6 Ballet. Die Welt der Bretter hat für den Laien immer etwas Anziehendes. Und zwar ist es nicht nur der auf derßühne dargestellte Vorgang, der auf Ken Zu schauer einwirkt, theils erhebend, theils erheiternd oder belehrend u. f. w., es paart sich mit diesen Gefühlen ein ei genthümlicher Reiz, das Technische der Sache zu ergründen. Wie wird der Feuerzauber erzeugt? Auf welche Weise kommen die Schwimmbewegun gen der Rheintöchter zu Stande? Aber nicht das Entstehen eines Schauspiels oder einer Oper wollen wir studiren, sondern zusehen, wie man ein Ballet aufführt. Ballet was ist ein Bal let? Die einfachste Erklärung ist wohl die: das Ballet ist ein getanztes Dra ma. Freilich steht dem Ballet nicht der ganze Stoffreichthum des Schauspiels und der Oper zur Beifügung. Der Tanz als Kunstwerk kann nicht eigent lich eine abgeschlossene poetische Hand lung im Sinne des Dramas, am aller wenigsten aber eine tragische Handlung darstellen, sondern e: kann nur Ge fühle, Neigungen und Situationen zu «iner sinnlich wahrnehmbaren Hand lung zusammenreihen, deren Einheit dann mehr in der Einheit der Wahr nehmung und des Gefühls besteht. Zu dein Tanz, d. h. den Bewegungen der ssüße, tritt im Ballet als Hilfsmittel die Mimik, also der wechselnde Aus druck des Gesichtes, und entsprechende Geberden der Arme und Hände. Ge yenstand der Handlung eines Ballets werden daher nieist idyllische, lyrische, komische und historische Stoffe sein. Die Anfänge des Ballets sind wie die Opfertänzen des klassischen Alter thums zu suche». Das moderne Ballet entstand im Ik. Jahrhundert an den gezogen, davor gähnt der Raum, der am Abend das vielköpfige Ungeheuer Publikum ausnehmen soll, in schauer licher Leere. Drei Herren treten zur Begrüßung auf uns zu: der Dichter, der, Eomponist und der Balletmeister. Diese Drei haben die „geistige Arbeit" gesunden, ein Märchen mit den obliga ten Feen, Rittern, Elfen und Gnomen, und hat ihn mit dem Eomponisten durchgesprochen. Dem gefiel die Idee, und er machte sich sofort an's Werk. Er hat einen großen Solotanz für die Prima Ballerina angebracht und ein graciöses Pas de deur für dieselbe und den ersten Tänzer Prinz und Prin zessin im Märchen. Er hat es verstan den. das Waldweben in seiner Musik wiederzugeben.als die Elsen im Mond licht ihren Reigen tanzen, und er wußte durch ein heiteres Scherzo die Gnomen einzuführen. Nun kommt der Ballet meister als Dritter in den „hohen Rath". Er ist begeistert für den Stoff, er sieht im Geiste schon die Gruppen, und nun beginnt seine Arbeit, und die sertigkeit, das sein Corps de Ballet leisten kann, will er entfalten. Am Text, d. h. am Arrangement des Stof fes. und an der Musik ist schon Man ches geändert worden, um noch irgend nieister haben wochenlang Tag für Tag zusanunengesessen. Jeder Schritt aus der Bühne ist genau berechnet, jede Pi rouette muß auf den Takt stimmen, wenig. Endlich „steht" das Ballet. teil". Welch' bunte Gesellschaft! Von zur unbesorgt, icy nenne keine Zah len! bis zur stark angejahrten Tän zerin. Meistens in den jüngeren und mittleren Jahrgängen hübsche Ge sichter. durchweg auch gute Figuren. Die Diva der Oper hat das Gold in der Kehle, die Prima Ballerina in de: Fußspitze. hl geneigten Bühne festen Fuß fassen ..So! Erstes Bild. Waldwiese, Mondschein! Elfen! Meine Damen. basSchlasen konnten Sie zu Hause be sorgen, ich bitte mir hier Ausmer'sam keit aus. Hier ist ein Sumpf, hier, wo ich den Kreidestrich ziehe, da steigen nachher die Irrlichter aus. Daß mir der Strich beobachtet wird! Herr Ka pellmeister, darf, ich bitten?! Eins, zwei, drei eins, zwei, drei halt! Ja, was heißt denn das? Das nennen Sie 'ne Attitüde? Alles durcheinan der! Es ist zum Rasendwerden! Noch einmal! Bitte! Eins, zwei, drei Sie stehen ja mitten im Sumpf! Die reinen Sumpfpflanzen!" So geht es weiter. Endlich erscheint die Fee. Die noch eben so bewegten Massen d:r El sen theilen sich, an beiden Seiten der Bühne Gruppe» bildend, die Mitte des Hintergrundes nimmt die Fee ein. Ein schönes Bild —in der Theorie. In der Probe siebt cs gräßlich aus. Von Gruppe zu Gruppe geht der Ballet meister. Hier biegt er einen Rumpf, dort richtet er einen Kopf. „Na, was haben denn Sie h:ute mit Ihren Beinen gemacht? Ich glaube, die haben Sie verkehrt eingeschraubt, was? Das rechte Bein vor, das linke mehr zurück wie oft soll ich das sa gen?" Endlich ist's überstanden. Nun schnell in die Garderobe und nach Hause. Schon auf der Treppe lösen die flinken Hände da! Mieder, oder be ginnen die Frisur anders zu ordnen. „Heut war er wieder gräßlich, der Alte." Der arme Balletineister. Ab gespannt bis auf's Aeußerste ist er,aber es ging ja schließlich, es wird ein Er folg werden, und das ist die Haupt sache. Die körperlichen Anforderungen, die das Ballet an Tänzer und Tänzerin stellt, sind außerordentlich hohe. Die graciösen Pas erfordern Kraft, Ge duld, stete Uebung. Von früh auf wer den die jungen Glieder in der Vallet schule an die „Arbeit" gewöhnt. In den Uebungssälen ziehen sich eiserne Stangen an den Wänden entlang. Diese dienen den Händen als Halte punkt beim Biegen und Drehen des Rumpfes und des Kopfes, beim Stre cken und Heben der Beine. Das nimmt nicht nur alle Kräfte in Anspruch, son dern ist auch oft mit Schmerzen ver knüpft. Es ist keine seltene Erschei nung, daß bejahrte Tänzer es noch mit jungen Leuten aufnehmen, weil sie durch tägliche Uebung die Glieder ge schmeidig erhalten haben. Es hieße ein ganzes Balletlexikon schreiben, wollte ich alle die technischen Ausdrücke wie dergeben, die in den Uebungssälen das Ohr umschwirren. Mich erinnerten sie immer an die Manege. Hier wie dort finden wir Pirouetten und Galoppa den: wir hören von vier verschiedenen „Positionen" der Beine. Hier zankt der Balletineister, daß der kleinen Mizi die „Elevation" nicht gelingt, dort auält sich Elle mit einer „Arabeske". Es geht streng zu in dem Saal, und oft genug fließen bittere Thränen. Die größte Schwierigkeit bereitet den An fängern das Stehen und Tanzen auf de» Fußspitzen. Es ist also ein muh selig Brot, das die Balletdamen eisen. Im Schweiße ihres Angesichts müssen sie ihre kärgliche Gage verdienen. Trotz dem giebt es Familien, in denen sich die Tanzkunst, fast möchte ich sagen, ver erbt: Bater und Mutter haben sich beim Ballet kennen gelernt und die Binder l werden ebenfalls von Jugend auf für das Ballet gedrillt. Aber wie viel junge Mädchen drängen sich zum Bal let ohne das nöthige Talent. Wirklich ciute Tänzerinnen sind selten. Diese werden natürlich glänzend bezahlt, für die Mittelmäßigen aber ist das Ballet IM lahren machte das Berliner Kam mergericht alljährlich bekannt, daß „de nen bei der Oper und Komöoie stehen den Personen weder an Geld noch an oder zu leihen ist". Ob tsich in den Verhältnissen viel geändert bat, ist zu bezweifeln. Es ist und bleibt ein leichtlebig Völkchen beim Ballet! Welcher Beliebtheit sich das Ballet der Dreizehnte von Frankreichs ranzte selbst mit. Sein Nachfolger Ludwig der Vierzehnte betrat 1699 im Ballet Flora die Bühne. Seit dieser Zeit erst treten Frauen im Ballet auf, vorher nur Männer. Au den Ballettoryphäen der Neuzeit gehören die Familien Ve stris und Taglioni, die Tänzerinnen Fanny Elßler.die Grisi und dieGrahn. Wenn auch jetzt nicht mehr Fürsten und Herren selbst als Acteure die Bühne betreten, so wenden sie doch oft ihr Jn tereye ganz besonders dem Ballet zu. Die Sprache der Beine ist internatio nal und es läßt sich ein verschwenderi- Auffiihrung. Heute gehört ein Corps de Ballet zu den Erfordernissen jeder größeren Bühne. Besondere Pflege wird dem Ballet noch in Petersburg und an der Als selbstständig? Kunst ist die > !Iock:n: Jo, jo, Herr Doktor ich - glaub' schon, : stirb'. - Doktor: I war auch noch so lustig und zur '.Kirmes hatt' sie doch daran glauben ' j müssen! ' ! Unmöglich. Vater (auf das b'.ickendl: b'.ickendl: „Heute sind ! Boshaft. „Ist denn Fräu- I lcin Jduna wirtlich so alt?" „Na, > ich sage Ihnen, der ihr Taufschein hat ' , sogar antiquarischen Werth." Indianerpolljti in Canada. Die kanadische Regierung hat den Indianern gegenüber stets eine andere Politik verfolgt, als die Vereinigt«! Staaten. Recht »underlich wer schon zunächst die Anschauung unser» Re gierung, daß man in den vielen Krie gen, die „Poor Lo" gegen die Blaßze sichter führte und in d«nen er s-inen wilden Trieben und seiner Zerstö rungsgier die Zügel schießen ließ, den Rothhäuten die Rechte einer kriegfüh renden Nation zuerkannte. Man wußte sehr wohl, daß der Indianer, wenn einmal die Bestie in chm erwacht war. an Grausamkeit und 7lZi'.dh:it Alles übertraf. Man wußte, daß jene sogen. Kriege in den meisten Fällen auf vrganisirte Raubzüge hinausliefen, in denen unerhörte Verbrechen an wehr losen Ansiedlern und ihren Familien auch nur allzu genau, daß die feierli chen Verträge, welche man mit den In dianern schloß, gewöhnlich nur auf dem Papier standen, daß sie, kaum ab geschlossen, auch schon wieder gebrochen wurden. Diese Wortbrüchigst der Weißen reizt- die Indianer zu immer neuen Feindseligkeiten, und namentlich waren es die schuftigen Jndianeragen oanz offene Verletzung der bestehenden Gesetze und Verträge die Regierung in Verruf brachten. Namentlich war es der niß und Corruption Thor un>) Thür öffnete. Man kann also kaum sagen, daß unsere Regierung mit der Lösung der Indianersrage besonderes Glück gehabt hat. Sie hätte sich an den Canadiern den Ver. Staaten. Lag hier auch die Versuchung zum Stehlen und .stauben nicht so nahe, wie in den Ver. Staa- Verbrechen verleiteten, mußte zunächst der Garaus gemacht werden. In diese kritische Zeit siil die Schaffung der be rittenen Jndianerpolizei in Canada. Es ist nicht zuviel gesagt, daß dieses kleine Corps die Jndianerpolizei zählt kaum dreihundert Köpfe ein Gebiet, welches das Areal von Frank reich und Deutschland umfaßt, civili sirt und der Ansiedlung erschlossen hat. Wir meinen jenes fruchtbare Gebiet, has im Nordwesten sich von Manitoba llus bis an den gewaltigen Binnensee Winnipeg erstreckt. Diese Riesenauf aabe ist gelöst; binnen wenigen Jahren hat die Polizei, ohne viel Geräusch und Aufhebens zu machen, jenes Gebiet ge säubert. Wie Spreu vor dem Winde zerstob das leichteGesindel der Schwin dler und Whiskeyverkäufer auf Nim merwiedersehen, vielleicht um in den weiten Regionen Onkel Sams ihr Glück mit besserem Erfolge zu versuchen. Aber gleichzeitig sich die Po aewordcnen Befehle führte er pünktlich aus: selten ließ er sich zu Versprechun gen herbei, aber sein gegebenes Wort trach er nie. Der Indianer fühlte Ach tung undßefpekt vor den Leuten,welche namentlich nach den gemachten Erfah rungen mit der Schwindler- und Schelmenbande, die nun zum Tempel binausgeworfen waren, sich fast zur Verehrung steigerten. Oft genug frei lich hatte die berittene Polizei einen schweren Stand, namentlich dann, wenn es zu Grenzconslikten mit den luvferfarbigen Schutzbefohlenen des mächtigen Nachbar» kam. Denn zft ge- Ein» besonders schwierige Aufgabe erwuchs der Polizei, als im Jahre 1877 nach der Niederlage des General Custer'fchen Corps am Little Big Horn etwa sechstausend Siouxkrieger aus den Ver. Staaten über die Grenze nach Canada zu entkommen versuchten. „Sitting-Bull" mußte sich überzeugen, daß an eine dauernde Niederlassung seiner Krieger aus canadischem Gebiet nicht zu denken sei, und er mußte sich schließlich dazu verstehen, der amerika nischen Bundesregierung seine Unter- Außerordentlich nützliche Dienst« lei stete die Polizei während des Baues der Northern Pacisicbahn, welche zu gleich auch der Ansiedelung und Ein wanderung ganz ungeahnte Aussichten eröffnete. Schaaren von Glücksrittern, Spielhöllenunternebmern, Schwindlern und zweifelhaften Existenzen aller Art katten sich eingefunden, in der sicheren Voraussetzung, eine gute Ernte zu machen und im Trüben zu fischen. Ihre Zuversicht dauerte nicht lange. Die berittene Polizei griff energisch ein und bald war die lustige Schaar vor ihnen wie Spreu vor dem Winde zerstoben. Die Indianer waren übrigens beson ders widerspenstig . Namentlich die Unbekanntschast der neuen Ansiedler mit dem hervorstechenden Charakier jwae der Indianer Stolz und Nachsucht —veranlaßt: manche Schwie zu einem allgemeinen Aufslande unter den Indianern wegen einer wahrhaft lächerlichen Veranlassung. Ein Wei ßer hatte einen Indianer geschlagen, und als dieser Genugthuung ver langte, wurde solche verweigert. Der redete seine Stammesgenos sen in eine solche Wuth hinein, daß etwa fünfhundert Krieger auszogen und Haus und Hof des Schuldigen zerstörten. Das war aber noch nicht Alles. Es wäre zu einer allgemeinen Erhebung der Indianer gegen alle Weißen des Gebietes gekommen, wenn nicht Colone! Jrvine, der Befehlshaber der berittenen Polizei, mit seinem Ad jutanten Hauptmann Cotton muthig mitten in die Reihen der wüthenden und mit geladenen Büchsen bewaffne ten Indianer geritten wäre. Trotz dem sich Tausende von Gewehrläufen auf beide Officiere richteten, verloren sie nicht ihre kühle Geistesgegenwart. Ruhig und bestimmt, als ob gar nichts weiter geschehen, gab Cvl. Jrvine den Befehl, sich augenblicklich zu zerstreuen. Diese vornebme Ueberlegenheit impo nirte den Indianern; sie schlichen sich fort ohne ein Wort des Widerspruchs und der Aufruhr war im Keim erstickt. Hätten die Officiere nur einen Augen blick gezaudert oder Unentfchlossenheit gezeigt, ihr Leben wäre nicht einen Schuß Pulver werth gewesen. Ungalar. ter Gatte. Recha: „Aaron.wie sindstDu mich in „Häng' noch 'n Dutzend über's G'sicht!" Kasernenhofblütbe. Unteroffizier (nachdem er: „Richt't Euch" kommandirt und kurz darauf be merkt. daß die Front «ine mehrfach ge krümmte Linie bildet): „Wat! Det soll «ine grade Linie sind? Det siebt ja aus wie 'ns Ringelnatter, wenn sie Wadenkrämpfe hat!" MalitiöZ. Anna: „Nun, Lisb:th, hast Tu d:n Baron gefragt, nett findet?" - Lisbeth: „Nein, das war gerade' als Du sangst. Da hielt ich's für besser, lieber nicht zu fra gen!" Präcise Antwort. ..Ha ben Sie «twas verloren, gnädiges Fräulein?" „Ja, ich such; ein: Näh i r.adel wie eine Stecknadel." Klau» Groth. Oft, wenn ein großes nationales Gut gefährdet ist. steht, gerade im ent scheidenden Augenblick, im Volke ein Genius auf, der, von zwingendem Drange getrieben und mitunter sich sei ner Sendung kaum dunkel bewußt, für dieses große Gut eintritt und allen, die da hören wollen, sagt, was auf dem Spiele steht. In den vierziger Jah ren schlug an Deutschlands Nordgrenze der Däne immer auf's Neue drohend an den Heerfchild; nicht nur die politi sche Zugehörigkeit zum deutschen Va terlande, noch ein anderes angestamm tes Besitzthum war sür Schleswig-Hol stein gefährdet: die altehrwürdige Mut tersprache. Da, als hätte ein Gott ihn geweckt, rüstete sich gerade in einer jener bedrohten Provinzen, in der kleinen holsteinischen Landschaft Dithmarschen, ein schlichter Mann aus dem Volke zu einer nationalen That auf dem Ge biete der Sprache: unserem Deutsch land wurde sein erster plattdeut scher Dichter neuer Zeit ge schenkt: Klaus Groth. Einsam und krank schrieb der Mädchenschullehrer von Heide damals auf der Insel Feh marn seine Gedichts im Dialekte der Dithmarschen, als wollte er sagen: „Seht, wie herrlich, wie weich und doch wie mannhaft die Sprache unserer Va ter ist! Und die will der „Danske" Der Dichter des „Quickborn" ist ein Selfmademan im vollsten Sinne des Wortes. Am 24. April 1819 in Hei schen, als Sohn eines Windmühlenbe sitzers und Ackerwirths geboren, verlebte «r feine Jugend in engen und be schränkten Verhältnissen. Sein Ge burtsort, zur Zeit, da der Quickborn entstand, ein Marktflecken von fünf nen der zehnte Mann ein Schuster war, konnte dem werdenden Poeten nur An regungen kleinbürgerlicher Art bieten, und die so beschaffenen Keime, welche damals in sein empfängliches Gemüth gelegt wurden, sind in der That reich lich aufgegangen: sie haben ihn zum Jdyllendichter gemacht. Gerade als er sich genügend vorberei tet suhlte, um zu seiner Ausbildung zum höheren Lehrfach die Universität Kiel zu besuchen, befiel ihn ein schweres Nervenleiden. Das zwang ihn, mit der Ausführung aller wissenschaftlichen Pläne zu brechen. Bei seinem Freunde Celle, dem späteren Eomponisten seiner Lieder, lebte er auf der Insel Feh marn jahrelang der Wiederherstellung seiner Gesundheit, und hier, in der er hebenden Stille, bei Wellenrauschen und Möwenschrei, entstanden zu einem Lieder des Quickborn, die seinen Na men zu hohen Ehren brachten. Lange blieb er unbekannt, aber endlich drang Titel: „Quickborn. Volksleben in plattdeutschen Gedichten Dithmarscher Mundart" erschien. Der neue Ton keristisch ist. Was Groth neben dem Quickborn, von dem später(l37o) ein zweiter Theil erschien, Schönes und Anmuthiges ge schaffen, kann hier des beschränkten Raumes wegen nur kurz registrirt wer den. So genüge es denn zu sagen: Blätter" (1854), seine ..Verteiln" (2 Theile 1856 bis 1860). seine Kinder reime „Voer de Goern" (1858), seine Idylle „Rothgetermeister Lamp un sin Tochter (1862), seine „Fif nie Leeder" >1874), seine Erinnerungen „Ut min Hungsparadies" (1876) alle diese schönen und edlen Kundgebungen eines eigenartigen Dichiergeistes sind vollsaf tiae Blätter im Ebrenlranze des holstei nischen Sängers, wenngleich sie nach Gehalt und Gestalt dem unvergleichli chen Quickborn nicht an die Seite ge stellt werden können. Klaus Groth. sei: 1837 Privatdo ,ient. seit 1866 Professor der deutschen sitö! zu Kiel, ist der lyrisch? Fritz Reu ter, der epische Hauptrevräsentant der ! neuen plattdeutschen Dichtung. Im Reiche der Dode. Für Besuche, Concerte und Theater dienen die eleganten Kleider, die wir in den ersten drei Illustrationen zur An schauung bringen. Das hübsche Klekd (Figur No. 1) besteh, aus karmesinrothem Velvet, zu dem der silbergraue, flaumige Chin chilla des Besatzes und der silbergraue Atlas des gefalteten Gürtels und der traft bilden. Der Rock des Kleides !st stark gebauschten Aermel bestehen aus Chinchilla. //"!>»> ! ?> iV VMAW /'// > Cvstllm aus Velvet. Zu Fig. 2 ist steingraues Tuch ver wendet. Dein auf Seide gearbeiteten Nock sind an den Seiten zwei scharf ge kniffte Falten eingefügt, die 16Zoll ab wärts vom Taillenabschluß beginnen. Die obere Naht deckend und bis auf den Anfang der Falten hinabreichend, be finden sich 1 1-2 Zoll breite Tuchleisten, sind. Die vorn mit kurzer Schnebbe gearbeitete Taille hat hinten lange, breite Frackschöße, die seitwärts ein halten: Falten zeigen. Die Taille öff ,:et sich mit breiten, sich als Umlegekra gen fortsetzenden Doppelrevers, von de salteilr Seidengaze mit gleichen vollen Rosetten. / k Kleid aus Tuch. Von großer Eleganz ist das Kleid jfig. 3 aus lavendelblauem, gesticktem keinen Stahlpailletten benäht ist. Der Kragen schließt ein Plastron aus gelb «eißer Seidengaze ein, das seitwärts MM Drittel Zoll breit doppelt übereinander aesteppt und bilden so zugleich einen Schmuck des Kl::des. Am Saume gibt der Überschlagens carrirte Stoff dabei einen Besatz für die dunkelblaue des Kleides, und mit diesem rirte. Die Abnäher des' Rockes, der in jeder Form gefertigt werden^tann, find cwas gerundet und iinitiren vorn Taschen. In sehr praktischer Weise ist das Anbringen der Tasche erreicht: sie ist hinten dem Schlitz an dem oberen und unteren Ende der Oessnung mit Bortenenden festgesteppt, so daß diese einen Zwischenraum von einem Zoll an Rock und Tasche bilden, wodurch sich die letztere leicht und unsichtbar nach beiden Seiten umlegen läßt. Peinliche Akkuratesse ist bei der Herstellung des zweiseitigen KleideZ die erste Bedin «ung. Zweiseitiges Kleid. Stoff des Kleides, in weiter Tüten- Sicherheitshaken am Gürtel angehakt. Das Wcdderfräschchcu. Draußen, an des Glases Rande, dich" Ja! das w:dd' ich, holde Läs'rin Mit Dir um ä duzend Fliegen!" Falsch verstanden. Tourist: „Sonderbar! All: Ge birgsbewohner haben blaue Augen— Führer: „Ja, Haben's denn bei Ihn» z' Haus loa Kirchweih?" Passendes Wetter. Wind!"" Wo Lieutenant draußen!" Spröde. Und endlich lag, nach heißem Müh'n, Jbr sprödes Herz mir offen, Da hab' ich zu meinem Schrecken All' meine Freunde getroffen! Vorsichtig. Frau (zu dem ohnmächtigen Güttin): Schlage nur um's Himmels Willen Deine li-b«n Augen wieder aus, guter Paul, ich will Er: mit geschlossenen Augen): Darf ich von jetzt ab drei Mal auszeheir in der Woche?!