Deutsche Local-ZiaHriHten. Berlin. Der bisherig! Inhaber eines Bank- und Commtssions-Ge schäfts, Bernhard Alexander, ist flüch tig geworden. Er war erst im August v. I. aus England nach Berlin gekom men und hatte durch Inserate kleine Kapitalisten für sein Unternehmen zu gewinnen gewußt, ind«m er sich Einla letzung mit tödtlichem Ausgang ist ein Dachdecker Namens Gerlach verhaftet worden. Er soll durch schwere Miß- Handlungen den Tod des Arbeiters ben. Spandau. Nachdem schon vor einigen Wochen mthrere Arbeiterinnen einer königlichen Fabrik wegen Verbre chen gegen keimendes Leben verurtheilt worden sind, vermuthlich in Folge von Verrath durch die Angeklagten, sind von Neuem Verhaftungen von Fabrik arbeiterinnen erfolgt. In die Ange legenheit sind auch Frauen aus Berlin als Nathgeberinrien verwickelt. Werder a. H. Das Fest der gol denen Hochzeit f«i«rte das Ferd. Schultze'fche Ehepaar. Der Jubilar Derschen Obftdamps«r „Wilhelm I.", d:r j«tzt noch als Logirschikf von d«n Obstfrauen in Berlin benutzt wird, ge führt. Stralsund. Im Interesse der Schisffahrt soll d«r Lsuchtthurm auf Arkona (Insel Rügen) «in T«l«phon bis zur Rettungsstation Putgarten und trisches Licht «rhalten. Das Nebel- Zanow. Der früher« Rechtsanwalt und Notar Werth aus Thorn ist hier auf 12 Jahre als Bürgermeister ge wählt worden. Er lehnte die Wahl aber ab, weil er inzwischen das Amt als kaiserlicher Richter in Neu-Guinea erhalten hat. Lobsens. Hier wurde Majo rathsherr und Major a. D. von Witz- Zeben zu Grab« getragen. Zirke. Die Tochter des Arbei ters Piechotta in Groß-Luttom, welche l>ei Protsch in Tucholke dient, hat sich mittelst schwarzer Seife und Karbol säure vergiftet. Königsberg. Der Postprakti lant Bardenwerter. aus Halle a. d. S. gebu-tig, ist nach Unterschlagung von Geldbriefen flüchtig geworden. Fischhausen. Zwei Dienstmäd chen, welche bei dem Gutsbesitzer G. in R. bei St. Lorenz dienten, glaubten sich von demselben jungen Manne geliebt, was die Eifersucht des einen Mäd chens derart entfachte, daß es beschloß, seine Rivalin unter allen Umständen zu vernichten. Als Letztere Abends mit dem jungen Manne im Hausflur sprach, stürzte das Mädchen aus einem Versteck hervor, überschüttete seine Feindin mit Petroleum und warf dann blitzschnell «in brennendes Streichhölz chen aus dieselbe. Im Augenblicke Brandwunden im Gesicht und an den Äänden erlitten. Die Attentät«rin wurde verhaftet. Danzig. Zur Gründung eines deutschen Schriftstellerheims ist in Zop ps! «in Bauplatz im Werthe von 50,- stellern beiderlei Geschlechts im Alier Mitgliedern des Schriststellerberufes einen Schuß in die Schläfe getöd!«!; er war der Chef der 12. Compagnie des hier liegenden Bataillons des 141. In- Magdeburg. Am «rsten Weih hier thätige Rechtskonsulent Hermann Noder, dem in letzter Zeit der Erfurter Loden zu heiß geworden war, ist plötz lich mit seiner Familie verschwunden. Zahlreich« Leute, die zu ihm in näherer Beziehung standen, sind stark geschädigt Mücheln. In der Nähe der Sta tion Neumark hat sich der 22 Jahre ,lte Landwirth Transchel aus Gröst felt. Unglückliche Liebe soll der Be weggrund zu d«r That gewesen sein. Radbruch. Der vielgenannte ?Kurpsuscher Schäfer Ast wollte vor ei nigen Tagen gegen einen Mann, der in seinem Sprechzimmer Unruhe stif tete, sein Hausrecht gebrauchen, und that dies in so nachdrücklicher Werfe, daß der von ihm hinausgeworfene Pa tient gegen eine auf der Diel« war tende Frau fiel. Dies« stürzt« nieder und trug eine Verletzung davon. g-st-llt^^ Wilhelmshaven. Unter den Klagen, welche die Bürgerschaft schon chinden Handelshafens einen hervorra genden Platz ein. In neuester Zeit hat nun Herr Dräger einen Plan ausgear beitit, der eine Verwendung d«s alten Handelshafens ins Auge faßt. Die Gildfrage soll in der Hauptsache durch Plan im R:ichs-Marine-Amt Schwie- und Beobachter stellen. Aachen. Der Ausschluß für den Faschingszug hat beschlossen in Anbe- DUsseldorf. In dem Processe gegen Stockdick wegen Ermordung der Maria Naß zu Neuß wurde von Zeu gen aus Benrath der Maurer Franz Vehr aus Leißniß erwähnt, der am Tage nach dem Mord« mit blutbesleck- Weift «ntsernte. Derselb« soll mit dem freigesprochenen Stockdick große Aehn bracht. Im Herbst dieses Jahres Einer der Diebe ist jetzt in der Person des Tag«slöhn«rs Küster verhaftet wor den. 7000 Mark unterschlag:» hatt«. Köln. Aus einen diesbezüglichen Mnisterial-Erlaß hin beschloß die Stadtv«rtretu»g das bisher heftig be fehdete römische Nordthor (Porta Pa phia) niederzulegen. Vor der Nieder legung soll aufWunsch des Kaiser Wil helms eine photographische Ausnahme der alten römischen Ruine erfolgen. Der Schriftsetzer Budde, am Thürm chenswall wohnend, war dieser Tage damit beschäftigt, «seinen Revolver zu putzen; dabei ging ein Schuß los und tödtite den Mann auf der Stille. An einzm Neubau in der Neustadt ist ein Gerüst eingestürzt; zwei verheira thete Arbeiter stürzten bei der Kata portirt. Meschede. Der 3jährige Knabe des Arbeiters Brüggemann Hierselbst fiel beim Spielen vom Stuhle aus einen Topf fast kochenden Wassers, wodurch dieser umfiel und das arme Würmchen derart verbrühte, daß es nach 24 Stun den starb. Münster. Der Zahlmeisteraspi- Kassel. Der Reichsgerichtsrath Möll, ist 72 Jahre alt, hier gestorben. garnisonirenden Husaren - Regiment Nr. 14 deftrtirtin Rittmeister und Eskadronschef Walther Frhr. v. Zandt den. Hanau. Sergeant Friedrich der 12, Compagnie d«s 87. Regiments brachte aus der Straße einem Civilisten mit dem Seitengewehr schwere Ver- Silbstmord. Wiesbaden. Ein Unglücksfall hat die Familie diS Gepäckträgers G. A. Ott betroffen. Das sechs Jahr« Flasche Petroleum aus einem Geschäft giholt. Auf dem Nachhausewege kam der Klein« zu Fall und die Splitter der Hamburg. Die internationalen Gauner Mesa und Salomon, Die mit einem dritten, dem in Rio verhafteten und trotz diplomatischer Schritte entlas senen Wittwi Maßmann dahier 150,000 Mark ttaliinischer in von Austtis:ru?!gsverhan>d lungen nach Hamburg unt-rwegs. Glücks auf Pahnhof Hagenow, wovon > der Berliner Schnellzug am 2. Juli ! betroffen wurde, den Srationsdiatar ! Kriefoll und den Rangirmeister Weder in Berücksichtigung der Überlastung im Dienste zu zwei bezw. drei Wochen Ge fängniß. Dedesdorf. Im Unterlande ge rieth der 7jährige Sohn des Hofbesi tzers Hoffmann unter die Räder eines Wagens und erlitt unter dem Knie er hebliche Verletzungen. Malchin. Der Landtag Hai für die Veröffentlichung einer Sammlung von VolksUberlieferungen in mecklen burgischer Mundart 3000 M. bewil ligt. Parchim. Ii? der Lq,>gbihni schen Säger« wurden der Zimmerpo lier Klebenow von der Lokomobile er faßt und getödtet. Arme und Beine waren ihm vom Leibe gerissen. Alt«nburg. Unser Landtag hat den Regierungsanträgen gemäß für Erbauung des neuen Ministerialgebäu des insgesammt 900,000 M. bewilligt. Hier sind etwa 50 Burschen und Mädchen in Strafe genommen worden, weil sie am Todtcn fest, bezw. an dem in die Zeit der wei marschenLandestrauer gefallenenSonn tag in einer aus weimarischem Gebiet belegenen Gastwirthschaft nach den Klängen einer Ziehharmonika getanzt hatten. (Schrecklich!) Ruhla. Die Firma Friedr. Krupp in Essen läßt am Linsenberg in der Nähe von hier nach Braunstein gra ben. Auch die Firma Borsig-Berlin läßt dort Grabungen veranstalten. sabrikbesitzers Louis Geilsdorf ist das baragebiet ist der von hier gebürtige Oberarzt der Schutztruppe. Dr. Paul Brehme, an der Ruhr gestorben. Dieser Tage hat sich der frühere Gast obermeister Herrn Pflugk 2000 Mark Gottlauba. In Fischermühle magd König, als sie im Dunkeln Ver steck spielte, in das Hauptgehwerk der Mühle, wurde vom großen Rade er ferheckers Meyer mit ihrem 10 Jahre alten Kind« um das Leben getommen. Beide haben durch Ersticken den Tod Mcyer'schen Familie retteten sich durch «in Fenster, sie sind aber theilweise schwer verletzt. befindliche 73 Jahre alte Theater-Di von der Straße aus, durch das Fenster eine Kugel in den Nacken geschossen. Hausmann ist dann auf seinen Boden geladen und sich selbst entleibt. Jentsch liegt schwer trank darnieder. Beide haben zahlreiche Familien. Diese un glückselige That ist aus Konkurrenz neid geschehen. Reichenbach i. V. Das dem Tischlermeister Weißbach gehörige und lich verletzt worden. Gießen. Dieser Tage wurde hier ein sich als Reisender der Bausir ma Holzmann in Frankfurt ausgeben der Mann Namens Debus veryastet. Derselbe versuchte bei hiesigen Banken gefälschte Wechsel zu Geld zu machen. Der Verhastete ist geständig. Letzt hin fand zwischen Offizieren der Gar nison auf einem Waldwege, eiwa 20 Minuten von der Stadt, ein Pistolen duell statt. Einer der Gegner wurde leicht verwundet und kam in das Laza reth. Ein, Streit im Offizierskasino soll den Zweikampf hervorgerufen ha ben. Kastel. Dem hiesigen Kranken- Haus-Verein wurden von einem Unge nachts-Gcschenk 5000 Mark zugesendet. Der Verein verfügt jetzt über 34,000 Mark. halten. Mehr kann man doch schließ lich nicht verlangen. In Finthen wurden zwei Männer verhaftet, die be schuldigt sind, den vor etwa einem Nähre bei Bodenlmm erschossen aufge fundenen Förster Eschhorn ermordet zu haben. Flensburg. Auf Anregung des Dr. N«idhardt hat sich eine Attien-Ge ftllschast mit 100,000 Mark Grund- kapital mit dem Sitz Hamburo-Altona! gebildet, deren Bestreun es sein wird, Heiligenhafen zu einem angesehenen deutschen Kur- und Seebadeort zu ma chen. Kaltenkirchen. Als in der Sch>nuckschen> Wirthschaft zu Kisdorf ein Tanzvergnügen deS Klubs „Froh sinn" abgehalten wurde, versuchten ver schiedene Knechte aus Henstadt, sich einzudrängen. Als sie zweimal zurück a«wiesen waren, wurden sie so erbost, daß sie eine Schlägerei in Scene setz ten. Ein bei dem Hufner Ahrens in Kisdorf dienender ostpreuß!sch«rKnecht brach während des Kampfes unter den Messerstichen der Gegner blutend und besinnungslos zusammen. Dem Be dauernswerthen ivar eine große Menge von Stichen in die Brust und die Arme beigebracht, die seinen Tod herbeiführ ten. Neustadt. Die Fahrpost wurde in der Nähe Logebergs bei Neustadt überfallen; doch kam der Postillon mi! dem Verlust des Mantelkragens da von. Der Knecht des Müllers Hansen aus Neustadt wurde bei den Gnissauer Tannen von zwei Strolchen angefal len: einer fiel den Pferden in die Zü gel, der andere griff den Fuhrmann Angreifer ab und d«r Kn«cht hieb den andiren über den Kopf, so daß er von ihm loslassen mußte. Ren und getödtet. Wernberg. Der Bauer Herold in Oberköblitz, der mit seinem Bater in Streit lebte, hat sich, als das Ergebniß einer amtlichen Grundstück-Vermessung ,u seinen Ungunsten ausfiel, mit einer Axt vor die Stirne geschlagen und fiel "blutüberströmt zu Boden. Der des 'Weges, kommend« Flurwächler Selch don Oberköblitz wollle schnell .s!!fe ho len. lief behufs Abkürzung des Weges über die erst seit zwei Tagen zugefro rene Naab, brach im Eise ein und er trank. Der hilftbereite Mann hinter läßt drei klein« Kinder. Kaiserslautern. Der 36 Jahre alte Bader und Barbier Peter Simon wurde, nachdem er eben einen Kunden auf der Salingsmühle rasir! halte und auf die Straße gelana! war, don einem Herzschlag« betroffen und 'war sofort todt. Landstuhl. Der Musiker Lud wig Gehm von Miesenbach schlug dem 26Jahre alten Musiker Philipp Christ mann derart mit einem Prügel auf den Kopf, daß der Tod eintrat. Gebm, wel cher erst 18 Jahre alt ift, wurde in 'Landstuhl verhaftet. Zw«ibrücken. Die 20 Jahre alte Dienstmagd Elifabetha Jene von St. Ingbert würd« des Verbrechens des Kindesmordes unterAnnahme mil dernder Umstände schuldig erkannt und dorn Gerichtshöfe zu 3 Jahren Gefäng niß verurtheilt. München. Laut des neuen Münchner Adreßbuchs befinden sich in München 2410 Bierwirthschaften und 2350 Vereine. ' Aschaffenburg. UnsereStadt gem«inde beabsichtigt, für den Erbauer des Pompejanums dahier, Könia Lud wig 1., in der Mitte zwischen der Frie drich- und Weißenburger-Strake «inen Monumentalbrunnen zu errichten. Auf den Brunnen soll die überlebensgroße Statue des Königs in Erz zu stehen kommen und zu dessen Füßen wird eine Nachbildung des Pompejanums angebracht. Lichtenfels. Auf dem hiesigen Postamt war ein G«ldbrief mit 1050 Mark verschwunden. Der Dieb ist in der Person des Postgehilsen Richter er mittelt worden. Richter befindet sich in Saft. Nürnberg. Der erste Bürger meister Schuh wurde einstimmia auf Mann und Frau zu einem Wortwech sel. Der Mann ging in's Wirths lahre alten Kinde fort. Auf dem Ti- Ros«nh«im. Die verdorben« Vrivatiere Frl. Fanny Mayr hat dem biesigeu Waisenhaus 10,000 Mark ver sten Frühjahr in vollem Umfang auf genommen. Auf der Mainstrecke Mil !«nberg-Werth«im soll die Kettenlegung bis zum Herbst 1895 in Angriff ge nommen werden. Die gefammle" Ar beiten sind auf 4 1-2 Millionen Mark veranschlagt. Stuttgart. In dem Kräher-1 Wald wurde «in seit mehreren Tagen vermißter hiesiger Wirth erhängt auf gefunden. Der Unglückliche scheint die That in einem Augenblick geistiger Ver wirrung ausgeführt zu haben. Biberach. Nach einem Beschluß des Festausschusses wird das nächstjäh rige Liederfest des Schwäbischen Sän gerbundes am 21. und 22. Juli abge halten. Ehingen. In Moosbeuren, hie sigen Oberamts, zerstörte eine Feuers brunst Wohnhaus und Scheuer des Käsers Johann Bapt. Schlaußer, so wie das Wohnhaus des Alois Rätter. Horb. Letzter Tage erlitt der Bauer Matthäus Faiß vonWachendorf durch einen Sturz von der Treppe einer hiesigen Wirthschaft einen Schädel bruch, an dem er starb. tige Nachmühl« mit dem riesigen Was serrad« teilweise eingestürzt. Men schenleben ist keines zu beklagen, doch hat die Frau des Besitzers einige Ver letzungen am Kopfe davongetragen. Ludwigsburg. Der 65 Jahre alte Bauer Jakob Großhaupt in Oß weil legte sich neulich Mittags vollstän dig angekleidet in's Bett, nachdem er vorher sein« Wohnung abgeschlossen und ein Häuflein alter Lumpen mitten in seiner Stube ausgebreitet und ange zündet hatte. Der dadurch verursachte Qualm, und Rauch hatte den Ersti ckungstod des alten Mannes zur Folge. Wittwe des Schultheißen Blocher da hier wurde in dem etwa 8 Meter tie fen Schloßbrunnen todt aufgefunden. Mergentheim. Das Bier brauer Saufler'fche Anwesen wurde im Auftrage des bischöflichen Ordinariats von dem Superior des Klosters Sieß«n um d«n Preis von 50,000 Mark ange kauft. Nagold. Vor einigen Tagen ent fernte sich der 80jährige Greis Schinid aus Esslingen von seiner Behausung. der Nagold gezogen. Es scheint, daß der schwerhörige und halbblinde Mann in Folge eines unglücklichen Sturzes sein Leben verloren hat. 66 Jahre alte Ausdinger Johann Ge org Hager, der ziemlich virmöglich ist und allein in einem Häuschen wohnt, im Bette von einer unbekannten Mannsperson überfallen und mit einem Stein auf den Kopf geschlagen: Die Verletzungen sind lebensgefährlich. Dem Thäter sind nur 5 bis 6 Mark zur Beute gefallen. In Frickingen ist das Wohn- und Oekonomiigebäude des Söldners Joseph Hackspacher voll ständig niedergebrannt. Teinach. Eine große Freude ist den Teinacher Armen zu Weihnachten bereitet worden. Eine Frau in Cleve land, Ohio, welche letzten Sommer als Kurgast hier weilte, jandte der Ge meinde 8000 Mark mit der Bestim mung, daß die Zinsen halbjährlich an die Armen vertheilt werden. Unterkirchberg. Beim Fäl len von Eichen wurde der Gemeinde- Pfleger Stolz von Buch von einem fal lenden Stamm erschlagen. Zimmer meister Funde! wurde ein Bein abge schlagen und sein Sohn schwer verletzt. Karlsruhe. Der Handschuh fabrikant Ellstätter starb an den Fol gen eines Schusses, den er sich in selbst mörderischer Absicht beigebracht hatte. Das Motiv der That war ein unheil bares Leiden. Diersburg. Letzthin brannt« das Anwesen des Philipp Woehrle ab. Durlach. Dem RathsdienerJos Eckensels wurde von Geh. Reg.-Rath Föhrenbach die silberne Verdienstme daille überreicht. Der 85 Jahre alte Jubilar ist seit 45 Jahren hi«r Poli z«idi«n«r und zuletzt Rahtsdi«n«r. Handschuhsheim. Das Haus des Georg Michael Schlechter in der sog. Stöckelsgasse brannte vollständig nieder. Ebenso der Stall des Frie drich Klemm. An dem Wohnhause der Wittwe Walt brannte der Giebel ab. Konstanz. Dieser Tage wurde hier eine reiche und vornehme Fabri tantenfrau aus dem benachbarien Kreuzlingen in einem Laden beim Diebstahl ertappt und festgenommen. Sie hatte beim Besichtigen der Ver kaufsgegenstände mehrere Artikel im Werthe von 25 M. in einem unbeach teten Augenblick in ihrer Manteltasche verschwinden lassen. Oberkirch Oberhalb der Fer nacher-Brucke ließ sich der 42 Jahre alle Buchbindergehilse Adolf Buhl von Meßkirch, der seit 1880 bei einem hie sigen Meister arbeitete, von einemßahn zuge überfahren, welcher ihm den Kopf vom Rumpfe trennte. Pforzheim. Der in hiesiger Stadt wohlbekannte Viehhändler Höl derle von Deckenpfronn bei Calw hat unter Mitnahme von etwa 20,000 Mt. unrechtmäßig erworbener Gelder den heimathlichen Boden verlassen. Un vorsichtiger Weise schrieb der Durch brenner an einen hiesigen Bekannten eine Postkarte von Antwerpen aus, woraus sofort der Telegraph in Bewe gung gesetzt wurde, was wohl die bal dig«! Festnahme Hölderle's zur Folge haben dürfte. Pfull « ndorf. Jmßezirk gras sirt die Diphtheritis. In Wattenreute der. auf den Höhen von Jnterlaten die Nachricht von der Konzefsionirung der Jungfraubahn. Die Bernoberland- Bahnen haben die Schynige-Platte-1 Bahn angekauft. Frei bürg. Das Bundesgericht bat die vom Regierungsrath Über die Gemeinde Belfaux verhängte Vor mundschaft wieder aufgehoben. Genf. Anläßlich der Lander- Ausstellung 1896 soll ein kantonales Schützenfest abgehalten werden. Glarus. Herr Fabrikant Schu ler-Heer von Glarus hat wohlthätige Vergabungen im Betrage von Fr. 210,- 000 gemacht. Luze r n. Dit Gütschbahn wurde um Fr. 250,000 an eine Gesellschaft verkauft. Ein „Original" ist mit dein 86jährigen Geschichtsfreund Felix Schobinger, früherem Kanzlisten der Tagsatzung, zu Grabe getragen wor den. Er war sehr mäßig und sparsam fin sich, wohlthätig, und freigebig für Solothurn. Viktor Mistel! von Aischi ist sieben Jahre lang wegen an geblicher Brandstiftung unschuldig im Zuchthaus gesessen. Sein gewesener Miethsmann Zar«r Stampfl! hat sich aus dem Todtbett als Brandstifter be kannt. Waadt. Ein Panama-Skandäl chen r:gt die Bürgerschaft von Bevey auf. Das auf Francs 150,000 —200,- 000 geschätzte Material der » Strohmann bis Conkursbiamten zu Handln des letztern um den Bettel von Fr. 40,000 gekaust. Der Strohmann erhielt 5000 Francs. Unbekannte hatte mittels eines Rasir messers sich di« Pulsader an der linken Hand durchschnitten und war an Ver hütung gestorben. An die Thüre der Kabine hatte sie vor Ausführung der That mit Kreide die Wort«: mens Mauthner, erkannt. Budweis. Hier sind Dieb«, während die Geistlichen ihr Mittags mahl einnahmen, in die Marientloster kirche eingedrungen und haben das Ma rienbild seines 'werthvollen Schmuckes biraubt. Von den Spitzbuben hat man noch keinen. Korn«ukurg. Der Wilderer und Weingartenbesitzer Josef Hart mann, der vor dem Schwurgericht wigen Ermordung des herzoglichen Jägers Brandl angeklagt war, wurde zum Tode durch den Strang verur theilt. Pilsen. Dieser Tage bestieg «in etwa IWHriger Bursche den Thurm der.Bartholomäi-Kirche, begab sich in die Glockenstube und stürzte sich durch ein Fenster aus der Höh« von etwa SO Metern auf den Ringplatz hinab, wo er mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Der Vorfall hatte, da zu dieser Zeit der Verkehr auf dem Ringplatze ein sehr starker war, eine große Men schenansammlung zur Folge. Wiener-Neustadt. Di« 64- jährige Barbara Führinger wurde im Hause des Bauers Flohner in Schlat ten bei Neustadt von Gendarmen in einem entsetzlichen Zustande, von Kälte erstarrt, in ein«m für die Hühner be stimmten Verschlage im Wagenschuppen aufgefunden, wo sie seit dem Frühjahr ihr Leben zubrachte. Si« ist Besitzerin eines kleinen Vermögens, welches F. zum Theil bereits für sich verwendet hatte. —Zu Molenbeck - S a i n t Jean, Belgien, wurden die ISjährige Arbeiterin Caroline Raschaert und der 21jährige Metzgergeselle Taminiau in ihrer Wohnung als Leichen "künden. Es liegt ein Doppel-Selbstmord durch Vergiftung vor. Hamburgsolleineelek irische Hochbahn bekommen und zwar hat der Senat der freien Hansestadt den Entwurf der Schwebebahn» System Eugen Langen in Deutz bei Köln an genommen. Bekanntlich hatte Inge nieur Langen den gleichen Entwurf auch dem Berliner Magistrat zur An nahme eingereicht. Die Bahn in Hai^- Der letzt« Bericht der zeigt, daß die Arbeiten der Gesellschaft auch im Jahre 1894 wesentliche Fort schritte gemacht haben. Die Gesell schaft besitzt in Argentinien rund 180,000 Hectar (ein Hectar gleich 2.471 Acres), wovon 1(X>,000 unan- Kolonien. MoseSville mit 10,000 mit 25,000 Hectar und 213 Familien, Clara mit 34,000 Hectar und 245 Fa schnittlich 70 Hectar. Die Weizen ernte von 1893 besaß einen Werth von 1.200,000 Mark. Die Kolonie der Gesellschaft in Norswest-Canada, für welche man über §50,000 verausgabt, Der „olle ehrliche See? man n", der im Hannoverschen Spie zardsspiels und Betruges beim Rou lette zu zwei Jahren Gefängniß und 2000 M. Geldstraft verurtheilt wor den war, ist im Bezirksgtfängniß zu Hameln gestorben. —ln Hartau b«i Anwesenden von «inem Stuckchen Ar senik erzählte, das er zufällig erhalten habe. Söhndel, der für Mineralogie Echtheit des Giftbrockens, löste einzelne Theile von demselben ab und verzehrte dieselben trotz der Warnungen der An wesenden. In der solg«nd«n Nacht stellten sich bei dem Gistesscr bereits heftige Magenbeschwerden ein; er war jedoch nicht zur Inanspruchnahme ei nes Arztes zu bewegen. Am nächsten Morgen hielt er wie gewöhnlich seine Schule. Nach dem Mittagessen trat die Katastroph: plötzlich ein, daß der herbeigerufene Arzt keine Hilfe mehr bringen konnte. Ahndel war Vor einigen Jahren trat in Nosbach (Baden) die bildschöne ju gendliche Tochter eines höher«» Medi- Beruf« m?t der größten Aufopferung. Vor etwa Jahresfrist kam in jene Krankenanstalt ein höherer Ossicier und alladeliger Gutsbesitzer zur Pflege, da er an einem G«hirnlyphus sehr ge fährlich erkrankt war. Die Pflege die ses neuen Insassen fiel der neuen Dia konissin zu, deren liebevoller, unermüd licher Samariterdienst die Wiedergene sung des Kranken zur Folge hatte. Der Officier hatte aber während seiner Krankheit eine tieft Herzensneigung zu seiner schönen Pflegerin erfaßt, welch« von dieser erwidert wurde. In den nächsten Tagen feiert das glückliche Paar, nachdem «inige Schwierigkeiten Vor den Brüsseler Ge- Proceh statlfind«». Ein Brüsseler Wundarzt amputirle einer jungen Frau ein Bein. Die Amputation ging glück lich von Statten, die reiche und schöne Frau wurde wieder gesund, und der Wundarzt legte das Bein in Alcohol und stellte es in einer Glasurnc in sei nem Arbeitszimmer zur Schau. Auf diese Weift machte er eine großartig« Reclame. Als der Gatte der Dame von der Ausstellung erfuhr, forderte er den Wundarzt auf, ihm unverzüglich die kostbare Reliquie auf die er in seiner Eigenschaft als Gatte der einbeinigen Dame ein heiliges Recht habe. Der Wundarzt lehnte das Ver langen höflich, aber entschieden ab. Er behauptet?, daß das Bein «in ein faches anatomisches Stück geworden sei, das seine „Fabrikmarke" trage und des halb die Frucht seiner Arbeit sei. Der Gatte habe kein Recht, nach der Opera tion ein amputirtes Bein zurückzufor dern. Da man z» keimr Einigung ge langen konnte, »ahmen di: Parteien die Hilfe der Gerichte in Anspruch; aber die Richter wissen noch nicht, welche Ent scheidung sie treffen sollen. Inc: nem Wiener V o r stadthotel wurden neulich von Detec tivs zwei Burschen als verdächtig an gehalten und dem Sicherheitsbureau überwiesen. Die jungen Leute waren erst nach Mitternacht ins Hotel gelom men und hatten sich als Hans Singer und Felix Winchl gemeld«t. Als der Hausknecht die Schuhe des angeblichen Winchl reinigen wollte, fand er zu sei nem Erstaunen in einem derselben eine Tausend-Francs-Note. Nach länge rem Leugnen gestand daraus der an gebliche Singer, richtig William Benol zu heißen, Handelsschüler aus Meinin aen in der Schweiz, 18 Jahre alt und s.inem Stiefvater Charles Duranel in Genf mit 9300 Francs, die er in einer dortigen Bank hinterlegen sollte, durch gegangen zu fein. Den angeblichen Fclir Winchl, der richtig Felix Stibert heißt, Kunstschlller aus Genf und 19 Jahre alt ist, hat Benol auf seine Ko sten. um einen Reisebegleiter zu haben, mitgenommen, ohne ihm die Herkunft des Geldes zu verrathen. Die Tau- die in Süb-ri's Schuh gesunden wurde, ha! dieser nur für Benol in Verwahrung gehabt. In den Stiefelschäften Benol's fanden sich 7,och weitere 5300 Francs. Einßaub-undMordan fall hat die Bewohner von Raudnitz in große Erregung versetzt. In später Nacht wurde die Inhaberin d«s „Raud nitzer Gasthofes", Frau Fischer, im Bette üvirfalle» und durch wuchtig« Schläge mit «inem harten Gegenstande im Gesichte und am Köpft schwer ver letzt. Erweckt durch den Lärm, eille die Schwester der Uelxrsallenen, Frau Dehn, die in einem Zimmer über dem Schlafzimm«r der Frau Fischer schlief, h-rbei. erhielt aber beim Eintritt in die Gaststube mit einem Knüppel mehrere so starke Hiebe auf den Kops, daß sie, -von Blut überströmt, besinnungslos zu fi?!. Dem mit Geschrei herbei eilenden Lademnädchin Sophie Völker warf ein Kerl eine Schlinge um den Hals, zog zu und machte sie aus dies« W«is« stumm. Endlich erwachte auch das oben schlafende Dienstmädchen und weckte den in ein«r Fremdtnstube schlafend«» Schi«ferdeck«r Joswig. Di- Mordgesellen ergriffen nun schleunigst die Flucht durchs Fenster der Schlaf stube der Frau Fischer; zuvor jedoch versetzte der eine dem wieder zur Be sinnung qekommenenLatxnmädchen noch einen derben Hieb mit dem Knüppel auf den Rück«n. Als Joswig die Thaistelle betrat, waren di« Kerle be reits verschwunden. 7