2 Das Brod. Zu allen Zeiten ist von dem Volke das Brod mit einer gewissen Ehr lurcht betrachtet worden und hat zu mancherlei Sagen und Gebräuchen An -ses. Bei der Hochzeit der Esthen muß der Wräutigam von einem tleinen Brod elnd zarten Mund bekommen, wie über haupt dieEsthinnen aus diesem Grunde darauf achten, daß das erste Stück der von ihnen angeschnittenen Brode hübsch Wie bei der Hochzeit, spielt das Brod auch schon im vorhergehenden 'Liebesroman, wenigstens in Bayern, vis symbolisches Zeichen eine Rolle; in der Oberpfalz bricht bei der Kirchweih der Bursche seiner Angebeteten Sem weln vor und darf, wenn dies« beim ti t ' K d d st s „Liebes Brod brich, Liebes Kind sprich!" die Ohren. ' Jede andere Mißachtung des Bro des ist gleichfalls streng verpönt. Mit 'nach böhmischen Glauben dann nämlich Gott die Ferse ab, was nach oberpfäl zer Ansicht auch geschieht, wenn man das Brod zu weit nach hinten abschnei ' Zahnweh den Sünder. Auf der Insel Äsedom sagt man gleichfalls, daß man den lieben Gott, in dem schweizerischen Solothurn, daß man Jesus damit in's Messer im Brode stecken lassen, da es Brod warnt bereits der Prophet Jesus Sirach in der Bibel. Kindlich-sinnig 'ist schließlich die gleichfalls in Böhmen vorkommende Vorschrift, daß man das Mai. Der Wald ist voll Nachtigallsänge. Am schneeige Blütlienhänge. Jeder Lufthauch zittert von Fliedcr duft Trinkt sie ein! trinkt sie ein! Es ist Maienlust! Trinkt sie ein.! Es ist Maiensonne! Die Wiesen blühen; der Kuckuck rief; Geh tief izi'Z Waldreich und athii» tief! 'Die Flur voll schassendem Mächten, G:b dich selig hin! Es ist Maienluft! Ende g-r Allerhöchst selbst dcrüber nachdenke-,'?!" Kaserne n h vf bl ü t he. Un terofficier (die Front ausrichtend): Nicht so viel Mensch, «vollen Sie chen?!" Die junge Frau. „Aber Minna, warum holen Sie denn so viel Fleisch, meine Frau, ich und Sie haben doch zum Essen nicht so viel nöthig." .Das nicht, aber die gnädige Frau ge- Araucht's zum Experimentirer.!" Die Herenproctsse in Salem. Von LScar Äemps. Nicht Sucht nach Reichthum, Com wrt und angenehmem Leben hatte die land halten sie sich in Folge un beugsamen religiösen Ueberzeugung unangenehmen Verfolgungen ausge setzt, und nun hatten sie in Amerika beständig mit nagenden Existenzsorgen zu kämpfen. Ihr Leben war durch Hndianerüberfälle bei Tag und Nacht bedroht; politischer und religiöser Zank gehörten gleichsam zu ihrem täglichen Nrode. Daß der Teufel in den rothen Indianern willfährige Wertzeuge zur Verhinderung eines Gottesreiches auf dem neuen Continente gefunden hatte, war ein stehender Glaubensartikel, und die Vertilgung derselben war mithin eine von der Religion gebotene Auf gabe. Dies bezog sich natürlich auch auf die weißen Diener des Teufels, nämlich die Zauberer und Hexen. Fiel in der Küche einer frommen Familie ein Topf in auffallender Weise um, platzte ein Reisen am Wasser- oder Milcheimer, rasselte es Nachts plötzl'ch durch den Hausgang, dann trieb der Teufel sein Spiel; betrugen sich die Kinder, die entweder mit einer katholi in Aussicht. So wurde'im Jahre 168 Z führte sich dabei auf, als sei es am Er sticken. Dann gab es beim Verhör vor, sich in einem heißen Ofen zu be- Pserdegestalt angenommen habe. Um dieses Kind von seinem höllischen Quälgeiste zu befreien, nahm es Cot ton Mather in sein Haus und begann an ihm die Macht des christlichen Ge betes zu erproben. Was er nun später über seinen persönlichen Umgang mit diesem Kinde berichtet, zeigt, daß er einer der leichtgläubigsten Menschen auf Gottes Erdboden war. Dieses Mädchen hielt ihn systematisch zum Narren und schmeichelte hauptsächlich "seinen gelehrten Schrullen, was ihn in seiner christlichen Geduld so sehr be festigte, daß er sich sogar während des Studirens ruhig von ihm Bücher an den Kopf werfen ließ. Später hielt Cotton Mather Über feine Beobachtung eine gewaltige Predigt, die er auch in den Druck gab, wodurch er den Hexen glauben in den Colonien auf's Neue befestigte. Dies geschah mehrer Jahre eine größere Berühmtheit als dieser und andere vereinzelte Fälle erlangten. Die Bewohner von Salem scheinen dem Namen ihres Städtchens tSa.lem- Friede) Überhaupt niemals Ehre -ge macht zu haben, denn ihre beständigen Zänkereien Über gottesdienstliche Ge bräuche, sowie Über vie Zulässigteit des Branntwein- und Tabatgenusses lie ßen sie nie so recht zu einem ruhigen und 'friedlichen Dasein kommen. Die Männer wurden bestraft, wenn sie hohe Stiefel oder langes Haar trugen, und den Frauen waren lange Rockärmel, Schnüren und ähnlicher Firlefanz streng verbot». Scheltenden Män nern und keifenden Frauen wurde die Zunge in Holzklarmnern gesteckt, oder sie winden drei Mal in's Wasser ge taucht. Der fortschrittlich gesinnte Geistlich? Roger Williams hatte aller dings in dieser Colonie liberale Ideen ausgestreut und unter Anderem auch eine Trnmung der weltlichen und geistlichen Macht befürwortet, aber er war dafür in die Verbannung getrie ben und seine Anhänger waren excom municirt und mundtodi gemacht wor den. so daß es nur eines geringen An stoßes bedurste, um auch einmal ein paar Hexenprocesse zu inscenire«. Und diese äußere Beranlassung war dann bald gesunden. In der Familie eines gewissen Par ris. eines verschmitzten, herrsch- und rachsüchtigen Geistlichen, versammelten sich während des Winters 1691^ — 92 grausiger Gespenstergeschichten vertrie- und Frau «Zt aus West- Verstellens und Nachäffens ein, daß sie bald in den Ruf des Behextfeins ka men, Zu diesem Kreise gekörte die Putnam. die Mutter der eben genann ten Ann Putnam. Bald hatten diese in der Kunst, die Behexten zu spielen, Kirche unterbrachen sie durch ihr alber nes Geschwätz das Gebet und die Pre digt, und anstatt sie, was doch ein 19. Februar 1892 aus die Aufforde rung von vier angesehenen Bürgerin Antlagestand versetzt. Die Richter John Hawthorne und Jonathan Cor don einer anderen Person ausgehen müsse, auf jene Frau gedeutet. Auch von Frau Sarah Osburn glaubte man allgemein das Schlech teste. Ihre Ehe war eine äußerst un glückliche. Die Frau ward tiefsinnig und klagte oft darüber, daß sie, die wohlhabende Farmerswittwe, sich einen armen Knecht zum Minne genommen habe. Ihr Mann gab ihr kein gün stiges Zeugniß; ober er stellte entschie den in Abrede, daß sie eine Hexe sei. Auch sie selber bestritt dies energisch; allein die Aussagen und das fanati sch? Gebahren der Mädchen machte jede Widerrede überflüssig. lichen Untersuchung unterworfen und mehrere Male an demselben entdeckt, die selbstverständlich für Teufelszeichen rührten sie aber von Schlagen her. Tituba war durch die Predigten des Parris, ihres geistlichen und weltlichen Herrn, und oürch die zahlreichen, da mals von Mund zu Mund gehenden Hexen- und Gespenstergeschichten in din Aberglauben ihrer Zeit eingeweiht worden; auch mögen ihr da durch die heidnisch:.-. Oebräuche ihrer Heiniatl, in's Gedächtniß zu sie überhaupt eine ungebildete Person war, den,ganzen Hokuspokus fiir/ aare Münze nahm und dann, nachdem ihr, richtet, Herr Parris zu Hause die Ant worten auf die Fragen des Richters mit d:r Peitsche eingebläut hatte, als« willenloses Werkzeug Alles bejahte, des gerichtlichen Verhörs allmälig ein, daß sie und vier andere Frauen die Mädchen behext hätten; zwei dieser Frauen befänden sich bereits im Ge fängniß, die übrigen vermöge sie aber nicht zu nennen. Sie selber habe die Mädchen auf das Geheiß eines Man nes behext, der ihr bald in der Gestalt eines Schweines und bald in der Ge stalt eines Hundes erschienen sei. Auch seien einstmals in seinem Gefolge zwei Katzen, eine rothe und eine schwarze, erschienen und hätten gerufen: „Diene mir!" , Fernerhin gab sie zu, daß sie mehr mals auf einem Stocke mit Blitzes schnelle durch die Luft geritten sei. Und da nach diesem freimüthigen Geständ nisse die tobenden Kinder im Gerichts saale wieder ihre Ruhe erlangten, »so beruhte ihre Aussage auf Wahrheit, und die drei Frauen blieben mithin bis Schlußverhör und Urtheilsspruch im Gefängnisse. Letzterer ergibt sich von selbst: sie wurden zum Tode durch den Strang verurtheilt und mußten bis an ihren Todestag mit schweren Ketten belastet, damit sie der Teufel nicht etwa befreie, im dumpfen Ge fängnisse schmachten. Die beiden anderen von Tituba er wähnten Frauen mußten, da die Mäd chen ja noch immer gequält wurden, unter jeder Bedingung ausgefunden und unschädlich gemacht werden. Die Kinder wurden nun unablässig mit Fragen bestürmt, doch sie zögerten gar lange mit einer Antwort und steigerten .dadurch die Neugierde des Publikums auf's Höchste. Endlich erklärte Ann Putnam unter convulsivischen Zuckun gen. es sei Martha Eorey, welche sie quäle und mit Nadeln steche. Diese Frau, die dritte Gattin des Farmer» Giles Eorey, war allgemein alsifromm und fanftmüthig bekannt; aber sie hatte die Unvorsichtigkeit begangen, die son derbare Auffuhrung der besessenen Magistratspersonen behauptet, sie seien sehenden Auges blind. . Im Verhör hatte Frau Eorey na türlich Nichts einzugestehen, doch sorg ten jene Mädchen schon dafür, daß sich Richter und Zuschauer von ihrer Schuld überzeugten. Sie vertheidigte sich mit seltener Entschiedenheit und Geistesgegenwart, jedoch vergeblich. Ihre Frömmigkeit war allgemein be kannt, aber ebenso bekannt war es, daß der Teufel sehr oft im Kleide der Un schuld auftrat. Auch erinnerte man sich, daß ihr Mann einst in einem Streite mit ihr gesagt habe, sie habe den Teufel im Leibe. Die zweite bisher unbekannte Quä lerin sollte Rebecca Nourse, eine allge mein geachtete und fromme Frau sein, die, da zwischen ihrer Familie und der des Geistlichen Parris ein alter Streit bestand, nun das Opfer einer scheuß lichen Privatrache wurde. Sie wurde also verhaftet und ihr hohes Alter, so wie ihre gesellschaftliche Stellung ga ben der Untersuchung eil» erhöhtes In teresse. Die Richter schienen sich all mälig von ihrer Unschuld zu Überzeu gen, und sie wäre vielleicht trotz des wahnsinnigen Gebahrens der Mädchen freigesprochen Wördes, wenn nicht plötzlich Frau Pope, ein hysterisches Weib, das während des Verhörs den Angeklagten Schuhe und sonstige Klei dungsstücke an den Kopf zu werfen pflegte, ohnmächtig niedergestürzt wäre. Dies entschied gegen Frau Nourse. Die nächste Angeklagte wa».Dorcas, die vierjährige Tochter der Frau Sa rah Good, welche beschuldigt wurde, die leidenden Mädchen knit Nadeln ge stochen. gewürgt und gebissen zu haben, was dieselben durch Malern den Ar men bewiesen. Sie wurde also zu ih rer mit Ketten belasteten M-utter in's Gefängniß geworfen. der Teufel seine Herrschaft in Herzen der frömmsten Leute Besitz er griffen hatte, war nun klar, auch wenn dies der Geistliche Deodat Lawson nicht noch besonders öffentlich in einer Pre digt bestätigt hätte. Zum Uebcrflusse hielt auch noch Parris am Tage der Austheilimg des Abendmahls eine Predigt über dasselbe Thema undcha ranguirte seine Zuhörer derart, daß mehrere Frauen zur Verwunderung der Gemeinde aufstanden und nach Hause gingen. Darunter waren die Ehe frauen Eloyfe und Proctor, gegen die natürlich gleich eine Anklage auf Hexe rei erhoben wurde. Bald danach wur den auch der Farmer Giles Eorey und Mary Marren dem Gefängniß über liefert. Letzter- hatte.eine Zeit lang bei John Proctor als Magd gedient und auch jenem Zauberlränzchen im P.nris'fch.'n Hause angehört. Die Frage, ob sie das Buch des Teufels ge küßt und ihren Namen in dasselbe An getragen habe, bejahte sie nach auffal lend kurzem Zögern, worauf sie gegen allen Gebrauch freigelassen wurde, um dann als Zeugin gegen zehn andere Personen, worunter John Proctor und Frau, verwendet zu werden. Gerade dadurch, daß sich jene Anklägerinnen nicht um die gesellschaftliche Stellung der Angeklagten kümmerten und jedes Familienband unbeachtet ließen, klan gen ihre Aussagen unparteiisch und ge recht. Die Angeklagte Abigail Hobbs, eine blödsinnige, heimathlose, LOjäHrige Frau, war mit ihrem Geständnisse schnell bei oer H???: ur?» crltärte, daß sie durch ihre als Hexe begangenen Ve rbrechen den Galgen mehr als zehn verdient habe. Sie fürchte sich vor sie den Teufel nannte, ein BUndniß abgeschlossen habe. Ferner erzählte sie, daß sie die Bilder der besessenen Mäd chen vom Teufel erhalten habe, und sobald sie dieselben mit Dornen steche, suhlten die Kinder unausstehliche Schmerzen, Ann Putnam trat als specielle An klägerin gegen den damals in Maine thätigen Geistlichen George Burroughs auf und denselben, der bei den nächtlichen Teuselsfesten als Caplan fungirt, und Mary Warren be schwor, er besäße eine Trompete, womit er die Hexen zu seinen Versammlun gen herbeirufe. Den Ton dieser Trom pete könne man in allen Ansiedlungen Neu-Englands deutlich vernehmen,und sobald ihn die Hexen hörten, setzten sie sich eiligst auf ihre Bcsen«der Ofen gabeln und reisten ab. Außerdem ward Burroughs beschul digt, bei mehreren Gelegenheiten Pro ben außerordentlicher Körperkräfte ab gelegt zu haben, und da er von Statur war, so konnte ihm nur der Teufel dabei geholfen haben. Mit mehreren anderen Verurtheil ten wurde er zum Galgenberge bei'Sa lem gefahren, und als er die verhäng nißvolle Leiter bestieg, hielt er eine ge waltige Rede über den Aberglauben der Zeit und betete das Vaterunser mit solcher Inbrunst, daß die Umstehenden zu Thränen gerührt wurden und man mit Recht befürchtete, sie würden die Hinrichtung gewaltsam verhindern. Doch die Anklägerinnen waren auch zur Stelle und Teufel stehe hinter ihm und diküre ihm seine Rede. Auch zeigte sich der gestrenge Cotton Mather hoch zu Roß und beruhigte die Gemüther durch die Bemerkung, Bur roughs sei überhaupt kein ordinirter Geistücher, und der Teufel habe ja auch bekanntlich die Macht, als Engel des Lichtes aufzutreten. Darnach konnte dann die Hinrichtung ungestört vor sich gehen. Burroughs Leiche wurde nach einem zwei Fuß tiefen Loche geschleift und darin nebst den zweier anderen Zauberern beerdigt, aber so, daß eine Hand, ein Fuß und das Kinn unbe deckt blieben. Diese Erfolge machten jene grund verdorbenen Anklägerinnen von Tcg zu Tag kühner; sie waren im Local klatsch gründlich bewandert und konn ten also leicht anstößige Menschen in's Gefängniß und an den Galgen brin gen. Das Scheußlichste aber war, daß man allmälig anfing, kleine Kinder zu bereden, gegen ihre Mütter als Zeugen aufzutreten, und welchen niederträch tigen Einflüsterungen dieselben ausge setzt waren, und wie schrecklich sie die selben verwertheten, davon möge ein Beispiel genügen. Als Martha Carrier dem Gerichts hose vorgeführt wurde, fand sie ihre vier Kinder auf dem Zeugenstande vor, und eins derselben, ein Mädchen Na mens Sarah, wurde gefragt: „Seit wie lange bist Du eine Hexe?" „Seit meinein sechsten Jahre." „Wie alt bist Du jetzt?" „Gegen acht Jahre." Wer hat «Dich zu einer Hexe gemacht?" „Meine Mutter." „Auf welche Weise?" „Ich mußte mit einem Finger ein Buch berühren; das Buch war roth, seine Blätter wa ren schwarz." „Wie hast Du diese gestochen. Meine Mutter hat mich zu ihnen gebracht." „Aber dieselbe war doch im Gefängniß?" „Sie erschien mir in der Gestalt einer schwarzen Katze." „Wie weißt Du, daß Deine Mutter war?" „Die schwarze Katze sagte es mir." Ein anderes Kind der Angeklagten bezeugte Aehnlicbes. Doch Frau Car rier war, wie man zu sagen pflegt,auch nicht aus den Mund gefallen und nannte im Eifer ihrer Vertheidigung die Richter Lügner und Betroaene; doch je wackerer sie sich vertheidigte, desto schrecklicher krümmten sich die besessenen Mädchen vor Schmerzen. Dieselben wurden erst dann ruhig, als man der Angeklagten Fesseln anlegte, so dah si> also ihre teuflische Kunst nicht / :hr ausüben konnte. So füllten sich allmälig die Gefäng nisse von Salem. Jrswicht, Boston uno Cambridge; die Geschäfte waren lahm- j gelegt, und Jeder, der es ermöglich:? tonnte, verließ diese wirklich vom Teu fel besessene Gegend; denn wer da mit den armen Angeklagten Mitleid hatte und ein Wort zu ihren Gunsten sprach der war ihr Mitwisser und Mitschul diger, dem das Gefängniß drohte. Dem Gouverneur Phips ging es mit der Verfolgung und Verurtheilung der Hexen und Zauberer viel zu langsam sieben Bostoner Juristen bestehenden Gerichtshof, welcher die Schuldigen schleunigst zur Bestrafung bringen und Neu-England vom Regimente des Teu fels befreien sollte. Die Juristen ta am 19. Juli 1692 an den Galgen be förderten, befand sich auch die uns be reits bekannte Rebekka Nourse. Ihre unbescholtene, tugendhaste Vergangen heit, sowie ihr würdevolles Auftreten machte auf Richter und Geschworene den günstigsten Eindruck, und das Ur theil lautete, trotz der verzweifelten An- Jmmer kühner, frecher, verschmitzter und verwegener wurden jene Ankläge rinnen. Die Hexenprocesse nebst' Hi nsein. Als sie aber den Geistlichen Wil lard, die Gattin des Gouverneurs Phips und schließlich die fromme Gat konnten mit dem Teufel absolut kein BUndniß abgeschlossen haben. So kam man allmälig zu der Ueberzeugung, Sturm. Im Januar 1693 wurden hingerichtet, und im Mai Jahres wurde in Folge einer Prokla mation des Gouverneurs Phips allen Gefangenen die Freiheit zurllckgegeben. Im Ganzen waren gegen 3(X) Perso den Bettelstab brachtet Die Industrie Cotton blieb seinen alten An- Robert Pike, den Muth gehabt, seinem Als Richter Sewall zu der Ueber- Jm Jahre 1696 wurde zur Sühne Gallows Hill, auf dessen kahlen ein Barnum die Offerte machen, sie öffentlich siir Geld zu zeigen, und dann wäre ihr Glück auch ohne den Teufel gemacht. Die Menschheit schreitet doch voran, trotz all' und alledem! Kuri r k. A.: „Wie verträgst Du Dich jetzt mit Deiner Frau, ist sie anonymes Billett: „Gestern Abend der bekannten häßlichen alten Person .gesehen." Seitdem hab« ich Ruhe." ZtrutlMne für Säuglinge. Auf der Provinzial-Ausstellung z» Lyon, im Sommer des verflossenen Jahres, welche durch die wahnsinnige That Caserio Santis zu einer trauri schaft anzog. d . sich h' matte, die von der Decke herabhing,, in fchloweißen Stechkissen eine Puppe. Wenn man erstaunt näher hinsah, um lung genauer zu beschauen, so sah man verblüfft, daß diese winzigen Puppen die lächerlich kleinen Händchen beweg tig „hinauflockt in Todesgluth". Ach nein! In Todeskälte. Denn diese > P /zP I , Z-5 Brütapparate für Neuge-- b o r e n e. schöpslein, wenn sie lebend durch das Thor des Daseins treten, erliegen, trotz aller Sorgfalt und Mühe ihrer liebevollen Pfleger in wenigen Tagen oder Stunden der Kälte dieser kalten Welt. Ihre noch so wenig entwickelte Stosswechselthätigleit kann die Wär meverluste nicht ersetzen, die an der kalten Luft, trotz Decken, Ofen und Wärmflasche erfolgen; und sobald die Temperatur des Blutes unter 33. 8? Grad Celsius dauernd sinkt, geht der Warmblüter Mensch zu Grunde. Da lenkte die Liebe das Auge ihrer mächtigen Schwester Wissenschaft auf dieses Aehrenseld des Todes. Und die Wissenschaft im Bunde mit ihrem starken Werkmeister, der Technik, machte sich daran, ihrem alten Widersacher, Freund Hein, wie der ein neues Gebiet zu entreißen. Lion construirte seine „Bruthenne für Säuglinge", einen veränderten Thermostaten, d. h. einen Apparat, der eine beliebige Temperatur beliebig lange gleichmäßig festhält, indem auto matisch wirkende Ventile jede Abwei chung von der vorgeschriebenen fuhr von warmer, resp, kalter Luft ausgleichen. In diese Apparate, die außerdem eine ausgiebige Lüftung ge -2 1-4 Pfund. Auf Grund solcher Er- Siegeszuq durch die ganze civilisirte Welt machen wird. Schwarze Thränen. „Ach, der Brief voller Klexe!"^ st an d. A.: „Eure Hochzeit war wobl die Folge einer Liebe auf den ersten Blick?" B.: „Ja freilich; leider hatte ich aber an jenem Tage gerade meine Brille zu Haufe liegen lassen." —Un galant. Frau: „Ach. Männchen, sobald ich den Walzer aus dem Zigeunerbaron höre, bin ich ganz und gar weg." Gatte: „Wenn sich das bestimmt so verhielte, pfiff ich ih» den ganzen Tag."