Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 14, 1894, Page 7, Image 7

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    7 Nie Dienstliotenfrage.
Eine Hauptaufgabe der gebildeten
Frauenwelt besteht darin, däe weibli
chen Dienstboten derart heranzubilden,
freundliche Damen sehr viel leisten
und thatkräftig an der Kultur mitar
beiten!
lien auf? in ihnen ruht der gesunde
Kern wirklicher Tüchtigkeit. Mithin
können dem socialen E«:nd der Gegen
wart gerade gute, verständige Haus
frauen der Bolkskreisc abhelfen. Wehl
die meisten von diesen sind in früher
unbewußt nach dem Geiste, der im
Hause ihrer Herrschaft lebt.
Aber dieses Bewußtsein, das zugleich
Mädchen üben. Welche Wohlthat wäre
Lebens unterging, wenn nun während
ihres Dienstverhältnisses eine festeHanl'
sie zum Guten anhalten und ihr ei-
Statt unablässig aus solches Mäd
tig,' als wenn die Hausfrau ihre Arbeit
selbst thun wollte, weil das Mädchen
recht trübe »gestaltet.
den Klasse. Wie der Herr, so der Die
junge Ding selbst oft weniger die
Schuld, als die schlechte Umgebung, in
der sie leben mußte.
manche Haussrauen, nervös, abgehetzt,
sorgenvoll, solch armes „Mädchen für
olles" wie einen Packesel behandeln,
Natur ein frisches, lebenslustiges Ge
müth besitzt, Verlangen nach "Freude
hat und von ihrem Dienstverhältniß
ge. aber liebevoll hält, besser be-
r.en und deshalb c-uch andere nicht zur
Ruhe kommen lassen!
Ein freundliches, gutes Dienstmäd
chen ist ein wahrer Schatz für jede
Haushaltung, der gar nicht hoch genug
anzuschlagen ist, Behagen wie Frieden
erzeugt. Darum sei es ernste Aufgabt
der deutschen Frau, ihr Mädchen sach
däs Leben, in welchem es dereinst aus
wichtiger Stelle stehen wird. Daß sie
diese ganz ausfüllen tönne zum Segen
Die Liede im - Wort.
die ganze erste Sei?c aus der Ueber
schrist, aus lauter zärtlichen Bezeich
nungen, die für den Nichtbetheiltgten
ebenso unverständlich sind, wie das rus
sische Schmeichelwort „Mein Gürk
chen". Unsere Verliebten geben dem
Gürtchen nichts nach. Ich bin so in-
Der Verliebte setzt den Gegenstand sei
die Götter, Feen oder Elsen. In das
alle Sorten Schlinggewächse, wie zum
Beispiel der Herzens-Epheu, ferner die
Tanne und der stolze Eichbaum.
Kaktusse, Kürbisse und Disteln sind
sacher Zusammensetzung die nöthig:
Ausschmückung zu allen Kosenamen.
Für das Thierreich ist das besonders
nöthig, denn wenn auch Mäuschen und
dies z. B. beim Hammel weniger der
Fall sein, aber: „Mein kleiner süße:
Herzenshammel" läßt sich schon hören.
Gewöhnlich wird die Schmeichelei in
eine Frage eingekleidet, wie z. V.:
„Bist Du denn mein kleiner Spitz
bube, mein Herzensdieb?" „Ja, mein
Gold", antwortet sie und birgt ihr
Haupt an seine Schulter. Mit „Gold"
kommen wir schon in die Mineralogie,
obwohl das Thierreich noch lange nicht
erschöpft ist. Ich überlasse es den
Leserinnen, aus Tauben, schlanken
und braunäugigen Rehen, Piepiuätz
chen, Lerchen, Bienen, Gazellen und
Libellen, Hühnchen, Kücken, Putt
hühnchen u. s. w. mit den obigen Bei
wörtern, das Wünschenswerthe zu ver
einigen. Von dem Mineralreich war
Gold schon genannt. Edelstein, Ju
wel, sogar Goldjuwel, Perle, alle lam
men in der Liebessprache vor. „Alu
minchen" würde doch auch ganz wohl
lautend klingen.
Verliebte sind ja meist närrisch, aber
mit der lieben Narrheit bringen sie es
so weit, die drei Reiche der Natur zu
vereinen. Solches Unikum hörte ich
von einem Liebhaber im Nebencoupe
also benennen: „Du sist doch mein
goldener Rosen-Hammel, Puttchen!"
Weitere seltsame Namen sind auch
„Pusselchen", „Schnuckelchen", „Käser
chen", „Kakerlakchen" u. s. w Jede
Provinz hat ihre besonderen Schmei
chelnamen, wie der Ostpreuße sein Du
chen", der Sachs- „sei Lämmchen", der
Schlesier sein „güldenes Oastel", der
Berliner „Schnuteken" oder Schnuckel
chen". So manches Schimpfwort in
Verbindung mit mein, klein, süß
u. s. w. verfehlt seine Wirkung nicht.
„Kleiner süßer Lump", „herziger Affe,
Filou", all so etwas kann man zu hö
ren bekommen. In Aachen sagt man
sogar: „Oh du süßes Schinnä-Zchen"
(Schindaas!) u. s. w. In Gedichten
ist man weniger vertraulich, aber Kose
namen gibt es auch darin genug. Ver
herrlichungen aller Art. Zum Schluß
sei eS mir erlaubt, eine kleine Blumen
lese aus der deutschen Minnezeit hin
einzusügen. Traute, süße unk Her
zenstraut, Osterblume, Honigschinack,
H-rzensminnenest, meines Herzens In
gesinde, Turteltaube. Augenweide, sü
ßes Zuckerrohr, Herzensparadies und
„Mein Trautgeselle!"
Entschuldigt. Meister (?u
Meester, de! eene Jlas 'lief so 'sehr
det andere ?llas abdrinken von we
gen det Jleichjewicht. Ick babe et aber
bei allen Abdrinlen nicht in't richtige
Loth kriejen kennen!
Modern. Hausfrau: „Hier,
neues Kleid." Dienstmädchen: „DaZ
kann ich nicht annehmen, gnädig!
Frau!" - Hausfrau: „Geniren Sie
sich doch nicht: nehmen Sie es ruhig."
gnädige Frau, der Schnitt ist ja sei!
zwei Jahren außer Mode!"
pneumatische Geschütze.
Zerstöruxgskrast alles bisher Dage
wesene weit übertrifft, sind auf der
äußersten Nordspitze von Sandy Hook
friedenheit ausgefallen. Die Zerstö
rungskraft dieser Riesengeschütze ist so
groß, daß es selbst kür die stärksten
feindlichen Flotten ein Ding der Un
möglichkeit sein dürfte, in einen Ha
fen einzudringen, welcher mit einer
Batterie derselben armirt ist. Es
wurden mit zwei Geschützen Versuche
engestellt. Das Eine hat ein Kaliber
von IS Zoll bei einer Rohrlänge von
die' Rohre sind glatt. Die Geschütze
werden nicht mit Puloer, sondern mit
comprimirter Luft geladen. Das IS
Zoll-Geschütz vermag Stahlprojektile
von 11 Fuß Länge, die mit S0l) Pfund
Nitro-Gelatine geladen sind und ein
Gefammtgewicht von 1120 Pfund ha
ben, mit der größten Genauigkeit
3700 Dards weit zu schleudern, doch
können auch Projectile von geringerem
Statt des Pulvers wird comprimirte
Luft als treibende Kraft benutzt, da
die Explosion des Ersteren zu plötzlich
ist und das Projectil selbst im Rohre
zum Explodiren bringen würde; auch
verhindert die Anwendung von com
primirter Luft das Heißwerden des
Geschützes, ja dieselbe kühlt dasselbe
sogar ab, das Rohr bleibt außerdem
vollkommen rein.
Geschoß von 11 Fuß.
Die pneumatischen Geschütze sind
wahre Wunderwerke der Technik zu
nennen. Die Kolosse, welchi mit den
Lafetten ca. S 2 Tons wiegen, lassen
sich mit Leichtigkeit um ihre eigene
Achse bewegen, so daß sie ihre Verder
ben bringenden Geschosse nach allen
zum Bewegen und Richten der Ge
schütze dient Elektricität und die Be
wegung eines Hebels genügt hierzu.
Laden des Geschützes.
Das Laden der Geschütze ist durch-
Teleskop beobachtet. Um Geschosse des
durch Zeitzünder gebracht, die an der
Spitze befestigt sind.
Abfeuern.
Die Schießversuche haben llberra
seines ganzen Fluges beobachten. Die
Vorschrift war, daß acht Geschosse,
welche jedes mit 200 Pfund der stärk
sten Explosivstoff« geladen sein sollte,
auf eine Entfernung von 3SOO Aards
gefeuert werden, und daß mindestens
360 Fuß Länge und 90 Fuß Breit«
noch etwas übertraf, in einen Raum,
der nur 120 bei 30 Fuß einnahm.
Wenn man bedenkt, daß ein großes
Kriegsschiff mindestens eine dreifache
Länge hat, so Ist leicht ersichtlich,welche
vernichtende Wirkung das Feuer eines
pneumatischen Dynamit-Geschützes ha
ben muß.
Fahrschuhe.
Ein neuer Fahrsport ist durch die
patentirte Erfindung eines Fahrschuhs
ins Leben gerufen. Unter einer stabilen
Stahlsohle befinden sich zwei - hinter
einznderlaufende, 17 Cmtr. imDurch
in Kugellagern bewegen. Um den Fah
rschuh am Fuße zu besestigen, hat man,
wie beim modernen Schlittschuh, nur
nöthig, mit dem Stiesel auf die Stahl
sohle zu treten und mittels eines
Schlüssels eine am vorder» Theil des
Gestells angebrachte Schraube anzu
ziehen, wodurch sich zwei stählerne Ba
cken an die Stieselsohle anlegen und sie
festhalten. An der Schuhhacke der
Stahlsohle ist eine aufrecht stehende,
etwa IS Cmtr. hohe Beinschiene ange
bracht, an der sich zwei mit Filz unter
legte Riemen befinden, die man um den
Stiefeischaft schnallt und mit der Hose
schließlich verdeckt. Hat man beide
man eilt auf günstigem Terrain (glat
tem Pflaster, Asphalt) mit großer
Schnelligkeit dahin. Daß man das
Laufen auf dem Fahrschuh erst erler
nen muß, versteht sich von selbst. Je
denfalls hat der Radfahrtsport durch
den Fahrschuh ein« beachtenswerthe
vlettrischer Zpazierstoik.
Eine effectvolle Neuheit auf dem
Gebiete der Elektrotechnik Spa-
Lichtes bei. Die Batterie enthält drei
Platin - Zink - Elemente kleinster
tinpol, sind die Drähte der Glühlampe
befestigt. Die Elektricität wird durch
ein Naß - Element erzeugt. Die be-
Glühlampe erstrahlt in glänzendem,
weißem Lichte, das fast anderthalb
Stunden ununterbrochen erhalten wer
den kann. Diese Brenndauer läßt sich
natürlich nach Belieben auf verfchie-
Stellung des Stockes kein Material
verbrauch stattfindet. Haben sich die
Flüssigkeit und die Batterie abgenutzt,
des gefüllten Stockes beträgt 510 Gr.,
Mmtr. Er ist kräftig ausgeführt, fo
verschiedensten Weise, mit oder otme
Schutzkapsel aus Nickel oder Silber
ausgestattet.
Pech. Kassirer: „Zwanzig
Jahre hindurch bin ich bei der Kasse
schwachen Augenblick hab' ich 300 Gul
man's! Und ein Anderer, der gern
! möcht', kommt zu keiner Kasse!"
Scharfe Bedingungen.
! A.: „Haben Sie schon gehört, der
Doktor Neuntödter hat mit dem Dok-
tor Murkser ein amerikanisches Duell
! lassen."
Woch' Ferien!
Mder aus Vorm.
Nach Photographien, welche sich im
Besitze des Herrn H. C. Eduard
Meyer, koreanischen Confuls für das
Deutsche Reich in Hamburg befinden,
sind die nachstehenden Illustrationen
angefertigt, welche Li hui, König von
Korea, und den Vice-Präsidenten Pal
sowie die Audienzhalle des neuen Pa
lastes in Söul veranschaulichen. Die
Verwaltung Korea's, das zum Zank
apfel zwischen China und Japan ge-
PakChuDang. Lihui.
worden ist, liegt unter einem unum
schränkten König in den Händen einer
Beamtenhierarchie. Wie in allen asia
tischen Despotenreichen, so ist auch in
Korea Beamtinwillkür und Erpressung
an der Tagesordnung. Ein jeder Be
amte sucht aus dem Volke soviel her
auszuschinden, als nur möglich, und
genüber sich in den Besitz einer mög
'' Audienzhalle.
lichst einträglichen Stellung zu setzen.
Fast alle höheren Aemter werden vom
Adel eingenommen, der eine sehr große
Macht besitzt. Den Angehörigen jene:
Staaten, welche mit Korea Handels
„Vertragshäfen" zugänglich Chemul
po, Fusan und Wön-san. Daß die
Erschließung des Landes, im Falle des
polyte, welcher seit dem Jahre 1888
Präsidentenaml speculiren, unter ihnen
der Ex-Präsident Legitime, welch' Letz
terer seiner Zeit von Hippolyte gestürzt
und aus dem Lande vertrieben wurde.
Daß die Besetzung des Präsidentenstuh
les nicht ohne Blutvergießen vor sich
gehen wird, darf als sicher angenom
men werden.
Während der Sonntag s-
ruhe.
Kunde: „Also es ist wirklich nichts
zu haben, Herr Schleuchert?"
Kaufmann: „Nehmen Sie eine von
meinen Töchtern, die fallen nicht in
das neue Gesetz!"
Viel schlimmer. Brown:
„Die Dienstbotenfrage wird nachge
rade unerträglich. Im letzten Jahre
hatte meine Frau nicht weniger als
zwanzig verschiedene junge Mädchen."
Smith: „Sie Glücklicher! Meine
Beden klich. A.: Vor einem
Herr! A.: Ich sagte Ihnen damals,
ich hätte mich eben verheirathet und
wollte mein Leben nicht auf's Spiel
setzen. B.: Ich erinnere mich.
A.: Nun, meine Ansichten herben sich
jetzt geändert, ich stehe Ihnen jederzeit
zur Verfügung!
Im Reiche der Mode.
Wenn wir «in Resume aus unseren
Beobachtungen und Informationen, so
weit diese die nächsten Zutunftshüte
betreffen, ziehen, so kommen wir zu
dem Schlüsse, daß im Herbste nicht all
zu große Formen, vorzugsweise in
braunem und blauem Filz dominiren
werden. Der Wagenhut bleibt nach
wievor in seinen Dimensionen unbe
schränkt und wird noch immer viel mit
kurzen in Mengen placirten Strauß
sederköpfchen, glatt oder mit schim
merndem Flitter bestreut, garnirt sein.
Sehr viel doppelseitiger Aufputz, doch
nicht mehr in symmetrischer Anord
nung soll angewendet werden. Man
hört viel von Hüten reden, deren sehr
breite weiche Krämpen mit Flitter ge
stickt und durch eine Drahtkappe mit
faltig darüber zu spannendem Sammt
oder grobsadiger Faille zu einem Ba
rett completirt werden sollen. Ein
derartiges Modell war braungrün ge
halten, mit Stahlpailletten in Sonnen
llnordnung an der Krämpe bestickt und
hatte eine stahlgraue faltige Sammt
lappe, welche am oberen Theile von
zwei großen Pfeilnadeln in Altsilber
durchstochen war. Zu beiden Seiten er
schienen mit Flitter besäete schwarze
Steh- und dunkelgrüne kurze Strauß
federn aus dunkelgrauen Mousseline-
Chisson-Rosetten aufragend. Allem
Anscheine nach werden im heurigen
Herbste sehr viel Filzhüte getragen
Verden und auch die Vermengung von
Echwarz und Weiß soll nach wie vor
beliebt bleiben, in der Weise, daß
schwarze, seidig glänzende Filzformen
mit reinweißem oder elfenbeintonigem
Atlas geputzt werden. Die Rosetten
werden von ihrer Größe einbüßen und
nicht mehr aus gereihtem, gerollten
Stoffe, sondern aus kunstvoll überein
andergelegten schrägen Streifen herge
stellt sein; sie machen den Eindruck, als
wären sie geflochten. Die Schnallen
scheinen eine abgethane Sache zu sein;
dagegen tauchen sonnensörmige Stahl
lligretten auf in größeren und kleinen
Exemplaren. Eigenartig ist eine Hut
sorm aus dunkelblauem oder dunkel
braunem Filz ganz mit niedriger Kappe
und vier wellig gebogenen, übereinan
der placirten Krämpen, zwischen wel
chen der Rollenaufputz, der natürlich
durch Rosetten oder kleine Maschen un
terbrochen wird, Platz findet. Die
kappe kann nach Belieben garnirt sein,
doch hat dies in mäßiger Weise zu ge
schehen. Die Toques aus Sammt, die
!m Vorjahre ganz ohne Drahtunter
lage, also vollkommen biegsam, am be
liebtesten waren, werden Heuer durch
nicht zu kleine Filztoques ersetzt, welche
in gleichmäßiger Art an beiden Seiten
zu garniren und mit runden Kappen
ausgestattet sind. Irgend eine Stahl
perlen- oder Chenillen-Stickerei an der
selben wirkt sehr elegant und macht
siel anderen Aufputz unnöthig.
Wagenhut aus ecru
Stickerei.
Runde Hüte sind in Art der Che
paliersformen zu beiden Seiten an den
Krämpen aufgebogen und mit langen
Federn geputzt, welche meist rückwärts
überhängen und beiderseitig über die
Frisur fallen. Solche Hüte sind nur
in dunklen Farben elegant. Es ver
lautet viel von Rouleaux aus Pelz in
mehrreihiger Anordnung auf den Filz-'
hüten.
Einen Wagenhut aus ecru Stickerei
mit kleiner Kappe und großer, hauben
förmiger Krämpe, die in große Falten
gebogen ist, stellt die erste Illustration
bar. Am Rande der Krämpe ist eine
Drahteinlage. Die Stickerei ist von
Goldfäden durchzogen. Die Kappe er
scheint mit schwarzen Federn und gro
ßen schwarzen Sammtbandmaschen
garnirt. Rückwärts als Abschluß eine
gleiche Masche.
Hochelegant ist der Directoire-Hut
für junge Frauen, wie ihn die zweite
Abbildung veranschaulicht. Die Kräm
pe ist vorne hoch aufgebogen und mit
einer dicken Bastschnur eingefaßt, die
in Abständen mit Knötchen besetzt ist.
Garnitur des Hutes: große Oralel
blumen in Form eines Kranzes und
eine rückwärts placirte große weiß«
Taffetbandmasche. Schwarze Sammt
bindebänder. Einen sehr hübschen Ef
sect macht auch der Eanotier aus grü
nem Stroh mit Guirlanden aus Feld
blumen. Rückwärts ein Fächerfalten
arrangement aus creme Spitzen.
Canotier.
Ein sehr elegantes Besuchskleid aus
ecru Bastseide und Spitzen mit Plisse
rock veranschaulicht die letzte Illustra
tion. Der Rock hat eine Grundform
aus Satin oder Seide, die aus Zwi
ckeltheilen hergestellt wird und etwa 13
Zoll hohen Randbesatz hat, der mit
Mousseline unterlegt sein kann. Der
Grundrock ist etwa 137 Zoll weit;
sertig gestellt wurde, versieht man ihn
mit den Plisses in folgender Weise: zu
Befuchskleid.
daß der Gesammtumfang 1 1-2 mal so
weit ist, wie der Grundrock. Diese
Bahnen sind an je einer Seite in Zwi
ckel zu schneiden; dies hat am vorderen
Theile weit mäßiger zu geschehen, als
rückwärts. Wenn die BerbinvungS
nähte (man »immi die Blätter am un-
Ersorderniß gerichtet, dann gibt man
beide Röcke auf eine Puppe und regu
lirt durch Einlegen die rückwärtigen
und nach Bedarf auch die vorderen
Plisses nach der Hüftenform des
Grundrockes. Die Taille ist vollstän
dig anpassend? die Oberstofftheile kön
nen mit dem Futter gleichartig geschnit
ten sein. Sie schließt rückwärts un
sichtbar mit Haken und ist mit einem
prinzeßartigen Spitzen- oder Passe
menterieputze ausgestattet, dessenSchoß
theil ungezwungen auf dem Rocke liegt.
Den oberen Taillentheil deckt eine
gleichartige Passe, die mit Haken ab
schließt und einen Faltenblousentheil
hervortreten läßt, der schoppig über
hängend gestaltet und unten verstürzt
an die Taille befestigt ist. Dies ge
schieht, bevor die Passe angebracht
wird ,da man den oberen Rand des
Faltentheiles unter dieselbe schiebt. Der
Rücken erscheint ganz mit Spitzen ge
deckt, aus welchen auch der Stehkragen
und die hohen a jour-Stulpen h.-rge»
stellt sind.
Back 112 i 112 ch - U n t e r h a l t u ng.
Leonie: „Ist Dein Papa auch gegen
die Civilehe?"
Ilse: „Das nicht, aber leider gegen
die Militärehe!"
Nichtmöglich. A.: „Wenn
Ihre Frau noch lebte, so würden Sie
jetzt Ihre silberne Hochzeit feiern kön
nen." B.: „Silberne Hochzeit! Wel
cher Unsinn ich würde längst vorher
gestorben fein."
Traurig Lieber Freund,
Sie müssen das Trinken aufgeben!"—
„Aber, Herr Doktor, ich trinke ja nie
einen Tropfen!" „So? Dann müs
sen Silvas Rauchen lassen!" „Ich
Unmöglich. Doktor: Sie
müssen sich mehr körperliche Bewegung
machen. Patient: O, Doktor, das
ist unmöglich. Doktor: Ich sage
Ihnen, Ihre Gesundheit hängt davon
ab. daß Sie in Zukunft zweimal so
viel gehen, wie Visher. Patient: Ich
kann wirklich nicht. Ich bin Brief-
träger.