Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 26, 1895, Page 6, Image 6

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    6 L>ie ZchuMrnppe für Deutsch- I
Wasrika.
Wie uns ein Blick auf die Karte
von Afrika zeigt, setzt sich der Kolonial
besitz des Deutschen Reiches in diesem
Erdtheil, abgesehen von dem Togo
lande, aus drei Haupttheilen zusam
men: aus dem Kamerun-Gebiet, aus
Deutsch-Südwestasrika und Deutsch-
Ostafrika. Während die beiden erste
ren Gebiete je nach Bedarf die nöthi
gen Militärkräfte zugewiesen erhalten,
besitzt Deutsch-Ostafrika schon seit eini-
Die Jahre 1886 und 1886 hatten
Deutschland, Dank der thatkräftigen
Initiative des Dr. Karl Peters, in den
Indischen Ocean gesetzt. Zur Aus»
Ostafrikanische Gesellschaft gebildet
worden, die aber, da sie keine militä
rischen Machtmittel besaß, sich außer
Stande sah. die gegen sie revoltirenden
w.'rthvollen Besitz für Deutschland zu
gesetzte Blockade der Küste resultatlos
Wißmann ausersehen. Er wurde zum
Hauptmann befördert und mit kom
missarischen Befugnissen ausgestattet.
Die von ihm am 2. Mai in Baga
>noyo sormirte „Deutsche Schutztruppe
für Ostafrika" hat den Stamm abge
geben für die jetzige „KaiferlicheSchutz
trnppe für Deutsch-Ostafrika".
Wißmann entschloß sich, nur das
Führermaterial dem Deutschen Heere
zu entnehmen, die Truppe selbst aber
aus farbigen Soldaten zu bilden. Er
zählte a's Soldatenmaterial Suda
nesen un? SuluS und übernahm von
der Ostafrikanischen Gesellschaft die
Wenigen in ihren Diensten stehenden
Ostafrikanischen Soldaten.
MM ÄMZ
BT A
Soldaten Unterofficier
(feldmäßig). im Poncho.
Die Sudanesen bilden auch Heute
lügendem Maße ausdauernd kurz,
für Afrikanische Verhältnisse bilden sie
eine Elitetruppe.
tritt in die Schutztruppe mit Europä
ern noch nicht inßerührung gekommen:
das Vertrauen zur Führung und zur
Feuerwaffe mußte ihnen erst beige
bracht werden. Als nach Niedermetze
lung der Zelewski'fchen Expedition
eine Neuanwerbung von Sulus voll-
Jakire 1892 die Sulus, deren Con-
Der dritte Bestandtheil der Schutz
truppe sind die Ostafrikanischen Sol
daten, welche kurz „Askaris", d. h.
Ostasrikanern wird bilden können, ist
noch nicht spruchreif. Man weiß noch
»licht, welche Stämme in Ostafrika
zum Kriegsdienst besonders tauglich
sind.
Der Bestand an Europäern bei der
kaiserlichen 'Schutztruppe (einschließlich
Polizeitruppe) beträgt: 1 Oberführer,
52 Osficiere und Aerzte, 110 Unter
officiere, Lazarethgehüfen, Büchsen
macher u. s. w., im Ganzen 163 Eu
ropäer.
Die Schutztruppe ist stark an Far
bigen: 6 Officiere, 82 Unterofficier«,
1416 reguläre und 134 irreguläre
Soldaten: die Polizeitruppe: 4 Ofsi
ciere. 14 Unterofficiere und 198 regu
läre Soldaten.
Beide Truppen besitzen an Artille
riematenal 33 Geschütze verschiedener
Art und Kalibers. Die Schutztruppe
ren, während die Polizeitruppe in
Trupps von 2S bis 40 Mann sich aus
>die Haupttüstenflunlle vertheilt. Die
Compagnien haben durchschnittlich 2
Züge Sudanesen und 1 Zug Askaris,
sie sind ISO Mann stark und besitzen
Die Beförderung der Farbigen ge
schieht lediglich nach Verdienst.
Die monatliche Löhnung beträgt bei
Sudanesen:
Für den Gemeinen 33 Rupien 11
Anna. (Die Rupie im Werthe von
etwa 3V Cents.)
Für den Gefreiten (Ombafcha) 34
Nup. 11 Anna. Abzeichen 1 Winkel
von gelbem Tuch.
Für den Unterofficier (Schauisch)
SL Rlw. Abdeichen 2 Winkel.
Für den Sergeant (Bet Schauisch)
40 Rup. 3 Winkel.
Für den Feldwebel (Sol) 46 Rup.
Abzeichen 4 Winkel und Schleppsäbel.
Die farbigen Officiere erhalten mo-
Unterofficier (feldmäßig),
natlich 76 Rupien. Ihr Abzeichen
sind drei goldene Sterne auf den Ach
selklappen.
Die Askaris bekommen als Gemeine
und Gefreite 20 Rupien monatlich, die
Unterofficiere 29 Rupien 11 Anna.
Die Truppe erhält freie Verpfle
gung, sobald sie länger als sieben
Tage von ihrer Station entfernt ist,
fzwie auf allen nicht fertigen Statio
«en.
Die Uniform der Europäer, sowohl
der Officiere als der Unterofficiere ist
verschieden von der der Farbigen, da
erstere mehr auf das tropische Klima
Rücksicht nehmen müssen, als die Ein
geborenen.
Die europäischen Officiere tragen
zur Parade ein« blaue Uniform nach
Marineschnitt und Marineschärpen,
zum gewöhnlichen Dienst weiße baum
wollene Anzüge, Tropenhelm, Fez,
entweder Schnürschuh« mit Gamaschen
oder lange Reitstiefel mit Anschnall
sporen. Als Waffe dient ein Korb
säbel und ein Revolver. Entsprechend
ist auch die Uniform der weißen Unter
zfficiere.
Die Uniform der farbigen Soldaten
ist gefertigt aus gelbbraunen sog. Ka
keedrell, der Rock hat den Schnitt der
in der Landarme« gebräuchlichen Dril
lichjacke, aber mit Klappkragen und
Metallknöpfen. Ueber die Beinkleider
wird um die Unterschenkel eine Binde
don blau«m Tuch und etwa 9 Zoll
breit zum Schutz gegen das Dornenge
strüvp gelegt. Die Fußbekleidung be
steht aus Segeltuchschuhen, die Kopf
bedeckung aus einem F«z aus Kakee
drell und einem daran befestigten
Uackenschleier.
Die Ausrüstung setzt sich aus Fol
gendem zusammen: aus 3 Patronen
laschen, Tornist«rbeutel, Brodbeutel,
Feldflasche und wollener Decke (Poncho
«mannt), die auf den Tornisterbeutel
geschnallt wird.
//,-/ >
U/Z -
Officier im Feldanzug.
Die Abzeichen der Polizeisoldaten
bestehen in einem messingenen Reichs-
Ivird und in einer rothen Brust
schärpe. Als Waffe dient das Infan
terie-Gewehr M 71 vder die Jäger
büchse M 71 und Seitengewehr.
Leute sehr viel einzeln exerciert und es
wird viel Werth auf Feld- und Wach
dienst g«legt. Das Exercieren findet
don 6 1-2 bis 9 Uhr statt. Nachmit-
Eriffe geklobbt".
Die Truppe schießt die Bedingun
gen der dritten Schießklasse, aber mit
ziemlich geringem Erfolge.
Di: Leute wohnen in Kasernen,
welche nach dem Korridorsystem in der
Art der Negerhütten erbaut und mit
Dächern von Makutis (einGeflecht aus
Kokospalmwedeln) versehen sind. Die
Kasernenstuben sind für je «ine Fami
lie von 4Herson«n bestimmt und ledig
lich mit Kitandas, d. s. Negerbettstel-
Soldaten, besonders die Sudaiesen,
in kurzer Zeit allerlei Hausgeräth zu
sammen, um die Wohnung möglichst
Das Betreten der Wohnräume der
Sudanesen ist den Europäern unt.'r
sagt, doch haben die Unterofficiere
S» ,sn»i- die Erlaubnis, in dieselben
einzudringen, falls die Weiber sich gar
zu laut zanken, was nicht gerade allzu
selten vorlommen soll.
Ueber die Soldaten der Truppe fin
det sich ein Urtheil in einem Berich!
des Premierlieutenants Märcker, dim
größtentheils unsere Notizen entnom-
„Die farbigen Soldaten sind Söld
ner. Es fällt also bei Vaie.--
Truppe im Gefecht gesehen' ha:, ihren
persönlichen Muth, ihre Anhänglichl-it
an den Führer und ihren regen militä-
Truppe ist so gut, wie man es von
einer farbigen Truppe nur Irgend ver
langen kann."
De Oos' Rettungsboot»
In der nachstehenden Illustration ist
das De Basische Rettungsboot veran
cunden ermöglicht. Da bei einer Ka
tastrophe zur See die Rettung von
Menschenleben meistens dadurch er
schwert bezw. unmöglich gemdcht wird,
daß die Boote nur mit großem Zeit
verlust zu Wasser gelassen werden kön
nen, ist die De Vos'sche Erfindung mit
Freuden zu begrüßen. Der norddeut
sche Lloyd-Dampfer „Havel", welcher
dieser Tage in New Dork eintraf, war
das erste transatlantische Schiff, wel
ches zwei solcher Boote an Bord hatte.
Versuche ergaben, daß das Herablassen
eines 30 Fuß langen und 9 Fuß brei
ten Bootes nur 13 Secunden dauerte.
Eine Krau als Teputq.Zheriff.
In der Legislatur des Staates Co
lorado sitzen drei Frauen und auch in
anderen Landestheilen haben Reprä
sentanten des Ewig-Weiblichen mehr
oder minder hervorragende öffentliche
Aemter inne. Die einzige Frau, welche
unter den Organen der öffentlichen
Deputy - Sheriff Aram.
Sicherheit zu finden ist, dürfte das ca
lifornifche County Alameda in der
Mrs. Aram von Oakland besitzen.
Diese Frau war in ihrem County im
Interesse der Populisten auf dem
Stump und hauptfichlich ihren Bemü
hungen soll der gegenwärtige Sheriff
seine Wahl zu verdanken haben. Zum
Dank dafür ernannte er sie zum De
puty.
Der Herr Professor.
„Jetzt weiß ich nicht, hat sich mein
Schneider einen frivolen Scherz er
laubt oder ist der Mensch wirklich so
dumm? Ich kann doch in dieser Weste
unmöglich einen Vortrag halten. Hier
oben fehlt ein Loch und da unten ein
Knopf!"
Zumulhung.
Stromer: „Sie, Herr Gendarm,
hätten's mich doch durch die Mühlgass'
»'führt!"
Stromer: „Dort wohnt halt mei'
Schatz a klane Fenfterparad',wis
sen's!"
Biele Leute werden er st
dann höflich miteinander, wenn sie sich
entzweit haben.
—ln den Alpen. Meyer
(schwärmerisch): Ja, angesichts der
Serge, fühlen wir uns all' als Zwerge!
Du Dich heute? Ach,
schlecht, hast
—Boshast. Frau A.: Also
Herr Meyer hat sich verlobt? Frau
B.: Ja, im Juni heirathet er. —Frau
A.: Hoffentlich ist die junge Dame in
jeder Weise seiner würdig? Frau
B.: Gewiß, sie taugt ebensowenig wie
ei!
Der „Klapperschlangen - Pete".
Nicht geringes Aufsehen erregte vor
Kurzem in den Corridoren der „Conso
lidated Petroleum Exchange" ein Mann
Namens Peter Gruber aus Rochester.
Derselbe hatte sich einen vollständigen
Anzug aus den Häuten von Klapper
feine Weste waren aus der Haut dieses
so gefürchteten Reptils verfertigt, das
selbe Thier hatte den Stoff zu den ele
ganten schwarzen Beinkleidern geliefert,
geschlungene Halstuch.
Im gewöhnlichen Leben leitet Peter
Gruber. der weit und breit unter dem
Namen „Klapperschlangen - Pete" be
kannt ist, in friedlicher Weise ein klei
nes Hotel in Rochester, N. D. Wenn
raht, da regt sich in ihm die Jagdluft
und er zieht hinaus, um im Verein mit
seinem Freunde, einem Pittsburger
Zahnarzt, zu jagen, zum Segen der
Menschheit und zum Besten seines
Geldsackes. Stellte sein Großvater
dem Luchse nach, erjagte sein Vater in
der Wildniß Pemrsylvaniens den Bä
ren, so hat sich unser „Pete" die Klap
perschlange zum sangbaren Wilde aus
gesucht. Sein Jagdgebiet liegt im
Townfhip President auf den Besitzun
oen eines alten, reichen Junggesellen,
Namens Clapp, der sich hier in der
Einöde ein herrliches Landhaus erbaut
hat und seine Beschäftigung darin fin
det, prachtvolle Wege und Straßen
durch seinen Besitz anzulegen.
In dieser Gegend, der sog. „Sna
kery", ist das Paradies für unseren
Schlangenjäger. Hier führen die
Klapperschlangen ein friedliches und
ungestörtes Leben, bis Peter mit fei
nem Doctor auf derßildsläche erscheint.
Dann ist es aus mit ihrem idyllischen
Dasein, mögen sie sich auch noch so tief
terkriechen, mögen sie die entlegensten
Verstecke aufsuchen, das scharfe und
geübte Auge Pete's findet sie doch.
Die Ausrüstung der Jäger ist «ine
sehr einfache; sie besteht, abgesehen von
Fang einer Schlange,
einem gekrümmten Fangstock, in der
Hauptsache aus zwei großen Krügen
des besten Whiskeys, der nicht allein
zur gelegentlichen Magenstärkung, son
dern vor Allem bei etwaigen Bißwun
den als Gegengift feine Verwendung
findet.
Der Fang geht nun auf folgende Art
und Weise vor sich: Sobald der Doc
tor, der sich mit dem Stock bewaffnet
hat, eine Schlange erspäht, drückt er
dieselbe mit dem gebogenen Ende des
Stockes zu Boden und hält sie so lange
nieder, bis Pete erscheint, der sie nun
mit einem geschickten Griff, den er der
jahrelangen Uebung verdankt, hinter
dem Kopfe^ ergreift und sie so dem Doc-
Scklangen in der Minute zu fangend
Manchmal ist den Thieren aber schwer
Pete's „Pets".
aller ihm inne wohnenden Kraft dage
gen, um nicht mit dem Gifte in Be
rührung zu kommen.
Peter Gruber hat sich in seinem
Heim «in ganzes Klapperschlangenmu
seum angelegt. Dort ist jedes Exem
plar dieser Schlangensorte zu finden,
herab zu der winzigen Fer de lance, di«
In den Kasten. '
die Insel Euba zur Heimath hat.
Pete verfertigt von den Häuten dieses
Reptils seine Kleidung, Spazierstöcke
Maler: Dreihundert Mark, Ma-
Sie, wenn Sie meinen kleinen Jungen
mit auf's Bild bringen?
Maler: Das würde 100 Marl
ist aber theuer; wieviel lassen Sie denn
ab. wenn ich ihn , auf den Schooß
nehme?
Abgeblitzt.
„Sag' mal,reizendes Kind, was for
derst Du für einen Kuß?"
„Nix! Da kriegst D' noch was!'
Egoistisch.
Gatte: „Ja, was ist denn das, ich
"
Gattin: „Aber da sieh doch her, heute
hat das Tageblatt mein Gedicht ge
bracht mit eimm Herzen so voller
Glück denkt man doch nicht an's Es
sen!"
Zeitgemäßes Mitleid.
„Sieh' nur, Mama,, die arme» arme
Frau hat nur einen einzigen Kragen
an!"
Dunkle Ahnung. „Du,
Sepp, jetzt wird e» mir schlimm gehen!
Mama, hast Du Papa gesagt, ich
möchte ein Bicycle haben? Mutter:
Ja, aber Papa sagte, es wäre ihm zu
theuer. Karlchen: Na, warum bist
Du denn nicht in Ohnmacht gefallen,
was für Dich haben willst?
Die Zähne und ihre Pflege.
/ Kein Körpei>theil wird von den mei
sten Menschen mebr vernachlässigt als
'die Zähne. Wenn «inem Menschen
der kleine Finger schmerzt, so wird er
durchaus nicht daran denken, denselben
sich abnehmen zu lassen, sondern im
Gegentheil alles, was in seinen Kräften
steht, anwenden, um ihm wieder zum
normalen gesundyi Zustand zu verhel
fen. Ganz anders bei den Zähnen.
Sobald ein Zahn schmerzt, ist es nach
der Ansicht eines Theiles des Publi
kums das Peste, ihn zu entfernen. Ab
isehen davon, daß diese Leute es verab
säumen, durch Pflege und Behandeln-
Üassen ihrer Zähne sich vor dem Ein
tritt vor Zahnschmerzen zu schützen,
zeigen sie durch ihre Bereitwilligkeit, «i
-men Zahn zu opfern, daß ihnen d«r
große Nutzen der Zähne unbekannt ist.
Da nun leider der Nutzen der Zähne
noch wenig bekannt ist, will ich in
«Folgendem versuchen, ihn klarzulegen
mnd alsdann die Mittel und Wege an
geben, wie man sich gute und schöne
Zähne erhält.
Bei der gegen Wechselwirkung, in
welchen >die einzelnen Theilen des Or
ganismus zu einander stehen, versteht
sich die Beeinträchtigung mancher Kör
perfunktionen durch die Verderbniß
und den Verlust der Zähne eigentlich
von selbst, und daraus müßte die
Wichtigkeit und Nothwendigkeit einer
-rationellen Behandlung 'der gesunden
wenn J«d«r dem Körper und seinen
Theilen die nöthig« Aufmerksamkeit
widmen würde. Der Nutz«n der
Zähne ist ein doppelter, sie dienen als
Werkzeuge' d«r Verdauung und be
dingen ein« reine und klangvolle Aus
sprache.
Das Leben des Körpers besteht be
kanntlich in einem ununterbrochen vor
sich gehenden Wechsel in der Zusam
mensetzung seiner Theil«. Fort und
fort findet Abnutzung und Ausschei-
Absonderung der Mundflllssigkeit be
k:n hier natürlich die Verdaimng au
ßerordentlich schädigend. Die häufi
gen Magen- und Verdaumigsbeschwer-
Wir kommen nun zum Nuden
Zähne, insofern dieselben bei der Bil
dung der Sprache detheiligl sind,
sHen Sprache so reichlich vertretenen
Mitlauter bei. Fehlen auch nur einig«
Vorderzähne, so wird die Aussprach«
durch mangelhafte Erzeugung der
Zisch- und Sauselaute, und weil sich
die Zunge beim Aussprechen d«r Buch
staben l, d und t (gerade w!« beim
> Blasen mehrerer Musikinstrumente) a»
die oberen Vorderzähne anlegen soll,
unverständlich. Wie unangenehm be
rührt daL Vorstrecken der Zungenspitze
durch vordere Zahnlücken, und wir
wird nämlich die im Munde eingeengte
Luft an den scharfen Kanten d«r mitt
leren Schneidezähne gebrochen. Ebenso
unvollkommen klingt das 112, welches
durch das Zurückziehen der Unterlippe
hinter die Oberlippe und gleichzeitiges
Andrücken derselben an die unteren
Schmerzen erregen. Wie aber erhalten
wir uns unsere Zähne gesund und
schützen uns demgemäß vor Zahn
schmerz? Das heißt mit anderen
Worten, wie sollen wir unsere Zähne
putzen, denn daß das Reinigen die
erste Bedingung für ihre Erhaltung ist,
weiß wohl heut Jedermann. Die we
tige aber ist eine mittelharte Zahnbür
ste mit Wasser und etwas Zahnpulver.
Die Zähne aber dürfen nicht von rechts
»ach links, sondern müssen von oben
nach unten gebürstet werden, da sonst
die Zwischenräume nicht gereinigt wer
den. Außerdem hat man die Zahn
bürste nicht nur an der Vorderseite,
> sondern auch an der Rücken- und
Kaufläche d«r Zähne, sowie am Zahn
fleisch hinzuführen. Dem zum Aus
spülen des Mundes gebrauchten Wasser
kann man etwas Köllnisches Wasser
zusetzen, und als Zahnpulver dürft«
sich folgendes empfehlen:
Gebrannte Magnesia. ... 3 „
Pfefferminztropfen 6 Tropfen
Nach jeder Mahlzeit müssen die
Zähne mit einem Zahnstocher aus Holz
oder Horn, am besten aus Federpose
aller dieser aufgeivandten Sorgfalt
ab«r werden? von Zeit zu Zeit Höhlun
gen in einzelnen Zähnen entstehen, die
bald plombirt werden müssen. Eine
rationelle Zahnpflege beschränkt sich
daher nicht allein auf das Putzen der
Zähne, sondern sorgt dafür, daß alle
stockenden Zähne bald im Anfang
blombirt werden. Am die richtig? Zeit
nicht zu verpassen, gehe ipan in jedem
Vierteljahr behufs Untersuchung zum
Zahnarzt. Wer c?uf diese Weiss ver
fährt, wird sich bis in's späte Alter ge
sunde und schöne Zähne und demgemäß
Modern. Frau A.: Mein
letztes Dienstmädchen war eine schreck
liche Person, sis stahl alles Mögliche,
War frech, hatte mehrere Liebhaber auf
einmal, und die schmutzigste Per
son. die ich je gesehen habe! Frau
B.: Na, Sie: haben sie doch nicht etwa
behalten? Frau A.: I, Gott be-
Zeuniß gegeben, iuid der Dame, die
heute hier war, sich nach ihr zu erkundi
gn, sehr lethaft empfohlen!
Aus der guten, alten
Zeit. Na Meier! Er war ja ge
stern nicht bei der Parade! Wo hat er
Philen morgen mit einem schönen Zwit»
delluchen beweisen!