6 Sinaercgntt. Der Julitag brach mit leuchtender Klarheit an. Die Sonn« ließ alle die Glanz«. gleitet, von Krummhiibel aus nach dem Melzer Grunde «inlenkkn. Zwei der Dam«n waren ältlich und beleibt. Sie gingen sehr gemächlich fürbaß und blieben häufig stehen, um die Aussicht zu bewundern, oder vielleicht Dame war jung und hübsch. Sie leichtfüßig wie «ine Gazelle Di b d "lt Da T k bequemen Waldpfad verließ und die letzte steile Partie zum Kamm empor klomm. Die Tanten waren von der Wangen. Käthchens blondes Haar hatte der Wind zerzaust. Der lose Gesell hatte auch ihrem rosigen Antlitz Käthchen halteMühe, nicht hell aus- „Wir wollen das Beste hoffen," Alte bei, „da haben Sie Rech!! Se llin«'.' „Ich bin zu Ende mit meiner Kraft!"'versicherte Tante Salchen. „Käthchen, würdigst Du auch das Opfer, das wir Dir bringen?" forschte Valch-n. „Ach, Tantchen, die Fußtour ist Kur!" tröstete Käthchen. „Jetzt ist T' t bl'ckt- chd K p barer Deutlichleit vor ihnen lag, und schöpften neuen Muth. In der Rie senbaude bei einem guten Mahl ver- Käthchen blickte munter um sieb. In der Riesinbaude war jeder Tisch besetzt. Sie erkannte viele Touristen Gormittags überholt hatten. In der Ofenicke saß der alte Harfner mit seiner musikalischen Genossin. Jetzt stimmte er sogar mit kräftigem Baß ein Lied an, über das Käthchen sich am liebsten halb todt gelacht hätte. „Ein Weibchen gleicht der Sonne, Der Mond, das ist ihr Mann, Das zeigt uns schon bei beiden Das Geschlechtswort deutlich an." esse» und warf «inen verstohlene» Blick auf Kätlichen. In diesem Au genblick sang der greis: Barde in der Osenecke: „Im Winter macht die Sonn« Gar spät erst Toilett'^ Eis war gebrochen. „Beabsichtigen die Damen auch über den Kamm zn gehen?" .fragte er höf lich. „Wir wollen zuerst auf die Koppe!" berichtete Käthchen. „Dort wollen wir übernachten, um den Sonnenausgang hau!" „Nanz mein Plan!" stimmte der junge Herr bei. Sein dampfendes Schnitzel kam und er hieb in dm nächsten Minuten zu kräftig ein, um die Unterhaltung fortzuführen. Tante Solchen hatte «unterdessen ihren Kaffee ausgeschlürft. Sie flüsterte ihrer Schwester ein« ernste Weisung zu und zog sich in das Nebenzimmer zurück. Dort schlum merte sie auf einem harten Sopha bald den Schlaf des Gerechten. Mal chen, die als Hüterin ihrer Nichte an gestellt worden war, rieb sich die Au gen, gähnte, lehnte sich tiefer in die Sophaecke zurück und war nach etli chen Minuten hinter ihrem Zeitungs blatt gleichfalls eingenickt. Der junge Herr hatte seinen ersten Hunger ge stillt und wendet« sich wieder an seine hübsche Gefährtin: „Machen gnädiges Fräulein zum ersten Male ein« Riesengebirgspar tie?" „O nein!" sagte Käthchen. „Wir sind Breslauer und ich habe fast jeden Sommer einen Abstecher in's Gcbirg« gemacht." „Breslauer!" wiederholte der junge Mann. „Sind gnädiges Fräulein in Breslau gut bekannt?" „Gewiß, ich bin dort aufgewach sen." „Kennen gnädiges Fräulein einen Herrn Steuerrath Neimann?" Der Schalk blitzte für einen Mo ment in Käthchens blauen Augen auf. „Den Herrn Steuerrath kenne ich nur flüchtig," erwiderte sie. „Aber ich bin mit seiner Tochter in die Schule gegangen. Sie ist ungefähr in meinem Alter." „Ist Fräulein Reimann hübsch?" fragte der Tourist mit brennender Wißbegierde. „Nicht mein Geschmack!" war die kurze Antwort. Das hübsche Gesicht des jungen Herrn verdüsterte sich etwas. „Aber sie ist gewiß sehr liebens würdig?" forscht« er eifrig. „Pah, maßlos kindisch!" verur theilte Käthchen. „Also auch nicht klug?" fragte der Tourist mit seltsamer Spannusg. „Nun, wenn sie klug ist, bin ich es auch!" rief Käthchen schnippisch. Der Tourist vergaß ganz, daß er eigentlich nach allen Regeln der Ga lanterie verpflichtet war, auf diese unbesonnene Rede mit einem Kompli ment zu antworten. Er versank für einige Minuten in ein tiefes, gedan kenvolles Schweigen. Da rief plötzlich Käthchen entsetzt: „Wahrhaftig, es regnet!" Alle stürmten zu den Fenstern, Tante Malchin erwachte mit einem Schreckensruf. „Es regnet!" so klang der allge meine Berzweislungsschrei. In der That, während man sich's in der Riesenbaude wohl sein ließ, hatte sich der ganze Himmel grau umzogen. Bon dem so nahen Kop penhause war keine Spur mehr zu er blicken. Langsam und gleichmäßig tropfte der Regen hernieder. Auch Tante Salchen war erwacht und eilte mit gerungenen Händen zu den Ihrigen. „Es regnet!" wehklagte sie. „Was> beginnen wir?" „Wir warten ab, bis es aufhört zu! regnen und gehen dann auf die! Koppe!" schlug Käthchen vergnügt vor. „Es sieht nach Landregen aus!" jammerte Malchen. „Gott im Him mel, was für Pech wir haben. Wo möglich müssen wir hier übernach ten!" „Das Unglück wäre doch nicht so groß!" tröstete die Nichte. „Die Gast zimmer in der Riesenbaude sind ganz nett. Eine Stunde vor Sonnenauf gang wird also könnten wir ebenso gut morgen früh aus die Koppe steigen. Der Sonnenaufgang ent geht uns nicht!" Die Tanten ergaben sich schweren Herzens in ihr Schicksal und sicherten sich sofort als vorsichtige Damen ein Zimmer. Käthchen warf «in Tuch über und trat vor die Thür, um nach dem Wetter zu sehen. Es sah wirk lich sehr schlimm aus. Ringsum nichts wie graue Nebelschleier, Berg und Thal waren den Blicken ent schwunden, und der Regen plätscherte hübsch gleichmäßig hernieder. in daS hübsche Gesicht des Tischnach „O, es schadet nichts!" rief sie ver leden Abend wird hier flott getanzt. Ich habe mich schon köstlich hi:r amll sirt!" die eifrige Antwort. „Gnädiges Fräulein gestatten wohl, daß ich mich vorstelle —" „Nicht doch!" wehrte Käthchen ha stig ab. „Das ist im Riesengebirge nicht Mode. Hier spricht und tanzt man mit einander, ohne förmliche Be kanntschaft gemacht zu haben. Also wahren Sie nur auch Ihr Jncognito, mein Herr!" Der Fremde sah sie erstaunt an. „Es ist ja sehr hübsch, daß es hier so zwanglos zugeht," murmelte er. „Aber ist es für «ine junge Dame nicht gewagt, mit dem ersten Besten es mir paßt!" „Auf wen taxlren gnädiges Fräu lein meine Wenigkeit zum Beispiel?" forschte der junge Herr amüsirt. „Erstens sind Sie Ostpreuße!" war die heitere Antwort. „O lreh, da verräth mich mein Dia lekt, und ich gebe mir solch: Mühe. die verrätherisch-n Vokals ganz dia lektfrei hervorzubringen. Aber was bin tch meines Zeichens?" „Elymnastulkhrer!" «rwideHeKäth chen prompt. .Alle Achtung vor Ihrem Scharf sinn!" rief der Ostpreuße erstaunt. „Ich hätte nicht gedacht, daß ich mei nen Beruf schon sichtbar als Kains zeichen auf der Stirn tckige. Geht Ihre Hellseherei auch so weit, daß Sie meinen Namen errathen können?" „So halb und halb!" rief Käthchen übermüthig. „Sie haben auf Ihren Manchettenknöpfen das Monogramm M. B. Folglich werden Sie wohl mit Bornamen Max heißen. Den Vatersnamen will ich nicht wissen, denn ich will auch mein Jmognito wahren!" „Käthchen!" rief in diesem Augen blick eine scharfe Stimme aus der Baude. „Die Tante ruft!" erklärte Käth chen eilig und huschte davon wie der Wind. Ihr neuer Bekannter sah ihr mit unverhehlter Bewunderung nach. „Sie ist entzückend!" dachte er. „Das reizendste Mädchen, das ich je gesehen habe, und so frisch, so munter, so natürlich, so intelligent! Ein Prachtmädel! Ich möchte wissen, wer sie ist?" Er stand noch lange im Regen in tiefe Gedanken versunken. Endlich trat er in die Baude und ließ sich ein Zimmerchen anweisen. 'Dort packte er seine Touristentasche aus, nahm Papier und ein Reiseschreibzeug her vor und schrieb in großen, kühnen Zü gen folgenden Brief: „Liebste Mutter! Äuf der Riesenbaude eingeregnet, will ich die erzwungene Muße benu tzen, um Dir einen recht herzlichen Gruß zu senden. Bis jetzt war meine Reise sehr genußreich. Schlesien ist wirklich ein wunderschönes Land, und ich kann mir jetzt erklären, daß Du mit solcher Liebe an Deinen Bres lauer Erinnerungen hängst. Ich werde erst auf der Rücktour den Be such bei Deiner Jugendfreundin ma chen. Wenn Dir auch die Familie Neimann sehr an's Herz gewachsen ist, so sind es mir doch Fremde. Na mentlich von Fräulein Reimanns Be kanntschaft verspreche ich mir nichts. Ich habe eine Ahnung, daß sie häß lich, dumm und unlievenZwürdig sein wird. Jedenfalls werde ich aber Deinen Wunsch erfüllen und die Fa milie kennen lernen. Mit tausend Grüßen in Liebe Dein treuer Sohn Max." Diesen Brief adrefsirte'er an die verwittwete Frau Oberlehrer Bertram in Königsberg, steckte ihn in den Ka sten und begab sich wieder in das große Gastzimmer. Hier ging es schon heiter z». Die Musikanten spielten einen flotten Wal zer. Stühle und Tische waren bei Seite geräumt worden und die tanzlu stigen Paare wirbelten umher. Käth chen schwebte in den Armen eines Gör litzer Einjährigen durch den Saal und Maxßertram fühlte bei diesem Anblick schon eine leise Anwandlung von Ei fersucht. Er faßte neben den Tanten Posto, die kein Auge von ihrem Schütz ling abwendeten, und sobald Käth chens Tänzer sie an ihren Platz zurück führte, machte er seine Verbeugung. Ein eigenthümliches Gefühl der Wonne ergriff ihn, als er die schlanke Gestalt umfaßte, er hätte immer so, getragen von den Klängen der blauen Donau, mit dem reizenden Mädchen dahin schweben mögen. Im Laufe des Abends engagirte er Käthchen noch so ost, daß die Tanten ihn schon mit zor nigen Blicken maßen. Punkt zehn Uhr zogen Salchen und Malchen sich mit ihrem Schützlinge zurück. Max Ber tram verließ wenige Minuten nach ih nen den Saal. Sobald Käthchen ver schwunden war, hörte das Vergnügen für ihn auf. Am nächsten Morgen erwachte Tante Malchen nach einem langen, erquicken den Schlummer in bester Laune. Sie setzte sich im Bett auf und sah, daß das Zimmer noch ganz dunkel war. „Es ist noch Nacht!" dachte sie. „Ich werde noch ein bischen dämmern, bis es z'im Sonnenaufgang läutet!" Malchen legte sich aus die andere Seite, aber sie war so munter, daß sie vergebens kmf den Schlaf wartete. Nach einer Weile richtete sich Salchen empor. „Malchen," rief sie, „hat es schon ge läutet?" „Gott bewahre, es ist ja noch mitten in der Nacht." sehen!" meinte Salchen. Sie machte Licht und stieß im näch sten Augenblick einen schrillen Schre ckensschrei aus. hernieder, und als Käthchen aus dem Fenster blickte, sah sie nichts wie blei graue Wolkenmassen. sich trotz Regen und durchweichten We tritt sprang sofort ihr Bekannter auf und grüßte verbindlich: „Ist den Damen vielleicht gefällig, an meimm Tisch Platz zu nehmen? Neben der Thür wird es sehr ziehen!" Tante Salchen leuchtete der Grund ein.und sie nahm die Aufforderung an. EtwaS spät«r stieß Malchin zu den Ihrigen. „Ich habe den alten Ende gefragt, was er zu dem Wetter meint!" rief sie kläglich. „Aber diese Leute sind so un bestimmt mit ihren Wetterprophezeiun gen. Er widersprach sich in drei Sähen viermal. Ich fürchte schon, daß es heute vielleicht gar nicht aufhört zu regnen!" Erst das ausgezeichnete Frühstück gewährte Malchen einigen Trost. Nach her ergriff sie eine etwas altbackene Zeitung, Solchen begann die mehr oder weniger geistreichen Inschriften deS Fremdenbuchs zu studiren, und Käth chen plauderte munter mit Max Ber tram. Es war geradezu erstaunlich, wie viel Anknüpfungspunkte diese beiden Menschen besaßen, die sich erst Tags zuvor kennen gelernt hatten und nicht einmal den Namen des Andern wuß ten. Käthchen las leidenschaftlich gern, ihre LieblingSautoren waren auch die Bertram's. Käthchen war musika lisch; schwärmte sü« Chopin, Schu mann, Schubert, Mendelssohn und Bertram mit ihr. Käthchens Passion war das Theater, und sie hatte viele hervorragende Künstler gesehen, die auch Bertram bewunderte. Trotz die ser lebhaften Unterhaltung wurde das Gespräch nie persönlich, und Käthchni vermied sichtlich, die geringste Aufklä rung über ihre reizende, kleine Person zu geben. Es wurde Mittag und noch immer goß eS in Strömen. Hin und wieder erschienen kühne Wanderer, nah wie die gebadeten Katzen, und wurden meist mit der begierigen Frage begrüßt: „Wie steht's mit dem Wetter? Wird sich'ö bald aufklären?" „Die Sonne scheint ja schon!" er klärte ein schnoddriger Berliner. „Ich habe blos ein Douchebad genommen, davon bin ich so naß!" Salchen und Malchen hatten Zei tung und Fremdenbuch längst wegge worfen. Sie sangen jetzt zweistim mig Klagelieder und warfen zornige Blicke auf ihre Nichte, die gar so ange legentlich mit dem Unbekannten plau derte. Aber Käthchen that wie Gold schmied's Junge, sie ließ sich in ihrem Vergnügen nicht stören. „Wenn es bis um drei Uhr nicht aufhört zu regnen, gehen wir nach Krummhiibel zurück!" erklärte Mal chin endlich zornig. „Aber Tantchen, willst Du Dir muthwillig einen Rheumatismus ho len?" fragte Käthchen sanft. „Und die arme Tante Salchen würde sich gewiß eine schwere Grippe zuziehen." Malchen war überwunden. „Wenn dieser Mensch sich >wenigstens entfernen wollte!" dachte sie mit heim lichem Grimm. »Er hängt wie eine Klette an Käthen. Womöglich ist er ein Hochstapler, der es auf ihr goldene Uhr abgesehen hat." das Wetter nichts ha- Ton an Bertram. „Gnädiges Fräulein," war die ru hige Antwort, „ich bin Philosoph. Ich die Wand zu dringen. Wenn die Sonne wieder lacht, setze ich meinen Weiterstab weiter, so langt amüsire ich mich in de-c Riesenbaude. Man muß die Feste feiern, wie sie fallen!" Er war wirklich nicht abzuschütteln, und es war auch unmöglich, vor ihm nete unaufhörlich und die abschüssigen Wege glichen schon kleinen Wasser fällen. Die Tanten verwünschten heimlich ihre unglückselige Partie, wäh rend Käthchen sich himmlisch amüsirte. ,Jetzt aber ohne Säumen auf die Koppe!" rief Tante Malchen diktato risch. „An diese drei Tage werde ich „Ich auch!" flüsterte Bertram sei wiedersehen, Fräulein Käthchen?" " Käthchen erröthete heiß und blickte verschämt zu Boden, dann begann der „Freilich!" lachte sie. denke, sich verfehlen könnte. Auf Wiederse- Bertram wagte eS nicht, sich den drei Damen anzuschließen. Die Tanten hatten ihm zu unverhohlen ihr Miß fallen gezeigt. Er folgte nach einer Anslandspause. „Sie ist ein entzückendes Geschöpf- Ken!" dachte er, als er den steilen Hoppenkegel erklomm. „Wenn ich nur wüßte, wer sie ist! S?e muß einer ge bildeten Familie angehören, daS be weist ihr ganzes Wesen. Was würde Mutter sagen, wenn sie wüßt-, daß ich mich i» ein Mädchen verliebt hab«, des- sen Vatersnamen ich nicht einmal ken ne! Aber das ist der „coup de foudre", an den ich niemals glauben wollte. Wenn ich nur Näheres über KäthchenS Eltern wüßte! Vielleicht steht sie so hoch über mir, daß ich sie nicht begeh ren darf; vielleicht auch klebt an der Familie irgend «in Makel. Ah, ich wollte, ich hätte Gewißheit!" Als er das Koppenhaus erreichte, warm die Tanten allein im ' großen Saal. Er nahm an ihrem Tisch Platz, obwohl die ältlichen Damen ihn mit wenig Freundlichkeit empfingen. Tante Malchen schrieb in schnörklicher, altmodischer Handschrift eine Karte. Jetzt füllte sie in sorgfältigen Zügen die Adresse aus. Bertram konnte nicht umhin, verstohlen auf den Namen zu schielen. Er wollte seinen Augen nicht trauen. War es möglich? Wahr haftig, er hatte recht gesehen. Tante Malchen adressirte in deutlichen Zü- Mar Bertram ging plötzlich ein Licht auf über seine reizende Reisebekannt schaft. In der Freunde seines Herzens ihren Muthwillen vin klein wenig zu strafen. Er trat auf die Platform. Dort stand Käthchen vor dem Riesen teleskop und schaute aufmerksam hin- Jetzt habe ich es. O, wie die Fenster „Ich denke, Sie wollten noch Freun de in Breslau besuchen?" stammelte All d' .s!" .t t Bt benswiirdig geschildert, daß ich begreif licher Weise nicht darauf brenne, diese Bekanntschaft zu machen." Käthchens Augen füllten sich mit Thränen. legenheit, „Ich schließe von der Tochter auf die Eltern!" entgegnet« Bertram ernst. „Aber die Eltern sind Ivahre Pracht- M-x, fluchtig, forschte Käthchen blickte zu Boden. Auf sie jetzt Farbe bekennen und sich aus lachen lassen? Was war das? Da lachte ja schon Bertram laut und lu .. . y-jhche R ' " ' 112 Bertram stellte sich jetzt in aller Breslau, und acht Tage später war er Käthchens glücklicher Bräutigam. Beim Verlobungsfest brachte er einen Toast „Warte'nur ab," rief Käthchen über müthig. „Dir werden noch die Augen aufgehen! Wenn wir zehn Jahre ver heirathet sind, wirst Du die Riesen baude verwünschen und klagen: „Dort gekommen!" Bertram antwortete nicht. Er zog es vor, dem holden Schall mit Küssen Liebe Eltern! Ich hab' immer kein' Zeit zum schreiben und het' auch jetzt kein' Zeit zum schreiben, wann ich nicht Geld brauchet schikd mir gleich zehn Mark es gillst «ier Sohn Franz. den Gläubiger bei mir!" Heimgeleuchtet. Tourist (Geck, an dem Wirthstische sich über einige kleinstädtische Einrichtungen lustig machend): „Hören Sie, mein Lieber, bei Ihnen hier stirbt wohl die Dummheit nie aus?" Einheimischer (kurz): „Nein, denn immerwährend haben wir hier ja Fremden-Zufluß." vi >t » q Der öltest« Tiessee-Tauch-r des Lan- Zeit mit einer Erfindung zum Heben gesunkener Schiff« beschäftigt ist. Ge gen 37 Jahre wohnte der Mann nah« Fort Tomplins, Stajen Island, von ohn« Gefahr ist. Mit Muth und Nor- Die kleinen Fische umschwimmen den Taucher in großer Anzahl und belästi gen manchmal seine Hände oder glotzen mit ihren groben runden Augen durch die Scheiben des Helms. Die großen Seekrebse hängen sich an seine Gum z. B. im Golf von Mexiko ist es noch in einer Ties« von 60—10(1 Fuß hell. den ganze Felder von Wasserpflanzen in denen sich unzählige Arten von Seethieren aufhalten. Einige dersel ben sind von merkwürdigem Aussehen. Unter ihnen befinden sich aber auch die gefürchteten Tintenfische. Einer der Letzter«», ein Bursche, dessen achtFang arme eine Länge von 9 Fuß hatten, überfiel einen meiner Leute an der sich aus d«n Fangarmen des Unge thüms zu befreien. Er verhielt sich da tier einige Zeit ganz ruhig, bis der Fisch seine Umarmung etwas lockerte. ziehen geben. Als er aus der Ober fläche des Wassers erschien, Hinz der Fisch aus seinem Ueß aber Ocean der Dampfer „Eitq of Ehester" gen einen Tagelohn von ZIM ange stellt, eine Untersuchung des Schiff«? vorzunehmen. Als er den Schiffsraum aufrecht dastand und in Stricke verwi ckelt war. Die Zunge hing der Leiche aus dem Munde, während der Körper Zu seiner doppelten Größe angeschwol len war. In kurzer Entfernung von dieser Leiche, erblickte der Taucher ein einen dritten Mann um die Lenden gefaßt hatte. Der Taucher hatte ge nug gesehen, er ließ sich an die Ober fläche ziehen und kehrte nur noch in Begleitung eines zweiten Tauchers nach dem Schiffe zurück. pser „Albatroß" habe ich neun Leichen nach der Oberfläche gefördert. Die Letzte war die Leiche eines jungen Augen aus dem Bette lag. Als ich ihre Hände losmachte, drehte sie sich vm, erhob sich und beugte sich über mich. Ich fiel nahezu in eine Ohn macht. Ein andermal schwamm mir in der Dunkelheit der Tiefe eine Leiche in die Arme. Als ich sie nach oben brachte, stellte es sich heraus, daß die Leiche ein Kind in den Armen hatte. Mutter und Kind müssen im Schlafe was ihre Arbeiten natürlich bedeutend erleichtert. Auch den Fischen scheint die Neuerung zu gefallen, denn sich l e a t e. Der muntern Räder Kam Annelies aus der Mühle Und theilte meine Ruh. Brod, Butter, käse an, Just wie man's wünschen kam. Und wollt' ich dann sie küssen, Natürlich nur zum Lohü FLr ihre leck'ren Bissen, Dann lief sie flink davon. Und ich? ich ließ sie lausen. Lag mir ja nichts-daran! Was man so haben kann? Nun ist manch Jahr entschwunden, Das Bächlein rauscht noch fort, Gott Dank, daß sie so dämlich Und sich nicht küssen ließ. Militärische Blumen sprache. Sergeant (zu einem Re kruten, der sich etwas ungeschickt an stellt): „Kerl, wo habe ick Dir doch 'sehen?!" Vergriffen. Rentier (ei nem Freier feine häßliche, mit auffal lend großer Nase gesegnete Tochter vorstellend): „Nun, Herr Mayer, wie gefällt Ihnen meine Tochter?" Freier: „Sehr gut wenn Sie ihr mit 30, MV Mark die Nase grei fen wollen!"