2 »eidlich« ?rl«r»afttgr«tt. i In der guten alten Zeit waren kicht nur die streitbaren Männer einem guten Trünke nicht abhold, auch das Kwig-weibliche wußte genau, daß der Wein des Menschen Herz erfreut, und ' — handelte darnach. Häufig sind im Mittelalter und dann im 16. Jahrhundert Beiordnun gen, durch welche die Behörden der Trunksucht der Frauen zu steuern such ten. Der Rath zu Heilbronn fertigte im Jahre IS6I einen Erlaß aus, in jdem er heißt: „Dem Trünke ergebene Weiber sollen vom Stadtknechte her «mgedängelt und ihnen an den Kopf ein Zettel geheftet werden mit den Worten: „Versoffene Krugsurschel." In München wurden unter d?m 19. Npril 1866 und 16. Christmond 1276 sollten, in Ansehung, daß daraus «llerhanö Unrecht und Beschwerung nicht allein dem Wirthe, sondern auch den Personen, so die Zeche für sie be fahlen müßten, entstände. Und wäh nend die Weiber säßen und zecheten, «tngs daheim in Haus und Hof übel »u mit dem Gesind und den Kindlein." Der Chronist fügt jedoch betrübt hin zu: „Hat solches aber nicht viel h«l -! In Frankreich gab es namentlich unter Ludwig dem Vierzehnten am Hofe viele Damen, die gleich den ärg sten Saufbrüdern kneipten, und unter der Regentschaft, sowie unter Ludwig dem Fünfzehnten wurde es in dieser Hinsicht noch schlimmer. In erster Linie waren dazumal die verschiedenen Litöre bevorzugte Getränk« des weib lichen Geschlechts und forderten zahl jreiche Opfer. Die zarte Blondine, Louise de la Balliere, He 1673 in's Kloster flüchtete, um als Schwester Louise de la Misericorde dafür Buße zu thun, daß sie den Liebeswerbungen des „Sonnenkönigs" nicht widerstan den hatte, suchte dm Frieden ihrer Seele wieder zu gewinnen, indem sie eifrig betete und Likör trank. Sie ließ sich einen Betstuhl machen, unter dessen aufklappbarem Deckel eine statt liche Anzahl Branntweinflaschen Platz hatten, so daß sie gleichzeitig beten und trinken konnte. Die Herzogin von Mazarin, eine der Nichten des Kardi nals, betrank sich regelmäßig so, daß sie sich Kleider und Wäsche vom Leibe riß; die Herzogin von Bouillon hatte das Delirium, und von der Enkelin der großen Conde schrieb der Groß prior von Vendome, mit dem sie häufig »echte, an den Regenten: „Das ist gar ileine Dame, das ist «in reizendes Fäß ichen, in das eine unglaubliche Menge von Branntwein hineingeht/ Tokaier Wein. Vis zum Jahre 1862 war der To laier Wein nur in sehr engen Kreisen bekannt und verdankt derselbe sein Bekanntwerden eigentlich dem Papste Pius dem Vierten, was sich, nach den Aufzeichnungen damaliger Zeitgenos sen, auf folgende Weise ereignete: An läßlich des im oben erwähnten Jahre in Trient stattgehabten Conciliums war nämlich eines Tages nebst mehre ren anderen Kirchenfürsten auch der Bischof Georg Draskovics von Fürst lirchen beim Papste zu Tische geladen, Weichs letzterer das große Lob, in wel- Bischos durchaus nicht übertrieben ha be. Auch der Papst versuchte densel ben und frug gleich nach dem ersten Schlucke, zu Draskovics gewendet: .Wo wächst dieser herrliche Wein?" gend dieses gesegneten Landes?" fragt« der Papst weiter. „Die Bevölkerung des kleinen Ortes Talya cultivirt den Stock dieses Weines." Worauf Pius der Vierte entzückt erwiderte: „Sum inum Ponteficem Talia vina dece dent". „Talya-Weine „talia" sol che Weine gehen dem Papste ab). Dieses Wortspiel war die Grundlage Tokaier Weine, welche bis zum An fange des 17. Jcchrhunderts nur als Talyaer Weine bekannt waren. Erst zeichnung dieses Weinproducts als Tokaier sich allgemein zu verbreiten und sich einen Weltruf zu erringen. Vorsorglich. Unteroffi cier (im Jnstructionsbuch lesend): .Dieser Punkt befindet sich hundert Meter über der Adria.... Streicht 'mal das Wort aus und schreibt adri otisches Meer dafür sonst meint wieder Einer, das wär' eine Herr schaftsköchm!" Grob. „Wie, solches Zeug soll ich Ihnen glauben? Da müssen Sie schon einen Dümmeren suchen." „Sie, verlangen S' nix Unmögli ches von mir!" Die Rundreise. Vo» EMite Zola. Seit acht Tagen sind Lucien Verard und Hortens« Lariviere verh«irathet. Die Mutter der jungen Frau, die Witt we Lariviere, betreibt seit dreißig Jah junge Ehepaar streng zu überwachen. Im Ehecontrakt hat sie das Spielwaa rengeschäft ihrer Tochter Hortense ab getreten und nur «in Zimmer der Wo hnung für sich behalten; in Wirklich keit aber leitete sie nach wie vor das leisten. Man schreibt den Monat August, die Hitze ist unerträglich, das Geschäft geht sehr schlecht. Daher ist Madame Lariviere auch bissiger und unange tense vertändelt. Hat sie sie nicht neulich überrascht, wie sie sich mitten im Laden küssen wollten! Acht Tage nach der Hochzeit! Nicht übel! So etwas gibt einem Hause ein nettes Re je erlaubt, sie im Laden auch nur mit der Fingerspitze anzufassen! Er dacht« übrigens auch gar nicht daran. Daher haben sie ihr Geschäft auch so vorwärts gebracht. Lucien, der noch nicht zu widerspre chen wagt, wirft seiner Frau Kußhände zu, sobad die Schwiegermutter den Hochzeitsreise machen. Madame La riviere beißt die schmalen Lippen zu sammen und sagt: spazieren/ Die Neuvermählten sehen sich ver dutzt an. Hortense fängt an, ihre Mutter höchst lächerlich zu finden. Si« läßt sie überhaupt kaum einen Augen blick allein. Das wird schließlich un erträglich. Lucien zählt alle Geschäfts leute der Straße auf, die sich kleine Reifen gestatten, während die Eltern oder ein zuverlässiger Commis die Lä den besorgen. Da ist der Handschuh fabrikant aus der Rue Lafayette, der nach Dieppe gegangen ist, der Messer schmied aus der Rue St. Nikolas, der in Luchon seine Sommerfrische hält, der Bijouteriewaarenhändler beim Boulevard, der mit seiner Frau in der Schweiz herumreist.. Jetzt könne sich jedermann den Luxus erlauben, ei nen Monat auf Sommerwohnung zu ziehen. „Das wäre der Ruin des Geschäfts, Herr Schwiegersohn, hören Sie?" schreit Madame Lariviere. „Als Herr Lariviere noch lebte, fuhren wir ein mal im Jahr, am Ostermontag, nach Bincennes, das war unsere Erholung, und wir waren ganz zufrieden danüt Soll ich Ihnen etwas sagen? Sie werden noch das ganze Haus mit Ihren Abenteuerlichkeiten zu Grunde richten; ja wohl, das werden Sie!" ten eine Reise machen!" wagt Hor tense einzuwerfen. „Erinnere dich nur, Mama, da warst ja selbst damit ein verstanden!" „Das ist möglich! Das war aber vor der Hochzeit! Vor der Hochzeit spricht man oft solche Dummheiten! Aber, Spaß beiseite —" Lucien ist hinausgegangen, um einen Streit zu vermeiden. Er fühlt eine unheimliche Lust, seine Schwiegermut ter eigenhändig zu erdrosseln. Als Hortense nach ihm ruft, stellt sich her aus, daß er das Haus verlassen hat. Die Schwiegermutter ist empört. rück. Er ist wie umgewandelt und be fleißigt sich ausgesuchtester Liebens würdigkeit, wenn er mit Madame La riviere spricht. Abends fragt er feine Frau: „Warst du schon in der Norman die?" „Nein," erwiderte Hortense, „du weißt doch, ich bin nie weiter als bis Bincennes gelominen." Vater Berard, wie er im Viertel ge nannt wird er ist hier als ge müthliches altes Haus bekannt hat sich zum Frühstück eingeladen. Als man beim Kaffee angelangt ist, ruft er: „Da bringe ich unfern Kindern ein Geschenk mit." Dabei zieht er mit triumphirendem Lächeln zwei Rundreisehsste hervor. „Was ist denn das?" fragt die „Das? Hm, das sind zwei Plätze erster Klasse, Rundreisebilletts nach der Normandie und zurück.... Na, Kinder, was sagt ihr jetzt? Ein Mo nat in der frischen Lust! Blühend wie Madame Lariviere ist starr vor Ent setzen; sie will Einwände erheben; aber im Grunde genommen, wagt sie keinen Streit mit dem Vater Aerard, einem der wenigen, der im Verkehr mit ihr immer das letzte Wort behält. Als aber der Kurzwaarenhändler gar da von spricht, er werde die jungen Leute noch heute nach dem Babnhof bringen, da verliert sie jede Fassung. Dieser Unglücksmensch war im Stande, sie nicht 4os zu lassen, als bis sie im Coupe saßen! Sie mir nur meine Tochter. Mir soll's r«cht sein. Wenigstens werden sie sich nicht im offenen Laden abküs sen und unser Haus ins Gerede brin gen!" Endlich ist das junge Paar auf dem Bahnhofe Saint-Lazare; der Schwie gervater, der ihnen nur gerade so viel Zeit gelassen, etwas Wäsche und ein paar Kleidungsstücke in «inen Koffer zu werfen, hat sie dahin begleitet. Er gibt jedem einen schallenden Kuß auf beide Wangen und schärft ihnen ein, sich alles genau anzusehen, damit sie ihm erzählen können, was sie gesehen haben. Auf dem Perron gehen Lucien und Hortenfe den Zug entlang und suchen ein leeres Coupe. Sie haben auch das Glück, «in solches zu finden, und wollen es sich eben darin bequem ma nnt goldener Brille einsteigt, der ihnen gegenüber Platz nimmt und sie mit strenger Miene mustert. Der Zug setzt sich in Bewegung; Hortense wen det ärgerlich das Köpfchen ab und thut, als ob sie die Landschaft be trachte. Aber die Thränen steigen ihr in die Augen; sie sieht die AiiuiNt nicht einmal. Lucien sucht nach einem geeigneten Mittel, sich des alten Herrn zu entledigen; aber es fällt ihm keins ein. Einen Augenblick hofft er, ihr Reisegefährte werde in Mantes oder in Vernon aussteigen. Vergeblich! Der Herr fähr! bis Havre. Nun ent schließt sich Lucien, der ganz hoff nungslos geworden, die Hand seiner Frau zu ergreifen. Sie sind doch rich tig verheirathet und dürfen sich Zärt lichkeiten gestatten. Aber die Blicke ger, und es steht außer jedem Zweifel, daß er diese Zärtlichkeitsbezeigung aus das schärfste mißbilligt. Daher sieht sich die junge Frau veranlaßt, erra thend ihre Hand zurückzuziehen. Der Rest der Reise wird unter verlegenem weise kommen sie bald in Ronen an. Lucien hat bei der Abfahrt in Pa ris einen Reiseführer gekauft. Sie steigen in einem darin empfohlenen und dann schnell nach Havre fahren." Den ganzen Tag sind sie auf den Beinen. Sie sehen sich die Kathe drale an, wo man ihnen den Butter thurm zeigt so genannt, weil er von dem Ertrage einer Steuer erbaut ist, mit welcher der KleruS die Vut terhändler der Umgegend belegt hatte. Sie besuchen das alte Schloß der nor mannischen Herzöge, die alten Kir chen, die man jetzt zu Fouragemaga zinen hergerichtet hat, den Jeanne d'Arc-Platz, das Museum, ja sogar den Centralfriedhos. Mit diesen Be suchen erfüllen sie gleichsam eine Pslicht; denn im Grunde sind ihnen diese Sehenswürdigkeiten ziemlich gleichgiltig. Namentlich Hortense langweilt sich zum Sterben und ist so müde, daß sie am Tage In der Eisen bahn In Havre erwarte! sie eine neue Unannehmlichkeit. Die Betten des Hotels, in dem sie abgestiegen sind, sind so hart, daß man kaum darin schlafen kann. Hortenfe fängt vor Aerger an zu weinen. Lucien tröstet sie und schwört ihr, sie würden in Havre nicht länger bleiben, als sie brauchten, um sich die Stadt anzu sehen. Und nun geht das sie in Rouen geführt, von Neuem los. Sie verlassen auch Havre und hal ten sich nun genau nach der Scha blone des Führers in jeder bedeu auf. Sie besuchen Honsleur, Pont l'Eveaue, Caen, Baheur, Cherbourg. Der Kopf brumm! ihnen von dieser Unmasse von Straßen und Denkmä lern, sie verwechseln die einzelnen Kir chen und sind ganz betäubt bei dieser schnellen Aufeinanderfolge von Städ ten, die sie nicht im Geringsten inter essiren. Nirgends haben sie ein Plätz chen gefunden, wo sie sich glücklich und in Frieden, fern von dem Blick der großen Welt hätten umarmen können. Nabo-iad sind sie so «pathisch ge worden, daß sie sich überhaupt nichts mehr ansehen: gleichwohl setzen si chre Reise fort, die ihnen wie eine Last erscheint, deren sie sich nicht entledigen können, weil das Billet auf die vor geschriebene Route lautet. Aber ein mal muß ja auch das ein Ende haben. Eines Abends in Cherbourg läßt Lucien die schwerwiegenden Worte fallen: „Ich glaube wahrhaf nächsten Tage fahren sie nach Gran ville. Lucien bleibt düster, nur in sich gekehrt, und wirft wüthende Blicke auf die Landschaft, in der sich die des Weges ausbreiten. Plötzlich hält nen. und ein entzückendes Stückchen Grün zeig sich zwischen den Bäumen. „Hier wollen wir aussteigen, Herz chen," sagt Lucien; „schnell, schnell!" „Aber die Station ist in unserem Führer gar nicht verzeichnet!" wendet Hortense ein. „Der Führer! der Führer!" fährt er fort; „du sollst mal sehen, was ich mit ihm mach:. Na, schnell, steig' aus!" „Aber unser Gepäck?" „Ach, was liegt mir an unserem Ge päck!" Hortense steigt aus, der Zug fährt weiter und läßt die beiden in dem ent zückenden Stückchen Grün zurück. Beim Ausgang des kleinen Bahnhofs sehen sie sich mitten auf freiem Felde. Kein Geräusch. In den Bäumen singen du Vögel, und ein klarer Bach schlängelt sich durch die Wiesen. Luciens erste Sorge ist, den Führer in den nächsten Wassertümpel zu schleudern. Endlich, endlich, endlich sind sie frei! Dreihundert Schritt vom Bahnhof entfernt liegt ein« einsame Herberge; die Wirthin gibt ihnen ein großes, lus tiges Zimmer mit dicken, weißangestri chenen Wänden. Außer ihnen ist kein Gast im Hause, nur die Hühner be trachten sie mit neugierigen Blicken. „Unsere Billets haben noch acht Tage Giltigkeit!" sagt Lucien, „Bon! diese acht Tage werden wir hier zu- Welch entzückende Woche! Am frü hen Morgen eilen sie auf verlorenen Pfaden in den Wald und lassen sich in einem Dickicht auf einer kleinen Anhöhe nieder; hier bringen sie unter Lachen und Scherzen ihre Tage hin. Ein an dermal gehen sie dem Lcrufe des kleiner Bach«s entlang, Hortense springt vor an, lacht ihren Gatten aus und freut sich unmäßig, wenn er sie einsängt und zur Strafe herzhaft abküßt. Sie kön nen sich nicht satt darüber freuen, sich in ihrem stillen Erdwinkel so ganz an zugehören, in einer wahren Einöde wo sich niemand um sie kümmert. Ach, und ihr Zimmer ist so reizend! Wenn die Nacht niedersinkt und die schwarz« und schweigsam daliegend: Landschaft sie nicht mehr anzieht, begeben sie sich hinauf. Morgens kommt Lucien in Pantoffeln in die Gaststube und hol' das Frühstück, meistens Eier und Ko teletten. Der siebente Tag findet sie ganz überrascht und untröstlich, daß die schöne Zeit so schnell verflogen ist. Und sie reisen ab, ohne den Namen des Or, tes kennen zu wollen, an dem sie so glückliche Stunden verlebt haben. We nigstens haben sie nun auch ihren Ho nigmond gehabt. Erst in Paris gelangen sie wieder in den Besitz ihrer Reiseeffekten, die einer großen Theil des Weges ohne sie zu rückgelegt haben. Als aber Vater Verard sie nach ihre« Reise fragt, werden sie ganz verlege«? Sie haben das Meer in Caen gesehen und verlegen den Butlerthurm nach Havre. „Aber zum Teufel," ruft der Kurz waarenhändler, „ihr erzählt mir ja aar nichts von Cherbourg... und von dem Arsenal?" „Oh, ein ganz kleines Arsenal," er widert Lucien mit größter Seelenruhe Madame Lariviere, die ein strenges Gesicht macht, zuckt die Achseln und murmelt: die Kasse hörst du?" richt. Professor Legrand (von Paris): Hier, Messieurs, werd' ick Ihnen zeigen die E'-vansion von die Brustkasten. Voila! Nun, Messieurs, is die Reih an Ih nen. Ick zählen eins! zwei! Dr—ei! Noch mehr. A.: „Sie luden gestern eine Ihnen unbekannte Dame zum Souper ein. Ging sie darauf ein?" V.: „Sogar darauf aus!" Der sehnlichste Wunsch unseres be währten Freundes, des Herrn v. Nigerl, ging eines Tages in Erfüllung: er war Besitzer einer Eizenjagd in der Nähe von Wien. Kaum ein: halbe Stunde Bahnfahrt oder eine Stunde im Fialer trennten ihn von dem hüge ligen, Wiesen, Felder, Gehölze und Steinhalden umfassenden Gebiete, des sen Jagdherrn er sich nun mit der ihm eigenen Würde nannte. Freilich war das Revier kaum größer als das Mi d?r Gelassenheit des Weisen über die schlechten Witz« hinweg, die in seinem Bekanntenkreise alsbald über Nigerls Jagd auftauchten. Die Einen behaup- Pacht hast, wenn nix drin „?llle Leut' sag'n's." Es is schon was da, i Hab's ja a'sviirt." „G'spiirt ma denn das?" „Jessas, dö Weiber! Abgespürt, „Wenn's D' Dich nur nicht 'täuscht hast! Der Plaimschauer-Pepi hat g'meint, bevor Du weg'n der Pachtung Weißt, Resi, lass' Di' nur net irrma chen von Dö Neidkrampen. Was Du für die Kuchel brauchen wirst, das hab' i's ja net 'Pacht." Frau Nigerl gab sich zufrieden und ihr Gemahl knallte fleißig an den freien Tagen in seinem Jagdrevier. Als beleibter Mann litt er zeitweilig an Beklemmungen, von welchen ihn die Bewegung in frischer Luft und das Herumdonnern mit dem Schießeisen rede gegeben: es herrschte ja Schon zeit. Seine Schüsse hatten nur Krä hen und sonstigem schädlichem Wild gegolten, allerdings in der Regel, ohne diesem schädlich zu werden. Zur Ver tilgung des Raulyeuges war übrigens der Heger da, den er übernommen batte und dem er ein hohes Schußgeld für. Füchse, Katzen, Falken, Krähen und wildernde Hunde versprach. Indeß, eben dieses häufige Erschei nen Nigerls und seine Vorliebe für blinde Schüsse schien auf die benach barten Jagdherren und Jäger keinen auten Eindruck zu machen. Bei der Kleinheit des Reviers fürchteten sie nicht mit Unrecht eine Beunruhigung ihres eigenen Wildstandes, und so oft daher die Grünröcke ini Wirthshause zusammenkamen, berathschlagten. sie, auf welche Weise dem armen Herrn von Nigerl das Revier zu verleiden wäre. Sie hätten lange vergebens berathen können, wenn ihnen nicht Nigerls recht die Wohlthat ihm zur Plage; denn kurz darauf geschah allerlei, was auf ein geheimes ruchloses Einverständnis der Jägerschaft schließen ließ. Es kam in Nigerls Stadthaus zu erst ein Jägerlehrling mit einem Ruck sack. aus dem er einen geschossenen Fuchsen schüttelte, einen ruppigen ma- Hörster, der" Fuchs is heut' Früh auf gleich abzuliefern, weil ich ohnehin in Wien was zu besorgen hab'." Frau Nigerl schüttelte den Kapf und betrachtete den schäbigen Balg Rein eckes. ch anfangen?" fragte sie vorwurfsvoll. ~Na da fragst noch?" beeilte sich Nigerl halb verlegen, halb großspreche risch zu sagen. „Einen schönen Bett saa'n, daß kein Wild in mek:em Revier is!" etwa Flöh?" fragte sie rasch den Jä meinte dieser gleichmüthig. „So? Dann darf mir das Raben vieh keine Stund' im Haus bleib'n. Nehmen S' ihn nur gleich wieder mit." „I bitt', das geht nit, das wär' ge gen meinen Auftrag," erklärt« der Junge. „Was riecht denn da so eigenthüm lich?" fragte Frau Nigerl die Nase Pulver?" alle die Wölf' a." „Pfui Teixel, fort mit dem Viech, unser Haus is ja ka Menascherie net Glei' than S'n wieder in den Sack wann S' m'r no' amal so ein' Stin kawitz daherzarr'n, nachher mach' i Jhna Füaß, daß S' es nur wiss'n." Nigerl drückte dem Jungen einen Guldenzettel in die Hand und winkte ihm, zu gehorchen. Dann ging er mit ihm zum nächsten Kürschner, um da zu erfahren, daß es nicht der Kosten lohne, den erbärmlichen Balg bearbeiten zu lassen. Um das Aas nur überhaupt los zu werden, kaufte Nigerl ein hübsch montirtes, fertiges Fuchsfell und er suchte, ihm dasselbe nach Ablauf von vierzehn Tagen als die wohlgelungene Trophäe seines eigenen Fuchsen in's Haus zu senden. Etwa eine Woche ging danach her um, da kam wieder Einer und brachte etwas im Rucksack. „Eine schöne Empfehlung vom Herrn Förster Soundso, da schickt er ein' Rauber, der trotz zwei Schuß erst über Ebnerer Grenz' drüben g'fall'n is, folglich Ihnen g'hört." „Maria Taserl," schrie Frau Nigerl auf, „der Mensch wird uns do' ka Rauberleich' in's HauS schien!" „Aber Resi," beruhigte sie Herr Nigerl, „kannst do' an der Größ' seg'n, daß's wieder a Fuchs is. Aber i möcht' do' bitten, daß das aufhört. Der andere Förster hat mir 's letztemal auch ein' hereing'fchickt. I brauch' das net, b'halt's es draußt! Was soll 'n Balg!" „Es is ka Fuchs net," sagt: der Bote ül»rgewechselt waren. Diesmal be kam Frau Nigerl einen Wuthanfall und Herr Nigerl fuhr auf der Stelle welcher sich Nigerl die Zusendung der artiger unappetitlicher und unbeque mer Beutestück« ein- sür allemal ver sagte der Heger: derte Nigerl ärgerlich. „Därf i'n vielleicht abschießen? Sunst is er für uns verlor'n." da müßt er unbedingt dem Nachbar abgeliefert werd'n. Ich lass' mich aus keine Schmutzereien ein, verstanden!" Nigerl auf ihn los. „Was? Noch so ein Lump unter steht sich herzuschicken? Da hört sich Alles auf. Glaubt's, ich lass' mir er soll sich das Biech selber b'- halten und meinetswegen a selber freß'n, i wünsch ihm guten Appetit da zu. Und jetzt marsch!..." Draußen war er und ging verdutzt schleppend. Ms Herr Nigerl heimkehrte, erzählte ihm seine Ehehälfte, noch immer wuth „Necht liast g'habt. Alte, daß D' den Kerl aussig'lahnt hast. So was! Trotzdem i Allen g'schrieb'n hab'!" Kurz darauf fuhr Herr Nigerl wie- . der in's Revier. Der Heger empfing ihn mit besonderer Unterwürfigkeit und Freude. „Wollen aber Euer Gnaden net we nigstens die G'wichteln von dem Bockerl hab'n," fragte der Alte nach einigen anderen Gesprächen. „Von welchem Böckerl?" forschte Hab'n glei' derwischt und durch mein Sohn zu Ihnen einig'fchickt; aber die gnä' Frau war darüber sehr erbost und gar ka Jagdherr, daß i denk'. I küss' Herr Nigerl holte tief Athem, blies kurz: „Schon gut, b'halten S' die G'wichteln nur auch!" und fuhr zu rück nach Wien. digen Begebenheit brachten die Jagd zeitungen folgendes Inserat: „Familienverhältnisse halber wird diimm'rcs als die Jagd." Pietro und Jacopo. Pietro und Jacopo landen in New Fori, wenig reicher als die traditio nelle Kirchenmaus. als Ausfeger der fürstlich eingerichteten Lokalitäten des Schnapsladens von Ex-Alderman Dreipfund. Jacopo dagegen eröffnet vor eben Dank der kollegialen, viel Staub auf — nimmt das Geschäft Jacopo's bald einen solchen Aufschwung, daß er seine „S ch e i «"-Existenz aufgeben kann und im Verein mit Pietro ein Bankge schäft in Mulberrystreet eröffnet, wo Leide dann als höhere Financiers und Padrones glänzend „ihr Leben ma chen". Ein Dämpfer. Erster Sauer: „Ja, meine Säu, dees sein 5äu...." Zweiter Bauer: „Thu' nur nit so dick! Mehr wie Säu kön nen s' halt mit dem besten Willen doch nit san?!" Höchste Reinlichkeit. .Ist Ihre Frau auch reinlich?" ,O, ich sag' Ihnen, die wäscht sogar Hren Goldfischen alle Tage das Ge ?cht!" -