Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 23, 1894, Page 6, Image 6

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    6 Ein Witdcrsc!>n.
Heller Lichterschein stiahlte aus den
Fenstern der hübschen Villa des Direc
in die dunkle Sommernacht. Die
kleine Gesellschaft, die sich bei dem Fa
brildirector zusammengefunden zurAb
schiedsseier seines Bruders Erich, eines
jungen Marineofficiers, der am näch-
Welt antreten sollte, stand noch theils
Garderobe beschäftigt, im Vestibül des
Hauses.
Vor der Thür wartete mit einer
Laterne der Schiffer, der die Herr-
über die Elb. zuruckrudern
Endlich kam's zum Aufbruch. Der
junge Marinslieutenant trat als erster
heraus und bedeutete den Schiffer vor
«r jagte die Wolken am Himmel hin
und her, den Mond oft verdeckend; doch
siegreich brach er bald wieder hervor,
die Waldlandschaft umher in einen
zauberhaften Silberschimmer tauchend.
Das Pqar schwieg noch immer, doch
beiden klopfte fast hörbar das Herz.
Marga Richter wußte genau,daß etwas
Entscheidendes kommen würde, kommen
mußte, und fürchtete es fast. Ihm
raubte die Erregung der Stunde fast
den Athem.
Marga, sagte er Plötz
Sie hob das reizende Gesicht, das,
vom weißen Gazeschleier, umrahmt,
durch den Mondenglanz einen fast mär-
P° -F "112 l l'd
Wort soll ich darf ich zu Ihren
ab.
Jetzt hielt sie den Kopf tief gesenkt.
„Sie gehen ja fort", murmelte sie fast
„Ja," sagte sie dann schnell und
kurz.
Er preßte ihre Hand in dem
keit in ihre Arme schloß und küßte;
dann löste der Schiffer die Kette des
Zlahnes, sie ein, er stieß vom
grüßt.
„Auf Wiedersehen!" rief er ihnen
nach mit einer Stimme, aus der so
Marga wußte, nur ihr allein galt
der Gruß. Die andern gaben lachend
den Ruf zurück sie nur schwieg und
lenlie das Boot hinein in den Nebel
der Nacht, der bald alles ver
schlang.
Als Marga eine Stunde später in
ihrem Zimmer mit sich allein war, öff
nete sie ein geheimes Fach ihresSchreib
tifches und entnahm ihm ein Bild, das
sie lange betrachtete aber es trug
nicht die Züge des Mannes, dem sie
soeben ihr Wort gegeben, und aus ih
rem Auge fielen ein paar heiße Tra
psen daraus. Dann richtete sie sich
noch auf, warf es von sich, wischte mit
will!"
Fünf Monate später. In Hellem
Sonnenlicht liegt der Hafen von Auck
land. Leise klatschen die Wellen an
Es ist still an Bord; die Mann
wandert, froh, einmal wieder festes
Land unter den Füßen zu fühlen. Wer
in der Heimath Liebes hinterließ,
stürmt in froher Hast dem Postamt zu,
auf dem er Grüße von Weib und Kind,
der Mutter over Geliebten zu finden
hofft; die Jüngeren schlendern in der
unbekannten Stadt umher, hier und da
«ir.er braunen Insulanerin neugierig
ins tättowirte Gesicht schauend, in de?
Hoffnung aus ein lustigzs Aben-.
Nur ein Officicr ist an Deck. Erich
Schmidt blieb freiwillig zurück es
ist ihm lieb, mit seincn Gedanken allein
sein zu können. Abenteuer locken ihn
nicht, und so gar eilig hat er's auch
nicht mit seinen Briefen; ein Kamerad
wird ihm bringen, was für ihn ange
langt ist. Von ihr, an die er denkt
bei Tag und Nacht, ist ja doch kein
Bries dabei sie hatte es so bestimmt
damals damals und die ganze
Zeit steigt mit diesem Wort wieder vor
ihm auf.
Er hatte ihr am nächsten Morgen
doch noch ein paar Zeilen gesandt
heimlich durch den Schifferknaben
Hoffnung gesprochen und um noch ein
Wort von ihr gebettelt. Die Antwort
war auch gekommen, ruhiger zwar als
„Na, Mensch", sagt sein Freund,
Briefe in die Hand, „da hast du deine
Liebesbriefe viel Vergnügen!" Und
sich auf den Hacken herumdrehend,
freund da! Was ist das? Täuschen
leichenfahl starrt er auf das Blatt
von Retzöw" . .. steht das wirklich da?
Schiffes schleudert.
Erich, konvulsivisch lustig. „Alles lebt
ich trinken, lachen —"
Der andere saßt ihn besorgt am
Arm. „Ruhig, ruhig, mein Junge, sieh,
ich will ja nicht fragen, aber so gefällst
du mir nicht!"
„Laß mich", fährt dieser ihn an,
„und wenn du nicht willst, so gehe ich
allein." Damit stürzt er fort.
Der junge Officicr pfeift leise vor
sich hin.
Die Wellen schäumen die glitzern
de Sonne vergoldet ihren weißenGischt,
Ocean ein Blatt Papier, auf dem wie
der einmal das alte Lied steht von ver
rathener Liebe, gebrochener Treue!
Jahre waren vergangen. Ihre Wege
hatten sich nicht wieder gekreuzt. Nur
flüchtig hatten sie voneinander gehört.
Er vermied es, die Seincn nach ihr zu
Nachricht und wunderte sich selbst, mit
welcher Ruhe und Gleichgiltigkeit er
von ihr reden hören konnte. Sie sei
sehr schön geworden, erzählte man wei
ter, als geistreiche, graziöse Frau in
den literarisch-ästhetischen Kreisen der
Hauptstadt eine gefeierte Persönlich-
keit. Auch das ließ ihn ka'r. Sein
Beruf, dem er sich mit ganzer Seele
hingegeben, füllte ihn jetzt völlig aus.
Marga halte die Berbindung mit
den Seinen nie ganz erlöschen lassen.
Briefe gingen zwischen Lilli und ihr,
wenn auch nicht häufig, so doch zwei
bis dreimal jährlich hin und her. Lilli,
trotz der großen Enttäuschung, daß ihr
LieblingSplan, die Vereinigung des
Schwagers mit der Freundin, so jäh
gescheitert, konnte sich dem Zauber von
Margas Persönlichkeit nicht ganz ent
ziehen. Nachdem der erste Groll über
wunden, brach in ihr die alte Nei
gung für die Jugendfreundin wieder
hervor, und das schwere Geschick, das
Marga in ihrer kurzen, unglücklichen
Ehe getroffen, söhnte sie vollends mit
daß Erich sich vier Jahre nach seiner
Rückkehr mit einem jungen MLdchen
verheirathet habe, einem lieben, beschei
denen Geschöpf, in dessen Besitz er
glücklich und zufrieden fei-. Etwas
wie ein leiser Unmuth lag zwischen den
Zeilen oder schien es Marga nur
so? Ein unmerkliches Zucken ihres
Herzens machte sie stutzig. Sie hatte
sich gewöhnt, ihre Empfindungen streng
zu feciren war's möglich? War sie
eifersüchtig, sie? Und mit welchem
Recht? That er nicht wohl daran,
Trost zu suchen für die bittere Täu
schung, die ihm von ihr geworden?
Und sie, was wollte sie «den» war sie
nicht fertig mit alledem? Sie hatte ja
doch in den entsetzlichen Monaten ihrer
trüben Ehe kennen gelernt, wie wenig
die Wirklichkeit von allem bietet,
was ein thörichtes Menschenherz sich
vorgaukelt von Liebe und Glück! Sie
hatie ihr Kind für sie mußte
alles andere vorbei sein Thorheit,
auch nur darüber nachzusinnen!
Aber sie blieb doch stiller und nach
denklicher als gewöhnlich, und die
Schaar ihrer Verehrer, die ihr wie
sonst ihre Huldigungen darbrachten,
was sie früher stets lächelnd gedul
det, beklagte sich bitter an dem Tage
ob ihrer Zerstreutheit und Wortkarg
heit.
ben; der Gegenvormund, ein Verwand
ter und Jurist, wohnte in der Kreis
stadt, die unweit der Pulverfabrik des
Direktors Schmidt lag.
Alljährlich pflegte sie zur Berathuna
mit dem Vormunde nach der Kreisstadt
zu fahren, hatte es aber stets bisher
vermieden, Lilli aufzusuchen, obwohl
sie jedesmal dringend dazu aufgefor
dert war. Nun aber ließ sich Lilli
nicht wieder zurückweisen; sie schrieb,
Marga müsse am nächsten Tage schon
kommen, sonst werde sie ernstlich böse!
So entschloß sich denn Marga, dem
Drängen der Freundin nachzugeben
und auf einen halben Tag hinüberzu
fahren. Warum sollte sie auch nicht?
Ein Begegnen war wohl ausgeschlos
sen Erich lebte mit seiner Frau
in Kiel, und wenn auch nicht was
that es? Er war ja gebunden, glück
lich in seiner Ehe und dachte gewiß
nicht mehr an die Vergangenheit!
So fuhr sie die halbe Stunde von
der Bahn durch den Wald der Be
hausung Lillis zu. Jubelnd begrüßt
mit einem „Gott, wie schön bist du ge
worden," ließ sie lächelnd den Wort
schwall der redseligen, kleinen Frau
über sich ergehen. Sie bewunderte das
Wachsthum der Kinder, besah die zum
Theil neue Einrichtung und blieb plötz
lich vor einer Photographie stehen, die
mit einem schwarzen Flor umrahmt
war.
„Wer ist das?" fragte sie. Die kleine
Frau wurde etwas roth.
„Das...das war Erichs Frau....
du weißt doch oder habe ich's dir
gar nicht geschrieben, die Aermste ist
vor einem Jahre bei der Geburt ihres
kleinen Mädchens gestorben. Es war
zu traurig!"
„Du hast mir nichts davon geschrie
ben", sagte Marga tonlos und blickte
auf das stille, hübsch- Gesicht, das durch
ein Paar dunkle, sanfte Augen unend
lich verschönt wurde.
„Ja," fuhr Lilli immer etwas un
ruhig fort, „und denke nur, wie merk
würdig gestern früh kommt eine
Depesche von Erich, er muß fort, hat
ein Commando nach China, und da
will er uns heute sein Kind bringen
—" Und sie blickte nach der Thür.
„Du bist mir doch nicht böse, Marga,
daß ich's dich nicht wissen lieh; aber
ich dachte, einmal müßtet ihr euch ja
wohl doch wiedersehen und Gott,
ich glaube, da sind sie!" Und sie eilte
Marga stand unbeweglich. Sie
fühlte, wie ihr Herz plötzlich anfing
zu klopfen. Doch es galt, sich zu fassen
schnell ging sie von dem Bilde fort
und trat an's Fenster.
Die Thür öffnete sich Marga
wandte sich um. Erich älter
zelne silberne Fäden.
„Ein Mensch, der gelitten h:t",
dachte Marga.
Mit ruhiger Höflichkeit trat er aus
sie zu. „Lilli sagte mir schon, daß ich
Sie hier begrüßen könne, gnädige Frau
welch freundlicher Zufall!"
„Ich danke Ihnen, Herr Capitän,"
erwiderte Marga und fuhr dann fort:
„Darf ich Ihnen sagen, wie traurig es
Er drückte sie freundlich. „Dank!"
Der Director erschien Begrüßung
des Bruders, Besprechen seiner Reise
dläne und der Behandlung des Kindes,
das man schlafend in Lillis Zimmer
getragen hatte, folgten. Dann ging
Der Director bot Marga den Arm
--- an dem kleinen, für vier Personen
gedeckten Tisch saß Erich ihr gegen
über. Er beobachtete, sie schweigend,
während sie mit einer Lebhaftigkeit,
die ihre innere Beklommenheit verdecken
sollte, die tlnterhaliung führte.
Ja, sie war schön geworden, das
Gerücht hatte nicht übertrieben. Das
fast griechisch-regelmäßige Gesicht war
jetzt schmaler und hatte einen matten
Elfenbeinton, die Augen erschienen
noch größer und schillerten wie früher
in stets wechselndem Grün-Grau.
Die prachtvollen Wellen ihres gold
braunen Haares legten sich wie gebän
digte Ranken um den zierlichen Kopf
und bedeckten fast die kleinen Ohren,um
sich im Nacken zu einem Knoten zu
vereinen. „Klythia!" so ging's ihm
durch den Sinn.
Und so einfach die Haartracht war,
so einfach auch das schwarze Kleid,
das sie trug, doch allem war der Stem
pel tadelloser Eleganz aufgeprägt.
„Eine schöne Frau!" wiederholte er für
sich. Der alte Zauber drohte wieder
über ihn zu kommen, alte Erinnerun
gen tauchten auf und ließen sein Herz
erheben, heut und damals lag nicht
eine Ewigkeit dazwischen?
Sie merkte, daß er sie beobachtete,
ihre Wangen färbten sich höher, der
Wein regte sie an, ihr Ehrgeiz, ihre
Eitelkeit wurden angefacht plötzlich
fühlte sie's selbst mit freudigem Er
schrecken: sie wollte ihm gefallen!
Den Kaffee nahm man draußen auf
der Veranda, alles wie früher.
Da ertönte die Stimme des Kindes,
das von der Wärterin gebracht, nach
dem Vater rief.
Marga ging ihr entgegen, nahm das
Kleine auf den Arm und küßte das
Geschöpfchen, unter dessen blondem Lo
ckengewirr die dunklen Augen der Mut
ter hervorleuchteten, mit inniger Zärt
lichkeit.'
„Was für ein süßes, kleines Men
ihren niederschlug.
Hastig gab sie der Frau das Kind
zurück.
sie bittend: „Gelt, Marga, es ist dir
tet? Sieh, das Kind muß zur Nacht
fallen?"
sich verbeugend, jetzt wieder ganz for
melle Höflichkeit.
„O bitte!" sagte Marga.
allein, zum ersten Male nach sechs
Jahren, würde diese Stunde eine Be
rührung des Bergangenen ergeben, eine
Anknüpfung für die Zukunft? War
Wollte sie es denn überhaupt? Kopf
Er saß neben ihr und blickte mit
gefurchter Stirn und zusammengepreß
tem Munde vor sich nieder er
kämpfte mit gleichen Empfindungen,
das war klar.
Wärme, herzlicher Anerkennung, gleich
sam als wolle er sich wappnen durch
dies Gespräch vor dem Ansturm des
Marga verstand ihn wohl, und doch
schmerzte sie fast jedes herzliche Wort,
das er der Todten gab.
Schon leuchteten von fern die Mau
daß er's gewollt.
Es schien die höchste Zeit, der Schaf
fner stürzte heran, riß eine Coupsthür
des schon zur Abfahrt bereit stehenden
Zuges aus. Marga zögerte noch einen
Moment, sekundenlang tauchten ihre
„Schnell, schnell, meine Dame,"
mahnte der Schaffner und schob sie fast
hinein.
Zu spät also!
Sie neigte leise grüßend ihr Aiupt
nach einmal zum Fenster hinaus, er
legte salutirend die Hand an die Mütze
ein gellender Pfiff, dann setzte sich
der Zug langsam in Bewegung.
Er starrte ihm nach, wie er nun
schneller und schneller dahinbrauste und
endlich im Waldesdunlel verschwand;
sie sank in die Kissen des Wagens und
hielt ihre Augen fest geschlossen, sie
fühlten es beide: es war vorbei für im
mer!
Wieder einmal hatten zwei Men
schen den rechten Augenblick verpaßt
„das «ine Wort blieb ungesprochen"
vorbei, vorbei für immerl
Ter kleenc Barde.
Es war ä Mal ä kleener Barde,
Mit en' Herzen kald und Haide;
Manche nannt' er „meine Kleene",
Aber nehmen wollt' er Keene:
Warde, warde, kleener Barde!
In dem „Krug zum blanken Schwerde"
Sang er einstmals im Konzerde,
Wo das hibsche, blonde Jeddchen
Bemmchen schmierte am Bifseddchen:
Warde, warde, kleiner Barde!
Feirig rief er: „Herzenslämmchen,
Warde, warde, kleener Barde!
Eine vc»ctia»ischc Slöpasia.
Keine geringe Rolle in den künstle
rischen und literarischen Kreisen der
Renaissance scheint die venetianische
Courtisane Veronika Franko gespielt
Lebenswandel nachahmen möchten.
Der Ruf ihrer Schönheit, Anmuth
und Gelehrsamkeit ging durch ganz
um einen Blick von der anbetungs
würdigen „Nymphe der Adria" aufzu
fangen. Veronika war im Jahre IÄ6
geboren, starb verhältnißmäßig jung,
Stiftungen. Doch schon bevor sie die
Irrwege ihres Lebens bereute, gab sie
sich klar und deutlich von den sie um-
Mutter seien 100!" Gevatter (sich
Frau G'valterin! 99 und 1 ischt 10L
Räume des Museums betritt): Ich
bitte das Plakat zu beachten, dem Pub
likum ist es verboten, hier zu rauchen.
Lieutenant: Ach! Sehe ich etwa
aus wie Publikunr?!
Unter Bedienten. Be
nachzählt? Bedienter B.: Wie
kannst Du das denken, so gemein ist
er nicht!
Gefährliche Enthalt-'
famkeit. Stammgast (zu einem
andern Gast): Was muß ich sehen,
Freund, Du siehst aber schlecht aus.—
schlecht!' bekommt mir immer
Zweierlei. „Ah. Herr As.
sessor, sieht man Sie auch wieder ein
mal? Wie gcht's? Immer noch bei gu-
ter Laune, wie ehedem?* „Danke,
ja!" „Und die gnädige Frau?"
„O, die ist auch imm:r gut bei Lau
nen!"
Tranerconsection.
nen Uebertreibungen huldigt. Solche
sollen bei Trauertoiletten unbedingt
vermieden und es soll der einfachen,
ungesuchten Facon stets der Vorzug ge
geben iverden. Als Material zu den
Toiletten, soweit diese für die erste Zeit,
sind Cashemire und für Confections,
also Umhüllen oder Paletots, entweder
cheviotartige Stoffe oder Mohairge
webe mit gleichmäßig gekrepptem oder
linien sich zusammensetzendem Fond.
Als Besah von Toiletten und Umhüllen
kann nur englischer Crepe verwendet
Werden; an den Röcken tritt ein solcher
entweder, was der Mode gar nicht un
terliegt, als breites Randbiais auf oder
er ist in Form kleiner, parallel ange
brachter Röllchenleisten placirt, die
schmalen Vorstoß haben. Halbtrauer-
Toiletten dürfen fchsn mit matten
Mohairborden, mattem Seidenbande,
ebensolchen Jaisbesätzen etc. garnirt
werden, doch besteht auch in der Wahl
dieser verschiedenartigen Aufputzmate
rialien je nach der Person, um die man
trauert, ein Unterschied. Ist ein nahes
UM.
W
Chinchilla, dürfen in gar keinem Ab
schnitt der Tranerzeit gebraucht werden.
Als Besatz für graue Kleider, deren
Material Noppe- oder schmal gestreifte
Gewebe geben, dienen entweder matte
Unsere erst« Abbildung veranschau
licht eine Toilette aus gekrepptem
Wollsivff für tiefe Trauer.
F M
v
lTrauertoiledte sikr jun-ze
Damen.
Der Rock ist in gewöhnlicher Art
hergestellt. An seinem
erscheinen zwei Hohlfaltmbahnen auf
gesetzt. die schembar dir Begrenzung
eines das Devast einschließendem Dop
pclro«kis bilden und zwischen denen ein
Dasselbe mus> mit gevidesadigerMous
seline unierleqt sein, da der Erepe sich
start ausdehnt. Die Taille tritt unter
sind. Ringsum erscheint der glatt über
das Mutter gespannte Stoff in Mieder
form mit Crepe besetzt, welcher auch
noch an den Vordertheilen als spitz an
gebrachte Passe sichtbar wird.
> Den Stehtragen deckt Crepebesatz;
die Aermel haben anpassende Futter
'.yeile und große, aus geraden Stoff
bahnen gereihte Schoppen, die mit zwei
! Volants abschließen. Der untere der
t selben ist wesentlich enzer als der obere,
so daß er eine Art Stulpe bildet; er
ist aus Crepe geschnitten und doppelt
genommen.
Das Material zu einer eleganten
Trauertoilette für junge Damen (Fi
gur No. 2) geben indischer Cashemire
und englischer grobgerippter Crepe,
welch' letzterer als Rollirung der Rock-
Trauerhut.
biais, als Stehkragen, Passe und Stul
pen auftritt. Den glatten, etwa vier
Uards weiten, rückwärts in zwei Hohl
falten geordneten Rock umgeben fünf
schmale Biaisleisten aus doppelt ge
nommenem, schrägem Stoffe, die am
Crepe zu versehen sind. Die Innin
gs rnirung des Rockes besteht entweder
in einem sestonnirten Satinvolant oder
einem schwarzen Stickereistreifen; der
obere 11-4
gen Entfernungen zwei Rosetten aus
Crepe. Die Taille tritt unter den Rock
unt> ist mit einer sich bis zur Achselnaht
iiberhakenden Passe aus Crepe ausge
stattet. Die Taille hat anpassende
faltig zusammengenommen wird. Den
Abschluß der Passe bildet ein Crepe
köpfchen, aus einem doppelt genomme
den Rosetten schließt.
Für Hakvt^auer.
, Die beiden letzten Illustrationen ver
anschaulichen Trauerhüte. Ein runder
Crepehut (Figur No. 3) wird auf einer
Steiftüllform hergestellt, die mit dem
.genannten Stoffe ganz bespannt wird.
An der Innenseite der Krämpe, da,
>wo sie sich scheinbar einrollt, sitzt eine
> Reihe matter Jaisperlen. Vorne an.
der mäßig hohen Kappe eine Crepe
masche mit breiten,, faltigen Schlupfen
jund Zipfelenden, aus welcher üne
matte Jaisscder aufragt.
Eine geschmackvolle Tvque für Halb
trauer wird aus goufsrirtem Crepe mit.
weißen Rosetten gefertigt. Die kleine,
runde Kappenform aus mattem Jais
geflecht oder faltig gespanntem Crepe ist
mit einem Ansätze cnrs goufsrirtem
Crepe versehen, der vvrne und seitwärts
so reich gereiht ist, »aß er sich fächer
förmig aufstellen kann. Zu beiden Sei
ten dieser seitlichen FLchertheile sitzen
Rosetten aus weißem matten Seiden
saltetem Crepebande.
Ein R »> m a n s ch l u Bi, (Vom
Redacteur wegen Mangels an Raum
einen Schnaps, dann seinen Hut, Reiß
aus, weiter kerne Notiz von seinen Ver
folgern, dann einen Revolver, aus der
Tasche und sich das Leben!"
hat ja die Tochter des Colonialwaa
renhändlers Schlamper geheirathet!"
„Allerdings von dem beziehen
wu> überhaupt Alles!"
Balige sprach. Herr (zu
siiner Tänzerin): Für Sie, mein
Fräuleiu,. würde ich mein Leben ein
setzen aus den tiefsten Wasser
schliinden würde ich Sie retten.
Fräulein: Können SZe denn schwim
men? Herr: O, mein Fräulein, in
Ihrer Nähe schwimme ich ja stets in
Glückseligkeit!
Zeitmangel. Er: „So.
Geliebte, nun halx ich Dir in eine?
kleinen halben Stunde meine ganze
Vergangenheit erzählt... nun erzähle
auch Du... Sie: Wo denkst Du
hin, Geliebter, es ist schon hoher Nach
.nittag ich werde Morgen in allil
Frühe damit beginnen!