Berlin. Di« Fabrik von Borsig wird nach Adlershof bei Köpenik ver >»zt, die neue Fabrikanlage soll bis zum 1. April fertiggestellt wer den. Die ursprünglich geplante Ueb«r sudelung nach Tegel ist an der Konzes sionsverweige'Ung gescheitert. Der Direktor des Köllnischen Gymnasiums in Berlin Professor Dr. Franz Kern ist im 66. plötzlich gestor- Ärns walde. Erfroren ist der RuMticrer aus dem Wege vi,i nach Hosenbruch. Brandenburg a. H. Von zwei Wegelagerern überfallen wurde auf der Eschholz aus Potsdam. Di« Kerle '-iss?n ihn vom Wagen herunter, zo- ihm den Pelz aus und raubten ?.>m 160 Mark, worauf sie verschwan den. Coe 5 enick. Der Gr'inkramhänd ?er Richter besuchte ein Freund Namens SowNier. Richter zeigte Sommer ei sien Revolver. Während Manipu lation mit demselben entlud sich die Waffe und die Kugel ging Sommer in die Brust. Kurz darauf starb der Unglückliche. Beide sind Familienvä ter. Kammin. Auf dem Grundstück des Gaftwirths Sarnow zu Heidebrink sprudelte bei der Anlegung eines Brunnens aus 21 Meter Tiefe Soole hervor, welche aus einer ungefähr vier Meter hohen Kiesschicht zum Vorschein Posen. Der Fuhrwerksbesitzer Odrovinski in Obornik hat seine Ehe frau durch Axtschläge getödtet. Er ist verhaftet. Jnowrazlaw. In einem be nachbarten Orte ist eine Falfchmünzer bande verhaftet worden. Die Fälscher baben Fünf- und Zweimarkstücke aus Blei und Zinn gefertigt; dieselben wur den in Polen verausgabt. urtheilt« Arb«it«rfrau Elisabeth Klee beck aus Reichswald« im Wicderauf nahn?ev«rfahr«n freigesprochen. Die und die Leicht darin unter ihrem Bette Dem Vertheidiger Rechtsanwalt Nies wandt gelang es, das Wi«deiaufnah- Vartenstein. Die ledige Wil dasselbe in der Verzweiflung durch Messerstiche tödtete, wurde zu vier Jah ren Gefängniß verurtheilt. Wurstfabrikant August Matthes ist we gen Beleidigung zu 600 Mark Geld octödtet. drei wurden schwer, andere leicht verletzt. Weißensels. In Folge der be die Ursachen der Krankheit zu erfor schen. getödtet und sechs Arbeiterinnen schwer verletzt. Wilhelmshaven. Ein hiei Breslau. Dir Maler Teichert aus Lieanitz wurde wegen versuchten Rau bes an dem Geldbriefträger Hübner in einem Hause der Albrechtssraß« vom Schwurgericht zu acht Jahren Zucht baus verurtheilt. ster Zöller, welcher aus einer Leiter stand, sie! zu Bosen und verletzte sich «redlich. .. einer Köchin des Commerzienraths B. begegnet. Frau Lcntlx, so ist ihr Na me, wurde letzthin plötzlich von einer Ohnmacht befallen, aus welcher sie bis jetzt noch nicht «rwacht ist. Die Ua glückliche schläft von früh bis Abends, hat kein Gefühl und mutz auf künstliche Weise ernährt werden. Altona. Der Magistrat und die Stadtverordneten haben, um der Ar beitslosigkeit dahier zu steuern, 100,000 von 200,000 Mk. Depositengeldern ent flohene Kaufmann Schildknecht, Theil haber der Firma Lübeck Schildknecht, ist zurückgekehrt und hat sich freiwillig der Staatsanwallschaft gestellt. Heiligenhausen. Das Gut Ka!harinenhof,362 Hektar groß, wurde an den österreichischen Barsn M. v. Kllnzberg-Langenstatt für 600,000 Mark verkauft. Se g e b e r g. Das Bürgerliche Brauhaus Segeberg wurde von dem Besitzer Reimer an Bödek-er-Hamburg verkauft. Frl. Gerlach verkauft« ihr Haus für 18,000 Mark an Kaufmann Baruch. Lauenburg. Das Haus d«s Kaufmanns Hagen an dcr neuen Steck nitzstraße ist bis auf den Grund nieder gebrannt. Das Feuer hat sich in dem mit Stroh gedeckten Gebäude so rasch verbreitet, datz die Insassen nur Zeit hatten, sich in's Freie zu retten. Man vermuthet Brandstiftung. hiesigen Strafkammer wegen des Ein sturzes des Neubaus am Hotel „Zum Drachen" in Königswinter, durch den seiner Zeit fünf Arbeiter das Leben einbüßten, endigte mit Verurtheilung Elberfeld. Gegen die in Un tersuchungshaft befindliche B., kam. und deren Freundin, Franciska P., ist die Anklage wegen Brandstif tung «rhoben worden. Koblenz. Der Taglöhner Niko laus Wölwerfcheidt, der am 13. Fe- Magdeburg durch die Guillotine hinge richtet. Salzu st e n/ Der Inhaber der ster Kahl« ist jetzt auch dessen Bruder, Güstrow. Hier starb der Gym nasialprofessor Dr. Otto. Crivitz. Erbpächteraltentheiler Joh. Niemann und Frau zu Tamm bei Gnoien für 628,000 Mark ge kauft. Leiche. Wittenburg. D«r 24 Jahr« alte Rittergutsbesitzer Brunst auf Kör- Frankfurt a. M. Vor der Strafkammer des Landgerichts wurde nun der zwei Mal vertagte Fall des Wechselfälschers S. Eichel zu Ende ge führt und der Angeklagte zu 6 Jahren Zuchthaus veruriheilt. Der Staats anwalt hatte nur drei Jahre Zuchthaus beantragt, das Urtheil siel aber des halb so hoch aus, weil der Angeklagte Gottscho. von denen er seine Waaren bezog und die etwa 70,000 Mk. an ihm verloren, hätten um die Fäschungen ge wußt. Hanau. Der Direktor des Stad ttheaters, Kommissionsrath Greh, der 20 Jahre das hiesige Stadttheater ver waltete, ist im Alter von 77 Jahren ge storben. Wiesbaden. Die 'Stadtverord neten bewilligten 20,000 Mk. zur Aus- Hamburg. In der Untersu chungssache, betreffend den mysteriösen Mord des Knaben Raczka in Langen felde, sind außer dem Gasthofsbesitzer Breitriick noch drei der Mittäterschaft verdächtige Personen verhaftet worden. Lübeck. Der Ausschuß der han seatischen Jnvaliditäts- und Alters versicherung dahier hat 207,000 Mark bauung einer Heilstätte sür Lungen kranke mit 60 Betten bewilligt. Oldenburg. Vom Schwurge richt wurde der Buchhalter P. Schie- bcnhöfer, gebürtig auZ der Provinz Brandenburg, wegen falscher Buchfüh rung zu 3 1-2 Jahren Zuchthaus vcr urtheilt. Jever. Bei dem Landmann Joh. Gerken zu Kopperstede wurden die Be wohner aus dem Schlafe aufgeschreckt durch das Brüllen des Viehes. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude stand men. Außer einigen Sachen wurden noch drei Kühe in Sicherheit gebracht, während achtzehn Stück Vieh, drei Pferde und einige Schweine verbrann ten. Bant. In FolgeVergiftung durch Ammoniak ist im 41. Lebensjahre der Maschinenbauer D. gestorben. Der selbe wollte aus einer Bierslasche trin ken, that aber einen Fehlgriff und er faßte eine dabeistehende, ähnlich aus- Frau und vier Kinder. Braum/chweig. GroßesAuf schen erregt hier das Verschwinden ei raths W. Derselbe wird eines Sitt- Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver Jena. Auf Antrag der Staats anwaltschaft ist der Rechtsanwalt Hein rich Zeise unter dem Verdacht, Unter- Gotha. Der Landwirth Anders len. Chemnitz. Aufsehen erregt hie: der Conturs ver Firma Ätiuer . seit aeraum«r Zeit den Waarendieoitahl! in großem Maße betrieben haben. Wagenweis« wurden die gestohlenen Objekte aus den Magazinen namhafter Geschäfts häuser entfernt und in di« Lokale der Hehler überführt. Die Verhafteten bildeten eine wohlorganisirt« Diebesge nossenschaft, an deren Spitze die Chefs einer Wiener Firma standen. Die Gründung des Geschäfts scheint eigens zu dem Zwecke erfolgt zu sein, um mit sehr billigen Waaren gegenüber d«n unfreiwillig«!! Lieferanten concur riren zu können. Lichtenwörth. Der diesjäh rige Winter hat bereits ein Menschen leben gefordert. Der auf dem hiesigen Friedhofe als Kn«cht bedi«nstet« Tho mas Rwraß aus Stinkenbrunn,'Vater von sechs Kind«rn, ging von hier weg, wurde zwischen Pöitsching und Stin kenbrunn neben dem Wege ersrvr«n aufgefunden. Budapest. In Obecf« d«fraudirt« der Sparkassen-Kassirer Popovic 100,- 000 Gulden und wurde flüchtig. Das Institut ist durch die Untcrschleife total ruinirt. Großwardein. Der Director der Laßlo«r Dampfmllhl«, E-illagyi, hat seinem Leben durch Erließen ein Direction eingestanden Wechsel im Betrage von 136,000 Gilden zum Schaden der Mühle in Umla"> gebracht und nicht verbucht zu ha>n. Die Un- Frau deS Hafners ü-ischmann n.it ihren znxi Kindern zv n Brückensleg nächst der Mühle, band :ie Kinder an ihren Leib fest und stürzte sich in den Fluß. Die drei Leichen wurden, sest verbunden, aus dem Flusse gezogen. Die friedliche Erobe rung eines Stückes Landes steht an der holsteinischen Westküste bevor. Dort In der Nähe «er rumä nischen Gemeinde Hidas ereignete sich ein schreckliches Unglück. In einem etwa eine halbe Stunde weit vom Orte inmitten einer Schäferei gelege nen Hause wurde eine Hochzei» gefeiert. 16 bis 20 Festtheilnehmer begaben sich kurz nach Mitternacht aus den Heim weg und gingen auf einem durch Wald führenden schmalen Fußsteig einzeln hintereinander. Da es finster war und nur der Schnee ein wenig Helle ver breitete, verfehlten sie den Weg, wes halb die Gesellschaft sich in Gruppen, auflöste, um den rechten Weg zu suchen. Plötzlich wurden von mehreren Seiten verzweifelte Hülferufe laut und alles suchte sein Heil in der Flucht. Die nächtlichen Wanderer wurden von wil erhielten Biß- und Kratzwunden. Am Abend des nächsten Tages starben fünf der Verwundeten. Die Bewohner des Ortes machten sich bewaffnet auf die Suche, und obwohl sie den ganzen Wald durchstreiften, fanden sie kein le bendes Wesen. Was sie fanden, waren starke Blutspuren im Schnee, Knochen- Überreste, blutige Kleiderfetzen und Schuhe. Es ist kein Zweifel, daß zwei fehlende Mitglieder der Gesellschaft, fche und ein wohlhabender Sandmann, Opfer wilder Thiere geworden sind, die, wie nach den Spure» zu urtheilen ist, Wö.?e gewesen sein dürsten. Der seines zügellosen Lebenswandels halber vom Bischos von Bosa nach dem Städtchen Sindia ver setzte Geistliche, Don Eugenia Corbia, war bei seinen Pfarrkindern im höch sten Grade unbeliebt, während der Vikar Cubeddu, ein rechtschaffener und guter Priester, sich allgemeiner Sym pathie ersreute. Die Folge hiervon war, daß die Stolengebühren des Pfarrers immer mehr zurückgingen, was Don Corbia mit grimmigen Haffe gegen seinen geistlichen Gehilsen er füllte. Im Verein mit seinem Sakri stan Sanna und mit dem Wundarzt Era beschloß der Pfarrer alfo, den lästigen Concurrenten zu befeitigin, indem er ihm bei der durch den Sairistan vergifteten Wein reichen ließ! Wenige Tage nachher verstarb der Unglückliche, und die Sektion stellte sest, daß der Tod in Folge des Giftes eingetreten war. Der Pfarrer, wie seine beiden Helfershelfer wurden ver haftet. Eine ausfallend hohe Strafe erhielt ein Sportsman, der Kaufmann Julius Besthorn aus Frankfiirt am Main, der im Septem ber auf zweiräderigen Wagen über die Efchershtimer Niddabrücke fuhr und nur einmal Brückengeld zahlte, weil er, der Ortsgsfetze unkun dig, nicht wußte, daß er außer in Eschersheim, auch in Heddernheim den Zoll zu entrichten hatte. Er fuhr in raschem Tempo vorüber, der Sohn der Wirthin, die den Zoll erhebt, lief ihm „ach und versuchte, den Wagen festzu halten. Herr und Kutscher sprangen ab, und der Erstere traktirte den Wirthssohn mit der Peitsche, da er sich von dem Manne angefallen glaubte, da auch der Gaul scheute und das Fuhr werk beinahe eine» Abhang hinabge stürzt wäre. Das Gericht erkannte ge gen den bisher unbescholtenen Sporis man auf 1000 M. Geldstrafe. In kaufmännischen Krei sen von London ist durch die Nachricht, daß eine Menge gefälschter Wertpa piere (Bonds) in Umlauf gesetzt wor den seien, die größte Bestürzung her vorgerufen worden. Die Fälschung bezieht sich auf die .American Land Mortgage Bonds", die in gutem Rufe standen, 6 Procent Zinse» jährlich ab warfen und deshalb von Privatreni nern viel gekauft worden sind. In Belfast und im Norden von Irland sollen allein 30,000 L. gefälschter Bonds abgesetzt worden sein, während in England eine noch viel größere Summe in diesen werthlosc» Papieren angelegt ist. Die gefälschte» Bands sollen von einer gutbeleumundeten Börseninaklersirma, die in London und New Dort ansässig ist, herausgegeben worden sein. Der Chef dieser Firma ist seit Kurzem verschwundcii. Die Türken sind in g e wisser Beziehung besser daran, wie wir in dem gelobten Lande der „Freihe::', denn dort wird mit Polizisten, die ihre Amtsgewalt mißbrauchen, kurzer Pro ceß gemacht. Ein Gendarm, welcher auf offener Straße gegen einen wider sätzlichen Arrestanten von dem Revol ver Gebrauch machte und dadurch auch unschuldige Passanten in Gefahr brachte, wurde vom Kriegsministerium mit 30 Siockschlägen, mit einem Mo nat Hast und mit Dienstentlassung be straft. Ein anderer Gendarm, wel cher, feine Dienstgewalt mißbrauchend, in das Haus einer Frau drang und sie mit seinen frechen Anträgen bedrohte, wurde zu zehn Jahren ZwangZarlmi verurtheilt. Welch' eigenthümliche Vorstellung die Landbevölkerung des Jfarwinlels vom Wildern hat, zeigt eine im „Tölzer Kurier" enthaltene Danksagung aus Anlaß der Beerdi gung des Flößers Suttner in Lenz gries. Es wird gesagt, daß der Ver storbene „durch die tüÄsche Kugel eines Jägers vor den Richterstuhl Gottes ge rufen wurde." Suttner war beim Wildern erschossen worden. Ausderßahnstrecke Kai serswerdau-Liegnitz geriethen in einem Wagen vierter Klasse zwei russische Ar beiter mit einem Arbeiter auS Neustadt in Streit, in dessen Verlaus die beiden Russen den Neustadter während der Fahrt aus dem Wagen warsen. Auf ein Nothzeichen hin hielt der Zug und der Hinausgeworfene wurde schwer verletzt aus der Strecke gesunden. Die j Thäter sind verhaftet. ... 7