Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 28, 1894, Page 2, Image 2

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    2 Krauensaiönlieit.
Manche Frau, deren Wiege in
Deutschlands oder Oesterreichs Gauen
gestanden hat, dürften die „Schönheits
«rläuterungen" eines Wiener Blattes
intteressiren. Es heißt da unter An
„Obgleich die heutigen Deutschen
durchaus keine reine und bestimmte
Race sind, so sind sie doch weniger ge
mischt als die übrigen europäischen
Völker, und dies ist einer der Haupt
gründe, warum persönliche Schönheit
bei ihnen nicht verhältnißmäßig häufig
vorkommt. Sie ist am wenigsten in
den nördlichen und mittleren Theilen
desLandes verbreitet, wo der ursprüng
liche blonde Typus ain reinsten erhalten
ist, und wird um so häufiger, je mehr
wir uns den brünetten Nachbarn der
Germanen nähern, deren Frauen be
zeichnend d'e Spanierinnen des Nor
dens genannt worden sind.
Theils infolge des Mangels! an
Mannigfaltigkeit in der nationalen
Zusammensetzung des deutschen Volkes,
theils infolge der auch hier noch bis zu
«in«m gewissen Grade üblichen Ueber
wachung hat die romantische Liebe in
Deutschland keinen so großen,' Spiel
raum wie anderwärts. Und als ob
dies noch kein genügendes Hinderniß
für das gedeihliche Wachsthum der
Schönheit wäre, so werden die gegen sie
»richteten Schranken noch in hohem
Maße durch die deutschen Eltern eigen-
Ihümliche Anschauung vergrößert, daß
der Liebesinstinkt «in weniger zuver
lässiger Führer zu einer glücklichen Ehe
ist, als die kühle, nüchterne, verstandes
mäßige Rücksichtnahme auf Mammon
«und gesellschaftlichen Rang. Gesund
heit, Gemüthsbeschaffenheit, Tempera
ment, Schönheit und wie die Factor«»
oll« heißen mögen, sind Kleinigkeiten,
»velche, wenn nur erst einmal die
Hauptsache in Ordnung ist, in dritter
Reihe in Erwägung kommen, so daß
die Stufenfolge der Dinge, wie sie bei
dem freien Liebeswerben in Betracht
gezogen wird, meistens auf den Kopf
gestellt wird. Gleich ihren französi
schen Nachbarn vergessen die Deutschen
in diesem Falle die Ansprüche, welche
Liebe ist.
Welt, und diese Gemüthstiese ist es,
Teutschland. Das dunkle Blut der
Engländerinnen zwar nicht ungewöhn
lich sind, daß aber wirklich schön« Arm«
doch nur äuß«rst selten bei ihnen vor
kommen und schöne Handgelenke noch
etwas Selteneres sind. Solche Hand
gelenke wenigstens, wie sie die Wiene
rinnen haben, seien etwas fast Unbe
kanntes bei der englischen Race auf bei
den Seiten des Oceans.
Weiblich. Gattin (nach
einem Streit): „Na ja, ich gebe ja zu,
ich habe meine Fehler!" Gatte:
ster Reihe " Gattin (unterbre
— Im Eifer. Fräulein: „Es
ser?" Kapitain: „Ich war selbst
schon zugegen, als si« gerade Menschen
fleisch verzehrten!" Fräulein (die
eben aus der Kochstunde kommt): „Ach,
iuid wi« war denn das zubereitet?"
Meter!« Beleuchtung.
Thun, am 14. April 1893.
Alles Haus!
über uns ergösse! Von den Bergen
nichts zu sehen! Das Hotel altmodisch,
aber nicht alterthiimlich, menschenleer
Das Essen scheußlich. Nichts als
telstunde lang dem Treiben des Stu
benmalers zugesehen, der Amoretten
von unglaublichem Kaliber an die
Saaldecke pinselt und dabei, in Gott
vergnügt, fein Liedchen Pfeift. Tief
sinnig habe ick sodann einen Kellner
lehrlin- beim Putzen von Deckelkriigen
beobachtet hol's der Teufel, nimmt
der Tag denn gar kein Ende?
Mein Züricher Reifecumpan und
College, der sakrisch« Schlingel Wind
ner, telegraphirt mir, daß er erst mit
dem letzten Zuge kommen kann. Jetzt
ist es zehn Uhr Morgens. Nun gut!
Entstehe daraus, was entstehen wolle:
ich schreibt lange Briefe. Sonst
glaubt doch kein Mensch an mein Un
glück. Ich und Briefschreiben!
pumpt und meine Mutter angedichtet
habe, lache nicht, es war gar nicht
übel! kommst Du an die Reihe.
Ich habe Dir ja ein Schock Grüße aus
zurichten von unserem Corpsbruder
vulgo Studienfreund Walter von der
Vogelweide, den ich auf der Durchreise
besuchte. An seiner Thür stand na
türlich: Dr. Walter Vogel, Universi
tätsprofessor, ist ein Irrthum.
D«r Mensch ist nicht nur von mir Vo
gelweide getauft, sondern jeder Den
kende muß ihn so nennen. J«tzt mit
dem Vollbart erst recht.
Du hättest ihn nur sehen sollen
nein, Du hättest ihn nicht sehen sollen;
denn ich sage Dir, wenn Du das mit
erlebt hättest, was ich erlebt habe,
Deine diversen Erblasser brächten Dich
im Leben nicht unter die Haube. Und
Du mußt doch das Geschlecht der As
musse fortsetzen. Gott sei Dank, daß
ich bereits drei verheirathete Brüder
und zwei de-lobte Schwestern habe.
Von mir erwartet Jeder, daß ich mich
zum Erbonkel ausbilde, nur mein
Schneidtr will's nicht glauben.
Aber zurück zu Walter von der Vo
gelweide. Also: ich klingle, klingle in
regelmäßigen Pausen von «iner Mi
nute, ohne daß ein Mensch Notiz davon
nimmt. Inzwischen gucke ich mir als
eingefleischter Baumensch das Profes
sorenhäuschen von außen an. Gar
nicht so uneben, Vogelweide! Im Som
mer, wenn das Alles berankt ist, muß
es s>>s ganz hübsch hier wohnen. Und
ruhig, sag' ich Dir, ruhig! Das Gras
wächst zwischen den Steinen, und kein
Mensch weit und breit zu sehen! Es
geht doch nichts über so ein deutsches
Universitätsstädtchen! Die Burschen
sitzen um diese Stunde (IVI-2 Uhr
Vormittags) beim Frühschoppen, die
Professoren im Colleg, also ist die
Stadt wie ausgestorben! Mein Vogel
weide aber las heute nicht: ich hatte
mir bereits in aller Frühe diese Ge
wißheit verschafft er mußte also zu
Hause sein.
Ich klingelte wieder Du kennst
meine Hartnäckigkeit.
Siehst Du das vor Dir?
hast Du gar nichts gesehen. Klapp
Deine Bücher zu, Du armes Naturfor-
scherte Du, und betrachte anstatt Dei
ner Mammuthsknochen und Jchthyo-
Alles verrieth sie. Nur sie selbst oer
„Schwiegersohn" kam nicht über ihre
Lippen.
„Walter wird sich sehr freuen," er-
Rath ertheilt, nicht über dießadewanne
des Babys zu fallen. Gehorsam wie
ich bin, fiel ich auch nicht über di«
einen Trock'enständer oder dergleichen,
bei welcher Gelegenheit mir ein feuchter
Lappen in's Gesicht fuhr.
„Hänschens Windeln," sagte meine
Führerin zärtlich. „Sie sind eben
durch Hinterthüren hereingeschlichen!"
Die Antwort auf diese offenbar
geistreich sein sollende Bemerkung blieb
mv erspart, da sich jetzt endlich ein«
vord«rthllr aufthat. Walter von der
Vogelweide stand auf der Schwelle.
Der Stimme nach zu schließen, war
er's wenigstens! aussehen that «r
seltsam genug.
Weißt Du noch, wie dem das Cere
vis vor fünfzehn Jahren keck auf dem
Scheitel faß? Ein Teufelskerl! sagten
di« Männer von ihm und die Weiber
seufzten hinter ihm drein! Ueber sein
Schnurrbärtchen allein hat mir einmal
unsere „Filia hospitalis" einen Vor
trag gehalten, der mir zu denken gab.
Jetzt hat er einen riesigen, unge
pflegten Vollbart und dazu eine Mähne
wie «in Waldmensch. An den Füßen
die nie klein waren riesige
„Filzbambuschen" und zur Vervollstän
digung einen Ueberzieher.
werden polirt Nußbaum schlägt so
aus, weißt Du!"
Ich fuhr auf, als hätte ich auf Nef
Athem.
„Solch' Damenfchrnbtisch ist freilich
nicht bequem," und er wies auf
halb sitz« ich hier am großen Tisch!
Das geht vortrefflich!''
Vortrefflich nannte er das!
In der Mitte stand ein chinesisches
aus einer bescheidenen Ecke.
„Das Tintenfaß steh! auf dem Ka
minsims," erklärte er mir wichtig, „ich
mache lieber den kleinen Weg, als daß
„Pussel?"
mal zum Vorschein!" rief er und hob
einen Zipfel der Plüschdecke in die
Höhe, aber Pussel blieb unsichtbar.
Pussel von Pauline! D:e Sache
„Nun, ihr Bild sollst Du ivenigstens
sehen!"
»Alle Wetter, wie reizend! Du
lässig verschlungenen Händen steht sie
da, den Blick in's Weite gerichtet
ein reizendes Lockengekräusel über der
Mündchen!
s"
«in über und über mit Chocolade be
schmiertes Gesicht, ein Näschsn, dessen
ganze Beschaffenheit auf hochgradigen
Schnupfen und auf chronische Abnei
gung gegc?. Taschentücher hinwies
zwei klebrige Händchen Alles einge
wickelt in ein riesiges Shawltuch! Das
war das Ebenbild des schönen Bildes,
das ich noch in der Hand hielt! Welch'
Glück, daß ich als vielerfahrener Onkel
immer ein ganzes Sortiment von
Zärtlichkeitsausdrücken, für jede Si
tuation passend, in Bereitschaft halte.
„Tausendsassa,' Naschkätzchen, Zu
ckermäulchen!" Ich sage Dir, ich zog
mich glatt aus der Affäre.
„Aber Du möchtest gewiß gern etwas
frühstücken?" unterbrach mich Walter.
„Warte, ich will nur mein Frauchen
wird sich sehr freuen," und er ging zur
Thür.
sein. Hier wirkten sie vernichtend.
Blaß, von einer dicken Backe bis zur
Unkenntlichkeit entstellt, unsrisirt, die
Gestalt, die auf dem Bilde so mädchen
haft schlank war, ganz vermummt in
Tücher und Shawls (sämmtlich« Be
wohner dieses feuchtkalten Hauses er
schienen wie Nordpolfahrer gekleidet),
Füße in Filzpantoffeln, von denen ich
zitternd hoffte, daß sie der Schwieger
mutter gehören möchten, in diesem
Aufzuge lernt« ich die junge Schönheit
Frau Professor Dr. Bogel kennen.
Sie wollt« sich natürlich gar nicht zu
Mann hielt sie fest.
„Vor solch' altem Freunde brauchst
Du Dich gar nicht zu geniren, ich hab'
schon gesagt, daß Du nicht auf dem
Posten bist!"
„Na, das arme Ding blieb, obgleich
es mit dem schiefen Gesicht unmöglich
gute Miene zum bösen Spiel machen
konnte.
Findest Du nicht, daß dieser Brief
funkelt von Geist und Witz?
Mit dem bösen Spiel will ich näm
lich zu dem Klavierspiel hinleiten, das
durft« offenbar nicht unbenutzt ver
streichen. Irgend Jemand hub zu sin
gen an. Du denkst: ein Lied?
I Gott bewahre! Man übte: m—a
Mit Gruß und Handschlag
Marburg, den 21. April 18Z3.
Lieber Fritz!
Kenntnisse, ihrerseits um ein Bruch
theilchen vermehrt, der Nachwelt zu
hinterlassen.
Das dumme Wc't „le Styl c'est
denn Du kennst meine Ansichten von
der Nichtigkeit und Nützlichkeit der
Ehe. Ich habe mich aber auch verliebt
das wird Dich schon eber in Ver-
irgend ein vorsintfluthliches Gerippe,
wie Du stets prophezeitest, sondern in
ein sehr lebendiges, schönes, junges
Geschöpf, das auf den Namen Anna
Hagen hört und
Aber nein, ich will der Reihe nach er
zählen. Das Bier schmeckte mir nicht
nicht scheute.
Mennert sein derzeitiger Rector
habe ein sehenswerthes Naturalien-
und so solle ich nur kommen.
Ehrlich gestanden, ich reiste der Men
nert'fchcn Sammlung zu Liebe, die er
Aber nach meinem ersten Besuch bei
Voü?ls dachte ich anders über die
Sache.
sehen?
Nun, denke Dir dies wundervoll«
Weib um ein paar Jahre jünger, um
und kam mir ordentlich jung vor in
ihrem hellen Seidenkleide und mit dem
welligen, blonden Haar.
monien immer verlaufen: die Predigt
war lang, die Zuhörer geduldig, der
Täufling ungeduldig. Aber da war
ein kleines Mädchen, ein bildschöner
Lockenkopf von drei Jahren im weißen
Kleidchen mit flatternden, blauen
Schleifen: wie ein Engelchen! Der Bo
gel hat Glück. Du glaubst nicht, wel
chen Eindruck seine Häuslichkeit auf
mich gemacht hat. Die ganze Woh
nung duftete nach frischen Blumen, der
Salon war in einen Garten verwan
sage Dir, meine Braut singt wunder
voll und was das Schönste ist
ganz ungekünstelt. Die hat ihre
Stimme gewiß nie auf die Folter
spannen lassen, wie so viele Andere.
Sie neckt mich und meint, in ihre
Stimme habe ich mich «her verliebt als
in si« selber, und da hat sie nicht Un
recht! denn als ich sie singen hörte,
dachte ich: diese Stimme oder keine soll
Wenn Du auf der Rückreise wieder
Deine Angehörigen in Hessen besuchst.
Wie lange willst Du fortbleiben?
Wir h«irathen, wenn die Rosen blühen,
sagt meine Braut also in acht Wo
chen. Erwarte keinen Brief inzwischen
von Deinem H. A.
Nachichrift. Da ich nur mit einem
Zu Deinem Ruhm, Du süßes Kind,
Die sonderbarsten Töne.
Hör' an: Ich wollt' ein volles Jahr
Mich Tag für Tag erstechen,
Mich Beelzebuben's Großmama
Als Schwiegersohn versprechen;
'nen ausgestopften Affenbalg
Mit saurem Rahm verspeisen.
Im Schwiminkostllm zur Winterszeit
Sibirien bereisen;
Noch einmal dürfte sehen.
BoShaft. Zwei Frauen (sich
in Cafegesellschaft unterhaltend):
die Ecke?" „Ja, weißt Du, das
hat feinen guten Grund, sie ist näm
lich so häßlich, daß sie sich in den
Schatten setzen muß, um im besten
Lichte zu sitzen."
Im Reicht der Mode.
Die letzten Tage des Sommers sind
da: in der Natur leuchtet es noch in
bunter Farbenfiille, aber die graziösen,
dunkelglühenden Ranken des wilden
Weins, die leichten Vronzetöne des
Laubes sind doch schon der Anfang vom
Ende, und die Mode beeilt sich, für die
Herbsttage effektvolle Neuheiten zu
schaffen. Und in der kurzen Sommer
ruhe, die sie sich gegönnt, hat sie neue
Ideen gesammelt und neue Ueberra
schungen, sowohl in Formen wie in
Farben, geplant.
Herbstjäckchen.
Etwas sehr Hübsches ist das in der
vorstehenden Illustration veranschau
lichte kurze Herbstjäckchen aus drapfar
bigem Tuch mit Revers und Spangen
aus weißem Leder. Die Schoßtheile
des Jäckchens sind ganz wenig glockig
geschnitten; der Verschluß geschieht
vorne mit Haken. Rings um den Rand
einige Steppreihen, durch die an den
Vordertheilen angebrachten gesteppten
Einschnitte sind wie ersichtlich Leder
spangen geleitet. Reverskragen aus
Leder, am Kragentheile mit drao
Sammt besetzt. Ballonärmel.
Englisches Straßenileid.
Die zweite Abbildung stellt ein eng
lisches Straßenkleid aus drapsarbigem
Lustre mit Skverstaille dar. Der
Rock besteht aus einem Vorderblatte
und zwei rundgeschnittenenTheilen und
erscheint ringsum mit zwei dünnen,
mitgenähten Passepoiles geziert. Er
ist fünf Aards weit und mit Taffet ge
füttert. Die Fracktaille ist an ihren
Vordertheileir giletartig geformt und
ebenda mit einem Ansätze aus weiß-r
Ottomane oder Moire versehen, welcher
eine Weste markirt. Die Vordertheile
haben eine Brustnaht und schließen
doppelreihig mit schattirten Hornknö
brauner Faille ausgeschlagen! das
Fräckchen ist mäßig lang, in der Mitte
geschlitzt und an den beiden runden
Seitentheilnähten in je eine Falte ge
ordnet. Die Aermel sind ohne jede
Einlage zu lassen und werden beimAn-
F G
Herb st kleid aus Wollstoff.
Aus grauem englischen ÄZollstoff ist
das vorstehend abgebildete Herbstkleid
gefertigt. Der Rock ist vier Parvs
weit, mit gleichfarbigem Lustre gefüt
tert und besteht aus einem unten 24
Zoll, oben 12 Zoll breiten Borderblatt
und zwei in die Rundung geschnittenen
Bahnen, welche beim Ansätze an das
erstere in fadenqerader Richtung zu las
tin gelegt. Die Schoßtaille hat eine
mit dem Futtir gleichartig geschnittene
Grundform, deren Vordertheile sich mit
Haken verbinden und die mit Aus
nahme der Rückentheile bis zum
Schlüsse reicht; letztere erscheinen als
13 Zoll lang geschnittene Patten, welche
schlupsensörmig umgeschlagen un? am
unteren Theile ausgeschweift sinv. An
der breitesten Stelle messen diese Pat
ten 4 Zoll. Denselben schließen sich die
in die Rundung geschnittenen, verstürzt
aufgesetzten Schoßtheile an, die am un
teren Rande je eine Dard messen. Mit
in die erste Seitennaht gefügt erscheint
ein Miederchen, 10 Zoll lang, in der
Mitte mit Huicn schließend, mit fisch
beinbenähten Schweifungsnähten aus
gestattet und, wie an der Abbildung er
sichtlich, ausgeschweift und mit Stahl
knöpfen besetzt. Der breite Achselkra
gen besteht aus je zwei Theilen, deren
Verbindungsnah! auf die Achsel zu lie
gen kommt! er erscheint verstürzt auf
gesetzt, reicht rückwärts, wo er mit ei
nem Stahlknopfe abschließt, spitz bis
zum Schlüsse und wird vorne unter
halb des Mieders in einig» Fallen zu-
Durch den Tod ist Philippe, Graf
von Paris von der politischen Schau
bühne, auf welcher er freilich niemals
eine bedeutende Rolle gespielt hat, ab
berufen worden. Sein Hinscheiden er
folgt« im „Stowe House", London.
Philippe, Graf von Paris.
Louis Philippe, Herzog von Or
leans, Graf von Paris, war in Paris
am 24. August 1838 geboren und ein
Sohn des Herzogs von Orleans und
Enkel des Königs Louis Philippe von
Frankreich. Als die Revolution des
Jahres 1848 dem Königthum ein Ende
machte, begleitete er seine Familie in
das Exil nach England. Im Jahre
1861 kam der junge Prinz mit seinem
Bruder, dem Herzog von Ehartres,
nach unserem Lande und trat er mit
dem Range als Capitän unter General
McClellan in die Bundes-Armee, der
er bis Juni 1862 angehörte. Unter
Thiers war der Verstorbene Mitglied
de» National-Verfammlung. Als im
Jahre 1886 die direkten Nachkommen
aller Familien, welche jemals inFrank
reich geherrscht haben, durch Gesetz des
Landes verwiesen wurden, begab er sich
Boden er bis zu seinem Tode weilte.
Seiner Ehe mit der Prinzessin d' As
sisse, ältesten Tochter des Herzogs von
Montpensier, sind vier Kinder, zwei
Söhne und zwei Töchter entsprossen.
Ja, Bauer, das ist ganz 'was
(Auf der Kegelbahn.)
FaUlhuber: „Herrgott, die Kugel
soll aber flutschen! 'S ist doch ein
famoses Vergnügen, das Kegelschieben!
Ich glaub', ich tonnt' bis in die sin
kende Nacht schieben, ohne müde
werden!"
(Zu Hause.)
Faulhuber: „Nein, Baby, das geht
nicht. Ganze fünf Minuten habe ich
>«tzt mit Dir Ball gespielt und mir
thut jeder Knochen in meinem Körper
Wörtlich. Er: „In meiner?
'Versen lesen Sie das Bild meiner Ge
liebten!" Bekannter: „Hinkt sie
„Hast Du eS gehört, unser Freund
Müller ist jetzt felbftständig gewor
den." „Der?! nicht möglich!"
Falsch ausgelegt. Va
ter: „Heut zu Tage braucht es Zeit,
bis man sich auf ehrlich: Weise eii»
Vermögen macht!" Sohn: „Ja —,
drum heißt es auch, ehrlih «ätz?! am
längsten."