»««tsche L»««l-Nachr»q»»». Berlin. Wegen Majestätsbeleidi gung sind die beiden bulgarischen Stu denten Jlia Jwanoff und Romanßein- Hardt verhaftet worden. Dieselben wurden Nachts 1 Uhr aus dem Bett« geholt und sind bis jetzt noch nicht wie der freigelassen. In der Wohnung der Studenten fand «ine länger« Haussu chung statt, bei der Verschiedenes mit Beschlag belegt wurde. Gegen d«n evangelisch«» Pastor Witte an der hiesi sung erkannt, womit der Verlust des Pfarramts verbunden ist. Herr Witte war vor einigen Jahren mit dem Hof- Gunsten Stöcker's entschieden ist. Ein« Typhus-Epidemie ist im Stadt theil Moabit ausgebrochen. Auffe- Gattin d«s hies. Direktors der Bis marck-Ausstellung Eckhoff. Die Ver mißte heißt mit Vornamen Wilhelminc und stammt aus Regensburg. Obwohl sie AXX) M. in Baargeld und Papieren Kottbus. Die Gärtnerekbesitze 7vjähriger Ehemann wurde als des Mordes verdächtig verhaftet. Werder. In der Hoffmann'fchen Brauerei wurde ein ISjährigerLehrling mit Namen Lindner, der Sohn eines Försters, vvn der Transmission ersaßt Gnesen. Der Ziegelstreicher Veit Studzinski aus Ossowiec, Kreis Mo gilno, welcher am 4. Oktober v. I. vom Schwurgericht zuGnesen wegen Mor des und Raubes, sowie Brandstiftung zum Tode verurtheilt worden ist, würd«, vom Scharfrichter Reindel aus Magde burg hingerichtet. Der gleichfalls zum Tode verurtheilte Bruder des Hinge richteten, Wladislaus, ist im Gefäng niß gestorben. Kempen. Dem am 3. Dec. 1892 auf der Feldmark Jankow-Donaborow, Wachtmeister Marschner wurde in An betracht seiner Diensttreue vom Jagd schutzverein des Kreises Kempen um Thatorte ein Denkstein gesetzt. Mes« ritz. Bei denßenovirungsar beiten der katholischen Kirche zu Betsche aus dessen Inhalt der dort amtirende Psarer ersah, daß in der Mauer Geld verborgen sei. Der Geistliche bat daher des Letzteren, Anzeige zu machen. Dies geschah nicht. Jetzt hat sich beim Um wechseln alter Münzen herausgestellt, daß die Arbeiter selbst den Schatz ge- Gr. Bartelsdorf. Eine Feu fes, von der Schule ab nach der Mühle zu, erfaßte und auch bald gänzlich ein äschert«. Verschont blieben nur die bei den Gastwirthschaften. Hohenstein. Die Schafherde des Gutsbesitzers Luma-Amerika ge rieth unter den Mittagszug Allenstein-- Soldan. Es sind 41 Schafe getödtet worden. Königsberg. Zwischen der Postbehörde und der Stadtverwaltung ist wegen desAnschlusses unserer Stadt an Berlin-Memel Elbing. Die hier wegen der von nns bereits gemeldeten Meineide verur. theilten Stuhmer Bürger verlieren in Folge der hohen Prozeßtosten nahezu sämmtlich ihr Vermögen. Gegen das Urtheil ist Revision eingelegt. Loblau. In der Umgegend von hier und Gr. Bülkau werden augen blicklich Bohrungen nach Bernstein vor genommen, die anscheinend von Erfolg begleitet sind. Auf verschiedenen Aeckern bei Gr.-Bölkau sind Bernsteinschichten erbohrt worden. Marienburg. Der Kaiser Hai bei seiner letzten Anwesenheit dahier 7(i Personen je einen Thaler geschenkt. Wie jetzt bekannt wird, handelt es sich jedoch hierbei nicht, wie ursprünglich an arme Leute, die sich bei seiner An kunft in der Nähe des dortigen Schlos ses aushielten, sondern um ein Ehren sind. EiSleben. Der 10jährige Sohn fand im Wagen seines Vaters ein Ter- > zerol. Er legte es aus Scherz auf sein ' Zjähnges Brüderchen an, ab drei Menschenleben zum Opfer sielen, > ereignete sich auf der den Riebeck'schen ' Werken gehörigen Grube zu Stedten. Auf der zu der letzteren gehörigen För- derungsanlagc lockerte sich an dem Wa- gcn der diesen festhaltende Bolzen ge- < Rade in dem Augenblick, als der Wagen auf d«m Kipppunkte stand; mit gewal tiger Geschwindigkeit sauste nun de», Wagen die schiefe Ebene hinab, wobei > er vier Bergleute derart traf, daß drei sofort getödtet und schrecklich verstüm melt wurden. Ein weiterer Bergmann wurde verletzt. Mühlhause n. Hier sind ver schieden«T»phusfälle vorgekommen und daher mehrere verdächtige Brunnen ab gesperrt worden. Naumburg. In Herrengvsser stcdt hat der 54jährige Knecht Heyl den. Ortspfarrer gestanden, daß er vor 3V Jahren einen Cigarrenarbeiter in Mer seburg aus Eifersucht erschlagen und in die Saale geworfen habe. Dieses Ge ständniß hat Heyl vor dem Untersu chungsrichter bestätigt. Dem „Naumb. Krbl", zufolge sind f. Z. wegen dieses Verbrechens zwei Männer verurtheilt worden, von denen sich noch einer in Strafhaft befindet. Hannover. Die Leiche des er> trunkenen Lieutenants Stechern, der, wie gemeldet, bei «iner Bootfahrt sein Leben einbüßte, ist in der Ihme, und zwar in der Näh« des Schnellgrabens, wo das Unglück stattfand, aufgefunden worden. Aurich. Auf schreckliche Weise ist der Arbeiter d« Wall aus Emden um das Leben gekommen. Derselbe war mit dem Fuhrwerke seines Dienstherrn, des Fuhrmanns Dallinga in Emden, nach hier gewesen und ist auf der Rück fahrt zwischen Walle und Moordorf mit Pferd und Wagen unter einen Zug gerathen und so schwer verletzt worden, daß er bald nach Ankunft des Zuges, der ihn mit hierher brachte trotz sofortiger ärztlicher Hilfe ver starb. Stade. Eines überaus reichen Kindersegens erfreut sich das Maschi nenschlosser Hönecke'sche Ehepaar da hier. Nachdem Frau H. in ihrer Ehe lisher bereits sechszehn Kindern das Leben gegeben, beschenkte sie ihren was viel des Glücks für einen Fami lienvater. Nieder-Groß-Hartmannsdorf in dem selben Kreise ist landesherrlich geneh migt worden. Hammerstein und den Pionier Wliczak durch Revolverschüsse verletzte, ist der 37 Jahre alte berüchtigte Zuchthäus- Diebstähle zu 15 Jahren Zuchthaus grWn. Stadtrath Gayl aus Zeitz zum Zwei- Namslau. In dem Dorfe Streh litz, Kr. Namslau, wurde ein über aus erhebendes Fest: die Grundsteinle gung einer evangelischen Kirch«, bigan gen. Altona. Dr. Bruno Möge! aus Dresden, ein Altonaer städtischer Kchnkenhausarzt und hervorragender Chirurg, erdolchte sich. Der Selbst mord erregt großes Aufsehen. Die Motive sind unbemnnt. Flensburg. Di« hiesige Straf kammer verurtheilte den dänischge sinnten Pastor Joergesen aus Fohl wegen Betrugs zu acht Tagen Ge fängniß, weil er durch feine wahr heilswidrigen Angaben über seinen schästigteni 78jährigen Schwiegervater letzterem zum Bezug der ihm nicht zustehenden Altersrente verhalf. Neu Münster. In der Fried- stürzte ein Neubau ein. Elberfeld. Der Erdarbeiter Detzler wurde, als er schlief, vom Erdarbeiter Adolf Heinzerling durch einen Messerstich in die Brust ermor det. Der Mörder ist flüchtig. Emmerich. Der Capitän des Schiffes „Paul", Namens Me.ite aus Ginverich, welcher am Morgen als der Erste frisch und munter auf zwischen hier und Lobith am Steuer stuhle plötzlich vom Schlage gerührt und sank todt zu Boden. Köln. Aus dem neuen Güter bahnhof in Nippes wurde ein Sta tionsassistent von dem Personenzuge erfaßt und überfahren. Er starb auf dem Transport nach dem Hofpi- Solingen. Der Heirathsmo- nat Mai hat auf dem hiesigen Stan- desamte einen höchst eigenartigen > Fall herbeigeführt. Vor dem Stan desbeamten schloß ein junges Paar dcn Bund der Ehe; sowohl „Er" als 1 auch „Sie" führte den Namen Kirsch- > bäum; Kirschbaum hießen auch beide Zeugen, bei denen der Zufall wollte. ! daß auf den Vornamen August ! bäume, die bei dem Trauakt zu thun hatten, aber noch nicht sämmtlich aufgezählt, denn der Protokollführer 112 bei der Aufnahme de? Aktes hieß s . Frankfurt o. M. Mittag! >, kurz nach 1 Uhr wurde an der Ecke i der Hoch- und Kaiserhofstraße auf i den Nervenarzt Dr. Auerbach ge - schössen. Der Attentäter, ein geistes > kranker Patient des Angeschossenen, soll Renser heißen. Der Arzt befin det sich außer Lebensgefahr. De» , Angreifer machte durch Revolver > schüsse seinem Leben ein Ende. Paderborn. Am 25. v. M. , !str«cke Detmold-Himmighausen dem ) öffentlichen Verkehr übergeben. Wiesbaden. Zur Errichtung eines Gustav-Freytag-Denkmals sind die ersten Schritte geschehen. Hiesige und auswärtige Verehrer des großen Dichters beschlossen die Bildung ei j nes Comites zu veranlassen, das sich I demnächst mit einem Auftrag zur Er i richtung eines Freytag-Denkmals an die Oeffentlichkeit wenden wird. Hagen. Hier starb nach kurzer, , schwerer Krankheit an der Lungen i entzündung der Fabrikbesitzer Her > mann Huth. Der Verstorbene hak , sich als langjähriger Direktor der . Hagener Gußstahl-Werke große Ver dienste um dieses Werk erworben und Marten. Nachmittags um 5 Uhr brach plötzlich in der Mühle von Gustav Bermann Feuer aus und ist das Dach heruntergebrannt. Die und wurde das Feuer, durch energi sches Eingreifen, bald gelöscht. Hamburg. Im hiesigen Kran kenhause befindet sich zur Zeit ein Arbeiter, welcher in Folge unmäßi gen Genusses von Spirituosen in einen todtähnlichen Schlaf verfallen ist. Seit drei Wochen mich dem Un glücklichen die Nahrung künstlich bei gebracht werden. Sein Zustand gleicht dem eines Hypnotisirten. Er beantwortet jede Frage, ist aber völlig kraft- und willenlos. Es wird ver muthet, daß er das Krankenlager nicht wieder verlassen Niird. Lübeck. Das Resultat, zu dem die zur Schlichtung des Streites zwi schen Senat und Bürgerschaft einge setzte Entscheidungscommission ge- Fassung angenommen. Schwerin. 22 Wehrpflichtige aus den Aushebungsbezirken Grevesmüh len, Schwerin, Wismar, Jahrgang 1872, wurden jeder in zweihundert Mark Geldstrafe aushilflich 40 Tage Gefängniß, sowie in die Kosten ver urtheilt, weil sie für überführt erach tet wurden, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben, um sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen. Feldberg. Bei der kürzlich durch den Major Dehne-Neustrelitz vorgenommenen Jnspicirung der hie sigen Gendarmerie wurde von dem selben dem Gendarm Jahnke das Militärdienstkreuz 2. Classe für IS jährige tadellose Dienstzeit überreicht. Neustrelitz. Für das hier zu errichtende Kriegerdenkmal sind bis jetzt 11,4 Mark gesammelt wor den. Das Denkmal soll 15,000 Mark kosten. Wann es enthüllt wer- Jever. Die Maler- und Aus die Pläne entworfen hat, werden von den hiesigen Malermeistern Popken, Frerichs und Reents für reichlich KOOO Mark ausgeführt werden. Die Orgel in der hiesigen Stadtkirche wird einer gründlichen Reparatur 3300 Mark bewilligt worden sind. Diese Arbeiten wird Orgelbauer Schmid in Oldenburg ausführen. Barel. Hier feierte der „Vare ler Männergesangverein" im Hotel „Ebole" sein Stiftungsfest. Braunschweig. Für das be vorstehende große Nordwestdeutsche Bezirksschießen hat der Regent zwei werthvolle Ehrengaben gestiftet. Die eine besteht in einem inhaltreichen Silbertasten, die andere in einem sil bernen Tablett mit Eierbechern. In der letzten Lotterieziehung fiel ein Gewinn von 30,000 Mark in die Hauptcollekte von L. Gutkind Hier selbst. Gewinner sind Landliute und eine Gesellschaft von Beamten in Braunschweig, welche letztere zwei Viertel des Looses spielt. Durch Erhängen hat der hiesige Vodenmei ster W. seinem Leben ein Ende ge- Hüttenrode. Hier feierten der Fleischer Kock und Frau ihre gol- z dene Hochzeit. Das Jubelpaar er hielt vom Regenten eine Prachtbibel. , t t er. I < Zerhst. An der hiesigen Bau- schult fand vor der Prüfungscommis sion unter Vorsitz des Regierungsraths Januskowsky die mündliche Prüfung b zum Abgänge statt. Von den 35 Kan i didaten erhielten 33 das Reifezeugniß. s Eoburg. Der Lehrer Welsch in ° Höhn bei Neustadt hat sich in einem - Anfall von Geistesstörung entleibt. > Gera. In der Bieblacher Flur be! ' Gera wird eine Konservenfabrik errich ' tet werden, die hauptsächlich Feldhüh ° ner, aber auch alles andere Wild nach einem eigenen Verfahren wie frisch - konferviren wird. Jena. Es ist eine bemerkenswer ' the Fügung, daß unsere Universität gerade in diesem Semester, in dem sie ! von falschen Propheten einem baldigen ' Untergang geweiht wurde, zu außer ° ordentlich hoher Blüthe gelangt ist. Bis jetzt beträgt die Zahl der immatri ° kulirten Studirenden 736, die Zahl der ' Hörer 34, mithin die Gesammtzahl ' der Besucher 770. Eine so hohe Zahl ist in diesem Jahrhundert noch nicht erreicht worden. Orlainllnde. Die billigste Ei > senbahnsahrt im Deutschen Reich und ° wohl in ganz Europa bestcht für die Strecke Orlamünde-Freienorla der Saalbahn. Hier kostet die Hin- und ' Rückfahrt (Sonntagsfahrkarte) für ' einen Erwachsenen in dritter Klasse " nur 5 Pfennig, für ein Kind aber nur 3 Pfennig. Dresden. Der Schauplatz eines Liebesdramas war die Gegend von ' Hochburkersdorf. Der erst 18 Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Köhler hatte mit einem Dienstmädchen, der lkjährigen Martha Kunath, ein Lie- besverhältniß. Letzthin wurden beide vermißt. Nachmittags, als man nach den Verschwundenen Nachforschungen anstellte, fand man sie unweit eines Teiches, die Kunath als Leiche, den jungen Mann mit einer Schußwunde, noch lebend. Neben dem Letzteren laz ein sechsläufiger Revolver, womit er seine Geliebte getödtet hat und sich tödten wollte. Köhler hat noch sein volles Bewußtsein,doch ist sein Zustand bedenklich. Freiberg. Im sogenannten Sol datenteich hat am 28. v. M. die Frau eines Einwohners mit ihrem Sjährigen Töchterchen den Tod gesucht und ge funden. Kamenz. In deinen der säch sisch-preußischen Grenze gelegenen Hausdorf ist ei« Elternpaar mit einem Schlage seiner vier blühenden Kinder im Alter von 6 bis zu 2 Jahren «be raubt worden. In Abwesenheit der auf Feldarbeit befindlichen Eltern hat ten die Kinder von den Medikamenten genascht, welche der Vatrr im Schrank hatte. Darunter befand sich Karbol, und unter unsäglichen Schmerzen mußten die vier Kleinen, die davon ge kostet, sterben. Leis n i g. Der Stuhlpolirer Grießbach hat sich in der Mulde er tränkt. Witzschdorf. Kommerzienrath R. Heydenreich, der Vorbesitzer der sächsischen Nähfadenfabrik dahier, eine der bedeutendsten Unternehmungen dieser Branche, feierte dieser Tage sein 50jähriges Geschäftsjubiläum und zu gleich seine goldene Hochzeit. Gießen. Der ordentliche Profes sor in der juristischen Fakultät der Landes - Universität, Dr. Gustav Kretschmar wurde auf sein Nachsuchen mit Wirkung vom 1. Oktober 189 S an, in den Ruhestand versetzt. Gonsenheim. Dieser Tage stürzte beim Aufschlagen des Gebälkes an der gedeckten Reithalle an der neuen Kaserne ein Arbeiter Namens Jean Rath aus Gonsenheim so unglücklich, daß ihm das rechte Bein zerschmettert Offenbach. Mit allen gegen zwei Stimmen hat der Stadtrath in zweiter Lesung beschlossen, die Liefe rungen für die Erbauung eines Elek tricitätswerkes auszuschreiben. Man will 13Z, den. Wie der Verunglückte in den , Bach gekommen, tonnte bis jetzt nicht j genau festgestellt werden; ein Verbre- j chen dürste ausgeschlossen sein. Leit- In sin in gen. In der Nacht sind 6 Häuser durch eine Feuersbrunst s in Asche gelegt und mehrere stark be- j Obernspach. In der Familie des Bauerngutsbesikers Buhr herrschte x schon seit einiger Zeit infolge eines ,! verlorenen Prozesses Unfrieden, und <> der Familienvater hatte seiner Gattin, der er alle Schuld zuschob, schon mehr- § mals gedroht, er werde sie umbringen, g Jüngst nun wollte der Mann seine s Drohung wahr machen. Der Frau ! z gelang es jedoch, zu entfliehen; der Sohn wollte der Mutter zu Hilfe eilen, s erhielt aber vom Bater einen tödtlichen Stich in die Herzgegend. Ein gleiches Schicksal widerfuhr dem Schwieger sohn. Die beiden Unglücklichen sind l? bald darauf ihren Wunden erlegen. Der Mörder wurde sofort verhaftet z und in das Gefängniß nach Mühlhau- sen eingeliefert. München. Der als Kunstmäcen w bekannte, S 3 Jahre alte, hier Arcis- , F Straße 10 wohnende Privatgelehrle Dr. Konrad Fiedler ist beim Aufziehen der Jalousien verunglückt, indem er aus dem Fenster des ersten Stockwerles kopfüber aus die Stufen des Hausein gangs stürzte und einen tödtlichen Schädelbruch erlitt. Dillingen. Der in der Fabrik Schretzheim in Arbeit stehende 53Jahre alte verheirathete Arbeiter Karl Schrettle kam auf gräßliche Weise ums Leben. Demselben wurde von einer Karteric-Maschine der Kopf und der rechte Arm abgerissen und total zer malmt. Schreite hat die Feldzüge 1866 und 1876 71 mitgemacht. Fürth. Hier hat bei dem Vor stand und dem Vereinswirth des „Ver eins der Friuen und Mädchen Fürths" eine Haussuchung nach politischem Material stattgefunden. Das scheinen ja ganz staatsgefährliche Evastöchter zu fein. Nürnberg. In einem Stein bruch bei Weiherhof stürzte eine Hebe vorrichtung sammt Arbeitern in die Tiefe. Ein Arbeiter wurde erschlagen, zwei andere schwer verletzt. Der Maler Christ, der seine Braut, die Zu springerin gewesen war und dann 16,660 Marl geerbt hatte, »m diese? ganze Geld in der gewissenlosesten Weise gebracht und das Mädchen dann verlassen hat. ist zu 1j Jahren Gefäng niß verurtheilt und sofort verhaftet worden. Würz bürg. Der Student der Medizin Mehner ist bei einem Säbel duell verwundet worden und infolge einer später hinzugetretenen Blutver giftung gestorben. Bergzabern. Der Stadtrath beschloß, «ne Turnhalle für die Schule Landau. Die Actienbrauerei „Englischer Garten" dahier erwarb die bisher Herrn Bierbrauereibesitzer Karl Kaul gehörige, seit mehreren Jahren außerßetrieb besindlicheßrauerei „zum Bären" mit der gesammten Einrichtung um den Preis von 160,666 M. Neustadt. Der Stadtrath be schloß die Errichtung eines Schlacht hauses und Viehhofes, verbunden mit Kühlhaus und Sanitätsabtbeilung, auf dem Nairlott. Die hierzu erforder liche Bausumme von 266,666 M. soll durch eine Anleihe beschafft werden. Saarbrücken. Von der Straf kammer wurde der frühere Hauptlehrer Hutfchens zu Fraulauten, der als Be amter der Kreissparkasse Saarlouis 15,486 M. unterschlagen hatte, auf sein Geständniß hin unter Annahme mildernder Umstände zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Karlsruhe. Während der Pfingstfeiertage fand hier das sechst« Sängersest des Bqdifchen Sängerbun des statt. IS3 Gesangvereine mit etwa 7666 Sängern nahmen daran Theil. Brennet. Der verheirathete Ar beiter Gallmann. Vater von sechs Kin dern, kam in der Buntweberei mit der elektrischen Leitung in Berührung ttnd wurde sofort getödtet. Freibur g. Auf der Straße von Kirchzarten nach Zarten wurde Graf Max o. Kagenek, Grundherr inStegen, der ein junges feuriges Pferd ritt, von diesem abgeworfen und derart verletzt, daß er starb. Helms h e i m. Hier hat einWol kenbruch auf den Feldern Schaden an gerichtet. Huttenheim. Postagent Ba der, der wegen Unterschlagung flüchtig gegangen sein sollte, wurde im Walde erhängt aufgefunden. Königsbach. Neulich Nachts brach dahier ein Brand aus, welchem die Oekonomicgebäude des Landwirths Wilhelm Kratt und des Handelsmanns Leopold Simon zum Opfer fielen. Die Brandbeschädigten sind versichert. Ursache bis jetzt unbekannt. Stuttgart. Der namentlich auch in der Stuttgarter Forst- und Jägerwelt vielbekannte, seit 1891 pen sionirte Forstwart Renz, welcher z. Zt. in Rohr bei Vaihingen a. F. lebt, fei erte am Pfingstfonntag das Fest seiner goldenen Hochzeit im Kreise seiner Fa- Erailsheim. Während eines schweren Gewitters wurde beim Holz führen im Walde bei Goldbach Oeto nom Bäuerlein von hier vom Blitze er schlagen. Freuden st ad t. Das von einer gemeinnützigen Aciiengesellschast be gründete Kurhaus Palmenwald, an dem vom hiesigen Verschönerungs verein angelegten Panoramaweg und in der Nähe des sog. Palmenwaldes, ist nunmehr im Aeußeren.und Inneren fertiggestellt und zur Aufnahme von Gästen hergerichtet. Marbach. Der Bau unserer Was serleitung schreitet rasch fort. Die Hauptstraße ist schon ganz fertigge stellt, und die an derselben liegenden Häuser haben schon Wasser. Am süd westlichen und südlichen Theil der , Stadt mußten große Felsensprengun- , gen vorgenommen werden. Tuttlingen. Der Platz am Schneckenburger - Denkmal hat durch gärtnerische Anlagen um das Denkmal < selbst, sowie um die Bismarck- und i Moltke - Eiche eine erhebliche Verschö nerung erhalten. D!« Blumenanlage um das Denkmal wurde mit einem ge- , fchmackvvllen eisernen Zaun umgeben. , Bern. Die kantonalen Zeughäu- ! ser verkaufen die alten Vetterli-Ge- s wehre um 4 bis 6 Francs per Stück, x Der schweizerisch« Jägerverein legte 7 xshalb Beschwerde beim Bundesrathe z im, weil dieser Waffenverkauf dem <, wildern Vorschub leiste. Zugleich vurde das G«such eingereicht, daß im u Frühjahr Verkauf und Transit von 112! Wachteln in der Schweiz verboten Genf. Der Genfer Auguft Brun, früherer Leibarzt Napoleons 111., starb hochbetagt in Psris. Graubünden. Der deutsche Unterricht in den romanischen Schulen soll nicht mehr obligatorisch sein. Luzern. Bon 21 liberalen Mit gliedern ist im Großen Rathe die Mo tion eingereicht worden auf Einfüh rung der Verhältnistwahl bezüglich der Großräthe, der Verfassungs- und Ge meinderäthe. sowie der Richter. Zürich. Der ausgezeichnete Nu mismatiker Dr. Jmhos-Blumer in Wintertbur wurde vom deutschen Kai ser zum ausländischen Ritter des Or dens i«»»' I«> „x'-i'ilo für Wissenschaft und Künste ernannt. In gleicher Weise wurden ein englischer und ein holländi scher Gelehrter ausgezeichnet. Budapest. Der Minister deZ Innern hat zwei Belgrader Blättern, „Sztari Prijately" und „Beogragya nm", deir Postdebit für Ungarn entzo gen. Nach einer aus Genf in Buda pest eingetroffenen Depesche ist der Journalist S,eles, der das Attentat auf das Hentzi - Denkmal verübt hat, von der französischen Polizei In Anne masse auf französischem Boden verhaf tet worden. Dobrowoda. Der Ort Dobro woda im Bezirke Zbaraz ist von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht worden. Innerhalb mehrerer Stunden wurde die ganze Ortschaft eingeäschert! nicht ein Haus blieb unversehrt. Viele Hunderte von Familien sind brot- und obdachlos. Wien. Die Verbrechergallerie ist soeben um ein neues, merkwürdiges Exemplar bereichert worden ein Mädchen, das sich mit dem Einbrechen befaßt und hierin schon ganz Erkleckli ches geleistet hat. Das Mädchen wollte nämlich auf diese Weise in rascher Frist eine Mitgift zusammenbringen, um dann ruhig und sorgenfrei zu Hei rathen. Die Einbrecherin ist die Kassi erin Fanny Seltenhammer, ein Mäd chen von 21 Jahren und nicht übler Er- Bregenz. Bei Langen am Arl berg stürzte dieser Tage ein jugendli cher, bei den Lawinenschutzbauten be schäftigter Arbeiter, Namens Schmala ger, 300 Meter ab und war auf der Stelle todt. Korneu bürg. Der Zitherleh rer Joseph Futschek aus Wien schoß ei» nem bildschönen Mädchen, Anna Fran» zau, wegen unerwiderter Liebe eine Kugel in den Kopf und feuerte sodann gegen sich selbst zwei Schüsse ab; beide liegen lebensgefährlich verletzt im Spi tal darnieder. Der Vorfall erregte um so größeres Aufsehen, da Futschek be reits der dritte Mann ist, der wegen unglücklicher Liebe zu dem genannten Mädchen sich das Leben nehmen wollte; die beiden ersten waren Unterosficiere, die sich erschossen, da das Mädchen ihre Gefühle nicht erwiderte. Futschek setzte ihr den Revolver direct an die Wange und drückte ab. Vor reichlich einem Jahre zog nach Bunzlau in Schlesien der ehemalige Gutsbesitzer Louis Müller, ein in der Mitte der dreißiger Jahre stehender Mann, der Über ein Vermögen von etwa 150,000 Mark verfügt. Wegen der Kränklichkeit sei ner Frau hat er sein im Vunzlauer Kreise gelegenes Gut Alzenau an den früher hier ansässigen Hauptmann v. Siegroth verkauft. Im Verfolg einer Strafsache, die gegen denselben in Folge einer Wirthshausschlägerei schwebte, wurde von der Polizeibehörde ein Leumundszeugniß über den pp. Müller eingefordert. Dieses Zeugniß, welches sein Vertreter im Lause des Processes zu Gesicht bekommen hat. lautet wörtlich: „Müller ist ein junger Mann von kräftigem Körperbau und robuster Gesundheit. Er spielt in einem Lebensalter, in welchem Andere arbeiten, den Rentier. Bei seinem Wandel wäre die Bezeichnung „Tage dieb" richtiger für ihn. Die Polizei- ! Verwaltung. Dr. Schirmer." Dr. Schirmer war bis zum Spätherbst vo rigen Jahres Bürgermeister von Bunz lau gewesen. - —Bei d e m Ba u de s gro ß e n ! Abflußcanals in Melbourne hat sich ! ein Unglücksfall ereignet, dem 6 Men- fchenleben zum Opfer gefallen sind. > Der Eanal sollte unter dem Flusse i Uana durchgeführt werden, der Schei- > tel des Stollens befand sich etwa 11 I Fuß unter der Sohle des Flußbettes. - Schwieriger Bodenverhältnisse wegen i mußte unter erhöhtem Luftdruck ge'ar- ! beitet werden und zu diesem Zwecke l war der Stollen durch eine Luftkam- I mer abgeschlossen, in der sich ein ver änderlicher Druck herstellen ließ. Trotz aller Vorsichtsmaßregeln drang indes- > sen das Wasser in den Stollen, wäh- ! rend ein Ingenieur mit fünf Arbei- s tern darin beschäftigt war. Sie er- ? tranken sämmtlich, während die zu- i fällig gerade in der Lustkammer be- t kindlichen Kameraden nichts zu ihrer l Rettung thun konnten. Wohl waren i sie nur durch eine Thür, die noch dazu l mit einer Glasscheibe versehen war, i von ihnen getrennt: aber der Druck des Z Wassers verhinderte die Oessnung der- > selben. s Eine vornehme Dame t aus Rumänien. Fürstin Helene Teodo- , raki, welche an Rheumatismus litt. wollte, wie gewöhnlich, ein Bad in der r sogenannten Siule di Nerone bei Nea- ' c pel nehmen. Unglücklicherweise kam t sie dem Bassin, in welchem Schwefel- ! ( oämpfe condensirt werden, zu nahe, d rutschte aus und fiel in das siedende ! v Wasser. Ein Führer, der ihr Hilfe schrei hörte, wollte ihr die Hand rei- j hen, fiel jedoch gleichfalls in's Bassin 5 ind beide wurden lebenden LeibeZ , n örmlich gesotten. j Eine bekannte Pariser Halbweltlerin, Marguerite Trogerel, Hai sich in Paris in der Wohnung ih res Geliebten, eines in der Lebewelt angesehenen Ingenieurs Namens Gau therau, erschossen, weil dieser sein Herz für den Augenblick einer anderen Schö nen gescheut! hatte. Kürzlich erhielt Herr Gautherau in seiner eleganten Junggesellenwohnung in der Rue Le tueur, nahe dem Bois de Boulogne, den Besuch einer der schönsten Sünde rinnen von Paris, und bald darauf unternahm er mit dieser, einem Freunde und dessen Geführtin einen Ausflug nach Versailles. Wenige Mi nuten später erschien die Verlassene in der Wohnung des Ungetreuen und er fuhr da von dessen Kammerdiener, daß dieser in lustiger Gesellschaft nach Ver sailles gefahren sei. Sie erklärte, einige Zeilen schreiben zu wollen, und wurde nach dem Arbeitszimmer des Ingenieurs geführt, wo sie einen lan gen Brief auf das Papier hinwarf und den Umschlag versiegelte. Dann läu tete sie dem Kammerdiener. Als dieser eintrat, hörte er einen Schuß fallen: die Schöne hotte sich eine Kugel in's Herz geja-st und war leblos zu Boden gestürzt. Alle ärztliche Hilfe war ver gebens. Die Leiche blieb in der Woh nung liegen und als Gautherau von seinem Ausflug zurückkam und die fei ner harrende Ueberrafchung erfuhr, zeigte er sich höchst bestürzt und verließ die Unglücksstätte sofort. Die Selbst mörderin hatte ursprünglich den Plan gefaßt, den Ingenieur zu überraschen, zu tödten und dann an sich selbst Hand anzulegen, war aber um einige Minu ten zu spät gekommen. Wenn die tragischen Webesabenteuer nun auch noch in der Halbwelt grassiren, so kann man noch schöne Dinge erleben. Vordem AusstellungS gebäude in Amsterdam fand kürzlich zwischen französischen Ausstellern und dem Aussichtspersonal und Arbeitern ein förmliches Gefecht statt. Merk würdigerweise hat die Ausstellung nur einen einzigen Eingang, den durch das Reichstagsmuseum, wodurch die in der Pieter Cornelius Hooststraße und de ren Umgebung wohnenden Bewohner genöthigt sind, einen sehr weiten Um weg zu machen. Nun erschienen vor dem Seiteneingang verschiedene fran zösische Aussteller mit ihren Damen, und da sie hier Arbeiter aus- und ein gehen sahen, wollten sie ebenfalls von dem Eingange Gebrauch machen. Dem widersetzte sich aber der Thürhüter, der nur der ihm gegebenen Weisung ge mäß handelte; er suchte die Eindrin genden mit Gewalt zurückzuhalten, wurde aber zu Boden geworfen. In diesem Augenblick stürzten etwa 6V Arbeiter herbei, die lien Franzosen und ihren Damen übel mitspielten, letztere mußten, arg zerhauen, den Rückzug antreten, worauf sie die französische Abtheilung in der Ausstellung schlie ßen ließen und erklärten, sich an der Ausstellung überhaupt nicht mehr be theiligen zu wollen. Dem ausführen den Comite gelang es jedoch, die Sache wieder in Ordnung zu bringen; nach dem ein Arbeiter, der sich durch ganz besonders derbe Faustschläge ausge zeichnet hatte, entlassen worden war, erklärten die Franzosen sich mit dieser Genugthuung zufrieden und nahmen den vor ihrer Abtheilung angelegten Veischluß wieder ab. Ein in der Rue Rogier zu Brüssel wohnender Deutscher, mit Namen Meyer, hott? sich auf den Gim pelfang verlegt. Er kündigte in deut schen und schweizerischen Blättern an, daß er zahlreickx große Capitalien un ter günstigen Bedingungen sofort un terzubringen habe, worauf eine Menge Anfragen einliefen. Zunächst mußten die Geldbedürftigen Herren dem Meyer eine reichliche Gebühr „für den Abschluß des Geschäftes" einsenden. Dann erhielten sie den gewünschte Be trag in Kellerwechseln; diese waren von dunkeln Persönlichkeiten anzeuon'.- men, die gegen einige Franlen Entgelt sich zur Zahlung von Hundertlausen den verpflichten. Zu seiner Deckung ließ sich Meyer dann von den Gelöd?r oerhastet. Er gestand, das „Geschäft" erwarten, daß das Wasser überall im Kanal dieselbe Beschaffenheit erhal len werde. Wie festgestellt wurde, ist cie Vermischung des Süßwassers mit oem salzige» Meerwasser nunmehr be reits bis Rendsburg vorgeschritten, lind es steht außer Zweifel, daß der ?!ordostfee-Canal thatsächlich Salz wasser führen und daß auch das Was ser des Obereider-Bassins salzig Wer sen wird. Wenn das Wasser des Ca ttaus wird, so ist damit eine ver — Der Blitz schlug in dli wohin sich zwanzig Personen geflüch tet hatten. Mehrere Personen wurden '