»eutl»« L»cal-7l«iyrlcht«»». Berlin. Eine nicht ganz freiwil lige Reise um die Welt wird in den Nächsten Tagen «in in Sportkeisen be kannter Dragonerossicier antreten. Der junge Mann hat sehr verschwen derisch gelebt, bis endlich seine reichbe güterte Mutter ihm ihre Hilfe entzog. Seine Wagen und Pferde wurden be reits zu Schleuderpreisen verkauft; er selbst nahm auf ein Jahr seinen Ab schied. Mit Hinterlassung ansehn licherSchulden ist der Kaufmann Leon hard Versnel, welcher in der Ritter praße 44 ein Agenturgeschäft betrieb, aus Berlin verschwunden. Er schrieb seiner in Birmingham lebenden Frau, daß er sich das Leben nehme oder nach Amerika gehe. Bei Oessnung des Gelsspindes wurden vier Reichspfen nige in demselben gefunden. Wegen schwerer Sittlichkeitsverbrechen wurde von der 11. Strafkammer am Landge richt 11. ein 74jähriger Greis, der Todtengriiber und Nachtwächter Wil helm Jacobi aus Rüdersdorf, zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt. Brandenburg. Der wegen unberechtigten Jagens aus der Nieder witzer Zeldmark verfolgte Eigenthümer Wabersly, der letzthin von zwei hiesi gen Jagdpächtern beim Wildern ange troffen wurde und den einen durch ei ne» Schuß verwundete, erschoß sich die> ser Tage selbst, nachdem er vorher aus Furcht vor Strafe planlos im Walde umhergeirrt war. Barnim. Einem Brandstifter zum Opfer gefallen ist der bekannte Krüger'sche Gasthof. Bereits am 3. Osterfeiertage war dort Feuer ange legt, aber noch rechtzeitig gelöscht worden. Jetzt sind Wohnhaus und Saal ein Raub der Flammen gewor den. Spandau. Die Errichtung ei ner elektrischen Straßenbahn ' sür Spandau ist vom Regierungspräsiden ten in Potsdam genehmigt worden. erschcH sich der Rittergutsbesitzer v. K., der allgemein als sehr wohlhabend galt. Nach seinem Tode stellte sich her aus, daß seine Vermögensverhältnisse zwei übrigens sehr gut stehende Ban ken um je 10,000 M. geschädigt, einen hiesigen Kaufmann um 120,000 Mark und eine andere Firma im Kreise Ra vitsch um 30,000 Mark. Abend des 10. März den Gefreiten Gutes Scharnhorst sind 800 Schafe Vieh. Mehrere Dienstleute und ein Hirte, welche einige Thiere aus den brennenden Ställen retten wollten, Freyburga. U. Das hies.Jahn. Museum ist dein öffentlichen Besuch erschlossen worden, nachdem feine Be- Wittenberg. Auf dem hiesi gen Friedhof sind in einer der letzten Nächte gegen 30 Denkmäler umgewor- Zeitz. Im bies. Arbeitshaus wur ihm mit einem Schuhmach-rmesscr ei nen Stich in den Hals versetzte, und zwar mit solcher Wucht, daß das Mes ser zum Mund hinausdrang. Herr lie» Grottkau. Die im Kreis, Drottkau gelegene Ortschaft Kasifchto '»l« aufgelöst und mit der benachbarter Gemeinde Groß Carlowitz vereinigt worden. Neis s e. Der Apotheker Giemsa Hierselbst ist als erster deutscher Reichs» in den Dienst des verstorbenen Grafen Alexander v. Bennigsen trat. Zur Feier des Tages wurden dem sich all seitiger Beliebtheit erfreuenden Jubilar die verschiedensten Oosiionen darg«- schlechter Beschaffenheit des Bodens gestellt. Es hat sich hier eine Actien gesellschaft gebildet, welche die Bohr versuche ausführen läßt. Man soll bei 6 Meter Tiefe bereits auf eine Fliissig tig untersucht wird. Auf den weiteren Ausgang der Sache ist man sehr ge spannt. Tode verurtheilten Knabenmörders Gastwirth Breitrück ist vom Reichsge richt verworfen worden. Flensburg. Die erste Stras weiland Kaiser Wilhelms auf's Tiefste und anderer Zeugen den ganzen im wodurch nicht weniger als 20,M0 Liter herrlichen Gerstensaftes verloren gin gen. Iserlohn. Auf Veranlassung 120,000 Dutzend Messer und Gabeln beschlagnahmt. Die Fabrik hatte die Schutzmarke der Solinger Firma nach- Personen so verletzt wurden, daß sie der „Köln. Volksztg." zufolge, im Hospital verbunden werden mußten. alt. 6 ,77 Meter Umfang und 7000 Pfund Hausewege von zwei rohen Burschen überfallen, aus die gröbste Weise miß handelt und in einen Teich geworfen. Damit aber war der bestialischen Roh heit dieser Menschen noch nicht gedient. Sie zogen das unglückliche Opfer wie der aus dem Wasser hervor und setzten die Mißhandlungen fort, denen Schopp? am folgenden Morgen erlegen ist. Die Thäler, zwei Knechte im Atter von 22 und 26 Jahren, sind bereits ergriffen und in das hiesige Gefängniß eingeliefert worden. Es liegt wahr scheinlich ei» Racheakt vor. Frankfurt. Ein Bursche aus dem Württeinbergischen, Namens Friedrich Bauer, der in der Bäckerei von I. Glauberg angestellt ist, hatte das Unglück, bei einer Gesangsübung die untere Reihe künstlicher Zähne zu verschlucken. Der junge Mensch wurde im Heiliggeisthospital ausgenommen, war, das Gebiß zu entfernen. Der Zustand des jungen Menschen ist be denklich. sigen Kriegsschule, Portepee-Fähnrich im Infanterie-Regiment Ro. SS (Graf Bülow von Dennewitz) Georg von Detten, hatte das Unglück, bei einem Uebungsritt mit dem Pferde zu stür srüherer Tischlermeister, nachheriger Rentier, mehrere schwere Sittlichkeiis verbrechen degangen hat und deshalb verhaftet und in Untersuchungshaft abgeführt werden sollte. Nachdem die Polizei erschienen, erhängte sich der Mann, um sich dem irdischen Richter zu entziehen. Hamburg. Der 27jährige Tech niker Richard Walter beging einen Mordversuch auf seine bisherige Braut, die 18jährige Wilhelmine Kraul. Die Gestochene ist schwer verletzt. Als trennen wollen. Auf Antrag des Capitäns des Dampfers „Fürst Bis- Auger,blick« ertappt wurde, als er die Speiseventile zum Kessel und zur Ma schine verstopfte. Anhalt. Kothen. Das Küssen ziemlich theuer bezahlen mußten unlängst drei eines Arztes des Der Arzt zu"soo>" 2M^und' Altenburg. Der „Goldene Pflug", das bekannte groß« Vergnü gungs-Etablissement dahier, ist unter den Hammer gekommen. Das Höchst gebot gab Dr. Mäder ab (190,000 Mark). Das Gebäude hat seiner Zeit ohne Grund Über 400,000 Mark ge kostet. Gera. Nachdem erst vor einigen Wochen der Assistent Keitel wegen be deutender Unterschlagungen an der Gotha. Der Versuch, die Ein nahmen des hiesigen Hsstheaters durch Erhöhung des Äbonnementspreises zu verbessern, ist gänzlich mißglückt. Die Tlieatereinnahmen für die 91 Vorstel stellungen) belaufen sich auf 72,000 Mark, es kommen also auf jede Vor stellung rund 800 Mark, während im vorigen Jahr bei den niedrigen Ein trittspreisen auf jede Vorstellung rund 80S Mark kamen. Dresden. Noch im Laufe dieses Sommers dürft« auf d«m hiesigen Holbeinplatz die Aufstellung des „Ge rechtigkeitsbrunnens" erfolgen. Zu beiden Seiten der „Gerechtigkeit" sind zwei kleinere Gestalten, die „Unschuld" (weiblich) und die „Schuld" gedacht. Die Figuren werden in der hiesigen Erzgießerei von Wierling gegossen. Nunmehr ist dem Militär seitens der zuständigen Behörde der Besuch sowohl der Waldschlößchenbrauerei als des Stadtwaldschlößchens untersagt wor- Elsterberg. Der hiesige Stadt ften der Stadt ein neues,3oo Quadrat meter Baufläche umfassendes Postge bäude erbauen zu lassen und hierzu ein Kapital von 84,400 Mark aufzuneh men. welches in 38 Jahren mit 4j Procent zu tilgen ist. stammender Gärtner, Namens Münz ker, dessen von ihm getrennt lebende Frau mit ihrem etwa'6jährigen Kna ben bei ihrem Bruder in Frankenberg Aufnahme gefunden hatte, war dersel ben nachgereist und hatte auch als Gär tnergehilse hier Arbeit gefunden. Wohl aus Aerger darüber, daß seine Frap nichts mehr von ihm wissen wollte, lauerte er seinen Jungen ab. um den selben zu erschießen. Der Knabe floh aber, als er die Waffe auf sich gerichtet sah und entkam. Hierauf tödtete sich Münzker selbst durch einen Schuß in den Kopf. Leipzig. Herr F. A. Tritschler, früher Restaurateur, jetzt Privatmann, eine stadtbekannte Persönlichkeit, ist am 28. April gestorben. Der Verstorbene war Mitbegründer und seit 23 Jahren Vorsitzender des Mitteldeutschen Schü- Redakteur Paul Köhre zu einer Ge siimmtstrafe von 6 Wochen Gefängniß sowie zur Tragung d«r Proceßlosten Zwickau. Der Bergarbeiter Kurtze im Nordtheil von Zwickau ver suchte im vorigen Sommer seine Ehe frau durch Erschießen zu ermorden und «ntsloh, als «r Letztere schwer verletzt hatte. Letzthin wurde in einem Walde genesen. Darmstadt. Die Großherzog liche Regierung hat das Landeskrieger denkmal Im Bois de la Cusse bei' Metz von 6000 Mark zur Reparatur des Die Geldmittel sollen nach Berliner Muster durch eine Lotterie aufgebracht werden. Die zweite hessische Kam mer bewilligte 1H Millionen Mark aus den Überschüssen des Staatsschatzes ste?s Pros Messel. Mainz. Der Mainzer Verschö nerungsverein «rließ soeben sein Aus schreiben für den Wettbewerb, um «in Erinnerungszeichen an das 11. Deut sche Bundesschießen. Eingeladen sind und das Dienstmädchen eines Archi tekten durch das dem Kessel entströ mende Wasser furchtbar verbrüht. Nierstein. Ein in den fünfziger ist in diesem Frühjahr hierorts die Bauthätigkeit. Nachdem Maurermei ster Nieste auf seinem großen, von dem Jahre zwei Billen fertiggestellt hat, baut er jetzt dazu eine dritte mit der Front nach der Dammchaufsee und eine vierte nach d«r Bismarckstraße zu. Goldberg. Für die hierorts projectirte Conservenfabrik sind von hiesigen Ackerbautreibenden über 3000 Quadratruthen Land gezeichnet, auch mehrere Grundbesitzer der Umgegend haben ihre Betheiligung bereits zuge sagt; man hofft mit Bestimmtheit, daß man, nachdem di« nöthige Fläche Land gezeichnet ist, einen Unternehmer für den Bau erhalten wird. Grevesmühlen. Auf unse rem, unweit der Stadt gelegenen Tan nenb«rge werden die Anlagen, die vor etwa IS Jahren von dem hiesigen Ver schönerungs - Verein angelegt und seitdem über Erwarten herrlich gediehen sind, in diesem Jahre um ca. ISOO Kämmerei-Acker erweitert werden. Braunschweig. Verliehen wurde dem Schafmeister Christian Sonnemann zu Salzdahlum das ne ben dem Orden Heinrichs des Löwen gestiftete Verdienstkreuz zweiter Klasse. Bad Harzburg. Fürst Bis- Brotfellx Der Regent verlieh then. Man wurde dahin einig, daß die vorhandenen 4000 Mark Baugel den Bezirk Ofen-Wehnen Burg Kniphausen (Jever- Tlsnst-LotUringen. Metz. Ein zahlreiches Trauerge solge, meist aus Angehörigen der einge irdischen Hülle des vor einigen Tagen im Alter von 82 Jahren verstorbenen Herrn Gavarni unter diesem Künst lernamen war er der gegenwärtigen Generation fast ausschließlich bekannt die letzte Ehre. wurde der Fabrikbesitzer Julius Rieß zur letzten Ruhe getragen. -»ranktnthal. Vom Reichsge richt wurde die Revision des hier zu 2j Jahren Gefängniß und 3 Jahren Ehr verlust verurtheilten ehemaligen Kon sularagenten Richard Sebastian Kauf mann in Neustadt a. H. verworfen. Neustadt a. H. Steckbrieflich verfolgt wird der frühere praktische Arzt Dr. Otto Klietsch, der 1861 zu Homburg an der Ohm geboren ist und dem zur Last gelegt wird, SO,(XX) M. genießen circa 190,000 Personen Ar- LSOO. Der jährliche Geldaufwand, circa 300,000 Mark. Die private Wohlthätigkeit ist mindestens ebenso groß und darf man etwa zwanzig Mi llionen Mark im Ganzen als jährliche und ist tödtlich erkrankt. Neuburg a. D. Der Soldat Jgnaz Seiderer,, Oekonomiehandwer ker beim IS. Jnf.-Reg. feuerte auf seine Geliebte Therese Frank von Obermaxfeld aus Eifersucht vier Schüsse aus einem Revolver ab, die sie schwer verletzten, und tödtete sich dann selbst durch den fünften Schuß. An dem Aufkommen der Frank wird ge zweifelt. Die Bäuerin MarieSchla aer aus Lohe hat sich mit ihrem Vier- That gewesen sein. Rothenburg o. T. Das histo rische Festspiel „Der Meistertrunk" Straubing. In Amfelfinz brach in dem Anwesen des Oekonomen Ammer dortselbst Feuer aus, welches das Wohnhaus vollständig einäscherte. Die beiden 3 und 4 Jahre alten Kin der des Besitzers, durch welche wahr scheinlich das Feuer entstand, befanden sich oben in der Mägdekammer und verbrannten vollständig. Traunstein. Bahnwärter Völ lerei wollte in Uebersee einem Rangir zuge ausweichen, sprang aber in's fal sche Geleise; beide Beine wurden ihm abgefahren, sein Tod ist zu erwarten. Wörth. Schmied Johann Ro meck, ein Böhme, hat dem Wirthe Asanger, mit dem er wegen eines Gla ses Bier in Streit gerathen war, die Gurgel abgeschnitten und die Ehefrau Asangers, die ihrem Manne zu Hilfe kommen wollte, lebensgefährlich in die linke Achselhöhle gestochen. Asanger hinterläßt 7 Kinder. Stuttgart. Bildhauer Karl alsbald todt. Er stand im SB. Le bensjahre. Cannstatt. Der seit Ostermon- Gutsbesitzers Andreas Ruthardt Feuer Vorräthen zerstörte. Das in unmit telbarer Nähe stehende Haus des Schultheißen Maurer war sehr ge fährdet; es gelang aber der Feuer wehr mit Hilfe der neuerrichteten Was serleitung dasselbe zu retten. Ulm. Auf die in Erledigung ge kommene Stelle des Kriminalpolizei- Inspektors hiesiger Stadt ist in einer jüngst abgehaltenen Sitzung der bür gerlichen Kollegien der bisherige Kri minalkommissär Wenz aus Mannheim berufen worden. Der Gewählte ist seit beinahe zehn Jahren als Polizei kommissär in Mannheim mit Erfolg thätig. Urach. Neulich Abends brach in der Bierbrauerei „zum Berg" auf dem Heuboden Feuer aus, das sich mit ra sender Geschwindigkeit über das auS- »edehnte Anwesen verbreitete und das selbe bis auf den Grund einäscherte. Das vor wenigen Jahren umgebaut« Wohnhaus konnte jedoch gerettet wer« Karlsruhe. Das hier 1893 begründete erste Mädchen-Gymnasium Deutschlands hat seitens der Regie rung eine sehr wichtige Zusicherung er mäßige! weiterer Entwickelung des Mädchen-Gymnasiums keinen Anstand nehmen werde, den Zöglingen dessel heim, 24 Jahre alt, von einem abgesto ßenen Güterwagen überfahren und blieb sofort todt. Furtwangen. Unter dem Ve rdacht, die Sägemühle des SeverinArm bruster am Schmißberg, Gde. Schap ger I. I. Kneißler verhaftet. Görwihl. Der 20 Jahre alte Unterlehrer Joses Ritzenthaler, der we gen Vergehens an Schulmädchen flüch tig wurde, ist in Sipplingen verhaftet worden. G o t t m a d t'NHe n . Neulich Nachts brach hier aus bis jetzt noch un bekannter Ursache Feuer aus, das in kurzer Zeit sechs Wohngebäude und Vier mit Heu und Stroh gefüllte Oekonomiegebäude einäscherte. Die Gebäulichkeiten gehörten Frau Wittwe Werner, Timotheus Margraf, Sabine Häßler, Küfer Rudolf, Karl Müller, Monteur, und Schuhmacher Ivos. Reicholzheim. Ein Sohn un« seres Bürgermeisters Benz, der sich für die ostafrikanische Schutztruppe ange meldet, ist nach Bagamoyo einberufen worden. Schopfheim. Der in Untersu chungshast befindliche Jak. Fried. Schwalb von Neuenweg hat sich er- See Ibach. Dieser Tage ha! sich der bei der Lahrer Straßenbahn-Ge sellschaft dahier angestellte Stations vorstand Oskar Stößel aus Friedland an der Lausitz mit seiner Ehefrau heimlich von der Station entfernt. Die Revision ergab, daß derselbe die Stationskasse mit etwa 400 M. geleert und mitgenommen hat. Aargau. In Zofingen ward der Grundstein der von Herrn Hauptmann Däster gestifteten und mit einer halben Million dotirten Rettungsansialt ge legt. Baselstadt. Der Große Rath bewilligte Fr. 330,000 für Restaura tion der St. Elifabethenkirche. Glar u s. Der Weg von Glarus über den Sackberg in's Klönthal ward im Interesse der Fremdenindustrie durch etwa SV Wegweiser bezeichnet. Luzern. St. Urban, die Heil- und Pflegeanstalt für Irre, vermag sich fortan aus ihren eigenen Mitteln ohne staatliche Hilfe zu erhalten, was bezüglich der Erziehungsanstalt Rath bausen noch lange nicht zu erwarten ist. Die Kosten der ärztlichen Armenpflege, welche dem Staat zukommen, stiegen in den letzten drei Jahren von 44,000 Fr. auf SS.OOO Fr. St. Gallen. Herr Landamt mann Keel, der nächstens auf eine 2S jährige Wirksamkeit als Mitglied des Regierungsrathes zurückblicken kann, soll durch eine besondere Feier geehrt Zürich. Der gemischte Chor Thalweil feiert- durch Aufführung der prächtigen Komposition von Rom berg „Schiller's Glocke" seinen 60jäh riaen Bestand und das Andenken sei nes Gründers, des „Sängerpsarrers" Sprüngli. Brünn. Beim Abstiege von der Rax-Alp sind 4 Ausflügler abgestürzt, von denen zwei erheblich und einer leicht verletzt ist. Ferner stürzte von der Rax-Alp ein Postbeamter ab und erlitt einen Beinbruch. Budapest. Der Kutscher To vits erschoß nach einem Wortwechsel seine Geliebte und dann sich selbst. Wiener - Neustadt. In der Weigelsdorser mechanischen Weberei der Firma Boschan dahier ist ein Streit ausgebrochen. 300 Arbeiter sind ausständig. Ursache des Streiks ist die Ausführung einer Mauer zwi schen der Fabrik und den Arbeiterhäu sern. wodurch die Arbeiter einen Um wea von 200Schrittcn machen müssen. Unter den Erzeugnis sen, welche den Reichthum der Gold kllste ausmachen, werden auch Affen häute genannt. Sie sind sehr gesucht bis 9 Schilling das Stück bezahlt. Der Vierhänder, welcher diese Häute lie fert, ist den Zoologen unter dem Na- Er ist von der Größe eines starken Hundes, hat langes schwarzes seiden- Statistik der Goldlüste sührt beträcht aus Cape eoast, Salpond und Accra ausgeführt werden. Dieser Export hat sich im Jahre 1891 auf 189,000 auf mehr als 30,000 Pfd. Sterling Die erste Jungsrau kZesieigung in diesem Jahre wurde die nommen, vollführt von dem Schotten W. Douglas und den Führern Jossi und Brawand. Nach 12stiindigem Marsche wurde die Elubhiitte am erreicht. ' Folgenden Tages verließ die Gesellschaft Morgens 10 Uhr die Hütte, um wenigstens noch die Höhe des Mönchjochel zu gewinnen. Das Wetter war schlecht. Auf der Mönchjoch - Hütte hellte sich der Him mel auf und die kühnen Bergsteiger setzten alsbald den Weg nach der Jun gfrau fort. Die Schneeverhältnisse wa ren höchst ungünstig; vom Roththal sattel bis zum Gipfel trat unter einer kaum fünf Zoll tiefen Schneeschicht das blanke Eis zu Tage und nach einem vierstündigen, erbitterten Kampf wurde die höchste Zinne der Jungfrau er reicht. Es war Abends 8 Uhr. Halt auf der Spitze drei Minuten. Welcher Abstieg! Dunkle Nacht und Schnee in's Eis gehauenen Stufen: also ging's während vier Stunden nach dem Noththalsattel hinunter. Nun Nacht wanderung über die endlosen Firnsel der hinter dem Mönch, bis am folgen den Tage die Sonnenstrahlen die drei Wanderer auf dem Mönchsjoch be grüßten. Von da ging's hinunter nach Grindelwald, wo die kleine Karawane Abends eintraf. Vom „Bergli" nach der Jungfrau (24 Stunden) war die Gesellschaft ohne jeglichen Proviant. Vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts ll hatte sich dieser Tage die 31jährige Frau des Arbeiters Rottke zu verantworten, die mit ihrem Mann, einem notorischen Trunkenbold, seit Jahren in unglück licher Ehe lebte, fast tagtäglich von demselben mißhandelt wurde, sodaß sie in letzter Zeit bei Nachbarn mit ihren Kindern Schutz suchen mußte und in der Nacht vom 2. zum 3. Februar ih ren Mann, als er wiederum trunken nach Hause gekommen war und sie mißhandelt hatte, im Schlafe mit ei nem Stück Holz erschlagen hatte. Sie war der That geständig, behauptete aber, in der Nothwehr, als ihr Mann sie von Neuem überfallen, gehandelt zu haben. Der Staatsanwalt bat die Geschworenen, die Angeklagte der vor sätzlichen Tödtung für schuldig zu be sinden, aber ihr mildernde Umstände zuzubilligen. Der Spruch der Ge schworenen lautete aus nichtschuldig. Ivorauf die Angeklagte freigesprochen und sofort aus der Haft entlassen wurde. A Auf den Gütern des Marchefe di Rudini in Pachino (Sici lien) sind neuerdings mehrere beach tenswerte Höhlensunde gemacht wo» den. Die Höhlen liegen in der Kalk steinplatte, die sich unterhalb des Or tes Pachino bis zum Meere, nahe dem Cap Passero, hinzieht und sind von dem Städtchen etwa 2j Meilen ent fernt, von der Küste 400 —SOO Uards. Drei Höhlen sind bis jetzt festgestellt und oberflächlich erforscht, es ist aber sicher anzunehmen, daß ihrer noch mehr vorhanden sind bezw., daß die Aus dehnung der unterirdischen Räume über das bis jetzt aufgedeckte Gebiet weit hinausgeht. Die Höhlen sind zu meist niedrig, einzelne Hallen in den selben erreichen knapp 10 bis 14 Fuß Höhe, sie enthalten schöne Tropfstein gebilde, schlanke Säulen und allerhand wunderliche Figuren. Der Boden der Höhle ist dicht mit Fledermaus-Guano bedeckt, dessen Menge auf einige hun dert Centner geschätzt wird. In vor geschichtlicher Zeit waren die Höhlen bewohnt, wie die Funde an menschli chen Knochen. Thierknochen und Stein waffen beweisen. In Kopenhagen ist ein deutscher Gefchätsmann Namens Heitsch wegen Unterschlagungen, die über 35.000 Kr. betragen, verhastet worden. Heitsch war seit vie len Jahren Director einer großen Fa brik. die mehrere hundert Arbeiter be schäftigt, und steckte mit dem Kassier unter einer Decke. Wenn sie die Löhne der Arbeiter auszahlten, verzeichneten sie in den Büchern größere Summen, als sie wirklich gezahlt hatten, und steckten den Ueberfchuß in ihre eigenen Taschen., Dieses Versahren wurde jahrelang befolgt, und da der Chef sich auf den Director Heitsch verließ, so entdeckte er nichts. Der Kassirer hat sich eine Kugel in den Kopf geschossen. In Paris wurde dieser Tage «in verdächtiger Taubstummer verhaftet, der dort den Hausbettel schwunghaft betrieben hatte. Beim Verhör entpuppte sich der „Taub stumme" als sehr sprech- und sprachen kundig; er ist nicht weniger als fünf Sprachen mächtig. Er gab an, Gu stav Remshager zu heißen und in So lingen, preußisch« Rheinprovinz, gebo ren zu sein. Er hat ganz Europa durchstreift auf Grund zahlreicher Zeugnisse von Aerzten, Polizeibeamten u. s. w., die ihn als bedürftigen Taub stummen der Liebe seiner Mitmenschen empfehlen. Sein« tägliche Einnahme mag sich auf S 0 Francs belaufen ha ben; bei seiner Verhaftung trug er 423 Francs bei sich. Der radikale Flügel der socialistischenPartei in Polnisch-Ostrail hat «inen empfindlichen Verlust erlit ten. Der Arzt Dr. Jetel, welcher im Vorjahre sich dort ansässig machte, um die Arbeiterschaft für die omladinifti sche Partei zu gewinnen, wurde wegen begang«n«r Sittlichkcitsverbrechen in der Colonie Zarubek, wo «r sei! einigen Monaten practicirte, verhostet und dem Kreisgerichte Tischen eingeliefert. Ze tel verkehrte viel in czechischen Kreisen, im „Narodni dum", und war der an erkannte Führer d«r radical«n jung czechisch«n Bewegung. Die Verhaftung hat besonders in czechischen Kreisen be greifliche Sensation erregt. 7