4 Seranton Wochenblatt, erscheint jeden Freitag Morgen. Office: Sil Lackawanna Avenue. »2 00 jährlich Wochen-Rundschau. Inland. Obwohl das Schicksal der Tarifbill, welche noch immer der Unterzeichnung durch den Präsidenten harrt, genau ge nommen in der Schwebe ist, so weiß man doch schon jetzt, daß er dieselbe ohne seine Unterschrist nach Ablauf der gesetzlichen Frist von zehn Tagen Gesetz werden las sen wird, ohne von seinem Vetorecht Ge brauch zu machen. Wie man sich schon vorher denken konnte, ist die Beschlußfäh igkeit seit der Erledigung der Tarifbill in beiden Häusern ernstlich gefährdet. Na mentlich im Senat sind fast die Hälfte der Gesetzgeber dauernd abwesend. Auch die von Hill eingebrachte Anarchistenbill leidet unter diesem Uebelstand, und wird wohl kaum in dieser Sitzung zur Erledi gung kommen. Auch werfen die kommenden November wahlen ihren Schatten voraus, und viele Gesetzgeber haben frühzeitig Veranlass ung, die Ausbesserung ihrer schadhast ge wordenen Zäune vorzunehmen und sich das Vertrauen ihrer Wähler, das sie und ihre Partei so oft und schmählich getäuscht haben, womöglich zurückzuerobern. Man cher mag sich wohl verlegen hinter'm Ohr kratzen und bedenklich mit dem Kopf schütteln, denn an plausibel» Entschuldi gungen und Ausreden für die gröblichen Verstöße gegen die Parteiplatform, für die vielen Wortbrüche und heimlichen Fußtritte gegen die gerade und ehrliche Politik des Präsidenten dürfte es wirklich mangeln. Doch—ein echter Politiker ist um eine Auskunst nie verlegen, und— kommt Zeit, kommt Rath. Hell entbrannt ist der Kamps um den Kentuckier Congreß distrikt, welchen bisher der biedere Wil liam Breckinridge seit vielen Jahren un bestritten inne hatte. Sein muthiger Gegner Owens hat alle diejenigen Wäh ler auf seiner Seite, welche an der schmachvollen moralischen Bloßstellung des bisherigen Vertreters in dem von Frl. Pollard gegen ihn angestellten skandalö sen Prozesse Aergerniß genommen haben. Die Populisten mit ihrem gummiartig dehnbaren und weitmaschigen Programm, welches nach dem Grundsatz: Wer Vie les bringt, wird Manchem etwas bringen, gezimmert ist, suchen sich überall Freunde zu erwerben. Von Coxey, dem inild lächelnden General der Enterbten, und seinen Rittern von der traurigen Gestalt gaukeln sie zu den Silberbolden hinüber und tauschen auch mit ihnen innige Hän dedrücke aus, während sie zugleich den ab seits stehenden und düster grollenden Ar beitern verständnißinnige Blicke zuwerfen. Der Präsident hat sich nach einer kur zen Erholungsfahrt nach der Buzzard nach Washington zurückbegeben, während der Abgeordnete Wilson, der geistige Ur heber der radikalen, aber schmählich unter- Reise nach Europa seine tiüben Ersahr ungen zu vergessen suchen wird. Johnson von Nord-Dakota hat eine Bill eingebracht, die unbegrenzte Aus- Prägung von Silberscheidemünzen zu ge statten, da angeblich durch eine im Jahre 1876 vorgenommene gemeinsame Reso lution der Höchslbetrag der zu verausga benden Silberscheidemllnze auf 60 Milli onen beschränkt worden ist und das Be dürfniß nach kleineren Geldsorlen diesen Betrag weit übersteigt. In trefflicher Weise bat der Michiga ner Richter Cooley in seiner Rede, mit eröffnete, die modernen anarchistisch socialistischen Tendenzen gegeißelt. Er erblickt dieselben verkörpert in der Coxey- Bewegung, in dem großen Eisenbahnslreik Reste der „Jndustricarinee' behandelte, ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Noch stärker kommt der Zug nach soci beschämend ist. Und nun der jüngste Eisenbahnstreik sammt Allem, was damit zusammenhängt. Die Erklärung des Boycotts gegen die Pullman-Wagen und der daraus resulti rende Sympathiestreik war ei» socialisti wurden, mit echt socialistischer Rücksichts losigkeit, die Interessen anderer Theile des Gemeinwesens am liebsten als gar den Haaren lagen. Ausland. Auch nach Deutschland haben die jüng sten Ereigniss« ihren «chatten gewvifcn, neuen in Aussicht stehenden Socialisten gesetzt und einer Beschränkung des Ver eins- und Versammlungsrechts. Die Ankündigung von einer veränderten Stellung der Negierung gegenüber dem Andrängen eines großen Theiles der ös- Ztg." in Aussicht gestellte Beschränkung hat die Centrumspresse in große Unruhe versetzt. Um die Gemüther wieder zu beruhigen, versichert die „Norddeutsche", Das Gerücht, die Polizei habe^Beweise cago gestanden, wird von der Polizei selbst widerlegt. Nach Aussage der bei den Haussuchungen n, den Wo^nunge^ lassen. Bei dem diesjährigen Rochussest in Bingen hielt der Bischoff Dr. Haffner aus Mainz die Festpredigt. Die von dem Obeistlieutenant von Egidy kürzlich veröffenlichte Charaktcrstudie über den inzwischen dem Henkerbeile verfallenen anarichistischen Präsidentenmörder Ca serio, welche den Verfasser zu einer längeren Auslassung über das Wesen des Anarchismus und schließlich zu der Sentenz führte: „Wir müssen den Blutsanatiker von dem Edelanarchisten unterscheiden lernen" gaben dem Bischof das Thema zu seiner Predigt. Bischof Haffner ging mit der von Herrn v. Egidy eingeleiteten Bewegung, welche ~Religion ohne Dogma und Ritual" verlangt, jedes Kirchenbekenntniß für hinfällig erklärt und damit den Begriff „Consession" aus dem öffentlichen und allmählich auch aus dem sonstigen Leben wegdisputiren will, scharf in's Gericht. Er erklärte seinen andächtigen Zuhörern, die von Egidy gewünschte ethische Kultur wollte Gott ganz und gar verdrängen; ohne Gott sei aber keine Sittlichkeit möglich. Schließlich ging der ehrwürdige Geistliche in seinem Eiser für seinen Glauben so weit, daß er versicherte, die Anhänger des falchen Propheten Egidy seien civilisirte Bestien, aber keine Menschen, die das Ebenbild Gottes in sich trügen. Selbstverständ lich hat diese Predigt nicht nur bei den gläubigen Christen, sondern viel mehr noch bei den Jüngern Egidys großes Aussehen gemacht. Oktober nach Frankfurt a. M. einberufen hat, ist jetzt auch die vorläufige Tages ordnung für den Parteitag bekannt geworden. Dabei muß es auffallen, daß die bisherigen Oberführer Bebel, Singer und Liebknecht nicht unter den will, sollte nicht verfehlen, dem Musik- Fest an beiden Tagen beizuwohnen. Gesammlpreise im Werthe von SI4SV Häringe, Holländische Häringe beim Dutz end oder Fäßchen bet Widmayer, No 530 Lackawanni Avenue. Herr und Frau Conrad Schröder und Sohn kehrten am Freitag nach einer ldtägigen Erholungstour aus dem Osten zurück. Beide Zweige des Stadtrathes werden wahrscheinlich diesen Donnerstag Abend vertagte Sitzungen abhalten, da Eine Agitation für die Neupfla sterung von Penn Avenue, zwischen Lackawanna und Spruce, mit belgischem Pflaster ist im Gange. Schon aus sani» tärischen Rücksichten sollte das Holzpfla ster entfernt werden. In vorletzter Montag Nacht wurde das Wohnhaus von Frank Connell um Silberwaare und andere Artikel beraubt und am Donnerstag faßte die Polizei in Binghamton zwei Männer ab, welche die gestohlenen Sachen in einer Hand tasche bei sich halten. In der Schulbehörde am Montag Abend erschien ein Vertreter der Bürger von Bellevue und erklärte, daß 275 Kinder des annektirten Distriktes des Un terrichtes entbehren müßten, da kein SchulhauS vorhanden sei. Das Lehrer comite ward beauftragt, in der Angele genheit zu handeln. Ald. Wright behauptet, daß er allein ein Recht habe, Trauungen im Courthause vorzunehemen, da dasselbe in seinem Distrikte liege und ein anderer Aldermann kein Recht dort habe. Wir glauben, daß sich Herr Wright irrt, denn das Gerichtsgebäude ist ein County- Institut und kein städtisches. In Laceyville. Wyoming County, geriethen George W. Kelley und Adal bert Halsord auf dem Heimweg von einer Festlichkeit wegen einer Rechnung in Streit, welche Halsord bei Kelley schuldig war. Halsord ergriff Kelley am Halse und spaltete ihm den Schädel mit einer Axt. Kelley starb an den Folgen und sein Mörder ist entflohen. Während Jakob Hoover von Nord Washington Avenue am Montag Abend sein Töchterlein von dem Geleise der Straßenbahn riß, um es vor demUebersah ren zu bewahren, ward er selbst getroffen und eine Strecke weit geschleift. Er trug Wunden am Kopse, der Schulter und anderen Körperlheilen davon, die jedoch nicht gefährlich sind. Trotzdem Herr Pastor Ludwig Schabinger erst kurze Zeit seine Stelle als Seelsorger der evangelischen Ge meinde in Archbald bekleidet, hat er sich doch bereits das Zutrauen seiner Ge- Joseph, Mo., über süns Jahre als Prediger, später in Hanover, Mo., und zuletzt in Marysville, Kansas, und in all diesen Stellungen hat er sich als betheiligten. Während des Abends sei. Darüber empört, ergriff die Frau ein großes Messer, welches aus dem Tische lag und rannte es ihrem Gatten dreimal in den Leib. Er starb am näch sten Morgen. Die Frau flüchtete sich »ach den Bergen. Beschlüsse zu Gunsten des West Lacka wanna Viaduktes gefaßt. Die guten bis die Beisteuern von je SlO.OOO seitens der D. L. 6 W. und der Traction Unternehmen. Die Delegatensitzung des Nordöst lichen Sängerbundes von Pennsylvanien und es waren 37 Delegaten bei der Sitzung anwesend. —Der Scranton Liederkranz kündigte seinen Austritt aus ven vorgenommen, die wichtigste davon in Betreff des Preissingens.—Abends vereinigte ein Bankett die Delegaten und ch lUI ndsu ch Usth IN i^atar/h> Reo. itdmard « Wilsons «roollyn, New Vorl. Dr. August Bicentg's -»H-Oamburger Trop^en^K«- da« große deutsch« Blutrelntgungiinlttel gegen Blvtkankheiten, Uuverdaulichkeit. Magenleiden. Leberleiden, Dyspepsie, Uebrlkeit, «opswrh, Schwindel, «iliös» Anfälle. BrrdauungSbeschtverden, WH» Magen- und Nierenbrschwerdrn. Leiden des weiblichen Geschlechts. Unfittlttg da« teste Mittel. Prel«, tw k Miller (Nachfolger von Beadle k Steell), NU Penn Ave. Edwin E, Teal, 24 üaikawanna Ave» da» berUhmte White Sponge Mehl. s'w"ik Widma«er, Delikatessen, Germania Lebensdersicherungö-G.sellschaft von Rcw ?jork. Feuer- und Unfälle - Versicherung der „Merchant«" von Reivark, X. z. A. 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Die Cholera tritt in Europa immer schlimmer auf—in Ostpreußen, in Riga, in Amsterdam, Rotterdam und Mastricht, St. Petersburg, Warschau sind Hunderte an der Seuche gestorben. ln Pullach in Bayern ist der Chef- Redakteur der in München erscheinenden „Bayerischen Zeitung", Friedrich Reu sche, der ehemalige Privatsekretär Lassal le's, im Alter von St Jahren gestorben. Während der am 20. d. M. been deten Woche sind aus verschiedenen Thei len des Deutschen Reiches im Ganzen 23 Cholera-Erkrankungs- und ebenso viele Todesfälle infolge von Cholera ange meldet worden. Aus Stuttgart wird gemeldet, daß König Wilhelm am 4. September von dort nach Danzig abreisen wird, um als Gast des Kaisers Wilhelm den großen Manövern des 1, und 17. Armeecorps beizuwohnen. In der hannoverschen Stadt Leer, Landdrostei Aurich, hat der Kaufmann Pohlmann, welcher mit Passiven im Be trage von fast einer Million in Conkurs gerathen war, seinem Leben durch Selbst» mord ein Ende gemacht. Der Korrespondent des Londoner „Daily Telegraph" weiß aus Berlin zu berichten, daß Kaiser Wilhelm beabsich» tige, den Sedantag als National-Festtag abzuschaffen und einen anderen Feiertag für denselben zu substituiren. Der aus Schrick in der Bezirks hauptmannschaft Mstelbach in Nieder österreich nachUnterschlagung von ihm ver walteter Kirchengelder veidustete katholi sche Pfarrer Scherzer ist in Wien ver hastet worden. Scherzer war einer der rabiatesten antisemitischen Hetzkapläne. Wie man aus München erfährt, wird das dort garnisonirende A. Feld- Typhus erkrankt find. Einer Wiener Meldung zufolge ist der Feldmarschall - Leutenant Heinrich liegt. Schalls Graf Mottle, des großen^ Strate gen, sein soll. ovo Francs v-ranschlagt. Die Pläne werden jetzt der italienischen Regierung station Wildpark jetzt jedesmal bei der Abfahrt wie bei der Ankunft des Kaisers eine Abtheilung unisormirter Schutzleute schlüssen der „ItMer Pereinigung" er- Jndustrielle ausgestellt. Die „Messe" ung mehrerer Anhänger der Umsturz- theorie. , Dampf Wäscherei Theo. H. Pittack. III? und IUI» «sh Straß». Zenke's Hotel, 215 Penn Adr., Serautou, Pa. Rhein-, Mosel- und Ungarweine. «lbert Zenke. V. W. Zänglein. Praktischer Pianomacher Arbeit «arantirt, Auftrage per Post erbeten un ter O. Boz liis, oder in Reichere» Juwelier Deutsch-Amerikanische Gemeinde - Schnle der