Crinncrungen einer Schwiegermutter. (-t. Fortsetzung.) , S. Erinnerung. ! Einige meiner Sorgen. Ich glaube wirtlich nicht, daß es noch «ine Frau gibt, die beständig so geplagt wird, wi« ich. Nicht nur die Last mei nes eigenen Haushalts liegt auf meinen Gelbsucht an den Hals (um ein Pröb chen feiner seinen Ausdrucksweise zu s l ch, h "t ' Ich glaube, John Tressider wäre noch nicht einmal aus seiner Gelassenheit zu bringen, wenn das Haus in Flammen stände, und es ist ein wahres Wunder, daß bei seiner schrecklichen Gewohnheit, vis spät in die Nacht unten zu sitzen, Vi« Times zu lesen und dann halb im Schlaf zu Bett zu gehen und immer wieder und wieder das Gas brennen zu lassen, nicht jchon ein Unglück geschehen ist. Ich habe es txrsucht, meine Töchter aus meiner Erfahrung Nutzen ziehen zu lassen, und sie ganz besonders gegen die schlimme Schwäche gewarnt, ihren Männern zu erlauben, wenn schon alle andern zu Bett gegangen sind, noch cwszubleiben, zu rauchen, zu lesen und das Gas nachÄutdünken zu behandeln. Meinem Mann« habe ich wieder und sein Glas Whiskey und Wasser noch mal so gut schmeckten, wenn alle andern zu Bett gegangen wären. Warum kann «r die Times nicht wie andre vernünf tige Männer Morgens lesen, oder im Geschäft, statt bis spät in die Nacht zu sitzen, das F«uer ausgehen zu lassen und dann kalt wie ein Frosch zu Bett zu kommen? Aber so ist es immer gewesen. Nichts kann ihn bewegen, zu einer christlichen Stunde schlafen zu gehen. Als die Kin der noch klein waren, verbrachte er den langte. Er Pflegte die Kinder bis spät auf bleiben zu mein Roden da- „Um wollen, denn sie sind wahrscheinlich seines Va ters Schuld. Als John ein kleiner Jun ge war, machte sein Vater immer beim Ankleide» war, denn ich hatte meines Kopfwehs wegen im Bett ge frühstückt- Sein Geücht war geister mit Grabesstimme: „Ick ich schwckN" " oer „Wo ist sie?" schrie ich, in die Höhe fahrend. „Ich habe sie in der Kinderstube ge sund ich mein armes Lämmchen fast er stickt (sie war damals erst vier Jahre alt), und die Gans von Kindermädchen, sxrben." Ich riß ihr das Kind aus den Hän den, aber ich war so erschreckt, als ich genblick verlor und an allen Gliedern zitterte. „Wie ist denn das zugegangen?" fragte ich athemlos. Pfennig im Halse sticken hatte, und ich fürchtete, wenn sie ihn verschluckte, dann käme Grünspan in ihr liebes Wägel chen, und Grünspan ist doch Gift. Ohne mich lange zu besinnen, rannte ich, so wie ich war, im losen Schlafrock und mit offenem Haar mit dem armen Mäuschen die Treppe hinab und flog über die Straße und um die Ecke, wo unser Doktor wohnte. Die Nachbarn haben mich wohl für verrückt gehalten. Einige blieben mit ihren Gesangbüchern unter dem Arme wie versteinert stehen und sahen mir nach, aber ich mußte sie denken lassen, was sie Lust hatten, denn ich tonnte doch nicht jedermann im Vorbeirennen zurufen: „Mein Kind hat einen Pfen nig verschluckt!" Alles das und wie ich ausgesehen ha ben muß, siel mir erst später ein, aber An der Gartenthür des Doktors riß stürmte ich die Trenne hinauf und rappelte mit dem Klopfer, daß die Leute, die nicht in die Kirche gegangen Iva'«», die Fenster aufrissen und die Köpfe herausstreckten. Der Bediente kam auch gleickv ich rannte durch den Hausflur und stürzte so außer Athem in's Sprechzimmer des Doktors, daß ich nur ächzen konnte: „Pfennig Hals rasch!" Der Doktor nahm das Kind, das furchtbar schrie, untersuchte den Hals und sagte: „Ich sehe nich'ts." „Dann hat sie ihn schon verschluckt," antwortete ich. „O, Herr Doktor, was soll ich anfangen? Mein armes Kind ist vergiftet es wird an Grünspan sterben! Retten Sie mein Kmd!" Ich weiß nicht, was aus mir gewor t:, aber in diesem Augenblick wurde wieder laut an der Hausthür geklopft und ich hörte, wie mein Mann nach „Beruhige Dich, es ist alles in Ord nung, meine Liebe," rief er, „wir ha ben den Pfennig gefunden." „Was?" entgegnete ich, „das Kind ha! ihn gar nicht verschluckt? Und Du hast mich in diesem Aufzug —" und dann siel ich erschöpft auf's Sofa, be kam Weinkrämpfe, und es dauerte eine Viertelstunde, bis icki mich soweit er holt Haiti, daß ich nach Hause gehen kennte. Der Doktor ließ uns eine Droschke holen, denn als die Aufregung vorüber bloßem Kopf und auf dem Rücken hän gendem Haar über die Straße gehen, und in der Droschke habe ich meinem Manne dann gehörig die Meinung ge sagt. So 'ne Idee! Jagt mir einen so wahnsinnigen Schreck ein und macht mir Angst, mein Kind hätte einen Pfennig verschluckt, und ich renne am Sonntag im bloßen Kopse durch die Straßen, und alles für nichts und wie- Als ich gegangen war, hatte dasKin d-rmädchon den Pfennig auf dem Fuß boden gesunden. Er war augenschein lich in's Kleid des Kindes und nicht in foine Kehle hinuntergeglitten uno zu Boden gefallen, als mein Mann es Kinderlranlheit hätten, dann krieate.i sie Fischgrat:» in den Hals, oder stie ße!'. und schlugen sich die Kniee auf, Mann), nicht zufrieden damit, sich von allem anstecken zu lassen, was über haupt ansteckend ist was der Jungt für -ine Ansteckungsfähigkeit besaß, ist wirllich kaum zu glauben; es brauchte nur ein Fall von Masern in der Zei tunz zu stehen und dies« dem Jun^n zufällig in die Hände zu gerathen, und richtig, er kriegte die Masern brach te es wirklich fertig, sich zu verlieren, während er mit dem Kindermädchen, das sein kleines Schwesterchen im Wagen fuhr, aus war. Als das Mäd chen nach Hause kam und mir sagte, es sei stehen geblieben, um sich ein Schaufenster anzusehen, und als «s sich wieder umgedreht habe, sei der Junge verschwunden gewesen er war da mals etwa sechs da war es ein Wunder, daß ich der Gans nicht ein paar gab. Natürlich hatte ich furchtbare Angst, wie jede Mutter gehabt hätte, deren Kind in de/ Straßen von London ver voll von Fällen, wo liebe kleine Kinder chen, durch Süßigkeiten in abgelegen« Straßen gelockt, dort ihrer hübschen Kleider beraubt und an deren Stell« heimgekommen wär«, und di« Nacht an brach, da schickte ich sämmtliche Dienst boten aus und ließ in allen Läden sra bar geängstigt hatte, ordentlich durch wichst«. Eine Mutter, die alles das durchge ne ein dauernder Schaden für die gei stigen Fähigkeiten des Kindes zurück bleiben. Die dumm« Person! Statt Kmderwagen ge,en einen Laternen- Gott fei Dank! Die Kinder sind „John," sagt« ich. „ich war gestern Abend in Deiner Stube und habe dort Er wurde ein bischen roth und lach „O, vas ist ein Geheimniß, Mut ter," sagt« er, „Du darfst nicht neuzie- , , Aber John wollte nicht ernsthaft zen, wenn man ernst mi! ihm sprach ooer ihm rathen wollie. Der arme Jun- riech John, obgleich fein Vater seine Schulden sehr großmüthig bezählt hat te, abermals in die Klemme. Er hatte wieder Schulden gemacht, die Gläubi ger kamen in's Haus und belästigten ihn, und eines Tages verursachte er mir einen großen Schreck, indem er mir sagte, er wolle sich möblirte Zimmer miethen und allein wohnen. Wenn es irgend etwas in der Welt gibt, wogegen ich ein gewisses Vorur theil habe, dann sind's möblirte Zim mer für junge Herren. Ich halte es nicht für gut, wenn jungt Leute sich der Einwirkung der Familie früher ent ziehen, als bis sie sich einen eigenen Heerd gründen wollen, wo der Einfluß der Frau den der Mutter und Schwe stern ersetzt, war deshalb sehr un well. Kunst, und es ist auch richtig, er hatte ein« feste Anstellung bei der Redaktion einer Wochenzeitung und arbeitete auch Verdienst hatte. konnte, war. „Allmächtiger In Anbetracht des Inhalts war der John. „Liebe Mutter! Du wirst überrascht sein, zu hören, daß ich verheiratet bin. ich sie Dir vorstellen. Dem Alten sagen, sondern warte lieber, bis Du sie Dir angesehen hast. Ich möchte Lott.e Als ch ch v " Gefühl Aerzer. Wie in aller Welt kam Geldsorgen hatte. Nichts ist so bedroh lich für das häusliche Glück, als un bezahlte Metzgerrechnungen. können, sollte ich meinen," versetzte ich. „Du kannst Deiner Frau und Deiner Zeitung nicht gleichzeitig die gehörige Mr. Tressider nahm die Pfeife aus gerlich. „John Tressider," sprach ich, „wenn di«s das ganze Interesse ist, das Du thung nimmst, dann solltest Du Dich was schämen. Wenn Du Dein« Pslicht als Vater gethan hättest " Tressiteis Schläfst» benlicht, das auf „Ich bin froh, daß Du sie nett fin nicht?" Die Kartoffejklöb«. Als ich Johns WohiTnn?, erregte, anhielt. Mein ältester Sohn John gehört zu den erregbaren Leuten, die in der einen der Fall ist. Ich glaube, ich habe lieber schweigsam sind. Ein Mann thut in der Wuth verdrehtes Zeug und spricht bittere, scharfe Worte, aber ivas er was er sagt, nicht so grausam als das, was die gehaltenen Leute thun, die immer Herren ihrer selbst sind und wird, und ich muß zugeben, daß mein Sohn John die Gewohnheit hatte, sich um der geringfügigsten Ursache willen Wände trommelte. Er behauptet: stets, hennntrommelt, liegt mir nicht so viel daran. Als aber diese Vorstellungen unter meinem Dache stattfanden, war trug es wollte den Nachmitiagsthe: bringen stieß John mit dem durch die Füllung gefahrenen Fuß gegen das Theebrett. Natürlich flog alles in die Luft und es gab eine nette Wirthschaft. Der Teppich auf dem Vorplatz war mit Thee und Milch getränkt, die Butter brötchen lagen überall umher und wie gewöhnlich mit der Butterseiti nach unten.^ ganz gewältig, und ich glaube, er schämte sich von Herzen, aber ich hätte selbst vor Zorn schreien mögen, als ich und dann arbeitete er sich nach und nach in die Wuth. Ich entsinne mich, daß sein Vater eines Abends todten (Fortfetzuno fol?t.) Im Eifer. „So, also mit lü^ ständig erscheinen tonnten!" Meine Tante Dein« Tante. „Eharleys Tante" soll am serbischen Nationaltheater zur Aufführung ge langen. Hoffentlich wird die serbische gegenwärtig regierend:» Milan verle tzen könnte. Mr die Aiiche. Kaltschalen. Statt Suppe oder Nachtisch sind im Sommer di« was ganzem Zimmet und einem Stück chen Citrone 1v Minuten, läßt die» erlalten, thut Zucker nach Geschmack daran und richtet die Kaltschale über gerösteten Semmelscheiben oder Zwie back an. Zu Himbeer-, Erdbeer- und Brombeer-Kaltfchale sucht man die schönsten, reifsten Früchte aus und legt sie, reichlich mit Zucker bestreut, zwei Stunden vor dem Gebrauch m oder Pfirsich - Kaltschalen. Mai, lochendem Wasser, zieht die Haut ab. fckmeidet die Früchte in dicke Scheiben, schlägt die Steine auf, zieht die Kerne ab und locht sie mit den Früchten m drei Viertel Quart Wasser und Zucker nach Geschmack, bis sie weich sind, uni» gibt, erkaltet, einige Gläser Weißweii» daran. Hierauf belegt man den Bo den einer Glasfchüssel mit Matronen, gibt das Obst darüber und servirt die Kaltschale möglichst kalt. zum Stehen zu bekommen, muß man zu der Sahne, die gar nicht so dick zie sein braucht, etwas Tragant nehmen. Auf ein halbes bis ein Pint kalte un- Messerspitze Tragant. In jeder Dro guenhandlung und Apotheke kann man Gummi^Tragant bekommene Leichtzu bereitende Speise, als erste Schüssel beim Abendbrot. Man lege geröstete Weißbrotscheibeir auf eine wanne, nicht gar zu flache Schüssel, backe ebenso viele Spiegel eier (Setzeier) und gebe auf jede Brot schnitte ein Ei, um das man alsdam» einen Anschovis legt. Nun halte man eine kräftige Sauce bereit von Braun mebl. Fleischbrühe oder Fleischextrakt, die man heiß über die Eierbrötchen füllt. Für jede Person rechne man eine Scheibe. Man kann auch noch Champignons mit in die Sauce geben, wodurch der Geschmack sehr gehoben wird. zu dünn sein darf. Zu der Senfsauce rühre manßutter und Mehl mit Milch oder Bouillon auf dem Feuer ab und Kalte Reisspeis e. Für je eine Person wird eine Handvoll Rei» in Wasser, dem man mittels Rum. Speise. Fifchsalat. Argend ein heiß abgesottener Fisch wird entgrätet, eine Stunde in Essig, Oel, Pfeffer uni» Flüssigkeit abtropfen, richtet den Hifch Boshafte Frage. „Den? „Ah, ist es ein Einakter?" Stoßseufzer. Student (von einer Meute Hunde verfolgt): »Ist doch gerade, als ob das Viehzeug »«iß. daß ich einen Kater hab«!" 3