Deuts»« Local.Na»ri»«en. Provinz Brandenburg. Ueber die Productivgenossenschafts- Bäckerei zu Berlin ist vom Amtsgericht der Eoncurs eröffnet worden. Die Patrouillenhunde, die zur schnellen Auffindung Verwundeter dienen, sollen versuchsweise bei größeren Uebungen benutzt werden, die im Lause des Som mers für die Krankenträger-Kolonnen des Gardekorps auf einem Terrain im Grunewald stattfinden werden. Der Landgerichts-Präsident Pannier dort selbst beging sein Mjähriges Dienstju biläum. Im Untersuchungsgesäng niß hat sich die als Ladendiebin verhaf tete Modistin Elise Hoffmann aus Friedrichsfelde erhängt. Dem 99- jährigen Schuhmachermeister Prenzler in Berlin sind aus Anlaß seines 70jäh rigen JnnungSmeister-Jubiläums so wohl vom Jnnungsvorstande, wie von der Schuhmachergesellschaft Glück wünsche und Angebinde dargebracht worden. Am 25. August dieses Jah res gedenkt Meister Prenzler den 100. Geburtstag zu feiern. Ein Kanin cheufleisch-Speisehaus, in welchem aus schließlich Kaninchenfleisch in allen möglichen Zubereitungen verabfolgt werdet, soll, wird binnen Kurzem in ei nem der verkehrsreichsten Stadttheile Berlins eröffnet werden. Die Kanin chenzüchter hoffen durch die Errichtung dieses Speisehauses dem Kaninchen fleisch eine größere Verbreitung in allen Schichten der Bevölkerung zu verschaf fen. Der Postgehilfe Schneppe aus Berlin wurde bei Friedrichsfelde als Leiche aufgefunden. Nach Aussage des Postgehilfen Henschel ist er nach einer flotten Kneiperei von Schneppe zu einem Spaziergang in den Wald aufgefordert und dort von dem selben in räuberischer Absicht überfallen worden. Die Polizei ist mit der Auf klärung des mysteriösen Falles beschäf tigt. Die Gräflich Neifchach'fche des Dr. Frentzel, des Sohnes des Prä- Kaufmannschaft, Geheimen Kommer zienraths Frentzel, übergegangen. Der Brauereibetrieb wird demnächst wieder schloß. Die Brüder Ehlert zu Bruch mühl bei Alt-Landsberg, zwei wohlha bende Besitzer, sind als Wilddiebe ver- Jn Elbing ist Professor Martens, eines Besitzers im Alter von 14 bis 20 Stadt und Bahnhof Berent. Der Schulklassen wurden geschlossen. Provinz Schleswig - Hol» st e i n. Postmeister Schuhmacher in Pinne berg trat nach 46jähriger Thätigkeit in den Ruhestand. An seiner Stelle Die Leiche des seit dem 28. Febr. umgibt diesen Todesfall bisher noch ein tiefes Geheimniß. Durch Feu ersbriinste wurden eingeäschert: in manns Oggesen, in Bannesdorf k Cie. schon wieder, diesmal konnte aber nicht ge- Berner Schreinermeister stellen keinen Zürcher Gesellen in Arbeit. Bei den Bahnbaute» in Huttwyl stößt man an Torf- und Braunkohlenlaaer. Oesterreich - Ungarin. Der Direktor des Wiener Orpheums, Herr Pertl, ist einem «schlaganfall erle gen. Dortselbst beging der Oberst- Ofsizi.il der Nordbahn, Rudolf Ullrich, Seldsiinord im Zustand der Geistes störung. Bei einzm Einbruch in das PalaiS des Barons Bourgoing in der A'ctternichgasse dortselbst wurden an tike im Werthe von 10,- sl. — Der Schuldiener de- Lupzld'tsdter StaalszymnasmmS La.'reü; Leigl vergiftete si»h auf dem Ouatrinzer Friedhofe am Grabe fei nes vor einigen Tagen verstorbenen lindes aus Schmerz über das Hin fteiden desselben. Die Leiche des DoppelmörderS Johann Hahn ist bei Preßburg aus der Donau gezogen wor den. In der Franz Josef-Kaserne zu Budapest hat ein blutiges Säbel duell zwischen dem Oberlieutenant Kes selbauer und dem Lieutenant Gebler stattgefunden, welches mit einer lebens gefährlichen Verletzung des Oberlieute nants endete. Eine Dame war die Ursache des Duells. In den ausge dehnten Holzlagern in der Nähe des Central-Bahnhofes und des Wettrenn wüthet; der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Gulden. Auf der Station Bisenz wurde der dortige En groS-Gemüfehändler Leopold Graul von einem Zuge überfahren und sofort getödtet. In Klausenburg hat sich der Hvnved-Lieutenant Georg-Karoc in Hermc-.nnstadl.mehr als l>XX> sl. unterschlagen hat und danach flüchtig geworden war, in dem Augenblicke er schossen, als er durch einen Gendarmen verhaftet werden sollte. Der Haupt mann i. R. Johann Adam Hauber in Bozen ein gebürtiger Vorarlberger, fei erte Heuer sein 70. Geburtsfest und zu gleich sein 50jähriges Jubiläum als Standschiitze. In Freiwaldau siel daZ etwa dreijährige Kind des Besitzers der Beerdigungs-Anstalt „Concordia", tmnk. Das zweijährige Kind des Fa brikarbeiters Hauschild siel aus einem Fenster des zweiten Stockes auf die Erde und erlitt derartige Verletzun wird. Zwei Ulmer, ein Maler und ein Goldschmied, haben auf einer Wanderung durch das südliche Frank reich als „Spione" sehr üble Erfah rungen gemacht. Ueber den Col di der» nur Antwort auf gestellte Fragen geben. Der Untersuchungsrichter sah nun sreUich ein, daß er keine Spione Napoleönverehrung zugeschrieben wer den, der Frankreich eine ganze Reihe in den letzten Jahren errichteter Bild säulen verdankt. Vor einigen Jahren fing der Pfarrer von Strathsieldsaye, dem Gut des Herzogs von Wellington in Northampshire, Ausgrabungen in der Nähe seines Dorfes an, welche zur Auffindung von Ueberresten der gro ßen römischen Stadt Cavella, später Silchester genannt, geführt haben. Die „Society of Antiquaries" nahm die von dem Geistliche» begonnene Ar beit systematisch auf und hat von dem etwa 100 Acres umfassenden Areal 36 bereijs bloßgelegt. Da di« Ueber reste nur etwa 1 bis 11-2 Fuß unter der Oberfläche sind und keine Gebäude Haus den Ausgrabungen im Wege ste hen, ist die Arbeit eine verhältnißmä ßig leichte und billige. Wenn eine mit Hofraum und solche mit Korri doren. In der im letzten Jahre bloß gelegten „Insuls" ist ein t«sonders geschützter, entbehren der dort üblichen Peristyle, und alle Zimmer sind mit eimm Hypocaust oder Heizapparat versehen. Das Forum, eine Basilika und die öffentlichen Bäder sind bloß gelegt und vicle Geräthschafteu und Münzen, die feit 1400 Jahren unter der Erde geruht, an's Tageslicht ge — Erst jetzt sind die Ver- Schlesien hereingebrochene, sich in Blitz schlag, Hagel und Wolkenbriichen äu ßernde Unwetter angerichtet hat. In Trebus, Kreis Rothenburg, traf der Blitz mehrere auf der Dominialwiese beschäftigte Frauen und tödtete von die sen die Ehefrau des Kutschers Beil; die übrigen Frauen wurden schwer ver letzt. Ein anderer Blitzstrahl betäubte mehrere im Trebuser Forst beschäftigte Arbeiterinnen. In Groß-Biadauschke, Kreis Trebnitz, brannte das Gemeinde haus nieder, wobei zwei Frauen in den Flammen umkamen. In Plomnitz bei Glatz schlug der Blitz in ein bei der Feldarbeit beschäftigtes Gespann, töd tete das Pferd und verletzte den Knecht lebensgefährlich; desgleichen die Frau des Hausbesitzers Kufchel i» Soritsch, dessen Scheune mit landwirthfchaftli chen Geräthen, Getreide u. s. w. nieder brannte. Von Hagel und Wolkenbrii chen wurden schwer betroffen die Ort schaften Alt-Lauban, Schreibersdorf, Lichtenau, Löbenslust, Schreiberbach und Geibsdorf im Laubaner Kreise. Der Alt-Laubansluß stieg rasch und übersluthete die Straßen. Viele Brü cken sind zerstört oder ganz weggerissen. In Voigtsdorf drang das Wasser in die Wohnungen und verwüstete Wiesen, Aecker und Gärten durch das ange schlemmte Geröll. Mit Bränden ver bundene Blitzschläge werden aus Rau schs, Wendisch-Ossig, alt-Seidenburg —I n de r „G ese l l s cha s t zur Wahrung der Volksgesundheit" hat der russische Arzt Dr. Suschtschinski über die Zugestände in dem Gefängnisse von Tjumen, durch welches jährlich 20,000 nach Sibirien verschickte Sträflinge passiren, Mittheilungen gemacht, die zwar nur die bisherigen Schilderungen der meisten sibirischen Gefängnisse be stätigen. aber insofern doch von beson derem Interesse ssnd, als sie in Ruß land veröffentlicht werden dürfen. Das Gefänginiß hat nur Raum für 290 Menschen, im Mai 1892 waren aber in demselben 2430 und im August noch 969! In Folge dessen mußten drängt die Nacht stehend zubringen. Tags über läßt man sie hinaus, iveil sie sonst ersticken würden. Das Laza reth ist völlig ungenügend, Tagelang fehlt es an Wasser, die Aerzte sind nicht im Stande, den vielen Kranken Hilfe zu leiste» trotzdem aber hat es die Gefängnißverwaltung fertig ge bracht. in zehn Jahren 89,000 Rubel zu ersparen! Die Sterblichkeit, insbe sondere unter den Kindern, ist natür lich furchtbar. So sind i» 6 Jahren unter 3829 Sträflingen 824 Kinder und 1892 von 5000 Sträflingen 295 an der Cholera gestorben. Bei der silbernen Hoch zeit des japanischen Kaiserpaares gab es eine originelle Veranstaltung, über die aus Tokio berichtet wird: Alle Gäste versammelten sich in dem mit märchenhafter Pracht ausgestatteten Thronsaal, woselbst vier altjapanische Musikstücke und Tänze ausgeführt wurden. Diese Vorstellung, an wel cher nur Männer Iheilnahmen, um „Taiheiraiu", welches vor 1037 Jah „Bairo", ein aus Indien nach Japan vor 1160 Jahren eingeführtes Musik stück, welches di« „Unterwerfung der Feinde" zum Ausdruck bringen soll. Die Ausführung der Tänze bot ein überaus malerilckes Bild dar. 7