4 Seranton Wochenblatt, erscheint jeden Freitag Morgen. Office: Sil Lackawanna Avenue. Subskription »2 00 jährlich Wochen-Rundschau. Inland. Da« Ereigniß der letzten Woche war die große Rede, welche der New Jorker Senator David B. Hill im Bundessenat gegen die Wilson'sche Taris-Bill hielt. Außer heftigen Angriffen gegen den Präsidenten und sein Kabinett gipfelte die Rede in einer langen Tirade gegen di« Einkommensteuer. Dieser neueste Schachzug Hill« gegen Cleveland findet mehr auf republikanischer, als aus demo kratischer Seit« Anklang. Von weittra gender Wichtigkeit ist «in Entwurf, den der Geschäftsordnung« - Ausschuß des Hauses sür künftige Abstimmungen aus gearbeitet hat. Danach soll jedes im Sitzungssaal anwesende Mitglied ge zwungen sein, seine Stimme bei der Ab stimmung auf jeden Fall abzugeben. Die Schärfe diese« vorschlage« geht mithin noch weit über „Czar" Reed« Regeln hinau«. Da«U»tersuchung«-Comite des Congresse« über die Versassung«- und Rechtmäßigkeit des vom Bundesrichter Jentins in Milwaukee angeordneten Ein haltsbefehls gegen di« zum Ausstande bereiten Unionarbeiter an der Pacific- Eisenbahn hat seine Arbeiten bereits beendet. Seine an Ort und Stelle ab gehaltene Beweisaufnahme hat die aller» dings zugleich überraschende und beschä mende Thatsache ergeben, daß Richter J«nkins j«n«n höchst anfechtbaren Ein haltsbifehl gar nicht selbst verfaßt hat, sondern daß der Anwalt der klägerischen Bahn, Senator Spooner, einen von ihm verfaßten Entwurf zum Einhaltsbefehl fertig in der Tasche mitbrachte, und daß JenkinS diesen Entwurf nach ganz flüchti ger Durchsicht eilig unterschrieb. Der Ausschuß wird nunmehr seinen Bericht an den Congreß ausarbeiten. Fraglich jedoch ist, ob das Jmpeachment-Verfahren gegen Jenkins die Folge sein wird. Mit wenigen Worten sei hier noch des un würdigen Skandalprozessc« Pollard- Breckinridge gedacht. Nachdem die RechlSbeiftände des sauberen Heuchlers aus Kentucky sich nach Kräften bemüht hatten, den Charakter der Klägerin in den Koth zu zerren, während sie für ihren Klienten kaum etwas Stichhaltiges an zuführen wußten, überwies Richter Brad ley den Fall an die Geschworenen, nach, dem er Rechtsbelehrung gehalten. Soweit in einzelnen Staaten Wahlen stattgesunden haden, sind dieselben gro. Benlheil« zum Vortheil der Republikaner au«gefallen, so beispielsweise in New Jersey. Mit dem Eintritt des Frühlings pflegen sich auch die Ausstände in den Bauge werken einzustellen. Und in der That sind auch etwa zehntausend Ballhandwer ter in Chicago von einem „Lockout" be> troffen worden, der zweifellos viel größere Dimensionen angenommen hätte, wenn unter den Arbeitgebern mehr Einigkeit herrschte. Der große Ausstand im Coke. Revier bei ConneUsville in Pennsylvanien ist noch unverändert. Verbissen und mit stummem Groll stehen sich Arbeiter und Arbeitgeber gegenüber. Nach einer neuen Version soll übrigens der während der Au«standwirren ermordete Manager Pad dock durch die Kugel seine« Superinten, denten Coli gefallen sein, der damals in blinder Wuth wie »01l um sich schoß und weder Freund noch Feind geschont haben soll. Inzwischen strebt die mehr barrock bizarre, als furchtbare Erscheinung von Soxeyi „Eommonweal" in langsamen Tagemärschen der Bundeshauptstadt zu. Aus etwa 400 mag sich wohl ihre Zahl belaufen, und es ist gar nicht daran zu denken, daß die anfänglich von Coxey ge träumt« Armee der Zehntausend je er reicht werden wird. Daß die „Jndu strial Army" unter Kelley« Oberfehl, die sich au« Nebraska aufmachte, Coxeys Hauptmacht treffen wird, läßt sich kaum annehmen. Glücklicher Weise gelang es ihnen, auf einem leeren Güterzuge— wohl unter wohlwollender Duldung der Pacisicbahn-das gefährliche Territorium Utah zu verlassen, wo die bundesrichter liche Gewalt ihrem Vordringen ernste Hindernisse in den Weg zu legen droht«. Di« abgelaufene Woche war Zeuge mancher schwerer Unfälle. Eine Feuers brunst verwandelte da« Davidfonsche Theater zu Milwaukee in einen rauchen den Schutt- und Trümmerhaufen; die Theatergefellschast der deutschen Zwerge ihre sämmtlichen Requisiten, sehen in dem Flammenpsuhl, und noch am nächsten Tage, als die traurige Arbeit de« Hinwegräumens der Trümmer be der welcher nur zur Hälfte durch Versicherung gedeckt ist, beträgt fast eine Million Dollars. Heftige Stürme tob> ten aus den großen Binnenseen und an der Küste Neuenglands ; Schiffe scheiter ten und gingen mit Iverthvoller Ladung Da« Bersten eines zischenden und sprühenden Dampfrohr« verursachte m der Schule am Humboldtshain in Chicago eine heillose Verwirrung unter den be stürzten Kindern; in der wilden Flucht wurde eine große Zahl zu Boden getram. pelt, und vierzehn derselben liegen jetzt schwer verletzt im Krankenhause. In Memphis, Tenn,, stürzte ein dreistöckig,,« Vier Neger wurden erschlagen, fünfdurH Trümmer.schwer verletzt. Ein Güterzug, welcher mit B^um- von der Begleitmanschaft wurden getöd let, acht durch ausströmenden Dampf der Der Washingtoner Zug der Newhaven- Bahn fuhr in Folge der Falschstellung einer Weiche auf Station Port Ehester, N. U., in einen Güterzug und entgleiste. Die in sieben Waggons untergebrachten Reisenden kamen mit dem bloßen Schrei ten davon, aber zwei Zugbeamte erlitten schwere Quetschwunden. Als der nieder, ländische Dampfer „Obdam" im New Yorker Hafen eintraf, stellte sich heran«, daß ein Mann an Bord von den schwanen Blattern befallen war. Das Schiff wurde sofort unter Quarantäne gestellt. Gehen wir nun zum Kapitel der Ver brechen über, so überrascht zunächst die Fülle der Verbrechen gegen da» Eigen, thum. Hervorzuheben al« ganz eklatanter Fall ist namentlich der noch nicht völlig aufgeklärte Diebstahl einer halben Mil» lion Eisenbahnbonds aus den einge mauerten Kassenschränken der Well«, Stone-Bankzu Saginaw, Mich. >465,- 000 in Bonds sind zu Grand Rapid» ab gesetzt und wiedererlangt. Der entlas sene Buchhalter Newell B. Parfon«, der schon einmal verhaftet, aber dann wieder entlassen worden war, ist jetzt wieder vergiftet, und zwar «inmal auf di« An schuldigung des Diebstahl» an den <465,- 000 und Fälschung jeine» Check» über «sooo. Ein bewaffneter Räuber überfiel den einsamen Kassirer Whipple in der Bank zu Erawford, Nebraska, zwang ihn zur Herau«gabe der Baarfchaft von »2500 und sperrte ihn dann in den gemauerten Kassenschrank ein. Die Schüler der indianischen Schule der Seminolenreservativn im Territorium Oklahoma bei Guthrie hatten eine „Petze" unter sich, der alle ihre Streich« den Lehrern verrieth. Sie ermordeten ihn, indem sie ihn überfielen und au« dem Fenster herabstürzten, sodaß er da« Genick brach. Der mysteriös« Doctor Meyer hat sich zum zweiten Mal auf di« Anklage de« Giftmorde« vor «iner New Aorker Ge schworenenbank zu verantworten. A u » l a n d. Während die Jnsurgentenpartei in Brasilien frohlockend der Welt durch Silveira Martens verkünden läßt, daß der unverwüstliche Admiral Mello Rio Grande genommen habe, läßt Peixotos Regierung ein ebenso entrüstete« Dementi dieser Meldung auf dem Fuße folgen. Doch scheint soviel sicher, daß der Bürgerkrieg in Brasilien noch lange nicht zu Ende ist. Der Rückgang de« Silber« auf dem Londoner Markt bereitet den südamerikani schen Republiken große Verlegenheiten, da sie verpflichtet sind, die Zinskoupons ihrer Anleihen in Gold zu bezahlen. Bereit« hat Guatemala sich geweigert, dieser Verpflichtung nachzukommen, und damit in den Augen seiner europäischen Gläubiger den Staatsbankerott ange meldet. Deutschland hat die Stempelsteuer aus Werthpapiere und Aktien bedeutend er höht. Ausgenommen von derselben sind nur die inländischen Staat«- und Reich«, anleihen. Alle ausländischen Werth papiere—also namentlich auch amerikani sche Bonds—müssen den dreifachen Satz von früher bezahlen. Einen seltsamen Antrag—der kaum von seiner eigenen Partei ernst genommen wird—hat Gras Kanitz.P«dangen im Reichstage einge bracht. Er verlangt Millich, daß da« Reich den ganzen Handel mit ausländi. schein Getreide monopolisiren und der Zwischenhandel verboten sein soll. Die hochgehenden Wogen der Kossuth. Aufregung in Ungarn haben sich gelegt. Auf die Herausforderung der Opposition, welche die Regierung wegen ihrer völligen Zurückhaltung an der Leichenfeier tadelte, konnte Weierle sich erlaub«», «ine recht grob- Patzige Antwort zu geben. Vor drei Wochen hätte er mit einer solchen Antwort Kopf und Kragen ri«kirt, viel leicht den Funken in da« offene Pulverfaß der Revolution geworfen. Al« Pflaster auf die Wunde »«rfprach Weierle, dem Könige von Italien für die Ehrenbezeu gungen am Sarge Kossuth» den Dank Ungarn« zu übermitteln. Auch König Franz Josef mag froh sein, daß die Leichenfeier vorüber. Die Stesanskrone aus seinem Haupte war bedenklich in'» Wackeln gerathen. Noch immer wiegen sich die Freunde des ewigen Völkerfrieden« in den Träu men vom Glück der Menschheit und all gemeinen Abrüstung der Nationen. Ca. privi« Danziger Rede gibt noch immer den Text zu diesen Betrachtungen ab. Wenig sagt aber den Friedentfreunden die neueste Rede Eri«pi« im italienischen Parlament zu. Er erklärte e« geradezu für eine Unmöglichkeit, an dem Militär etat irgend welche Abstriche zu machen, und betonte die Nothwendigkeit, stets schlagfertig und gerüstet dazustehen. Sprach er im Hinblick auf den gallischen Nachbar? Die französische Presse traut Eri«pi nicht. SH sieht in ihm nur den schlauen Fuchs, der Frankreich gern in die Rolle de« Unrecht« hineitidrängen möchte, und räth, sein Anerbieten eine« Handelsvertrages mit der Forderung, dem Dreibunde zu entsagen, zu beantworten. Ein angebliche« Interview der „Figaro" mit König Humbert legt diesem die Aeuße rung in den Mund, daß er mit Frankreich herzlich gern ein Friedensbündniß schließen wolle. Inzwischen hat er die alt« Königin Victoria in Flqrenz besucht. Die Anarchisten sind unterdessen nicht müßig. In Rom nahm man einen An archisten gefangen, der eine geladene Dynamitbvmbe bei sich trug. Man schen Insel Mallorca schleuderte archist eine Bombe in da« Hau« de« Stadischreiber«, welche« in Folge der Explosion zertrümmert wurde. Ein an gebliche« Boinbenattentat gegen den Po lizciiichter des Vororts Argenteuil bei Versailles hat sich al« der lose Streich eiiies dummen Jungen entpuppt. Die Beringsmeer-Vorlage, d. h. der Schiedsspruch de« internationalen Pariser Austräg.i>gerichl«zurßeilegungderElr«i. tigkeiien über den Pelzrobbenschlag zwi schen Cngland und den ver. Staaten, ist vom englisch«» Unterhaus« mit großer Majorität angenommen: auch im Ober hause hat die Vorlage die erste Lesung passirt. Im Zusammenbange damit ist zu erwähnen, daß Präsident Cleveland alle amerikanischen Robbenjäger gemahnt hat, die Bestimmungen de« Schiedsver träge« strmg einzuhalten. Der Russe Jablochkow, der Erfinder der «ach ihm benannten elektrischen Ker zen, ist gestorben. Taubheit kann nicht geheilt werden dnrch lokale Applikationen, «eil sie den kranken Theil de» Ohre« nicht erreichen können. Et giebt nur einen veg. die Taubheit zu kuriren. und der ist durch lonstitutionelle Heilmittel. Taubheit wird durch einen entzündeten Zustand der schleimigen »««kleidung der Eustachischen Röhre verursacht. Wenn diese Röhre sich ent. zündet, habt Ihr einen rumpelnden Ton oder schloffen lft"ersolg,°Taudhett!"un/w?n!? die Sntzundung nicht gehoben und diese »ihre wie der IN gehörigen Zustand verseht werden verurs«cht. welcher nicht« al« ein entzündeter Zustand der schleimigen Oberflächen ist, «ir wollen einhundert Dollar« für jeden (durch «atarrh verursachten) Kall »on Taubheit geben den wir nicht durch Einnehiyen von Hall'« heilen können Laßt Such K Z, Ch eney't So,. Toledo. O. Verkauft von allen Apothekern, 75e. Abschaffung de« Ver. Staaten Senat«. Wenn der Ver. Staaten Senat so fort macht, schreibt die „111. St. Ztg"., so wird der Wunsch, ihn abgeschafft zu sehen, d«r schon durch di« Silberdebatte im von gen Jahr« große Nahrung empfing, immer mehr um sich greifen. Sech« und eine halbe Woche liegt jetzt die Tarifbill schon im Senat vor, und noch ist dieselbe in Händen der Sub-Sommittee der Finanz. Committe«. Kein Tag vergeht, ohne daß da», wa« am vorigen festgestellt wor. den, wieder abgeändert würde. Eine ungeheure und einflußreiche Zucker-, Koh. len-, Eisen- und Whi«key-Lobby schwärmt in den Vorzimmern de« Senats, und e« wird offen die Behauptung ausgesprochen, daß gewisse Senatoren stark an Spekula tionen in Wall Straß« betheiligt seien, und daß da« ungeheure plötzliche Steige» und ebenso plötzliche Fallen der Zucker- Aktien auf den am Samstag in Washing ton abgestatteten Besuch de« großen Zuckersieder« Havemyer und vom Senat ausgegebene „Pointen" zurückzuführen sei. Man will wissen, daß die betreffen den Senatoren dabei eine volle Million eingesackt haben. Wenn da« der Fall ist, und leider sprechen sehr viele Umstände für die Rich tigkeit der Behauptung, zumal e» ja auch eine dekannte Thatsache ist, daß gewisse Senatoren starke in Silber spekulirl haben, als die Sherman-Bill angenom» inen wurde, so ist e« allerding« an der Zeit, daß der Senat reformirt wird. Es ist schon schlimm genug, wenn die Senatoren e« für ihre Pflicht hallen, bei ihrem Verhalten und bei ihren «bstimm. ungen sich nur nach den Interessen ihrer eigenen Staaten zu richten und aus das dtt dtt Allgemeinheit zu pfeifen, Staaten gleichviel zu sagen haben, wie Senatoren von New Jork, Jllinoi«, Pennsylvanien und Ohio. Aber wenn auch noch da« persönliche Interesse der Senatoren in'« Spiel kommen 1011, wenn wichtige Gesetze«vorlagen verschleppt wer den, weil dieser oder jener Senator in Wall Straße spekulirt und auf der fal schen Seit« de« Markte« ist, wenn, um einem Senator Gelegenheit zu geben, einigt Schaf« zu scheeren, heute in Com mittee ein Zoll auf Zucker gelegt wird, um morgen wieder herabgenommen zu werden, während das ganze Land daraus wartet, daß endlich einmal ein Tarifgesetz zu Stande komme, ein«rl«i welches—dann hört Geduld auf, «in« Tugend zu sein. Di« Senatoren, welche an diesem frechen Spiel mit der Wohlfahrt de« Lande« betheiligt sind, sind ehr- und ge wissenlose Schufte. Sie sollten vom Senat selbst an den Pranger gestellt und au« demselben ausgestoßen werden. Aber, leider, wie viele Senatoren gibt e«, welche in dieser Hinsicht keinen Dreck am Stecken haben? Und wie wäre e« möglich, daß «in S«nator di« s«natori«ll« Unhöflichk«it beginge, einen anderen Senator unsauber«» Spikulation«» zu z«ih«n. Unser Washingtoner Correspondent schreibt, daß der Präsident über da« Ver halten der demokratischen Mehrheit im Senat wie im Hause f«hr ungehalt«» sei. Und wohl hat er Ursache dazu. Aber viel mehr noch da« Land. Und e« muß ohnmächtig mitansehen, wie es von seinen eigene» Dienern immer tiefer hineinge ritten wird. Indessen, wa« kümmert« die Sena toren ? Daß man ihrer Herrlichkeit über haupt je ein Ende machen könnte, da« halten sie bei der hochconfervativen Nei gung de« Amerikaner« für ausgefchlofse». Und von ihrer persönlichen Herrlichkeit wissen sie, daß die Politik ein sehr un sicher« Ding ist, und daß man zufrieden fein muß, wenn man aus sech« Jahre das Recht erhält, so viel Beute zu machen, al« sich machen läßt. Gänzlich gewissen lo«, jede« Ehrgefühls bar, setzen diesi Schufte im Senat—gottlob sind e« nicht sämmtliche Senatoren, aber ein gute» Theil davon—aller zu ihren Ohren kom menden gerechten Eintrüstung ein fpötti fche« are z?ou Hoinx to du adout „Den Senat abschaffen!" sollte die Antwort de« Volke« lauten. Der Senat ist ein« Einrichtung, die sich geradeso überlebt hat, wie das englische Oberhaus. Wir brauchen ihn nicht, «r ist nur ein Hemmschuh in unserer nationalen Ent- Wickelung. Mehr, er ist gegen den ge. Funden Menschenverstand und gegen die Grundlage der amerikanischen Freiheit, die Herrschaft der Mehrheit. E« wird vielleicht ein Jahrhundert nehmen, diese« schädliche Geschwür au« dem politischen Körper der Ver> Staaten herautzuschneiden, vielleicht auch noch länger. Aber der Tag wird kommen, wo «S »um Schneiden reif sein und heraus geschnitten werden wird. Die Abschaf su»g des Senat« wird diejenige Frage sein, um welche unser nächster gr»ßer ideeller Kamps Gefochten werden wird. A«»la«d. Die Wiener Großfirma David Wiener Söhne hat mit S Millionen Gulden Passiven fallirt. Fulda ist der Publicist Ferdi fchrift „Hessenland", im Alter von 60 Jahren gestorben. Der Schweizer Bunde«rath hat den von den Sozialisten besürworteten Bürger der Schweiz verworfen. Da« Landgericht in Magdeburg hat den Redakteur der socialdemokrati schen „Volksstimme", Hugo Baumüller, in Zwangshast genommen. Derselbe hat sich geweigert, als Zeuge über Re daktiensangelegenheiten Ausschluß zu geben. Der bekannte Stuttgarter Ge schichtsforscher und Dichter Ludwig Pfau hat in Folge eine« Schlagansalls die Sprache verloren. Bei dem Alter dessel ben, er ist am 25. August 1821 geboren, giebt sein Zustand zu größter Besorgniß Anlaß. Aus der Stadt Kirchheimbolanden im Bayerischen Regierungsbezirk Pfalz kommt die Nachricht von einem entsetz lichen Unglück. Der daselbst lebende beiden Söhnen bei einem Brande, welcher sein Anwesen niederlegte, in den Flam men um. Der stellvertretend« Gouverneur de» deutschen Schutzgebiete« in Ostafrika, Major v. Wrochem, ist um Erhebung von seinem Posten eingekommen. Seinem Gesuch wird zweifello« entsprachen wer den und er wird nach seiner Heimkehr wieder al« aktiver Offizier in den deut schen Heer-Verband eintr«t«n. sür ein Ehr«ngeschenk für den 70. Ge burtstag ihre« Führer«, Rudolf von Ben nigsen'«. Zudem vollenden n»ch zwei andere um di« Partei hochverdiente Männer in der nächsten Zeit da« siebente Jahrzehnt ihre« Leben«, und zwar Dr. 14. August. werde. Dieser Beschluß ist da« Resultat giment No. 2, ein Neffe de« früheren Cultusministers und jetzigen Oberpräsi denten der Provinz Westpreußen Dr. v. Goßler, ist auf einem Spazierritt verun glückt. Er stürzte mit dem Pferde und erlitt so schwere Verletzungen, daß er schon nach kurzer Zeit starb. Kampfe der österreichischen Deutschen um ihre nationale Existenz, Dr. jur. Franz Schmehkal, hat jetzt verläufig ein Fün — Die „Neue Freie Presse" veröffent licht ei«e Unterredung mit Franz Kossuth, der soeben ein Unterthan de« König« von Ungarn geworden ist, in er Grundsätze seines Vaters durch gesetzliche und verfassung»mäßige Mittel auszufüh ren, ohne revolutionäre Bewegungen a». Die Stadt Neustadt a. d. Haardt im bayrischen Regierungsbezirk Pfalz hat am 11. April gewackelt. Erschreckt stürz. plötzlich Stühle von ihrem Platz gerÄt wurden, Bilder von den Wänden fielen und die Fenster klirrten. Auch au« an» deren Orten der Pfalz kommen Meldun gen von Erderschlltterungv». Der sonst doch so feste bayerische Boden hatt« zu beben begonnen. Er beruhigt« sich aber bald wieder. -- Wie jetzt verlautet, ist der Kanzler der deutschen Kolonie in Kamerun, Leist, welcher für die Durchpeitschung der ein. geborenen Frauen verantwortlich war, wa« die Veranlassung zu einer ernstlichen Meuterei gab, von der Reich«regierung »on seinem Posten abberufen worden. Ebenso.sollen Major von Wrochem, der Gouverneur von Deutlch-Ostasrika, und Major von Francoi«, Oberbefehlshab«r abgelöst werden und haben Beide Befehl erhalten, nach Berlin zurückzukehren. Kaiser Wilhelm ist am 13 April, in Wien angekommen und auf dem Süd- Bahnhof von Kaiser Franz Joseph, den Erzherzögen, den Ehes« der Civil, und Militärbehörden, den Stadlbeamten, dem deutschen Besandte» und seinem Stabe empfangen worden. Der Bahnhof war prächtig dekorirt und von Truppen einge schlössen, um die Volk«massen zurückzu halten, welche versammelt waren, um den deutschen Kaiser zu begrüß««. Er würd« mit enthusiastischen Hochrufen empfangen und schien sehr erfreut über seinen herz lichen Empfang zu sein. Eine schreckliche Explosion bat sich am 10. April in einem Dynamit-Labora. lenburg-Schwerin zugetragen. Während eine Anzahl Arbeiter mit der Anferti gung de« gefählichen Explosivstoffe« Dy namit beschäftigt war, entzündete sich dern umhergestreut und theilweife in einer Entfernung »on einer halbe» Meil« ge funden. S 7. 061.. bekannt auf der ganzen «rde, al» da« größte Schmerzenh«llmt»ttl. » Heilt Neuralgie, Rückenschmerzen, Verstauchungen, vtrstauchungtn, Verrenkungen, Frostbeulen, Hüftinschmerzen, Quetschungen, Zahn- ' schmerzen, Brandwunden, jtA/ und alle ein äußerliche« Mittel .. 5 Farmer und Viehzüchter . finden in dem St. Jakob« Oel etn unübertreffliche« Heilmittel gegen die Gebrechen de» Mißstandes. ? «in» Flasche Tt. Jakob« Oel lostet 50 St«, «fünf Flaschen für G2.VO>. Ist tn jeder Apotheke zu haben. Vareler «alttroore, »a. Gefchäfts-Anzeiger. 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Die Nickelgeschirre werden außen mit Seife und Soda abgewaschen, innen mit Essig und Salz ausgescheuert, dann nach dem Ausspülen innen und außen mit Wiener Kalk geputzt. Flecke entfernt man mit Putzpomade. Am besten reibe man dann zuletzt di« Geschirre mit nach geahmten Ledertüchern, die in großen Leinengeschäftcn zu haben sind, ganz tüchtig nach. 3. Emaillirtes Geschirr wird mit So dawasser außen und innen gescheuert— sollte einmal eine Speise in ihnen ange brannt sein, so muß man den Topf eine Stunde mit heißem Sodawasser weichen und mit trockenem Sand reinscheuern — gut nachgespült und mit den in der Küche dafür eigen« bestimmten Topftüchern 4. Verzinntes Weißblech - Geschirr scheuert man mit dem käuflichen Zinnsand oder wäscht es mit Sodawasser ab, trock net es und reibt es mit Putzkalk nach. 5. Eiserne Geräthe werden ebensalls gut gescheuert, trocken ausgewischt und mit einer Speckschwarte eingerieben. Vor dem Gebrauch reibt man sie mit Soda aus und mit Papier nach. Da« irdene Lippstadter Geschirr scheuert man außen mit Sand, wäscht e« innen mit Soda wasser und spült es gut mit lauwarmem Wasser nach, reibt es dann sehr trocken und fcheuert den Blechboden, wenn man auch diesen blank haben will, mit Zinn sand. K. Sind dann auch noch di« w«iß«n Holzgeschirre, Tischplauen und Bretter mit Wasser und trockenem Sand (nie mit Seife, dies« macht gelb) gescheuert und jeden Sonnabend die Geschirre vor dem Abscheuern mit einem Brei von Thon und Wasser bestrichen, wo sich Flecke be finden, die lackirten Möbel mit Kleien wasser abgewischt, wodurch der Lack nicht leidet, so wird eine tüchtige Hausfrau auch darauf achten, daß nicht der Herd stiefmütterlich behandelt wird, ihn viel mehr gut abwaschen, mit Sand abreiben, absegen, mit Graphit-Ofenschwärz« putzen und dann die blanken Herdtheile strahlend sich jed säubern. Vor der Reinigung der Flaschen mit Bioschroten ist deshalb zu warnen, weil dieselben, wenn Stoffe davon in der können man ziehe es daher vor, sich kleinerer Kieselsteine, gestoßener Eierscha len, oder Neiner Nägel und sogenannten