6 Das Im Traume hab' ich gesehen Mein Kind, mein liebes Kind, D.is mir im Alter gestorben Wo Kinder am liebsten sind. Mit Augen hab' ich's verschlungen, Herz gedrückt, Wie hell hat es g.'lacht. Der inusikalische Sinn in der Zamilie. systematisch««? Pflege zur Entfaltung gebracht werden. Wie die Erziehung des Kindes eigentlich gleich mit dem er inuß d.ie Pflegt des musikalischen Sin nes, welche in den Begriff der Ge sammterziehung mit hineinfällt, früh zeitig einsetzen. In jedem Falle, ob man Talent bei einem Kinde voraus setzen darf oder nicht, sollte der ver nünftige Erzieher aus die Pflege des musikalischen Sinnes Rücksicht nehmen, geweckt und gesteigert werden kann; schließlich ist doch auch diese Empfäng lichkeit allein an und für sich eine recht lichkeit und Verständniß für die Musik vorhanden ist, dort übt auch die Musik ihre großartig«, bildende und veredelnde Ü.'!acht auf das innere Leben des Men schen aus. Das zarteste Kindesalter berührt sich in dem „Wiegenlied", mit dem die Mutter ihr Kind in Schlaf singt, schon mit der Musik. Die Wiege, welche durch ihre schaukelnden Bewe gungen allzu sehr geeignet ist, das kleine Gehirn zu gefährden, haben wir, Gott sei Dank, abgeschafft. Aber das Wiegenlied ertönt noch. Möchte es nimmer verhallen! Aber was gibt sich alles für ein Wiegenlied aus! So hörte ich einmal, wie eine jugendlich« Tante ihren ganz kleinen Neffen mit folgen dem alten Revolutionsliede aus den achtundvierziger Jahren in den Schlaf sang: „Vierunddreißig Jahre währt die Knechtschaft schon" u. s. w. Irgend ein einfaches, hübschesVolls lied wird sich jedenfalls viel besser zum „In-den-Schlas-singen" eignen? sein behalt an reiner, tiefer Empfindung dürfte bei öfterer Wiederholung sicher lich nicht ohne Einfluß auf den zu we ckenden musikalischen Sinn des KindeS bleiben. Für das Erwachen des musi kalischen Sinnes eines Kindes wird na türlich das Verhältniß seiner Umge bung zur Musik von größter Wichtig keit sein. In einer musikalischen Fa milie erschließen sich dem inneren Leben des Kindes ungeahnte Reichthümer. Daß es von nicht minder großer Wich tigkeit ist, welcher Art die musikalische» Eindrücke sind, die ein Kind empfängt, I:egt auf der Hand: sie müssen sich dem Auffassungsvermögen des Kindes an passen. Eine musikalische Mutter kann in dieser Beziehung außerordentlich Gutes thun. Nach und nach wird sie, soweit die wachsende Einsicht des Kin des es rechtfertigt, die musilalifche Auf fassung des Kindes zu schwierigeren Musilstiicken mit gediegenem Inhalt hinleiten. Wohl ihr, wenn sie im Stande ist, auf die besonderen Schön heiten ernsthafter Compositionen auf merksam zu machen! Leichtere Musik stücke mit einfach-melodischem Inhalt, sowie Tanzstücke (letziere zum Zwecke des Tanzens) sind durchaus nicht zu verwerfen. Vor sogen, sentimentaler Musik muß indessen entschieden ge warnt werden; Stücke wie z. B. das früher so beliebte „Gebet einer Jung frau" sind geradezu Gift. Hier gibt sich die Mwsik das Ansehen, als wollte sie etwas Tieferes ausdrücken, und doch sind es nur leere, triviale Phrasen, die zum Vorschein kommen. Ein Zug von Heuchelei geht durch Stücke dieser Art. Die Musik ist aber eine Dienerin der Wahrheit: in ihren Meisterwerken steht ihr die höchst« Logik zur Seite. Ohne Folgerichtigkeit ist sie kaum denkbar. Sentimental« Musik gleicht einem co besitzen. Wem in reiferen Jahren eine solche alte Melodie aus der Kinderzeit in der Se«le auftaucht, dem wird wohl «!>.d wehe um's Herz; wie Geisterhauch weht es ihn an, und von Neuem^ertö Ber Wichtig!«!! für die Pfleg« des musi kalischen Sinnes. Wo sich Klavier trios und Klavi«rquart«tte mit Streich instrumenten von klassischer und mo derner Haltung zum Vortrag bringen lassen, da stellt sich die Sach« noch gün- stiger: ein warmer Strom von gemiith doller Anregung quillt aus diesen Auf führungen, das ganze Familienleben veredelnd. Für alle Musikaufführun gen muß aufmerksames Zuhören und immer geschieht. Di« bekannte Ge schichte: „Und ich koche si« mit Zwie bel," welch' weisheitsvoller Ausspruch eins! bei dem unerwarteten Eintritt ei- Im Theater bietet sich der kindlichen im VorstillungZvermögen' des Kindes hasten bleibt. Die Kinder sehen sich hier zudem in eine Welt von Ideen ver- Zieücrlilumrn. Die zarte Farbe , der reizenden, selostgefertigten Papierbiumen erfreut Zeit, Mühe und Kosten sind vergeb lich gewesen. Da liegt nun das tast bare Material: Blätler, Gummi- und gewiß geht es anderen Damen in gleicher Weise. Da versuchte ich, Federblumen zu fertigen, wie sie in den japanischen Läden meine Auf merksamkeit erregt hatten. Nach mancher!«! Bemühungen entstanden Nachbildungen natürlicher Blumen, die durch ihre leuchtende Frische und si- in ihren natürlichen Farben zu hüb schen, haltbaren Vasensträußen. Aber die Kunst strebt weiter. Jetzt färbt fseöern in allen möglichen Blumenfar ben mit Anilin. Das glänzende Ge sieder des Schwans, Brustfedern von Gänsen, Enten, selbst von Tauben lie sern das Material für unsere Arbeit. Das Werkzeug dafür besteht aus ei nem eifernenKugeleisen, wie sie die Ar beiterinnen für Stoffblumen zum Krösen der Rosenblätter gebrauchen, dem dazu nöthigen weißen Kissen, ge füllt mit Sand und Kleie, einer feinen Zange und sehr seinem geglühten Blu mendraht. Da das Federmaterial ziemlich steif ist, kann man nur be stimmte einzelne Blumen daraus ma chen. Es sei mir vergönnt, einige zu beschreiben, die Ausführung bleibt sich bei allen ziemlich gleich. Da ist zuerst die Mohnblume, deren Ausführung besonders einfach ist und deren leuchtende rothe Farbe besonders anziehend wirkt. Wer nicht in der Laae ist, selbst färben zu können, wen legt, einige grüne Hüllblättchen ange klebt und der Stiel mit Watte ui« Seidenpapier umwickelt. Kleine Fe dern geben eben erschlossene Blüthen, Federstückchen schieb! und klebt man den Knospen ein, noch einige Blätter Einen graziösen Frühlings strauß mit dem ganzen Zauber freundlicher Farben stellt man von bunten Tulpen zusammen. Sie sehen ganz besonders natürlich aus. Ein glänzendes Weiß, Helles und dunkeles Gelb, nach Ge schmack mit rosa oder rothen Strichen verziert, und alle Schattirungen vom hellsten bis dunkelsten Roth sind pas sende Farben, die zusammengestellt mit zart grünen, bethauten Blättern ein Blüthenblätter ist unten breit oder spitz zulaufend. Mit einer heiß ge machten Schee» streicht man den Kiel sogenannte Papageientulpen herstellen, so träufelt man auch die Federchen mit der heißen Scheere, bis sie ganz Iraus sind. Die lebhaft gelbe, rothgestreifte Blüthe bringt eine hübsche Abwechse lung in unsern Friihlingsstrauß. Aus mehreren länglichen Staubfäden ist der Kelch gebildet, dem die sechs Blät ter recht schön rund angebunden wer den. dem Stiel wird einGummischlauch angeschoben. Die grünen Blätter schneidet man sich selbst aus Stoff und bindet sie um den Stiel. In men. Sechs Blumenblätter, aus klei nen Kugelfedern geschnitten, reihen sich um den aus seidenen gelben Fäden ge wärts gebogen und zu sechsen um ei-- nen fertig gelauften Lilienlelch gebun den. Ein voller Aliithenzweig davon Binden voller, runder Blüthen wie die große schöne Päonie, Pfingstrose ge nannt, und die vornehme, wachsartige Kamelie. Sehr hübsche, natürliche Nellen werden aus zwölf kleinen Kugelfedern hergestellt, deren oberen Rand man ge rade schneidet und fein auszackt. Jedes Blättchen wird tütenartig zusammen gelegt und mit feinem Draht festgebun den. In die Mitte der Blüthe lommt eine weiße gekräuselte Nelkenfeder, dann folgen die abwärts gebogenen Blättchen in versetzten Reihen, bis die fertige Blume von einem Gummikelch umschlossen wird. Der Stiel wird nur bewickelt. Mehrere buntfarbige Nelken, fertig gekaufte Knospen und einige selbstgeschnittene Blätter geben «in zierliches Sträußchen, welches viel Beifall finden wird. Kleber Ki»derer»iil>ning. Bon Dr, Med. I. Reinhard. Die Borschriften und Mittheilungen über die Ernährung der Kinder von sachverständiger Seite bis zum Ablauf des ersten Lebensjahres sind in erfreu licher Fülle vorhanden. Denn so ein fach die Verhältnisse hier scheinbar lie gen, so schwierig gestaltet sich in der That eine allgemeine Schlußfassung, weil die Abwägung der Einzeleigen schaften des Kindes für die Diät der Rolle s/ielt^"'°"^ Ganz anders liegen die Verhältnisse für das zweite Lebensjahr des Kindes. Da ist die Aufmerksamkeit diätetischen Fragen gegenüber nicht mehr in gleicher Regsamkeit vorhanden, ja nicht selten fast ganz geschwunden. Die unzutref fende Annahme, daß nach Ablauf des zweiten Lebensjahres die Ernährung des Kindes nicht mehr Fürsorge als in dem späteren Kindesalter erfordert, be wirkt, daß diese Boraussetzung häufig Ursache ernster Stoff,wechfelertrankun gen wird. Fragen wir eine Mutter, was sie einem fast zweijährigen Kinde mit schlecht entwickeltem Knochensystem zum Essen darzureichen pflegt, so hören wir zum Theil die Antwort: „Nun Al les. was wir essen!" zum andern: „Das Kleine bekommt immer nur noch seine gute Milch." Die Letzteren hal wohl für Säuglinge sich als die ent sprechendste tundgethan hat, aber nicht mehr für die der Saugflasche oder Mut lerbrust Entwachsenen, die Ersteren ge hen zu einer Kosiwahl über, welche den zarten, in aufstrebender Entwicklung begriffenen Körper demjenigen der wi derstandsfähigeren und kraftvolleren späterer Lebensjahre gleichstellt. Sowohl die zu konservative Form, eilende Art der Ernährung ist eine schwere hygienische Sünde. Wenn schon die Päppelkinder den Brustkindern ge genüber sich in dem großen Nachtheile salzärmerer Nahrung befinden und an sich bereits zur englischen Krankheit disponirt sind, so ist es erstes gesund heitliches Gesetz, daß möglichst rasch und möglichst logisch die einseitige Kuh- mischte Kost darzubieten. Aber nur ganz schrittweise. Ist es doch auch für langen eigenen Beobachtungen dürfen wir es als Resultat sorgfältigster Be obachtung aussprechen: auch das «inmal am Tage meist um die Mittags zeit e!nfüg«n lassen. Nach «twa vier zehn Tagen der allmäligen Gewöhnung ders Apfelmus und gekochte und ge quetschte Birn«n, an die Reihe. Zu gleicher Zeit wird täglich ein ganzes, eine Minute lang gekochtes Ei verab folgt. Die Brotfrucht wird in Gestalt von weißem Gebäck, das in die mor gendliche und abendliche Milch gebrockt wird, gegeben. Wir räumen also im Anfang unter den neu hinzugekomme nen Nahrungsmitteln! der pflanzlich«» Nahrung das Uebergewicht ein. Und das ist wohl überlegt. Gerade in den Vegetabilien sind die für den Aufbau des Knochengerüstes nothwendigen Salze in vorzüglicher Weise vorhanden, während Milch und Ei das thierisch« Eiweiß und Fe!! zunächst in ausrei chender Weise gewähren. Wenn aber das Kind sich dem dritten halben Jahre seines Lebens nähert, bedarf es auch directer Fleischgaben. Feingehackter, salzarmer und mäßig geräucherter, ro her Schinken, weißes Fleisch, feinzer theiltes zartes Filet und Roastbeef sol len nunmehr auf der Mittagstafel des Kindes erscheinen. Doch kann man auch des Guten zu viel thun, und bei den von der Natur gegebenen War nungszeichen, daß der Fleischgenuß die zuträgliche Grenze überschritten hat, muß sofortige Aenderung der Kost ein nismus nicht im Gleichgewicht gehalten wird. Bester Beweis sind sowohl die schwächlichen und rhachitischen Prole dieses Alters anbetrifft, so ist solch« Was mich freut. Mich freut der Sonn« goldner Strahl, Das üppig frische Grün im Thal, Das Rauschen, das den Wald durch- D l V" l' s L'ed Der Biene Summen und ihr Fleiß Und jede Blume, jedes Reis, Das Bächlein, wie der mächtige Strom Und über mir der blaue Dom; Doch mehr freut mich ein Angesicht Aus dem der Geist zum Geiste spricht. Wunderbares Zusam mentreffen. Häuschen: „Sag' mal, Papa, ich bin doch in Berlin ge boren?"— Vater: „Ja. mein Junge." „Und Muttchen in Magdeburg?"— „Ja wohl." „Und Du, wo bist Du denn geboren?" „In Breslau. (Da der Junge nachdenkend vor sich hinblickt.) Nun, was schein! Dir da bei so wunderbar?" „Daß wir Drei uns so zusammgesunden haben." Verlockend. .A.: „Was haben Sie denn hie: für ein Husches Buch?" B,: „Da trage ich alle meine Verbindlichkeiten ein ... Wenn Sie mir sllnfzig Mark pumpen kommen Sie auch hinein!" Bescheidene Anregung. Dichter (zu seiner Gattin): „Eula lia. stell' den Schnittlauchstock auf nie!- Aas Alter Himmel, Herrgott jetzi wurde ihm die Sache aber bald zu bunt! ! In fünf Wochen sollten sie Heira then, und sie hatte ihm noch immer nicht di« Papiere für das Standes amt gegeben! Wenigstens fehlte die Hauptsache noch der Geburtsschein! Denn wenn man auch leibhaftig an ih rem kleinen, zierlichen Perfönchen sah, daß sie geboren war, geboren sein mußte die hochwohllöbliche Behörde verlangte doch noch ganz extra eine amtliche Bestätigung darüber, denn es soll ja Individuen geben, die aus den Wolken und aus allen Himmeln fallen, sogar bis in ihr spätestes Alter Hin tin! Käthe mit einer wahren Aufopferung täglich und stündlich, bei ihren Liebko sungen und Sireitereiei' beim Spa zierengehen und Besuchemachen immer und immer wieder darum bat. Es war rein, als wollte sie ihm mit aller Gewalt den Schein vorenthalten. Da hatte sich denn Richard Wer ner am Abend vorher endlich einmal ein Herz gefaßt und etwas aufge trumpft! Sie hatte ihm nämlich wieder ein — er hatte den Arm um ihre Schul tern gelegt „Käl'hchen, sieh das sagst Du nun schon seit Wochen so! Was ist denn nur eigentlich los? Wa „Ach Gott, Richardchen," schmeichelte „Wieso denn blos, Kind? Du muß immer so lang- warten, ick„wllt« „Na dann werde ich ihn Dir ho len!" „Nein, nein laß man!" wehrte sie schnell ab. „Aber warum denn?" Ihn reizte ' Sie nicht minder! „Na ja, ja —- Du sollst ihn ja haben! Brauchst mich deshalb gar nicht gleich so anzu ken. Er schimpfte sie schimpfte! Er wie ein Rohrspatz, sie wie eine kleine Elster! Herr werden konnte, da ergriff er plötzlich feine Sachen, die neben ihm lagen, stülpte sich seinen Hut auf den Kopf und rannte wie in einer plötzli chen Eingebung wüthend davon, Käth chen mit ihrem Kummer und ihren Thränen allein zurücklassend. s> Zum Glück wohnte sie noch bei ih ren Eltern. Als diese dann später nach Hause kamen, fanden sie ein trost loses Menschenkind in hoffnungslosem Grame vor. Nur schwer gelang es ihnen, Käthchen zu Ruhe zu bringen. Doch als sie es dann endlich wieder war, konnte sie es sich nicht versagen, noch «inen bitterbösen Bri«s an ihren Bräutigam zu richten. Sie schrieb ihm alles mögliche. Von Liebe, vom Unrecht, vom Anschreien und Grobsein, vom Mißtrauen denn das war doch eigentlich das Schrecklichste von allem! Und es war doch ganz klar, daß es nur Mißtrauen war, das fortwährende Fragen nach dem ... Geburts. schein! Nicht wahr, das fllhlt doch Je /M Am anderen Morgen erhielt er den Brief. Er lag noch im Bett, als er ihn las, und tonnte sich anfangs gar nicht recht auf den Abend vorher besin nen. Aber dann fiel ihm alles wieder «in, und er las von Neuem aufmerk sam den Brief. Anfangs war «r da ganz erstaunt über ihre Vorwürfe, aber dann faßte er sich. Das war doch eigentlich etwas stark! Na er sprang aus dem B«tt „er wollte ihr 'mal ordentlich den Standpunkt klar machen." Damit Andere in Ordnung bringen, dann würde er kein Mißtrauen haben, nicht grob zu ihr sein, sie nicht anschreien, und sie ganz genau so lieb haben wie früher, vor allen diesen dummen Sachen, viklleicht sogar noch ein gan zes, ganzes Theilchen mehr, denn sie sollte doch nun sehr bald seine den! schung... ' „Mein geliebter, guter Richard! Deine so lieben Zeilen geben mir den Muth, Dir endlich einmal die Wahr heit zu sagen. Mein lieber, guter Ri chard, sei mir deshalb nicht allzu böse! in alle Ewigkeit", na u. s. w. u. s. w. Unterzeichnet „Deine tosestraurige Käthe". W< D ' gerade nur aus der Hand gelegt hatte, und fuhr schleunigst zu ihr. Er wußte, 'daß er sie jetzt treffen würde. Er klingelte. Sie öffnete selbst. I! /WÄ Wie unrecht das alles von ihr gewe sen röäre, wie schlecht! Daß sie es auch nur gethan hätte, weil sie ihn doch so sagte immer die Wahrheit, nur hier hier... Und auf's Neue begann sie zu er hätte ja längst schon ihr richtiges Alter gewußt. Da richtete sie plötzlich ihr Köpfchen, das vorher an seiner Schulter ruhte, rasch auf. „Du hast das schon gewußt?" „Ja, Mauschen; schon lange." „Aber woher denn?" „Na a, ich bin 'mal auf's Mel deamt gegangen und habe gefragt." „Auf's Meldeamt?! Und Du hast da nach meinem Alier gefragt?!" Ihr Auge füllte sich wieder mit Thränen. „Siehst Du, Du hast doch kein Ver trauen gehabt! Sonst wärst Du nicht dahin gegangen. Und wenn ich Dir auch schon 'mal nicht die Wahrheit ge sagt habe, das war doch nicht - nö- T> aber legte er seinen Arm um sie und küßte sie und erzählte ihr, daß das alles ja schon viel früher gewesen wäre. kleine kleine... na sie wußte schon was, gesagt hatte, sondern ganz zuerst, als er 'mal gerne ihren Geburtstag wissen wollte. „Als ich Dir also damals das sagte, da wußtest Du schon... Ach, Du bist doch wirtlich ein zu lieber Mensch!" Und sie küßte ihn herzhaft ab. Doch dann sagte sie ihm ganz leise in's Ohr: „Meinst Du nicht, daß Frau?" ner Liebling, man ist doch nur so alt, als man scheint. Und eine Frau noch mehr als alle andere! Sei Du also ewig jung in Deinem Wesen, so wirst Du's auch an Jahren scheinen! Nicht war?" .Ja, mein Schatz, ja... Ki» weiblicher Toctor der Recht«. Fräulein Labriola ist d!« Tochter des unter den wissenschaftlichen Vertretern kte Stellung einnehmenden Professors der Philosophie, Geschichte und Päda gogik, an der Universität Rom, Antonio Labriola. und Ist am 17. Februar 1874 zu Neapel geboren, Mutter ent den Unterricht der alten Sprichen auf sich nahm. Frl. Labriola. Die glänzenden Fortschritte Tereff nas werden dadurch bewiesen, daß sie mit 17 Jahren das Abiturientenexameir vorzüglich bestand und demnächst in deir besten Eensuren davontrug. Als Ge genstand der Promotionsschrift wählte Teresina „Die Ehre im Recht", ein Thema, das sie zum «rsi«n Male in Italien vom Standpunkte d«r verglei chenden Rechtsgeschichte unter Voraus schickung ethisch - psychologischer Be trachtungen behandelte. Die Arbeit wurde von der Prufungscommissiorr günstig aufgenommen, vor der sie auch in einer Disputation rühmlich verthei digt wurde, ebenso wie zwei andere Thesen, die die Commission ihrerseits den Doctoranden vorlegt. Teresina Labriola ist die erste Dame, die in Rom den Doctorgrad errungen bat. Da in Italien der ZutHtt zum Richteramt und der Advocatur d«m weiblichen Geschlecht nicht gestattet ist, so wird sie sich muthmaßlich der wis senschaftlichen Beschäftigung zuwenden. Daß dies« ihr einziger Beruf bleiben werde, kann schwer glauben, wer der allen weiblichen Reiz bewahrenden Doc torin in die lachenden schwarzen Auge» sieht. Das deis cht. Da watschelt dorch s eenea So was Schwarz-uir-weiß-un-graue» Da gingk Sie spaziren ewensalls Der Storch mit bedächdigen Sinne, Ae Weidenkerbchen hatt' «r um HalZ, Vier Beenchen strambelden drinne. „Nee", ri«f ich, „das allerliebste Zeig! Die Guckelchen un die Häärchen! Sagt, Meester Klabberstorch, nur gleich. Wer krigt denn das Zwillingksbäär ch«n?" „Ei," sagd« der Storch in belehrenden Don, „Das deischt; denn ich kann Sie's he dheiern: Das eene das is Sie ä Grafensahn, Und das andre das bring' ich der Meyern." M ii a ß i g. Hansjörg ka' net mllaßig sein! Trinkt er net, so schenkt er ein, Ißt er net, so schöpft er — Aber is das Essa aus, Muaß er uf d'r Stell' in's Bett Mllaßig sei dös ka' er net! Stoßseufzer eines jun gen Ehemannes. „Ja. geschmack voll kleiden kann sich ja meine Frau, wenn sie nur auch geschmackvoll kochen könnte!" >. — Zugedeckt. Ein ganz junger Gigerl hat sich bei einem Friseur rasire» lassen und sich dabei sehr arrogant be nommen. Di« Kunden und noch mehr der Eh«f d«s Geschäftes sind auf's Höchste entrüstet. Der Letztere denkt Gigerl seinem Mutterwitze Gelegenheit gibt, ihm das ungezogene Benehmen heimzuzahlen. .Was Donnerwetter," schreit nämlich der Gigerl am Schlüsse d«r genannten Procedur d«n Fristur lehrling an, „das soll abgetrocknet fein? Wollen Sie mal das gleich ordentlich machen?" Der Friseur tritt hierauf Schiveigen der Kundschaft zum Lehr jungen: „Der Herr hat ganz recht! Trocknen Sie nochmal nach beson ders hinter den Ohren!" .