2 Ein WeScrsclin. Bon Ernst Paiully. „Soeben die Leiche eine! jung!» Mannes aus dem Wasser gezogen!" Mit diesen Worten betritt ein Polizist die Wachtstube, ihm folgen vier Män ner, welche eine bedeckte Bahre tragen. D«r dienstthuende Commissar, ein Mann wohl an die 60 Jahre, dessen Kruft das eiserne Kreuz u»d mehrere Ehrenzeichen schmückten,' nimmt die Meldung entgegen. welches den Todten bisher bedeckt, em porhält und mit schreckerfüllten Zügen auf die Leiche starrt. Nachdem sämmtlich« Depeschen be treffs des Unglücksfalles an die ver schiedenen Bezirke «xpedirt sind, wendet und möchte mich im Nebenzimmer ein wenig auf's Sopha legen, wenn etwas vorfällt, wecken Sie mich wohl, lieber Schulze!" Mit diesen Worten begM-er sich on's Nebenzimmer und schließt die Thür hinter sich. In dem kleinen, durch eine Lampe nur halb erleuchteten Raum, bilden ein Sofa und zwei Stühle die ganze Ein richtung. Der Alte zieht einen Stuhl an die Leiche heran, läßt sich darauf nieder, «rgreift die Hand des Todten und murmelt: „So muß ich Dich finden mein lieber Junge! Ohne mir zu ver zeihen bist Du davon gegangen. Ach nein, so kann ich nicht gestraft Allmälig beruhigt er sich wieder, er richtet sich wieder auf, sein leeres Auge Harrt vor sich hm, als ob er nach rück wärts schaue. Er sieht sich in einer kleinen, netten Wohnung mit einer hübschen Frau ge müthlich am Tische bei der Lampe trautem Schein. Dann ein anderes Bild: er steht am Bett seines geliebten Weibes, ihr blei ches Gesichtchen lächelt ihn an; vorqihr liegt zierlich eingepackt der neue Welt bürger, der vor wenigen Stunden ein gekehrt. Dann kommt die Schulzeit. Zum sn den verewigten Salviati dadurch nicht im mindesten erschüttern, daß die alte Angiolina betheuerte, ihr Bruder sei nie in fernem Leben in Napel ge wesen und hab« sich an «wem so un gesunden Unternehmen, wie einem Schisfbruch, ebensowenig jemals bs theiligt! Das edle Geschlecht der Salviati len Generatiomn, wie andere adlige Familien überhaupt „alt" sind, waren sie schon verarmt. Der letzte des Na- Handvoll Reis täglich Geld kostet, so hatte die Tante sie schließlich in Er mangelung irg«nd einer anderen an di« Tabaksfabrik geschickt. Nun saß dieser Lord Bonehill in ihrer Stube vor ihr da, drückte über rendrchen frist«... Und daß di«f«r wildfremde Brite kein Betrüger war, erwies sich nach Wohlthäter erfüllte dieser Zeit Mar ten ihr« kräftig«, weiße, Keine Faust. In ihr Morgen- und Abend gebet schloß sie den Freund ihres Va ters ein, und die Briefe, die sie ihm me»s« Verehrung einer enthusiastischen, kleinen Italienerin. Lord Bonehill rieb sich bei diesen Spekulation, segnete seinen Lands mann Darwin, dessen vortrefflichen Ideen er bei feiner künftigen Gattin Wahl bewußt und besonnen gefolgt, und wartet«, bis die liebliche Frucht reif fein würde, um sie zu pflücken. Im Geiste sah er sich schon auf dem Stammsitz Bonehill als glücklichen Fa- BonehillS der Zukunft, die einst Mi „Wie soll sie bald mit viel Geld davon in die Händ« bekommt und da mit machen darf, was sie will?" Und daß sie anscheinend absolut gar keinen Herzensroma',i hatte, entrüstete ihn noch weniger. n«n Lebensr«ttirs" ab... Eusebio hieß d:r Jüngling, der jenes jugendliche Herz gerührt. Er diente Das ganz« Pensionat wußte davon, mir die würdige Vorsteherin nicht. Bei dem ersten Ausgang, den dse jungen alle waren auch fest «ntschloss«n, di« schöne Margherita bei Salviati ihm nicht auszuantworten. Und daß die sie Lord Bonehill schrieb, er foll« Mar- Der Jubel, d«r diesen Abend im Hals, tüßte ihren Wohlthäter voll in ren Verlobten vor unv bat ihn, ihre demnächstige Hochzeit mit seiner Ge genwart zu verschönen. Schlagfluß bekam. Indessen als kaltblütiger Brite faßt« «r sich bald Fes der von Bonehill auf Bon. Sein Platz an Margheritas Tafel blieb leer. Aber «in« schöne Hochzeits gabe in Diamanten war von ihn, doch ters spärlich semmelblondes Haar; und der älteste, d«r dereinstie Erb« des Ti tels und d«r Pairschaft, gerade dieser schielte... Frau Z. hat die Absicht, ihre Ber tvandten auf Sonntag zu einer feier lichen Kaffeegesellschaft einzuladen. Sie schreibt zu diesem Zweck Tags zu» gen zu machen. Pünktlich sendet dieser am nächsten Lage viele schöne, süße Sachen. Frau st. arrangirt alles selbst auf der Tafel und stellt auch einige Flaschen feinen Wein dazu. Es schellt sollten es schon die er sten Gäste sein? Nein ein Tele gramm: „Komm schnell mit nächstem Zuge nach F.; ich reise durch und muß Dich sprechen!" So telegraphirte Richard, ihr einzi kster passirt. Die Zeit drängt, sie entschließt sich Tisch und schreibt darunter: „Ihr seht, ich muß fort. Vergnügt Euch ohne mich. Sprecht Allem, was Ihr hier findet, wacker zu!" reicht. finde!" denkt sie. Hausfrau! Endlich hat Frau Z. begriffen, daß die Dienstmädchen den Zettel auf sich baß kein Mensch gekommen fei. Er staunt unwillig wirft Frau Z. den Mantel ab. Da flattert etwas zur Erde es sind die Postkarten, die sie stellungen, in den Kasten zu werfen vergessen hat, und die in der Mantel tasche die heutige Eisenbahnfahrt un- heutzutage heiratet. Um seine Schulden zu befahlen Weil ihm das Kneipe »leben über— Die Hemdenknöpf' zu hundert Malen Die Wir t h fch ftsd a m e zu er- Jhn sicher hofften zu beerben, Zu ärgern das Geschäft zu heben Um ein Modell sich zu erhalten Für sein geniales Künstlerwaltcn Ilm stolz zu zeigen: wo die Andern War e r nur der vom Glück Bedachte — Zuletzt: weil sich's gerade „machte" Ja! Bei der Menge echter Triebe ozu rau, man^a^no^ Eigentlich. Fremder: Wa rum habt Ihr denn eigentlich Euren Borgernieester abgesetzt? Einheimi scher: Weil er nach und nach schier das ganze Städtchen angepumpt hat. Fremder: Na, da war er doch ein rich tiger Borgermeester! -Gemüthlich. Zweiter Gast: Grüß Gott, Michel, wie lang bist Du Venn schon da? Erster Galt': Ein« halbe Stunde. Zweiter Gast: Und hast noch kein Bier? Erster Gast: Der Wirth hat g'sagt, wegen mir allein geht er nicht in den Keller!. . Splitter. Bolle Geldschränke sind Schwimmgürtel auf dem Meere des Lebens. Anna Goulds Mitgift beträgt fünf zehn Millionen Dollars. Davon sind verzehren. Da viele Leserinnen doch wissen wollen, wie der Graf aussieht, welcher zwei Millionen Dollars und ein trait.' ' Jsmael Pascha. Der „König Lustik" des Nilland.'s, Jsmael Pascha, ist dieser Tage im Al ter von 65 Jahren gestorben. Er wurde in Paris erzogen und suchte, nach der Heimath zurückgekehrt, die egyptifche Hauptstadt in «ine Art Klein-Paris umzuwandeln. Nachdem er einen Aus stand im Süden kraftvoll unterdrückt hatte, wurde er nach Said Paschas Tode vom Sultan zum Mce-König, (Khedive) von Egypten ernannt. Un- Jsmael-Pascha. ter seiner Regierung wurde der Su.'z kanal vollendet. Er hob die Sklaverei auf und machte verschieben- leide: miß glückte Versuche, den Sklavin.iänsleiil im Sudan das Handwerk zu legen. Seine maßlose Prunksucht und feine verschwenderische Gastfre.mdfchZft brachten ihn und feinLand an denßand des Bankerotts. 1879 mußte er zu Gunst«n seines Sohnes Tewfik Pascha abdanken. Er zog nach Ztal:!», wo «r feine Pension von 5i),O(X) Pfund Zur Damenmode. Die wandelnde Lampe Verschnappt. Er: „Es bleib! uns nichts übrig, als die Flucht; glaubst Du, daß D«in Va zeugt!" Er: „Woher weißt Du denn das so genau?" Sr«: „Ich habe ihn ja gefragt." Schwere Wahl. Angehen der Maler: Endlich Geld von Haufe! Kaufe ich mir nun einen Pinsel over einen Schlapphut? Verfängliche Ansicht.