Deutsche Loeal-Nachrichtcn. Berlin. Eine brutale Scene spielte sich kürzlich hier ab. Es wer den zur Zeit u. A. drei große Neubau ten aufgeführt, die der Baumeister H. Stutze „fundirt". Dieser Tage begab sich der Malermeister Werzat, von der Firma Augustin und Werzat, aus den ster" fielen über den „unverschämsten Meister" her und schlugen so gründlich auf ihn ein, daß der Aermste nach dem Eliswbeth-Krankenhaiise überge führt werden mußte. Der Tod trat bald nach der Einlieferung ein. Die ser Tage ist im Reichsbantgebäude, ver muthlich im Raume der Haupltasse.ein geschnallten Geldtasche 23,000 Mark ist'S tödtet wurde das Reitpferd des Fabrit besitzers Otto Nischte. Das Thier Stunden krepirte. Neustettin. In Karpen bei Dramburg ist infolge des Genusses nes Knechtes ist hoffnungslos. Wir fitz. Bei dem Chausseebau Mrotscyen-Liibenwalde wurde in einer Tiefe von 2 —3 Fuß in der Erde das Stelett einer Frau aufgesunden. Der Schädel zeigte Spuren einer gewaltsa men Todesursache durch Schläge. Per sonen wollten an zwei vorstehenden Zähnen im Schädel die vor ca. 9 Jah ren verschwundene Käthnerwittwe K.cz kowska aus Mrotschen erkennen. Unter dem Verdacht, die Wittwe ermordet zu haben, wurde der Schwiegersohn der selben, der Gärtner 8., verhaftet und dem Gefängniß in Natel zuge führt. Königsberg. Auf dem hiesigen Jahrmarkt zerbrach ein mit Benzin gefüllter Ballon. Knaben setzten die Flüssigkeit in Brand, infolgedessen drei Buden verbrannten. Dabei wurden aber auch eine Frau und ein vierjähri ges Mädchen von den Flammen er griffen; die Frau war alsbald todt, das Kind wurde gerettet, liegt jedoch hoffnungslos darnieder. Eine große Panik hatte sich der Marttbefiicher be mächtigt. Lyck. Aus geringfügiger Ursache hat ein Ehepaar bei Sensburg Selbst mord begangen. Die Frau'hatte in ihrer Gastwirthschast Branntwein ver kauft, der nicht den vorgeschriebenen Stärkegrad besaß, und war deshalb zu 3 M. Geldstrafe verurtheilt worden. Auf der Rückkehr von der Gerichtsver handlung stürzten sich beide in einen See. Die Leichen wurde» gefunden. Vrovin, UirNprrnlio». Zvppot. Jüngst kam es hier in einer Schöffengerichtssitzung zu einer interessanten Rechtsfrage: es handelte sich nämlich darum, festzustellen, ob ein Mann obdachlos fei oder nicht, der in einem unbenutzten Ziehbrunnen wohn te. Da er sich diesen durch eine Bret terunterlage und ein darüber genageltes Dach so wohnlich eingerichtet hattet daß er sogar dar?» kochte, so wurde von Seite des Richters angenommen, daß er immerhin als Wohnung anzusehen sei. Halle. Der Mörder Wetzestein, dem bekanntlich eine Anzahl von Frauenmorden zur Last gelegt wird, verharrt zwar noch immer bei seinem Leugnen, aber die Kette der Judicien hat sich um ihn so eng geschlossen, daß er als überführt angesehen werden Naumburg. Die Handarbeite rin Fritzsche in Kayna, dic im Früh jahr die Botenfrau Höfer daselbst im Bett ermordet und deren Dienstmäd chen schwer verwundet hatte, ist von dem hiesigen Schwurgericht wegenTodt schlags zu lebenslänglichen, Zuchthaus und wegen verursachten Todtschlags zu zehn Jahren Zuchthaus und zu den üblichen Nebenstrasen verurtheilt wor- Zeitz. Spurlos verschwunden ist von hier der 22 Jahre alte Registrator Alfred Domnick, Sohn des Gasthofs besitzers in Liebemllhl in Ostpreußen. Man befürchtet, daß er verunglückt ist. während der Tender und die folgenden Wagen weniger gelitten hatten. Der Loconwtivführer und der Heizer sollen leider schwer verletzt worden sein. Osnabrück. In Gohfeld hat ein Mattenmacher dieser Tage die Taufe seines 25. Kindes gefeiert. Katt o w i tz. Die Oberin des Hüttenlazareths zu Hohenlohehüte, Magdalena v. Walter, sprang auf der Fahrt zur Kirche, als die Pferde scheu ten und durchgingen, aus dem Wagen und blieb sofort todt. R a t i b o r. Vor dem hies. Schwur gericht stand wegen Unterschlagung amtlicher Gelder der Kreisschulinspet tor Dr. Phil. Heinrich Engelen aus Fultschin. Das Gericht verurtheilte den Angeklagten, welcher sich seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft befand, einem Jahre und sechs Monaten A l tona. In Wieseldorf hart am Bockstedter Lager ist ein Gastwirth ge legentlich einer zwischen Militär- und Civilpersonen entstandenen Rauferei von einem Artilleristen in die Brust ge schossen und derartig verletzt worden, starb. Hadersleben. Der Kaiser hat aus seinem Dispositionsfonds für die Ausschmückung der hiesigen Marien kirche 170,000 M. zur Verfügung ge verwandt werden, daß zur innerenAus stattung 48,000 M., wovon die drei großen Fenster allein 12,000 M. losten 120,000 M., zu denen die Marienge meinde noch einen Zuschuß von 16,000 Mk. liefert, dienen für einen Thurm bau. Kiel. Der hiesige Zahnarzt Erich ist mit seiner Geliebten nach Schleswig heimlich entwichen. Dort haben sich Beide in einem Gasthof vergiftet. Eobl e n z. Dieser Tage wurde ein Lehrer des hiesigen Conservatori ums der Musik, Sohn eines württem bergischen Finanzrathes, wegen Ma jestäts-Beleidiguiig verhaftet. Anläß lich der Ermordung Carnots hat er sich Beleidigungen gegen die Potentaten im Allgemeinen und gegen den deutschen Kaiser insbesondere in einer hiesigen Beamten-Familie zu Schulden kommen lassen. Düren. Auf der Station Huchem der Strecke Düren-Jülich wurde der Wirth Breuer aus Pattern vom Per sonenzug erfaßt und sofort getödtet. Elberfeld. Das Schwurgericht verurtheilte den Kaufmann und Cigar renhändler August Preyer von Barmen wegen betrügerischen Bankerotts zu 1 Jahr und 9 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Gels e n k i rch en. In drei Ta gen haben vier Menschenleben ein ge waltsames Ende gefunden. In Brau bauerschaft wurde ein Mann erstochen und in Schalke am selben Tage eine Frau von einem polnischen Bergmann erschlagen. Am folgenden Abend ersta chen junge Burschen aus dem Molkte platz einen Arbeiter und in der Nacht darauf ermordete ein Bergmann in der Heinrichstraße seine Frau, als er sie bei einem Kostgänger fand, zu dem sie in unerlaubten Beziehungen gestanden ha ben soll. Köln. Der 36jährige Tagelöhner Stack, welcher jüngst im benachbarten Orte Frechen mittelst eines Brecheisens den 24jährigen Sohn einer Wittwe, mit welcher Stack ein intimes Ver hältniß unterhielt, erschlug, wurde so eben unter Annahme mildernder Um stände zu zwei Jahren Gefängniß ver urtheilt. Mü lheim a. Rh. Zwei hiesige Restaurateure erhielten dieser Tage eine Zuschrift seitens der Oberpostdirektion zu Köln, worin ihnen die Fernsprech verbindung mit Köln genommen sei, weil man soll's nicht glauben ihre Fernsprecher auch von Gästen be nutzt würden. Wegbe r'g. Der Gerichtsvollzieher Kümmel aus Beeck ist nach Unterschla gung amtlicher Gelder flüchtig gewor den. Minden. Vor Kurzem feierte I unser ältester Mitbürger, Herr Joh. j Vogeler, im Kreise zahlreicher Kinder. Enkel und Urenkel zum zweiten Male! seine silberne Hochzeit. In erster Ehe! war er 35 Jahre verheirathet; nach 10- jährigem Wittwerstande schritt er im 64. Lebensjahre zur zweiten. Der! jetzt 89jährige Greis erfreut sich noch! voller körperlicher und geistiger Fri- ! sche. Werl. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde der Ackerbürger Hellmann von j einem Schnellzuge überfahren. Der Tod trat sofort ein. Fra nkfur t a. M. In der zwei- ! tägigen Schwurgerichts - Verhandlung! gegen den Kaufmann Karl Weisenbur- ! ger wegen betrügerischen Banlerotts j wurde der Angeklagte zu vier Jahren Zuchthaus und ajährigem Ehrverlust I verurtheilt; der Staatsanwalt hatte 8 I Jahre Zuchthaus beantragt. Wiesbaden. Eine neue Eisen bahnverbindung zwischen Wiesbaden und Biebrich ist im Plane. Die tgl. Eisenbahn Behörde will in der Ge gend der Hammermühle abzweigend ein dir-etes Geleise nach Biebrich- l Rheinbahnhof legen und zwar unter der Bedingung, daß die Städte Wies- I und Biebrich eine aewisse Ein- ! chenden Betrag garantire». ! Lübeck. Das Schwurgericht ver- j urtheilte die Hebamme Dangmaack zum! Tode, weil sie »ach der Entbindung ei- nes Mädchens deren Kind für 100 M. ! tödtete. Das Mädchen wurde wegen! Beihilfe zum Morde zu einem Jahr I Gefängniß und der Vater des getödle-1 teil Kindes wegen Anstiftung zum Morde zu vier Jahren Zuchthaus ver urt heilt. Salzuflen. Bei dem Aufmarsch der Schützen am Schiitzenfesttage ereig nete sich ein Unfall. Ein Schütze, der Besitzer eines Steinbruches, Namens Moritz, wollte den Arbeiter Bröker, der als Schütze ebenfalls im Zuge war, zum Scherz dadurch in Furcht setzen, daß er, nachdem er sein Gewehr mit ei nem Zündhütchen versehen, auf Bröker anlegte und losdrückte. Zum Unglück war das Gewehr ohne Wissen des Moritz geladen. Der Schuß ging los und tödtete Bröker. Der Thäter wurde sofort verhaftet. Oldenburg. Dev lutherische Pastor Dr. Partisch wird steckbrieflich verfolgt. Man vermuthet, daß der selbe nach Amerika geflohen ist. Es soll sich, wie beim Prediger Müller in Goldcnftadt, wieder um großartige Unterschlagungen handeln. Eise nach. Die Villa Reuter da hier wird dem Vernehmen nach zu ei nem Hospiz für alt« würdige Schrift steller eingerichtet werden. F r a n t e n ha u s e n. Dieser Tage fand die Eröffnung der Bahn Reins dorf - Frantenhausen statt. Es steht mit Sicherheit zu erwarten, daß mit dem Anschluß Frankenhausens an das Eisenbahnnetz das von Jahr zu Jahr mehr besuchte Solbad in weitere Aus- Gera. Der Mühlenbesitzer Wohl leben aus Scheubengrobsdorf, welcher hier über «>OO M. erhoben hatte, ist Horde Zuhälter überfallen und mit ei nem Zaunpfahl durch mehrere wuchtige Hiebe auf den Kopf niedergestreckt wor den. Auf ausgestoßene Hilferufe hin sind indeß zwei Geraer Jäger, die auf dem Anstände gewesen waren, hinzuge kommen, worauf die Angreifer geflüch tet sind. Es sind bereits vier derselben verhaftet worden. Wohllebens Verle tzungen sind so erheblich, daß an sei nem Aufkommen gezweifelt wird. Heldvungen. Auf dem hiesi gen Friedhofe ist der 15jährige Sohn des Friedhofwärters beim Vogelnest suchen so unglücklich von einer Tanne auf ein eisernes Grabgitter gestürzt, daß er sich förmlich aufgespießt hat und erst nach geraumer Zeit aus seiner Lage befreit werden konnte. Der Verun glückte liegt jetzt hoffnungslos darnie der. Weimar. Zum Nachlaß Goethes hat sich jetzt noch eine Erbin gemeldet, die in einem entlegenen Dorfe Bayerns ihren Wohnsitz und jetzt erst erfahren hat, daß in dem Testament ein Legat für etwaige weitläufige Verwandte ausgesetzt sei. Dieses Legat ist seiner Zeit einem solchen aus 6. Grad zuer kannt worden, während die jetzt auftre tende Reflektantin behauptet, nachwei sen zu können, daß ihre Verwandtschaft aus fünftem Grade sei. Die Untersu chung der Ansprüche ist nach der „Wei marer Zeitung" im Gange. Dieser Tage sind 41 Socialdemokraten wegen beim „Bier- Boycott" verübten groben Unfugs zu je 41 M., einer zu IS M. Geldstrafe ver urtheilt worden. —Den Maurer P. Just im benachbarten Cotta ereilte ein trauriges Geschick. Beim Kirschen pflücken stürzte er von der Leiter und fiel so unglücklich, daß in Folg« Schä dclzertriimmerung das Gehirn zu Tag« trat. Nach wenigen Stunden hauchte er seinen Geist aus. Adorf. Der Rathsregistrar Petz ow, welchem wegen verschiedener Unre gelmäßigkeiten in feiner Amtsführung bereits gekündigt worden war, hat zahlreiche erhebliche Unterschlagungen begangen und insbesondere Brändkas sengelder im Betrage von mehreren Tausend Mari in seinem Nutzen ver wandt. Er wurde verhaftet. Grimma. Dieser Tage fand beim Baden in der Mulde unterhalb der Ernst'schen Bleiche der 30jährige Kaufmann Kurt Sesse seinen Tod. Hirschfelde. Hier brannte das Restaurant „Zum Weinberg" vollstän dig nieder. Das Feuer kam gleichzei tig an allen vier Ecken zum Ausbruch, so daß wenig zu retten war. Allge mein wird Brandstiftung angenommen und ist auch bereits der Besitzer des Restaurants, A. Riedel, unter demßer dachte der Brandstiftung verhaftet wor den. Kirchberg. In Leutersbach brannte die Mühle des Herrn Ernst Neubauer nieder. In ganz kurzer Zeit waren die zwei, nur mit Stroh und Schindeln gedeckten Gebäude ein Raub der Flammen. Rohnau. Hier zündete der dem Trünke ergebene Hanspach aus Rei chenau bei helllichtem Tage aus Rache das Haus seines Schwiegervaters Hil ler an. Auch daS Haus des Nachbars Schoeradt wurde vom Feuer ergriffen und eingeäschert, während ein drittes, das Feuer fing, noch gerettet werden konnte. Der Brandstifter ist verhaftet worden. Seifhennersdorf. Letzthin feierten Herr Karl August Großmann und dessen Ehegattin Wilhelmine geb. Mai die diamantene Hochzeit. Der Jubilar steht im 87., die Jubilarin im 79. Lebensjahre. Zittau. Die große Spinnerei Schmitt ist durch eine Feiiersbrunst vollständig eingeäschert worden. Der Darmstadt. Wie mitgetheilt wird, hat Herr Hoftheater - Maschi nenmeister Kranich einen Antrag an das Hoftheater in Dresden erhalten und aus diesem Grund- um seine Ent lassung aus dem hiesigen Hoftheater- Friedberg. Der Gemeindsrath hat mit 10 gegen 3 Stimmen den Bau Kostenaufwand« von etwa 100,000 M. Rollhaus und Metzgers Petri. Frankfurt a. M. We! nhe i m. In der Grundel bachstraße brannten vier Häuser und rettet. Die Besitzer sind nur zum Theil versichert. Worms. Ertrunken ist im Rhein hier der 18 Jahre alte Arbeiter Lud -1 Jahr 6 Monate Gefängniß und 3 Jahre Ehrverlust, gegen den Maler Zankl, welcher Wagner veranlaßte, die Diebstähle zu begehen, auf 2 Jahre 6 ler Deininger den Vertrieb der Bilder an hiesige Kunsthändler besorgte, auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus und ge gen Deininger auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und je 5 Jahre Ehrverlust. Dahn. Die Burgruine Bärbel henden Ausbesserung unterzogen. Dillingen. Hier wurde dieser Tage ein Kriegerdenkmal eingeweiht. lIS Vereine mit Fahnen waren vertre- Frankenthal. Vor dem hiesi gen Landgericht fand dieser Tage die Verhandlung gegen den 49jährigen Weinhändler Ludwig Feiß aus Muß bach statt, welcher des Betrugs, der Ur kundenfälschung und des einfachenßan kerotts angeklagt war. Der Zusam menbruch der Firma erfolgte am 27. Februar d. I. Drei Selbstmorde waren die nächsten Folgen des Banke rotts! unter diesen wirkte jener des Banquiers Louis Dacque zu Neustadt! a. d. H. am sensationellsten. Am! Schlüsse der Verhandlung beantragte der Staatsanwalt für Feiß 3 1-2 Jahre Gefängniß und 1000 M. Geld strafe. Das Urtheil wird später ver- Landshut. Die 16jährige Dienst magd des Bauern Pauli im Dorfe Schönbrunn, eine arbeitsscheue Per son, welche ihres, Dienstes loswerden wollte, schabte in die für das dreivietel Jahre alte Mädchen ihres Dienstherrn bereitgestellte Milch Phosphor, so daß das arme Kind starb. Die Mörderin wurde verhaftet. Nürnberg. Eine exemplarische Strafe erhielt auf Grund des Nah rungsmittelgesetzes der Charcutier Ja kob Beck dahier. Er hatte, um sie an Wurstverkäufer für die Schwabacher und Fiirther Kirchweiche zu veräußern, sog. Knackwürste bereitet, wozu er zum großen Theil ganz verfaultes Fleisch nahm! Das Urtheil lautete auf 8 Tage Gefängniß, 200 Mk. Geldstrafe und Veröffentlichung des Urtheils. Außer dem muß er die sehr beträchtlichen Ko- Riedenburg. Der Wirthssohn Joh. Schmid von Baiersdorf hat sich in der Waldung bei Baiersdorf mittelst zwei Revolverschüssen selbst entleibt. Schwabmünchen. Ein bestia lisches Verbrechen verübte letzter Tage in dem nahen Gennach der Huffchmied geselle Sebastian Kirschner von Un terweitingen, indem er in angetrunke nem Zustande ohne jede Veranlassung eine 91 Jahre alte Frau so schrecklich mißhandelte, daß dieselbe infolge der dabei erlittenen schweren Verletzungen nach wenigen Stunden starb. Dem Unhold gelang es leider zu entkom- Sulzbach, Dahier gerieth Lieu tenant Michahelles, Sohn des Landge richtspräsidenten in Landshut, beim Aussteigen aus dem Eisendahnzug un ter die Räder, wobei ihm die Beine verletzt wurden, das eine so schwer, daß es abgenommen werden mußte, s In der Papier der 33 Jahre alte Arbeiter Enzendorfer von einem herabfallenden Papierballen erschlagen. . Würz bürg. Auf Veranlassung der Professoren v. Beube. Matterstock, Priem und des Regierungspräsidenten o, Luxburg hat sich hier ein Verein zur Errichtung eines Sanatoriums für un bemittelte Lungenkranke im Spessart gegründet. Es sind bereits 50.000 M. gespendet. Die Kosten sind auf 300,. 000 M, veranschlagt. Stuttgart. Propst Johann von Basaroff, Oberpriester an der hie sigen russischen Kirche und Senior der Aalen. Der in der Zellstoff-Ga- Wilhelm Becker auS Stuttgart ist hier Bach, Gemeindeßaiersbronn, stationirte Forstwächter Stapf hat sich in unmit telbarer Nähe seiner Wohnung mit sei nem Dienstgewehr entleibt. Göppingen. Der 20jährige Robert Zorn, Kaufmann aus Stutt gart wurde im Oberholz erschossen auf gefunden. Beim Baden am oberen Wehr ertrank der 26jährige, verheira thete Flaschner Stütz von hier. Heidenheim. Buchdruckereibe sitzer C. F. Rees, welcher seit 18S6 bis vor einigen Jahren, wo er sein Geschäft an einen Sohn abtrat, das Amtsblatt „Der Grenzbote" heraus gab, ist im Alter von 67 Jahren gestor ben. Knittlingen. Dieser Tage fei erte die Gemeinde Knittlingen das SV jährige Dienftjubiläum desOberlehrers Soldner. Ludwigsburg. Dieser Tage schoß sich ein aus Bayern gebürtiger Soldat des Infanterieregiments Alt- Württemberg mit seinem Dienstgewehr eine Kugel dmch den Hals, so daß als bald der Tod eintrat. M e rg e n t h e im. In Wermuths hausen erhängte sich der ungefähr 50 Jahre alte Bauer Bräuninger. Die Beweggründe der That sind unaufge klärt. Münsingen. Der Schreinermei ster und Gemeinderath Gerstenmayer von Döttingen ist nach VerÜbung von allerlei Fälschungen flüchtig geworden und hat Frau und Kinder in bitterster Armuth zurückgelassen. Vehlingen. In einem Jrrsinns ansalle hat der Seifensieder Reutter in der Unter-Thorstraße seine Frau ersto chen und mit demselben Messer sich selbst schwer verletzt. Ul m. Die Amts-Versammlung verwilligte der Stadt Ulm aus der Oberamtssparkasse auf 25 Jahre ein zu 3 Procent verzinsliches Darlehen von 200,000 M. zur Errichtung der Bleiche. Als des Mordes an dem Friseurlehrling Paul Müller verdächtig ist neuerdings wieder ein Individuum türlichen Ausschweifung einen üblen Ruf. Nach seiner Verhaftung in Lud wigsburg wurde der junge Mensch ins hiesige Gefängniß abgeliefert. Bretten. Der Hauptlehrer Georg Hart von Oelbronn gerieth, als er hier nach Hause ging, in die Saalbach und ertrank. Er hinterläßt eine Fa milie. Diersburg. Bürgermeister Feißt von hier wurde als Bürgermeister ein stimmig wiedergewählt. Dieselhausen. Dieser Tage kam in der Scheune des Bauern Va herrschenden Winde rasch um sich griff. Nicht weniger wie 22 Gebäude (darun ter acht Wohnhäuser und sieben Oeko- Gebäudeschaden beträgt 50,000 Mark. stes. Eigeltingen. Landwirth Fried rich Muller wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet. Gernsbach. Letzthin wurde bei der Haltestelle Scheuern ein Wagen, auf dem der 68 Jahre alte Fuhrmann Friedrich Hecker und der Uhrmacher Lehmann saßen, vom Zug erfaßt. Leh mann kam mit vielen Beulen davon, H. aber wurde die Gurgel abgequetscht und der Kopf schrecklich zugerichtet. Er hinterläßt eine zahlreiche Familie. Der Wagen wurde zertrümmert. Das Pferd blieb unverletzt. Jppingen. Landwirth Alois Hall von hier wurde im Walde erhängt aufgefunden. Konst a n z. In der Schweizer Giiterhalle wurden neulich Abends mit Arsenik vergiftete Salatköpfe ausge legt, um die Ratten zu vertilgen. Am anderen Morgen waren die Salatköpfe weg, aber nicht von den Ratten gefres sen, sondern von Dieben gestohlen. Die der Lokalzeitung arbeiteten um die Wette, um die Spitzbuben vor Selbst mord zu behüten. Ferd. Strötzel. Inhaber des hiesigen Ratenloosge schästes, der wegen Betrugs und Wu chers in Untersuchungshaft steht und s. Zt. gegen 30,000 Mark Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen wor den war, wurde wegen Fluchtgefahr wieder zur Hast gebracht. Mannheim. Der verheirathete Heizer Jvh. Mitsch fiel aus einem Zug der Mannheim-Weinheimer Nebenbahn und wurde an Hand und Kopf erheblich verletzt. Offenburg. Der 30 Jahre alte, verheirathete Gypfer Fritz von El chesheim siel Nachts, in schlaftrunkenem Zustand, im dritten Stock des Anker wirthshauses dahier aus dem Fenster Schon ach. Neulich brannte das ehemalige Leidgedmghaus des Elzhofs ab, wobei auch zwei Gaifen umkamen. Schaden etwa 2600 M. Als der Brandstiftung verdächtig wurde der umherziehende Musiker und Schirmsli cker Karl August Schmidt aus Weh dem verhaftet, ferner ein der Gesell schaft Schmidt's angehörendes Weib. Stein ach. Letzthin stürzte der verheirathete LandwirthundHolzhänd ler Thomas Dold von einem Heuwagen auf die Tenne und starb nach mehrstün digem Leiden. Unte r r! msin g e n. Der 16 Jahre alte Sohn der Geschirrhändlerin Wittwe Scheffel gerieth unter den Wa gen und starb nach zwei Stunden. Wien. Der 17jährige Schrift setzer Alfred Lipnitzty von hier bestieg den Schneeberg an einer sehr gefährli chen Stelle, obwohl seine Genossen ihm abriethen. Er stürzte herab und blieb sofort todt. Lipnitzty betrieb, um seine Eltern nicht in Angst zu versetzen, den Bergsport heimlicher Weise. Von einem bellagenswerthen Schicksal wurde der 19jährige Schüler der achten Klasse des Fialaer Staatsgymnasiums, Schönberg, ereilt. Der Unglückliche, der in allen Klassen des Gymnasiums Vorzugsschüler und zumeist Primus war, wurde gelegentlich der schriftlichen Reifeprüfung von Verfolgungswahn befallen. Er wurde auf die psychiatri sche Klinik im hiesigen allgemeinen Krankenhause gebracht. Bregenz. Einem hiesigen Wirth wurde der Besuch eines Kapuzinerpa ters, welcher ihm 200 Mark von einem Ungenanntseinwollenden überbrachte. Dieser Umstand erinnert daran, daß dem obengenannten Wirthe vor kurzer Zeit in Lindau eine Brieftasche mit nicht unbedeutendem Inhalt abhanden kam. Wahrscheinlich hat der Dieb nachträglich Reue empfunden und will dem Bestohlenen fein Geld nun wieder auf Umwegen zustellen lassen. Graz. Dieser Tage wurden die Leichen des Majors Ritter Popovic und seiner Frau mit Stricken aneinan der gebunden am Murbrückenpfeiler an geschwemmt ausgefunden. Zerrüttete Vermögensverhältnisse trieben die alten Leute in den Tod. Wernersdorf. Der hiesige Pfarr-Administratvr Kleemann, ein eifriger Musiler, Oekonom und neben bei auch Bienenfreund, fand neulich ei nen außergewöhnlichen Tod. Er hatte sich Nachmittags aus die Nachtricht hin, daß ein Bienenstock schwärme, in den Garten begeben, um den Schwärm zu rückzutreiben. Die gewöhnliche Vorsicht, Korb und Schutzhandschuhe zu neh men, hatte er außer Acht gelassen, da er der Ansicht war, man könne sich gegen Bienenstiche abhärten. Eine Biene stach jedoch den unvorsichtigen Bienen -86,643 Fabrikarbeiter, 10 Procent Glarus. Am Glärnisch ist ein ungarischer Polytechniker todt gestürzt. Luzern. In Sursee starb im Alter von erst 33 Jahren der Redak teur des Luzerner „Landboten", Hans Jneichen. Zu Willisau wurde der Grundstein einer protestanischen Kirche St. Gallen. Der Männerchor „Harmonie" dahier erhielt letzter Tage in Baden-Baden gemacht hatte. In Rapperswyl starb die Mutter von Na tionalrath Curti.Frau Susanna Curti, geborene Fischer. „Ihr Leben war Mühe und Arbeit" sagt die Todesan zeige. Zu g. Der von Kunstfreunden scharf kritisirte Umbau der Oswald kirche zur Pfarrkirche dahier ist von der Kirchgemeinde verworfen worden. Zürich. In Dübendorf starb Herr Bezirksrath und Kantonsrath schied. 13,452 K r e u z o I t e r n s i n d summe von 3,t!70 M. 20 Pf. an die wurden 2,740 Stück für 1,070 M., 1890 3,378 Stück für 1.013 M. 40 Pf.. 1891 2,513 Stück für 502 M. 60 Pf.. 1892 2,480 Stück für 496 M. und 1893 2,941 Stück für W8 M. 20 auf 30 und 20 Pf. pro Stück herabge setzt Msrden. Der Pfarrer Dr. Pa r> steckbrieflich versolgt. Er ist des Be trugs und der Unterschlagung und Urkundenfälschung angeklagt. Partisch gründete vor Jahren eine Diakonissen tung stand, und erwarb dann als Heim für die Anstalt ein schönes Haus. Der Wohlthätigkeit eineSAmslerdamer Liebesgabe von 20,000 M mit welcher werden sollten. Als im Herbst 1891 35,000 M. Hypothekenschulden. Die geschenkten 20,000 M. waren nicht da. demselben Geber im Februar 1892 ausgeworfenes Geschenk von 2000 M., trügerischen Handlungen, die Partisch selbst eingestand, hat er dann schleu nigst seinen Abschied nehmen müssen. Seine Behörde hat die Angelegenheit bei der Staatsanwaltschaft zur An zeige gebracht; man hat ihn bereits in Berlin, wo er sich zuletzt aushielt, ge sucht, aber nicht mehr vorgefunden. Der Sekondel i e il t e nant Bort vom Grenadier-Regiment König Friedrich der Erste in Danzig befand sich mit der Patrouille auf dem Wege vom Petershagener Thor nach Altschottland, als er zwei Soldaten vor sich sah, die bei seinem Herannahen zu fliehen begannen. Seinem wieder holten Haltgebot wurde nicht willfahrt, und er gab daher Befehl, auf die Flüchtlinge zu schießen. Der Patrouil lenführer soll dem Offizier den Namen des einen der beiden Flüchtlinge, den er erkannte, genannt haben, da die bei- Wiederholung des Halterufs, von dem Fluchtversuch nicht abließen, ließ der Offizier Feuer geben. Mehrere Schüsse gingen in die Luft, der eine aber traf ferne, wo er einige Stunden später verstarb. Er wurde als der Unteroffi zier Mesek von der 7. Kompagnie vor- Festplatze wollte der Schütze Stein bruchbesitzer Moritz den Schützen Brö ker dadurch in Furcht setzen, daß «r, das Gewehr jedenfalls ohne Äissen des mehrerer Kinder ist, nach zehn Minu ten seinen Geist aufgab. Man sagt.daß Moritz angetrunken war. Der Thäter wurde sofort verhaftet. Einer unmenschlichen Rohheit ist man in Croppenstedt in der preußischen Provinz Sachsen aus die kranker Mensch. Namens Arnecke, von der eigenen Mutler seit 6 Jahren in einem Zimmer eingeschlossen gehalten Der Unglückliche konnte nicht mehr stehen und gehen. Die Mutter ist wohl habend und hat nur auS Geiz sich diese eines Telegraphendrahtes aus einem Telegraphenpfosten beschäftigt >»ar, stürzte plötzlich vomßlitz getroffen todt herab. Der Kerper des Verunglückten wies 19 Brandstellen auf. Im Augen blicke des Todes des Arbeiters war der Himmel über Sfenkowo überaus klar witters war zu bemerken. Nach allen Richtungen hin telegraphisch angestellte Erhebungen ergaben, daß um jene Zeit in Wladimir, d. h. 107 Werst von Verletzungen. Di? Veranlassung zu der That war folgende: Die Mutter hatte angeblich einen Brief entdeckt, in dichein bestellte, und die zur Rede ge stellte Anna räumte die Liebschaft ein und betheuerte, daß sie ni« von ihrem Bräutigam lassen werde. Als die Mutter ihr min mit dem Vater drohte, sprang sie aus dem Fenster. In der letzten Sitzung des niederösterreichischen Landessani tätsrathes ist in Berücksichtigung eines Ansuchens des östrrreichischen Vereines gegen die Trunksucht beschlossen, der Statthaltern zu empfehlen, die Trun in Niederösterreich auszählen zu lassen, um Material für eine bezügliche Sta tistik zu erhalten. Zu diesem BiHufe sollen genaue Fragebogen an die Ge- 7