D»,lisch« Lo«al-Rachr!cht«n. Provinz Brandenburg. Nach d«n bei der Centralstelle der preußischen Staatsforstverwaltung in Berlin eingelaufenen Berichten beträgt die Masse des durch den jüngsten Staatsforsten mehr als 700,000 Ku bikmeter. „Padden-Miiller", eines der alten Berliner Originale, ist ge schinenfabril lam der Monteur Feige um's Leben. Der Gastwirth August Gruse, der an der Einbildung labo- Ehepaar Wettke aus Berlin, welches seit längerer Zeit in Venedig wohnte, hat dortselbst freiwillig seinem Leben «in Ziel gesetzt. Für die im Jahre 1896 geplante GeWerbeausstellung ist das Terrain der ehemaligen Charlot tenburger Hindernißrennbahn in Aus sicht genommen. Die Leiche des seit längerer Zeit vermißten Käufmanns Moritz Seidel aus Messingwerk bei Eberswalde ist im Finow-Kanal ge funden worden. Die achtjährige Marie Granzow in Weißensee wurde von einem Stein, der von einem Neu- Prc> vin zOst -Preußen. staurant du Passage" für 03,000 Mark käuflich erworben,um daselbst ein Ver einshaus einzurichten. Verschwun den ist der frühere Kaufmann Otto G. nes Bruders aufhielt. Der Ver schwundene litt öfters an Schwermuth, und es wird deshalb angenommen, daß Die Leiche des Besitzers Arndt aus —Der Besitzer Leikis aus Tave stürzte iamer-Plauth am 12. Juni 1893 in der Kolonie Pangritz verurtheilte das Schwurgericht zu Elbing den Ange klagten Johann Werner, der Herrn. v. Ren 9 Monaten, Kroschinsli zu 2 Jah- Käinmereilassen-Rendanlen Andree zu Deutsch-Eylau ist auf Antrag der Stadtverordneten der KonlurS eröff einer Felddienstübung in Kreckow zu rückkehrte. Eine der Pappeln amWege wurde vom Sturm umgebrychen und Trommel zerbrochen. Abgebrannt ist das Haus der verwittwetfti Bäcker meister Hildebrandt, sowie das Wohn- Kolberg. Provinz Schleswig-Hol stein. ck Nissen, im 76. Lebensjahre gestor ben. In politischer Hinsicht gehörte er der sog. alten dänischen Partei an, die ihrer Ueberzeugung treu blieb, aber nicht agitatorisch in's Parteiwe sen eingriff. Infolge des durch die schlechte Verwaltung des früheren Kassiers Stapelfeld herbeigeführten Zusammenbruchs des Vorschubver eins zu Ratzeburg haben mehrere ehe malige Vorstandsmitglieder, welche Das Deficit, das Anfangs 176,000 Morl betrug, ist durch die vielen Ge richtskosten und andere Verluste noch bedeutend größer geworden. Der Rabbiner Dr. Lemer aus London ist zum Ober Rabbiner der israelitischen Gemeinde in Altona gewählt worden. Kreisphysilus Eanitätsrath Dr. Uhr, der Ringe und sonstiger Merth sachen beraubt worden. Weißger noch rüstigen Jubelpaares statt. , Wegen Wechselfälschung, Verleitung -um Meineid und Unterschlagung theilt. Der Knecht Albert Hähnel WoitSdors die Wirthschaft des Stellen brannt. Provinz Posen. - In Wreschen brannten die großen GUreidespreicher von Moritz Kultner, M. Gans und A. Ponsch, so wie des Letzteren Wohnhaus nie der; der Schaden ist sehr groß. Rynsl beschäftigte WirthschaftSbeamtc todt aufgefunden. 'Die Sektion der 'Leiche ergab Erstickung durch Kohlen dunst als Todesursache. — In Chaw- Jahren gestorben. Sie war bis zu ihrem Tode sehr rüstig. Ein Resse des Braumeisters Engelmann inJnow- Minuteii später fand ihn ein Arbeits genosse bereits als Leiche. Der Re dalteur des Torgauer Kreisblattes, Cur! Jacob, hat infolge lörperlicher Leiden seinem Leben ein gewaltsames Ziel gesetzt. Das Dorf Gloine wird voraussichtlich bald vom Erdboden ver schwinden. Wo es jetzt steht, wird sich bald ein großer Militärübungsplatz Der hannoversche Provinzial-Land tag nahm die vielumstrittene Vorlage größten Theil ihres auf 100,000 Mar? PrvvinzWe st 112 a l e n. Eine Kneipp-Änltalt in großem Stil wird gegenwärtig aus dem Ter ist bereits bis zum dritten Stockwerl gediehen und soll 70 Zimmer umfas sen. Aufsehen erregt die Zahlungs- Sophie A. Nordhoff von Bielefeld ist städtische Waisenhausvorsteher W. Beweis freigesprochen worden. Auf Zech: „Mathias Stinnes" bei Earnap wurde ein Bergmann durch herabstür zendes Gestein getödtet. Der seit Fastnacht vermißte Privatlebrer Ober heim von Kreuznachist bei Bingen in den. Es wird Selbstmord vermuthet. In der Horn-Kaserne zu Trier er schoß lick> ein Sergeant des 2g. Infan terie-Regimentes. Die Beweggründe LOiahriges Ämtsjubiläum. Provinz Hessen-Nassau. Der Geheime Medicinalrath Dr, Fr'.edrich Bode in Bad-Nauheim fei» erte sein Mjähriges Doktorjubiläum. Der Muslctier Dröser ist in Franl fur! als Leiche aus dem Waffer gezo- aus Oberhessen gebürtige Bureau-Ge hilfe Wilhelm Becker nach VerÜbung von Unterschlagungen durchgebrannt. In Villmar a. d. Lahn brannten 2 Wohnhäuser, 13 Scheunen, 9 Ställe nieder. Viel Vieh ist umgekommen. Rittmeister Forst von Wiesbaden, ein bekannter Ichthyologe, ist in einer Heilanstalt bei Hannover gestorben. Der Tiefbauamt-Buchhalter Leber in Frankfurt, der jüngst seiner Stellung enthoben wurde, ist mit seiner Familie geflohen. Er hat im Lause seiner zehnjährigen Amtsthätigleit ca. 80,- 000 Mark unterschlagen. Der Ar beiler Tho. Täufer in Frankfurt hat sich erhängt. Mitteldeutsche Fiirstenthil- Als des Mordes an dem Eifenbahn- Kafsirer Hellmund verdächtig ist der Kellner und Korbmacher Stephan aus Lichtenfeld in Coburg eingeliefert wor den. In der großen Vieweg'fchen Papierfabrik Wendhausen bei Braun schiyeig slog ein Kessel in die Lust. Der Heizer wurde in Stücke gerissen, ein anderer Arbeiter schwer verletzt. Große Verwüstungen wurden angerichtet. Die Liborius'sche Weberei nebst den Lohnwebereien von Fischer und Jubelt in Greiz sind niedergebrannt. Die Freimaurerloge „Karl zur gekrönten Säule" in Braunschweig feierte dieser Tage ihr 160 jähriges Bestehen. In Hildburghausen starb der älteste Ein wohner der Stadt, Privatier Jakob Friedmann, im hohen Alter von 96 Jahren. Königreich Sachsen. Als der Kriegsminister von der Planitz zu Dresden kürzlich einen Spazierritt im Großen Garten unter nahm, scheute das Pferd. Der Mini ster zog sich bei dem Sturze vom Pferde eine Verletzung am Kopfe zu. In Leipzig stürzte sich die Frau eines Malers mit ihren zwei Kindern aus dem dritten Stockwerk eines Hau ses in der Schenckendorssstraße. Die Kinder blieben sofort todt, die Frau wurde tödtlich verletzt. Di« Gründt zu dieser That waren Krankheit und rativn. Der Bürgermeister Wagner in Radeberg ist wegen Unterschlagun gen im Amte zu zwei 'Jahren Gefäng niß verurtheilt worden. Der 72 Jahre alte Forst- und Feldausseher Vogt zu Ottenhain, der infolge des Verlustes seines Sparkassenbuches schon seit längerer Zeit an Schwer mkith litt, hat sich erschossen. Der 67 Jahre alte Gutsbesitzer Gottlieb Weise in Pfaffendorf wurde erhängt aufgefunden. Erst am Tage zuvor war ihm das Gut, welches bisher sei gerichtlich zugeschrieben worden. Ein hartes Schicksal verfolgt die Fa milie Führer in Neukirch. Während diesen Restanten der Besuch der Re- ten hatte. Dortselbst starb der 60 Jahre alte Professor der Medicin Frie- Hochstätten hat sich der 74 Jahre alte von esnem Schlagänfalle betroffen wurde die 46 Jahre alte Wittwe Boni facia Bröhler von Oberseld. die ihr in Beienheim bei Friedberg vnt?r der Anklage des Meineids verhafteten 5 Frauen hat sich eine, die Ehefrau vincial-Arresthaus erhängt. Königreichßayern. In München starb der Nachrichter Joses Kißlinger; er war seit 1880 in bak ebenfalls vergiftet habe. Ihren zweiten Mann lockte sie in den Brun nen, den sie mit Steinen überdeckte, nerzeit zu 8 Jahren Zuchthaus verur theilt wurde. Die Zeichnungen für den Garantiefonds der Landesausstel- 1238 von Diphtherie - Erlranlungen teil weise sehr schwerer Natur heimge sucht. Auch bei dem dort liegenden Bataillon des 3. Infanterie - Regi lranlungen dieser Art vor, von denen zwei Fälle tödtlich Verliesen. Der Sägenfeiler Merle ermordete den Gastwirth Martin in Grauchgau. Gendarm Burlefinger in Bergen, der von zwei Strolchen ermordet sein sollte, hat, wie die Untersuchung ergab, sich selbst erschossen. Dem Gendar naael in Teisnach wurde aus Rache unter das Brennholz ein mit Pulver geladenes Holzscheit praltizirt, welches während des Kaffeelochens losging und den Ofen, sowie das darauf befindliche Geschirr zertrümmerte. Die Frau Hartnagel, welche am Ofen stand, lam mit dem Schrecken davon. Von dem Thäter hat man leine Spur. Bei einem großen Brande in Moor sach rettete Oelonom Kaspar Doli mi? eigener Lebensgefahr die 3 1-2jähr!ge Tochter des Oelonomie-Verwalters Anton Luckner und 600 Mark Baar ?!n KaiSheim erschoß sich auf seinem Posten der Soldat Gleixner der 3. Compagnie des 16. Jns.-Reg. aus Furcht vorStrase dafür, daß er Sträf lingen Schnupftabak verschafft hatte. Königreich Württemberg. Der Bllrgerausschuß von Stuttgart hat seine Zustimmung zum eleltrischen Betrieb der Straßenbahnen gegeben. Im Tietz'schen Geschäft im Hotel Textor dortselbst fand eine Gaserplo sion statt, durch welche zwei Angestellte des Geschäfts leicht verletzt, diverse Waaren vernichtet und alle Geschäfts fenster eingedrückt wurden. Com merzienrath Ferdinand Gröber in Neufra, der Begründer der einen Welt ruf genießenden Firma, ist nach kurzer Krankheit gestorben. Wegen des Mordes bei Neckarrems ergeht jetzt ein Steckbrief gegen Gottlob Böster, Zieg ler und Taglöhner von Waiblingen, der dringend verdächtig ist, am 26. Dezember v. Js. den Albert Ramsel, Drahtzieher von Triberg, bei Neckar rems ermordet und beraubt zu haben. Der 68jährige Bauer Christian Manz in Apselstetten hals einem Nach barn beim Abgraben eines Bauplatzes, als sich in der Höhe Erde ablöste und ihn mit solche? Wucht an einen nahe stehenden Wagen hinwarf, daß er einen Rippenbruch und «inen Lungcnriß er litt und nach zwei Stunden sein Leben aushauchte. Die eine halbe Stunde von Biberach entfernte, zur Stadtge meinde gehörige Mühle im Wolfenthal mit Nebengebäuden wurde ein Raub der Flammen. —Der 94jährige Fried rich Rauschnabel in Eßlingen ist ge storben. Bis in sein hohes Alter rü stig und gesund, konnte er noch im letzten Jahre die Arbeiten in seinem Weinberge und aus dem Felde^besor- An Stelle des Kapellmeisters Frank, findet das nächstjährige badische Sän gerbundessest statt. Die 23jährige Frau des Landwirths I. Baier trank in selbstmörderischer Absicht Karbol säure und gab bald darauf den Geist auf. Die Leiche des Mannheimer Bankiers Ludwig Nadenheim ist bei Die Bürstenfabrik von A. Schuh-' Scheunen ab. In Wolfach ist die Kleinlinderschule abgebrannt. Brandstiftung ist anzunehmen. Das Gebäude wurde seit dem Rathhaus brand theilweise auch für Zwecke der Volks- und Gewerbeschule benützt. Die Frau des Glasers Franz Gallen schütz in Aach vergiftete sich mit Kar bolsäure. Aus bis jetzt noch unbe kannten Gründen erhängte sich Zoll verwalter Haas in Erzingen. In der badischen Pergamentpapierfabril zu Ettlingen wurde der 18jährige Otto Weinganz von einer Transmission er faßt und aus der Stelle getödtet. Dortselbst hal sich der 42jährige Karl Lori erhängt. Vor einigen Tagen feierten der Landwirth David Waffen schmidt und seine Ehefrau, geb.Selzer, zu Kork das Fest der goldenen Hoch zeit. R h e i n p fa l z. Vor einigen Tagen stürbe Mühlen besitzer Feldner sen. in Speier rück lings aus dem oberen Stockwerk den Fahrstuhlschacht hinab und zog sich da bei schwere Verletzungen am Kopse zu, denen er erlegen ist. Er war 30Jahre lcng Stadtrath und Presbyter in Speier. In Niederauerbach ist der Bürgermeister Jakob Schaak im Alter von fast 74 Jahren Der deutende Weinfirma Ludwig Feiß in Mußbach.welche hauptsächlich den Im port italienischer Weine betrieb, hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Pas siva betragen über eine halbe Million Marl. Steinbruch-Aufseher Gauch Elsaß-Lothringen. nen Kostenaufwand von 1,760,000 M. 000 Marl leisten und Baden die Hälf!e des Restes trägt. —Das Armenbureau von Kolmar nimmt behufs Erstellung proc. Anleihe von 200,000 Marl aus. Es soll mit dem Bau der Wohnhäuser energisch vorgegangen werden. Der Fabrikbesitzer Gustav Antuszewicz von Mühlhausen wurde auf einerGefchäfts reife in Frankreich in der Nähe von Troyes im Eisenbahncoupe ermordet, beraubt und hinausgeworfen. Der Thäter ist noch unentdeckt. Der beim Train-Bataillon in Forbach die dorf, der defertirt war und bereits steckbrieflich verfolgt wurde, lst in ei nem Walde erhängt aufgefunden wor den. Eus Eifersucht feuerte der Schauspieler Bruno Blafchke in Wei ßenburg aus die Schauspielerin Eberle und richtete dann den Revolver gegen sich selbst; beide wurden schwer ver wundet. Mecklenburg. Ludwig Graf v. Bothmer. Grund herr von Klütz, ist an einer Herzkrank heit im 69. Lebensjahre gestorben. Er war Vorsitzender des deutschen Adels tages, Präsident des deutschen Jagd schutzvereins und Besitzer einer Majo ratsgrafschaft von mehr als 70 Qua drat-Kilometer, die 24 Ortschaften umfaßt. Friedland, die älteste Stadt im Lande Stargard, beging Schuhmachermeisters Ä. Stein zu Ludwigslust gestorben. - DasDienst mädchen wurde verhaftet. Die Ge- Bergstraße dortselbst sind ein Raub Freie Städte. getödtet. Auf dem Dampfer das Dampsless«lrohr geplatzt. Der chinesische Oberheizer Ahpan wurde getödtet. Der Chef der Melallfabrit Jahren gestorben. Im 68. Lebens die Feier der 26. Wiederkehr des Ta wurde. Schweiz. Die Stadtinusik „Concordia" in angemeldet 26 Vereine mit 700 Musl im Jahr 1897 soll in Zürich stattsin- Gießerei von Gebr. Sulzer in Winter thur kippte ein Kessel mit 70 Centner flüssigem Eisen um, der Gießer erlitt Der Wiener evangelische Singverein hat die Feier sein»s 76jährigen Beste hens gefeiert. Dortselbst beging die Anna Kllssick Selbstmord. Der Seitentralt der Förstner'schen Kunst inühlc in Traislirchen wurde sammt den Scheunen und Stallungen ein Raub der Flammen. Der Schaden ist groß. Die 24jährige Lehrersgattin entleibt. Das Motiv der That ist un baren Lungenleidens erschossen. —Der Produkterbändler Leo Farchy in Sze gedin wurde in seiner Wohnung Über raubten die Wohnung aus. Die Gen duen verhaftet. —ln Älland bei Maierling ist der Sand- und Holz händler Johann Mayer ermordet wor den. Der 26jährige Mediziner Würtenberger in Innsbruck wollte einen abgerissenen Telephondraht, der oben mit den Leitungsdrähten des Elektricitätswerkes in Contatt stand, vom Wege, wo derselbe herabhing,ent fernen und wurde vom Strome sofort getödtet. Als der zwischen Salz burg und Wien verlehrende Personen zug neulich in die Stadt Wels einlief, feuertc der kaum 20jährige H.indos sier (Sohn des Bürgermeisters von Amstetten) einen Revolverschuß gegen seine Brust ab. Das Projeltil drang dem jugendlichen Selbstmörder in die Lunge. In Dolnawies, einem Be sitzihum des Fürsten Lubomirski, äscherte ein Brand alle Wirthschafts gebäude und 16 Gehöfte «in. Ein Kind lam in den Flammen um und mehrere und 4 Pferde in den Flammen zu Grunde. Das Duellunwesen hat in Bremen zu einer vielbesprochenen Affaire geführt. Die Tochter eines ho hen Telegraphenbeamten hatte -.vor etwa zwei Jahren anonyme Briefe häßlichen Inhalts erhalten,die den Va ter veranlaßten, mit einem Gymnasial lehrer, dem Vorsteher eines Vereins, zu dem die Familien Beider gehörten und auf den sich der Inhalt der Briefe be zog, die Angelegenheit zu besprechen. Der Lehrer stellte die Sache als uner heblich hin und hielt sie für abgethan. Der Beamte aber sprach später Ande ren gegenüber seine Vermuthungen über die Urheberin der Briefe aus und bald wurde die Tochter des Lehrers als solche von Dritten bezeichnet. Später bekam die Tochter des Beamten von derselben Hand geschriebene neue ano nyme Briefe und der Vater benachrich tigte die Polizei, von der die Lehrer tochter citirt wurde. Der Lehrer, Hauptmann der Landwehr, sah feine Familienehre angegriffen; er sandte einen anderen Lehrer, einen Premier lieutenant der Landwehr, zu dem Be amten und ließ diesen auf Pistolen for dern. Der Beamte lehnte aber ab und machte der Staatsanwaltschaft An zeige. Der erste Lehrer wird nun vor das Militärgericht gestellt werden. Der Kartellträger aber wurde von der Strafkammer des Landgerichts zu einer Woche Festungshast verurtheilt. Die Strafe fiel so milde aus, weil der Angellagte als Offizier und nach der ganzen Art der Verhältnisse, in die fein Freund gerathen war, nicht anders habe handeln lönnen. Der Angellagte meinte, wenn er nicht so wie geschehen gehandelt hätte, würde er vor den Eh renrath gefordert worden sein. Der Vertheidiger wollte aus sicherer Quelle gehört haben, daß auch der Ehrenrath das Verfahren des Fordernden aner kannt habe. Die Tochter des Lehrers hatte die Briefe in der That nicht ge schrieben. Ein Wucherproceß, der den Hannoverschen in den Schämn zu stellen geeignet, ist in Berlin seit län gerer Zeit im Entstehen begriffen. Den Anstoß dazu hat ein Verfahren gegeben, das gegen den Bankier, Rent ner und Hausbesitzer Treuherz aus dem Norden Berlins schwebt, der aus Rußland eingewandert ist und mit mehreren Agenten sein Geschäft betreibt. Die Geschädigten setzen sich aus hochgestellten Persönlichleiten ver schiedener Art zusammen, zu denen auch ein Prinz H. gehört, ver früher bei den Pasewalter Kürassieren stand. Als Geldmänner, bezw. Vermittler werden eine ganze Reihe von Leuten Dahin gehören ein Privatmann 8., ein Dr. jur. W., ein Herr Sp. aus der Gitschinerftraße, ein Herr B. aus von 60,000 bis nahezu 100,000 M., send Marl entstanden sind. In Be- Geldgeber in Betracht. Tr. hat die Dislontirung der Wechsel vorgenom men, die danw bei einer Berliner Bank Untergebracht wurden. Die Opfer sind aber nicht blos in hohen Gesellschafts kreisen zu suchen; auch der Mittelstand ist in Mitleidenschast gezogen worden. Die in einzelnen Wohnungen vorge nommenen criminalpolizeilichen Durch suchungen haben ein sehr umfangrei ches Material an Wechseln und Brief schaften zum Vorschein gebracht, die ver Angelegenheit eine immer größere Ausdehnung geben. Wenn ein neues packet beschlagnahmter Papiere gesich tet wird, so- ergeben sich jedesmal neue Opfer und neue Wucherer. Wann die Sache zum Austrage kom men wird, läßt sich noch garnicht ab ehen. auf eine nur in Australien zu findende Einrichtung: die „schwarze Polizei" („Native-Police"). Sie besteht aus Eingeborenen, die unter der Leitung weißer Jnspectoren stehen und gegen ihre schwarzen Brüder, selbstverständ lich nicht desselben Stammes, verwen det werden. Die einzelwohnenden Farmer, deren nächste Nachbarn oft 20, 30 Meilen entfern! wohnen, be dürfen gegen die Schwarze», die ge schworenen Feinde aller Weißen und zum Theil noch Menschenfresser, des Schutzes. Nun macht aber die Regie rung mit ihrer Polizei gar oft bittere Erfahrungen, denn die den australi schen Eingeborenen eigenthümliche Falschheit und Tücke überschreitet je des Maß. Vor nicht langer Zeit hatte die Regierung von Victoria auch zwei Schwarze des berüchtigten Dora- Tora-Stammes in ihren Polizridienst genommen; ihrem besondern Schutze waren die Ansiedler in der Nähe der weitenSiimpfe undScrubs von Albury anvertraut. Aber man halte den Bock zum Gärtner gesetzt. Mehrere Far mer wurden von den beiden Polizisten unter den Opfern befand sich auch ein Deutscher. Als die Regierung nach längerer Zeit Kenntniß von dem Treiben der „Hüter ihrer Gesetze" bekam, wurde eine eifrige Jagd auf die Missethäter eröffnet. Einer dersel ben, Willie, wurde in der Nähe des „Ausstellungsgrundes" von einem ten Mallee-Scrub. Eine wilde Jagd Dem Direktor der egyp tischen Ausgrabungen, Herrn von Pyramide von Dahschur zu entdecken. Auf dem Grunde eines tiefen Brun nens wurde ein über 200 Fuß langer Gang gefunden, der in die Pyramide führt und zu dessen Seiten 13 Grab kammern angebracht waren. In einer oder einer Prinzessin aus der nächsten Verwandtschaft des betreffenden Pha sind sämmtlich von massivem Gold-und zum großen Theile mit Edelsteinen verziert tragen theils den Namen des Pharao Usertesen des Zweiten, theils den von Usertesen d«s Dritten. Beide Pharaonen gehören der zwölften Dynastie an, welche um das Jahr 2500 v. Chr. in Egypten herrschte. Unter den gefundenen Gegenständen befinden sich: ein ausgezeichnet erhal tenes Brustschild von prachtvoller Ar beit, die Zeichnungen auf demselben bestehen aus Türkisen und Lapisla zuli; auf der Rückseite sind dieselben Zeichnungen und dieselben Ausschmü ckungen, jedoch aus ciselirtem Gold. Das Stück ist eines der prachtvollsten Gegenstände, welche uns von der alt egyptischen Kunst überliefert sind. E wurde ferner eine Menge Armbänder, einschaliger und zweischaliger Mu scheln, Skarabäen,Ohrgehänge, Tiger llauen, Perlen u. s. w. gesunden. Die Skarabäen bestehen zum Theile aus massivem Golde, zum Theile ausEdel steinen, wie Amethyst. Türkisen, Sma ragd u. s. w. Amethystperlen sind in einer Anzahl von mehreren hundert ge funden worden. Man hofft, in Kur zem den Eingang zur Königslammer freigelegt zu haben und erwartet, als dann noch weitere, wenn möglich noch kostbarere Funde zu machen. JnßerlinerAquarium hat man sich lange Jahre hindurch alle erdenkliche Mühe gegeben, den He» ring lebend zu beschaffen und den Be suchern vorzuführen. Viele Versuche mißglückten, und es galt als ein uner> reichtes Kunststück, den äußerst em pfindlichen Fisch aus dem Meere le bend in die Bassins der genannten An stalt zu bringen. Jetzt ist es jedoch an der Hand der gewonnenen Erfah rungen gelungen, die Ausgabe zu lösen, und eine Zahl lebender Heringe tum melt sich vor den Augen der Berliner. Da man weiß, daß der Hering sehr leicht die Schuppen verliert und dann allmAig erhöht wird, nebrachl wer den. 7