2 E.nt moderne Kiclicsgcschichie. „Zum Löwen" ging es heute sehr lang weilig her, deshalb athmeten Alle so recht auf, als die Thür sich öffnet« und Fritz Wallnuß eintrat. „Morgen Fritz!" erschallte es von allen Seiten, denn Fritz Wallnuß war der Lieblinz Aller; immer voller Humor, lustig und guter Dinge, fcheuchte er irgendwie oder wo auftrelende Langeweile stets schnell weg, und wenn er auch dann und wann einmal den Einen oder Andern etwas arg hänselte, so nahm ihm dies kaum Niemand übel, und war dies doch ein mal der Fall, so dauerte es höchstens bis zur nächsten Kneipe, denn man lonnte ihm thatsächlich nicht böse sein. Merkwürdiger Weise aber war Fritz heut« Morgen stiller, als man gewohnt, seine Freunde versuchten Alles, um ihn in's gewöhnliche Fahrwasser zu brin gen. aber er kam nicht über einen guten Anlauf hinaus. Es gab deshalb bald die bekannte unheimliche Schwül« am Stammtisch, «in unangenehmes Etwas bedrückte Jeden «ine Stimmung so etwa, als wenn eine faule Bohn« (und dabei vielleicht di« einzige) im Fami "lienkaffee ist. Da vorläufig aus Fritz nichts her auszubringen war, wurde der kluge Lorenz Falke beauftragt, ihn zu inter viewen, um herauszukriegen, ob er ver liebt oder sonst erkrankt sei. was Bei des bei Fritz allerdings sehr schwer zu denken war. Lorenz Falke HMe es denn auch bald weg; Fritz war verliebt das heißt nicht verliebt wie Romeo und Julie, aber er wollte sich verheirathen. Lo renz suchte nun natürlich auch die Glüc kliche kennen zu lernen, welche ober Fritz kannt« sie selber noch nicht. Er erzählte nun seinem Freunde im Ver trauen, daß in dem Bankhause, in wel chem er angestellt, das Vermögen einer jungen Dame aus Xkirchen im Betrage von 160,606 Mark deponirt sei und er sich schon seit längerer Zeit mit dem Ge danken trage, diesen Goldfisch zu an «eln. Lorenz war sofort hilfsbereit und bald war ein Plan ausgeheckt, der ffritz an's Ziel bringen sollte. Nach dem nächsten „Ersten" wollte Fritz die Reise antreten und Lorenz, der in Xkir chen Bekannte hatte, versprach, dasTer rain zu sondiren. Endlich kam der „Erste" heran und Fritz machte schleunigst einige Anschaf fungen, um sein« Person in's vorthell hafteste Licht zu setzen, schlief die letzte Nacht sehr unruhig, stand frühzeitig Maid Voll Anmuth und voll Lieblichkeit; Stolz war ihr Wuchs, ihr Antlitz so hold, Ihr ganzes Wesen so treu wie Gold. Er schwur es oft beim Blut der Reben, Er lönne nicht ohne die Herrliche le ben! Doch plötzlich war er zu Tode er schreckt. Er hatte bei seiner Holdsel'gen ent deckt, Was schleunigst sein ganzes Glück zer schellt: Sie hatte kein Geld! Bald fuhr sie im Wagen, bald saß sie zu Roß, Umschwärmt von ihrer Verehrer Troß; Sie spielte Klavier und ließ sich ho firen, Betrachts Probat. Erstes Dienstmäd es nicht mehr!" Unter guten Freundin nen. Alma: „Mein Bräutigam sagte mir gestern, er hätte vor mir nie ein anderes Mädchen geliebt."—Klara: »Entschuldige, daß ich es Dir sage, aber ich war schon einmal mit ihm verlobt!" Alma: „Erlaube, danach habe ich ihn ja gar nicht gefragt, es handelte sich nur darum, ob er schon geliebt hat" DieseZumuthung. Rich ter: „Sie gestehen also, daß Sie den Schulze einen Esel genannt haben?" — Angeklagter: „Ja,' Herr Richter!" Richter: „Nun, wollen Sie sich mit ihm nicht vergleichen?" Angeklagter: .Aber Herr Richter diese Zumuthung, ich soll mich mit einem Esel verglei — Gescheit. Jakob (mit Haus aufgaben beschäftigt): „Vater, ich soll wie heißt das?" Vater: „Wenn einer zu thun hat mit „Passiva", kann's nur heißen: Ich brenne durch!" Hartnäckig. Prinzipal: Sie sich nicht sofort entfernen, Hausier: „Darf ich Ihnen vielleicht e? «cine vorlegen?" Die Wahl dcr Kleidung. Die Fähigkeit unseres Körpers, sich der äußeren Temperatur anzubeque men, und dabei die Eigenwärme in Hgen, hat ihre Grenzen, die vom Klima gesteckt sind. Wir bedürfen noch eines Regulators der Wärme unseres Kör pers, der den Luft- und Temperatur- Wärmeverlust unseres Körpe«s v«rhin vert, und dieser Regulator soll die Be kleidung sein. Die Wirkung der Kleider soll also darin bestehen, daß sie die Wärme, die an unseren Körper gelangt, je länger« oder kürzer« Zeit bleibt unser Körper warm. Es kommt also sehr auf den Stoff an, in den wir uns hüllen, ob unsere sundheitsschädlich wäre. Ueberraschend sind die Wahrneh mungen, 'die man bei Messung des Wi derstandes gesunden, welchen die ver leichter Wollenstoff, Flanell, Mousse durch ihr Federkleid. Beide Beklei schuhen, während Wildleder, welches die Luft durchläßt, ein Gefühl der Wärme und des Behagens giebt. Lack als schwer wattirte oder als dick und dicht gewebt« Wollenstosse. Professor Jäger hat mit seiner Be kleidungstheorie die wissenschaftlichen dadurch das Interesse allgemeiner auf diesen Punkt der Gesundheitspflege ge lenkt. Seiner Wollen-Praxis hat Dr. Arzt, Dr. Albu, darauf die Aufmerk samkeit gelenkt, daß die Entstehung vieler Krankheiten im engen Zusam menhang mit denjenigen Störungen der allgemeinen und örtlichen Wärme- Oekonomie unseres Körpers stehe, welche auf die Wärmeleitung unserer Kleidung zurückzuführen ist. Die Durchlässigkeit der Luft durch die Wäsche darf jedoch nicht eine so große sein, daß sie zu schnell an unsere Haut dringt und diese zu sehr abkühlt. Ferner halten wir uns besser warm, wenn wir ein zweites Kleidungsstück über das leichte erst« anlegen, als wenn wir nur ein schweres tragen. gehalt«n werden: deshalb sind die Un terkleider oder die Wäsche von großer Bedeutung; sie dienen dazu, die Haut baumwollene Hemden. Am gesundheitsschädlichsten ist es, längere Zeit nasse Bekleidungsstück.' auf die zurückgedrängte Ausdünstung im sofort eine Erkältung zuzieht. Nach vielfachen Versuchen des Professors Pettenkofer über die Eigenschaften der Kleidungsfwkse in Bezug aus die Ge 1. die Wolle als den Sivfs, der am fähigsten ist, den Körper gegen die Temperaturschwankm'gcn zu schützen. Sie läßt bei kalter Luft die Wärme der bei warmer Lust nicht, daß die äußere sehr hohe Temperatur die Körper wärme vermehrt; ferner leitet sie die Feuchtigkeit ebenso schlecht, wie di» Wärme, daher verhindert Er 2. die Seide, welche noch den Vortheil der Leichtigkeit hat; 3. die Baumwolle; 4. die L«inewand und 6. das Leder. Von Geweben sind nicht die am meisten schützend, welche am dichtesten gewebt sind, sondern die aus feinen Fäden be als Unterkleider: 'es ist der, daß ihr Gewebe die Haut reibt, wobei sich Elek tricität entwickelt, wodurch die Cirku lation des Blutes und die Hautthätig keit angeregt wird. Damen-Sport. Allenthalben in der Union, wo es Menschen gibt, die Geld und Lust da zu haben, einen Club zu gründen und einen Sport zu betreiben, wird auch den Frauen ihr Antheil daran gegönnt, und nicht selten sprechen sie selbst bei der Organisation dieser Vereine ein Wort mit. Nur wenige Land-, Jagd-, Tennis- oder andere Sportclubs er mangeln einer Anzahl weiblicher Mit glieder. Neben besonderen Damen clubs finden wir im Norden und Sü den, im Osten und Westen viele ge mischte Gesellschaften dieser Art. Am beliebtesten und verbreitetsten ist immer noch Lawn-Tennis, und nur in der ganz vornehmen Welt wird es durch das altschottische Golf, eine Art Schlagball, verdrängt. Die lächerliche Anglomanie der Englisch - Amerikaner verlangt, daß die zu diesem Spiel ge hörigen Stäbe aus Großbritannien be zogen werden, und daß ein echter Schotte die „Links", die Bahnen, aus legt. Große Fortschritte hat unter den Vertreterinnen der feinen Gesellschaft New Uorks in letzter Zeit besonders die Fechtkunst gemacht, sie herrscht dort fast wie eine Manie, und es läßt sich nicht bestreiten, daß nicht wenige Damen ausgezeichnete Fechterinnen sind, die es mit jedem männlichen Gegner auf nehmen. Einen unerläßlichen Theil der weiblichen Erziehung in den wohl habenden und reichen anglo-amerikani schen Kreisen bildet die Reitschule. Man bewundert mit Recht die Anmuth, die Sattelfestigkeit und die Furchtlosig keit dieser Reiterinnen, und unter den Modedamen gibt es Viele, die sich durch ihre Kunst Ruhm erworben haben, ei nen Marstall voll edelster Thiere' be sitzen und gründliche Kennerinnen der Pserdenatur sind. Im Süden der Ver. Staaten ist diese Kunst fast der einzige Sport der Stylst Ebenso lebt im Westen die Frau Debütantinnen der Gesellschaft heiß be- Amerika sind das Kegeln, Rudern, Schlittschuhlaufen, Tobogganing und Schneeschuhlausen. Kegel wird in der fashionablen Welt namentlich zur Fa- Es wird um die Wette, im „Tourna ment Style", gekegelt, und die Matro ne» vertheilen an Damen und Herren hübsche Preise. Auf dem Lande sind die Kegelbahnen gewöhnlich mit den Wintersports einer weiten Verbreitung. Auch dem Wassersport huldigen die Amerikanerinnen mit Begeisterung, und muthigen das Nudern und Schwim men. Viele haben ihre regelmäßigen „Crews" und veranstalten Weitrudern mit einander. W-lleslcy College bei Boston Pflegt diesen Sport ganz beson ders, und die Ruderinnen tragen ihr eigenes Costiim, lose Blousen, kurze Nocke und Knickerbockers. Die Bade plätze fordern gleichfalls die jungen Mädchen zum Weitkudern auf, und derartige Fahrten zählen zu den Haup tvergnügungen der Saison. Am gan zen Gestad« gibt es Segelbootclubs von Damen und überall sieht man sie ihre Kunst und ihre Gewandtheit zeigen. Das amerikanische Uachtregister weist viele Frauen auf, die ihre eigene Dacht besitzen und auch führen. Als Mit glieder der größeren Aachtclubs werden sie im Allgemeinen nicht aufgenommen, nur Boston macht davon «ine Aus nahme, und dcr New Yorker Club er örtert gegenwärtig die Frage der Zu lassung von Frauen. Canoeclubs ha ben die Amerikanerinnen noch nicht in's Leben gerufen, sondern begnügen sich, Mitglieder der männlichen Vereinigun gen dieser Art zu sein. An Kühnheit thun sie es dem stärkeren Geschlecht im Hinabgleiten über Wasserfälle gleich, und versuchen sich sogar auf dem ge fährlichen Segel-Canoe. Nach den letzten Auf stellungen hat Amerika nicht weniger als 30,000 Frauen, die Zweiräder be sitzen und benutzen. Ueberall haben sie ihre „Cycling Clubs", und ein großer Theil der männlichen steht ihnen «ffen. Die meisten jedoch sind klein und ohne Clubhaus, höchstens besitzen sie ein Häuschen für ihre Versammlun gen und einen Schuppen zum Einstel len der Fahrräder, namentlich auf dem Lande, in den Städten sieht es damit schon besser aus. Das Radfahren ist eine volksthümliche Kunst und wird von den höheren Klassen nicht als eigentlicher Sport betrachtet. Bei dem Mittelstande erfreut es sich einer außer ordentlichen Beliebtheit, und auf dem Lande mit seinen weiten Entfernungen ist es ein sehr verbreitetes Beförde rungsmittel, dessen man sich auf Fahr ten nach Märkten, Ausstellungen und Festen allgemein bedient. Die Damen der vornehmen Welt sind dieser Kunst zwar durchaus nicht abgeneigt, aber sie verschmähen es, sich mit ihrem Stahl roß in der profanen Öffentlichkeit zu zeigen. Die Zeitschriften, welche diesen Zweig vertreten, haben bestimmte, den Dorker Geldaristokratie in ihrem Glanz und zugleich in ihrer Uebertreibung kennen lernen will, der muß nach New port gehen, wo stolze Dampfyachten mit einer Bemannung von 30 bis 40 Köpfen stets zur Benutzung der „obe ren Vierhundert" im Hafen vor Anker liegen. Diese von der Gunst des Schicksals so begünstigten Fanii nicht wohl, wenn er nicht wenigstens seine zwei Dutzend Rosse mit sich führt. Auf einer den gewöhnlichen Sterbli- Folgen davon kann man auf den Stra ßen jeder großen Stadt beobachten. Wichtige Vcrmutftiiiig« Auf dem Saturn saß ein Professor Auf hoher Warte in der Nacht, Durch's Teleskop sah er die Erde Am Firmament in gold'ner Pracht. Nnr Sachsen kann gewesen sein! S « inTrost. Rittmeister (der seine jüngsten Remonten, die in Folge Reitbahn betrachtet): Herr Gott von Variante. Hausfrau: Wie, Rosa, mit Ihren fünfzig Jahren fan gen Sie noch einmal cin Verhältniß in der Jugend gepflegt und gethan. Nicht will ich's im Alter entbehren! Man muß viel Lebens art besitzen, wenn man mit Leuten, die knne b.sitzen, anstand-g au.ko.nmeu Am Hofe ron Madagaskar. Der Conflict, der zwischen Frank reich und Madagaskar auszubrechen droht, hat die Aufmerksam keit wieder auf dieses ferne Jnfelreich gelenkt. Bekanntlich übt Frankreich das Protectorat über Madagaskar aus, das auch von den Mächten aner kannt ist. Frankreich hält nun neuer dings fein« Rechte durch Uebergriffe der Howas für beeinträchtigt und hat zunächst auf diplomatifchemWege durch Entsendung des Hrt>. Le Myre de Vi- Madagaskar, den Streit zu schlichten gesucht. Wenn diese Missisn ohne Er folg bleiben sollt«, dann soll eine Expe- schon seit dem Jahre 1864 im Amte A Ranavalo Manjaka. Die dreiunddreißigjährige Königin Rainilaiarivony. Es ist viel leichter, den Kaiser von China zu besuchen als Seine Excel- Madagaskar und Gemahl Ihrer Ma- Bequeme Logik. Studiosus Runzl (der soeben seinen Geldbrief mit IVO Mark erhalten hat): Mark die Wirthin, 3V Mark der Kell- Runzl? Nichts! Nun, wenn der Nunzl dern selbstverständlich auch Nichts!" Gedankensplitter. Die kleinen Mädchen wünschen sich immer, tag, wenn sie dagegen erwachsen sind, möchte? ye allc drei Jahre nur einen habe»! Die Blutserum-Therapie. Unter denjenigen deutschen Gelehr ten, welche sich durch Entdeckungen auf dem Gebiete der Blutserum-Therapie unvergängliche Verdienste erworben ha ben, steht Prof. Dr. med. Emil Beh ring obenan. Er stellte in Gemein schaft mit dem japanesischen Arzte Kitasato die grundlegende Thatsache fest, daß das Blutserum künstlich im munisirter Thiere eine ganz besondere Eigenthümlichkeit hat. Ist ein Indi viduum gegen eine Infektion künstlich immunisirt worden, so hat sein Blut die Fähigkeit erlangt, die Jmmuni tätskraft auf ein anderes Individuum zu übertragen, wenn diesem das Blut einverleibt wird. Aber nicht nur Schutzkraft hat dieses Blutserum, sondern auch Heilkraft. Ein an der Infektion schon erkranktes Indivi duum kann durch Zuführung von Schutzblutserum geheilt werden. Vrof. Behring. Durch künstliche Uebertraaung der furchtbaren Diphtheritis auf Thiere, besonders Pferde, wird das Serum ge aber wurde, daß er 1839 Assi»ent am bert Koch wurde. Als 1890 das In stitut für Infektionskrankheiten in's schon 1893 den Professortitel erhalten hatte. Acr neue Kainler. Ratibor und Corvey" welchen Kaiser Wilhelm zum Kanzler des deutschen Reiches ernannt hat, steht bereits Fürst Hohenlohe. Rüstigkeit und Thatkraft, welche er be sortrnßen lassen wird. Zugestandn iß. Gerichts diener (zum Angeklagten): „Wie kom stens als Sachverständiger erlauben!" Scherzfrage. Was ist die größte Preßbeleidigung? Wenn Je „Wurstblatt" schimpft! Aus der guten alten Zeit. Spätzle, warum rucket Se mandirt hab: Rechts richt Cuch? He? —I ka »it, Herr Haubmah! Wie? ebe da neben ini a Wasserbächla ischt! I kunnt :ni sunst vernässa und's Podagrale kriege! Hans Aachs. Vier Jahrhunderte waren am 5. No vember >eit dem Tage verflossen, an welchem der hervorragendste deutsche Dichter des 16. Jahryunderts, HanS Sachs, in Nürnberg das Licht der Welt erblickt hat. Als Sohn eines Schnei ders geboren, wurde der Knabe für den. Handwerkerstand bestimmt, doch wurde ihm auf der Lateinschule seiner Vater stadt die Gelegenheit zur Aneignung einer gelehrten Bildung geboten und von diesen Schuljahren machte er den besten Gebrauch. Nachdem Hans Sachs in der herkömmlichen Weise seine Lehrzeit als Schuhmacher durch gemacht hatte und von dem Leinweber Leonhard Nunnenbeck in die Theorien des Meistergesanges eingeführt war, machte er als Geselle eine fünfjährige Wanderschaft durch die Gauen Deutsch - lands und, nachdem, er im Jahre 1516 in seine Vaterstadt zurückgekehrt war,, wurde er Meister seiner Zunft. In Ausübung seines Handwerks und der Dichtkunst, lebte der Meister, hoch ge ehrt von seinen Mitbürgern, bis zu sei nem am 19. Januar 1676 erfolgter», Tode in seiner Vaterstadt. Hans Sachs. In einer bewegten Zeit aufgewach sen, wandte der junge Mann sowohl in der Heimath wie in der Fremde seine Aufmerksamkeit der Neugestaltung der Dinge zu, doch machte er die reformato rifchen Bestrebungen erst zu den scini gen, als der im Jahre IW3 in Nürn berg abgehaltene Reichstag die Ver haftung und Bestrafung der lutheri schen Prediger verlangte, und trat in seinem Gedicht „Die Wittembergisch Nachtigall dieman ietz höret vberall" offen für den Reformator Luther in die Schranken. Dieses fand die größte Verbreitung und machte des junge:: Dichters Namen überall im Deutschen Reiche bekannt. Hans Sachs entwi ckelte eine stauneiiswerthe poetische Fruchtbarkeit und brachte er in dersel ben seinen reichen Schatz des Wissens in entsprechenden Formen zum Aus druck. Die Bedeutung Hans Sachs' ist nicht in seinen Meistergesängen, welche er nicht der Sammlung seiner Werke einverleibte, zu suchen, sondern in jenen Dichtungen, welche außerhalb der Schule ihre Entstehung gefunden ha ben. Seine Dichtung beruhte auf ern ster, dabei aber milder sittlichen An schauung, welche die Heiterkeit eines reinen Gemüthes widerspiegelte. Seine Gedichte lassen sich eintheilen in Lehr gedichte, Sprüche und poetische Ge spräche, Fabeln und Parabeln sowie erzählende Gedichte, von denen die Leben genommen war, wohl von kei nem Dichter übertroffen wurden, sowie dramatische Dichtungen. Seine Va enthüllt wurde. In der Stammkneipe. „Resi, heute bezzhl' ich baar! Weißt Du, mein „Alter" ist bei mir und da kann ich die Zech' nicht schuldig blei ben Du entschuldigst schon!" Student und Schneider. solch' eine Gemeinheit nachsagen kann!" Sonderbar. Fremder: „Der Besitzer dieser Schenke war doch früher