Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 21, 1894, Page 7, Image 7

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    Rtichsbank. Die Geschäftsstelle für
des mächtigen Erweiterungsbaues ver
ligt. Dabei gilt es, die Bagatelle von
beiläufig drei Milliarden Mark liebe
voll und sicher in die neuen Verließe zu
geleiten. Dieser Umzug der 3000
Millionen dauert 14 Tage.— Der zuni
Besuch seiner Schwiegermutter mit
Frau und Kind hierhergekommene 38
Jahre alte Arzt Meßner aus Münch«»
erschoß sich in der Wohnung seiner
Schwiegermutter. Motiv unbekannt.
Dieser Tage versuchte der in der
Demminerstraße Nr. 66 wohnhafte,
dem Trünke stark ergebene, 36jährige
Tapezierer Zimmermann im Rausche
seine Frau zu erschießen. In dem
Augenblicke jedoch, als der Mann den
Revolver erhob, hing sich der 13jährige
Sohn an die Mutter, um dieselbe zu
schützen, so daß nicht die Mutter, son
dern der Knabe in die Stirn getroffen
wurde. Der Vater ist in Haft genom
men. Die Verwundung des Knaben
ist eine schwer«, jedoch ist sein Zustand
Bötzow. Als der Königl. Forst
«luffeher Neumann von einem Patroui
llengang nach Hause zurückkehren wollte,
versuchte er, da der Fußweg durch eine
Birhkoppel führt, über das Gitter zu
steigen. Hierbei entlud sich sein Ge
wehr und der Schuß zerschmetterte ihm
die linke Wade vollständig.
Cottbus. Aus der Station
Krand der Berlin - Görlitzer - Bahn
wurde der Streckenwärter Schulz von
einem Zuge überfahren und getödtet.
Plache. Bei dein Brand zweier
Ställe des Rittergutes Heydebreck sind
K5O Mutterschafe in den Flammen um
gekommen und 6000 Zentner Wiesen«
vnd Kleeheu vernichtet worden.
Jnowrazlaw. Die hiesige
Strafkammer verurtheilte den Orts
schulzen Pawlowski und den Büdner
Jozwidk, beide aus Wiggoda, zu drei
bezw. zwei Jahren Gefängniß. Beide
hatten aus Uebermuth die Kleider eines
im Gasthaus zu Wiggoda tanzenden
Arbeiters mit Petroleum begossen und
dacht vor, daß der Tod infolge einer
Mißhandlung eingetreten sei. Man
war nicht wenig überrascht, als man
Spuren der That zu verwischen.
Königsberg. In «inemFeuer
werkslaboratorium in Borderhufen sind
Friedland. Durch Dorflinder
ist das in der Nähe von Lisettenfeld ge
legene Hochmoor muthwillig in Brand
gesteckt worden. Vom Wind begün
stigt, hat das Feuer ungemein schnell
um sich gegriffen, so daß jetzt schon ein
Raum von etwa 1000 Morgen verheert
ist. Das Feuer kann unter Umstän-
wohl 30 Jahre zählen möcht«.
Anscheinend hat der elegant gekleidet:
Mann die etwa 30jährige Dame und
dann sich erschossen. Ueber die Per
sönlichkeit der Todten war nichts Nä
hens zu ermitteln.
Eisleben. Das dem Rittmei-
Friedrich Pöhrisch aus der benachbar
ten Ortschaft Mehderitzsch begangen,
der kürzlich bei Prettin als Leiche aus
Jahre alte Sohn des Pöhrisch ist ge-
Duderstadt. Der Hofbesitzer
Bornemann in Gillersheim ist dieser
Tage in seinem Viehstall von einem
Stier, der sich losgekoppelt hatte, mit
dkn Hörnern dermaßen gegen den Kops
Leiche gewesen ist.
Lüneburg. Der frühere Mit
inhaber der bekannten Weinhandlung
Johann Frederich, jetzige Partikulier
und Rittmeister der Landwehr-Kaval
lerie, Ernst Frederich, der auch das Eh
renamt eines Bürgervorstehers beklei
dete, ist in den besten Jahren gestorben.
Sein Tod wurde dadurch veranlaßt,
Ebenen verschriebenen Rezepts stattChlo-
Valhydrat, das der Arzt verordnet hatte,
Morphium nahm.
Breslau. Wegen des Kra
walls :n Bielschowitz in Ob:rschlesiei>
sind Sis fetzt 24 Personen verhaftet
worden, deren Aburtheilung im Sep
tember in einer außergewöhnlichen
Forst i. L. In Friebel schlug
Nachts der Blitz in das Waarenhaus
des Kaufmann Schönian. Das in ei
nem Schuppen befindliche Puwer ex
plodirte und sprengte das Gebäude in
die Luft. Mehr«r« benachbart« Häu
ser wurden beschädigt.
Altona. Hier erdolchte der
Fruchthändler Johann Blanck seine
früher« Geliebte Marie Brühn. Die
Waffe durchschnitt die Lunge. Motiv
der That ist Eifersucht. Der Mörder
ist entkommen. Kirchenräuber dran
gen in die Kirche zu Quickborn, erbra
chen den Opferstock und zündeten so
dann das Baugerüst der Kirche an, um
Niestedt. In Goldebeck ereig
mann, 1824 geboren, bezieht 136 Mk.,
die junge Frau, 1823 geboren, 127
Mk. 20 Pf. Rente.
Flensburg. Die Flensburger
? Schiffsbau-Aktien-Gesellschaft vertheilt
von 9 Prozent.
Düsseldorf. Letzthin wurde
der lange vergessene Eingang zum
96 Leichen von 1791 bis 1803 beigs
daß er um eine milde Strafe bitte. Der
Staatsanwalt, der diese Worte als Ge-
Altena. Schauderhafte Geschich
ten werd«n aus Lippstadt,dem sonst so
ruhigen und freundlichen Städtchen
gemeldet: Innerhalb acht Tage sind
dort nicht weniger als fünf Brände
zu verzeichne». An den Bürgermeister
und andere Personen sind Drohbriefe
geschrieben worden, laut welchen man
mit Brennen und Sengen nicht aufhö
ren werde, bis die halbe Stadt inAsche
läge. Drei Brände haben «in großes
Schadenfeuer verursacht, so beimßath
herrn Siegfried. Ferner sind auf den
Canal-Dämmen 100 Obstbäume ab
gehauen. neun Pferden auf der Weide
die Schwänze abgeschnitten, einem Fa
«ntdeckt.
Dortmund. Hier ereignete sich
ein entsetzlicher Unglücksfall. Der
Kaufmann Hüllen schoß d-m eigenen
ten Kinde, eine Kugel in den Kopf.
Als Hüllen einem Bekannten den Me
chanismus eines Gewehres erklären
Kopf.
Münster. Der Kassirer des hie-
Schreinergesell« Post, ist mit 1400 M.
Frankfurt a. M. In der
Wohnung des Musiklehrers Günster
Geldes, man sagt 30,000 Francs.
Als der redliche Finder, der Gehilfe «i
-in letzter" Zeit bedenklich an Alters-
Uhr ersetzt.
Weilburg Der Schmied Wil-
Adel stammenden schwedischen Frei
herrn Knut Ackerhielm, sowie einen
sunz«n Kunstmakr wegen Erpressun
gen zu 18 Monaten Gefängniß.
Der flüchtige Rechtsanwalt Dr. Wil
liam Goldschmidt wird nunmehr we
gen Beihilfe zum Betrug steckbrieflich
verfolgt. Aus dem Jsebeck Kanal
wurden die zusammengebunden«» Lei
chen eines anschein«nd den besseren
Ständen angehörigen Liebespaares
herausgezogen. Die beiden Unglück
lichen sind noch nicht recognoscirt.
Lübeck. In einem hiesigen Gast
hof hak sich der Juwelier Ley ausHam
burg erschossen. In seiner Tasche fand
sich ein bezahlter Wechsel über 1200
Mark. Der Grund zum Selbstmord
Braunschweig. Als Teil
nehmer der Diebesband«, welche in den
lctztenJahren hier zahlreihe Di«bstähl«
an Bahngütern verübte, wurden acht
auf dem Güterbahnhofe der Staats
bahn beschäftigte Rangirer verhaftet.
Bei den in den Wohnungen der Ver
hafteten vorgenommen Haussuchungen
wurde eine Menge Waaren aller Art
gefunden.
Nordenhamm. Ein hier beim
Maurerm«ist«r W. beschäftigter junger
Mann, der 24jährize Maurergesell«
Heinrich Witte, hat dieser Tage seinem
Leben durch Erschießen ein Ende ge
inacht. Derselbe zeigte seit einiger
Zeit Spuren von Geistesgestörtheit
und nimmt man an,daß er die unselige
That in einem solchen Anfalle began
gen hat.
Camburg. Neulich Morgens
war im Gasthof zum Erbprinzen Feuer
ausgebrochen, durch das die Häuser
des Kaufmanns Frische, des Bäcker
meisters Hartmann «ingeäschert wor
den sind. Das Feuer scheint angelegt
worden zu s«in. Schoo vor etwa ei
nem Jahr soll man in den Stallungen
des „Erbprinzen" einer versuchten
Eis« nach. Hinter dem aus Eise
nach verdufteten Fruchthändler Herm.
Rehbock, ist ein Steckbrief erlassen
Betrag von 60,000 Mark unt«rschla
gen und zu seinem Nutzen verwendet
hat.
Greiz. Der Handelsmann, Agent
und „Heiltünstler" Gebauer aus Mee
rane, jetzt hier wohnhaft, ist von der
Strafkammer in Gera zu 2 1-2 Jah
ren Gefängniß verurtheilt worden.
Derselbe hatte ein 4jähriges Kind, das
an einem unbedeutenden Hautaus
schlag litt, und von den thörichten El
tern ihm zur „Heilung" überbracht
26 Grad heißen Bädern traktirt, dann
mit Schmierseife, di« mit Kohlenpulver
geschwärzt war, «ingcrieben und es
hierauf so fest eingepackt, daß die
Hautthätigkeit völlig unterdrückt wurde
und das Kind an den Folgen dieser
Behandlung starb.
Schmölln. Der Kaufmann
Frohberg, Mitbesitzer einer Knopffa
brik, ist seit «inigen Tagen flüchtig g«-
worden und wird jetzt steckbrieflich ver
folgt, weil er sich bedeutender Unt«r
schlagungen schuldig gemacht hat.
Dresden. Nachdem sich bereits
vor einigen Wochen der Rathsoollzie
soll sich bei ersterem auf etwa 4000
Mk.. bei Pohl auf 3000 Mk. belau
fen.
Großenhain. Di« hiesige Lie
dertafel feierte ihr Mjähriges Jubi
läum. An demselben nahmen eine
Anzahl Herren theil, die vor 60 Jah
ren die Liedertafel mit begründeten.
Roß wei n. Als sich neulich
cher Frische. Bekleidet doch der Jubi-
Darmstadt. Der Direktor des
schuldigt des Meineids und Berschlep-
pung gepfändeter Wein«. Alle vier
wurd«n der Staatsanwaltschaft in
Mainz vorgeführt und «instweilen dort
in Haft behalten.
Erbach. Der Gastwirth Schüller-
Gymnasium. Aus Stiftungen würd«
der größere Theil seines Unterhaltes
bestritten, das U«brige verdiente er
Di« Fortschritte und der Fleiß des
Tod in den W«llen.
Nidda. Die 43jährige Ehefrau
des Landwirths Johann Scheid 6.,
im benachbarten! Bingenheim, wurde
Offrnbach.' Wegen Verdachts
München. Als zweites Opfer
der Benzin-Explosion an der Stein
heilstraße ist der Installateur Josef
Irlbach«! im chirurgischen Spital« sei
nen Brandwunden «rlegen. Der we
gen Ermordung des Pfarrers Wild
gesuchte Taglöhner Johann Friedrich
Ertle wurde am Bahnhofe Donau
wörth oerhaftet.
Amb«rg. D«r durch die Hemauer
ist unt«r Ernennung zum Oberamts
richter an das Amtsgericht Nürnberg
versetzt worden.
Bayreuth. Der Glasschleifer
Johann Braun, der 50 der schönsten
Alleebäume an der Distriktsstraße
Goldlronach-lÄoldmllhl« abgeschnitten
hat, wurde zu einem Jahr Gefängniß
verurtheilt.
Kaiserslautern. Der Stadt
rath genehmigte einstimmig das Gesuch
des Verschönerungsvereins, d«m Für
sten Bismarck hier «in Denlmal zu er
richten.
Landau i. Pf. Der Besitzer des
Bahnhofhotels „Zum Kronprinz",
Michael Bentz, ist mit ein«m 17 Jah
ren alten Mädchen, d«r Schwester des
Zahntechnikers Huhn, nach Amerika
durchgebrannt. Der Ausreißer ist Va
ter von vier klein«n Kindern.
Leipheim a. D. Der 66 Jahre
alte Drechsler Hannes erschoß sich auf
dem Friedhofe in Neu-Ulm. Er ent
ledigte sich der Stiefel und legte sich
auf die Leichenbahre, in welcher Lage
er sich den tödtlichen Schutz beibrachte.
Laut«recken. Um einem „lange
gefühlten Bedürfniß abzuhelfen", er
scheint hier vom 1. October d. I. ab
eine Z«itung für Heirathsvermittelung
unter dem ominösen Titel „Liebes
bote". Verleger dieses von allen hci
rathslustigen alten Jungfern und liebe
schmachtenden Junggesellen, „denen es
an Damenbekanntschaft mangelt",
sehnsüchtig erwarteten Blattes ist ein
Herr R. Ankele.
Mack Weiler. Eine hiesige Leh
rerin ermordete ihr uneheliches Kind
und steckte es in einen Koffer; völlig
verwest wurde die Leiche gefunden. Die
Lehrerin wurde verhaftet.
N«u st adta. d. H. Unter Zurück
lassung erheblicher Schulden ist der in
der Hauptstraße wohnende Schweine
metzger Carl Mertz durchgebrannt.
Nürnberg. Wenig« Stunden
nach dem Tode seiner Gattin ist der
Commercienrath Fabrikbesitzer I. G.
Kugler gestorben.
Oberammergau. Englische
Gönner des Passionsspieles haben un
serer Kirche eine Orgel von der Firma
Steinmayer in Oellingen zum Geschenk
gemacht. Die Orgel kostet 14,000 M.
und hat 30 Register und Schwell-
Rehau. Bor 16 Jahren wurde der
Gemeindediener von Neuhausen bei
Rehau ermordet, ohne daß man dem
Thäter auf die Spur kam. Dieser
Tage beichtete nun auf feinem Sterbe
haid, welcher mit sogen. Floßringen
handelte, daß er mit drei Complicen
de» Gemeindediener, der sie wegen Bet»
tclns aus den« Orte brachte, ausgehängt
habe. Infolge dessen sind zwei Män
ner in Asch verhaftet worden, den Bier-
Würzburg. In Unterdürrbach
gerieth der Metallarbeiter Endres mit
seiner Geliebten, Therese Popp, in
Streit und versuchte sie zu erdrosseln,
was durch die Dazwischenkunst Dritter
verhindert wurde. Die Popp liegt le
bensgefährlich darnieder.
Zwei b r ii ik« n. In dem alten
Kirchhof desDorfcs Rieschweiler würd«
Kinder umrissen, erschlagen.
Stuttgart. VierUntersuchungs
gesangene sind aus dem Katharinen-
Hospital entwichen. Einer derselben,
der Conditor August Gründling, ist
bereits wieder ergriffen.
Crailsheim. Dieser Tage ist
bei der Kuppelismühle die 45 Jahre
alte ledige M. Bleicher von Ingersheim
todt aufgefunden worden; das Kopf
brechen vorliegt, ist noch nicht sestge
Heideliheim. In der Würt
tembergischen Kattunmanusactur «x
-plcdirte «in im Packraum aufgestellter
Gasmotor, wobei dem zufällig in der
Nähe stehenden 19 Jahr- alten Kauf
mann Fürst von einer mit großer Ge-
walt in die Höhe geschlagenen Diele
d«r Kopf zerschmettert wurde.
H«rr«nberg. In Gültstein
wurde der 13 Jahre alte Wilhelm
Schill auf d«r Bühne f«ines elterlichen
Hauses erhängt aufgefunden. Da der
Verdacht einer verbrecherischen, Hand
lung vorlag, wurde ein« gerichtliche
Lcichenösfnung vorg«nomm«n. Ueber
das Ergebniß ist bis jetzt nichts be-
Mengen. Bei Goldschmied Trip
pel dahier würd« Nachts eingebrochen
und gold«n« Ringe im Werth« von
2000 M. gestohlen. Vom Thäter fehlt
bis jetzt jede Spur.
Saulgau. Wegen mißlicher Ve
rmögensverhältnisse machte der 62Jahr«
alte ledige Besitzer der Wolfenmühle
dahier, I. Bosch, seinem Leben durch
Erhängen! «in Ende.
Tübingen. Der cand. jur.
Schabel aus Königsbronn ist hier in
der chirurgischen Klinik seinen schreckli
chen Brandwunden «rl«g«n, nachdem
ihm noch beide Hände abgenommen
worden waren.
Ulm. In einem Gasthaus« in
Ludwigshafen a. Rh. hat sich der 30
Jahre alte Kaufmann Alfred Wagner
von hier «rhängt.
Upflamor. Letzthin feierte
Schultheiß Schwende!« hier in voller
Rüstigkeit sein 2Kjähriges Dienstjubi
läum als Gemeindevorstand. Das Fest
verlies in schönster Weis«, wie ein noch
heut« an der Wirthshausthür prangen
der Vers k-iindthut. Er heißt:
Das Fest vom Schultheiß Schwindele
Verlief als wie am Vendele
Vom Anfang bis zum Endel«.
Waldsee. Der in hiesiger Ge
gend unter dem Spitznamen Sch«uf«le
allbekannte Maler Adrian Rothen
häußl«r von Haidgau hat sich auf dem
Gablisberghof vergiftet.
Weinsberg. Unser« Reben be
rechtigen nach dem jetzigen Stand zu
den besttn Hoffnungen und allerWahr
schiinlichkeit nach dürfte der berühmte
Weinsberg«r in di«f«m Jahre wieder
um zu feinem alten Rufe gelangen.
Karlsruhe. In unserem Lande
hat d«r Tabakbau gegen das Vorjahr
zugenommen. Nach einer Zusammen
st«llung der Steuerbehörde haben in
diesem Jahre 36,845 Landwirthe ge
gen 32,649 im Vorjahre Tabak ange
pflanzt. In der Alb b«i Rippurr
«rtranken zwei Kinder im Alter von 6
und 6 Jahren; das Jüngere gehört dem
Karl Kornmiiller in Rippurr, das an
der« dem Bahnbauaufs«h«r JnnÄ
Auerbach. Hier ist das ganze
Anw«s«n des Landwirths und Gemein
deraths Jakob Bogt abgebrannt. Der
6 Jahre alte Knabe d«s Beschädigt«»
hatt« im Schopf ein „Feuerlt" ange
zündet, um zu „backen". 3000 Garb«n
verbrannten.
Bad«n. Die Ehefrau des altka
tholisch«n Pfarrers a. D. Obertimps
ler hat gegen ihren Ehemann, der „zur
Zeit an unbekannten Orten" abwesend
ist, auf Ehescheidung „wegen Verschul
den des Beklagten" geklagt.
Gr oh herrischwand. Dieser
Tage brannte das Wohnhaus des
Mich. Booz vollständig nieder und des
sen Ehefrau verbrannte mit.
Handschuhsheim. Der 16
Jahre alte Ludwig Gilbert von hier
hat sich im Rhein ertränkt, weil er aus
seiner Handlungsstelle in Heidelberg
plötzlich entlassen wurde.
Lahr. Rentner Friedrich Mör
stadt und Frau, geb. Lagny, feierten
neulich das Fest der goldenen Hochzeit.
L « nzkirch. Neulich stürzte zwi
schen hier und Fischbach, unweit des
Schluchsees, der Postwagen sammt
Pferden und Postillon eine 200 Meter
hohe Halde hinab. Der einzige Passa
gier rettete sich durch Abspringen. Der
Wagen ist total zerschmettert, die
Pferde sind schwer verletzt, der Postil
lon weniger.
Leutershausen. Der Ka
rousselbtsitzer Leßl« von hier wurde
von seinem Wagen überfahren und zer
quetscht.
Pforzheim. Dieser Tage starb
der reichste Mann Pforzheims, der
durch seine frühere Brückenbauanstalt
in weiten Kreisen bekannte Werkbe
sitzer August Benckiser, im Alter von
74 Jahre».
P h i l i p p s b u r g. In der Woh
nung seiner Eltern erschoß sich der 36
Jahre alte verheirathete Landwirth
Jos. Heil, Vater von drei Kindern..
S t«i n a ch. Der Korbmacher An
ton Hug verübte einen Lustmord. Er
vergewaltigte die von Bollenbach kom
mende 30 Jahre alte Dienstmagd
Anna Wölsle und warf sie in die Kin
zig, wo das Mädchen seinen Tod fand.
Um den Verdacht von sich abzulenken,
zeigte er bei der Gendarmerie an, sein
Wien. Bei der Feier des Ge
burtstages des Kaisers im Prater
versagte plötzlich ein Böller. Die Be
dienungsmannschaft eilte herbei, um
die Ursache des Versagens zu erfor
schen! Plötzlich «xplodirt« das Geschoß
und drei Männer stürzten schwer ver
bat sich der Getreideagent Moritz Weih
Tod getrieben.
Bregenz. Der Bahnhofstations
vorstand in Lochau hat sich aus unbe
kannten Gründen vergiftet! derselbe!
hinterläßt ein« Frau und elf Kinder. I
der Rtvin vor und li«ß dasselbe n«ben
dem Hausbrunnen stehen. Das Faß
war schlecht und es floß die Lösung in
den Hausbrunnen. Die Hausleute,
welche von dem Wasser tranken, ver
spürten alsbald Brechreiz. Eine Magd
ist gestorben.
Josef und Cäcilia Eder durch ein«n
Blitzschlag gleichzeitig getödtet. Es
kracht« plötzlich ein gewaltiger Donner
schlag durch das Haus und streckte di«
di« Magd auch dort «ine Leiche.
Bern. In Schwendi bei Thun
fand letzthin die feierliche Grundstein
stätte für Tuberkulose statt. Zunächst
ter) ein Ost- und West-Pavillon mit
einem Mittelbau geplant. Im Bau
st«ht jedoch erst der westliche Pavillon,
der 40 bis 50 Patienten fassen wird.
Dieser Tage stürzte sich «in Stu
dent aus Bayern an der Zeughaus
gaffe vom zweiten Stockwerk auf die
Straße hinunter und fiel auf den
Briefträger Hofer; dieser wurde er
heblich verletzt und schleppte sich lei
chenblaß heim. Der Student lag be
wußtlos in seinem Blut« am Boden;
sein Zustand ist lebensgefährlich. Er
hatte schon «inmal «inen solchen
Sprung vom Fenster auf die Straße
gethan. Das Kloster Bellelay im
Jura wird zu «in«r Anstalt für 260
unheilbar« Irr« umgebaut, wofür der
Große Rath 283,000 Francs bewil
ligt«.
Die „Elsaß-Lothringi
sche Staatsbahn" saß neulich auf der
Anklagebank wegen Thierquälerei.
Am 7. August transportirte Elsäs
«twa 2000 Stück, welche in Antwerpen
ausgegebin und für Italien bestimmt
waren. 221 Tauben wurden in Basel
todt aus den Käsigen, in welche sie ein
gepfercht gezogen. Das Poli
zeigericht nahm an. daß hier ein Ver
schulden seitens der Gesellschaft vor
liege, und verurtheilte sie zu einerGeld
buße von 50 Francs.
Genf. In der Abtheilung „Land-
Wirthschaft" der 1896 er Landes-Aus-
Thurgau. Die gemeinnützige
Gesellschaft errichtet in einem Sticke
reigebäude zu Mauren bn Weinfeldcn
Wallis. Der englisch« Pastor
den St. Lukasst«g in den Walliser Al-
Der Rentner undßitt-
Der Gehilfe las Morphium statt Chlö
ralhydrat und führte das Rezept dem
entsprechend aus. Der Lazarethgehilse
verabreichte dem Patienten die Arznei
und bald darauf war Letzterer eine
Leiche.
In der Spree ertrun
ken ist die elfjährige Tochter des Mau
rers Magdeburg aus Friedrichshagen.
dern zwischen „Neu-Kamerun" und
Hirschgarten und wollte einer Spiel
genosstn, der Tochter eines Zimmer
manns, zu Hilfe eilen, die zu weit in
den Strom gerathen war und vor ih
ren Augen verschwand. Das brave
Mädchen hat bei diesem Rettungsver
such das Leben eingebüßt, während
im Haag wohnhaften Gesandtschafts
sekretär Baron Wylerslooth. Als der
selbe neulich Nachts in seine Wohnung
zurückkehren wollte, wurde er von
einem unbekannten Manne überfallen,
mit dem Todtschläger niedergeschlagen
und beraubt. Der Attentäter, welcher
sein Opfer für todt hielt, raubte ein«
Baarsumme von 8000 Gulden. Baron
Wylerslooth wurde schwer verwundet
in seine Wohnung gebracht.
Eine originelle Mah
dem Friedhofe zu St. Ruprecht sehen.
Da war die Namenstasel eines Kreu
zes mit einem Papier überklebt Neugie
rige gingen hinzu und lasen Folgen
des: „Liebe Frau! Zahlen Sie mir
«ndlich das Geld für das Grabherrich
ten, nachdem es schon drei Monate
sind, daß ich das Grcb gemacht habe,
sonst zerreiß« ich wieder Alles. N. N.,
In dem pfälzischen Orte
Mundinheim schoß der 20 Jahre alte
Georg Wilhelm im Streit zweimal mit
einer Pistole nach seinem Vater. Die
«rst« Kugel ging fehl, die zweite Kugel
verletzte einen Unbeteiligten an der
Schulter. Darauf zog der Unbändige
sein Messer und stieß es seinem Vater
in den Kopf; zum Glück ist die Wunde
nicht gefährlich. Der rohe Mensch
konnte nur mit Mühe überwältigt und
verhaftet werden.
Dieser Tage wurde in
Höchst ein« Lcichs geländet. Ein zu
fällig dort anwesender Handelsmann
von Rödelheim erkannte in der Leiche
den seit einiger Zeit vermißten Jean
Bergen aus Rödelheim, Lehrling bei
Bäckermeister Schwarz und Sohn des
Spezereiwaarenhändlers Bergen an der
Aleranderstraße. Die Identität konnte
dadurch festgestellt werden, daß in der
Hosentasche des Geländeten ein Ok
troischein der Stadt Bockenheim auf
den Namen des gen. Bäckermeisters ge
funden wurde. Die Besichtigung der
Leiche ließ der Vermuthung Raum,
daß ein Verbrechen vorliegt.
EinOfsiciersbursch« in
Erfurt führte dieser Tage dasßeitpserd
seines Herrn spazieren, daA mehrere
Tage nicht aus dem Stalle gekommen
war. Mit einem Male warf sich das
Thier auf den Burschen und biß dem
selben den rechten Arm sammt dem
iknochen durch; sodann warf das ra
send« Thier sein Opfer nieder und
schlug und biß den Unglücklichen so
lange, bis derselbe lein Lebenszeichen
mehr von sich gab. Auch als Leute
binzueilten und mit Stöcken auf das
Pferd «inHieben, war dasselbe nicht
von dem bedauernswerthen Burschen
wegzubringe». Der Körper des Un
glücklichen war furchtbar zugerichtet
und bald darauf starb derselbe.
Ein schwerer Unglücks
fall ereignete sich auf der Oder bei
Stettin. In den Bergnügungslocalen
Gotzlow und Sommerlust hatt« ein
Berliner Feuerwerker ei» größeres
Feuerwerk angekündigt. Da die ge
nannten Locale am Oderufer liegen,
entwickelte sich am Abend ein sehr star
ker Verkehr auf dem Wasser; ein« Un
masse von Booten hatte sich eingefun
den. deren Insassen das Schauspiel
vom Wasser aus sehen wollten. Für
die Dampfer war dadurch das Fahren
in der Dunkelheit sehr erschwert und
plötzlich ertönten Hülserufe. Unterhalb
Frauendorf hatte der Dampfer Swi
nemünde ein mit fünf Personen be
setztes Boot angerannt, das Boot ken
terte und die Insassen fielen ins Was-
Diese Herausforderung hat die Wir
kung gehabt, daß in Madrid gleich
zwei den hingeworfenen Handschuh
nen auch, sei es mit der Schüre oder
mit der Maschine das Haar zu schnei
ven. Der andere ist noch kuhner, er
selbst die Mähne zurechtstutzen. Die
irst der Ehre theilhaftig wird, von ei
— Der TapezirerPaul
befand sich die Fra» mit dem kleinen
Max allein in der Küche, als plötzlich
Zimmermann erschien und den Revol
ver auf seine Frau anschlug. In die
sem Augenblick streckte der Knabe ab
ler, schieß Mutter nicht!" Aber schon
traf. Von den herbeieilenden Hausbe
wohnern wurde Zimmermann verhaf
tet. In seinem Bette versteck! Wz
außerdem ein schwerer Hammer. l»r
sucht die That damit zu entschuldigen,
daß er sie in der Trunkenheit verübt,
nicht aber die Absicht gehabt habe, seine
Ehefrau zu erschießen. 7