2 volrswitz in Namen. Unsere rein deutsch«» P«rsonenna «nen, d. h. also die sogenannten Vor» cher Poesie. Das rührt daher, daß sie zu einer Zeit entstanden sind, in der unser sinniges, gemiithvolles und san» gssfrohes Bolk im Alter naiver Kind heit stand. Unsere Personennamen sind uralt . Die deutsch«» Familien namen dagegen sind ungleich später, vielfach erst zu Ausgang des Mittel alters geworden, zu ein» Zeit, da das Handwerk und mit ihm auch großen theils die Prosa verbunden mit bur leskem, theilweise rohem Witz blühte. !G«rne zog man das Thierreich für die Familiennamen heran. In so man chem deutschen Reinicke, 80ß, Schöps, Stier, Hecht, Bock, Frosch, Stockfisch ii. f. w. sind offenbar Eigenthümlich leiten des Stammvaters die Ursache» zu der Bemnnung gewesen. So haben auch Namen wie Sauerhering, Rind fleisch, Suphan, Meerlatz, Rußwurm, Kohlhase, Gänsich«!, ihren Ursprung in gewissen äußeren und inneren Merk knalen der einzelnen Personen ebenso wie minder bekannte Familiennamen, als da sind Adebor (Storch), Bohm hammel, Gans, Gaul, Hammel, Lamm, iMehfisch, Ringeltaube, Pelikan, Schweinigel, Rodochs, Sonnenkalb. Während die Thiernamen meist das Außere oder innere Merkmal, das den Maine» der einzelnen Person veran laßt, nur errathen lassen, liebte es der Volksmund zu Ende des Mittelalters unter Vermeidung der Bilder sprache den Namen schlechtweg durch Nennung des ausfallenden Kennzei chens zu geben. Da findet man den Großepaul, GroßhanS, Großkopf.Pap pelbaum, Heinzelmann, Stifft, Hanf- Istengel. Dickmann, Feist, Backofen, Bierbauch, Block, Fornefett, Made weiß, Rübe, Hampel, Plumperdump; nach Einzelmerkmalen sind bekannt: Blaufuß, Streckfuß, Hasenscharte, Knickebein, Krummbein, Kaßsuß, iFeuchtewange, Fettebacius, Fratz, Dichterhaupt, Quastbarth, Rüssel !mann, Saugefinger, Rotzmaul. Man !sieht, wählerisch war der Bolksmund jgerade nicht. Ebenso unerbittlich ver ifährt er in der Namengebung bei Be zeichnung der mehr sittlichen und gei stigen Eigenschaften der Einzelperson. lDas deutsche Nationallaster des verräth sich z. B. in dem über aus zahlreichen Vorkommen von Fa milien, welch« Brand heißen. In der >Regel wird sich diese Bezeichnung wohl aus den inneren Brand, den Durst ih >rer Träger bezogen haben. Auch die Hamen Bierling, Bierauge, Bierbauch, Meinhold, Vollgießer u. A. gehören hierher. Neben dem Durst findet auch der Hunger seine Berücksichtigung in den Familiennamen Esser, Fraß, iGutteter, Fleischfresser, Rindfleisch. Mecht munter klingen die Na-nen, welche das Wesen der einzelnen Person iin günstigem Lichte erscheinen lassen. Da giebt es Gutgesel, Frischelach, Liebeskind, Schelmiger, Un verzagt, Reinekindt, Gutsmuths, Ro senmund, Frischauf, Schlafmunter u. s. w. Ein recht verlegener Stamni ivater wird den Namen Schamroth er halten haben, ein jähzorniger Krieger den Namen Scheidenreißer. Zahlreich sind die Namen, welche mit dem „Ner denicht, Schmalvogel, Heidenreich, «Findepfenningk, Protze u. f. w. Die ganze Schale urwüchsiger Grobheit, die dem deutschen Volkswitz zu Gebote steht, wird aber in Familiennamen »vie Greiner, Zenker, Lüger, Hoffertig, Deibel, Dreckmeyer, Schuft, Schurke, Flegel, Feig, Bube, Beest, Grundekel u. s. w. ausgegossen, der zo tigen Namen gar nicht zu gedenken. Es mag kein Vergnügen sein, sich mit «solchen Kosenamen durchs Dasein zu schleppen. > —D as iste s eben. Fürst: Ich liabe den Glauben an die Menschheit verloren. Alle Leute, die um mich liche Menschen mehr. Freund des Fürsten: Oh, doch Durchlaucht, «s gibt noch ehrlich« Menschen, aber Boshaft. Dame (alte Co quette): „Was? Sie sind schon Ma jor? Wie die Zeit vergeht! Erinnern Sie sich noch an mich, da ich noch Mädchen war?? Sie spielten oft mit mein Großvater!" Aus eigener Erfah rung. Mutter: „Aber Du mußt doch endlich einmal lernen, Dich allein anzuziehen, Fritzchen. Wenn Du mal später Soldat bist, wirst Du auch kein Kindermädchen haben!" Der klein« schen Lichts: „So is es auf der Welt. gar nimmer brauchen." Wennernurzuschlucken bätte. Armenrath: Wenn die Schilderung Ihrer Lage wahrheitsge treu ist. dann sind Sie in der That ein anner Schlucker. Bettler: Wenn ich's nur wär, Herr Rath, aber ich hab' digt. Er: Ach, käme noch einmal der Augenblick, wo wir vor dem Altar stan den! Sie: So! Daß Du nein sa gen könntest! Richt wahr? Jawohl, das ist Dir zuzutrtuen. Ja, das sieht Dir ähnlich... Er: Nein. Weil ich da Deine kürzest? jstche hörte. S>t war die schönste! Lieutenant von LSWeS Abenteuer. Novelle von Robert Misch. Lieutenant von Löwe war einer der beliebtesten Officiere des Regiments. So energisch er sich auf dem Exerzier platz bezeigte, ein ebenso liebenswürdi ger und vorzüglicher G«sellschaster konnte er im Kreise der Kameraden sein. Gegen das weibliche Geschlecht war er, wie sich das bei einem preußi schen Lieutenant eigentlich von selbst versteht, galant und zuvorkommend. Trotzdem bereiteten ihm gerad« di« Frauen schwere Sorgen und umdüster ten sein sonst so fröhliches Dasein. Diese Grausamen und Thörichten er kannten nur das Recht des „Stärke ren" an; sie wollten überrumpelt sein tes, schüchternes Werben. Wi« oft hatt« er sich nicht schon Altmeister Goethes weise Mahnung: „Doch wer kühn ist und verwegen, kommt fürwahr noch besser fort!" in's Gedächtniß ge rufen ... umsonst! Rümpfen Sie nicht die Nase, lie benswürdige Leserin, und behaupten habe ihn selbst gekannt, wenn ich auch zugeben muß, daß er eine merkwürdige Ausnahme unter dem Geschlecht der Lieutenants bildete. Er, der aus dem Exerzierplatz« schreien konnte, daß sein hübsches, dunkles Gesicht ganz blau wurde, lispelte und flötete in Gegen wart einer Dame in den sanftesten Molltönen. Sein Muth, den er in schönen Geschlechts gegenüber. Nie mals hätte er die Initiative ergreifen können, und schon zweimal hatte ihm ein Anderer die Dame seines Herzens, die noch dazu eine gute Partie war, vor der Nase weggeschnappt. Das ist nicht angenehm, nicht wahr? Beson ders, wenn man deswegen noch von dm Kameraden gehSnselt wird. Lieute nant von Löwe kämpfte vergeblich mit allen Kräften gegen diesen verhängniß vollen Temperamcntsfehler an. Er Das konnte den Frauen natürlich nicht gefallen; er sagte es sich selbst mit schmerzlicher Wuth. Zum Teufel, es daß er auch im Stande fei, eine Erobe rung zu machen. Er wollte auch sein Wenteuer haben um jeden Preis! In diesen Gemüthszustand unseres Helden siel das Manöver. Glücklich sechs Wochen lang kein Gamaschen- Todesverachtung die uneinnehmbarsten Schanzen an der Spitze seiner Mann schaften, wofür er im Kriege >vahr scheinlich das eiserne Kreuz erster Klasse erhalten hätte. Ach, hätten ihn so die Frauen sehen können, die einst rinqen-Bendorf für das ganze Gene ralkommando gastfreie Tafel hielten. Man erzählte einander begeistert von den luxuriösen Diners, den Bällen und Gartenfesten mit Feuerwerk, von den schönen Frauen und dciH exquisiten Champagner, die den Kameraden auf dem Gute des BaronS vorgesetzt wur- Als Peter Markowski, Löwes pol nischer Bursche, sich nach einiger Zeit blicken ließ, hatte er ein ganz verklär tes Antlitz. «Na, Du siehst ja so heilig aus, Markows!!?" Ach Panje Leitnant, Zimmer fein. Essen fein, Mädchen fein gutteL OuartierchkN, braves Köchin;" „So, 50... die kennst Du auch schon?" Wie oft hatte er nicht schon den Kerl beneidet um die Leichtigkeit, mit der Peter alle Köchinnen der Nachbarschaft eroberte. Für jed«n Wochentag hatte lich die besten sind. Löwe macht« sich sehr sein. Er be nutzte sogar die Brcnnscheere den lassen. Die Brust von Watte und unter. Vielleicht fand er hier endlich die ersehnte Gelegenheit, den schneidi gen Kerl zu spielen und Eroberungen zu machen. Als er in die Salons trat, in denen sich die Gesellschaft versammelt hatte, wäre er beinahe wieder umgekehrt, solche Furcht bekam er urplötzlich vor den vielen schönen Frauen- und Mäd hestetenV Herrgott, wo kommen dic nur alle her? Eine immer hübscher als die andere! Man hatte die Aus wahl zwischen üppiaen Brünetten und Pflanzstätte weiblicher Anmuth, oder die Bendorfs hatten ein Massenheira then unter dem Generalstabe anrichten Er bedauerte sogleich, daß sie verhei rathet sei. Und wie das Schicksal manchmal seine Launen hat: gerade stimmt. Sollte das ein Wink des nünstin und praktisch, und dann hatte er gewisse strenge Grundsätze. Aber vielleicht eine Wittwe?! Bei dem Ge sei, fiel ihm sofort das in die Kniekeble. Er mußte Gewißheit ha ben. Die erste beste Gelegenheit —er hatte die Gastfreundschaft des Hauses „Herr Gemahl ist gewiß zur Jagd hergekommen?" „Ich bin allein hier? mein—Mann ist auf Reisen," lautet: die etwas ver legene Antwort. Der Man» auf Reisen, die Frau zu Besuch auf einem befreundeten Gute— ob ihm das Schicksal nicht hier „sein Abenteuer" zugeführt hätte. Natür lich in allen Ehren! Frau von nöthigen Routine, zur Gewinnung der Taktik des Herzbrechens. Damit be schwichtigte er sich selbst gegenüber die nichts weiter, aber aus Tod und Leben, bis er „sein kleines Abenteuer" weg hatte. Worin es bestehen sollte, dar über war er sich selbst noch nicht recht getauschten Erinnerungen und Viel liebchengeschenken. Als höchstes er reichbares Ziel schivebte ihm ein Ren mit seiner schönen Tischnachbarin zu unterhalte». .Nun, Herr Lieutenant, was haben Sie denn? Sie starren ja so entzückt in's Champagnerglas!" weckte ihn endlich ihr« Stimme aus seinen Träu mereien. „Wie sollte ich nicht entzückt sein, meine Gnädigste! Aus den scheußlich sten Bauernnestern plötzlich in dies Feenschloß versetzt, und dazu dies fa belhafte Glück bei Tisch!" „Welches Glück?" „Sie als Nachbarin zu haben!" Eine Blutwelle röthete ihre zarte, schneeweiße Haut, wie sie die rothblon den Freuen gewöhnlich haben. .Sie lächelte fein und sah ihn voll, aber durchaus nicht böse an, eher etwas ko !'!t. Ein kaum hörbares „Oh!" war neben diesem unmerklichen Gruß der zu sagen getraut. Aber nun ging's ganz gut, und mit jeder Viertelstunde ging's besser. oder zog sich in seine Gemächer zurück. Für den Abend gab es bal champetre mit kaltem Büffet und Feuerwerk. Löwe verplauderte mit seiner Tisch dame den größten Theil des Nachmit tags im Part, bis sie sich zurückzog, um ihre Toilette zu wechseln und ein wenig zu ruhen. Auch Abends wich er nicht von ihrer Seite. Sie war wirklich ein reizendes Weib, so natürlich und offen, soweit Frauen es gegen Männer über haupt fein können, und so lustig und klug und gut. Er mußte sich verteu felt zusammennehmen, um nicht lichter loh zu brennen. Nur nicht ernsthaft verlieben! Nein, er wollte auch mit dem Feuer spielen, wie die Anderen! aus mit der Unbefangenheit und der Liebenswürdigkeit, das wußte er. Er hatte es ja zu oft erlebt, wie er dann stotternd und erröthend seiner Herzens „Ei, ei, Herr Lieutenant," sagte He schöne, stattliche Frau von Bendorf »eckend, als er von nun an der ständige, „Oh, Gnädigste scherzen!... Wirk lich eine reizende Frau! Wie ich hör«, bleibt sie noch einige Wochen hier! Der Herr Gemahl kommt gewiß erst später näch?" „Nein, er ist auf Reisen!" sagte Frau von Bendors, und es kam ihm vor. als ob auch pe verlegen sei. Natürlich neckten ihn auch die Ka meraden sehr bald, als sie den „Flirt" zwischen ihm und der rothblonden Schönheit entdeckten. Man fragte ihn, wie weit er schon mit seiner „neue sten" Eroberung gekommen sei. Der „Der Duckmäuser! Mit jungen Mädchen bandelt er nicht an. Die sind ihm zu gefährlich... fallen Ei nem gleich um den Hals und lispeln: „Sprechen Sie mit meiner Mutter!" Drum macht er sich jetzt an die jungen Frauen." Löwe lächelte nur überlegen und zwirbelte seinen Schnurrbart. Man begann, an ihn zu glauben. Er wollte es ihnen noch Allen zeigen, was für ein Kerl er sei. Die Zeit verging im Fluge. Mor gens die Manöverritte, dann zurück, macht, darauf etwas Ruhe, später das Diner und Spazierfahrten oder Ge sellschaftsspiele im Park. Abends Tanz oder bei schlechtem Wetter Musik. Mit jedem Tage brannte der arme Löwe Heller, ohne es selbst zu ahnen. Er glaubte, wunder was für Fortschritte in der schweren Kunst des Herzens sturmes zu machen. Er kam sich schon ganz umgewandelt vor. Aber wie meisterhaft verstand es auch die Frau, seine Schüchternheit durch ihre Lie benswürdigkeit im Keime zu ersticken. Es war ganz merkwürdig, wie frei und leicht er sich in ihrer Nähe fühlte, wie unbefangen er mit ihr plaudern konnte. Uebrigens sprach sie niemals von ihrem Manne; jedem Versuche, auf dies Thema zu kommen, wich sie ängstlich aus. Das Manöver näherte sich seinem Ende. Morgen früh sollten sie das Gut des Barons verlassen, der noch einmal Alles aufgeboten hatte, seinen Gästen den letzten Abend so angenehm als möglich zu gestalten. Die Guts besitzer aus der ganzen Umgegend wa ren mit ihrer OffiziersEinquartirunz geladen. Im großen, von allen Sei ten offenen Gartensaal tanzte man. Nur Löwe und Frau von Schlickeysen, die sich ein Tuch um die Schulter ge schlungen, wandelten durch die einsam sten Pfade des ausgedehnten Parkes. Ohne jede Verabredung, ohne ein Wort darüber auszutauschen, hatten sie sich plötzlich aus dem fröhlichen Ge triebe fortgestohlen. Ein wundervollerAbend lagerte über so mild, .nicht wie im September war die Luft. Hell funkelten die Sterne, und ein zarter, blasser Halbmond hing am lichtblauen Firmament. Des schied? Er wußte es nicht. Aber es demselben Holz geschnitzt, wie die mei sten seiner Kameraden; und diese Frau war zum Spielen zu 2»t und z> vornehm. Nun schritten sie neben einander hin. Unausgesprochen bewegte Beide, der selbe Gedanke. „Sie gehen nun fort?" sagte sie endlich. „Ja, morgen früh!... Ach, es war „Ja, das war eS!" „Werden Sie «in wenig an mich zurückdenken?" „Oh, Herr Lieutenant!" Sie zitterte; er fühlte es an ihrem Da war er nicht mehr Herr feiner selbst. Vergessen waren plötzlich alle guten Vorsätze, weggeweht alle Schüch ternheit. Wie von selbst drängte sich ihm ihr Vorname auf die Lippen. „Hedwig ... mein Gott, warum sind Sie nicht frei?! Sie leben unglücklich, ich weiß es!" „Was wissen Sie davon! Und wenn ich frei wäre?" „O, dann... dann würde ich Sie in meine Arme schließen und Sie fra gt»: Wollen Sie mein Weib wer den?" Da blieb sie stehen, sah ihm voll in die Augen und hauchte leise: „So fragen Sie doch!" ~Wi«? Hedwig!... wie soll ich das „Ich... ich bin frei; vor acht Ta gen ist mein« Ehe geschieden worden!" Da war «s ihm, als ob sich ihm der Himmel öffne. Er fragte nicht, wie und was? er schloß sie freudetrunken in seine Arme, küßte sie wieder und wieder auf den Mund, auf die Augen und stammelte: „Hedwig, liebe Hed wig. süße Hedwig!" Erst später, viel später, fragte er. Natürlich hatte sie nicht aller Welt mit theilen wollen, daß sie in Scheidung lebe. Ihr Mann sei roh, habe sie miß handelt; schließlich hätten sie sich in Güte getrennt und wegen gegenseitiger Abneigung die Scheidung ihrer Ehe beantragt. Wie eine Erlösung s:i ihr die Nachsicht gekommen, daß sie frei ganz frei. Auch über ihre sonsti gen Verhältnisse klärte sie ihn auf. Als sie sich der Baronin als Ver lobte vorstellten, drohte diese ihm schalkhaft mit dem Finger. „Ei, ei, mein lieber Herr Lieutenant, „O ja, Du hast es gehabt, aber ich will dafür sorgen, daß es das einzige bleibt!" Und das hat sie wirklich gethan. SluS d«r schweren Zeit der Noth. In dem Besitz des städtischen Mu seums von Paris befindet sich ein Briefwechsel, den Geoffroy Saint Hi laire, Direktor des Jardin des Plan tes, während der Pariser Belagerung mit dem Schlächtermeister Deboos führte. Derselbe betrifft die Thiere des Gartens, die dem Schlachtmesser überliefert wurden. Am 24. Ottober 1870 lauft- Deboos 6 Nacks, 3 Zebras und 1 Büffel für 2660 Fr., einen wah ren Spottpreis. Wenige Tage darauf ein junges Rennthier für 200 Fr., einen Hahn für 160, 19 Stück Geflü gel für 162, 23 kleine Enten für 146. 11 Gänse und 14 Entm für 300 Fr. Am 8. November wurde ein Antilope geschlachtet, dann kamen 2 kleine Eber und 2 kleine Schweine für 1200 Fr., I russische Reimthiere sür 1200, ein Kasuar für 200, 2 kleine Eber und 2 kleine schwarze Schweine für 1200, 1 Rennthier für 400, 1 Kasuar aus Neuholland für 200, 2 Rennthiere ifür 800, 2 Fasanen für 100, 2 Fasanen für 60, 1 Donau-Gans für 36, lEnte um 16, 2 Enten von den Karolinen um 80, 1 Känguruh um 100, 1 Schwein um 300, 2 verendete Fasanen um 60 Fr. Am 20. November werden 3 Antilopen und 1 Silberfasan mit 1020 Fr. dezahlt. Eine andere Anti lope nebst 3 Gambia-Gänsen und einem schwarzen Schwan kosteten 1000 Fr. Am 25. November wurden äußert zwei große Hirsche für 2600 Fr., dann zwei andere Hirsche für 3000, ein Bär für 600, 3 afrikanische Antilopen für 400, ein Mousslon, 2 kleine Böcke für 200, eine Antilope für 660 Fr., zwei Hirschkühe und zwei kleine Schweine sür 2200 Fr. Am 20. Dezember wurden zwei Kameele mit 6000 Fr. bezahlt; am Borabend des Weihnachtsfestes ein Dromedar mit 2880, zwei Gänse mit 120, zwei Pfauen mit 80, vier Enten mit 100 Fr. Am 29. Dezember zahlte Deboos 2?,000 Fr. für zwei Elephanten, deren hartes Fleisch sonst keine Liebhaber findet. Hieraus geht hervor, daß die Fleischnoth schon im November und Dezember sehr groß geworden war, während die Belagerung erst Ende Ja nuar endete. Nach Neujahr war denn auch kein Fleisch mehr zu haben, außer Pferdefleisch. Aerztliche Praxis. Ein Arzt erhält spät am Abend die Karte eines College». „Komm' doch noch ein Bischen in die Kneipe, uns fehlt der dritte Mann zum Skat!" Liebe Emilie, sagte er nun zu seiner Frau, ick werde nochmals fortgerufen. Ist es denn so wichtig? Ach, ein schwie riger Fall, antwortete er. ZweiAerzte sind schon da! des Staatsanwalts (betet): „."..Und arnst " Ei» guter Rath. Sänger hab«» den Vorzug, daß Mädchenherzen ihn«n mit Schnellzugs geschwindigkeit zufliegen, während ein gewöhnlicher Sterblicher, der nicht in einer Scala von Tönen schwelgen kann, froh sein dars, wenn ihm per Bummel zug ein leidlich treues Herz sich zuwen det. Aber dieser Vorzug wird durch Gericht aus Wahrheit beruhen soll. Havere hatte immer solch lockere Kehle, ein lockeres Herz und eine locker« Tasch«, aber er war dabei ein. grund guter Gesell, aufrichtig, stets »ollLaune und der beste Gesellschafter von der Welt. Kein Wunder also, wenn er in der Weinstube „Zum Rautenkranz", wo die Notabilität«? der Universitäts stadt verkehrten, gern gesehen«! Gast war. Besonders Einer hatte ihn gern, das war der joviale Commerzienrath Winter, der Besitzer einer großen Ma schinenfabrik, einen schönen Vermögens und eines liebreizenden Töchterleinj— Alma geheißen. Freilich bis auf fem Allerheilig stes, seine Wohnung, übertrug Com merzienrath Winter die Freundschaft für Emil nicht und als der letztere ein mal eine Alma berührende Anspielung machte, die als sehr vorsichtiges Son diren gedeutet werden konnte, da war der Herr Commerzienrath plötzlich aus seiner sehr lustigen Laune in eine sehr ernste gerathen und hatte sehr kurz replicirt: „Nein, lieber Freund Tenoristen sind die besten Leute, aber die schlimmsten Schwiegersöhne!" Natürlich Amor hätte nicht solch einKobold sein müssen, wie dieser klein« Hallunk« nun «inmal ist, wenn er nun nicht Emil lockeres Herz „festgemacht" und auf einen Punkt, auf di« schöne Alma Winter conc«ntrirt hätte; und er hätte sein Werk nur halb verrichtet, hätte er nicht zu gleicher Zeit das Com merzienrathstöchterlein entbrennen las sen in Liebe zu dem Sänger. Wie die beiden sich fanden und sich aussprachen über das, was ihre Herzen füllt« ja, du grundgütiger Himmel, sen! Di« Wege, die Verliebte einschla gen, um zu einander zu gelangen, sind so wirr verschlungen und vielfältig, daß man ihnen als Unbeteiligter doch nicht zu folgen vermöchte. Genug also beide hatten sich ausgesprochen und was nun folgen mußte, war klar: Emil mußte um Almas Hand anhal ten. Tagen wie umgewandelt. Es fehlte ihm sichtlich was. Die Stammgäste im „Rautenkranz" waren ganz perplex. Was konnte «s nur sein, das ihn be drückte? Schulden? Unsinn, wann hätten solche je «inen Sänger bedrückt? Es mußte eine „innere" Sache sein, so aus dem Ressort des Herzens heraus. Und die das riethen, trafen ja auch das Richtige. Morgen war der Tag, an dem Emil im schwarzen Gala-Anzug anpochen sollte an die Thür und das väterliche anzutrinken zu dem schweren Gang am anderen Morgen. Und so war denn Eniil am heutigen Abend im „Rauten kranz" bemüht, bei gutem Schanzhof berger alle Grillen wegzufangen, die in ihm den Begriff „morgen" umschwirr ten! Der Commerzienrath Winter war heute bei goldigster Laune. Ja, als die Anderen zu noch früher Stunde aufbrachen, bestellte er eine neueFlasche, diesmal Steinberger Cabmet, und lud Emil ein, mitzuhelfen und noch ein Stündchen in dem intimen, behaglichen Raume auszuhalten. Das that Emil auch mit Freuden. Als die Flasche noch nicht halb ge leert war, rückte der Commerzienrath dem jungen Sänger näher. „Hören Sie, was fehlt Ihnen eigent lich? Der Kuckuck mag wissen, was Ihren Frohsinn zerstört hat. Eine Gewissensfrage: Haben Sie Schul den?" Der Sänger schüttelte den Kopf: „Nein, wenigstens nicht solche, die ich nicht aus eigenen Mitteln sofort zu decken vermöchte. Ich bin wohl ein leichter Gesell gewesen, aber zu den blinden Schuldenmachern gehöre ich Und er seufzte trotz dieser beruhigen den Erklärung tief auf. „Na, dann kann's nur eins sein! Irgend eine Schöne in unserer Stadt hat's Ihnen angethan." „Ja!" „Nun sehen Sie! Aber die Schöne will von Ihnen wohl nichts wissen? Und nun spielen sie den mo dernen Werther, wie?" „O nein! Sie liebt mich, wie ich sie!" „Na, Potz Wetter, was bildet denn da das Hindernis,, daß Ihr jungen Leute Euch nicht in die Arme fliegen könnt?" „Der Bater!" „Hm! Ist wohl 'n stolzer Kerl, wie?" solche Aversion gegen Tenoristen." .Muß ein schnakischer Patron sein, der alte Herr!" sagte der Commer zienrath vergnügt. „Na, Prost erst einmal trinken!" Nach einer kleinen Weile fing Win ter wieder an: „Sie müssen dem Alten imponiren, lieber Freund imponiren!" „Aber wie?" „Hahaha! Wissen Sie, was ich „Ich bin sehr begierig!" „Ich träte vor ihn hin und sagte: Ich liebe Ihre Tochter und sie liebt damit basta!" „Die Folge würde ein Wink nach der Thür sein!" „Na dann steht der Alte auf, gibt Tochter und dann wird gefrühstückt." „Ach," seufzte Emik, „wenn ich mich darauf verlassen könnte!" „Verlassen Sie sich darauf." „Gorantiren Sie's mir?" fragte Wort darauf!" „Was will denn der?" sagte er er staunt und rieb sich die Stirn. Der Abend hatte ihm doch einen Anflug von Kater eingetragen. Emil überschritt die Schwelle. Er sah äußerst feierlich aus in der be ilud prompt kam es über Emils Lippen: „Ich liebe Ihre Tochter und diese mich wieder. Sie geben sie mir und damit basta!" Der Commerzienrath riß dje Augen weit auf: „Waas?" „Was wollen Sie denn? Ich bin zum famosen Großpapa machen!" Das Antlitz des Cvmmerzienraths röthete sich, er sprang auf und rief: „Herr, sind Sie des Teufels?" „Bitte," lächelte Emil. „Sie fallen aus der Rolle. Jetzt müssen Sie mir die Hand geben, Ihre Tochter rufen und dann gehen wir zum Frühstück." „Aber, Freundchen das ist ja Un sinn " „Bewahre, es ist die volle blanke Wahrheit und daß Alles so ge- Wortt re mir g tern Der Commerzienrath sank wie sprachlos auf seinen Sessel zurück. Dann raffte er sich wieder empor: „Sie haben mich da in einer schönen Schlinge gefangen!" „Papa," klang es da von der Thür her und zwischen den Portieren erschien Almas Gesichtchen. „Ja, Papa, es jst Wahrheit, er liebt mich und ich liebe ih>» wieder!" Der Commerzienrath brummte noch ein Weilchen, dann gab er, bewegt von den Bitten der Liebenden, seine Ein» willigung. aute Commerzienrath seinen „guten Rath" nicht zu bereuen haben! Warum weinst Du? Präsidenten Arthur ein Gastmahl der Rothhäute bemerkte, daß sein bleichgesichtiger Nachbar sich zum Flei sche eine ganz kleine Menge eines Breies nahm, der in einem zierlichen Gesäße vor ihm stand. Es war ein scharfer Senf. Der in dieser Bezie hung unerfahrene Indianer meinte, barkeit se>n und benutzte die Gelegen heit, sich recht ausgiebig mit ihr zu ver sorgen. Er verzehrte a»s einmal einen großen Lösftl voll davon, verspürte ein gewaltiges Brennen, verschluckte aber tapfer die schreckliche Speise, wobei er jedoch rtcht verhindern konnte, daß ihm Thränen in die Augen traten. Sein anderer Nachbar, auch eine Roihhaut, fragte erstaunt: „Was weinst Du denn?" „Weil ich daran denke, daß heute vor acht Jahren mein Bater im Mississippi ertrunken ist," antwortete jener. Nach einiger Zeit nahm der andere Indianer eine ebenso große Menge Senfes zu sich, und nun war das Weinen an ihm. Da fragte spöttisch sein Genosse: „Und warum weinst denn Du jetzt?" mich darüber gräme, daß nicht auch Du da mals im Mississippi ertrunken bist," lautete die Antwort. Geringer Unterschied. Landwirth: „Wissen Sie, meine Nichte ist wirklich ein Prachtmädel, sie näht sich ihre sämmtlichen Kleider selbst. Von der hat noch niemals eine Schneiderin auch nur einen Dollar aekriegt!" Städter: „Hm! Die meinioe läßt sich allerdings immer die allerneuesten und geschmackvollst«, Roben anfertigen. Im Uebrigen ver bält es sich mit ihr sonst genau so, wie mit der Ihrigen!" Höchste Teufelei. Schwie germütterchen (sehnsuchtsvoll): «Ach, wenn ich doch blos 100,(XX) Dollars mein Eigen nennen könnte."—Schwie gelsohn: „Ein vorzüglicher Wunsch. Und was würden Sie damit machen, wenn ich fragen darf?" Schwieger mutter: „Sie enterben!"