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Republikaner und Reform,
wie sich das zusammenreimt, davon giebt
die Stadt New Aork gegenwärtig den
treffendsten Beweis. Den Uebergriffen
Tammany's übersatt, Kaden sich letzten
Herbst Tausende von ehrlichen Demokra
ten mit den Republikanern vereinigt, um
ein Reform Ticket aufzustellen und auch
zu erwählen. Wären die Republikaner
dem Programm treu geblieben, lo hätte
sich das sür die Stadt New Uork als ein
Segen erwiesen. Es hat sich aber längst
herausgestellt, daß ihre Vestrebungen
nicht ehrlich waren. Sie wollten Tam
many nur stürzen, um die Stadt New
Dort zu „republilanisiren" und sie sind
niemals ehrlich auf eine Trennung der
Stadtverwaltung von der Partei-Politik
eingegangen, sondern haben ihren ~Res
ormsieg" in unverschämtester Weise zu
Partei- und persönlichen Zwecken ausge-
deutet, und hierbei hat nicht nur der
Mayor, sondern auch die Staats Legis
latur nach Krästen mitgeholfen. Da-
durch ist denn jetzt die warme Vegeister-
ung, mit welcher sich das V"lk letzten
Herbst >n die Resorm-Kampagne stürzte,
gründlich abgekühlt, und wenn bei der
nächsten Wahl Tammany das zeitweilig
verlorene Feld wieder erobert, so dars
durchaus nicht zu bedauern, denn was j
diese „Reformer" bis jetzt leisteten, ehe
sie nur recht warm in ihrem Neste gewor-
Übeln Praktiken überbieten werden. ,
Republikaner und Reformen»? heißt? .
—Wir brauchen blos in Schuhllill Eounty
Umschau zu halten und wir haben ein
deutliches Beispiel vor Augen. Was ,
wollten diese „Resormer" nicht Alles ,
thun zum Besten des Volkes? Und was ,
haben sie gethan? Ohne behaupten zu ,
Rücken zugewendet hat, der kehre zu ihr ,
zurück. Vereinigt Euch und stellt bei der ,
nächsten Convention ein Ticket in's Feld,
Wie ist die» !
Was nun?
Die Einkommensteuer ist jetzt ganz
todt; unsere allerhöchsten Gesetzes-Tüs
teler haben ihr den letzten Stoß gegeben,
nachdem der Richter Shiras aus den
Reihen ihrer Befürworter in die ihrer
Gegner übergetreten ist. Wie schon gesagt,
ist es Keffer, daß sie sür diesmal ganz ab
gethan wird, als daß sie ihr Dasein als
elender Krüppel, dem die vornehmsten
Gliedmaßen abgeschnitten sind, weiter
fristet. Eine Einkommensteuer, welche
gerade Diejenigen am stärksten trifft, die
Einkommen der Natur der Sache nach ein
stetig und ost sprungweise wechselndes ist,
während sie die Leuie mit erarbeitetem
festen, in Bonds nnd Grundeigenthum
angelegtem Kapital freiläßt, hätte sich
so wie so aus die Dauer nicht halten kön
si>rgniß nUgegenstehen, mit der man ihrer
Betreibung entgegensieht.
Die Steuerpflichtigen fürchten die
führte dieser Uebelstand mehr als irgend
etwas Anderes zur Aushebung der ersten
Einkommensteuer. Wie man hört, ist zu
zu entkleiden, wie es drüben geschieht.
Wie die den durch den Forl
steuer findet grobe Befürworter, indem
heuchlerischer Weise geltend gemacht wird,
dieselbe träfe nur die Wirthe und Brauer,
«heiligt.
Künstliche Seide.
sich besonders Gott wohlgefällig
erweise. Der Besuch des Gottesdienstes
sei Herzens» und Gemüthssache, Sachc
noch Verbote erzwungen werden. Die
daß durch solche Gebote sittliche Tü^tig.
Perkehr an Sonntagen ist sür die Mei-
Art von Nothwendigkeit. Gesellschaft
liche Unterhaltungen, sofern sie die Got-
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trolliren und wo die eigentliche Ursache
dieser Leiden zu suchen ist. Diese Ur
sachen werden entfernt durch die Be
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Am 22. Juli beginnt in Eßlingen
Turnfest.
Der Kaiser wird persönlich am 26.
Oktober das Reichsgericht in Leipzig er
— Eine ergangene Entscheidung des
deutschen Reichsgerichts erklärt das
Boycotten sür ungesetzlich und für groben
Unsug.
Lieberecht von Kotze und Baron v.
Schräder sind wegen Duellirens zu je
dreimonatlicher Festungshaft verurtheili
worden.
Der Kaiser bereitet eine brillante
vatriotische Feier gelegentlich der Ent
hüllung eines Denkmals zur Erinnerung
an die Schlacht bei Wörth vor.
Drei deutsche Kriegsschiffe sind nach
Morolko geschickt worden mit dem Auf
trage, Genugtbuung für die Ermordung
des deutschen Kaufmanns Franz Neu»
, Infolge der Explosion eines Dampf,
keffels auf einer zum Kriegsschiffe „Kur
sllrst Friedrich Wilhelm" gehörenden
Barkasse wurden sieben Personen getödtet
Louvre Museum in Parts denßoscoreale
Schatz, bestehend aus Silberartikeln, die
in Pompeji ausgegraben wurden, ge
schenkt. Er kaufte denselben sür 2000
Pfd. Ster. an.
Von dem in Aachen garnifoniren
den Füsilier-Regiment Fürst Karl Anton
von Hohenzollern (Hohenzollernsches)
No. 40 sind seit April d. I. nicht weniger
als 29 Mann über die belgische Grenze
In Stuttgart ist der Arbeiter
Maulh und in Elberfeld der Erdarbeiter
Adolf Heinzerling, welcher den Erdar-
hat seine 2000. Augenoperation
(Tyrol) vollzogen. Sein Assistent Dr.
Zenker hat jetzt ein Buch über das segens'
Wilhelms- Universität F. Tietjen, Direk-
Sludirenden im wiffenschasilichen Rech
nen, ist im Alter von 60 Jahren ge
storben.
von Italien und andere deutschfreundliche
Fürsten Europas den Kaiser telegraphisch
wegen des riesigen Erfolges der Kieler
Heier beglückwünscht und Alle des fried
lichen Charakters derselben in anerken
nenswerther Weise Erwähnung gethan
haben.
Standbild des verstorbenen früheren
Kriegsministers Grasen Roon enthüllt
worden. Das 2.5 Meter hohe Stand
bild ist von Professor Pfuhl modellirt
waarenfabrik Geislingen in Galvano
bronze ausgeführt. An dem Festakt der
Enthüllung nahmen sämmtliche Behörden
theil.
ler Fest hat Professor Ernst Herler im
Brustbild jedes Herrichers ein Lorbeer
wig-Holstein. Die Rückseite der Me
daille zeigt die Vereinigung von Nord-
und Ostsee; der Vorgang ist in gleicher
stellt, welches die Thürwölbung der Ein
gelungenen Abguß jetzt in der Skulp-
Kiinstausstellung zu sehen. Die Medaille
trägt das Datum der Eröff
geprägt worden.
Annoncirt im „Wochenblatt".
Rew Bork « Brauerfürstrn.
Zu den Deutschamerikanern, auf welche
Onlel Sam bei Pafsirung des jetzt über
den Haufen geworfenen Einkommensteuer-
Gesetzes wohl mit einem besonders
freundlichen Schmunzeln geblickt haben
mag. zählen die New Yorker Brauer.
Da ist zunächst George Ehret, deffen
Vermögen ans «I5.O<X).OcX) und dessen
Jahreseinkommen auf »750,000 geschätzt
115,000 hatte man ihn in die
Einkommensteuerliste eingetragen. Ehret
war als Bierbrauer ebenso erfolgreich
wie als Glundeigenlhumsspekulan», und
in einem einzigen Jahre soll er durch
glückliche Spelulationen nahezu «500,000
profitirt haben.
Nächst Ehret steht Jakob Ruppert in
dem Ansehen, der reichste Brauer Go
lhams zu sein; sein Besitz wird auf
810,000,000 angeschlagen, an Einkom
mensteuer hätte er «10,000 per Jahr zu
zahlen gehabt.
Auch Ruppert hat sein Vermögen durch
glückliche Grundeigenthums-Spekulatio
nen bedeutend zu erhöhen gewußt ; seine
Brauerei bringt ihm jährlich «300.000
ein. Er ist ein Liebhaber von'Rafsepfer
den und besitzt eine große Farm, aus
welcher Rassepferde gezüchtet werden,
sein Wohnhaus in NewUork, abgesehen
von der inneren Einrichtung, ist »500,-
000 werth.
Pner DMger hat sich, wie Ehret, vom
ihümer einesVerinögen« voi/»7,500,000
emporgeschwungen. Er besitztlaußer.sei
»er Brauerei etwa noch r4O Tenement.
Häuser i sein Jahreseinkommen beträgt
«375,000,>an'EmkdminensteuerZ hätte er
«7,500 zahlen müssen.
Der Nachlaß Henry Clausen'» wird
aus «5,000,000 geschätzt. Seme Brau
erei bringt jährlich «250,000 «in, die
Einkommensteuer wäre «5000 gewesen.
Der Brauer und frühere Parikominif.
sär George C. Clausen ist «2,500,000
werth i Jahreseinkommen! hat Clausen
«125,000, mit «2500 war sein Name in
der Einkommensteuerliste aufgeführt.
Die beiden Söhne Anton Hüpsel's,
der sich vom Brauerburschen bis zum Ei
genthümer einer Brauerei.emporarbeitete
und als reicher Mann starb, verfügen
über einen Besitz von «2,500,000, ein
Jahreseinkommen von «125,000. Sie
hätten «2500 Einkommensteuer bezahlen
müssen.
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nichts besser als ein gutes und kräftiges
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