2 Das Deiralhsalter. Die verschiedenen Gesetzgebungen ha ben die Minimalgrenze des heiraths fähigen Alters verschieden festgesetzt. Auf Grund der betreffenden Kodifika tionen «rgibt es sich,daß Heirathen dür- Oesterreich: Mädchen von 14, Män ner von 14 Jahren. Deutschland: Mädchen von 14, Männer von 18 Jahren. Belgien: Mädchen von 16, Männer von 18 Jahren. Spanien: Mädchen von 12, Män ner von 14 Jahren. Frankreich: Mädchen von IS. Män ?>er von 18 Jahren. Griechenland: Mädchen von 12, Männer von 14 Jahren. Ungarn (Katholiken und Ortho doxe): Mädchen von 12, Männer von 14 Jahren. Ungarn (Protestanten): Mädchen von IL, Männer von 18 Jahren. Italien: Mädchen von 16, Männer von 18 Jahren. Portugal: Mädchen von 12, Män ner von 14 Jahren. Rußland: Mädchen von 16, Män ner von 18 Jahren. Rumänien: Mädchen von 16, Män ner von 18 Jahren. Schweiz (je nach den Kantonen): Mädchen von 12 bis 17, Männer von 14 bis 20 Jahren. In unserem eigenen Lande bestehen in dieser Beziehung keine einheitlichen gesetzlichen Bestimmungen und kann «in jeder Staat dieselben nach eigenem Ermessen regeln. Wie man aus dieser Zusammenstel lung sieht, bildet in civilisirten Län dern bei Mädchen das zwölfte, bei Männern das vierzehnteLebensjahr die Minimalgrenze des heirathsfähigen Alters. Diese Gesetzesbestimmungen «ntsprechen natürlich nur höchst selten den thatsächlichen Verhältnissen. In den meisten Ländern wird wohl die ollersorgsamste Mama ihre 14jährige Tochter kaum schon für „heirathssä >hiq" halten, und «in „Mann" von 14 Jahren, der einen eigenen Hausstand gewiß auch zu den Sel tenheiten. Im Gegentheil: man hat in den civilisirtesten Ländern, wie in 'England und Frankreich, besonders beim MittelMmde und in der Aristo kratie die Beobachtung gemacht, daß das thatsächliche Heirathsalter in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist. Mäd chen, die vor 30 oder 40 Jahren als .sitzen geblieben" gegolten hätten, sind beute eine „reife Partie", und daß man als Junggeselle nahezu ein Großvater aller erreichen muß, um ganz außer Combination gelassen zu werden, ist auch bei uns zu Lande bekannt. Diese auch von der Statistik bestätigten Ver hältnisse sind in dem erschwerten „Kampfe ums Dasein" begründet. Das Gesetz aber steht mit seinen Be stimmungen fast überall auf dem Standpunkt: „Es gibt keine Kinder mehr" und erklärt z. B. in Spanien Ehen zwischen 14jährigen „Männern" und 12jährigen Mädchen für giltig. Im Orient natürlich hält man sich blos an thatsächliche Verhältnisse und in Egypten gehören vollständig abge blühte und verwelkte Frauen von 14 Jahren nicht zu den Seltenheiten. In Indien gibt es der 13jährigen Witt wen eine schwere Menge, denn erst vor circa zwei Jahren hat sich die englische Regierung zu einer Reform der indi schen Ehegesetze entschlossen, durch welche cs unmöglich gemacht wird, daß Mädchen von 10 bis 12 Jahren von ihren Eltern an Gatten verkauft wer den. die fünfmal so alt sind. Johanna vo» Vulenthal. (BollS-Baladcmit sächsischer Chor- Solo: Es blinken im frostigen Mondesstrahl Die alten, verwitterten Zinnen: Gott grüße dich.Veste von Eulenthal — Heut' führ' ich die Holde von hin (Chor: Der Sie das ruft, is Sie nämlich ä bildhibfches, blondlockiges Gerlchkn von zweeunzwanzig, ä schnei diger Graf aus dem Pärn'schen.) Solo: Was schleicht da im Busche so grausig ' Den Zorn im gespenstischen Blicke? Den Gürtel hat er, den Harnisch um, Und es drückt ihm der Helm das Genicke.... (Chor: Der nu hinzögen is Sie > der alde Raubridder Bumbo von Ei- bsiffigts Luder; der hat Solo: ünd wie nun der Knabe so jung und so heiß Hersprengt aus dem schnaubenden Pferde, onnert der gewappnet« . Und den Handschuh wirst er zur Erde. (Chor: Nu geht's los! Ei Herr Jemersch nee, is Sie das ä serchterli ches Geinegel!) , Solo: ' Todt liegen sie Beide im rauchenden Blut Bei'm Stumpf der geborstenen Wer wink! da vom Söller im Reise- Hut -? Beklagenswerthe Johanne! (Chor: Das is Sie nämlich die ! Ehegemahlin des Bumbo von Eilen- i dhal, die bpslichtvergess'ne Person, die der Jingling entsihren wollte. Sichste, I Du Deibelsmamsell, nun kannste Dei ! Handtosfccchin Widder auspacken!) Kindernnarteu. , Eine piidligoglsche Studie von Joh. Peter. Eine der häufigsten Kmderunarten ist der Ungehorsam. Bekanntlich ist , der Befehl eines der wichtigsten und häufigst gebrauchten Erziehungsmittel, , der sowohl in psychologischer als auch in logischer Folge unbedingten Gehor sam verlangt. Dieser Gehorsam, sei es der bloß mechanische, odev der Gehor > sam aus Liebe oder der höchstpotenzirte Gehorsam aus Einsicht, ist es nun, der von den wenigsten Kindern geübt wird, und es ist unbedingt eine bedenkliche Sache, wenn ein Befehl erst mehrmals wiederholt werden muß und dann erst noch nicht fruchtet. Dadurch verliert er schon seine Wirkung, denn im Wesen des Befehles ist es schon begründet, daß derselbe kurz und bestimmt, entschieden und unwiderruflich, also consequent und wenn dem Gebot und Form des Befehls, nicht sofortige Folge geleistet wird, dann darf der Erzieher an keine Nachgiebigkeit denken, sondern muß mit eiserner Eonsequenz bei sei nem Befehle verharren, und sollte die ser auch die Gestalt des Zwanges an nehmen! Der Zwang wird die Straft vereiteln, sollte aber auch er wirkungs los bleiben, dann muß dieselbe in ihre Recht« treten und die Ruthe wird dann zum Siege des Erziehers führen. Nur Confequenz gehört dazu, und der freiwillige Gehorsam wird dann als bald eine der ersten Tugenden des Kin des sein, Gehorsam, der zum späteren Befehlen befähigt. Faulheit und Trägheit sind eben falls nicht seltene Erscheinungen an un serer Jugend. Vom sittlichen und ma teriellen Werth der Arbeit soll das Kind frühzeitig die richtigen Begriffe erhalten, und deshalb ist es eine päda gogische Pflicht, die Kleinen aus den Banden des Müßigganges in die geseg neten Bahnen der Beschäftigung zu führen, sei dieselbe nun körperlicher oder geistiger Natur. Arbeit schändet keinen Stand und kein« Bildungsstufe, und in jeder socialen Schicht« gibt «s im häuslich«» Kreis« der Verrichtun gen genug, welche spielend leicht vom Kinde geübt werden können. Man leite also frühzeitig das Kind durch den «hrenden Auftrag zur Arbeitsfrende und dulde auf keinen Fall den Hang zum Müßiggang, wenn die Epoche d«s Spieles überschritten ist; Arbeit erhält körperlich und geistig gesund und führt zu Wohlstand. Zufriedenheit, Selbstge niigen und Selbstschätzung. Sie lehrt den Werth des Geldes achten und macht uns mit der Sparsamkeit vertraut und der zielbewußte Erzieher wird es leicht zu Stande bringen, den Hang zur Faulheit zu bannen, indem «r imm«r in der Form des wohlgemeinten Auftrags das Kind zu verschiedenen leichten Beschäftigungen anleitet, die «r durch sein Lob belohnt und durch sein Wohl gefallen adelt. Nur dann wird sich das Sprichwort bewähren: „Jung gewohnt, Eine sehr häufige Kinderunart ist auch die Unverträglichkett, der Hang zu Streit und Zank, der, wenn einmal «ingebiirg«rt, nur schwer mehr auszu rotten ist und oft di« größte Kunst des Erziehers herausfordert. Man muß si« nur einmal beobachten, die lieben Klei nen, wie leidenschaftlich sie schon sein können, wie der Zorn ihre Gesichter ra thet und die Kampfbegier aus ihren Augen blitzt! Und das Faustrecht, das sie bei solcher verwerflich«» Gemiiths aufwalluog so gerne auszuüben bereit sind, contrastirt seltsam mit der Naivi tät unb«sangener Kindlichkeit, die ja doch immer der schönste Schmuck der Kindesseele sein soll. Dieser Leiden schaft mit ganzer Energie und unbeug samer Strenge entgegenzutreten, ist pädagogisches Gesetz, denn nicht selten artet dieselbe in Bosheit und Rachsucht, Schadenfreude und Berleumdungsfucht aus, dunkle Flecken im Kindergemllthe, die die verhängnißvollsten Folgen nach sich führen können. Sobald sich diese Laster bis in die Schule fortpflanzen, hat der Lehrer schon einen schweren Standpunkt, denn tvenn sich Geschwi ster nicht vertragen können, wie soll dies dann unter fremden Kindern möglich sein? Da hat der Lehrer oft nichts an deres zu thun, als Streitigkeiten zu schlichten und «inen steten Untersu chungsrichter zu spielen, und wie viel kostbar« Zeit geht dadurch für den Un terricht verloren! Verwandt mit diesem Uebel ist die häßliche Klatschsucht, die einem Kinde nicht schön ansteht und es dem Lehrer Individuen, die förmlich mit den Augen nach Stoff zum Klatschen und Ange ben suchen und ihre heillose Freude ha ben, wenn der auf's Korn Genommen« ftinen Merks bekommt. Der Begriff wahrer Nächstenliebe und innigen Mit gefühls muh "'cm in dcr Emilie ge weckt werden; Eltern sollen es unter keiner Bedingung dulden, ivenn sich die Kinder bei jeder kleinsten Gelegenheit verklatschen, also bestrebt sind, einander zu schaden. Das ist schon Uebelwollen, ' der pure Gegensatz von Wohlwollen, l das zu den sittlickn Ideen gerechnet wird! Es soll den Kindern verwehrt ' werden, Neuigkeiten zu erlauschen und auszutrommeln, weil eine solche Be gierd« nur denKlatschtrieb fördert, und dies ist ein« Leichtigkeit, wenn man ! ihnen kein Gehör schenkt und sie bei jeder Gelegenheit in die Schranken des ' Wohlwollens und der Menschenliebe 1 Auch das vorlaute Dreinreden kn die ! Gesvräch« Erwachsener ist eine häufig ' vorkommende Kindernnart, die unbe- ! sie den Grund zur Bescheidenheit un terwiiblt und das Kind zu einem sal- i sckxn Selbstgefühl verleitet. Das Kind > soll in Gesellschaft immer Emvfänger l sein, es soll sich bewußt sein, daß "es ' ein Recht zum Sprechen mir nach er folgter Aufforderung erhält, und dann , soll es ab«r auch beherzt, ohn« Ziererei und Geschämigkeit sein« Meinung sa» l gen in einer Form, die den guten Ton t der Erziehung erkennen läßt. Nichts > steht einem Kind« widriger an, als , vorlautes oder übertrieben verschämtes » Benehmen die goldene Mitte wird - sich auch hier als der beste Weg «r -i weisen. Lügenhaftigkeit ist nicht nur eine ! der meist vorkommenden, sondern auch - der gefährlichsten Kinderunarten, der , mit ganzer Wachsamkeit und eiserner ! Strenge zu begegnen ist. Der Geist der . Wahrhaftigkeit soll das Kind in jeder Lebenslage beseelen, die Wahrheit soll ) es freimüthig bekennen, wenn es auch , gefehlt und demnach Strafe zu gewär- tigen hat, und sobald es einmal sein« Zuflucht zur so oft entschuldigenden Nothlüg« nimmt, nistet sich in seiner Seele auch gar bald die Gewohnheits lüge «in, und nun sucht es Alles mit dem Deckmantel der Lüge zu verbergen. Aus dem jungen Liigser wird aber nur zu oft ein alterDieb und oft noch mehr, und schon deshalb, wie auch aus allge mein sittlichen Gründen, ist die Lüge mit der strengsten Strafe zu bedenken. Hier erweisen sich Lehr« und Beispiel als die besten Erziehungsmittel und insbesondere ist der Umgang des Kin des mit seinesgleichen streng im Auge zu behalten und sorgfältig zu controlli ren. Auch die Thierquälerei ist eine oft zu beobachtende Kinderunart, die nicht selten in blindwüthende Mordlust aus artet und jeglichen Keim von Mitge fühl erstickt. Die Erfahrung hat ge lehrt, daß die herzlosesten Menschen in ihrer Jugend grausame Thierquäler gewesen, und weil im Kinde der Zer-, störungstrieb im besonderen Maße aus-' geprägt erscheint, so hat di» Erziehung ihre ganze Kraft aufzubieten, diesem wilden Triebe Einhalt zu gebieten, wenn er zur Thierquälerei ausartet. W«cken wir in dem kindlichen Gemüth« das innigste Mitgefühl für die von uns abhängig« Thierwelt mit dem Hinweis, daß auch die hilflose Creatur demselben Schöpfer fein Dasein verdankt, d«n wir uns«rn Vat«r nennen, und daß es ein Recht auf sein kurzes L«ben hat, das zu schmälern eine große Sünde ist. Und sollt« diese Belehrung nichts nü tzen, dann vergelte man einmal Leid mit Leid, Schmerz mit Schmerz, und wir sind überzeugt, daß dieses letzte Mittel gewiß nicht seinen beabsichtigten, Zweck v«rf«hlen wird. Zu den Kinderunarten gehört auch di« Unordentlichkeit, die der zarten Menschenpflanze nicht schön ansteht. Schon das deutsch« Sprichwort und so manches gewichtige Dichterwort bringen uns den sittlichen Werth der Ordnung sliebe so recht «indringlich zu Gemüth«. Die Erziehung zur Ordnungsliebe ist im Eniebungswerke ein Capitel für sich alkin. „Halte Ordnung, übe sie, Ord nung spart dir Zeit MUH'!" sagt das Sprichwort ein K«rnsatz, d«r unserer Jugend nicht genug «ingeprägt werden kann. Mit gutem Beispiel heißt > es da vorangehen und die Controlle über des Kindes Bewegung im Hause muß eine stete sein. Ordnungsliebende Kinder werden früh zu Bett« gehen und früh aufstehen, weil diese Lebensord nung am meisten der Natur entspricht. Die Kleidung wird auf den bestimmten Platz zu legen sein, Bücher und Schrif ten sind hübsch beisammen zu halten; man wird kein Loch im Aermel, keinen fehlenden Knopf an Kleidung und Scknbwerk dulden, zur Schule dürfen die Kleinen nicht zu früh und nicht zu spät geschickt werden, und was im Wege liegt, muß ausgeräumt werden. Nur so gewöhnt man sich ein« sittlich« Leb«nsordnung an, und deshalb darf der Hang zur Unordentlichkeit auf kei nen Fall geduldet werden. Eine andere Unart ist die Unreinlich keit. Di« äußer« Reinheit ist der inne ren Unterpfand, und rein soll die Kin desseel« sein wie die Lilie. Bon der Reinheit hängt die Selbstschätzung nicht wenig ab, deshalb soll durch die Me thode der Gewöhnung das Kind früh zeitig zur Reinlichkeit geführt werden. Alles an ihm und seine Schulsachen soll blank und sauber sein, und das häusliche Beispiel muß derart beschaf fen sein, daß es zur Nachahmung dient. Das Haus muß die beste Schule der Reinlichkeit sein. Manches andere ließe sich noch an führen, doch beherzigen wir diese kurze Darlegung wärmstens. Im Keime begriffene Unarten sind noch leicht zu ersticken, sie sind die Steine, welch« der Sittlichkeit im Wege liegen, und weil die Sittlichkeit die Krone aller Erzie huna ist, so müssen dieselben hinwegge räumt werden mit dem Aufgebote der ganzen moralischen Kraft, so daß sich auch hier Schillers Wort bewährt: „Kannst du nicht sck>ön empfinden, dir bleibt doch, vernünftig zu wollen Und als «in Geist zu thun, was du als Mensch nicht vermagst!" Jenachdem. Mann: „Ich werde heute Abend den jungen Doctor mitbringen!" Frau (die mehrere hei rathsfähige Töchter hat): „Ist schon recht! (Klingelt: Köchin erscheint): Marie, wir bekommen heute Abend Be such, machen Sie eine fein« Bowle!" Mann: „Er ist ein äußerst netter Mann, den Jeder sofort lieb gewinnt!" - Frau (klingelt): „Marie, machen Si« für heute Abend auch einige Tor ten!" Mann: „Ebenso nett und lie- ' benswürdig soll auch seine junge Frau ' sein!" Frau (klingelt): „Marie, las- sen Sie das mit der Bowle und den Torten und serviren Sie Heute Abend nur Bier!" Kasernhofbliithe. Un terofficier: „Lümmelt sich der Mensch . wieder am Ouerbaum herum wie ein Zebra, das sich di« Streifen am Gum- inibaum Herausradiren will!" - ein Königreich in Miniatur. > „Königin Anna von Trinidad" ' dürfte wohl der stolzeste Titel sein, > welchen «in reiches Vankeemädel je mals erstrebt hat. An amerikanischen Goldkäfern, denen die millionenreichen > Papas europäische Marquis, Baron«, > Grasen, Lords, Herzöge und Fürsten ' gekauft haben, ist bekanntlich kein Mangel, allein zur veritabeln Königin ' hat es noch keine Tochter der amerika > nischen G«ldaristokratie gebracht. Diese Ehre nun soll der Tochter des Oel-Millionärs John H. Flagler, welche die Gattin des französischen Barons Harden-Hickey ist, zu Theil werden. Dieser Baron scheint das > Prototyp eines französischen Edel ' manns der alten Schule zu sein, wie sie Dumas der Aeltere in seinem be rühmtenNoman „Die drei Musketiere" so anziehend geschildert hat. Voller Muth und Verwegenheit, mit Muskeln von Stahl und scharfem Verstand be gabt, hat der 4(1 Jahre alte Baron, der aus einer alten irischen, zur Zeit der Verbannung der Stuarts gus England nach Frankreich geflüchteten Familie stammt, die ganze Welt durch wandert. Er war Jesuitenzögling in Namur und flotter Student in Leip zig? er besuchte die Militär-Akademie von St. Cyr und war mit Erfolg als Literat wie als Journalist thätig. Als Herausgeber des Journals „Tribou let" in Paris gerieth er in Tribulatio nen? 114 Male wurde er vor das Ge richt citirt und die ihm auferlegten König James der Erste. Strafen beliesen sich auf mindestens 300, cxX) Frs. Gewandt mit der Feder, führte er eme gute Klinge, wie er in einem Dutzend Duellen be wies. Als die französische Regierung ihm den Boden zu heiß machte, ging er nach England und von dort aus trat er auf dem' Kauffahrer „Astoria",! Eapt. Jackson, eine Reise um das Cap! Horn an. Durch einen furchtbaren Sturm verschlagen, kam die Barke an das Gestade der Insel Trinidad, zu dessen König Baron Harden-Hickey sich jetzt machen will. Dieses Eiland ist nicht mit der britischen Antilleninsel gleichen Namens zu verwechseln. Un seres Franzmannes Insel liegt unter 2V Grad 30 Minuten südlicher Breite > und 23 Grad 22 Minuten westlicher Länge, ca. 700 Meilen von der brasi lianischen KUstenstadt Victoria im at lantischen Ocean, und ist bei einer Breite von drei Meilen ungefähr fünf Meilen lang, sie ist felsig und mit einer Warze auf dem Antlitz der Mutter Erde vergleichbar. Menschen leben auf dem Eiland nicht,dagegen habenMyria- j den von Seevögeln und ungezählte Riesen-Schildkröten dort ihre Bau- ! Plätze! Is ist also gewissermaßen eine Entbindungsanstalt für das wilde Ge thier. Das Wappen von Trinidad. Dort hat Baron Harden-Hicky seine Flagge ausgehißt und dort will er als James der Erste seinen Thron aus richten. Seine zukünftigen Untertha nen will er sich selbst auswählen, damit dem Embryoreiche von Anfang an alle antagonistischen Elemente fernge halten werden. König James' des Ersten Unternehmen hat einen starken Operettenbeigeschmack, allein was ist in dieser närrischen Welt nicht Alles möglich, wenn man die ungezählten Millionen eines Krösus dcr Standard Oil Company, wie Papa Flagler einer ist, zur Verfügung hat? Auf der Bühne oder: Ver fehlte Wirkung. Volk: „Brod, Brod, gieb uns, o König! Wir sind dem Hungertode nahe! Betrachte unsere abgezehrten Gestalten!" Eine Ueberraschung. Wittwer (zu seiner 16jährigen Toch ter): „Essie, weißt Du schon, daß un- ! " sere Haushälterin, sich verheira-then ! wird?" Essie: „Wirklich? Na, ' Gottlob, daß wir dieses abscheuliche, > häßliche Ding los werden. Wen hei- > rathet sie denn?" Wittwer: „Mich!" > Japanische Kriegsschiffe. , „Auf dem Felde der Ehre" in dem - fernen Ostasien krachen die Kanonen, » daß es nur so seine Art hat. Es ist i offenbar, daß die „Japs" bei den , Preußen nicht umsonst in die Schule i gegangen sind, denn sie vermöbeln die i schlitzäugigen Chinesen nach allen Re l geln der modernen Kriegskunst. Ob - auch schon ein japanischer „Kutschke" . erstanden ist,um Li-Hung-Tschang,den j chinesischen „Napolium", zu besingen, , wie dies im Jahre 1870 Napoleon dem Drittengeschah? > Nan! wa. > In unseren Illustrationen bringen wir naturgetreue Darstellungen der japanischen Marine. Dieselben sind nach photographischen Aufnahmen, welche sich in der Sammlung des Lieutenants Miyaoka, des Marine- Attaches der japanischen Gesandtschaft in Washington befinden, angefertigt. Der Kreuzer „Naniwa", welcher die bedeutende Fahrgeschwindigkeit von 19 Knoten hat und mit allen modernen Einrichtungen versehen ist, hat in dem jetzigen Kriege mit der Vernichtung des chinesischen Schiffes „Kow Shing" einen bedeutenden Erfolg errungen. Matrosen der Naniva. Grunde des Meeres. Eine Gruppe von Theerjacken des „Naniwa" stellt die zweite Illustration dar. Es sind offenbar kernige Gesel ' len, deren untersetzte Gestalten i schweren Dienst an Bord eines Kriegs l schifses wie geschaffen erscheinen. Die Vorbereitungen zu einem Torpedo- Exercitium veranschaulicht die dritte Torpedo-Uebung. Illustration. Das Faß wird in See gelassen dient als Ziel für d^ie die Instructionen ihrer Ossiciere auf fruchtbaren Boden gefallen sind, erhellt aus der Promptheit und Accuratesse, mit welcher das chinesische Schiff „Kow Shing" in den Grund gebohrt wurde. N a g a u r a. In dem Schulschiff „Nagaura" be sitzen die „Japs" ein Fahrzeug, dessen moderne Einrichtungen es ermöglichen, denen kürzlich von Eingeborenen ein Kreuzer von 4600 Tons Deplacement vollendet wurde, gewiß eine respektable Leistung. Behobener Zweifel. ! „Andreas, wirst du morgen kom men?" „Ich bin noch im Zweifel —" „Es gibt Spanferkeln, Andreas." „Ich komme bestimmt." > Doppelt reißt nicht. Sie: „Unsere Hochzeit bis Octob«r verschieben? Unmöglich! Wenn ich Dich , im August nicht Heirathe, kann ich es ' überhaupt nicht!" Er: „Warum ' nicht?" Sie: „O Mr. Simmons bat mich, ihn im September zu heira- ' then, und icj v>'!',sprach cs ihm." Meine erste Lustsahrt. ' 5 ! > WaS ich nie geglaubt hatte, war ge t scheh'n! Ich hatte ein lenkbares Luft > schiff erfunden! Da sah ich cs vor ° mir in schönster Deutlichkeit dcr e Ballon, dem ich wieder die alte reelle ' Kugelgestalt gegeben hatte und unten an dem Ballonreif hängend mein lenk bares Luftschiff von weitem nicht > unähnlich einem riesiger Bogel mit . Schwung- und Schwanzfedern. Nur, > daß die Federn aus dem seinstgeschla genen Aluminium und der Leib deZ Bogelkörpers mit seinem spitzen Schnabel aus demselben Stoff bestan den, also ungeheuer leicht waren und dennoch sich von einer ungeheuren Fe stigkeit erwiesen. Und indem meine Angm vollcr Freude auf dem glänzenden Chaos von mattgelber, vom einströmenden Gas bereits strass gespannter Seide, von weißglänzenden Flügeln, Rädern unZ von scharf sich abzeichnensem dunklem Strickwerk hafteten, fühlte ich mein > Herz von einem Hochgefühl geschwellt, ' wie ich es nie zuvor empfunden hatte. > Die unzählige Menge, die ringS um , den Ballon-Füllplatz meines Äufstei > gens harrte, war voller Spannung und mit einigermaßen begreiflicher l fieberhafter Erregung ging auch ich an die letzten Vorbereitungen. Meine ! Hände schienen Zauberkraft zu besitzen ' im Handumdrehen waren die letz tcN'Schwirigkeiten beseitigt, ich sprang in den metallenen Logelleib, der die Gondel darstellte uns schon sauste ich empor in die stille, reine Abendluft, immer höher, immer höher im Nu verschwand die Erde, die jubelnde Menge unter mir. nichts hörte, nichts vernahm ich mehr in lautloser Stille segelte ich meinem Gefühl nach du.ch ein Nichts dahin, selbst ein Nichts, ohne Willen, ohne Gefühl,ohue Denkkrast, nur erfüllt von einem ru higen, seligen Gefühl des Glücks. Endlich kam ich zu mir selbst zu rück! Es war schon dunkier geworden, aber das mattschimmernde Metc>l! meiner Flugmaschinerie stand deutlich vor meinen Auzen. Ich ergriff die Kurbel und fetzt: die Flügel in Bewe gung. Prächtig meine Erfindung Luftschiff vorwärts. Und nun setzte ich daS Gegenrad in Bewegung ein plötzlicher Ruck wie das Anhalten eines Wagens, wenn man die Pferde zurückreißt das Luftschiff stand und bewegte sich cuf weiteres Drehen dcr Kurbel so gehor sam zurück, wie ein rückwärts gesteuer ter Nachen. gelöst! die gefiederten Bewohner der blauen Luft riesige Ungeheuer mit Metallflil geln und -Schwänzen unter ihn^n Menschheit schenkte. nur das Licht der Sterne über mir zeigte eine sanfte Helle, unter mir, die Welt, lag in finsterer Nacht. Gesagt gethan! Ich ließ das senschnellt entwich das Gas, die ungeheure Kugel legte sich auf die Seite und der nächste Augenblick mußte meinen jähen Absturz in die Tiefe unter mir bringen, mich und mein Luftschiff unrettbar in Atome zerschmetternd. Instinktiv machte ich einen Satz aus meiner Gondel auf die metallene Spitze, die von einem starken runden ! Knopf ausging.zu und klammerte nuch daran fest, während mein Luftschiff lautlos hinabglitt und in dem Duntel unter mir verschwand. Und jetzt er- > kenne ich die Situation. Bei meinem Dahinstreichen über die Dächer bin- ' n,.'g. habe ich nicht an die Kirchtbiirme > gedacht und bin mit meinem Ballon ' recta via in den Blitzableiter cincs Kirchthurms hineingesegelt. ! Da hing ich nun in fürchterlicher i Pein hoch oben auf dem Knopf, mit j letzter Anstrengung mich s-stzuhalien > trachtend. Unter mir die gähnende Tiefe, über mir die Sterne, zu tan- i ,en schienen und der höh- j nisch mich anzulächeln schien, als wollte er sagen: Alter Freund, mit oem i Luftfahren ist das nun vorbek wärst nit auffi g'stiegen, wärst nit abi g'fallen —! ! Ich will schreien, «der kein T>m . dringt aus meiner Kehl«. ,';ch suhle, r die den Knopf umklammert haben, ab e rutschen. Noch einen Moment und , alles ist vorüber meine Hände gl«:» t i Nii x „Um Gotteswillen, was haben Sie i „Mein Luftschiff vom Kirch , ihurm!" ächzte ich. i „Was Luftschiff und Kirchthurm . Bett Ich hebe ! nem Bettrand Platz. Golt sei Dank! i Also kein Luftschiff, kein Kirchthurm, l zimmers. , Nichtig gestern Abend hatt; ich l «in Werk über Luftschifffahrt geleftn Nothwendigkeit erweisen, die Kirch thurmspitzen mit Laternen zu verse hen ! , Ter Gipfel der Bequemlichkeit. Für alle Diejenigen, welche dem Wahlspruch huldigen „Bequemlichk«it ist das-halbe Reisen", dürste ein« Er findung von Interesse sein, welche ein Willibald. Gestern Kuhstall, Hitze stramm!» — Heute Prebischthor; Gruß i Dein Theodor. ! Von der herrlichen Koppe, bedeckt mit Schnee, Euer Sohn M. W. Mit innigem Gruß Deine Wanda. Bei sechsundzwanzig Reaumur Mit Gruß Dein stets fideler Fritze. > ten dürfte. Praktischer ist die sür Fe lautet nämlich: Hier sitz' ich an der Ostsee Strand Und buddle froh im Dünensand. Spitz. Concertsängerin: „Den ken Sie sich, die eine Arie mußte ich gestern dreimal wiederholen!" Freun din: „Wahrscheinlich war das Publi kum der Ansicht, es wäre ganz gut, wenn Sie die Arie noch ein paarmal „Vom Finger? Wie ist das möglich?"' „Wie das möglich ist? Natürlich Guterßath. Baron Pump in Deinem Leben Niemandem etwas schuldig wirst. Bist Du es aber ein mal, dann bleibe es!" Schlimmer Trost. 'Toch ter (weinend): „Ach, Papa, heute birr ich schon dreißig Jahre all!" Bater: „Sei ruhiq, mein Kind, das wird auch vcrübergehen!"