicht halten, dann sollten sie ihr« Kö chin heirath«n. Ms Jan« mir zuerst von Berlin schrieb, bat sie mich, meine Briefe an sie: „Frau Doktor Gutzeit" zu über schreiben, aber das konnte ich nicht. Auf dem ersten Umschlag habe ich es ver sucht, allein ich habe ihn nicht abge schickt. Der Gebanke, daß eins meiner Kinder „Frau" genannt wurde, war an sich schon schlimm genug, aber sie auch noch „Doktor" zu nennen, weil ihr Mann den Leuten Zähne auszog, war denn boch zu lächerlich, und ich sprach das in meinem Briefe auch offen aus und überschrieb ihn: „Mrs. Karl Gut zeit." Ehe sie heiratheten, hotte ich Karl angedeutet, es s«i besser, wenn seine Schwester nicht bei ihm bleibe, denn ich wollt« nicht, daß m«in Kind «ine andre Herrin in seinem Hause finden sollte. Das thut auf die Dauer nie gut, und Mutter, Schwester oder Tante eines Ehemannes vertrag«» sich mit s«in«r Frau viel bess«r. wenn sie nicht unter demselben Dache leben, und mit den Verwandt«» txr Frau ist «s ebenso. Ich habe mich niemals in ungehöriger Wei se in die häuslichen Angelegenheiten ei nes m«in«r Kinder gemischt, denn ich weiß, was für ein Borurtheil gegen Schwiegermütter besteht. Karl erwi derte mir, «r hab« mit s«in«r Schwester bereits abgemacht, daß sie zu einem andern Bruder gehen solle, der ein Ge schäft inManch«st«r hatte, und als mein liebes Kind von der Hochzeitsreise zu rückkam, zog sie als Herrin in ihr Haus «in, und ich freue mich, ausspre chen zu können, daß sie, obgleich ihr Mann Ausländer war, ausländisches Wesen hatte und sonderbare Gerichte liebte, den Haushalt ausgezeichnet führt« und daß sie im ganzen sehr gut miteinander fertig wurden. Ich wäre nie mit ihm ausgekommen, selbst >venn ich seine Sprache hätte re den können; ich wäre nie imstande ge wesen, den Anblick der vor seinem Hause vorfahrend«» Leute auszuhal ten, die das Gesicht verbunden hatten, vor Zahnweh stöhnten und sich nachher beim Fortgehen die Kinnbacken hiel ten. Als ich sie zum erstenmal besuchte, kamen gleichzeitig mit mir noch drei andre Leute, von denen zwei ächzten, während der dritte, ein Herr, mit den Füßen stampst«. Ich bekam sofort ebenfalls Zahn weh, und als ich «ingetreteu und in's ich Jan«, ein Bild des Glücks, fand, da konnte ich di« Bein«rkung nicht un terdrücken: „Aber, liebes Kind, wi, kannst Du lächeln, wenn ein halbes Dutzend armer Geschöpfe oben in Dei nes Mannes Wartezimmer sitzt, bei nahe wahnsinnig vor Zahnweh?" Jane lächelte weiter und sagt«, si: bekümmere sich nicht darum, aber sie gab doch zu, baß es ihr anfänglich unangenehm gewesen sei, wenn sie ih nen im Hause begegnete, allein sie sei Ich tonnt« mich nicht daran gewöh nen. Ni« bin ich in's Haus gegangen, ohn« mir einzubilden, ich hätte Zähnen gab, und einmal, als ich an der offenstehenden Thüre des Opera tionszimm«rs vorbeiging, sah ich -die g«b«n. Ein groß«r Theil von Karl Gutzeits Geschäft, und zwar der einträglichste, destanb in der Anfertigung künstlicher Zähne, worin er eine Berühmtheit war. Ich habe oft gelacht, wenn er mir er uns gegenüber war er der liebnswür digste Mensch, den man sich denken kann, aber mit seinen Nachbarn konn nnerwarteten Charakterzuge nen Fola«n w«rd« ich indeß bei einer and«cn Gelegenheit berichte». Um mei nes Kindes willen war dieser Umstand fchaft sehr unbeliebt, besonders bei ei ner Anzahl von Kutschern und Stall jungen, die in einem seinem Hause ge rade gegenüberliegenden Hofe wohnten. Zwischen diesen Leuten und Karl herrschte ein ewiger Kriegszustand. Allein ich werde seiner Zeit »och davoin sprechen müssen; ich kam nämlich «rst dahinter nach einem Ereigniß, das mich zur Großmutter eines deutschen Enkels machte. Das stellt euch 'mal vor! Wenn es bin ich «ine, aber die Zeit kam, wo ich das lieb«, kleine, rosige Bündel Mensch heit in den Armen hielt und hörte, wie hastesten Versuche machte, die Namen Karl Gottfried Wolfgang auszuspre chen. Ich bin wirklich der Ansicht, den Wolf hätten sie weglassen können. «es sei «in ganz christlicher Name und Goethe, der größteDichter, den Deutsch land und vielleicht die Welt je besessen hätte, ebenso wie Mozart, «iner der größten Komponisten, hätten Wolsgang Menschenlind Wolf nennt. Brille erscheinen werde. Der alte Gutzeit und seine Frau lam«n kurz vor d«r Taufe zum Besuche Frühstück zugegen. Ich wurde ihnen selbstverständlich vorgestellt, aber da sie kein Wort Englisch und ich k«in Deutsch verstand, war die Sache etwas peinlich. Ich sprach so laut, als ich tonnte, aber sie schüttelten nur die Köpfe und s«hr hübsche Artigkeit übersetzte. Mode ist; allein ich «rhob Einspruch. „Jane," sagte ich, „Dein Kind mag ein Deutscher sein. Du aber bist Eng wiederholt, daß einem vom bloßen Hö ren schon der Hals trocken wird: das ist wahrlich keine angnehme Art, einen empfahlen, aber ich mußte ihnen durch Jones Mund versprechen, daß ich sie vor ihrer Abreise noch einmal in Karls Haus« besuchen wollte. Sie waren in der That ganz reizende alte Leute, aber warum in aller Welt haben sie nicht Englisch gelernt, ehe sie eine Reise nach London unternahm«»? Kurz nach der Taufe besuchte ich den Kleinen und wollte meiner Tochter ein Verspr«ch«n ablocken, ihn so englisch als möglich aufzuziehen, aber sie ent gegnete mir, sein Vater wünsche ebenso dringend, ihn so deutsch als möglich zu erziehen. Gott sei Dank! Der ar me Wurm ist als britischer Unterthan geboren und wird nicht in jugendlichem Alter aus seiner Mutter Arm gerissen, um in der Schlacht hingeopfert zu n»r ihm gemacht wird. Der Gedanke, daß eins meiner En kelkinder jemals ein deutscher Soldat werden, Kommißbrot essen und sich mit den Franzosen herumschlagen müßt«, hat mich viel« Nächte nicht schlafen laf- Hochachtung vor dem deutschen Heere, aber ass getreue britische Unterthanin würde ich mich nie entschließen können, aus freien Stücken die Großmutter ei nes deutschen Soldaten zu werden. (Fortsetzung folgt.) Ein Quadratzoll Hautsläche auf dem Kopf soll 293 Haare enthalten, dieselbe Fläche auf dem Kinn 39 Haa re, auf dem Vorderarm 23 und auf dem Handrücken 19 Haare. In P«rsien wurden im Laufe der letzten Jahre angeblich 461 S Ton nen Pferdefleisch verzehrt. Ausgrabungen in Babylon brach ten Ziegelsteine zu Tage, die nach ben auf ihnen befindlichen Stempeln zu urtheilen mindestens 4(XXI Jahre alt sind. Di« Hand ist am besten entwickelt beim M«nschen. Kein anderes Wesen hat eine vollkommene Hand. Verschie dene Gruppen der Augen-, Ohren- und Nasenmuskeln, die bei Vierfüßlern sehr stark entwickelt sind, sind bei dem Men schen nur in «rtümmerkr Form zu finden. . —— ' -- Zur die Küche. Gurkenfuppe. Drei große Gurken werden geschält, der Läng« nach durchgeschnitten und das weich« Innere gründlich entfernt. Dann sticht man mit «i»«m kleinen, runden Ausstecher Scheid«» aus den Gurk«», die man ei nig« Minuten in Salzwasser beinahe weich kocht und dann abtropfen läßt. Vorher hat man aus Kalb-, Rindfleisch und rohem, magerem Schinken eine kräftige Fleischbrühe gelocht, «ntftttet und durchgeseiht. Di« Gurkenstückchen, vier Löffel Mehl dazu gerührt und nun die Fleischbrühe n«bst «twas Peter sili«, Kerbel und Estragon darüber ge füllt. Man kocht die Suppe «ine Stunde langsam, während Schaum und Fett sorgfältig «ntf«r»t w«rden, streicht sie, nachdem di«Kräuter entfernt sind, durch ein Sieb, thut nun die aus gestochenen Gurkknscheitxn hinein, läßt si: mit d«r Suppe durchkochen, bis sie freit« Rinderzunge wäscht man gut, setzt sie mit warmem Wasser auf's Feuer, läßt sie eine Biertelstunde ko- Wurzelweri, eine Schalotte, N«lk«n, Pseff«rkörn«r, Thymian und Basilikum nebst wenig Salz dazu, gießt eine Fla- Citronensaft weich, auch brät man dreißig klein«, geschälte Zwiebeln in Butter bräunlich. Beide Theile, ohne ihre Brühe oder Butt«r, gibt man in die her!^ Wasser, hält ein glühendes Eisen hin ein, deckt das G«säß zu, läßt die Hum mern auskochen und dann in 3t) —W Minuten leise garziehen. Man stimmt sie aus der Brühe, trocknet sie av und« löst nun alles Fleisch aus d«n Schalen. Dies« zerstampft man. indeß man eine braune, kräftige Coulis bereitet, thut sie in diese hinein, gibt «in halbes Pint Tomatenbrei und ein Achtel Pint Weißwein od«r kxsser noch Sherry an und kocht Alles in «iner halben Stunde. Zwanzig Champignons dünstet man mit Butter und Citronensaft, vier in Scheic hen geschnittene Trüffeln in Rothwein gar. beides gibt man nebst mehreren Eßlöffeln gewiegter Kräuter und zwei rieben« Sauce, erhitzt rasch das Hum mersleisch in ihr, das aber nicht kochen darf, weil es sonst zäh und hart wird, gibt zuletzt einige Löffel Cognac an diy Sauce und richtet dies ausgezeichnete Eingangsgericht in einem silberne» Rand rasch an. Es darf nicht stehen. Russischer Geflügelsa la t. Mehrere fleischige, junge Hühner brät man saftig, zieht nach ihrem Er kalten die Haut ab und zerlegt sie ir, zierliche Stücke. Man legt sie in kirr Porzellangeschirr, gibt feingeschnittenen Schnittlauch, gewikgte Petersilie und Estragon, sauber gewässerte, von dkl» Gräten gelöste und in Streifen ge schnittene Sardellen, ausgewässert« und dann in Würfel geschnittene und in Wasser weich gekochte Cilronenschale, etwas Essig, wenia Cadenn«, etwas Salz und einige Löffel feinstes Oliven öl dazu, vermischt Alles durch gutes Schwingen miteinander und läßt «s ei nige Stunden durchziehen. Mehrere harte Eigelb wiegt man gröblich, auch hackt man Pökel,unge fein, wie man ans bekann!« W«ife ein gutes, hellet Aspik schon vorher bereitet und erstar ren lassen hat, das man jetzt in Wür» felsorm aussticht. Die durchgezogenen Sachen werden hoch «häuft auf «inev Krystallschüssel angehäuft, mit Eigelb und Zunge bestreut und mit den Gal lertwürseln garnirt. Trotz der fremden, eigenartigen Zusammenstel lung außerordentlich wohlschmeckend und eines Versuches werth. Fortschritte. A.: Wi« weit ist denn Ihr Herr Sohn mit fei nen Clavierstunden, macht er Fort schritte? B.: Ja, er wird nächstens feine Lehrerin Heirathen! Bescheiden. Alma: ! ist die Emma eitel! Klara: Wies» ! denn? Alma : Neulich hörte ich, wie l sie sagte, sie hätte Ähnlichkeit mit au»! 3