Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 15, 1894, Page 6, Image 6

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    6 'Zserbttchcrbllnden in Indien.
Gebietsfläche, die das Deutsche Reich
28V Millionen Mensche», die in Bezug
und von der indischen Kaiserin. Ne
ben Herrschern, die über Millionen von
Unterthanen gebieten, gibt es unseren
Rcichssreiherrn ähnliche, erbliche und
mit Adelstiteln bezeichnete Besitzer von
Dörfer»; neben mächtigen Fürsten, de
ren Selbstständigkeit nur durch die
Anwesenheit eines britischen Residen
ten in ihrer Hauptstadt beschränkt ist
und die in der inneren Verwaltung
ihres Landes unbehindert sind, gibt
es Fürsten und Barone, denen von
ihrer Selbstherrlichkeit wenig und oft
nur ein Titel und ein mehr oder we
niger reichliches Einkommen geblieben
ist. Von den Eingeborenen sind die
Einen Vertreter und Träger hoher,
alter Cultur; daneben sind Tausende
und Abertausende namentlich in den
wüsten Gegenden des mittleren und
nordwestlichen Indiens noch fast jeder
Einwirkung der Civilisation entrückt;
einzelne Volksstämme haben ihre no
madisirende Lebensweise noch nicht
aufgegeben und verwenden als Waf
fen noch Keulen, Bogen und Pfeile.
Eine durchgreifende Sicherheitspolizei
ist in den Schutzstaaten noch weniger
möglich, als in den von den Englän
dern unmittelbar beherrschten Gebie
ten. Die Zahl aller in Indien leben
den Engländer beträgt nur etwa 160,-
090, so daß ein Engländer auf etwa
1860 Eingeborene kommt. Besteht
die große Mehrzahl der indischen Be
wohnerschaft aus dem friedlichen
Volke der Hindu, so fehlt es d)>ch nicht
an unternehmenden, kriegerischen und
raublustigen Stämmen, und unter
versprengten Resten von Völkerschaf
ten, deren Abstammung zweifellos
festzustellen »och nicht hat gelingen
wollen, gibt es Leute, die den Raub
mord als ihren Beruf, als göttlichen
Auftrag ansehen und von Jugend aus
dafür erzogen werden. Was der
englische General Hervel), der mehr>re
Jahrzehnte in Ostindien gelebt und
an der Spitze der dortigen Polizii ge
standen bat, in seinem neuerdings er
schienenen Buche: „Sonie Recorvs cs
Crime" von den indischen Verbrecher
sekten und -banden erzählt und was
wir aus anderen Quellen darüber er
fahren, läßt den Schluß zu, daß auf
diesem Gebiete den englischen Behör
den noch manche schwere Aufgabe zu
lösen bleibt.
Die schlimmste Sekte dieser Art
sind die Thugs, eine Verbrecheekrste,
die einst die Geißel Indiens bildete,
dann für ausgerottet galt, aber, wie
sich aus neueren Veröffentlichungen
ergibt, doch noch ihr entsetzliches Da
sein in vielfach verrohten Formen wei
terfristet. Auf eine eigenthümliche,
naiv grausige Legende gründet sie ihr
schauerliches Gewerbe. ,Jn dem
Kampfe zwischen Wischn» und Siva,
zwischen dem schaffenden und dcin
zerstörenden Princip, so lautet die
Lehre der Thugs, erwies sich der er
stere so mächtig, daß der Gegner nicht
mit ihm Schritt zu halten vermochte.
Mehr und mehr wurde die Erde be
völkert, bis schließlich der große Zer
störer Siva aus neue Mittel sinnen
mußt«, dem täglichen Anwachsen dcs
Menschengeschlechts Einhalt zu thun.
So berief denn seine Gemahlin, die
schreckliche Bhawan! oder Kali, >ine
Anzahl ihrer treuesten Verehrer unter
de» Mensche» zu sich, unterrichteie sie
dem Saum ihres Kleides und sandte
sie hinaus in die Welt mit dem Be
fehle, Jeden zu vernichten, den in
ihre Hände gebe, die Leichen aber ru
hig liegen zu lassen, da sie dieselben
höchst eigenhändig beiseite schufen
würde. Sie sagte ihnen bei der Aus
führung dieses göttlichen Auftrages
ihren mächtigen Schutz und unmiltel-
Stelle des letzten Mords und fand
nern ihre Huld nicht, beschenkte sie so
gar aus besonderer Gnad» noch mit
einem ihrer Zähne als Grabscheit oder
Hacke seitdem das heiligs Symbol
dieser Mörderkaste.
Da die Kali das Vergießen von
Blut verabscheut, so vermeiden die
Thugs bei ihren Mordanfällen den
Gebrauch schneidender und stechender
Waffen, ja sie unterlassen es sogar,
sich zu rasiren, weil einmal ein
Tropfen Blut dabei fließe» könnte,
aber sie erdrosseln und vergiften ebne
Gewissensbisse. Sie betrachten die
Gemordeten lediglich als Opfer, die sie
der Göttin gebracht, der Mord ist ihr
Beruf, so gut wie die Bestellung des
Ackers der des Bauern. Und es ist nur
folgerichtig, wenn die Höhe der erwar
teten Beute gar nicht einmal so sehr
den Ausschlag gibt. Ein Thug hat
einmal vor Gericht den Ausspruch ge
than: „Wir betrachten 8 Annas (etwa
24 Cents) als eine recht gute Bezah
lung für den Mord eines Menschen,
und wir tödten oft einen, wenn wir
vermuthen, daß er zwei Pais (ein hal
ber Cent) im Besitz haben könnte."
Sie unternehmen ihre Züge, die sie
durch ganz Indien führen, selten ein
zeln, meist in Gruppen zu zehn bis
dreißig Mann. Unter der Maske von
Geschäftsleuten oder Wallfahrern nä
hern sie sich auf Landstraßen oder
Bahnhöfen oder in den Bazaren und
Herbergen solchen Leuten, von denen
sie wissen oder vermuthen, daß sie Geld
oder Geldeswerth bei sich tragen. Gern
gesellen sie sich zu den fremden Kauf
leuten, die aus den nordwestlichen
Nachbarländern Waaren nach Indien
gebracht haben und nun mit vollem
Beutel in ihre Heimath zurückkehren.
Sie suchen sich das Vertrauen der
Leute zu erwerben, spielen die gefälli
gen Reisegefährten, ziehen oft längere
Zeit mit ihnen und nehmen dann eine
günstige Gelegenheit wahr, ihren
Streich auszuführen. Während der
Mittagsruhe oder im Nachtquartier
erdrosseln sie ihre Opfer mittels eines
Tuches oder einer Schling« ein
Verfahren, in dem sie geübt sind
berauben sie ihkr Werthsachen und
beeilen sich dann, eine andere, entlegene
Gegend aufzusuchen. Noch häusiger
wenden sie in neuerer Zeit Gift an,
famen. Sie mischen dieses Gift in
unauffälliger Weise den verschiedenar
tigen Speisen bei, welche von den Rei-
Kinder anwesend sind, und bitten um
Gastfreundschaft oder um die Erlaub
niß, sich eine Weile ausruhen zu dür
(l Lakh gleich 100,000 Rupien, etwa
§45,000) bei sich hätte." Manche
Thugs im Besitz von Gift betroffen, so
Welch' fürchterliche Gesellen diese
M 0 Opfer herausrechnete. Und mit
Händler, ein wohlhabender, angesehe
ner Mann, der durch Ehrlichkeit und
Wohlbetragen sich die Achtung und
Freundschaft nicht nur seiner eingebo
renen Bekannten, sondern auch aller
daselbst stationirten englischen Offi
ciere und Beamten erworben hatte.
Als nun Hauptmann Sleeman nach
Einleitung der umfassenden Maßre
geln zur Unterdrückung der Thugs ei
nige seiner bewährtesten Angeber nach
dem Dekkan schickte, erkannte einer der
selben in eben diesem Huri Singh ei-
Hauptleute der Räuber, und die nach
folgende Untersuchung ergab, daß der
cmgeblicheLeinenhändler bis zum Tage
seiner Gefangennahme insgeheim sei
nem wirklichen Mordgewerbe nachge
gangen war, daß er unter dem Ver
wände, neue Vorräthe Leinen von
Bombay zu holen, jahraus jahrein von
Hingoli aus Raubzüge unternommen
und im Bunde mit den Banden von
Hindustan sämmtliche Straßen -des
dann dem Betreffenden entgegengezo
gen, hatte ihn und alle seine Leute er
mordet, die Waaren unter dem Paß
sangennahme sie als einen höchst ge
lungenen Scherz mit Stolz selbst er
zählt. Ja, mitten im Bazar des Kan
tonnements und keine hundert Schritte
von der Hauptwache entfernt, waren
Händen dieses Mannes und seiner
Genossen gefallen; die Leichen lagen
kaum fünfhundert Schritte außerhalb
der Postenkette verscharrt, und doch
ahnte kein Mensch im ganzen Orte
den wahren Charakter des friedferti
gen und ehrbaren Huri Singh.
Weniger unheimlich, aber nicht we
niger gefährlich, sind andere Banden,
welche auf ihren Raubzügen unbe
denklich Blut vergießen. Auch bei die
sen bilden gewisse Volksstämme, die
hauptsächlich im mittleren Indien
ansässig sind, den Kern und weihen
ihre heranwachsenden Kinder in ihre
verbrecherischen Ueberlieferungen und
Erfahrungen ein. Es gibt dort in !«n
Schutzstaaten wohlhabende Ortschaf
ten, welche fast ausschließlich von
Räubern bewohnt werden. An Ort
und Stelle und in der Nähe lassen sich
diese nichts zu Schulden kommen; sie
ziehen als angebliche Wallfahrer,
Händler oder Vogelsteller, welche für
die Lieferanten der großen Putzge
schäfte Vögel fangen, in entferntere
Gebiete und rauben dort. Der Rei
sende, der ein solches Räuberdorf an
trifft, sieht vor den durch Buschwerk
verdeckten Häusern Kinder spielen und
Weiber unter harmlosem Gesang über
die Straße gehen. Aber die Harm
losigkeit ist Schein. Die Weiber und
selbst die noch in zartem Alter stehen
den Kinder suchen den Fremden un
merklich daraufhin abzuschätzen, ob er
etwa ein Beamter sei, der hier eine Un
tersuchung wegen Räubereien anstel
len könnte. Der Inhalt des nur den
Eingeweihten verständlichen Gesanges
und sogar die Art des Tones, in wel
chem gesungen wird, belehrt und warnt
die männlichen Bewohner. Die Ort
schaften liegen am Rande ungeheurer
Waldungen, und der Zutritt zu den
Häusern ist nur durch labyrinthisch
angelegte enge Gänge von hohen und
dichten Hecken möglich. Bis ein un
kundiger Besucher den Eingang des
Hauses findet, ist der Hausbewohner,
der ein Zusammentreffen mit dem
Besucher vermeiden will, längst ge
flüchtet und im Walvesdickicht
verschwunden.
Die Anführer der Räuberbanden
haben in verschiedenen Theilen des
Landes Mitwisser und Helfershelfer
unter denjenigen Eingeborenen, die
in den Bazaren der Kaufleute, auf den
Amtsstuben der britischen Regierung
und bei den Postämtern bedienstet
sind. So erfahren sie, wenn Sendun
gen an Geld und Banknoten, an
Gold- und Silberbarren, an Perlen,
Edelsteinen und anderen kostbaren
Waaren, an Opium zur Post gegeben,
in Karawanen mitgefühlt oder sonst
versendet werden. Scheint ihnen ein
Ueberfall möglich und lohnend, so rü
sten sie eine Anzahl von Räubern aus,
die der gleichfalls erkundeten Anzahl
der die Werthsendung deckenden Be
gleitmannschaft etwa um das Drei
fache überlegen ist. Billig kommt eine
solche Ausrüstung nicht zu stehen, da
die Räuber gut beritten sein, oft wo
chenlang sich gedulden und während
dieser Zeit zunächst aus eigener Tasche
lebe» müsse». Sie legen sich an einer
sorgfältig ausgewählten Stelle in den
Hinterhalt, überfallen und todten oder
verjagen die Begleitmannschaft und
bringen dann den Raub in Sicherheit.
Fürchten sie sofortige Verfolgung, so
vergraben sie den Raub und ziehen als
anscheinend sriedlicheWanderer weiter.
Erfahren sie, daß die Verfolger auf
unrichtiger Fährte sind oder daß die
Verfolgung ganz ruht, so kehren sie
um, graben den Raub aus und thei
len ihn.
In einigen Fällen haben sie sogar
Militärkassen der Engländer erbeutet,
indem sie sich bei Nacht an die aufge
stellten Wachtposten heranschlichen und
sie durch einen sicheren Stoß tödteten,
schnitt, daß jährlich 2200 Raubaw
derthalb Millionen Mark Werth in die
Räuber getödtet wurde. Berhastet
wurden 10,000 Räuber, und ein Drit
tel wurde zu Gefängniß, zu Depor.'a
dem Giftmörder, welcher sich dort un
ter den Schutz Ver zerstörenden Gott
heit stellt, Straflosigkeit sichern. Nur
mit Mühe sind die Eingeborenen bei
ihrer Gleichgiltigkeit gegen ein Men
schenleben dahin zu bringen, daß sie
ständen eine Leiche aufgefunden wird.
Untersuchungen und Nachforschungen
stoßen in den Schutzstaaten oft auf das
Beamten, ja es ist vorgekommen, daß
Kleinfiirstt r mit den Räubern unter
einer Decke steckten und einen Theil
des Raubes selbst an sich nahmen.
Jahre 1888 kamen allein in der Präsi
dentschaft Bombay 360 Fälle nur von
Giftmorden zur Kenntniß der engli
schen Behörden.
Wie mail's treibt, so geht's.
des Nachtwächters Piefke. Diese Re
durch die Gäßchen Schrumsdorss
schlurfende Piefke «ine Gestalt, welche,
etwas unsicher an einen Laternenpfahl
ster "
„Machen Sie doch keinen Mumpitz,
oller Nachtrabe. Hier ist «ine Mark.
Dafür bringen Sie mich in die nächste
Feierabend war, dennoch ein paar
Kneipen auf dem Register, an welche
!er Dank der klingenden Zuvorkom
menheit der betreffenden Besitzer, mit
anerkennenswerther Diskretion vor-
kberschlllpste, Wenn's auch oft
noa> ein Bischen laut darin war.
Piefke die Mark in die Taschei den
dem strengen Beamten ein zweites
Markstück in die Hand und sagt«
fidel:
„Wissen Sie was, alles Haus, das
Bier in Ihrer Gans war miserabel,
dem ein Seidelchen folgte.
Diesmal aber führte beim Verlas
sen der Kneipe nicht der brave Nacht
total bes — Nachtwächter. Dieser ließ
auf's Pflaster.
„Siehst Du, alter Kümmelbruder,
jetzt kommt die Rache," flüsterte der
Studiosus, nahm Pike und Wächter
los? Wo bin ick?" ging es zitternd
„Wo Er ist? Im Rinnstein liegt
Er, wo kein ehrlicher Schrumsdorser
zu liegen pflegt. Man mit in's
Spritzenhaus!"
„Mir, den Nachtwächter, wollen Se
int "
Titeln schmücken? Wie heißt Er?"
„Weggejagter Nachtwächter, will Er
sagen! Wegen Annahme von Beste
chungen und Trunkenboldigkeit im
„Erbarmen, hochgestrenger Herr
Bürgermeister
„Weih Er, daß Er entlassen ist?"
fen. Ist es wahr?"
„Ja, gestrenger Herr Bürgermeister.
Ach, wenn ick bloß noch einmal in
te, wie'n Engel wollt' ick wachen, —"
„Na, wenn Ihr mir das versprecht,
dann wollen wir noch einmal «in Auge
zudrücken. Er ist also wieder Nacht
wächter; nehm' er seine Uniformstiicke
Dienstes."
Auf Piefke hat dieser „Jux", für
reichste Wirkung dauernd ausgeübt.
Ein Schcliiicnlied.
Des klugen Zechers Herze lacht.
Gar wohl ist's zu begreifen,
Wenn Beer auf Beere rundet sacht,
Das ist, das ist: Das Reifen.
Doch eh er birgt das Edelmaß
Mit Kannen und mit Schleifen,
Prüft er das Wichtigste am Faß,
Das sind, das sind: Die Reifen.
Wie in des frischen Mostes Gluth
Ein Gähnen und ein Dehnen,
So auch im jungen Menschenblut,
Das ist, das ist: Das Sehnen.
Und wer in Liebchens Kämmerlein
Sich Brust an Brust will lehnen,
Braucht Leitern nicht, der braucht allein
Die Muskeln und die Sehnen.
Die Liebe und der Feuerwein
Läßt keinen Menschen rasten
Und stetig wachsend stellt sich ein
Der Appetit beim Kosten,
Doch seid gewarnt,treibt's nicht zu bunt
Mit Schäkern und mit Toasten,
Den Beutel leeren bis zum Grund
Die Kosten, ja die Kosten!
Ate MelierpMnze.
So nn rn -Elekt ri c i tä t und
die Erde.
Diejenigen Naturforscher, deren
Theorie zufolge die Sonne ein gewalti
ger elektrischer Körper ist und ihre Ein
wirkung auf die anderen Körper des
Sonnensystems mit der Intensität ihrer
Thätigkeit wechselt, bringen immer
neue Beweise sür die Richtigkeit die,er
Hypothese bei. Bor Allem weisen sie
auf die Regelmäßigkeit, mit welcher
Phänomene auf unserer Erde der Son
nenthätigkeit entsprechen, als einenAus
sluß der Harmonie des Weltalls hin.
-MMMN
MWWW
' "PI--,
Trotz der ungeheuren Entfernung der
Erde von der Sonne und ihrer verhält
nißmäßigen Kleinheit fehlties nicht an
Beobachtungen, welche die Annahme
vollauf bestätigen, daß in dem großen
Centrum unferesSonnensystems Nichts
geschieht, dessen Wirkungen sich nicht
auf einem jeden Himmelskörper fühlbar
machen. Besonders ist dies hinsichtlich
der gewaltigen elektrischen Kraftäuße
rungen der Sonne und deren Einwir
kungen auf die Atmosphäre der Erde, ja
auf ihr Innerstes der Fall, und es kann
kaum einem Zweifel unterliegen, daß
die Drehung der Sonne um ihre Achse
mit periodischer Regelmäßigkeit diese
elektrischen und magnetischen Zustände
afficirt.
hWWMWW
nes elektrischen Wechsels zu fühlen, und
durch gewisse äußere Manifestationen
diese Empfindungen erkennen lassen.
Es gibt bekanntlich eine Anzahl von
Pflanzen, welche einem Wechsel der
Witterung entsprechen; allein ihre
halb können sie eine be.vorstehende Aen
derung im Wetter kaum mehr als 12
Stunden vorher ankündigen. Anders
ist dies den Mittheilungen des Natur
forschers I. F. Nowack zufolge, welche
auf mehrjährige Beobachtungen basirt,
Pflanze, die mit ihrem botanischen Na
men Abrus preciatorius L. heißt.
Schon im Jahre 1888 waren zwei
Exemplare dieser deren Hej
math Egypten und Ost-Indien ist, von
Gesellschaft ausgestellt, die behauptete,
daß dieselben jeden Witterungswechsel
achtundvierzig bis zweiundstebzig
MW
ter. HerrJ. F.Nowack beschloß deshalb,
r.°,,,
l
Einzelne Blättchen fingen an, sich voll
ständig aufzurollen (Fig. 2). Zu
meinem größten Erstaunen war das
Aussehen der Pflanzen ca. drei Stun
den später wieder normal. Der Tag
war wolkenlos, aber drei Tage später
zur selben Stunde brach ein starkes Ge
witter los, das sich weit hinzog und drei
Stunden dauerte. Unwillkürlich
drängte sich mir der Gedanke auf. daß
die von mir beobachteten Aenderungen
in dem Aussehen der Pflanzen durch
die atmosphärische Elektricität verur
sacht waren, welche das Nahen des Ge
witters verkündet hatte. Später er
hielt ich die vollste Bestätigung, daß die
Aenderungen in dem Arrangement der
Blättchen auf ihreSensitivität gegenüber
dem Wechsel in der Elektricität zurück
zuführen ist. Wenn die Blättchen sich
aufrollten (Fig. 2), hielt ich dies für
48 bis 72 Stunden ein Gewitter ein
treten würde, dessen Ausdehnung und
Heftigkeit im Voraus durch das Ver
hältniß der sich aufrollenden Blättchen
I»
bestimmt werden konnte. Diese Anzei
chen erwiesen sich als so zuverlässig, daß
Hohem Barometerstand an das Einfah
ren von Heu, sobald die Blättchen der
Wetter-Pflanzen sich aufzurollen an
singen, und in 48 Stunden brach das
Wetter gewiß los.
Aenderungen im Wetter zu bestimmen.
Es kündet an Fig. 1 bewölkten Him
mel oder Gewitterwolken, Fig. 2 star
kes Gewitter, Fig. 3 aufklärend, Fig. 4
dig, Fig. 7 starken Wind, Fig.B Sturm,
.Fig. 9 wolkenlos, Fig. 10 wolkenlos
mit Wind, Fig. 11 Regen, Fig. 12 nor-
Fig. 16 barometrisches Maximum.
Der Prtvatiev Bäuchle erfreut sich
in seinem großen Bekantenkreise all
demselben über alles geht. Als Bäuchle
10 Bierservice.
32 Bierseidel.
18 Literkrüge.
2 Dutzend Untersätze zu Bierglä«
Bierfässern u. f. w.
Heimgezahlt. Professor (in
der Borlesung): „Meine Herren, ich
werde diesem Frosch die Großhirn
tion wird vollzogen; der Frosch hüpft
vom Tisch auf den Fußboden. Allge
meine Heiterkeit im Auditorium.) Mei
ne Herren, Sie sehen, wie wenig Hirn
dazu gehört, um ein ganzes Auditori
um zum Lachen zu bringen l", j